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Die Erfindung betrifft eine Vorhanggassack-Einheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorhanggassack-Einheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
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In der Kraftfahrzeugtechnik sind sogenannte Vorhanggassäcke bekannt. Diese weisen zwei über ihren Randbereich miteinander verbundene Seitenwände auf, zwischen welchen sich die Schutzkammern befinden. Für die Anbindung an das Kraftfahrzeug weist ein solcher Vorhanggassack an seiner Oberkante mehrere Befestigungselemente, in der Regel in Form von mehreren Laschen auf, welche an Befestigungspunkten, welche sich im Bereich des Dachholms des Kraftfahrzeugs befinden, befestigt werden. Hierbei kann jede Lasche eine Ausnehmung aufweisen, durch die sich im montierten Zustand eine Schraube, eine Clipverbindung oder dergleichen erstreckt. Die Befestigungspunkte in der Fahrzeuginnenstruktur sind zumeist jeweils durch eine Durchbrechung gebildet.
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Eine gattungsbildende Vorhanggassack-Einheit ist beispielsweise in der
DE 199 22 994 A1 beschrieben.
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In den allermeisten Fällen wird zu jedem Fahrzeugtyp ein nur für genau diesen Fahrzeugtyp geeigneter Vorhanggassack hergestellt, manchmal sind sogar für die linke und rechte Seite des Kraftfahrzeugs unterschiedliche Vorhanggassäcke notwendig. Dies führt zu einer großen Zahl von verschiedenen Vorhanggassäcken oder zumindest Vorhanggassack-Varianten, was natürlich aus Sicht der Rationalisierung unerwünscht ist.
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Zu diesem Problem schlägt die
DE 201 12 342 U1 vor, austauschbare Befestigungselemente vorzusehen, was jedoch einen gewissen Mehraufwand bedeutet.
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Hiervon ausgehend stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, eine Vorhanggassack-Einheit dahingehend weiterzubilden, dass der gleiche Vorhanggassack an verschieden Kraftfahrzeugtypen oder bei Kraftfahrzeugtypen, bei denen die Einbausituation in der linken und der rechten Fahrzeugseite unterschiedlich ist, eingesetzt werden kann, ohne dass ein Austausch von Befestigungselementen notwendig ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorhanggassack-Einheit mit den Merkmalen des Anspruches 1 beziehungsweise eine Vorhanggassack-Einheit mit den Merkmalen des Anspruches 2 gelöst.
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Grundidee der Erfindung ist es, nicht jedem Befestigungspunkt im Kraftfahrzeug genau ein Befestigungselement des Gassacks zuzuordnen, sondern auch wenigstens ein Befestigungselement vorzusehen, welches zumindest in manchen Fahrzeugtypen funktionslos ist. Im allgemeinen sind mehr Befestigungselementen an der Gassackhülle als Befestigungspunkte im Kraftfahrzeug vorhanden.
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Um einen Fehleinbau auszuschließen, ist wenigstens ein Deaktivierungsmittel vorgesehen, welches die Benutzung des nicht benötigten Befestigungselements des Gassacks verhindert, damit dieses beim Einbau nicht verwendet werden kann, und eine Fehlmontage ausgeschlossen ist.
