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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Zungenweichen für Schienenfahrzeuge
und hat eine Vorrichtung zum Verbinden einer Prüferstange mit einer Stellzunge
einer solchen Weiche zum Gegenstand.
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In
einer solchen Weiche sind zwei Backenschienen mit einem definierten
Abstand, der sogenannten Spurweite, parallel zueinander angeordnet. Jeder
der beiden Backenschienen ist eine Stellzunge (auch Zungenschiene
genannt) zugeordnet. Zur Weichenumstellung werden die beiden Stellzungen
so bewegt, dass sich eine der beiden Stellzungen in Kontakt mit
der zugehörigen
Backenschiene befindet (Weichenverschluss geschlossen), während die
andere Stellzunge um den sogenannten Zungenaufschlag von der anderen
Backenschiene beabstandet ist (Weichenverschluss geöffnet).
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Bei
der Betätigung
einer Stellzunge in Richtung der zugehörigen Backenschiene muss sichergestellt
sein, dass die Stellzunge die Backenschiene kontaktiert. Bei der
umgekehrten Betätigung
einer Stellzunge ist wichtig, dass der vorgegebene Zungenaufschlag
erreicht wird. Um zu überprüfen, ob
diese Endpositionen erreicht werden, verfügt die Weiche über eine Überwachungseinrichtung.
Diese beinhaltet als wesentliches Element zwei Prüferstangen, und
zwar eine für
jede Stellzunge. Die beiden Prüferstangen
sind im wesentlichen rechtwinklig zur Längsrichtung der Backenschienen
angeordnet und jeweils mit einem Ende an der zugehörigen zu überwachenden
Stellzunge befestigt. Beim Umstellen der Weiche werden sie in ihrer
Längsrichtung
verschoben.
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Die
Verbindung der Prüferstangen
mit den Stellzungen erfolgt dabei bisher beispielsweise so, wie
es in 3a und 3b dargestellt ist.
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3a zeigt eine wie eingangs
beschrieben aufgebaute Zungenweiche mit zwei Backenschienen 10 und
zwei Stellzungen 12. Der in 3a links
dargestellte Weichenverschluss ist geöffnet, der rechts dargestellte
geschlossen. Eine kurze 20 und eine lange Prüfstange 22 sind
zur Überprüfung der
Lage der Stellzungen 12 vorgesehen. Eine Vorrichtung zur Längeneinstellung
der Prüferstangen 20, 22 ist
mit 28 bezeichnet.
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Ein
Ende jeder Prüferstange 20, 22 ist
mit dem Fuß 12' einer der beiden
Stellzungen 12 verbunden. Diese Verbindung ist in dieser
herkömmlichen Ausgestaltung
mittels einer fest mit dem Ende der Prüferstange 20 bzw. 22 verbundenen
Zungengabel 24 realisiert, die den Fuß 12' umgreift. Eine Gewindeschraube 25,
die die Zungengabel sowie eine Öffnung
in dem Fuß 12' der Stellzunge
durchdringt, und eine zugehörigen
Mutter 26 dienen zur lösbaren
Befestigung der Zungengabel 24 am Fuß 12' der Stellzunge 12. Dies
wird auch aus 3b deutlich,
die die am Fuß 12' angeordnete
Zungengabel 24 mit Schraube 25 und Mutter 26 von
unten zeigt.
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Bei
jeder Montage und Demontage von Verschlüssen und anderen Anbauteilen,
bei denen die Stellzungen einzeln bewegt werden, müssen die
Prüferstangen
von den Stellzungen demontiert werden. Hierzu ist es erforderlich,
dass die Längeneinstellung 28 so
gedreht wird, dass die Zungengabel 24 von der Stellzunge
abgezogen werden kann. Dazu werden in der in 3 und 4 gezeigten Anordnung die Zungengabeln 24 vom
Fuß 12' der Stellzungen
gelöst.
Nach dem Wiederanbau der Prüferstangen
mittels der Zungengabeln 24 ist eine erneute Einstellung
der Prüferstangen
mittels der Längeneinstellung 28 notwendig.
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Darstellung
der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Verbinden
einer Prüferstange mit
einer Stellzunge zu schaffen, mit der die Prüferstange einfacher von der
Stellzunge gelöst
und wieder daran angebracht werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst.
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Demzufolge
ist zum Anbringen der Prüferstange
an der Stellzunge ein Anschlusselement vorgesehen, das mit der Prüferstange
lösbar
verbindbar ist.
