DE10354588A1 - Paraffiniereinrichtung für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Paraffiniereinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- Solche Paraffiniereinrichtungen sind im Zusammenhang mit Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen, beispielsweise Offenend-Rotorspinnmaschinen, seit langem bekannt und werden in erster Linie verwendet, um den Reibwert eines Garnes herabzusetzen.
- Das heißt, durch die auf das Garn aufgetragenen Paraffinpartikel können die Lauf- und Gleiteigenschaften des Garnes, die insbesondere beim Wirken und Stricken von großer Bedeutung sind, wesentlich verbessert werden.
- Um eine möglichst gleichmäßige Abnutzung des Paraffinkörpers zu erzielen wird bei den bekannten Paraffiniereinrichtungen in der Regel der Paraffinkörper langsam um seine Mittellängsachse rotiert, wobei der laufende Faden gleichzeitig die Stirnseite des Paraffinkörpers beaufschlagt.
- Eine Paraffiniereinrichtung, die nach dem vorstehend beschriebenen Prinzip arbeitet, ist beispielsweise in der
DE 34 22 814 A1 beschrieben. - Bei dieser bekannten Paraffiniereinrichtung ist auf einer antreibbaren Lagerwelle drehfest, jedoch axial verschiebbar ein Paraffinkörper gelagert, der durch ein rückseitiges Federelement so gegen einen einstellbaren Anschlaghebel gedrückt wird, daß die Arbeitsposition des Paraffinkörpers vorgegeben ist.
- Vergleichbare Paraffiniereinrichtungen sind auch in der
DE 43 38 452 A1 oder im Handbuch „Autocoro" der Firma Schlafhorst beschrieben. - Auch diese bekannten Paraffiniereinrichtungen weisen jeweils einen erneuerbaren Paraffinkörper auf, der drehfest, jedoch axial verschiebbar auf einer Antriebswelle angeordnet und durch axiale Wegbegrenzungsmittel positioniert ist.
- Die axialen Wegbegrenzungsmittel sind dabei beispielsweise an einer Anschlagklappe angeordnet, die zum Einsetzen eines neuen Paraffinkörpers um eine horizontale Schwenkachse nach oben weggeschwenkt werden kann.
- Im Zusammenhang mit Offenend-Rotorspinnmaschinen, die bekanntlich mit konstanten Fadenabzugsgeschwindigkeiten arbeiten, ist es außerdem Stand der Technik, die beim Wickeln von zylindrischen Kreuzspulen auftretenden Fadenlängenunterschiede durch spezielle Fadenleiteinrichtungen, zum Beispiel einen sogenannten „Fischbauch", auszugleichen.
- Des weiteren ist es bei solchen Offenend-Rotorspinnmaschinen, insbesondere wenn sie zur Herstellung konischer Kreuzspulen konzipiert sind, auch bekannt, zum Ausgleich unterschiedlicher Wickelgeschwindigkeiten gesteuerte Fadenspeicher einzusetzen.
- Die
DE 199 15 529 A1 beschreibt eine Offenend-Rotorspinnmaschine, auf deren Arbeitsstellen konische Kreuzspulen hergestellt werden können. - Die einzelnen Arbeitsstellen weisen jeweils ein Offenend-Spinnaggregat, eine Fadenabzieheinrichtung, einen in Abhängigkeit von der Stellung des Changierfadenführers definiert ansteuerbaren Fadenspeicher, eine Paraffiniereinrichtung sowie eine Spulvorrichtung zur Herstellung konischer Kreuzspulen auf.
- Der ansteuerbare Fadenspeicher ist dabei im Bereich der Paraffiniereinrichtung, vorzugsweise ober- und unterhalb der Paraffiniereinrichtung, angeordnet.
- Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die im Fadenlaufweg einer Arbeitsstelle angeordneten Fadenhandhabungsorgane dahingehend zu überarbeiten, daß der vorhandene, bekanntlich relativ beschränkte Raum optimal genutzt wird, wobei eine sichere Fadenführung auch im Bereich der Paraffiniereinrichtung gewährleistet ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Paraffiniereinrichtung gelöst, wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Die erfindungsgemäße Anordnung von stationären Fadenführungsmitteln eines definiert ansteuerbaren, mechanischen Fadenspeichers direkt an der Anschlagklappe der Paraffiniereinrichtung führt zu einer deutlichen Vereinfachung der Konstruktion, wobei gleichzeitig sichergestellt ist, daß die stationären Fadenführungsmittel beim Öffnen der Anschlagklappe automatisch mit weggeschwenkt werden und deshalb das Ein- oder Auswechseln eines Paraffinkörpers in keiner Weise behindern.
- Das heißt, bei geöffneter Anschlagklappe ist die Antriebswelle der Paraffiniereinrichtung frei zugängig, so daß im Bedarfsfall schnell und problemlos ein neuer Paraffinkörper positioniert werden kann.
- Andererseits ist in der Betriebsstellung der Anschlagklappe stets gewährleistet, daß der Faden sowohl im Bereich des Fadenspeichers als auch im Bereich der Paraffiniereinrichtung optimal geführt ist.
- Wie im Anspruch 2 beschrieben, sind die Fadenführungsmittel in bevorzugter Ausführungsform als rotierbare Fadenführungsrollen ausgebildet, die in Fadenlaufrichtung beabstandet angeordnet sind. Die beiden stationären Fadenführungsrollen bilden dabei in Verbindung mit einer dazwischen angeordneten, beweglichen Fadenführungsrolle einen definiert ansteuerbaren Fadenspeicher, der für eine saubere und schonende Führung und Speicherung des laufenden Fadens sorgt.
- Vorteilhafterweise sind die stationären Fadenführungsmittel des Fadenspeichers dabei, wie im Anspruch 3 beschrieben, an einer Konsole festgelegt, die an die Anschlagklappe der Paraffiniereinrichtung angeformt ist und die die Anschlagklappe nach unten überkragt.
- Das heißt, in der Betriebsstellung der Anschlagklappe sind die stationären Fadenführungsmittel des Fadenspeichers so positioniert, daß der laufende Faden im Bereich der Paraffiniereinrichtung ein Changierdreieck bildet, das weite Teile der Stirnfläche des Paraffinkörpers überdeckt.
- In Verbindung mit einer in die Anschlagklappe integrierten, horizontal verlaufenden Fadenführungsleiste (Anspruch 4) kann auf diese Weise ein gleichmäßiger und schonender Abrieb des Paraffinkörpers bei optimaler Paraffinierung des laufenden Fadens sichergestellt werden.
- Wie im Anspruch 5 angedeutet, ist die Fadenführungsleiste vorzugsweise aus einem abriebfesten Werkstoff, zum Beispiel einem technischen Keramikwerkstoff, gefertigt. Fadenführungsleisten aus einem solchen technischen Keramikwerkstoff sind nicht nur sehr abriebfest und damit langlebig, sondern zeichnen sich auch durch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis aus.
- Wie im Anspruch 6 dargelegt, ist die Anschlagklappe um eine vertikale Achse schwenkbar gelagert und kann zwischen einer Betriebsstellung, in der der laufende Faden an der Stirnfläche des Paraffinkörpers anliegt, und einer Öffnungsstellung, in ein Paraffinkörper erneuert werden kann, verstellt werden.
- Das heißt, die Anschlagklappe kann um ihre vertikale Achse so weit aufgeschwenkt werden, daß ein neuer Paraffinkörper schnell und sicher auf die Antriebswelle der Parafiniereinrichtung aufgeschoben beziehungsweise auch von der Antriebswelle abgezogen werden kann.
- Nach dem Schließen der Anschlagklappe sind nicht nur die axialen Wegbegrenzungsmittel für den Paraffinkörper sofort in ihrer vorgegebenen Stellung positioniert, sondern es stehen auch die stationären Fadenführungsmittel des Fadenspeichers sofort in ihrer Betriebsstellung.
- Wie im Anspruch 7 beschrieben, ist die Anschlagklappe in bevorzugter Ausführungsform durch einen Schnappverschluß formschlüssig in ihrer Betriebsstellung fixierbar.