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Die mit dem Gassack verbunden Befestigungselemente sind Befestigungslaschen. Als Deaktivierungsmittel kann gemäß Anspruch 1 eine schlauchartige Hülle dienen, welche den im Ruhezustand zusammengerollten oder zusammengefalteten Gassack umgibt und welche mehrere Schlitze für die Befestigungslaschen aufweist. Hierbei ist zumindest einer Befestigungslasche kein Schlitz zugeordnet, so dass diese nicht nach außen ragt und somit für die Endmontage nicht zur Verfügung steht und eine Fehlmontage hiermit ausgeschlossen ist. Alternativ hierzu kann gemäß Anspruch 2 die nicht benötigte Lasche auch mittels eines geschlossenen Bandes an das Gassack-Paket angelegt sein. In beiden Fällen wird sowohl eine Fehlmontage, als auch ein Schlagen der Befestigungslasche gegen die Innenstruktur oder die Innenverkleidung des Kraftfahrzeugs verhindert.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Figuren näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 Den Seitenfensterbereich eines Kraftfahrzeugs,
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2 eine Vorhanggassack-Einheit zum Einbau in das in 1 gezeigte Fahrzeug,
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3 den Seitenfensterbereich eines Kraftfahrzeugs, welcher eine etwas andere Geometrie hat als der Seitenfensterbereich des in 1 gezeigten Kraftfahrzeugs,
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4 eine Vorhanggassack-Einheit zum Einbau in das in 3 gezeigte Kraftfahrzeug,
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5 eine Vorhanggassack-Einheit, welche sowohl für das in 1 als auch für das in 3 gezeigte Kraftfahrzeug passend ist,
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6 die Vorhanggassack-Einheit aus 5, wobei der Gassack in einer Hülle aufgenommen ist, welche für das Fahrzeug aus 1 paßt,
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7 eine Ansicht entlang der Sichtlinie A-A aus 6,
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8 die Vorhanggassack-Einheit aus 5, wobei der Gassack in einer Hülle aufgenommen ist, welche für das Fahrzeug aus 3 paßt, und
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9 eine Ansicht entlang der Sichtlinie B-B aus 8.
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Zur Beschreibung der Erfindung wird zunächst die gestellte Aufgabe nochmals erläutert:
Die 1 zeigt den Seitenfensterbereich eines Kraftfahrzeugs. Der Dachholm 18 erstreckt sich von der A-Säule 12 bis zur C-Säule 16. Zwischen A-Säule 12 und C-Säule 16 erstreckt sich die B-Säule 14 im wesentlichen senkrecht bis zum Dachholm 18. Am Dachholm 18 sind fünf Befestigungspunkte 21, 22, 23, 24 und 25 in Form von Durchbrechungen für die Anordnung eines Gassacks einer Vorhanggassack-Einheit angeordnet. An der C-Säule 16 befinden sich weitere Befestigungspunkte 26 für die Anordnung des Gasgenerators dieser Vorhanggassack-Einheit.
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Die 2 zeigt eine Vorhanggassack-Einheit 30, welche zum Einbau in das in 1 dargestellte Fahrzeug vorgesehen ist. Hierbei ist der Gassack 32 zusammengerollt dargestellt, wie er auch montiert wird. Von der Oberkante des Gassacks 32 erstrecken sich fünf Befestigungslaschen 41, 42, 43, 44 und 45, wobei jede dieser Befestigungslaschen genau einem Befestigungspunkt im Kraftfahrzeug zugeordnet ist. Außerhalb des Gassacks 32 befindet sich der Gasgenerator 34, welcher über ein Füllrohr 36, welches beispielsweise aus Metall oder auch aus Gewebe bestehen kann, mit den Schutzkammern des Gassacks 32 verbunden ist. Der Gasgenerator 34 weist Befestigungsbleche 35 auf, welche den weiteren Befestigungspunkten 26 im Kraftfahrzeug zugeordnet sind.
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3 zeigt einen Seitenfensterbereich eines Kraftfahrzeugs, welches sehr ähnlich zu dem in 1 gezeigten ist. Insbesondere befinden sich die ersten vier Befestigungspunkte 21 bis 24 an exakt den selben Positionen am Dachholm 18, wie in der in 1 gezeigten Situation. Lediglich der fünfte Befestigungspunkt, welcher hier als 25' bezeichnet wird, befindet sich etwas näher am vierten Befestigungspunkt 24. Beispielsweise könnte das in 3 dargestellte Kraftfahrzeug die Coupé-Variante des in 1 dargestellten Kraftfahrzeugs sein.
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Die 4 zeigt die zum Kraftfahrzeug der 2 passende Vorhanggassack-Einheit 30. Diese unterscheidet sich von der Vorhanggassack-Einheit der 2 lediglich darin, dass sich die fünfte Befestigungslasche, hier als 45' bezeichnet, etwas näher an der vierten Befestigungslasche 44 befindet.
