DE10353585B4 - Unidirektionale Eingangsschaltanordnung, Halbleiterschaltung und Verfahren zur Prüfung einer Laufzeitverzögerung eines Eingangstreibers einer Halbleiterschaltung - Google Patents

Unidirektionale Eingangsschaltanordnung, Halbleiterschaltung und Verfahren zur Prüfung einer Laufzeitverzögerung eines Eingangstreibers einer Halbleiterschaltung Download PDF

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Abstract

Unidirektionale Eingangsschaltanordnungen bzw. Padschaltungen (7) sind durch Transfer-Schalteinrichtungen (4) ergänzt, über die ein internes Prüfsignal (S) an den Eingang eines Eingangstreibers (2) der unidirektionalen Eingangsschaltanordnung (7) geführt und mit einer internen Schaltlogik (8, 11) verbunden wird. Die Transfer-Schalteinrichtungen (4) werden über eine Multiplexereinheit (8) gesteuert, die ihrerseits direkt über Boundary-Scan-Register programmierbar ist. Die Erfindung ermöglicht die Prüfung sämtlicher unidirektionaler Padschaltungen (7) bzw. Eingangstreiber (2) im Zuge eines Reduced-IO-Prüfverfahrens für Halbleiterschaltungen (1), bei dem zur Prüfung interner Schaltkreise (11) der Halbleiterschaltung (1) nur eine Teilmenge der den Eingangstreibern (2) zugeordneten Signalanschlüsse (3) mit einer Prüfvorrichtung (9) verbunden ist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine unidirektionale eingangsschaltanordnung für Halbleiterschaltungen mit einem Signalanschluss und einem mit dem Signalanschluss verbundenen unidirektionalen Eingangstreiber, der zur Konditionierung eines am Signalanschluss anliegenden Eingangssignals in ein internes Eingangssignal, das eine Verarbeitung durch mit der Eingangsschaltanordnung verbundene interne Schaltkreise ermöglicht, geeignet ist, und einer durch ein Prüfsteuersignal steuerbaren Transfer-Schalteinrichtung, die in einem Testmodus der Halbleiterschaltung den jeweils mit dem Signalanschluss verbundenen Anschluss des Eingangstreibers mit einer Prüfsignalleitung verbindet. Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Halbleiterschaltung und ein Verfahren zur Prüfung einer Laufzeitverzögerung eines Eingangstreibers einer Halbleiterschaltung.
  • Bei komplexen Halbleiterschaltungen wie etwa DRAMs (dynamic random access memories) tragen die Prüfkosten in bedeutendem Umfang, gegenwärtig etwa 15 % bis 20 %, zu den gesamten Herstellungskosten bei. Das Prüfen von Halbleiterschaltungen erfolgt in der Regel an programmierbaren Prüfvorrichtungen (Bauteiletestern). Zur Steigerung des Durchsatzes von zu prüfenden Halbleiterschaltungen an den kostenintensiven Prüfvorrichtungen werden kurze Prüfzeiten und eine hohe Testparallelität angestrebt. Die Prüfzeit ist durch die Funktionalität der Halbleiterschaltung vorgegeben. Die Anzahl der an einer Prüfvorrichtung gleichzeitig zu prüfenden Halbleiterschaltungen wird durch die Anzahl der Testkanäle der Prüfvorrichtung beschränkt.
  • Um den Durchsatz an den Prüfvorrichtungen zu erhöhen, sind daher so genannte Reduced-I/O-Prüfverfahren üblich, die die Kontaktierung lediglich eines Teils der Signalanschlüsse der zu prüfenden Halbleiterschaltung erfordern. In einem Reduced-I/O-Prüfverfahren mit bauteilinterner Selbsttesteinheit wird die Funktionalität interner Schaltkreise der Halbleiterschaltung durch einen internen Selbsttest geprüft. Über die mit der Prüfvorrichtung verbundenen Signalanschlüsse wird der interne Selbsttest lediglich initiiert und ein Testergebnis des Selbsttests zur Prüfvorrichtung übertragen. Die Anzahl der erforderlichen Testkanäle pro Halbleiterschaltung ist deutlich reduziert.
