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Die
Erfindung betrifft ein Airbagmodulgehäuse für ein Kraftfahrzeug zur Aufnahme
eines Gasgenerators und eines Airbags, welches beim Aufprall eines
Körperteils,
insbesondere des Kopfes, eines Fahrzeuginsassen verformbar ist.
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In
heutiger Zeit gehören
Airbagsysteme im Automobilbau inzwischen zur Standardsicherheitsausrüstung, zumindest
Fahrer- und Beifahrer-Airbags
im Bereich des Cockpits bzw. der Instrumententafel. Solche Airbagsysteme
müssen
dabei auch beim Auftreffen eines Körperteils, insbesondere des Kopfes,
eines Fahrzeuginsassen die Aufprallenergie aufnehmen. So werden
beispielsweise im Rahmen bestimmter Sicherheitszertifizierungen
Kopf aufschlagversuche im Cockpitbereich durchgeführt, wobei
bestimmt wird, ob ein zur erforderlichen Energieaufnahme nötiger, ausreichender
Verformungsweg bei einem Aufprall vorhanden ist.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 19851975 A1 ist ein Airbagmodulgehäuse bekannt, welches
mehrteilig aufgebaut ist und durch Schlitze in seinen Seitendeckeln,
wobei die Schlitze jeweils bis zum Rand des Gehäuses reichen, einen Verformungsweg
bei einem Aufprall eines Körperteils
zur Verfügung
stellen kann. Jedoch ist die dort offenbarte mehrteilige Airbagmodulgehäuse-Gestaltung
relativ aufwendig, und durch die Erstreckung der Schlitze über den
größten Teil
der jeweiligen Seitendeckel bis zum Rand hin ist außerdem die
grundsätzliche
Stabilität
eines solchen Gehäuses
unter bestimmten Bedingungen nicht so hoch wie im Fall eines Airbagmodulgehäuses ohne
Schlitze.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 19618817 A1 ist ein Beifahrer-Airbag-Modul
in einem Kraftfahrzeug bekannt, bei welchem zwischen einem eigentlichen
Gehäuse
des Airbag-Moduls und der Armaturentafel Verformungsenergie aufnehmende
Elemente vorgesehen sind, welche den erforderlichen Verformungsweg
beim Aufprall eines Körperteils
eines Fahrzeuginsassen sicherstellen sollen. Das eigentliche Airbag-Modulgehäuse weist
dabei keine verformungswegbietenden Schlitze auf. Jedoch erfordert
die genannte Konstruktion zusätzliche
Bauelemente, welche jeweils an die Einbausituation angepasst werden
müssen,
was die Konstruktion verhältnismäßig aufwendig
und somit kostenintensiv werden lässt. Außerdem ist durch die zusätzlichen
Elemente der benötigte
Bauraum entsprechend vergrößert.
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Es
ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Airbagmodulgehäuse für ein Kraftfahrzeug
zur Aufnahme eines Gasgenerators und eines Airbags, welches beim
Aufprall eines Körperteils,
insbesondere des Kopfes, eines Fahrzeuginsassen verformbar ist,
vorzusehen, welches die Nachteile des Standes der Technik überwindet
und insbesondere bei relativ geringem erforderlichen Bauraum einen ausreichenden
Verformungsweg bereitstellt, wobei dennoch die strukturelle Stabilität des Gehäuses erhalten
bleibt, und welches relativ kostengünstig herstellbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Airbagmodulgehäuse
gemäß Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Erfindungsgemäß ist ein
Airbagmodulgehäuse
für ein
Kraftfahrzeug zur Aufnahme eines Gasgenerators und eines Airbags
vorgesehen, welches beim Aufprall eines Körperteils, insbesondere des Kopfes,
eines Fahrzeuginsassen verformbar ist. Gemäß der Erfindung weist das Airbagmodulgehäuse zumindest
einen Schlitz mit Rändern
auf, wobei diese Ränder
an den vier Seiten des Schlitzes so angeordnet sind, dass sich diese
nicht bis zum Rand des Airbagmodulgehäuses erstrecken. Das heißt, der Schlitz
läuft nicht
bis zum Rand des Gehäuses,
insbesondere ist er zum Rand des Gehäuses hin nicht offen. Vielmehr
liegt der Schlitz in einem Gehäusebereich,
welcher vom Rand des Airbagmodulgehäuses beabstandet ist. Als Rand
des Airbagmodulgehäuses ist
in diesem Zusammenhang eine entsprechende jeweilige Kante bzw. Randkante
des Airbagmodulgehäuses
zu verstehen. Durch den erfindungsgemäßen Schlitz können entsprechende
Airbagmodul-gehäuseteile
im Fall eines Aufpralls z.B. aneinander vorbei gleiten und einen
Verformungsweg bieten.
