Während sich
der Einsatz von Hart-PVC zunehmend auf Fensterprofile, Rohre und
Fittings konzentriert, wird ein PVC-Anteil von knapp einem Drittel
als Weich-PVC, insbesondere in den Segmenten Kabel, Weichfolien
und Beschichtungen, verarbeitet. Für beide Einsatzgebiete wird
das PVC mit einer Reihe von Verarbeitungsadditiven ausgerüstet. Zu
den wichtigsten Verarbeitungsadditiven gehören Thermostabilisatoren, wie
Zinn-, Blei-, Barium-/Calcium-, Barium-/Zink-Verbindungen und – seit den
letzten Jahren auf Grund gesundheitlicher Bedenken gegenüber den
Schwermetallverbindungen – besonders
Calcium-/Zink-Carboxylate oder
auch Kombinationen auf Basis von Aluminium-/Calcium- und/oder Magnesium-/Zink-Verbindungen.
Unter
Berücksichtigung
der für
die vorgesehenen Verwendungen zu nutzenden Verarbeitungstechnologien
sowie der Gewährleistung
spezieller Langzeit-Eigenschaften der PVC-Erzeugnisse werden der PVC-Formmasse
weitere Verarbeitungs- und Funktionsadditive, wie z. B. Gleit-,
Licht- und Flammschutzmittel, Weichmacher, Pigmente, Farb-, Füll- und
Verstärkungsmittel
u. a., eingesetzt. Zusätzlich
können
für Hart-PVC polymere
Schlagzähmodifikatoren
und Fließmittel
sowie für
Halbhart- bzw. Weich-PVC-Formmassen
gegebenenfalls migrationsbeständige
Elastomerkomponenten verwendet werden.
Bei
den bevorzugten hochmolekularen Modifikatoren handelt es sich oft
um Polymere auf (Meth)Acrylat-Basis, einschließlich Polymethylmethacrylat
(PMMA) und Methylmethacrylat/(Acrylnitril)/Butadien/Styrol-Mischpolymere
(MBS, MABS), oder die mittels Pfropfung verschiedener Vinylmonomere
verträglich gemachten
Ethylen(co)- polymere, insbesondere Ethylen/Vinylacetat-Copolymere
(EVA).
Bei
letzteren wird die Verträglichkeit
gegenüber
der PVC-Matrix zumeist
durch die Pfropfung von Vinylchlorid (VC) auf EVA mit einem Vinylacetat
(VAc)-Gehalt von ca. 40-45 Masse-% mittels Suspensions-, Emulsions-
oder Massepfropfpolymerisation (
DE
1 495 694 ,
DE 1 544
859 ,
US 3.322.858 ,
GB 927 174 ) oder VC auf EVA
mit einem VAc-Gehalt von 5-25 Masse-% (EVA-15) mittels so genannter
Gelphasen- oder Festphasenpfropfpolymerisation (
DD 122 686 ,
DD 134 232 ,
DD 158 908 ,
DD 235 655 A1 ) erreicht.
Demgegenüber werden
Vinylacetat/Ethylen-Copolymere mit VAc-Gehalten zwischen 50 und
80 Masse-% (VAE), die im ungepfropften Zustand mit PVC verträglich sind,
vorzugsweise wegen ihrer Migrationsbeständigkeit zur Elastifizierung
von Weich-PVC verwendet
(
DE 2 344 553 ,
DE 2 927 088 ).
Das
in den verschiedenen PVC-Formmassen verwendbare Homo-PVC oder auch
aus ≥ 80
Masse-% VC-Einheiten bestehende Copolymerisat wird durch die bekannten
Verfahren der Suspensions-, Emulsions- oder Massepolymerisation
von VC oder ≥ 80
Masse-% VC enthaltenden Monomergemischen, im Allgemeinen unter Berücksichtigung
des einzustellenden Fikentscher- K-Wertes zwischen 50 und 90 (DIN
53726) entsprechend Molmassen M
n zwischen
25.000 und 60.000 g/mol bei Polymerisationstemperaturen zwischen
55 und 85 °C
hergestellt (
DD 235
655 A1 ,
DD
245 670 A1 ,
DD
275 065 A1 ,
DD
300 176 A7 ,
DD
301 334 A7 ).
Wegen
seiner Struktur reagiert PVC empfindlich bei Temperatur- und mechanischer
Belastung während
seiner Verarbeitung und unter den unterschiedlichen Umwelt- und
Wettereinflüssen
(Sauerstoff, Licht etc.). Die Degradation des PVC mittels autokatalytischer
Dehydrochlorierung äußert sich – außer in der
Freisetzung von zu Verätzungen
führendem
Chlorwasserstoff (HCl) – in
der Verfärbung
und einem starken Abfall der mechanischen Eigenschaften des verarbeiteten
PVC.
Deshalb
wird bereits im Verarbeitungsprozess der harten oder auch weich
eingestellten PVC-Formmassen ein Thermostabilisator bzw. -stabilisatorsystem,
im Allgemeinen auf Basis eines der o. a. Metallsalze bzw. -salzkombinationen,
zumeist unter Zusatz eines unter den organischen Phosphiten, Epoxyverbindungen, Polyolen
oder phenolischen Antioxidantien ausgewählten Costabilisators, der
allein nur eine schwache stabilisierende aber in Kombination mit
anderen Stabilisatoren eine synergistische Wirkung besitzt, hinzugefügt.
