DE2316207A1 - Polyvinyl-kunststoffe - Google Patents
Polyvinyl-kunststoffeInfo
- Publication number
- DE2316207A1 DE2316207A1 DE2316207A DE2316207A DE2316207A1 DE 2316207 A1 DE2316207 A1 DE 2316207A1 DE 2316207 A DE2316207 A DE 2316207A DE 2316207 A DE2316207 A DE 2316207A DE 2316207 A1 DE2316207 A1 DE 2316207A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- pvc
- grafted
- polypropylene
- polyvinyl
- polymer
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L27/00—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L27/02—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment
- C08L27/04—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment containing chlorine atoms
- C08L27/06—Homopolymers or copolymers of vinyl chloride
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L51/00—Compositions of graft polymers in which the grafted component is obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L51/06—Compositions of graft polymers in which the grafted component is obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds; Compositions of derivatives of such polymers grafted on to homopolymers or copolymers of aliphatic hydrocarbons containing only one carbon-to-carbon double bond
Description
DR. JUR. DIPL-CHRM. WALTER BEfL " 2316207
ALFRED f-'OCFp'CN'i"?
DR. ιλ. -.v;..:.,, Λ }1. _L WOLFF 30. März 1973
623 F2Af-KF::i-i AM MAIN-HÖCHST
Unsere Nr. 18 6O4
Esso Research and Engineering Company Linden, N.J. V.St.A.
Polyviny!-Kunststoffe
Die Erfindung betrifft neue Polyvinyl-Kunststoffe und insbesondere
Polyvinylchlorid-Kunststoffe, die durch Vermischen von Polyvinylchlorid mit einem besonderen gepfropften
Polyolefin erhalten werden. ..<-.' *
Die Schmierung ist einer der wichtigsten Gesichtspunkte bei der Bearbeitung von Hart-PVC, unabhängig davon, ob es sich
um Strangpressen und Blasformen von Flaschen, Strangpressen -f
von Rohren, Kalandrieren von Filmen oder um Strangpressen von Profilen und Verkleidungen(siding) handelt. Schmiermittel
werden im allgemeinen in äußere und innere Schmiermittel eingeteilt. Ein wichtiges Merkmal eines äußeren Schmiermittels
ist seine geringe Verträglichkeit mit dem Polymerisat wobei dieses Merkmal erlaubt, daß es auf der Oberfläche der
Kunstharzschmelze zurückgehalten wird und somit die Reibung
309842/0903
zwischen dem Polymerisat und seiner Bearbeitungsvorrichtung
vermindert.
Ein inneres Schmiermittel pflegt andererseits die intermolekulare Reibung innerhalb der polymeren Masse zu vermindern,
und man erwartet von ihm, daß es eine bestimmte Affinität zu dem Polymerisat hat. Diese Affinität wird
üblicherweise dadurch erhalten, daß man polare Gruppen in die Molekülstruktur des Schmiermittels einbaut und somit
die kohäsiven Kräfte vermindert, die zu der Härte des Polymerisates
beitragen.
Im Polyvinylchlorid beispielsweise wird die Härte hauptsächlich durch Eindämmung der Bindungsrotation geregelt, und
es ist im allgemeinen erforderlich, die Steifheit während der Bearbeitung zu vermindern und die Flexibilität des Produktes
zu erhöhen.
Langkettige Kohlenwasserstoffe, Amide, Montanesterwachse und Fettsäureester sowie eine Anzahl von Metallcarboxylaten
wurden bereits als Schmiermittel verwendet.
Diese bekannten Materialien sollen die Bearbeitbarkeit von Hart-PVC durch einen oder mehrere der folgenden Mechanismen
verbessern: .
(a) Reduktion der Reibung zwischen dem geschmolzenen Kunststoff
und der Bearbeitungsvorrichtung;
(b) Verringerung der Einfriertemperatur (glass transition temperature - Tg) des Polymeren;
(c) Erhöhung der Homogenisierungsgeschwindigkeit (fusion rate) des Polymeren;
(d) Verringerung der Schmelzviskosität.