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Durch
die erfindungsgemäße Gestaltung
des Airbagmodulgehäuses
mit der erfindungsgemäßen Schlitzgestaltung
bietet dieses Airbagmodulgehäuse gemäß der Erfindung
einen ausreichenden Verformungsweg bei einem Aufprall eines Körperteils
eines Fahrzeuginsassen und gleichzeitig eine verbesserte Stabilität, da der
entsprechende Schlitz nicht bis zu einem Rand des Gehäuses läuft, wodurch
das Gehäuse
ansonsten geschwächt
wäre. Die
verhältnismäßig einfache
Schlitzung des Gehäuses
ist dabei kostengünstig
herstellbar, und es sind keine weiteren Aufprallabsorptionselemente,
welche den Bauraum ansonsten vergrößern würden, erfindungsgemäß nötig.
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Um
den Gestaltungsspielraum zu verbessern und insbesondere um flexibel
auf verschiedene Einbausituationen hinsichtlich ei ner möglichen
Bauraumminimierung erfindungsgemäß vorteilhaft
reagieren zu können,
kann gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung der zumindest eine Schlitz des Airbagmodulgehäuses an
beliebiger Stelle des Gehäuses
angeordnet sein und sich mit seiner Längsrichtung bevorzugt insbesondere
in einer Richtung senkrecht zu einer Richtung des Aufpralls erstrecken.
Auf diese Art ist eine besonders effektive Vergrößerung des Verformungswegs
zusätzlich
gegeben. Insbesondere braucht der zumindest eine Schlitz nicht in
einem Seitendeckel des Airbagmodulgehäuses, wie im Stand der Technik,
angeordnet zu sein.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
können
zumindest zwei der Ränder
des zumindest einen Schlitzes überlappend
angeordnet sein. Dies erhöht
die Stabilität
des so erfindungsgemäß bevorzugt
gestalteten Airbagmodulgehäuses
im Bereich des zumindest einen Schlitzes zusätzlich.
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Besonders
vorteilhaft ist eine weitere Ausführungsform des Airbagmodulgehäuses der
Erfindung, bei welcher der zumindest eine Schlitz in Richtung einer
Längsachse
des Airbagmodulgehäuses verlaufend
angeordnet ist. Das heißt,
der Schlitz verläuft
mit seiner Längsachse
in Richtung der Längsachse
des Airbagmodulgehäuses.
Somit wird eine strukturelle Schwächung des Airbagmodulgehäuses erfindungsgemäß weiter
verringert.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Airbagmodulgehäuses, bei
welcher zwei oder mehr Schlitze vorhanden sind, welche besonders
bevorzugt insbesondere parallel zueinander angeordnet sein können. Durch eine
solche Anordnung mehrerer Schlitze erhöht sich der zur Verfügung stehende
Verformungsweg zusätzlich,
ohne weiteren Bauraum zu benötigen.
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Bevorzugt
ist des Weiteren eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Airbagmodulgehäuses, bei
welcher das Airbagmodulgehäuse
besonders vorteilhaft einstückig
ausgebildet ist, das heißt,
bei welcher das Airbagmodulgehäuse
aus einem Teil besteht, welches beispielsweise im Spritzgussverfahren
hergestellt sein kann. Auch der erfindungsgemäß vorgesehene zumindest eine
Schlitz kann beim Spritzgießen
bereits vorgesehen sein. Eine entsprechend vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Airbagmodulgehäuses bietet eine
noch weiter verbesserte Stabilität
bei besonders geringen Herstellungskosten.
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Es
sei angemerkt, dass auch im Fall der Anordnung mehrerer Schlitze
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des Airbagmodulgehäuses
diese Schlitze alle oben im Zusammenhang mit dem zumindest einen
Schlitz genannten Gestaltungsmerkmale jeweils für sich aufweisen können.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnung, welche beispielhaft
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung zeigt, näher beschrieben werden.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht eines Airbagmodulgehäuses einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2a eine
schematische Seitenschnittansicht eines Airbagmodulgehäuses der 1,
eingebaut in ein Kraftfahrzeug; und
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2b eine
schematische seitliche Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform
des Airbagmodulgehäuses
der Erfindung, eingebaut in ein Kraftfahrzeug.
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1 zeigt
eine Ausführungsform
eines Airbagmodulgehäuses 1 für ein Kraftfahrzeug
zur Aufnahme eines Gasgenerators und eines Airbags (nicht gezeigt),
welches beim Aufprall eines Körperteils, insbesondere
des Kopfes, eines Fahrzeuginsassen verformbar ist, in einer schematischen
Draufsicht.