  • Weitere Reduced-I/O-Prüfverfahren, zu deren Durchführung die Kontaktierung nur einer Teilmenge der Signalanschlüsse der zu prüfenden Halbleiterschaltung erforderlich ist, sind Scanpath- und Boundary-Scan-Prüfverfahren.
  • In nachteiliger Weise werden bei Reduced-I/O-Prüfverfahren die während der Prüfung nicht benutzten und nicht mit der Prüfvorrichtung verbundenen Signalanschlüsse sowie die den unbenutzten Signalanschlüssen zugeordneten Ein- bzw. Ausgangsschaltanordnungen (I/O-Pads, Padschaltungen) nicht geprüft. Ein I/O-Pad umfasst neben dem Signalanschluss einen Ausgangstreiber, der ein von internen Schaltkreisen der Halbleiterschaltung erzeugtes Ausgangssignal auf einer am Signalanschluss angeschlossenen Signalleitung zu treiben vermag, und/oder einen Eingangstreiber, der ein an einem Signalanschluss anliegendes Eingangssignal in einer für die internen Schaltkreise geeigneten Weise konditioniert sowie eine Verbindungsleitung zwischen dem Signalanschluss und dem Ein- bzw. Ausgangstreiber.
  • Eine Prüfung der im Zuge eines Reduced-I/O-Prüfverfahrens nicht geprüften I/O-Pads erfolgt im einfachsten Fall durch einen weiteren Durchgang an der selben oder einer anderen Prüfvorrichtung, wobei bei entsprechend geringer Testparalle lität alle Signalanschlüsse der zu prüfenden Halbleiterschaltung mit jeweils einem Testkanal der Prüfvorrichtung verbunden werden.
  • Die JP-09-257884 A beschreibt ein Prüfverfahren für unidirektionale Eingangstreiber einer Halbleiterschaltung, bei dem die Eingangstreiber in einem Testmodus über steuerbare Selektorschaltkreise zu einem Ringoszillator verschaltet werden, um durch Auswertung der Schwingung des Ringoszillators die prinzipielle Funktionalität der Eingangstreiber zu testen. Dabei sind die Selektorschaltkreise jeweils zwischen dem Eingang des Eingangstreibers und dem jeweils zugeordneten Signalanschluss geschaltet.
  • Die DE 101 38 556 C1 beschreibt eine Möglichkeit zur Prüfung von im Rahmen eines Reduced-I/O-Prüfverfahrens unkontaktierten bidirektionalen I/O-Pads, bei dem zur Prüfung der bidirektionalen I/O-Pads ein Prüfsignal über den Ausgangstreiber des I/O-Pads an den Eingang des Eingangstreibers desselben I/O-Pads und von dort zu einer bauteilinternen Auswertelogik zurückgeführt wird. Zur Prüfung unidirektionaler I/O-Pads wird in der DE 101 38 556 C1 vorgeschlagen, jeweils einen unidirektionalen I/O-Pad mit Eingangstreiber und einen unidirektionalen I/O-Pad mit Ausgangstreiber außerhalb der Halbleiterschaltung miteinander zu verschalten.
  • Die US 6,397,361 B1 beschreibt Eingangsschaltanordnungen, deren Eingänge an einen internen Prüfsignalbus geschaltet werden. Dem Prüfsignalbus wird zum Test über einen Signalanschluss der Halbleiterschaltung ein Analogsignal zugeführt. Transfer-Schalteinrichtungen schalten den internen Prüfsignalbus selektiv an den Eingang eines oder mehrerer Eingangstreiber.
  • Die US 4,970,410 bezieht sich auf eine Halbleiterschaltung mit Eingangs- und Ausgangstreiberschaltkreisen, bei der der Ausgang eines Ausgangstreibers auf den Eingang eines Ein gangstreibers zurückgeschleift ist. Der Eingang des Ausgangstreibers wird wahlweise an den Ausgang eines internen Schaltkreises der Halbleiterschaltung oder an den Ausgang des Eingangsschaltkreises geschaltet, so dass zur Prüfung der Ein- und Ausgangsschaltkreise eine Prüfschleife aus jeweils einem Eingangstreiber und einem Ausgangstreiber gebildet wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine unidirektionale Eingangsschaltanordnung zur Verfügung zu stellen, die eine Prüfung des zugeordneten Eingangstreibers ohne Kontaktierung des zugeordneten Signalanschlusses ermöglicht. Die Aufgabe umfasst ferner eine Halbleiterschaltung mit einer Mehrzahl von unidirektionalen Eingangsschaltanordnungen sowie ein Verfahren zur Prüfung einer Laufzeitverzögerung eines Eingangstreibers einer Halbleiterschaltung.