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Zum
Lösen der
Prüferstange
von der Stellzunge, wie es beispielsweise bei der Montage oder Demontage
von Verschlüssen
und anderen Anbauteilen notwendig ist, wird die Prüferstange
von dem Anschlusselement gelöst
und kann dann gegenüber dem
Anschlusselement so verschwenkt werden, dass die Stellzunge bewegt
werden kann, ohne durch die Prüferstange
behindert zu werden. Da das Anschlusselement jedoch mit der Stellzunge
verbunden bleibt, ist abgesehen von der Schwenkbewegung keine Verschiebung
oder Auslenkung der Prüferstange notwendig,
um diese von der Stellzunge zu lösen. Nach
dem Wiederanbringen der Prüferstange
an dem Anschlusselement und somit an der Stellzunge hat die Prüferstange
bereits die Lage eingenommen, in der sie sich vor der Demontage
befand, ohne dass eine erneute Einstellung der Prüferstange
notwendig wäre.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Prüferstange sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die
lösbare
Anbringung der Prüferstange
an dem Anschlusselement ist in einer vorteilhaften Ausführungsform
mittels einer selbstsichernden Mutter realisiert. Zum Trennen der
Prüferstange
vom Anschlusselement wird die selbstsichernde Mutter gelöst und die
Prüferstange
verschwenkt. Zum erneuten Anbringen der Prüferstange an der Stellzunge wird
die Prüferstange
dann lediglich zurückgeschwenkt
und die selbstsichernde Mutter aufgeschraubt. Eine erneute Einstellung
der Prüferstange nach
dem Wiederanbringen an der Stellzunge ist nicht notwendig.
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Zur
Verbindung der Prüferstange
mit dem Anschlusselement können
jedoch auch andere Mittel vorgesehen sein, beispielsweise eine Kronenmutter mit
Federstecker oder Splint.
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Das
Anschlusselement ist vorzugsweise auch mit der Stellzunge lösbar verbunden.
Es kann einerseits am Steg der Stellzunge befestigbar sein, andererseits
aber auch am Zungenfuß.
Letzteres hat den Vorteil, dass bei existierenden Weichen bereits vorhandene
Bohrungen im Zungenfuß für die Befestigung
des Anschlusselements genutzt werden können. So können bereits existierende Weichen
auf einfache Art und Weise nachgerüstet werden.
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Das
Anschlusselement kann beispielsweise ein Guss- oder Schmiedeteil
aus Stahl sein. Im Anschlusselement kann außerdem ein Gelenklager vorgesehen
sein, um eventuelle temperaturbedingte Längenänderungen der Stellzunge auszugleichen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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In
den Zeichnungen ist
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1a eine
schematische Ansicht einer Weiche mit einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Verbinden einer Prüferstange
mit einer Stellzunge,
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1b eine
Ansicht eines Details der 1a von
unten,
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1c eine
Schnittansicht der in 1a gezeigten Vorrichtung,
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2a eine
schematische Ansicht einer Weiche mit einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Verbinden einer Prüferstange
mit einer Stellzunge;
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2b eine
Ansicht eines Details der 2a von
unten,
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2c eine
Schnittansicht der in 2a gezeigten Vorrichtung,
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3a eine
schematische Ansicht einer Weiche mit einer herkömmlichen Vorrichtung zum Verbinden
einer Prüferstange
mit einer Stellzunge, und
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3b eine
Ansicht eines Details der 2b von
unten.
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Ausführliche
Beschreibung von Ausführungsformen der
Erfindung
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1a zeigt
eine Weiche, die im wesentlichen der in 3a gezeigten
und oben bereits beschriebenen Weiche entspricht. Zum Verbinden
der Prüferstangen 20, 22 mit
den Stellzungen 12 ist hier jedoch jeweils ein Anschlusselement
in Form eines Klobens 30 vorgesehen, der lösbar sowohl
mit einer Stellzunge 12 als auch mit einer der Prüferstangen 20, 22 verbunden
ist.
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In
der hier dargestellten Ausführungsform
erfolgt die lösbare
Anbringung der Prüferstange 20 bzw. 22 am
Kloben 30 über
eine selbstsichernde Mutter 32.
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1b zeigt
den Kloben mit der daran befestigten Prüferstange 20 sowie
den Fuß 12' der Stellzunge 12 von
unten.
