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Die
Erfindung betrifft eine Sonnenschutzvorrichtung für Kraftfahrzeuge
gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
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Aus
dem Stand der Technik, d.h. aus der
EP 0 053 053 A1 ist eine Sonnenschutzvorrichtung
für Fahrzeuge
bekannt, bei welcher Sonnenblende als solche geteilt ist. Im Querschnitt
ist dazu die Sonnenblende verjüngt
und mit einem flexiblen Kern versehen. Auf diese Weise kann der
Blendenkörper
zur besseren Blendenpositionierung teilweise geknickt werden.
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Aus
der
DE 197 31 534
A1 ist ebenfalls eine Sonnenblende für Fahrzeuge bekannt, bei welcher der
Blendenkörper
ebenfalls über
eine solche Sollknickstelle verfügt,
wie oben bereits beschrieben.
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Hierbei
wird lediglich die Kontur der Sonnenblende anpassbar gemacht um
von einer starren planen Bauform wegzukommen, und die Sonnenblende beispielsweise
der Wölbung
der Frontscheibe folgen zu lassen.
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Bei
tiefstehender Sonne vor allem im Frühjahr und im Herbst werden
Blendungen nicht nur von frontal erzeugt. Zum Teil kann dies vor
allem am Morgen oder am frühen
Abend gefährliche
Blendungen entstehen.
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Im
Allgemeinen werden Sonnenblenden im Bedarfsfall von einer hochgeklappten
Ruhestellung nach unten geklappt. Dies wird durch Scharniere ermöglicht.
Eines der Scharniere ist dabei als Rastscharnier ausgebildet, so
dass die Sonnenblende der bekannten Art dort ausgerastet und aus
der Funktion als Frontalsonnenblende seitlich herausklappbar und zum
Seitenfenster schwenkbar ist, wenn das Blendlicht oder die Sonne
dort auf der Seitenscheibe steht. In dem Fall, dass man Kurvenstrecken
befährt
wandert der blendende Lichteinfall manchmal kurzfristig, und der
Fahrer wird abgelenkt, weil er damit beschäftigt ist die Sonnenblende
ständig
zwischen der Frontalstellung und der Seitenstellung hin- und her
zu schwenken.
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Der
Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Sonnenschutzvorrichtung
der gattungsgemäßen Art
dahingehend weiterzubilden, dass ein möglichst rundum verlaufender
Sonnen- und Blendschutz entsteht.
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Die
gestellte Aufgabe wird bei einer Sonnenschutzvorrichtung der gattungsgemäßen Art
erfindungsgemäß durch
die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind in den
abhängigen
Ansprüchen
dargestellt.
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Kern
der Erfindung ist, dass die Sonnenblende zweiteilig ausgeführt ist,
derart dass über
ein seitllich an der Frontalblende angeordnetes Scharnier oder Gelenk
eine weitere als Seitenblende fungierende Blende aus einer Ruhestellung,
bei der die Seitenblende in oder auf der Frontalblende angeklappt
oder versenkt ist, in Gebrauchsstellung zur Seitenfensterseite herausklappbar
ist.
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Somit
ergibt sich eine Abschottung gegen Blendlicht nicht nur von vorne
sondern auch von der Seite. Die Frontalblende bleibt dabei in der üblichen Stellung
stehen, während
die Seitensonnenblende durch einen einzigen Handgriff aus der Kontur
der Frontalsonnenblende herausgeklappt und somit zum Seitenfenster
geschwenkt wird.