  • Diese Aufgabe wird bei einer Eingangsschaltanordnung der eingangs genannten Art durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Eine die Aufgabe lösende Halbleiterschaltung ist im Patentanspruch 3 und ein Prüfverfahren im Anspruch 7 angegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
  • Eine Eingangsschaltanordnung für Halbleiterschaltungen umfasst einen Signalanschluss und einen mit dem Signalanschluss verbundenen unidirektionalen Eingangstreiber. Der Eingangstreiber konditioniert ein am Signalanschluss von außen angelegtes Eingangssignal in einer Weise, die die Verarbeitung in mit der Eingangsschaltanordnung verbundenen internen Schaltkreisen ermöglicht.
  • Die unidirektionale Eingangsschaltanordnung umfasst ferner eine bidirektionale und zur Übertragung von Prüfsignalen geeignete Transfer-Schalteinrichtung, die durch ein Prüfsteuersignal steuerbar ist und in einem Testmodus der Halbleiterschaltung den jeweils mit dem Signalanschluss verbundenen Eingang des Eingangstreibers mit einer Prüfsignalleitung verbindet.
  • Über die Prüfsignalleitung wird ein zur Prüfung eines Parameters des Eingangstreibers geeignetes Prüfsignal an den Eingang des Eingangsschaltkreises geführt. Außerhalb des Testmodus, im bestimmungsgemäßen Betriebszustand der Halbleiterschaltung, wird die Prüfsignalleitung durch die geöffnete Transfer-Schalteinrichtung vom mit dem Signalanschluss verbundenen Anschluss des Eingangstreibers getrennt. Die unidirektionale Eingangsschaltanordnung ermöglicht den Test unidirektionaler Eingangstreiber in ähnlicher Weise, wie es die DE 101 38 556 C1 für bidirektionale Schaltkreise beschreibt. In bevorzugter Weise ist die Transfer- Schalteinrichtung als Transfergate aus einem n-Kanal-Feldeffekttransistor(FET) und einem parallel zum n-Kanal-FET angeordneten und mit dem invertierten Prüfsteuersignal angesteuerten p-Kanal-FET ausgebildet.
  • Da zur Prüfung des Eingangsschaltkreises am zugeordneten Signalanschluss keine Last erforderlich ist, kann das Transfergate mit kleinen Abmessungen ausgeführt werden, so dass die Eingangskapazität des Eingangstreibers gering bleibt und die Eigenschaften der Eingangsschaltanordnung für den bestimmungsgemäßen Betriebsmodus nicht verschlechtert werden.
  • Gegenüber einer Lösung, die es vorsähe, sämtliche unidirektionalen Eingangsschaltkreise als bidirektionale I/O-Pads auszubilden, weist die erfindungsgemäße Eingangsschaltanordnung den Vorteil auf, dass das Transfergate weniger Fläche auf einem Halbleitersubstrat beansprucht als ein Ausgangstreiber, der innerhalb der gebräuchlichen Technologie vergleichsweise groß ausfällt. Ferner vergrößert ein Transfergate die Eingangskapazität des Eingangsschaltkreises in geringerem Maße als ein Ausgangstreiber in herkömmlicher Technologie.
  • Erfindungsgemäß ist eine Bypass-Schalteinrichtung vorgesehen, die ein auf der Prüfsignalleitung übertragenes Prüfsignal wahlweise auf die Transfer-Schalteinrichtung oder einen Anschluss des Eingangstreibers schaltet. Das Prüfsignal wird in einem Fall über die Transfer-Schalteinrichtung an den Eingang des Eingangstreibers und im anderen Fall direkt an den Ausgang des Eingangstreibers geführt.