309842/0903
Die GB-PS 1 204 655 beschreibt die Verwendung von gepfropften
Materialien mit niederem Molekulargewicht als PVC-Schmiermittel.
Die gepfropften Materialien der Erfindung sind jedoch sehr unterschiedlich in der Rheologie und in der Wirkung
auf Vinyl-Kunststoffe.
Die US-PS 3 666 700 ist von Interesse.
Ein mit Säure gepfropftes Polypropylen oder anderes Polyolefin mit bestimmten Eigenschaften, das in geringen Mengen
von etwa 0,05 bis 20 Gew.-% in Vinylpolymerisaten, insbesondere PVC, eingebaut ist, verbessert stark die Schmiermittel-Bearbeitungseigenschaften
des Polymeren, und zwar ohne seine thermische Stabilität ungünstig zu beeinflussen
und ohne seine Wärmeverformungstemperatur herabzusetzen. .Die letztere ist normalerweise eine unerwünschte Erscheinung
bei der Verwendung üblicher Schmiermittelzusätze.
Es wurde nun gefunden und bildet die Grundlage der vorliegenden
Erfindung, daß bestimmte Pfropf-Polymerisate als Schmiermittelzusätze für Polyvinyl-Kunststoffe verwendet
werden können. Diese Polymerisate sind besonder s Polyolefine insbesondere Polymerisate von Olefinen mit 2 und 3 Kohlenstoffatomen,
wie z.B. Polypropylen, die mit verhältnismäßig geringen Mengen von Carbonsäuren, vorzugsweise Monocarbonsäuren
und insbesondere Acrylsäuren und deren Derivate, gepfropft wurden. Der comonomere Bestandteil ist in Mengen
von 0,001 bis 3 Gew.-£, bezogen auf das Gesamtgewicht des
als Endprodukt erhaltenen Polymergemisches, vorhanden. Wenn
sie auf diese Weise eingesetzt werden, verleihen diese Pfropf Copolymerisate Polyvinyl-Kunststoffen, insbesondere PVC,
eine beträchtlich verbesserte Bearbeitbarkeit, ohne die Wärmebeständigkeit, die bedeutend ist, ungünstig zu beeinflussen,
und erniedrigen auch nicht die Wärmeverformungstemperatur.
309842/0^03
-H-
Die Pfropfpolymerisate, die für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden können, werden anschließend ausführlich beschrieben. Für die Zwecke der Erläuterung
der bevorzugten Ausführungsform wird ein Pfropfpolymerisat aus 6 Gew.-% Acrylsäure auf Polypropylen eingesetzt. Es
wird aus Gründen der Bequemlichkeit als PPAA abgekürzt.
PPAA in geringen Mengen besitzt die einzigartige Eigenschaft,
den erhaltenen PVC-Zusammensetzungen sowohl ausgezeichnete Schmiereigenschaften als auch hohe thermische
Stabilität ohne Herabsetzung der Wärmeverformungstemperaturen der Kunststoff-Zusammensetzungen zu verleihen. Die
meisten anderen Schmiermittel bauen die Wärmebeständigkeit von PVC in gewissem Ausmaß ab, was durch ihre Neigung zum
Gelbwerden gemessen wird.
Parbkonzentrate oder Maskierungsmittel (Blautoner) werden nach wie vor eingesetzt, um die Gelbverfärbung der bekannten Harz-Zusammensetzungen zu maskieren. Die Einarbeitung
dieser Toner setzt jedoch ihre Klarheit herab und baut darüber hinaus oft die Wärmebeständigkeit des Harzes ab»
Daher ist es sehr erwünscht, die Menge des Toners auf ein
Minimum herabzusetzen. Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ist es möglich, die Menge des bisher
erforderlichen Blautoners stark zu vermindern oder vollständig zu eliminieren, während man gleichzeitig ein thermisch stabiles, leicht bearbeitbares Produkt erhält.
Weiterhin sei darauf hingewiesen, daß die Einfriertemperatur,
d.h. Tg, durch die Verwendung von PPAA nicht erniedrigt wird.