Weiterhin
sind PVC-Artikel oft vor der schädigenden
Einwirkung von Licht und Witterung zu schützen, was nach der Verarbeitung
allein durch den anwesenden (Rest-) Stabilisator und dem gegebenenfalls
beigefügten
Antioxidans nicht gewährleistet
ist und deshalb den Zusatz von geeigneten Lichtschutzmitteln, insbesondere
UV-Absorbern, erfordert.
Von
großer
Bedeutung für
die Verarbeitung, insbesondere für
PVC hart, ist der Einsatz von Gleitmitteln, zumeist in Form von
aus mindestens zwei verschiedenen, z. B. einem inneren und einem äußeren Gleitmittel
bestehenden Kombinationen, wie den aus Fettsäureglyceriden und Olefinwachsen
oder von Metallseifen und Fettsäuren
oder Paraffinen bestehenden Systemen.
Der
Zusatz eines Gleitmittels kann dabei – zumindest für einen
Teil der Gleitmittelkombination – günstiger Weise zusammen mit
dem Stabilisator in so genannten One-Packs, die entweder in flüssiger bis
pastöser Konsistenz
oder auch in einer gut dosierbaren Pulverform, als Pressgranulat
oder als Schmelzeprodukt in Pastillen- oder Schuppenform gehandelt
werden, erfolgen. Diese Stabilisator-One-Packs können außer dem Stabilisator/Gleitmittel-Gemisch
gegebenenfalls weitere Verarbeitungs- und/oder Funktionsadditive enthalten.
Durch
die sich weiter vollziehende Umstellung der PVC-Stabilisator-Systeme von Schwermetallsalz-Kombinationen
auf Ca/Zn-Carboxylate oder entsprechende Al/Ca/Zn- bzw. Al/Mg/Zn- sowie Ba/Zn- oder Ba/Ca/Zn-Verbindungen,
einschließlich
der Berücksichtigung
des Zusatzes synergistisch wirkender Antioxidantien, sind für eine Reihe
von Verarbeitungsfällen
neue Verträglichkeitsanforderungen
in den Vordergrund getreten.
Auf
Basis einer Stabilisierung mittels o. a. Zn-/Erd(alkali)metall-Carboxylat-Kombinationen
konnten bisher keine PVC-Formulierungen,
sowohl mit als auch ohne die gegenüber der PVC-Matrix verträglichen,
insbesondere aus der Gruppe der (Meth) Acrylatpolymere (Acrylics)
oder mittels VC bzw. MMA pfropfmodifizierten EVA ausgewählten Polymermodifikatoren,
mit einer zwischen allen Formmassenbestandteilen befriedigenden
Kompatibilität
erhalten werden.
Das äußert sich
besonders im Absondern („Ausschwitzen") bzw. Ablagern von
Stabilisator- und gegebenenfalls anderen Rezepturbestandteilen während des
Verarbeitungsvorgangs auf metallenen Maschinenteilen (Plate-out),
so beispielsweise bei der Kabel-Extrusion in der als „Bart"-Bildung oder bei
der Extru sion von Hart-PVC-Formmassen zu Profilen, Rohren und Fittings
in der als „Kranz"-Bildung bezeichneten
Absonderung von Formmassenbestandteilen an der Düse. Diese Erscheinung führt u. a.
zu Oberflächenstörungen und
zu Verunreinigungen (Verfärbungen)
im hergestellten PVC-Artikel.
Bei
Einsatz anderer üblicher
Thermostabilisatorsysteme, insbesondere solchen auf Basis von Zinn- und
besonders Bleiverbindungen, sind Plate-out-Erscheinungen zwar deutlich
geringer aber nicht ausgeschlossen.
Ein
weiteres Indiz für
die nicht ausreichende Kompatibilität zwischen allen in der PVC-Formulierung enthaltenen
Komponenten, insbesondere zwischen der PVC-Matrix und dem Thermostabilisator,
vor allem bei Verwendung von Zn-/Erd(alkali)-metall-Carboxylaten, sind
die großen
Schwankungen in wichtigen anwendungstechnischen Kennwerten sowie
der durch das bevorzugte „Ausschwitzen" von Stabilisatoranteilen
verursachten geringen Endstabilisierung.
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, unter Vermeidung
der genannten Nachteile Weich-, Halbhart- und Hart-PVC-Formmassen, ausgerüstet mit
einem Thermostabilisator, insbesondere einem Stabilisatorsystem
auf Basis von Zn-/Erd(alkali)metall-Verbindungen, und gegebenenfalls
weiteren üblichen Verarbeitungs-
und/oder Funktionsadditiven wie Costabilisatoren/Antioxydantien,
Gleitmittel, Weichmacher, Füllstoffe,
Pigmente und andere, mittels Zusatz eines Kompatibilisators auf
Basis eines entsprechend modifizierten Ethylen/Vinylacetat-Copolymers (EVA)
eine hohe Verträglichkeit
und damit eine verbesserte Verarbeitbarkeit zu verleihen.
