Die Erfindung betrifft ein Beifahrer-Airbag-Modul in ei
nem Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspru
ches 1.
Ein derartiger Beifahrer-Airbag-Modul ist in DE 43 38 666
dargestellt und beschrieben, wobei der Modul an einem
Strukturquerträger unterhalb der Armaturentafel befestigt
ist. Die Anordnung des Beifahrer-Airbag-Moduls unmittel
bar an einem Strukturquerträger schafft eine stabile Ver
bindung zwischen dem Gehäuse des Airbag-Moduls und der
Fahrzeugstruktur und sichert so die exakte Lage des Air
bag-Moduls auch während eines Crashs, so daß der Aus
trittswinkel des Luftsackes beim Entfalten sicher einge
halten werden kann. Das relativ steife Gehäuse liegt da
bei aber systembedingt nur in geringem Abstand hinter der
relativ dünnwandigen Armaturentafel, und es müssen ver
steifende Maßnahmen an der Armaturentafel vorgenommen
werden, damit bei einem Kopfaufprall die Armaturentafel
nicht einbricht und in der Folge beim Auftreffen auf das
gewollt steif abgestützte Gehäuse des Airbag-Moduls unzu
lässig hohe Verzögerungswerte auftreten. Diese verstei
fenden Maßnahmen verteuern die Armaturentafel erheblich
und erhöhen ihr Gewicht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Beifahrer-Airbag-Modul
zur Anbringung an einem strukturfesten Bauteil zu schaf
fen, bei dem auch bei einer leichten Ausführung der darü
berliegenden Armaturentafel die Verzögerungswerte bei ei
nem Kopfaufprall in zulässigen Grenzen beherrschbar blei
ben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeich
nenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Bei einem Crash mit Aufschlag des Kopfes auf die Schalt
tafel wird diese beim Zusammenbrechen nach kurzer Weg
strecke und vor einer Berührung mit dem relativ unnach
giebigen Gehäuse des Airbags zuerst auf die energieauf
nehmenden Elemente treffen. Bei weiterer Verformung der
Armaturentafel werden diese Elemente mitverformt und neh
men die Schlagenergie weich auf.
Besonders vorteilhaft ist es, die Elemente als Rahmen am
Rand der Öffnung des Airbag-Gehäuses zu befestigen, wobei
die innere Begrenzung dieses Rahmens einen sich zur Arma
turentafel erstreckenden Schußkanal bildet.
Bei einer solchen Ausführung kann die Armaturentafel ohne
zusätzliche Verstärkung im Bereich des Beifahrer-Airbags
auskommen, so daß eine besonders preiswerte und trotzdem
allen Sicherheitsanforderungen entsprechende Armaturenta
fel realisierbar ist.
In besonders einfacher Weise bestehen die energieaufneh
menden Elemente aus halbhart eingestelltem Kunststoff
schaum und sind selbsttragend am Rand des Airbag-Gehäuses
auf einer umlaufenden Haltekonsole aufgesetzt.
Um die Verformbarkeit des Rahmens und dessen Festigkeit
gezielt zu beeinflussen, kann dieser auch um einen stabi
len Kunststoff- oder Metall-Stützrahmen geformt sein, wo
bei dieser Stützrahmen in die energieaufnehmenden Elemen
te eingeformt oder eingeknüpft sein kann.
Die energieaufnehmenden Elemente können auch rahmenförmig
um die Öffnung des Airbag-Gehäuses angeordnet an der Ar
maturentafel befestigt sein, wobei eine Anschlagfläche an
den Elementen vorgesehen ist, die sich im Falle eines
Crashs an einer Stützkonsole des Airbag-Gehäuses ab
stützt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend an
hand von Zeichnungen näher beschrieben. Die Fig. 1 bis
3 zeigen jeweils einen Schnitt in Fahrzeuglängsrichtung
im Bereich des Beifahrer-Airbag-Moduls mit verschiedenen
Ausführungen der energieaufnehmenden Elemente. Funktions
gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszei
chen versehen.
An einem Strukturquerträger 1, der sich zwischen den bei
den A-Säulen eines Kraftfahrzeuges unterhalb einer Arma
turentafel 2 erstreckt, ist das Gehäuse 3 eines Airbag-
Moduls befestigt. Oberhalb des Gehäuses 3 ist die Armatu
rentafel 2 mit einer Airbag-Abdeckung 4 versehen, die bei
Aktivierung des nicht dargestellten Luftsackes entlang
einer Reißlinie 5 aufreißt und um eine Scharnierlinie 6
nach oben aufklappt, so daß eine Austrittsöffnung für den
Luftsack frei wird. Um den oberen Rand 7 des Airbag-Gehäu
ses 3 sind rahmenförmig energieaufnehmende Elemente 8 an
geordnet.