Tatsächlich wird durch den Einsatz von PPAA die Einfriertemperatur etwas erhöht. Dies ist ein bedeutender Vorteil,
wenn Produkte aus Hart-PVC geformt werden ^ da die Tg
sehr eng mit der Wärmebiegungstempeidiur ( heat deflection
temperature) eines Kunststoffs zusammenhängt und diese
309842/0 903
nach Möglichkeit nicht erniedrigt werden sollte.
üblicherweise ist es für compoundiertes PVC erforderlich,
sowohl äußere als auch.innere Schmiermittel einzusetzen, wobei die jeweiligen Mengen in Abhängigkeit von den besonderen
Mischungserfordernissen ausgewählt werden müssen.
üblicherweise sind mikrokristalline Wachse und Polyäthylene
als äußere Schmiermittel bekannt. Es wurde jedoch gefunden, daß Polypropylen und PPAA sowohl als innere als auch als
äußere Schmiermittel wirken. Daher hat PPAA, das als äußeres Schmiermittel zugesetzt werden kann und darüber hinaus als
inneres Schmiermittel wirkt, einen großen Vorteil, da es die Menge des von außen wirkenden inneren Schmiermittels, die
normalerweise erforderlich ist, vermindert.
Darüber hinaus verleihen die gepfropften Zusätze der vorliegenden Erfindung PVC-Zusammensetzungen nicht nur Eigenschaften
der inneren und äußeren Schmierung, sondern sie verhindern gleichzeitig eine Verringerung der Tg. Es ist
bemerkenswert und ungewöhnlich, daß diese vorteilhaften Ergebnisse durch einen einzigen Zusatz erreicht werden.
Einzelheiten und geeignete Pfiopf-Polymerisate,die mit
Polyvinyl-Polymeren verwendet werden können, sind die folgenden.
In den Zusammensetzungen der Erfindung ist es möglich, nach bekannten Verfahren hergestellte Pfropf-Polymerisate
zu verwenden, z.B. solche, die in den US-PSS 3 177 269, 3 177 270 und 3 270 090 sowie in den GB-PSS 1 217 231
und 679 562 beschrieben sind.
Die bevorzugten modifizierenden Monomeren, die auf das Gerüst aufgepfropft werden, sind ungesättigte Mono- und Polycarbonsäuren
mit 3 bis 10, vorzugsweise 3 bis 6 Kohlenstoffatomen,
309842/0903
die mindestens eine olefinische Doppelbindung enthalten, sowie Anhydride, Salze, Ester, Äther, Amide, Nitrile, Thio-Derivate,
Glycidyl-, Cyan-, Hydroxy- und Glycol-Derivate sowie weitere substituierte Derivate von diesen Säuren.
Beispiele für derartige Säuren, Anhydride und Derivate davon sind Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Citraconsäure,
Acrylsäure, Glycidylacrylat, Cyanoacrylat, Hydroxymethacrylat,
Acrylpolyäther, Acrylsäureanhydrid, Methacrylsäure, Crotonsäure,
Isocrotonsäure, Meaaconsäure, Angelikasäure,
Maleinsäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid, Citraconsäureanhydrid,
Acrylnitril und Metharcylnitril, Natriumacrylat, Calciumacrylat, Magnesiumacrylat und dgl.
Andere Monomere, die entweder als solche oder in Kombination mit einer oder mehreren der Carbonsäuren oder von deren
Derivaten eingesetzt werden können,sind .z.B. Vinylmonomere
mit 8 bis 50 Kohlenstoffatomen, wie z.B. monovinylaromatische
Verbindungen, d.h. Styrol, Chlorstyrole, Bromstyrole,
^-Methylstyrol und dgl. .
Andere Monomere, die eingesetzt werden können, sind die Vinyl- und Allylester mit 8 bis 50 Kohlenstoffatomen, wie
z.B. Vinylbufcyrat, Vinyllaurat, Vinylstearat, Vinyladipat
und dgl., Monomere mit zwei oder mehr VinyTgruppen, wie z.B.
Divinylbenzol, Äthylendimethacrylat, Triallylphosphit,
Dialkylcyanurat und Triallylcyanurat.