- Ein solcher formschlüssiger Schnappverschluß ist einerseits sehr betriebssicher und andererseits kostengünstig herstellbar.
- Im Anspruch 8 ist des weiteren dargelegt, daß die an der Anschlagklappe befestigten Wegbegrenzungsmittel zur axialen Positionierung des Paraffinkörpers mechanisch einstellbar sind.
- Das bedeutet, durch den Einsatz entsprechender Unterlegscheiben kann bei Bedarf die Position der Wegbegrenzungsmittel und damit die Position der Stirnseite des Paraffinkörpers leicht verändert werden.
- Die Rotation des Paraffinkörpers während des Spinnbetriebes erfolgt vorteilhafterweise mittels eines Einzelantriebes. Das heißt, die Antriebswelle für den Paraffinkörper ist an einen definiert ansteuerbaren Einzelantrieb angeschlossen. Auf diese Weise kann der Paraffinkörper, insbesondere was seine Rotationsgeschwindigkeit betrifft, individuell eingestellt werden.
- Vorzugsweise ist die Antriebswelle des Paraffinkörpers dabei über eine Getriebeanordnung, die die Drehzahl des Einzelantriebes deutlich herabsetzt, mit einem Einzelantrieb verbunden (Anspruch 9).
- Der Einzelantrieb ist dabei vorzugsweise, wie im Anspruch 10 dargelegt, als kostengünstiger und nahezu wartungsfreier Schrittmotor ausgebildet.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
- Es zeigt:
-
1 schematisch in Seitenansicht die Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine mit einer erfindungsgemäßen Paraffiniereinrichtung, -
2 die Paraffiniereinrichtung gemäß1 in Vorderansicht, -
3 die Paraffiniereinrichtung gemäß2 in Draufsicht, teilweise geschnitten. - In
1 ist schematisch eine Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine dargestellt und insgesamt mit der Bezugszahl1 gekennzeichnet. - Derartige Arbeitsstellen
1 verfügen, wie bekannt, jeweils über ein Offenend-Rotorspinnaggregat2 zur Herstellung eines Fadens3 , eine Fadenabziehvorrichtung4 , eine Paraffiniereinrichtung5 , eine Fadenchangiereinrichtung6 sowie eine Kreuzspulenantriebswalze7 . - Die im vorliegenden Ausführungsbeispiel konische Kreuzspule
8 ist dabei in einem Spulenrahmen9 rotierbar gelagert, der seinerseits über eine Schwenkachse10 an das Arbeitsstellengehäuse11 angeschlossen ist. - Im Bereich der Paraffiniereinrichtung
5 , die nachfolgend anhand der2 und3 näher erläutert wird, ist außerdem ein Fadenspeicher12 angeordnet. - Die Funktionsweise eines solchen Fadenspeichers
12 ist im Prinzip bekannt und beispielsweise in derDE 199 15 529 A1 ausführlich beschrieben. - Die
2 zeigt die Paraffiniereinrichtung5 in Vorderansicht. - Wie ersichtlich, ist auf einer rotierbar gelagerten Antriebswelle
13 , drehfest, jedoch axial verschiebbar, ein Paraffinkörper14 angeordnet, der durch ein Federelement15 beziehungweise ein entsprechendes Druckgestänge32 in axialer Richtung beaufschlagt wird und mit seiner Stirnseite16 an Wegbegrenzungsmitteln17 anliegt. - Diese Wegbegrenzungsmittel
17 sind an einer Anschlagklappe18 der Paraffiniereinrichtung5 festgelegt und können bei Bedarf hinsichtlich ihrer axialen Position einstellt werden. - Die Anschlagklappe
18 ist ihrerseits über eine vertikale Achse19 schwenkbar an das Gehäuse20 der Paraffiniereinrichtung5 angeschlossen. - Wie insbesondere aus
2 ersichtlich, weist die Anschlagklappe18 eine nach unten kragende Konsole21 auf, an der rotierbar gelagerte, stationäre Fadenführungsmittel22 ,23 eines mechanischen Fadenspeichers12 angeordnet sind. - Zwischen diesen beabstandet angeordneten, stationären Fadenführungsmitteln
22 ,23 ist ein verschiebbares Fadenführungsmittel24 gelagert, das zum Beispiel über einen (nicht dargestellten) Schwenk- oder Linearantrieb definiert einstellbar ist und dessen jeweilige Position die Menge des im Fadenspeicher zwischengelagerten Fadens bestimmt. - An der Anschlagklappe