  • Mit Hilfe der Bypass-Schalteinrichtung kann daher ein einzelner Eingangstreiber in den Signalpfad des Prüfsignals geschaltet werden. Dies ermöglicht die Messung der Laufzeitver zögerung eines einzelnen Eingangstreibers wie auch ein serielles Aneinanderreihen einer Mehrzahl unidirektionaler Eingangstreiber entlang einer einzigen Prüfsignalleitung.
  • In besonders vorteilhafter Weise wird ein Signalpfad zwischen dem Signalanschluss und der Transfer-Schalteinrichtung in Serie zu einer den Signalanschluss mit dem Eingangstreiber verbindenden Verbindungsleitung ausgeführt. Die Verbindungsleitung und der Signalpfad sind dann voneinander getrennt auf den Signalanschluss geführt. Die funktionelle Prüfung umfasst auch die Verbindungsleitung zwischen dem Signalanschluss und dem Eingangstreiber.
  • Eine erfindungsgemäße Halbleiterschaltung weist neben internen Schaltkreisen, die zur Verarbeitung und Erzeugung von Signalen geeignet sind, eine Mehrzahl von Eingangsschaltanordnungen der beschriebenen Art mit jeweils einem Signalanschluss und einem unidirektionalen Eingangstreiber zum Empfang der zu verarbeitenden Signale auf. In bevorzugter Weise umfasst die Halbleiterschaltung ferner eine Multiplexereinheit, die in einem Testmodus der Halbleiterschaltung die Transfer- und Bypass-Schalteinrichtungen der Eingangsschaltanordnungen steuert. Dazu ist die Multiplexereinheit mit ersten Multiplexer-Schalteinrichtungen zur Führung der Prüfsteuersignale vorgesehen. Über zweite Multiplexer-Schalteinrichtungen wird eines oder werden mehrere Prüfsignale von einer Prüfsignalquelle zu dem oder den zu prüfenden Eingangstreibern geschaltet. Über dritte Multiplexer-Schalteinrichtungen wird ein Ausgangssignal des bzw. der jeweils zu prüfenden Eingangstreiber mit einer Auswerteeinheit verbunden. Ferner umfasst die Multiplexereinheit Registereinheiten zur Steuerung des Zustands der Transfer-, Bypass- und Multiplexer-Schalteinrichtungen.
  • Sowohl die Prüfsignalquelle als auch die Auswerteeinheit können in einer Prüfvorrichtung außerhalb der Halbleiterschaltung vorgesehen und mit jeweils einem Signalanschluss der Halbleiterschaltung verbunden sein.
  • Bevorzugt sind die Prüfsignalquelle zur Ausgabe von zur Prüfung der Eingangstreiber geeigneten Prüfsignalen sowie die interne Auswerteeinheit innerhalb der Halbleiterschaltung realisiert.
  • In besonders bevorzugter Weise umfasst die Halbleiterschaltung ein Testport, über das die Multiplexereinheit steuerbar ist. Ein solches Testport ist etwa ein Boundary-Scan-Zugangsport, über das Boundary-Scan-Register innerhalb der Halbleiterschaltung durch die Prüfvorrichtung beschrieben werden können. Die Multiplexereinheit ist über die Boundary-Scan-Register steuerbar.
  • Erfindungsgemäß werden etwa die Parameter "leakage current", "pullup current", "pulldown current" oder "rise/fall time out to in" der I/O-Pads parallel bzw. zeitgleich zur Funktionalität der internen Schaltkreise der Halbleiterschaltung an der selben Prüfvorrichtung geprüft.
  • Im Zuge eines erfindungsgemäßen Prüfverfahrens für eine Halbleiterschaltung mit einer Mehrzahl von jeweils einen Signalanschluss aufweisenden Ein/Ausgangsschaltanordnungen (I/O-Pads) und mit den I/O-Pads verbundenen internen Schaltkreisen ist jeweils eine erste Teilmenge der Signalanschlüsse mit einer Prüfvorrichtung verbunden. Die internen Schaltkreise werden in einem Reduced-I/O-Modus der Halbleiterschaltung unter Benutzung der ersten echten Teilmenge der Signalanschlüsse geprüft.