Die am meisten bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung, mit denen die besten Ergebnisse erhalten werden, sind solche, bei denen das Pfropfeopoiymerisat
einige ganz spezielle Kriterien erfüllt. Das wichtigste Kriterium besteht darin, daß das Pfropf-Copolymerisat nicht
nur eine aufgepfropfte aktive Funktionalität enthälts
sondern daß das Polymergerüst selbst in seiner Schmelzfließgeschwindigkeit
beträchtlich vermindert wird, so daß es besser mit anderen Bestandteilen der gesamten Zusammen-
309842/0903
setzung verträglich ist, und außerdem einen sehr viel
größeren synergistischen Einfluß auf die Gesamtzusammensetzung
ausübt.
Das bevorzugte Pfropf- Polymerisat das in den Gemischen der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird, kann in verschiedener
Hinsicht charakterisiert werden. Diese Charakteris· tika sind:
(1) Ein Schmelzindex oder eine Schmelzfließgeschwindigkeit (MPR) von 1 bis 1 000, vorzugsweise von 10 bis 250,
insbesondere von 20 bis 100, ganz besonders mindestens
25 %> besser 50 % und am besten 200 % höher als der
Schmelzindex von NichtfließTn bis 50, gemessen unter
den Versuchsbedingungen gemäß ASTM Nr. D-1238-65T.
(2) Ein Pfropf-Comonomerengehalt von 0,1 bis 20,vorzugsweise
1 bis 15 und insbesondere 0,2 bis 10, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Pfropf-Copolymerisat.
(3) Eine Pormquellung (die swell),die mindestens 0,05, vorzugsweise
0,1 einer Einheit geringer ist als die des
Gerüst-Polymeren.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die Schmiermittel-Zusätze der vorliegenden Erfindung hergestellt,
indem man ein Polymerisat eines Mono-cc-olefins mit 2 bis
Kohlenstoffatomen oder seine Mischpolymerisatein einem besonderen Verfahren mit Acrylsäure pfropft. Die Polymerisate
von Mono-Ä-olefinen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen werden üblicherweise
als Polyolefine bezeichnet und sollen für die Zwecke der vorliegenden Erfindung Mischpolymerisate
der Mono-^-olefine miteinander und mit anderen Monomeren
sowie die Homopolymerisate umfassen.
309842/0903
Polymerisate, die Diolefine wie Butadien und Isopren enthalten sind ebenfalls geeignet. Die Polyolefine- werden hergestellt,
indem man in den meisten Fällen einen Ziegler-Katalysator verwendet, gegebenenfalls aber auch einen Phillips-Katalysator
einsetzt, und die Hochdruck-Technik anwendet. Die Verfahren zur Herstellung der C3- bis Cg-Polyolefine sind bekannt
.-
Beispiele für geeignete Polyolefine, sowohl plastische als
auch elastomere, sind Polyäthylen niederer oder hoher Dichte, Polypropylen, Polybuten-1, Poly-3-niethylbuten-l, Poly-4-methylpenten-1,
Mischpolymerisate von Monoolefinen mit anderen Olefinen (Mono- oder Diolefine) oder Viny!monomeren, wie z.B.
Äthylen-Propylen-Mischpolymerisate, oder mit einem oder
mehreren zusätzlichen Monomeren, d.h. EPDM, Äth/len-Butylen-Mischpolymere,
Äthylen-Vinylacetat-Mischpolymere, Äthylen-Äthylacrylat-Mischpolymere,
Propylen-il-Methylpenten-l-Mischpolymere
und dgl.
Der Ausdruck "Mischpolymer" schließt zwei oder mehr monomere
Bestandteile und deren substituierte Derivate ein.
Die bevorzugten Polyolefine, die für die vorliegende Erfindung
eingesetzt werden, enthalten Propylen und/oder Äthylen,
d.h. Polypropylen und Polyäthylen. Die als 'Ausgangsmaterial für das Gerüstpolymerisat eingesetzten Polymerisate haben
vorzugsweise einen Schmelzindex (MI) von 1 bis 4O, vorzugsweise
5 bis 40 und insbesondere 15 bis 40, oder eine Sehmelzfließgeschwindigkeit
(MPR) zwischen etwa 0,1 und 50, vorzugsweise 0,'l. und 5j0 und insbesondere 0,5 und 2. Diese
Schmelzfließgeschwindigkeiten entsprechen etwa durchschnittlichen Molekulargewichten (Viskositätsmittel) von etwa
500 000 bis etwa 2 000 000. .