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind PVC-Formmassen mit verbesserter
Verarbeitbarkeit der Zusammensetzung:
- A) 80
bis 100 Masseteile PVC oder überwiegend
aus PVC bestehenden Polymerblends
- B) 0,0 bis 100 Masseteile Weichmacher
- C) 0,0 bis 150 Masseteile partikuläre Füll- und/oder Verstärkungsmittel
- D) 0,1 bis 10 Masseteile Thermostabilisator, vorzugsweise auf
Basis von Zn-/Erd(alkali)metallverbindung-Kombinationen
- E) 0,0 bis 5,0 Masseteile Costabilisator
- F) 0,1 bis 8,0 Masseteile äußere und/oder
innere Gleitmittel
- G) 0,1 bis 10 Masseteile Kompatibilisator auf Basis von Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren
(EVA), vor zugsweise Ethylen(75-95 Masse-%/Vinylacetat(5-25 Masse-%)-Copolymeren
(EVA-15)
- H) 0,0 bis 20 Masseteile Pigment
- I) 0,0 bis 20 Masseteile weitere Verarbeitungs- und/oder Funktionsadditive,
wobei
der Kompatibilisator G) durch Funktionalisierung des EVA mittels
radikalischer Pfropfung, vorzugsweise EVA-15 mittels radikalischer
Festphasenpfropfung bei Reaktionstemperaturen zwischen 50 und 100 °C, von mindestens
einer α,β-ethylenisch
ungesättigten
Mono- und/oder Dicarbonsäure
oder deren Anhydrid (Säuremonomer)
bzw. Mischung aus Säuremonomer(en)
und Comonomer(en) aus der Gruppe der Vinylaromaten und/oder (Meth-)Acrylsäureester
der C1- bis C12-Alkohole
(Säurecomonomer)
in einer Zusammensetzung 0,2 bis 10 Masseteile Säuremonomer und 0 bis 10 Masseteile
Säurecomonomer,
bezogen auf 100 Masseteile eingesetztes EVA, vorzugsweise EVA-15,
erhalten worden ist.
Maleinsäureanhydrid
(MSA) wird vorzugsweise als Säuremonomer
und Styrol vorzugsweise als Säurecomonomer
eingesetzt.
So
werden mittels radikalischer Pfropfung, vorzugsweise Festphasenpfropfung,
von Monomermischungen aus 0,2 bis 10 Masseteilen MSA, vorzugsweise
0,5 bis 5 Masseteilen MSA, und 0 bis 10 Masseteilen Styrol, vorzugsweise
0,5 bis 5 Masseteilen Styrol, auf 100 Masseteile EVA, vorzugsweise
partikuläres
EVA-15, die für
o. a. PVC-Formmassen bevorzugten Kompatibilisatoren G) der allgemeinen
Struktur EVA-g-(MSA-co-Styrol) mit einem gepfropften MSA-Gehalt
(Carboxylierungsgrad) zwischen 0,1 und 5 Masse-% und einer Schmelzflussrate
MFR (190 °C/10
kg) zwischen 0,1 und 100 g/10 min erhalten.
Als
Formmassen-Bestandteil A) in Hart-, Halbhart- oder Weich-Formmassen können kommerzielle PVC-Typen
mit Fikentscher K-Werten
zwischen 50 und 90, vorzugsweise zwischen 55 und 80, hergestellt
mittels bekannter Suspensions-, Emulsions-, Masse- oder Lösungspolymerisation
von VC oder Mischungen aus ≥ 80
Masse-% VC/ ≤ 20
Masse-% Comonomer, wie z. B. Vinylacetat, (Meth)Acrylsäureester,
Vinylidenchlorid sowie weitere mit VC copolymerisierbare Verbindungen,
verarbeitbar mittels bekannter Thermoformverfahren, insbesondere
durch Extrusion, Spritzgießen,
Kalandrieren, Pressen und andere Verarbeitungstechnologien, eingesetzt
werden.
Des
Weiteren sind aus überwiegend
PVC bestehende Polymerblends, insbesondere Zusammensetzungen aus > 50 Masse-% Homo-PVC oder mindestens
80 Masse-% VC-Einheiten enthaltenden Copolymere und < 50 Masse-% eines
Zweitpolymers, ausgewählt
unter Acrylnitril(AN)/Butadien/Styrol-Terpolymer (ABS), MMA/Butadien/Styrol-Terpolymer
(MBS), AN/MMA/Butadien/Styrol-Quarterpolymer
(MABS) und anderen aus (Meth)Acrylsäureester- und/oder Acrylnitrileinheiten aufgebauten
Polymeren, als Formmassenbestandteil A) verwendbar.
Als
Bestandteil B) können
für Weich-
und Halbhart-PVC-Formulierungen
die an sich bekannten PVC-Weichmacher – von kleinen Anteilen bis
zu etwa 60 Masse-%, bezogen auf die gesamte Formmasse – verwendet
werden. Bevorzugt eingesetzt werden die auf Grund ihrer hohen PVC-Verträglichkeit
zu den primären
Weichmachern gehörenden
Phthalsäureester,
beispielsweise Di-2-ethylhexylphthalat (zumeist als Dioctylphthalat
(DOP) bezeichnet), Diisooctylphthalat (DIOP), Diisononylphthalat,
(DINP), Diisodecylphthalat, (DIDP), Phthalat-Gemisch der linearen
C7H11-Alkohole bzw.
Alkylphthalat auf Basis Phthalsäureester
eines Gemisches linearer C6- bis C9-Alkohole bzw. C9- bis C12-Alkohole
sowie – besonders
für Hochtemperatur-Kabelanwendungen – Diisoundecyl-
(DIUP), Diundecyl- (DUP), Diisotridecylphthalat (DTDP) und andere
Phthalsäureester
bzw. – estergemische.
Zu
den bevorzugten sekundären
PVC-Weichmachern mit besonders hoher Tieftemperaturelastizität, die wegen
ihrer begrenzten PVC-Verträglichkeit
im Allgemeinen in Kombination mit einem Primärweichmacher verwendet werden,
gehören
in erster Linie die Ester der Adipin- und Sebacinsäure, wie
z. B. Diisodecyladipat (DIDA), Di-2-ethylhexyladipat (DOA) und -sebacat
(DOS) sowie weitere Adipate und Sebacate bzw. entsprechende Gemische.