  • Eine nicht in der ersten Teilmenge enthaltene zweite Teilmenge von Signalanschlüssen, die jeweils unidirektionalen Eingangsschaltanordnungen zugeordnet sind, wird in Abhängigkeit von im Testmodus generierten Prüfsteuersignalen an eine interne Prüfsignalleitung geschaltet. Ein Prüfsignal wird generiert, das auf der Prüfsignalleitung übertragen wird. Unter Benutzung der internen Prüfsignale werden mindestens diejenigen Eingangstreiber, die der zweiten Teilmenge von Signalanschlüssen zugeordnet sind, geprüft.
  • Zur Prüfung einer Halbleiterschaltung ist eine reduzierte Anzahl von Testkanälen der Prüfvorrichtung erforderlich. Das Prüfverfahren ergänzt bekannte Reduced-I/O-Prüfverfahren zum Test interner Schaltkreise der Halbleiterschaltung um eine umfangreiche und aussagekräftige Prüfung derjenigen I/O-Pads, die durch übliche Reduced-I/O-Prüfverfahren regelmäßig nicht abgedeckt werden.
  • Zur Prüfung einer Laufzeitverzögerung tpd eines Eingangstreibers wird der Eingang des Eingangstreibers über die Prüfsignalleitung mit einer Prüfsignalquelle und der Ausgang des Eingangstreibers mit einer Auswerteeinheit verbunden. Eine Treiberlaufzeit eines von der Prüfsignalquelle zur Auswerteeinheit übertragenen Signals wird erfasst. Mittels einer Bypass-Schalteinrichtung werden die Transfer-Schalteinrichtungen sowie der Eingangstreiber überbrückt, der Eingangstreiber abgeschaltet oder der Ausgang des Eingangstreibers über eine weitere Multiplexereinheit abgehängt und eine Bypass-Laufzeit eines von der Prüfsignalquelle zur Auswerteeinheit übertragenen Signals erfasst. Aus der Differenz zwischen der Treiberlaufzeit und der Bypass-Laufzeit ergibt sich die Laufzeitverzögerung tpd.
  • Zur Prüfung des Leckstroms eines I/O-Pads über die Prüfsignalleitung wird der zugeordnete Signalanschluss auf einen definierten Pegel (Padpotential) geladen. Anschließend wird die Prüfsignalleitung abgeschaltet. Tritt ein Leckstrom zur positiven oder negativen Versorgungsspannung auf, so ändert sich das Padpotential entsprechend. Die Lade/Entladezeit ist eine Funktion des Betrags des Leckstroms. Nach einer vorbestimmten Zeit wird der Ausgang des I/O-Pads in ein Boundary-Scan-Register eingelesen und ausgewertet.
  • Nachfolgend werden die Erfindung und deren Vorteile anhand von Figuren näher erläutert, wobei einander entsprechenden Bauteilen und Komponenten gleiche Bezugszeichen zugeordnet sind. Es zeigen in jeweils schematischer Darstellung:
  • 1 eine herkömmlichen Prüfvorrichtung für bidirektionale Eingangsschaltanordnungen,
  • 2 eine Ausgangsschaltanordnung nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
  • 3 eine Ausgangsschaltanordnung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung und
  • 4 eine erfindungsgemäße Halbleiterschaltung nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung
  • Anhand der 1 wird ein im zitierten Stand der Technik beschriebenes Prüfverfahren für bidirektionale I/O-Pads 71, 72, ... einer Halbleiterschaltung 1 erläutert, bei dem lediglich eine Teilmenge der Signalanschlüsse 3 der Halbleiterschaltung 1 mit einer Prüfvorrichtung 9 verbunden ist.
  • Die Halbleiterschaltung 1 umfasst neben den I/O-Pads 71, 72, ... interne Schaltkreise 11. Die bidirektionalen I/O-Pads 71, 72, ... weisen jeweils einen Eingangstreiber 21 und einen Ausgangtreiber 22 auf. Der Ausgangstreiber 22 treibt ein in den internen Schaltkreisen 11 erzeugtes Signal auf einer am jeweils zugeordneten Signalanschluss 3 angeschlossenen Signalleitung. Der Eingangstreiber 21 konditioniert ein am Signalanschluss 3 anliegendes Eingangssignal in einer zur Verarbeitung in den internen Schaltkreisen 11 geeigneten Art und Weise. Der Eingangstreiber 21 und der Ausgangstreiber 22 bilden zusammen einen bidirektionalen Treiberschaltkreis 23. Der bidirektionale Treiberschaltkreis 23 bildet zusammen mit den zugeordneten Signalanschlüssen 3 eine bidirektionale Ein/Ausgangsschaltanordnung (I/O-Pad) 71, 72, ...