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Die 5 zeigt nun eine Vorhanggassack-Einheit 30, welche sowohl in das Kraftfahrzeug der 1, als auch in ein Kraftfahrzeug der 3 eingebaut werden kann. Hier sind an der Oberkante des Gassacks zwei fünfte Befestigungslaschen 45 und 45' vorhanden, so dass sowohl für den fünften Befestigungspunkt 25 des Kraftfahrzeugs der 1, als auch für den fünften Befestigungspunkt 25' des Kraftfahrzeugs der 3 eine fünfte Befestigungslasche 45 bzw. 45' vorhanden ist. Dies bedeutet, dass im eingebauten Zustand stets eine Befestigungslasche übrig, also funktionslos ist.
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Um nun einen Fehleinbau zu verhindern – die fünften Befestigungslasche 45 und 45' könnten verwechselt werden – ist nun ein Deaktivierungsmittel vorgesehen, welches die Benutzung der jeweils nicht benötigten Befestigungslasche bei der Montage ausschließt. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Deaktivierungsmittel eine schlauchartige Hülle 50, wie sie ohnehin häufig angewendet wird, und welche bei Aktivierung des Gassacks aufplatzt. Diese Hülle 50 umgibt den aufgerollten Gassack 32 und weist für jede zu benutzende Befestigungslasche einen Schlitz auf. Für den Fall, dass die Vorhanggassack-Einheit 30 in das Kraftfahrzeug der 1 eingebaut werden soll, weist die Hülle 50 den ersten Schlitz 51, den zweiten Schlitz 52, den dritten Schlitz 53, den vierten Schlitz 54 und den fünften Schlitz 55 auf. Für die fünfte Befestigungslasche 45', welche hier funktionslos ist, ist kein Schlitz vorhanden, so dass diese Befestigungslasche innerhalb der Hülle verbleibt und sich vorzugsweise parallel zur Mantelfläche des Pakets, zu welchem der Gassack 32 zusammengerollt ist, erstreckt. Dies ist in den 6 und 7 dargestellt.
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Soll die Vorhanggassack-Einheit 30 in das Kraftfahrzeug der 3 eingebaut werden, so weist die Hülle 50 einen versetzen fünften Schlitz, nämlich den mit dem Bezugszeichen 55' bezeichneten, auf, durch welchen sich die entsprechende fünfte Befestigungslasche 45' erstreckt. Für die Befestigungslasche 45 gibt es keinen Schlitz, so dass diese, wie in den 8 und 9 dargestellt, in der Hülle verbleibt. Die Hülle 50 dient also stets für eine Befestigungslasche als Deaktivierungsmittel.
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Soll keine Hülle eingesetzt werden, so ist es beispielsweise möglich, die Lasche, welche nicht benutzt werden soll, mittels eines geschlossenen Bandes auf das Gassack-Paket zu drücken (nicht dargestellt).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- A-Säule
- 14
- B-Säule
- 16
- C-Säule
- 18
- Dachholm
- 21
- erster Befestigungspunkt
- 22
- zweiter Befestigungspunkt
- 23
- dritter Befestigungspunkt
- 24
- vierter Befestigungspunkt
- 25, 25'
- fünfter Befestigungspunkt
- 26
- weiterer Befestigungspunkt
- 30
- Vorhanggassack-Einheit
- 32
- Gassack
- 34
- Gasgenerator
- 35
- Befestigungsblech
- 36
- Füllrohr
- 41
- erste Befestigungslasche
- 42
- zweite Befestigungslasche
- 43
- dritte Befestigungslasche
- 44
- vierte Befestigungslasche
- 45, 45'
- fünfte Befestigungslasche
- 50
- Hülle
- 51
- erster Schlitz
- 52
- zweiter Schlitz
- 53
- dritter Schlitz
- 54
- vierter Schlitz
- 55, 55'
- fünfter Schlitz