Eine
Doppelfunktion besitzen die Epoxidweichmacher, insbesondere epoxidiertes
Sojabohnenöl
und epoxidiertes Leinöl,
die einmal als Substitut für
niederviskose Polymerweichmacher und andererseits bevorzugt als
zusätzliche
Thermostabilisatoren für
PVC verwendbar sind.
Von
den weiteren bekannten PVC-Weichmachern können aus der Vielzahl unterschiedlich
weichmachender Ester beispielsweise Trimellithsäure-, Zitronensäure-, Polyglykolfettsäure-, paraffinische
Sulfonsäurephenylester
sowie die bekannten oligomeren bzw. polymeren auf Adipinsäure basierende
Polyester-Weich macher und die breite Palette an den mit PVC unverträglichen
und deshalb zusammen mit Primärweichmachern zum
Einsatz gelangenden Extenderweichmachern, insbesondere spezielle
Fettsäureester
und Kohlenwasserstoffprodukte, wie z. B. monomeres Glykolmethacrylat,
chlorierte Paraffine und andere, eingesetzt werden.
Außer hochchlorierten
Kohlenwasserstoffen, die zusätzlich
eine flammhemmende Wirkung besitzen, werden für flammfest auszurüstende Weich-PVC-Formmassen
bevorzugt Phosphat-Weichmacher, von denen Trikresylphosphat (TCP)
der bekannteste ist, verwendet.
Als
Komponente C) sind die an sich bekannten Füllstoffe, insbesondere Calciumcarbonat
in Form der verschiedenen unbehandelten oder oberflächenmodifizierten
(zumeist mit Stearinsäure
gecoateten) Kreiden in unterschiedlicher Teilchengröße-Qualität (z. B. < 45 μm, < 30 μm oder < 10 μm gemahlen
bzw. ultrafein ≤ 2 μm), der ober-flächenmodifizierten
mikrokristallinen Calcite sowie auch kalzinierten Kaoline (bevorzugt
in silanierter Form), von unbehandelten oder oberflächenmodifizierten
Talkum-Typen, Tonerden, Bariumsulfaten, Glimmern und Quarzen und
anderen, einschließlich
Extender-Schlämmkreiden,
mit in weiten Grenzen variierenden Anteilen zwischen wenigen Masse-%
und ca. 60 Masse-% Füllstoff
in der gesamten PVC-Form-masse, verwendbar.
Darüber hinaus
sind selbst verschiedene Kunststoffe, einschließlich Recycling-Materialien,
in gemahlener bzw. auf andere Weise zerkleinerter Form als Füllstoffe
möglich.
Als
Komponente D) können
die bekannten PVC-Stabilisatoren, wie z. B. Organozinn- und Bleiverbindungen
(Sulfate, Phosphite, Phthalate, Stearate, Carbonate des zweiwertigen
Pb), gegebenenfalls auch metallfreie Stabilisatoren, wie z. B. Diphenylthioharnstoff,
verwendet werden. Bevorzugt werden eine Zinkverbindung enthaltende
Kombinationen mit einer entsprechenden Calcium- und/oder Magnesium-
und/oder Aluminium- und/oder
Barium-Verbindung in fester und/oder pastöser und/oder flüssiger Form
mit einem auf die gesamte PVC-Formmasse
bezogenen Thermostabilisatoranteil zwischen 0,3 und 5 Masse-% eingesetzt.
Thermostabilisatoren
D), vorzugsweise aus der Gruppe der Ca/Zn-Carboxylate, der Al/Ca
und/oder Mg/Zn-Carboxylate, der Ba/Zn- bzw. Ba/Ca/Zn-Carboxylate,
insbesondere der entsprechenden Stearate, sind vorteilhaft als Bestandteil
so genann ter Stabilisator-One-Packs in Pulver- oder Krümel- oder
Flockenform oder als Pressgranulat oder als Schmelzeprodukt in Pastillen-
oder Schuppen- oder in anderer Form mit einem auf die gesamte PVC-Formmasse
bezogenen Thermostabilisatoranteil D) zwischen 0,5 und 4 Masse-%
verwendbar.
Die
bezüglich
Vertrieb und Verwendung gut zu handhabenden One-Packs enthalten neben dem Thermostabilisator
D) als weiteren Bestandteil zumeist vorzugsweise ein Gleitmittel(gemisch)
F) und/oder gegebenenfalls mindestens ein bekanntes Antioxidans(gemisch)
E) sowie möglicher
Weise weitere Verarbeitungs- und
Funktions-Additive entsprechend den Formmassenbestandteilen B),
C), E), F), H) und I).
Im
Unterschied beispielsweise gegenüber
der Kabel- und Profilextrusion ist für verschiedene andere PVC-Anwendungen
und den dafür
erforderlichen Verarbeitungstechnologien, wie z. B. der Extrusion
von Rohren mit großem
Durchmesser oder gerippter Rohre oder von anderen mittels unterschiedlichen
Thermoformtechnologien hergestellten Halbzeugen und Fertigartikel,
auf Grund des beispielsweise gegenüber Bleistabilisatoren engeren
Verarbeitungsfensters für
die mittels Ca/Zn- oder Al/Ca und/oder Mg/Zn-Kombination stabilisierten
Formmassen der Zusatz eines zumeist synergistisch wirkenden Costabilisators
E), insbesondere aus der Gruppe der Phosphite, der Polyole und phenolischen
Antioxidantien sowie gegebenenfalls auch der Hydrotalcite (sandwichartig
in einer Schichtgitterstruktur angeordnetes Mg/Al-Hydro-xid-Carbonate)
und/oder der schon genannten Epoxidweichmacher, u. a. auch in Form
entsprechender Multifunktionsadditive, erforderlich.