  • Zur Prüfung der Halbleiterschaltung 1 ist die Halbleiterschaltung über einen Prüfsteuerbus 93 mit der Prüfvorrichtung 9 verbunden. Über den Prüfsteuerbus 93 wird ein interner Test der internen Schaltkreise 11 gesteuert und ein Testergebnis ausgegeben. Zusätzlich wird über den Teststeuerbus 93 eine Multiplexereinheit 8 gesteuert, die zwischen den internen Schaltkreisen 11 und den I/O-Pads 71, 72, ... vorgesehen ist und die zur Steuerung einer Prüfung der nicht mit der Prüfvorrichtung 9 verbundenen Signalanschlüsse 3 geeignet ist.
  • Die Multiplexereinheit 8 umfasst Multiplexer-Schalteinrichtungen sowie etwa eine herkömmliche Boundary-Scan-Registerlogik. Ein I/O-Port 76 ist mit einem ersten Prüfkanal 91 der Prüfvorrichtung 9, ein zweiter I/O-Pad 75 mit einem zweiten Prüfkanal 92 der Prüfvorrichtung 9 verbunden.
  • Zur Messung des Parameters tpdoutin (round trip propagation delay) des bidirektionalen I/O-Pads 72 wird von der Prüfvorrichtung 9 am Prüfkanal 91 eine steigende Flanke eines Prüf signals ausgegeben und durch den Eingangstreiber des I/O-Pads 76 zur Multiplexereinheit 8 durchgeschleift. Über die Multiplexereinheit 8 wird das Prüfsignal an den Ausgangstreiber 22 des I/O-Pads 72 geführt. Das Prüfsignal wird vom Eingangstreiber desselben I/O-Pads 72 zurückgelesen und über die Multiplexereinheit 8 und den Ausgangstreiber 22 des I/O-Pads 75 an den Prüfkanal 92 der Prüfvorrichtung 9 weitergeschaltet. In der Prüfvorrichtung 9 wird die Verzögerung des am Prüfkanal 92 empfangenen Signals gegenüber dem vom Prüfkanal 91 ausgegebenen Signal erfasst.
  • Das in der 2 dargestellte Ausführungsbeispiel eines I/O-Pads 7 umfasst einen Signalanschluss 3 und einen Eingangstreiber 2. Der Eingangstreiber 2 setzt ein am Signalanschluss 3 anliegendes externes Signal Q' in ein internes Signal Q um. Eine steuerbare Transfer-Schalteinrichtung 4 ist zwischen dem Eingang des Eingangstreibers 2 und einer Prüfsignalleitung 6 angeordnet. Die Transfer-Schalteinrichtung 4 ist über ein Prüfsteuersignal T steuerbar. Die Transfer-Schalteinrichtung 4 ist als Transfergate bestehend aus einem n-Kanal-FET und einem parallel zum n-Kanal-FET geschalteten p-Kanal-FET ausgebildet. Der p-Kanal-FET wird über einen Inverter 41 mit dem invertierten Prüfsteuersignal angesteuert. Im bestimmungsgemäßen Betriebszustand bzw. im Normalbetrieb einer Halbleiterschaltung liegt am Prüfsteuersignal T ein "low"-Pegel und die Transfer-Schalteinrichtung 4 sperrt. Im Zuge einer Prüfung des Eingangstreibers 2 wird die Transfer-Schalteinrichtung 4 leitend geschaltet und ein auf der Prüfsignalleitung 6 übertragenes Prüfsignal S an den Eingang des Eingangstreibers 2 geschaltet.
  • Die in der 3 dargestellte Padschaltung 7 unterscheidet sich von der Eingangsschaltanordnung der 2 durch eine zusätzliche Bypass-Schalteinrichtung 5.
  • Die Bypass-Schalteinrichtung 5 wird über ein weiteres internes Bypass-Steuersignal B gesteuert und schaltet das interne Prüfsignal S entweder über die Transfer-Schalteinrichtung 4 an den Eingang des Eingangstreibers 2 oder unmittelbar an den Ausgang des Eingangstreibers 2.