30984270903
Bei der Herstellung von normalerweise festen Polymerisaten
von 1-Olefinen werden häufig bestimmte rheologische Eigenschaften
für Regelzwecke eingesetzt. Eine dieser rheologischen Eigenschaften, die sehr häufig eingesetzt wird, ist
der Schmelzindex oder die Schmelzfließgeschwindigkeit, die die Bearbeitbarkeit des Polymeren charakterisiert und darüber
hinaus ein-e ungefähre Abschätzung des Molekulargewichts des Polymeren erlaubt.
Der Schmelzindex von Polyäthylen wird üblicherweise nach
dem ASTM-Versuch D-1238-65T bestimmt. In diesem Versuch wird die Strangpressgeschwindigkeit in g/10 Min. (durch
eine öffnung von mit einem Durchmesser von 0,2096 cm und einer Länge von 0,800 cm) für das Polymerisat bei 190°e
unter dem Gewicht eines Kolbens mit einem Durchmesser von 0,9^7 cm und einem Gewicht zusammen mit seinem Kolben
von 2160 g bestimmt.
Die Schmelzfließgeschwindigkeit (MPR) von Polypropylen wird nach dem gleichen Verfahren bestimmt,wobei jedoch nach
ASTM D-I238-65T eine Temperatur von 23O°C angewendet wird.
Die für die Bestimmung des Schmelzindexes verwendete Apparatur ist im ASTM-HandbuchJals ein "Totgewicht-Kolbenplastometer"
(dead-weight piston plastomer) bezeichnet.
Allgemein kann ein Polypropylen, das aus dem Reaktor kommt, eine MFR unter 1 haben, während Polyäthylens, die aus dem
Reaktor kommen, einen Schmelzindex von etwa 15 bis 30 haben können.
309842/0903
Die bevorzugten Monomeren, die auf die C3- bis Cg-Polyolefine
und andere Polymere erfindungsgemäß aufgepfropft werden,
sind Maleinsäureanhydrid, Acrylsäure, Methacrylsäure, Glycidylacrylat, Hydroxymethacrylat und deren Derivate*
An anderer Stelle in dieser Beschreibung sind weitere Monomere aufgeführt, die eingesetzt werden können. Mit diesen
Monomeren zusammen können jedoch andere Monomere zugesetzt werden, wie z.B. Maleinsäureanhydrid (MA),Styrol, Säureester,
Salze und dgl., um die Pfropf-Copolymerisate zu bilden. Maleinsäureanhydrid und Styrol sowie Maleinsäureanhydrid
und Acrylsäure werden gegenüber Maleinsäureanhydrid allein
bevorzugt, wenn Pfropf-Polymerisate mit Maleinsäureanhydrid gewünscht werden.
Die Pfropf-Reaktion wird durch einen freie Radikale bildenden
Initiator eingeleitet, der vorzugsweise aus einer organischen
Persauerstoffverbindung besteht. Besonders bevorzugte Peroxide sind t-Butylbenzoat, Dicumylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di- ,
t-butylperoxy-3-hexin (Lupersol 130), °L , O£'-bis(t-Butylperoxy)
diisopropylbenzol (VulCup R), oder jeder freie Radikale bildende Initiator mit einer 10-Stunden-Halbwertstemperatur
oberhalb 80 C oder Gemische davon. Allgemein ist eine Per-
sauerstoffverbindung umso geeigneter, je höher ihre Zer-
Per-
setzungstemperatur liegt. Weitere geeignete.Sauerstoffverbindungen
sind in Modem Plastics, November 1971» S. 66-67 aufgeführt.
