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Die
Erfindung betrifft einen Hinterkantenanschlag im Ausleger von bogenverarbeitenden
Maschinen gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
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Bei
größeren Druckaufträgen wird
während des
Auflagendruckes mehrmals beim sogenannten Stapelwechsel ein mit
bedruckten Bogen beaufschlagter Stapelträger im Ausleger gegen einen
für bedruckte
Bogen aufnahmefähigen
Stapelträger
ausgetauscht.
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Um
die Druckmaschine während
des Stapelwechsels nicht anhalten zu müssen, verwendet man Zwischenstapelträger, die
bei laufender Produktion in den Stapelraum, in dem die von der Druckmaschine bedruckten
Bogen abgelegt werden, einbringbar sind und die die während der
Zeit des Stapelwechsels dem Stapelraum zugeführten Bogen aufnehmen. Zur Ausrichtung
der auf den Zwischenstapelträger
abgelegten Bogen dienen Hinterkantenanschläge, die beim Entfernen des
Zwischenstapelträgers
auf eine Seitenfläche
des Zwischenstapels bzw. die Hinterkanten der auf den Zwischenstapelträger abgelegten Bogen
einwirken und einen Kantenversatz beim Übergang des Zwischenstapels
auf den neu eingelegten Stapelträger
oder den Hauptstapel verhindern.
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Ein
solcher Anschlag ist aus der
DE 32 12 672 C1 bekannt. Der Anschlag ist
mit der Bogenbremse auf das entsprechende Bogenformat einstellbar
und umfasst eine mit der Bogenbremse über eine Stützschere verbundene Traverse.
Diese ist mit dem Zwischenstapelträger auf- und absteuerbar. Um
eine Auslenkung der Traverse beim Entfernen des Zwischenstapelträgers zu
verhindern, sind Verriegelungselemente vorgesehen, mit denen die
Traverse gegenüber
der Zwischenstapeleinrichtung verriegelbar ist.
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Nachteilig
ist daran, dass eine Formateinstellung nur vorgenommen werden kann,
wenn zuvor die Verriegelung der Traverse aufgehoben wurde und dass
nach einer erfolgten Formateinstellung die Traverse wieder verriegelt
werden muss.
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Zudem
besteht bei der Formatverstellung die Gefahr der Beschädigung der
Anschläge,
wenn die Traverse nicht entriegelt wurde.
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Die
DE 197 22 356 C1 beschreibt
eine Auslegevorrichtung zum Stapeln von bogenförmigen Bedruckstoffen, die
zwei Anschlagsysteme umfasst, die quer zur Bogenlaufrichtung im
Abstand zueinander angeordnet und aus jeweils zwei untereinander
gekoppelten Zweischlägen
gebildet sind. Die Anschlagsysteme sind mit einer Schiene verbunden,
die an ihren freien Enden in Richtung Stapelraum zeigende Keile
trägt,
gegen die der einfahrende Zwischenstapelträger anläuft, wodurch die Schiene vertikal
ausgelenkt wird. Die vertikale Ausweichbewegung der Schiene wird
durch eine Zugfeder unterstützt.
Die An schlagsysteme sind am Ende des Einfahrweges des Zwischenstapelträgers angeordnet,
so dass sie beim Entfernen des Zwischenstapelträgers nicht beansprucht werden.
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Der
Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass sich die Anschlagsysteme
auf Grund ihrer geringen mechanischen Belastbarkeit in und entgegen
der Bogenlaufrichtung nicht für
die Fixierung eines Zwischenstapels gegen die beim Entfernen des Zwischenstapelträgers auftretenden
Kräfte
(Stapeldruck) eignen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, unter Vermeidung
der vorgenannten Nachteile einen Hinterkantenanschlag zu schaffen, der
einfach auf das jeweilige Bogenformat einstellbar ist und eine erhöhte Steifigkeit
in Bogenlaufrichtung aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, die
die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
vorliegende Hinterkantenanschlag hat den Vorteil, dass er allein über den
Formatverstellmechanismus der Bogenbremse, mit der er verbunden ist,
und ohne zusätzliche
Bedienhandlungen auf das Format der abzulegenden Bogen eingestellt
werden kann.