Weiterhin
sind auch in den erfindungsgemäßen PVC-Formmassen
spezielle Lichtschutzmittel aus der Reihe der Ultraviolett-Licht-Stabilisatoren
(UV-Absorber) und/ oder Hindered Amin Light Stabilisers (HALS) zum
zusätzlichen
Schutz gegenüber
einer möglichen
Schädigung
durch Sonnenlicht, Luftsauerstoff und anderen Witterungseinflüssen im
Oberflächenbereich
von PVC-Artikeln,
insbesondere als UV-Absorber/HALS-Kombination in PVC weich, verwendbar.
Deshalb
werden außer
den schon genannten Costabilisatoren/Antioxidantien unter der Formmassen-Komponente
E) auch UV-Absorber,
insbesondere aus der Reihe der verschiedenen 2-Hydroxy-alkyl-phenylbenzotriazole und
2-Hydroxy-4-alkoxy-benzophenone, sowie weitere als Lichtschutzmittel
bekannte Substanzen, insbesondere. aus der Gruppe der HALS, die
selbst keine UV-Absorber sind aber wegen ihrer synergistischen Wirkung
auf diese die für
den Prozess der PVC-Photodegradation verantwortlichen Alkyl- und
Peroxyradikale deaktivieren, einbezogen.
Ähnliches
trifft auf Metalldeaktivatoren zu, die die durch Kupfer und andere
Metalle katalysierte oxidative Degradation verhindern, wie z. B.
ein N,N'-Diphenyloxamid
oder ein N,N'-bis(salicyloyl)hydrazin
bzw. spezielle Dihydrazid-Verbindungen, und – zuordenbar zur Additiv-Klassifizierungsgruppe
E) – Bestandteil
der erfindungsgemäßen PVC-Formmasse sein können.
Komponente
F) betrifft die bekannten Gleitmittel, deren Hauptfunktion die Verringerung
der inneren und äußeren Friktion
von Hart-PVC-Formulierungen ist und die gegebenenfalls – zumindest
anteilig – als
Bestandteil im Stabilisator-One-Pack zusammen mit dem Ca/Zn- bzw.
Al/Ca- und/oder Mg/Zn- oder Ba/(Ca)/Zn-Stabilisator der PVC-Formmasse zugeführt werden.
Solche
One-Packs bieten eine gute Möglichkeit,
die Gleitmittel/Stabilisator-Balance einzuhalten, und schaffen damit
die Voraussetzung, der Migration von Formmassen-Bestandteilen bzw.
der Bildung von Belägen
(Plate-out) entgegen zu wirken.
Während der
Verarbeitung der PVC-Formmasse erniedrigt das Gleitmittel zum einen
die Reibungskräfte
zwischen den PVC-Partikeln
und migriert andererseits an die Oberfläche der Formmasse, wo es praktisch
eine gegenüber
den Maschinenteilen adhäsionshemmende
Schutzschicht bildet und darüber
hinaus den Enderzeugnissen – bei
entsprechender Gleitmittelauswahl – gewisse Eigenschaften, z.
B. eine Antiblock- oder Slipwirkung,
vermittelt.
Als
Gleitmittel für
die erfindungsgemäßen Hart-PVC-Formmassen
können
die bekannten Metallseifen, insbesondere Calciumstearat, Kohlenwasserstoffwachse,
insbesondere niedrig-molekulare (nicht oxidierte und oxidierte)
Polyethylene, Amide, insbesondere Ethylen-bis-stearamid (EBS), Fettsäuren, insbesondere Stearinsäure, sowie
die für
Weich-PVC besonders auch als Weichmacher verwendbaren Fettsäureester,
wie z. B. einfache Ester, Glycerol-, Polyglycerolester, Montanester,
partielle und vollständig
veresterte Ester polyfunktioneller Alkohole, in auf die PVC-Masse
bezogenen Konzentrationen zwischen ca. 0,1 und ca. 8 Masse-%, vorzugsweise
zwischen 0,3 und 5 Masse-%, verwendet werden.
Sehr
oft werden Mischungen, bestehend aus mindestens einem im PVC löslichen
Gleitmittel mit überwiegend
innerer, die Friktion zwischen den Polymermolekülen reduzierender Charakteristik
(z. B. EBS) und mindestens einem im PVC unlöslichen Gleitmittel mit überwiegend äußerer, die
Friktion an der Fläche
zwischen dem Polymer und der Metalloberfläche der Vorrichtung reduzierender
Charakteristik (z. B. Polyethylenwachs) eingesetzt.
Calciumstearat
ist das bevorzugte PVC-Gleitmittel auf Grund seines ausgewogenen
Verhältnisses
von innerer und äußerer Wirkung.
Als
Komponente H) sind die für
PVC-Formulierungen an sich bekannten Pigmente bzw. Farbstoffe, gegebenenfalls
auch als Masterbatch-Granulate, in welchen das konzentrierte Pigment
in einem gegenüber
der Polymermatrix verträglichen
Polymer dispergiert ist, in den auf die gesamte PVC-Formmasse bezogenen
Konzentrationen bis maximal 20 Masse-% verwendbar.