In Fig. 1 bilden die energieaufnehmenden Elemente 8 ei
nen Rahmen 9, der auf einer am Gehäuse 3 außen umlaufen
den Haltekonsole 10 aufgesetzt und durch den Rand 7 der
Öffnung des Gehäuses 3 zentriert ist. Die Oberkante 11
des Rahmens 9 ist bis nahe an die Schalttafel 2 bezie
hungsweise die mit ihr verbundene Airbag-Abdeckung 4 her
angeführt. Die innere Begrenzung des Rahmens 9 bildet für
den Luftsack einen auf die Airbag-Abdeckung 4 gerichteten
Schußkanal 12. Der Rahmen 9 ist mit Bolzen 13 an der Hal
tekonsole 10 befestigt. Die energieaufnehmenden Elemente
8 beziehungsweise der durch sie gebildete Rahmen 9 be
steht aus einem halbhart aufgeschäumten Kunststoff, der
unter Druckbelastung nachgibt und dabei Energie verzehrt.
In Fig. 2 ist der von den Elementen 8 gebildete Rahmen 9
mit einem Stützrahmen 14, 15 versehen. Die Fig. 2 zeigt
zwei Ausführungsbeispiele eines solchen Stützrahmens 14,
15. Links der strichpunktierten Linie 16 ist ein Stütz
rahmen 14 dargestellt, der von dem Element 8 umformt ist
und mit einem Schenkel 17 relativ weit in Richtung zur
Schalttafel 2 geführt ist. Mit einem solchen Schenkel 17,
der im Querschnitt auch in einer vorgefalteten Form, z. B.
als Wellenlinie oder Zickzacklinie ausgebildet sein
kann, kann das Verformungsverhalten und das Energieauf
nahmevermögen des Rahmens 9 wesentlich beeinflußt werden.
Ein Steckrand 18 greift in eine Nut 19 am Rand 7 des Air
bag-Gehäuses 3 und hält so den Stützrahmen 14 und damit
auch den Rahmen 9 kraftschlüssig am Gehäuse 3 fest.
Rechts der Linie 16 ist eine abgewandelte Variante eines
Stützrahmens 15 dargestellt, dessen Befestigung zusätz
lich zu dem Steckrand 18 mit auf dem Umfang des Gehäuses
3 verteilten Haken 20 versehen ist, die beim Aufsetzen
des Stützrahmens 15 federnd hinter eine Kante 21 des Ge
häuses 3 greifen und diesen formschlüssig in seiner Lage
halten.
In Fig. 3 sind die Elemente 8 an der Armaturentafel 2
befestigt und bilden an dieser einen um den Rand 7 des
Gehäuses 3 verlaufenden Rahmen 9. Dieser Rahmen 9 bildet,
so wie bei den anderen Ausführungsbeispielen auch, den
Schußkanal 12. Die Elemente 8 sind mit einer Anschlagflä
che 22 versehen, die im Normalzustand nahe einer Stütz
konsole 23 am Gehäuse 3 angeordnet ist. Wird bei einem
Crash die Schalttafel 2 in Richtung zum Gehäuse 3 bela
stet, dann werden sich die Elemente 8 auf den Stützkonso
len 23 abstützen und durch Verformung Energie aufnehmen.
Ein nach der Erfindung ausgebildetes Beifahrer-Airbag-Mo
dul kann in Verbindung mit einer zugehörigen Armaturenta
fel besonders kostengünstig ausgeführt werden. Es ermög
licht eine starre und besonders sichere Befestigung an
einem Strukturquerträger, so daß die Entfaltungsrichtung
des Luftsackes auch bei schweren Crashs erhalten bleibt.
Die darüberliegende Armaturentafel kann leicht und ohne
zusätzliche Versteifungen ausgeführt sein. Sie wird
trotzdem bei einem Kopfaufprall nicht einbrechen, sondern
entsprechend dem Energieaufnahmevermögen der darunterlie
genden verformbaren Elemente kontrolliert nachgeben.
Ein zusätzliches Bauteil für die Formung eines Schußka
nals ist nicht erforderlich, da dieser von den rahmenar
tig angeordneten verformbaren Elementen gebildet ist.