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Das
Airbagmodulgehäuse 1 weist
erfindungsgemäß zumindest
einen Schlitz 2 mit Rändern 3, 4, 5, 6 auf,
wobei die Ränder 3, 4, 5, 6 des
Schlitzes 2 so angeordnet sind, dass diese sich nicht bis
zu einem jeweiligen Rand 7 des Airbagmodulgehäuses erstrecken.
Das heißt,
zwischen dem jeweiligen Rand 7 des Airbagmodulgehäuses 1 und
den Rändern 3, 4, 5, 6 des
Schlitzes 2 befindet sich immer noch entsprechend nicht
geschlitztes Gehäusematerial.
Mittels der in Draufsicht zu sehenden laschenartigen Befestigungsabschnitte
ist das Airbagmodulgehäuse 1 in
dem Kraftfahrzeug befestigbar. In der in 1 gezeigten
Ausführungsform
erstreckt sich der Schlitz 2 mit seiner Längsrichtung
in Richtung einer Längsachse
des Airbagmodulgehäuses 1 und
gleichzeitig in einer Richtung senkrecht zu einer Richtung des Aufpralls
eines Körperteils
eines Fahrzeuginsassen (Aufprallrichtung beispielsweise von rechts
nach links in 1). Das Airbagmodulgehäuse 1 kann
bevorzugt einstückig
ausgebildet sein, wie dies auch in der in 1 dargestellten
Ausführungsform
verwirklicht ist. Ferner kann das Airbagmodulgehäuse 1, abweichend
von der in 1 gezeigten Ausführungsform,
zwei oder noch mehr Schlitze 2 aufweisen, welche bevorzugt
parallel zueinander angeordnet sein können.
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2a zeigt
eine schematische geschnittene Seitenansicht des Airbagmodulgehäuses 1 der
in 1 gezeigten Ausführungsform in einem Einbauzustand
in einem Kraftfahrzeug. Das Airbagmodulgehäuse 1 ist unter einer
Abdeckung 8 des Cockpits bzw. der Instrumententafel angeordnet
und an einem Querträger 9 des
Kraftfahrzeugs befestigt. Die Befestigung kann dabei bevorzugt über die
laschenartigen Elemente, wie sie in 1 zu sehen
sind, realisiert sein. Das Airbagmodulgehäuse 1 ist nach oben
zur Abdeckung 8 hin offen, sodass dort der Airbag (nicht gezeigt)
gegebenenfalls heraustreten kann. Bei einem Aufprall eines Körperteils,
insbesondere des Kopfes, eines Fahrzeuginsassen von schräg rechts oben
in 2a können
sich sowohl die Abdeckung 8 als auch das erfindungsgemäße Airbagmodulgehäuse 1 verformen.
Das Airbagmodulgehäuse 1 stellt
dabei durch den Schlitz 2 einen zusätzlichen Verformungsweg zur
Verfügung,
welcher bei Nichtvorhandensein des Schlitzes 2 sonst nicht
gegeben wäre. Dadurch,
dass sich der Schlitz 2 nicht bis zu einem Rand 7 des
Airbagmodulgehäuses 1 erstreckt,
bleibt die Stabilität
des solchermaßen
erfindungsgemäß gestalteten
Airbagmodulgehäuses 1 erhalten.
Auch werden keine zusätzlichen
Prallelemente zur Bereitstellung von zusätzlichem Deformationsweg benötigt, welche
den benötigten
Bauraum vergrößern würden.
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Die
Darstellung der 2b entspricht im Wesentlichen
der Darstellung der 2a, wobei gleiche Bezugszeichen
gleiche Elemente der Erfindung bezeichnen. Eine Beschreibung dieser
Elemente wird daher aus Klarheitsgründen hier nicht wiederholt.
Die Ausführungsform
der 2b unterscheidet sich von der Ausführungsform
der 2a jedoch darin, dass zumindest zwei der Ränder 3, 4 des
zumindest einen Schlitzes 2 überlappend angeordnet sind. Somit
bietet sich eine verbesserte Stabilität des solchermaßen bevorzugt
gestalteten Airbagmodulgehäuses 1,
ohne den zur Verfügung
stehenden Verformungsweg im Vergleich zur in 2a gezeigten
Ausführungsform
zu verringern.
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Generell
sei angemerkt, dass auch bei den in den 2a und 2b gezeigten
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Airbag modulgehäuses 1 mehrere
Schlitze 2, insbesondere bevorzugt parallel zueinander
angeordnet, vorgesehen sein können.