Während für farbige
PVC-Formmassen die der jeweiligen Einfärbung entsprechenden bekannten (an)organischen
Metallverbindungen einsetzbar sind, werden für weiße PVC-Formmassen bevorzugt
Titandioxid (besonders der Rutil-Typ), gegebenenfalls oberflächenbehandelt
beispielsweise mittels einem Siloxan oder Polyol oder Amin und/oder
Aluminiumoxid oder Siliziumdioxid, oder alternativ auch Zinksulfid,
Bariumsulfat oder andere Weißpigmente
verwendet.
Für schwarz
einzufärbende
PVC-Formmassen existiert ein breites Sortiment an Rußen, insbesondere Flammrußen, ferner
Lampen-, Acetylen- und anderen Rußen in verschiedenen Partikelgrößen. Antimonsulfid ist
auch ein einsetzbarer Bestandteil H) aus der Gruppe der Schwarzpigmente.
Als
Komponente I) werden weitere möglicher
Weise in den erfindungsgemäßen PVC-Formmassen verwendbare
Verarbeitungs- und Funktionsadditive, die bisher unter B) bis H)
unberücksichtigt
geblieben bzw. darunter nur schwierig einzuordnen sind, berücksichtigt.
Das betrifft einen recht breiten Bereich unterschiedlich wirkender
Additive, von denen nur einige unter Angabe ihrer Funktion genannt
werden.
Dazu
gehören – sowohl
für Weich
als auch (Halb-)Hart-Formulierungen – die bekannten
Flammschutzmittel wie Antimon- Verbindungen,
z. B. Sb2O3, die
mit dem im PVC gebundenem Chlor bzw. dem im Brandfall freigesetzten
HCl synergistisch wirken, oder die schon genannten Chlorparaffine
und Phosphor-Verbindungen, denen
auch eine synergistische Wirkung zugesprochen wird, und nicht zuletzt
anorganische Flammschutzmittel, insbesondere Aluminiumtrihydroxid
(ATH) und Mg(OH)2, sowie gegebenenfalls
auch Bor-Verbindungen, wie z. B. Zinkborat und Bariummetaborat.
Weiterhin
sind zur Absenkung der Viskosität-
außer
Extender oder sekundäre
Weichmacher wie alkyl-substituierte Benzole oder spezielle Fettsäureester – spezifische
Additive, wie z. B. aliphatische und aromatische Erdölfraktionen,
Hexylenglykol oder Glykolether, des weiteren Ethylen- oder Propylenoxide
und deren entsprechenden Alkohole oder Säuren bzw. Amine verschiedener
Kettenlänge
und nicht zuletzt Verdünnungsmittel
auf Basis von synthetischen oligomeren Kohlenwasserstoffen oder
linearem Dodecylbenzol in Kombination mit speziellen oberflächenaktiven
Agenzien sowie weitere bekannte die Viskosität erniedrigende Verarbeitungshilfsstoffe
bis zu Anteilen von maximal 3-5 Masse-% in den erfindungsgemäßen PVC-Formmassen
einsetzbar.
Außer den
schon bereits auf Grund ihrer spezifischen Eigenschaften gegebenenfalls
unter o. a. Formmassenbestandteilen B) bis F) genannten und teilweise
eine Doppelfunktion ausübenden
Hilfsstoffen sind als mögliche
weitere unter I) einzuordnende Additive in den erfindungsgemäßen PVC-Formulierungen
auch optische Aufheller, wie z. B. Verbindungen aus den Stoffklassen
Bis-benzoxazole, Triazin- oder Benzotriazol- bzw. Naphtotriazol-phenylcumarine
u. a., zur Kompensation des auch für PVC – ähnlich wie für andere
Thermoplaste – typischen
Gelbstichs, zu nennen.
Eine
weitere Klasse an Funktions-Additiven I) betrifft die recht große Gruppe
an äußeren und
inneren hydrophilen Antistatika, wobei – im Unterschied zu den als
dünne Schicht
auf die PVC-Formteiloberfläche
aufzutragenden äußeren Antistatika – die inneren
Antistatika zusammen mit den anderen Additiven dem PVC zugemischt
werden.
Für die erfindungsgemäßen Weich-PVC-
und Hart-PVC-Formmassen verwendbare innere Antistatika sind besonders
spezielle Phosphorsäureester
und – mit
Abstrichen wegen ihrer die Thermostabilität der Formmasse negativ beeinflussenden
Wirkung – quaternäre Ammoniumverbindungen,
für PVC
hart vor allem noch Al kylsulfonate und Alkylsulfate, die deutlich
schwächer
antistatisch wirkenden nicht-ionogenen Polyethylenglykolester bzw. – ether
sowie für
PVC weich zusätzlich
noch ethoxylierte Fettamine und Fettsäurealkyloamide.
Weitere
sehr spezifische unter Formmassenbestandteil I) einzuordnende Funktions-Additive
sind die für
verschäumtes
PVC üblichen
Treibmittel, wie besonders Azodicarbonamid oder spezielle substituierte
Disulfohydrazide.
Für in Feuchträumen einzusetzende
Weich-PVC-Formmassen können
weiterhin so genannte Biostabilisatoren, wie z. B. Kupfer-8-hydroxychinolin,
Kupfernaphthenat, Diphenylantimon-2-ethylhexanoat, Dimethyldithiocarbamat,
N-(Trichlormethylthio)- phthalimid und andere, die die Weichmacher
vor einem Angriff durch Mikroorganismen schützen und somit beispielsweise
bei Kabeln die Isoliereigenschaften sichern helfen, als Formmassenbestandteil
I) eingesetzt werden.