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Bei
einer vertikalen Verlagerung des Zwischenstapelträgers, die
z.B. dann erfolgt, wenn der Zwischenstapelträger mit dem anwachsendem Zwischenstapel
bei konstantbleibender Fallhöhe
schrittweise abgesenkt wird, passt sich der Hinterkantenanschlag
an die jeweilige Zwischenstapelhöhe
an und stützt
den Zwischenstapel über
dessen gesamte Höhe
ab. Durch die Ausbildung von zwei Schwingen, die jeweils einen in
Bogenlaufrichtung vorderen und einen in Bogenlaufrichtung von diesem
beabstandeten hinteren Schwingenarm aufweisen, die starr miteinander
verbunden sind, ist der Hinterkantenanschlag in Bogenlaufrichtung
belastbar und zur Abstützung
von Zwischenstapeln größerer Stapelhöhe geeignet.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Hinterkantenanschlags besteht
darin, dass dieser unter Verzicht auf eine Vielzahl an Gelenken
in einfacher Bauart ausgeführt
ist und sich gegen Verschmutzung weitgehend als unempfindlich erweist.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, eine Traverse
auszubilden, die eine quer zur Bogenlaufrichtung verlaufende zweite
Führung
aufweist, in der mindestens einer der Schwingenarme einer jeden
Schwinge im Bereich von seinem der Bogenbrem se abgewandten Ende
geführt ist.
Die Traverse weist stirnseitig Führungsbolzen auf,
die in dritten Führungen,
die mit den ersten Führungen
verbunden sind, geführt
werden. Dadurch kann in einfacher Weise der vertikale Abstand zwischen
den ersten Führungen
und den der Bogenbremse abgewandten Enden der vorderen Schwingenarme
konstant gehalten werden, was bewirkt, dass die vorderen Schwingenarme
bis an die von dem Zwischenstapelträger gebildete Auflageebene heranreichen
und auch die im Zwischenstapel unteren Bogen an ihren Hinterkanten
abstützen.
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Nach
einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist statt der dritten
Führungen
ein Antriebselement in Form eines Seils, eines Riemens oder einer Kette
vorgesehen, dass über
Umlenkelemente läuft und
die ersten Führungen
mit der Traverse und damit auch mit den Schwingenarmen verbindet.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
sind zwei über
Umlenkelemente laufende Antriebselemente vorgesehen, die die ersten
Führungen
direkt, d.h. ohne Traverse mit den Schwingen verbinden und im Bereich
der der Bogenbremse abgewandten Enden der Schwingenarme befestigt
sind.
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Der
Vorteil dieser Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, dass die vorderen Schwingenarme unabhängig von
Durchbiegungserscheinungen des Zwischenstapelträgers bis unmittelbar an die
von dem Zwischenstapelträger
gebildete Auflageebene heranreichen und die im Zwischenstapel unteren
Bogen abstützen.
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Anhand
eines Ausführungsbeispiels
soll die nachfolgende Erfindung näher erläutert werden. In den dazugehörigen Zeichnungen
zeigt
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1 in
schematischer Darstellung den Ausleger einer bogenverarbeitenden
Maschine mit Zwischenstapelträger
und dem erfindungsgemäßen Hinterkantenanschlag,
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2 den
Ausleger nach 2 mit abgesenktem Zwischenstapelträger,
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3 eine
Ausführung
des Zwischenstapelträgers
mit einer durchgehenden Traverse, die in seitlichen Führungen
geführt
ist und
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4 eine
Ausführung
des Zwischenstapelträgers
mit zwei zueinander fluchtenden Traversen, die über Antriebselemente mit den
ersten Führungen verbunden
sind.
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Der
erfindungsgemäße Hinterkantenanschlag
ist Bestandteil des Auslegers einer im Übrigen nicht dargestellten
Druckmaschine. Die in den Druckwerken der Druckmaschine verarbeiteten
Bogen werden dem Ausleger von einem umlaufenden Kettenfördersystem
zugeführt
und in dessen Stapelbereich freigegeben, wo sie den Auslagestapel
bilden. Zum Abbremsen der Bogen dient eine als Saugwalze ausgebildete,
unterhalb des Bogenförderweges
angeordnete Bogenbremse 2, die auf die, in Bogenlaufrichtung 9 betrachtet,
hinteren Bereiche der Bogen einwirkt.