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Hierbei
werden nur zwei Handgriffe maximal erforderlich, die im Übrigen auch
nicht vom Fahrgeschehen ablenken. Es muss nicht mehr bei wechselndem
Blendlichteinfall zwischen Frontalstellung und Seitenstellung hin-
und her geklappt werden.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass das Scharnier oder
das Gelenk mindestens zwei Betätigungfreiheitsgrade
aufweist, nämlich
einen ersten der ein Herausklappen aus der Kontur der Frontalblende
ermöglicht
und einen zweiten, der die Winkellage der ausgeklappten Seitenblende
In Bezug auf die Fläche
der Frontalblende von 90° verschieden
einstellen lässt.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass die eingeklappte
Seitenblende über
magnetische Halteelemente in dieser eingeklappten Position gehalten
wird. Auf diese Weise ist das Handling leicht und ohne sichtlichen
Kraftaufwand.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass das Scharnier
ein Gelenkscharnier mit mindestens einem Kugelgelenk ist. Ein solches Kugelgelenk
hat naturgemäß mehrere
Freiheitsgrade der Bewegung, So dass wenn so vorgesehen, das Aufklappen
der Seitenblende aus der Frontalblende genauso über dieses Gelenk bewerkstelligt
wird, wie das genaue Ausrichten einer Horizontallage der Seitenblende,
selbst bei schräg
stehender Frontalblende.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass mindestens
ein Scharnier zum Hochklappen der gesamten Sonnenblende in eine
Ruheposition vorgesehen ist, welches mit Teleskopmitteln versehen
ist, derart dass die Höhenposition
der gesamten Sonnenblende einstellbar ist. Dies betrifft nicht die
Schrägstellung
der Frontalblende und nicht die Position der möglicherweise ausgeklappten
Seitenblende, sondern dies betrifft die höhenmäßige Grundstellung der Sonnenblende
in Bezug auf die bspw Windschutzscheibenoberkante. Von dieser Höhenposition
ist die Sonnenblende dann noch nach vorne oder hinten neigbar, und
die Seitenblende ausklappbar. Die Bedienung auf diese Weise ist
sicher und einfach, so dass keine Fahrerablenkung entsteht, wenn
eine solche Sonnenschutzvorrichtung auf der Fahrerseite eines PKW
an- bzw eingebaut ist.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass die sich im Anklappbereich
gegenüberliegenden
Oberflächen
von der eingeklappten Seitenblende und der Hauptblende komplementär konturiert sind,
derart, dass beim Einklappen eine möglichst geringe resultierende
Gesamtdicke gegeben ist.
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Dies
heisst, dass die Oberflächenkonturierung
oder -topographie der im eingeklappten Zustand aufeinanderliegenden
Oberflächen
derart komplementär
ist, dass eine Erhöhung
auf einer der Oberflächen
in Ruhestellung in einer entsprechenden Vertiefung der anderen Oberfläche einliegt.
So ergibt sich im zusammengeklappten Zustand eine Gesamtdicke der
Sonnenblende, die kaum dicker ist als bei herkömmlichen Sonnenblenden ohne
erfindungsgemäß ausklappbarer
Seitenblende.
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Die
Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher beschrieben.
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Es
zeigt:
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1:
Ausgestaltungsbeispiel der erfindungsgemäßen Sonnenschutzvorrichtung
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2:
Ansicht der Sonnenschutzvorrichtung gemäß 1 in zusammengeklapptem
Zustand von oben.
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1 zeigt
ein Ausgestaltungsbeispiel der erfindungsgemäßen Sonnenschutzvorrichtung
im aufgeklappten Zustand. Gezeigt ist eine Sonnenblende 1 die
in erfindungsgemäßer Weise
aus einer Frontalblende 2 besteht, die am oberen Rand der
Frontscheibe in einem Kraftfahrzeug angeordnet ist. Gehalten wird
sie von Klappscharnieren 4, über welche dieselbe aus einer
hochgeklappten Ruhelage in die dargestellte Gebrauchslage herunterklappbar
ist. Erfindungsgemäß sind die
Klappscharniere 4 noch mit Teleskopmitteln 5 verbunden, über welche
die Höhe in
einem kleinen Umfang zusätzlich
einstellbar ist. Die Teleskopmittel 5 können dabei handbetätigbar oder
aber auch elektrisch oder elektromechanisch betätigbar sein. Hiermit kann die
Frontalblende nicht nur durch Neigen sondern in gewissem Rahmen auch
durch diese Höhenverstellbarkeit
an eine optimale Lage zum Gegenlicht, d.h. in den meisten Fällen zur
Sonne eingestellt werden.
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Weiterhin
enthält
die Sonnenblende 1 seitlich eine Seitenblende 3,
die in etwa dieselbe Längenerstreckung
hat wie die Frontalblende 1, jedoch über ein Scharnier 6 aus derselben,
wie hier dargestellt, herausgeklappt werden. Bei üblichen
Sonnenblenden kann die Frontalblende 1 an einem der Scharniere 4 ausgeklinkt
werden, um sie zur Seite zu drehen, und um damit eine Seitenblende
zu bilden. Damit ist aber plötzlich
der Frontalbereich ungeschützt,
und beim Befahren kurvenreicher Strecken, die bei weitem häufiger sind
als gerade Strecken, ändert
sich die Lage zur Sonne ständig
und man muss bei bekannten Sonnenblenden diese immer hin und her schwenken.