Eine
weitere Gruppe an möglichen
Funktionsadditiven betreffen Polymermodifikatoren, die spezielle PVC-Formmassen-Eigenschaften, insbesondere
die Schlagzähigkeit
oder auch die Fließfähigkeit,
verbessern. Dazu gehören
im Wesentlichen die zumeist schon o. a. Poly(meth)acrylate, einschließlich PMMA, MMA/(AN)/Butadien/Styrol-Mischpolymere
(MBS, MABS), mittels VC oder auch MMA pfropfmodifiziertes EVA sowie
chlorierte Polyethylene in den üblichen
Modifikator-Konzentrationen von 2 bis 20 Masse-%, bezogen auf die
PVC-Formmasse.
Die
Polymermodifikatoren können,
wie oben schon genannt, gegebenenfalls auch als Bestandteil eines
PVC-Blends entsprechend Formmassen-Komponente A) eingesetzt werden.
Die
Wirkung des Zusatzes des erfindungsgemäßen Kompatibilisators G), insbesondere
des maleinierten EVA-15 der Struktur EVA-g-(MSA-co-Styrol) in geringen
Konzentrationen, der – im
Unterschied zu anderen, z. B. mittels VC pfropfmodifizierten EVA's, die in deutlich
höheren
Konzentrationen als PVC-Schlagzähmodifikatoren
wirken – die
Verträglichkeit
zwischen der PVC-Matrix und dem Stabilisator, insbesondere Systemen auf
Basis einer Zn-/Erd(alkali)metallverbindung, vorzugsweise Ca/Zn-
oder Al/Ca- oder Mg/Zn- bzw. Ba(Ca)/Zn-Carboxylat, in den sehr breit
variierbaren PVC-Formmassen-Zusammensetzungen sichert, war nicht
vorhersehbar.
Eine
solche Wirkung hätte
eher von dem mittels gepfropften VC oder auch MMA modifizierten
und damit gegenüber
PVC verträglich „eingestelltem" EVA erwartet werden
können.
Unabhängig
von ihrem Einsatz als Schlagzähmodifikator
in den dafür
bevorzugten Konzentrationen zwischen 5 und 15 Masse-%, bezogen auf
die PVC-Formmasse, ist von diesen eine solche spezifische Wirkung,
insbesondere die „Vermittlung" der Kompatibilität zwischen
PVC-Matrix und Stabilisatorsystem, nicht bekannt.
Diese
spezifische Wirkung des Kompatibilisators G) äußert sich auf überraschende
Weise in einem deutlich verbesserten Verarbeitungsverhalten der
erfindungsgemäßen PVC-Formmasse.
Im Unterschied zu PVC-Vergleichsformulierungen ohne Kompatibilisator
G) und ansonsten gleicher Formmassen-Zusammensetzung werden für die erfindungsgemäßen Formmassen
keine die Produktivität
stark beeinträchtigenden
Produkt-Ablagerungen bzw. Beläge
an unterschiedlichen Teilen der Verarbeitungsmaschinen, besonders
an den einer starken Temperatur- und Scherbelastung ausgesetzten
Austrittsdüsen,
an denen solche als „Bart"- bzw. „Kranz"-Bildung bezeichneten „Ausschwitzungen,
insbesondere von Stabilisator, beobachtet.
Somit
bleiben aufwendige und insgesamt unproduktive Maßnahmen, wie z. B. reinigungsbedingte
Maschinenabstellungen, erspart. Weiterhin werden Produktverluste – bei gleichzeitiger
Verschlechterung spezifischer Endeigenschaften der Halbzeuge/Formteile
auf Grund von Verunreinigungen durch Belagmaterial – vermieden.
Wie
oben schon genannt, können
Multifunktionsadditive, insbesondere Gemische aus zwei und gegebenenfalls
weiteren Additiven in Form so genannter One-Packs, generell für das Handling
der einzusetzenden Additive und insbesondere die Einhaltung enger
Toleranzen bei der Verarbeitung und damit zugleich auch für die Produktqualität sehr vorteilhaft
sein.
Unter
Berücksichtigung
der hohen Wirksamkeit der bereits in kleinen Konzentrationen einzusetzenden Additiv-Bestandteile
treffen diese Vorteile besonders auf Additivgemisch-One-Packs zu,
die als wesentliche Bestandteile einen Kompatibilisator G) und einen
Thermostabilisator D) besitzen.
Um
eine gut handhabbare und abriebfeste Form der Additive zu gewährleisten,
werden deshalb – unter
Berücksichtigung
der speziellen Dosiertechnologie und -technik, gegebenenfalls weiterer
Maschinenausrüstungsteile,
sowie der effektiven Gestal tung des gesamten Verarbeitungsprozesses
-Additiv-One-Packs mit folgenden Bestandteilen favorisiert:
Kompatibilisator
G) mit einem gepfropften Säuremonomer-Gehalt
(Carboxylierungsgrad) zwischen 0,1 und 5 Masse-%, vorzugsweise zwischen
0,3 und 3 Masse-% gepfropftes MSA, und einer Schmelzflussrate MFR (190 °C/10 kg)
zwischen 0,1 und 100 g/10 min, vorzugsweise zwischen 1 und 50 g/10
min, und Thermostabilisator D), vorzugsweise ausgewählt unter
Ca/Zn-Carboxylaten, Al/Ca und/oder Mg/Zn- und Ba/(Ca)/Zn-Carboxylaten,
in einem Masseverhältnis
G) zu D) zwischen 6/1 und 1/6, vorzugsweise zwischen 1/1 und 1/4,
als Bestandteil in so genannten One-Pack-Kombinationen in Pulver- oder Krümel- oder
Flockenform oder als Pressgranulat oder als Schmelzeprodukt in Pastillen-,
Schuppen- oder anderer Form.