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In
den Stapelraum des Auslegers ist ein Zwischenstapelträger 8 in
Bogenlaufrichtung 9 einfahr- und entgegen der Bogenlaufrichtung 9 entfernbar, der
vorzugsweise aus gelenkig miteinander verbundenen Rollen besteht,
die bei einer Verlagerung des Zwischenstapelträgers 8 zwangsweise
angetrieben werden. Der Zwischenstapelträger 8 ist in ersten Führungen 1 geführt, die
zu beiden Seiten des Zwischenstapelträgers 8 angeordnet
sind und im Bereich des Stapelraums horizontal verlaufen, so dass die
oberen Mantellinien der Rollen des eingefahrenen Zwischenstapelträgers 8 eine
horizontale Auflageebene bilden. Der Zwischenstapelträger 8 ist
Bestandteil einer Non-Stop-Einrichtung und dient der Aufnahme der
dem Stapelraum während
des Stapelwechsels zugeführten
Bogen. Die ersten Führungen 1 sind
vertikal verschiebbar angeordnet und werden während des Stapelwechsels in
dem Maß abgesenkt,
in dem der Zwischenstapel 10 auf dem Zwischenstapelträger 8 anwächst. Damit
senkt sich auch der Zwischenstapelträger 8 mit dem aufliegenden Zwischenstapel 10 ab,
so dass die Fallhöhe
der von dem Kettenfördersystem
freigegebenen Bogen für
jeden Bogen annährend
gleich ist.
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Unterhalb
der Bogenbremse 2 ist der erfindungsgemäße Hinterkantenanschlag angeordnet.
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Er
umfasst zwei Schwingen 4, die jeweils einen in Bogenlaufrichtung 9 vorderen
Schwingenarm 4.1 und einen parallel zu diesem verlaufenden
in Bogenlaufrichtung 9 betrachtet hinteren Schwingenarm 4.2 aufweisen.
An dem der Bogenbremse 2 abgewandten Ende der Schwingenarme 4.1 ist
ein Bolzen 3 angeordnet, der sich annähernd horizontal erstreckt
und die vorderen Schwingenarme 4.1 mit dem jeweiligen hinteren
Schwingenarm 4.2 starr verbindet.
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Jeder
Schwingenarm 4.1, 4.2 ist an seinem der Bogenbremse 2 zugewandten
Ende auf unterhalb der Bogenbremse 2 angeordneten Lagern
in Bogenlaufrichtung 9 fest und quer zur Bogenlaufrichtung 9 schwenkbar
gelagert. Die Bolzen 3 sind in einer zweiten Führung 5 geführt, die
in einer Traverse 6 ausgebildet ist und quer zur Bogenlaufrichtung 9 verläuft. Die
Traverse 6 ist, wie in 2 dargestellt, vertikal
beweglich angeordnet und wird derart geführt, dass der vertikale Abstand
zwischen der Traverse 6 und den ersten Führungen 1 stets
gleich bleibt.
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Gemäß der in 3 dargestellten
Ausführungsform
der Erfindung sind dazu in der Traverse 6 stirnseitig Führungsbolzen 18 ausgebildet,
die in mit den ersten Führungen 1 verbundenen
und parallel zu diesen verlaufenden dritten Führungen 7 geführt sind.
Auf der dem Zwischenstapelträger 8 zugewandten
Seite der einen Traverse 6 ist im Bereich der von dem Zwischenstapelträger 8 gebildeten
Auflageebene eine Anlaufschräge 6.1 ausgebildet,
die eine vertikale Ausweichbewegung der Traverse 6 bei
einfahrendem Zwischenstapelträger 8 bewirkt.
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Bei
der in 4 dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind
zwei Traversen 6 vorgesehen, in denen jeweils eine zweite
Führung 5 ausgebildet
ist. Jede der Traversen 6 ist über ein als Seil ausgebildetes
Antriebselement 11 mit den ersten Führungen 1 verbunden.
Jedes der Seile läuft über als
Seilrollen ausgebildete Umlenkelemente 12.1, 12.2, 12.3,
die an einer mit der Bogenbremse 2 verbundenen und mit
dieser verschiebbaren Seilführung 13 angeordnet
sind. Jeder der Seilführungen 13 weist eine
vertikale Führungsnut 15 auf.
In der vertikalen Führungsnut 15 ist
ein weiterer Führungsbolzen 14 geführt, der
eine weitere horizontale verlaufende Führung 16 trägt. Die
weitere Führung 16 führt mit den
dritten Führungen 7 verbundene
Führungskämme beide
Traversen 6 weisen auf der dem Zwischenstapelträger 8 zugewandten
Seite eine Anlaufschräge 6.1 auf,
die im Bereich der von dem Zwischenstapelträger 8 gebildeten Auflageebene
ausgebildet ist und eine vertikale Ausweichbewegung der Traverse 6 bei
einfahrendem Zwischenstapelträger 8 bewirkt.