Bei der hier vorgegebenen erfindungsgemäßen Sonnenblende bleibt die
Frontalblende stehen, wenn zusätzlich
die Seitenblende 3 um einen Winkel α von etwa 90° zur Frontalblende 2 herausgeschwenkt
wird.
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Da
die Frontalblende 2 oftmals zur Frontscheibe geneigt ist,
würde ein
rechwinkliges Ausklappen der Seitenblende 3 eine unter
Umständen
erhebliche Schräglage
der Seitenblende 3 bewirken, wie dies die gestrichelten
verschiedenen Beispielpositionen der Seitenblende 3 in 1 zeigen.
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Um
dies auszugleichen kann das Scharnier 6 zwei Freiheitsgrade
aufweisen, nämlich,
einen der das Aus- und Einklappen aus der bzw in die Frontalblende
ermöglicht,
und einen, der die ausgleichende Horizontaleinstellung der ausgeklappten
Seitenblende 3 ermöglicht,
wenn die Frontalblende schräg
gestellt ist. Statt eines Scharniers mit zwei Freiheitsgraden kann
das Scharnier 6 aber auch als normales Scharnier mit dem
Freiheitsgrad des Aus- und Einschwenkens sein, und ein weiteres
Scharnier 7 welches als Halbbogen-Schiebe-Scharnier ausgebildet ist,
kann entlang eines nur kleinen notwendigen Kreisbogens schiebbar
sein, so dass selbst bei schräg
gestellter Frontalblende 2, die ausgeklappte Seitenblende
möglichst
horizontal ausgerichtet steht.
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Eine
solche Wirkung mit mindestens zwei Freiheitsgraden hat ein Kugelgelenk-Scharnier. Dies wäre seitlich
an der Frontalblende 2 angeordnet und würde sowohl ein Ein- und Ausklappen
als auch eine Verstellung oder Apassung an die Horizontallage ermöglichen.
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Grundsätzlich ergibt
sich mit der Erfindung nunmehr, dass eine Seitenblende mit individueller Einstellbarkeit
aus der Frontalblende bei Bedarf herausklappen lässt, wobei die Frontalblende
aber dennoch stehen bleibt. Dies bedeutet dass Frontalblende und
Seitenblende gleichzeitig funktionsbereit sind, und bei wechselnder
Position zur Sonne nicht ständig von
Frontalblendenfunktion auf Seitenblendenfunktion und umgekehrt gewechselt
werden muss. Dies erhöht
nicht nur den Bedienkomfort, sondern es erhöht auch die Sicherheit im Fahrbetrieb.
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2 zeigt
die erfindungsgemäße Sonnenblende 1 von
der Schmalseite oben. Die Frontalblende 2 ist mit den Klappscharnieren 4 versehen,
die wiederum mit Teleskopmittel 5 versehen sind. Auf die Frontalblende 2 in
Ruhelage aufgelegt ist die Seitenblende 3. Hier sind die
aneinanderliegenden Oberflächen
eben dargestellt. Sie können
aber auch uneben sein, so dass es für eine schlüssige Anlage der beiden Blenden 2 und 3 wichtig
ist, dass diese zwei zugewandten Oberflächen eine komplementäre Oberflächenkontur
aufweisen. D.h. wenn in der Frontalblende 2 ein Spiegel
eingebaut ist, der aus der Ebene etwas herausragt, so sollte für ein schlüssiges Anklappen
die Seitenblende an dieser Stelle entsprechend komplentär konturiert
sein, dass heisst mit einer entsprechenden Vertiefung versehen sein,
die hier jedoch nicht erkennbar ist. Wichtig ist hierbei nur, dass
die Frontalblende und die Seitenblende im eingeklappten Zustand
zusammen nur unwesentlich dicker sein sollen als herkömmliche
Einzelblenden.
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Am
linken Rand ist ein Scharnier 6 angeordnet, was das Aufklappen
der Seitenblende aus der Frontalblende ermöglichen soll. Dieses Scharnier
ermöglicht
zumindest diesen Freiheitsgrad. Mit Positionsnummer 7 ist
am Scharnier 6 eine Art Schienenscharnier bezeichnet, mit
welchem die ausgeklappte Seitenblende 3 entlag eines kleinen
Kreisbogens verschiebbar ist, wie in 1 dargestellt.
Dies ermöglicht
einen weiteren Freiheitsgrad. Das kombinierte Scharnier 6 bzw 7 kann
auch durch ein Kugelgelenkscharnier ersetzt werden aus dem sich
die gewünschten
Freiheitsgrade auch ergeben.