Des
Weiteren können
die erfindungsgemäßen PVC-Formmassen
mit solchen, den Thermostabilisator D) und den Kompatibilisator
G) enthaltenden One-Pack-Kombinationen, die mindestens ein weiteres
Additiv aus der Reihe der Formmassenbestandteile B), C), E), F),
H) und I) enthalten, ausgerüstet
werden.
Analog
zu den Stabilisator-One-Packs können
die erfindungsgemäßen, die
Additive D) und G) enthaltenden One-Pack-Kombinationen als weitere Komponenten
insbesondere mindestens ein Gleitmittel(gemisch) F) und/oder ein
Costabilisator/Antioxidans(gemisch) E) enthalten.
An
dieser Stelle ist hervorzuheben, dass aus den Komponenten D) und
F) und/oder E) bestehende Multifunktionsadditive in Form von One-Packs
bekannt sind, aber die Einbeziehung generell eines PVC-Kompatibilisators
auf Grund nicht vorhersehbarer Vorteile unüblich ist und die Aufnahme
speziell des erfindungsgemäßen Kompatibilisators
G) als Bestandteil in solchen One-Pack-Kombinationen neu ist.
Dabei
ist der Spielraum bezüglich
der einzelnen One-Pack-Komponentenanteile
im Rahmen der weit gefassten PVC-Formmassenzusammensetzung
recht groß,
ohne aber sich deshalb außerhalb
der bekannten spezifischer Konzentrationsgrenzen und -verhältnisse,
insbesondere zwischen den Komponenten D) und E) und/oder F), zu
bewegen.
Eine
für die
PVC-Formmasse bevorzugte erfindungsgemäße One-Pack-Kombination besteht aus 20 bis
70 Masse-% Thermostabilisator D), vorzugsweise 30 bis 60 Masse-%
Ca/Zn-Carboxylat oder Al/Ca und/oder Mg/Zn-Carboxylat und/oder Ba/(Ca)/Zn- Carboxylat, 20 bis
70 Masse-%, vorzugsweise 25 bis 55 Masse-%, Gleitmittel F) und/oder
Costabilisator E), wobei das (die) Gleitmittel F) bevorzugt unter
Polyolefinwachsen und/oder Ca-Stearat
und/oder Stearinsäure
und/oder EBS und/oder Fettsäureester
und der (die) Costabilisator(en) E) aus der Gruppe der Phosphite,
der Polyole und phenolischen Antioxidantien und/oder Epoxidweichmacher
und/oder der UV-Absorber/HALS ausgewählt werden, und 10 bis 60 Masse-%
Kompatibilisator G) auf EVA-Basis, vorzugsweise 15 bis 45 Masse-%
eines carboxylierten EVA-15, in Pulver- oder Krümel- oder Flockenform oder
als Pressgranulat oder als Schmelzeprodukt in Pastillen- oder Schuppen-
oder anderer Form.
Die überraschende
Wirkung des erfindungsgemäßen Zusatzes
des mittels Säuremonomer-Pfropfung auf
EVA, insbesondere Festphasen-Pfropfcarboxylierung von EVA-15, erhaltenen
Kompatibilisators G) ist besonders ausgeprägt, wenn G) in Form der erfindungsgemäßen Stabilisator
D)/Gleitmittel F)/Kompatibilisator G)-One-Pack-Kombinationen eingesetzt
wird.
Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind neue One-Pack-Kombinationen
in Pulver- oder Krümel-
oder Flockenform oder als Pressgranulat oder als Schmelzeprodukt
in Schuppen- oder
Pastillen- oder in anderer Form, bestehend aus folgenden Bestandteilen:
- a) 20 bis 70 Masse-% Thermostabilisator D)
- b) 0 bis 20 Masse-% Weichmacher B)
- c) 0 bis 50 Masse-% Füllstoff
C)
- e) 0 bis 40 Masse-% Costabilisator E)
- f) 20 bis 70 Masse-% äußere(s)
und/oder innere(s) Gleitmittel F)
- g) 10 bis 60 Masse-% Kompatibilisator G) auf Basid von EVA
- h) 0 bis 20 Masse-% Pigment H)
- i) 0 bis 20 Masse-% weitere Verarbeitungs- und Funktionsadditive
I)
Eine
besonders bevorzugte erfindungsgemäße One-Pack-Kombination besteht aus:
- a) 30 bis 55 Masse-% Thermostabilisator D), vorzugsweise auf
Basis von Zn/Erd(alkali)metallverbindung-Kombinationen
- e) 5 bis 20 Masse-% Costabilisator E)
- f) 25 bis 60 Masse-% äußere(s)
und/oder innere(s) Gleitmittel F)
- g) 20 bis 50 Masse-% Kompatibilisator G), vorzugsweise auf Basis
von Ethylen(75-95 Masse-%)/Vinylacetat(5-25 Masse-%)-Copolymerisat (EVA-15)
Die
mittels Kompatibilisator G) und erfindungsgemäßer Thermostabilisator D)/Kompatibilisator G)-One-Pack-Kombination
erfindungsgemäß ausgerüstete PVC-Form-masse
wird durch nachfolgende Beispiele erläutert, ohne darauf beschränkt zu sein.