  • Zur Messung der Laufzeitverzögerung des Eingangstreibers 21 wird zunächst die Signallaufzeit eines Prüfsignals S, das über die Bypass-Schalteinrichtung 5, die Transfer-Schalteinrichtung 4 und den Eingangstreiber 2 geführt ist, ermittelt. In einem zweiten Schritt wird die Signallaufzeit des direkt an den Ausgang des Eingangstreibers 2 geschalteten Prüfsignals S und danach die Differenz der beiden Laufzeiten ermittelt.
  • In der 4 ist die erfindungsgemäße Halbleiterschaltung 1 in einer der 1 entsprechenden Darstellung gezeigt. Im Unterschied zur 1 sind die I/O-Pads 71, 72, ... der 4 unidirektionale Eingangstreiber 2, für die ein Prüfverfahren, wie es in der 1 dargestellt ist, ohne weiteres nicht möglich ist. Durch Integration von Transfer-Schalteinrichtungen 4 in die Padschaltungen 71, 72, ... ist es möglich, jeweils ein Prüfsignal S an den Eingang des Eingangstreibers 2 zu führen. Durch eine Anpassung in der Multiplexereinheit 8 wird die Messung von Parametern der Eingangstreiber 2 entsprechend dem in der 1 für bidirektionale Treiberschaltkreise bzw. Padschaltungen beschriebenen Prüfverfahren ermöglicht. Parameter des Eingangstreibers wie Schaltschwelle (input threshold), Leckstrom (input leakage) und Pullup/Pulldown-Funktionalität sind dabei auch ohne den Anschluss von Prüfkanälen 91, 92 erfassbar.
  • Für Padschaltungen, die einem differentiellen Eingangsignal zugeordnet sind, etwa einem differentiellen Takteingang, wird jeweils einer der beiden Signalanschlüsse der differentiellen Padschaltung an ein Referenzpotenzial geschaltet, während der jeweils andere Signalanschluss entsprechend einem Signalanschluss einer nicht differentiellen Padschaltung geprüft wird. Danach wird der zweite Signalanschluss mit dem Referenzpotential verbunden und der erste Signalanschluss in der Art eines Signalanschlusses einer nicht differentiellen Padschaltung geprüft.
  • Alternativ dazu werden beide Signalanschlüsse einer differentiellen Padschaltung an die internen Prüfsignale angeschlossen.
  • 1
    Halbleiterschaltung
    11
    interne Schaltkreise
    2
    Eingangstreiber
    21
    Eingangstreiber
    23
    bidirektionaler Treiberschaltkreis
    3
    Signalanschluss
    4
    Transfer-Schalteinrichtung
    41
    Inverter
    5
    Bypass-Schalteinrichtung
    6
    Prüfsignalleitung
    7
    IO-PAD
    71
    IO-PAD
    72
    IO-PAD
    73
    IO-PAD
    74
    IO-PAD
    75
    IO-PAD
    76
    IO-PAD
    8
    Multiplexereinheit
    9
    Prüfvorrichtung
    91
    Prüfkanal
    92
    Prüfkanal
    93
    Prüfsteuerbus
    B
    Bypass-Steuersignal
    Q
    konditioniertes Eingangssignal
    Q'
    empfangenes Eingangssignal
    D
    Ausgangssignal
    D'
    konditioniertes Ausgangssignal
    S
    Prüfsignal
    T
    Prüfsteuersignal

Claims (7)

  1. Unidirektionale Eingangsschaltanordnung (7) für Halbleiterschaltungen (1) mit – einem Signalanschluss (3), – einem mit dem Signalanschluss (3) verbundenen unidirektionalen Eingangstreiber (2), der zur Konditionierung eines am Signalanschluss (3) anliegenden Eingangssignals (Q') in ein internes Eingangssignal (Q), das eine Verarbeitung durch mit der Eingangsschaltanordnung (7) verbundene interne Schaltkreise (11) ermöglicht, geeignet ist, und – einer durch ein Prüfsteuersignal (T) steuerbaren Transfer-Schalteinrichtung (4), die in einem Testmodus der Halbleiterschaltung (1) den jeweils mit dem Signalanschluss (3) verbundenen Anschluss des Eingangstreibers (2) mit einer Prüfsignalleitung (6) verbindet, gekennzeichnet durch eine Bypass-Schalteinrichtung (5), die ein auf der Prüfsignalleitung (6) übertragenes Prüfsignal (S) wahlweise auf die Transfer-Schalteinrichtung (4) oder den mit den internen Schaltkreisen (11) verbundenen Anschluss des Eingangstreibers (2) schaltet.
