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Kreuzung für Einfachfahrleitungen Die bekannten Kreuzungen für Einfachfahrleitungen,
wie sie beispielsweise bei Straßenbahnen Verwendung finden, bestehen im allgemeinen
aus zwei Auflaufschienen. die entweder fest oder lose mit den zugehörigen Fahrdrähten
verbunden sind. Die lose Aufhängung wählt man insbesondere bei nachgespannten Fahrdrähten,
um auf diese Weise eine Längsbewegung der Fahrdrähte gegenüber der Kreuzung zu ermöglichen.
Als Aufhänge-Elemente können hierbei Rollen oder auch Ösen verwendet werden, die
auf dem Fahrdraht lose aufliegen. Eine derartige Anordnung ist schematisch in Fig.
1 der Zeichnung in der Draufsicht dargestellt, die eilte Straßenkreuzung zeigt,
bei der sich die Fahdrähte 1 und 2 in einem rechten Winkel kreuzen. Zur Überleitung
des Stromabnehmers dient die an der Kreuzungsstelle an den Fahrdrähten aufgehangene
Kreuzung 3.
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Die Erfahrung hat gezeigt, daß zwischen den Kreuzungsteilen und den
Fahrdrähten trotz loser Aufhängung Reibungskräfte auftreten. die bewirken, daß bei
einer durch Temperaturänderung bedingten Dehnung bzw. Verkürzung der Fahrdrähte
die Kreuzung aus ihrer Normallage verschoben wird. Die Fig. 2 und 3 der Zeichnung
zeigen hierfür Beispiele in der Draufsicht, wobei Fig. 2 die Verschiebung der Kreuzung
bei I?rw;irnlutig der Fahrdrähte und Fig. 3 die Kreuzungsverschiebung bei Abkühlung
derselben darstellt Die eingezeichneten Pfeile geben die Richtungen der voll den
Nachspannungsgewichten. ausgeübten Zugkräfte an. Wie die Darstellungen erkennen
lassen, wirken bei einer Auswanderung der Kreuzung aus der Normallage auf jede Auflaufschiene
Kräfte ein, die quer zur Nachspannrichtung des zugehörigen Fahrdrahtes gerichtet
sind. Daraus folgt, daß beide Auflaufschienen in der Horizontalebene auf Biegung
beansprucht sind, was ein Verkanten derselben zur Folge haben kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Auflaufschienen der
Kreuzung von Biegebeanspruchungen zu entlasten. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst. daß die Auflaufschienen im Kreuzungspunkt geteilt und jeweils die
beiden Teile einer Auflaufschiene um eine vertikale Achse drehbeweglich miteinander
verbunden werden. Dadurch wird erreicht, daß sich die beiden Teile einer jeden Auflaufschiene
in die Richtungen der sie tragenden Fahrdrahtabschnitte einstellen können, so daß
keine Querkräfte auftreten. Da der sich zwischen den beiden Teilen einer Auflaufschiene
am Kreuzungspunkt einstellende Winkel im allgemeinen 1 bis 2° nicht überschreitet,
wird das Überleiten des Stromabnehmers auch darin nicht beeinträchtigt, wenn dieser
nicht als Bügelstromabnehmer ausgebildet, sondern mit einer Rolle oder einem Schleifschuh
ausgerüstet ist.
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Von dem Gegentand der Erfindung kann in vorteilhafter Weise auch dann
Gebrauch gemacht werden, wenn die Fahrdrähte ohne Nachspannung fest verlegt sind
und sich zumindest in dem Verlauf des einen Fahrdrahtes an die Kreuzungsstelle eine
Kurve anschließt, so daß bei Temperaturschwankungen ebenfalls ein Auswandern der
Kreuzung auftritt.
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Gegenstand der Erfindung ist eine aus zwei Auflaufschienen gebildete
und an den Fahrdrähten lose aufhängbare Kreuzung für Einfachfahrleitungen, insbesondere
für selbsttätig nachgespannte Fahrleitungen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß
die Auflaufschienen im Kreuzungspunkt geteilt und jeweils die beiden Teile einer
Auflaufschiene um eine vertikale Achse drehbeweglich miteinander verbunden sind.