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Nachfolgend
soll die Wirkungsweise der Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
beschrieben werden.
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Vor
Druckbeginn wird die Bogenbremse 2 auf das Format der zu
bedruckenden Bogen eingestellt, indem diese horizontal verschoben
und anschließend
fixiert wird. Dabei wird der mit der Bogenbremse 2 verbundene
Hinterkantenanschlag mit verschoben und formatabhängig, d.h.
horizontal positioniert.
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Die
ersten Führungen 1 werden
in eine Position verlagert, in der sie einen geringen vertikalen
Abstand zu der Bogenbremse 2 aufweisen, so dass die von
dem einfahrenden Zwischenstapelträger 8 gebildete Auflageebene
unmittelbar unterhalb der Bogenbremse 2 verläuft.
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Durch
die vertikale Position der ersten Führungen 1 wird auch
die Lage der Traverse 6 bestimmt, die gemäß der Ausführungsform
nach 3 über
die Führungsbolzen 18 in
mit den ersten Führungen 1 verbundenen
dritten Führungen 7 geführt ist und
damit auch die Lage der beiden Schwingen 4.
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Der
Stapelwechselprozess, der sich bei laufender Produktion vollzieht,
wird durch das Einfahren des Zwischenstapelträgers 8 eingeleitet,
auf dem sich die dem Stapelraum nachfolgend zugeführten Bogen
ablegen und den Zwischenstapel 10 bilden.
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Der
einfahrende Zwischenstapelträger 8 läuft gegen
die Anlaufschräge 6.1 der
Traverse 6 an, wodurch diese unter Ausnutzung des Führungsspiels minimal
nach oben ausgelenkt wird, bis sie sich oberhalb der Einfahrebene
des Zwischenstapelträgers 8 befindet
und unter Schwerkraftwirkung auf dem eingefahrenen Zwischenstapelträger 8 aufliegt.
Mit zunehmender Höhe
des Zwischenstapels 10 wird der Zwischenstapelträger 8 ausgehend
von der mit dicken Linien dargestellten Position durch vertikale Verlagerung
der ersten Führungen 1 und
mit diesem auch die Traverse 6 abgesenkt, wobei er die
mit dünnen
Linien dargestellte Position erreicht. Damit bewegen sich auch die
der Bogenbremse 2 abgewandten Enden der vorderen und hinteren
Schwingenarme 4.1 und 4.2 auseinander und der
von diesen eingeschlossene Winkel wird größer.
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Die
vorderen Schwingenarme 4.1 beider Schwingen 4 liegen
dabei in jeder Phase der Abwärtsbewegung
der Traverse 6 an der Hinterkante des Zwischenstapels 10 an.
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Bei
Herausfahren des Zwischenstapelträgers 8 wird der aufliegende
Zwischenstapel 10 gegen die vorderen Schwingenarme 4.1 beider
Schwingen 4 gedrückt
und ausgerichtet, bis er vollständig
auf den unterhalb des Zwischenstapelträgers 8 positionierten
Hauptstapelträger
verlagert ist.
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Auch
der Hinterkantenanschlag gemäß 4 wird
mit der Bogenbremse 2 auf das Format der zu bedruckenden
Bogen eingestellt, wobei neben den Schwingen 4 die jeweils
mit der Bogenbremse 2 fest verbundenen Seilführungen 13 mit
den auf diesen angeordneten Umlenkelementen 12.1, 12.2, 12.3 horizontal
verschoben werden.
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Beim
Absenken der ersten Führungen 1 senkt
sich auch die Traverse 6, die über als Seile ausgebildete
Antriebselemente 11 auf dem Niveau der Auflageebene des
Zwischenstapelträgers 8 gehalten
wird.
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- 1
- erste
Führungen
- 2
- Bogenbremse
- 3
- Bolzen
- 4
- Schwinge
- 4.1
- vorderer
Schwingenarm
- 4.2
- hinterer
Schwingenarm
- 5
- zweite
Führungen
- 6
- Traverse
- 6.1
- Anlaufschräge
- 7
- dritte
Führung
- 8
- Zwischenstapelträger
- 9
- Bogenlaufrichtung
- 10
- Zwischenstapel
- 11
- Antriebselement
- 12.1
- Umlenkelement
- 12.2
- Umlenkelement
- 12.3
- Umlenkelement
- 13
- Seilführung
- 14
- weiterer
Führungsbolzen
- 15
- Führungsnut
- 16
- weitere
Führung
- 17
- Führungskamm
- 18
- Führungsbolzen