  2. Eingangsschaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Signalpfad zwischen dem Signalanschluss (3) und der Transfer-Schalteinrichtung (4) getrennt zu einer den Signalanschluss (3) mit dem Eingangstreiber (2) verbindenden Verbindungsleitung ausgeführt ist.
  3. Halbleiterschaltung (1) mit – zur Verarbeitung und Erzeugung von Signalen geeigneten internen Schaltkreisen (11) und – einer Mehrzahl von jeweils einen Signalanschluss (1) und einen unidirektionalen Eingangstreiber (2) aufweisenden Eingangsschaltanordnungen (7) zum Empfang der zu verarbeitenden Signale (Q'), dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangsschaltanordnungen (7) jeweils als eine Eingangsschaltanordnung (7) nach einem der Ansprüche 1 bis 2 ausgebildet sind.
  4. Halbleiterschaltung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine in einem Testmodus der Halbleiterschaltung (1) die Schalteinrichtungen (4, 5) der Eingangsschaltanordnung (7) steuernde Multiplexereinheit (8) mit – ersten Multiplexer-Schalteinrichtungen zur Führung der Prüfsteuersignale (T), – zweiten Multiplexer-Schalteinrichtungen zur Führung von einem oder mehreren Prüfsignalen (S) von einer Prüfsignalquelle zu dem oder den zu prüfenden Eingangstreibern (2) – dritten Multiplexer-Schalteinrichtungen zur Führung eines Ausgangssignals (D', Q) des oder der jeweils zu prüfenden Eingangstreiber (2) zu einer Auswerteeinheit und – Registereinheiten zur Steuerung des Zustands der Schalteinrichtungen (4, 5) der Eingangsschaltanordnung (7) sowie der Multiplexer-Schalteinrichtungen.
  5. Halbleiterschaltung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine interne Auswerteeinheit und/oder eine Prüfsignalquelle zur Ausgabe von zur Prüfung der Eingangstreiber (2) geeigneten Prüfsignalen (S).
  6. Halbleiterschaltung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein die Multiplexereinheit (8) steuerndes Testport.
  7. Verfahren zur Prüfung einer Laufzeitverzögerung eines Eingangstreibers einer Halbleiterschaltung (1) mit einer Mehrzahl von jeweils einen Signalanschluss (3) aufweisenden unidirektionalen Eingangsschaltanordnungen (7) und mit dem Eingangsschaltanordnungen (7) verbundenen internen Schaltkreisen (11) bei dem – jeweils eine erste Teilmenge der Signalanschlüsse (3a) mit einer Prüfvorrichtung (9) verbunden wird und – die internen Schaltkreise (11) in einem Testmodus unter Benutzung der ersten echten Teilmenge der Signalanschlüsse (3a) geprüft werden, wobei – der Eingang der Eingangsschaltanordnung (7) über eine Schalteinrichtung (4) an eine interne Prüfsignalleitung (6) der Halbleiterschaltung (1) mit einer Prüfsignalquelle und der Ausgang der Eingangsschaltanordnung (7) mit einer Auswerteeinheit verbunden, – eine Treiber-Laufzeit eines von der Prüfsignalquelle zur Auswerteeinheit übertragenen Prüfsignals erfasst, – mittels einer Bypass-Schalteinrichtung (5) die Schalteinrichtung (4) sowie ein Eingangstreiber (2) der Eingangsschaltanordnung (7) überbrückt und eine Bypass-Laufzeit eines von der Prüfsignalquelle zur Auswerteeinheit übertragenen zweiten Prüfsignals erfasst und – aus der Differenz zwischen der Treiber-Laufzeit und der Bypass-Laufzeit die Laufzeitverzögerung des Eingangstreibers (2) ermittelt wird.
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