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Zum
Lösen der
Prüferstange 20 bzw. 22 von der
Stellzunge 12 – oder
genauer gesagt vom Kloben 30 – wird die selbstsichernde
Mutter 32 gelöst
und die Prüferstange 20 bzw. 22 nach
unten geschwenkt. Zum erneuten Anbringen der Prüferstange 20 bzw. 22 an
der Stellzunge 12 wird die Prüferstange 20 bzw. 22 dann
zurückgeschwenkt
und die selbstsichernde Mutter 32 aufgeschraubt. Dies hat
den wesentlichen Vorteil, dass eine erneute Einstellung oder Justierung
der Prüferstange 20 bzw. 22 nach
dem Wiederanbringen an der Stellzunge 12 nicht notwendig
ist.
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Die
lösbare
Anbringung des Klobens 30 an der Stellzunge 12 ist
mittels einer Gewindeschraube 35 und ebenfalls einer selbstsichernden
Mutter 34 realisiert. Dies ergibt sich am besten aus 1c,
die eine Schnittansicht der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zeigt. Aus dieser Schnittansicht wird auch deutlich, dass das Ende
der Prüferstange 20 bzw. 22 über ein
Polyamid-Gelenklager 40 im Kloben 30 gelagert
ist. Dadurch können eventuelle
temperaturbedingte Längenänderungen der
Stellzunge 12 ausgeglichen werden, die sonst dazu führen würden, die
sonst zu Verspannungen der Prüferstange 20 bzw. 22 und
so zu verfälschten
Messergebnissen führen
könnten.
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In
der in 1a bis 1c dargestellten, ersten
Ausführungsform
der Erfindung ist der Kloben 30 am Steg 12'' der Stellzunge 12 angebracht.
Dazu sind im Steg 12'' der Stellzunge 12 geeignete Öffnungen 36 vorgesehen,
durch welche hindurch die Gewindeschraube 35 geführt werden
kann. Auf der gegenüberliegenden
Seite des Stegs 12'' befindet sich eine langlochförmige Vertiefung 37,
um den Kopf der Schraube 35 aufzunehmen und gegen Verdehen
zu sichern.
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Es
ist jedoch auch möglich,
den Kloben 30 am Fuß 12' der Stellzunge 12 anzubringen.
Dies ist bei der in 2a und 2b dargestellten,
zweiten Ausführungsform
der Erfindung der Fall.
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Ebenso
wie in der ersten Ausführungsform ist
auch in der zweiten Ausführungsform
ein Anschlusselement in Form eines Klobens 30 zum Verbinden
der Prüferstange 20 bzw. 22 mit
der Stellzunge 12 vorgesehen, der mittels einer selbstsichernden Mutter 32 mit
der Prüferstange
lösbar
verbunden ist. Der Kloben 30 ist hier aber nicht am Steg 12'' der Stellzunge 12, sondern
am Fuß 12' der Stellzunge mittels
einer Schraube 35 und selbstsichernden Mutter 34 angebracht.
Dazu weist hier der Fuß 12' der Stellzunge 12 eine
geeignete Fläche 40 mit Öffnungen 38 auf.
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Viele
bereits vorhandene Stellzungen weisen bereits solche Flächen 40 mit Öffnungen 38 auf, da
auch mittels der bisher bekannten Vorrichtungen die Prüferstangen
am Fuß der
Stellzungen befestigt werden (vgl. z.B. 3a). Die
zweite Ausführungsform
der Erfindung hat daher den Vorteil, dass vorhandene Weichen schnell
und einfach mit den erfindungsgemäßen Vorrichtungen nachgerüstet werden können, ohne
dass die Stellzungen nachbearbeitet oder gar ausgetauscht werden
müssten.
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2b zeigt
den Kloben 30 der zweiten Ausführungsform mit der daran befestigten
Prüferstange 20 sowie
den Fuß 12' der Stellzunge 12 von
unten.
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Die
lösbare
Anbringung des Klobens 30 an der Stellzunge 12 ist
auch hier mittels einer Gewindeschraube 35 und ebenfalls
einer selbstsichernden Mutter 34 realisiert, vgl. 2c.
Aus dieser Schnittansicht wird auch deutlich, dass auch hier das
Ende der Prüferstange 20 bzw. 22 über ein
Polyamid-Gelenklager 40 im
Kloben 30 gelagert ist.