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Die Fig. 4 und 5 der Zeichnung zeigen, ebenfalls in der Draufsicht,
zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung.
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In Fig. 4 sind die Teile 4 und 4' bzw. 5 und 5' der beiden Auflaufschienen
um eine gemeinsame Achse (Bolzen 8) drehbeweglich angeordnet, während bei der Ausführungsform
nach Fig. 5 eine besondere Kreuzungsplatte 6 vorgesehen ist, an der die Teile 4,
4' 5, 5' der Auflaufschienen drehbeweglich angeordnet sind. Die letztgenannte Ausführungsform
hat den Vorteil, daß der all sich schon kleine Winkel zwischen den beiden zugehörigen
Teilen einer Auflaufschiene in zwei Winkel unterteilt wird, wodurch die Überleitung
des Stromabnehmers verbessert wird. Die Kreuzungsplatte kann mit Führungen 7 für
die Rolle bzw. den Schleifschuh des Stromabnehmers versehen sein.
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Fig. 6 zeigt die Verbindung der Teile 4 und 4' der zum Fahrdraht 1
gehörenden Auflaufschiene in der Seitenansicht. und zwar für die Ausführungsform
nach Fig. 4. Die Teile 4 und 4' weisen je zwei Laschen 9 und 10 auf, durch deren
Bohrungen der Bolzen 8 gesteckt ist, wodurch eine bewegliche Verbindung der Anlaufschienenteile
erzielt wird. Die nicht dargestellten
Teile 5 und 5' der Auflaufschiene
des Fahrdrahtes 2 werden in entsprechender Weise an dem Bolzen 8 befestigt.
Der Abstand zwischen den einander zugeordneten Auflaufschienenteilen ist davon abhängig,
ob die Kreuzung nur mittels Bügelstromabnehmer oder auch mittels Stangenstromabnehmer
befahren werden soll.
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Bei der erfindungsgemäßen Kreuzung wird jede Biegebeanspruchung der
Auflaufschienen in der Horizontalebene und damit auch ein Verkanten dieser Schienen
vermieden. Es ist daher möglich, die Auflaufschienen gewichtsmäßig leichter herzustellen,
als dies aus Stabilitätsgründen bei den vorbekannten Kreuzungen erforderlich ist.
Als Folge des leichteren Gewichtes ergibt sich eine größere Elastizität der Auflaufschienen
in vertikaler Richtung, wodurch deren selbsttätiges Einstellen auf den Einlauf des
Stromabnehmers erleichtert wird.
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Für das Befahren der Kreuzung mittels Bügelstromabnehtner kann es
zweckmäßig sein, in an sich bekannter Weise eine den Kreuzungswinkel halbierende
Hilfsschiene vorzusehen. Beim Auflaufen des Stromabnehmers auf die Hilfsschiene
wird die gesamte Kreuzung angehoben, so daß ein Hängenbleiben des Stromabnehmerbügels
an dem kreuzenden Fahrdraht mit Sicherheit vermieden wird.
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1)ie einander zugeordneten Teile einerAuflaufschiene können, wie ebenfalls
bereits bekannt, verschieden lang ausgeführt sein. Durch eine solche unsymmetrische
Ausführung der erfindungsgemäßen Kreuzung ist es möglich, für deren Aufhängung mit
drei Rollen oder Ösen je Auflaufschiene auszukommen, während bei der symmetrischen
Gestaltung im allgemeinen vier Rollen bzw. Ösen benötigt werden.
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Es sei noch bemerkt, daß bereits Kreuzungen bekannt sind, die ein
selbsttätiges oder durch besondere Mittel vorzunehmendes Einstellen der Auflaufschienen
zueinander gestatten. Dadurch kann aber lediglich eine etwa auftretende Änderung
des Kreuzungswinkels ausgeglichen, jedoch keine Entlastung der Auflaufschienen von
Biegebeanspruchungen erzielt werden, wie dies bei der Kreuzung nach der Erfindung
der Fall ist. Darüber hinaus hat die erfindungsgemäße Kreuzung, insbesondere in
der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform, den Vorteil, daß sie ohne irgendwelche
Änderungen für beliebige Kreuzungswinkel verwendbar ist.