18 ist außerdem ein formschlüssig arbeitender Schnappverschluß25 angeordnet, durch den die Anschlussklappe18 in der in den Figuren dargestellten Betriebsstellung fixierbar ist. - Die Anschlagklappe
18 weist des weiteren im Bereich ihrer Oberkante eine horizontal verlaufende Fadenführungsleiste26 auf, an der der laufende Faden3 während seiner Changierung entlang gleitet und dabei sicher geführt wird. - Um das Einfädeln des Fadens in die Fadenführungsmittel
22 bis24 des Fadenspeichers zu erleichtern, sind an der Anschlagklappe18 außerdem Fadenleitbleche29 ,30 vorgesehen. - Wie in
3 angedeutet, erfolgt der Antrieb des Paraffinkörpers14 mittels eines als Schrittmotor ausgebildeten Einzelantriebes28 . - Der Schrittmotor
28 ist dabei über eine Getriebeanordnung27 mit der Antriebswelle13 verbunden und rotiert diese während des Spinnbetriebes langsam um ihre Mittelachse. - Auf der Antriebswelle
13 ist, wie in2 angedeutet, drehfest, jedoch axial verschiebbar, eine Druckplatte31 angeordnet, die über ein entsprechendes Gestänge32 an ein Federelement15 angeschlossen ist. - Das Federelement
15 sorgt dabei, wie eingangs bereits angedeutet, dafür, daß die Stirnseite16 des Paraffinkörpers14 während des Spinnbetriebes stets am laufenden Faden3 anliegt, so daß dieser gleichmäßig mit Paraffin beaufschlagt wird.
Claims (10)
- Paraffiniereinrichtung für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, mit einer rotierbaren Antriebswelle zur drehfesten, jedoch axial verschiebbaren Aufnahme eines Paraffinkörpers, einem Federelement zur axialen Beaufschlagung des Paraffinkörpers sowie einer schwenkbar angeordneten Anschlagklappe mit Wegbegrenzungsmitteln zur Positionierung des Paraffinkörpers, dadurch gekennzeichnet, daß an der Anschlagklappe (
18 ) stationäre Fadenführungsmittel (22 ,23 ) eines definiert ansteuerbaren, mechanischen Fadenspeichers (12 ) angeordnet sind. - Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsmittel als rotierbar gelagerte, beabstandet angeordnete Fadenführungsrollen (
22 ,23 ) ausgebildet sind. - Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsrollen (
22 ,23 ) an einer nach unten kragenden Konsole (21 ) der Anschlagklappe (18 ) angeordnet sind. - Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Anschlagklappe (
18 ) eine horizontal verlaufende Fadenführungsleiste (26 ) integriert ist. - Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsleiste (
26 ) aus einem abriebfesten Werkstoff, vorzugsweise aus einem technischen Keramikwerkstoff, gefertigt ist. - Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagklappe (
18 ) um eine vertikale Achse (19 ) schwenkbar gelagert und zwischen einer Betriebsstellung zur Bearbeitung eines laufenden Fadens (3 ) und einer Öffnungsstellung zum Erneuern eines Paraffinkörpers (14 ) verstellbar ist. - Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Anschlagklappe (
18 ) ein Schnappverschluß (25 ) vorgesehen ist, der die Anschlagklappe (18 ) formschlüssig in ihrer Betriebsstellung arretiert. - Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Anschlagklappe (
18 ) wenigstens ein Wegbegrenzungsmittel (17 ) festgelegt ist, dessen axiale Position mechanisch einstellbar ist. - Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (
13 ) für den Paraffinkörper (14 ) über eine Getriebeanordnung (27 ) an einen ansteuerbaren Einzelantrieb (28 ) angeschlossen ist. - Paraffiniereinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Einzelantrieb (
28 ) als Schrittmotor ausgebildet ist.
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