Eine geeignete Vorrichtung und Methode zur Herstellung von
Pfropf-Copolymeriaaten, die erfindungsgemäß eingesetzt werden
können, ist in der DT-OS- 22 l6 718 beschrieben. Dort sind auch die allgemeinen Umsetzungsbedingungen angegeben".
309842/0903
-AA-
In dieser DT-OS ist auch die Bedeutung und ein Verfahren zur Bestimmung der "Formquellung", die in der Technik bekannt
ist, ausführlich beschrieben.
Der freie Radikale bildende Initiator wird in Mengen von 0,005 bis 5ί vorzugsweise 0,02 bis 2, insbesondere 0,02
bis 1,0 Gew.-/S, bezogen auf das Polymerisat, eingesetzt.
Bezogen auf das Monomere wird der freie Radikale bildende Initiator in Mengen von 0,0001 bis 1, vorzugsweise 0,001,
insbesondere 0,001 bis 0,5 Gew.-? verwendet.
Das für die Pfropfpolymerisation eingesetzte Monomere wird in Mengen von 0,01 bis 100, vorzugsweise 0,05 bis 50,
insbesondere 0,1 bis 25 Gew.-?, bezogen auf das Gerüstpolymer,
verwendet.
Im allgemeinen werden das Monomere und der Initiator miteinander vermischt und gleichzeitig zugesetzt, außer in Fällen,
in denen ein Polyäthylen oder ein Mischpolymerisat, das überwiegend
aus Äthylen besteht, eingesetzt werden.
Daher werden in der vorliegenden Beschreibung nachfolgend vcn Zeit zu Zeit bestimmte Unterschiede bei den anzuwendenden
Verfahrensbedingungen angewendet, wenn die Haupteigenschaften
der Polymeren als Ergebnis ihres Äthylengehaltes bestimmt werden.
Es sei auch darauf hingewiesen, äaß das Verfahren auch auf
Elastomere aller Klassen anwendbar ist, die in einer Strangpresse bearbeitet werden können. Beispiele für derartige
Elastomere sind Naturkautschuk, Polyisobutylen, Butylkautschuk, Chlorbutylkautschuk, Polybutadien, Butadien-Styrolkautschuk,
Äthylen-Propylen-Elastomere, Äthylen-Propylen-Dienterpolymerisate und Gemische dieser Elastomeren mit-
309842/0903
einander und mit thermoplastischen Polymeren. Gemische von Elastomeren und Kunststoffen in allen Verhältnissen gewinnen
durch die vorliegende Erfindung besonders an Wert.
Diese gepfropfte Elastomere enthaltenden Gemische verleihen dem PVC-Gemisch, das als Endprodukt erhalten wird, außerdem
verbesserte Stoßfestigkeit.
Allgemein enthalten die bevorzugten Polyvinyl-Zusammen-Setzungen,
insbesondere PVC, die durch den Zusatz der beschriebenen Pfropfpolymerisate der vorliegenden Erfindung
verbessert werden, etwa 0,05 bis 20, vorzugsweise 2 bis 15»
insbesondere 2 bis 10 Gew.-# eines Pfropfpolymeren mit
einem Gehalt von etwa 0,01 bis 15» vorzugsweise 2 bislO,
insbesondere 3 bis 8 Gew.-% des aufgepfropften Bestandteils.
Der Rest der Zusammensetzung kann alle gewünschten üblichen Bestandteile enthalten. Diese können in geeigneter Weise
verändert werden, um die Gegenwart des Pfropfpolymeren
auszugleichen.
Die Mischung kann in jeder üblichen Weise, z.B. in einem
Banbury-Mischer, in einer Strangpresse, auf heißen Walzen, in einer Zerkleinerungsmaschine (mill) und dgl. erfolgen.
Die Erfindung wurde zwar aus Gründen der Bequemlichkeit
bisher in erster Linie in Bezug auf PVC beschrieben; es
versteht sich jedoch von selbst, daß PVC ein.besonderes Glied der allgemeinen Klasse von Polyvinyl-Kunststoffen
darstellt, zu denen beispielsweise Derivate von PVC, z.B. chloriertes PVC, Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol und
Polyvinylbutyral gehören.
309842/0903
Der hier verwendeteAusdruck "Polyvinylchlorid-Harz" soll sowohl
Homopolymerisate von -Polyvinylchlorid als auch Misch- und Terpolymerisate von Vinylchlorid mit Comonomeren
wie Vinylacetat, Vinylformiat, Alkylvinyläther, Äthylen, Propylen, Butylene, Vinylidenchlorid, Alkylacrylate und
-methacrylate, Alkylmaleate, Alkylfumarate usw. umfassen.
Vorzugsweise bestehen mindestens 80 % und insbesondere sogar 100 % der zu polymerisierenden Monomeren aus Vinylchlorid.
Diese Harze haben vorzugsweise ein Molekulargewicht (Gewichtsmittel) von etwa kO 000 bis etwa 90. 000, insbesondere
von etwa 55 000 bis etwa 80 000. Die innere Viskosität (inherent viscosity), gemessen gemäß ASTM D1243-6O,
Methode A, liegt im allgemeinen im Bereich von etwa 0,5 bis
etwa 1,0, vorzugsweise von etwa 0,6 bis etwa 0,9. Das Verfahren zur Herstellung dieser Harze ist nicht
kritisch, so daß jedes der bekannten Suspensionsverfahren angewendet werden kann.
Die hier beschriebene Klasse von Polyvinyl-Homopolymeren
und -Copolymeren findet wahrscheinlich die größe industrielle
Anwendung von allen Klassen von Polymeren.
Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, daß diese Materialien, insbesondere PVC, unter Gewinnung eines weiten
Spektrums von physikalischen Eigenschaften compoundiert werden können. Die hier bevorzugte physikalische Ausführungsform ist Hart-PVC. PVC kann zum Strangpressen^von Rohren,
zum Aufbau von Produkten, Flaschen und anderen geformten Gegenständen, wie Verkleidung^ aidingg für Häuser, verwendet
werden.
30 98 42/0903
Harte Vinyl-Kunststoffe sind harte, zähe thermoplastische
Kunststoffe, die compoundiert werden können, um einen
weiten Bereich von strukturellen Eigenschaften zu erhalten, und die darüber hinaus modifiziert werden können, so daß
sie durch viele verschiedene Verfahren bearbeitet werden können.
Derartige Vinyl-Kunststoffe haben bedeutende Eigenschaften,
wie z.B. .Korrosionsbeständigkeit, thermische und elektrische
Isolierfähigkeit, Flammenbeständigkeit, Wetterbeständigkeit und einen weiten Bereich von opaken Farben oder sogar
große Klarheit. Harte Vinyl-Kunststoffe werden für technische Rohre, Leitungssysteme, Rauchabzüge, Kessel, Wasserleitungen
und sanitäre Systeme verwendet, wobei sie bei all diesen Verwendungen sehr verschiedenen Umgebungen ausgesetzt werden
können. .
Seit kurzer Zeit findet Hart-PVC Verwendung im Baugewerbe,
z.B. für Hausverkleidungen, Fensterrahmen, Gebäudepaneele, Dachrinnen, Abflußrohre,. Abweisbleche, Rohrkabel,und elektrische
Kanäle.
Spritzgegossene Vinylharzteile werden unter Verwendung
einer in Reihe angeordneten," vorplastifizierenden Schneckenanlage
hergestellt. Beispiele für auf diese- Weise hergestellte Produkte sind Automobil- und Geräteteile, elektrische
und Rohrverbindungsstücke, wobei diese Teile für ihre Beständigkeit, für ihr ansprechendes Aussehen und für
ihre Oberflächenwiedergabetreue bekannt sind.
Allgemein wird ein compoundiertes Polymerisat durch Bearbeitung
in der Schmelze umgewandelt, wozu in erster Linie eine Strangpreßstufe gehört. In der'Bearbeitung bei hoher
Viskosität und niedriger Temperatur sind geringe Produktions-
309842/0903
geschwindigkeiten erforderlich, um die Dimensionsgenauigkeit
des Produktes zu erhalten. Einschneckenpressen können zur Bearbeitung von würfel- oder kugelförmigen Materialien
bei verschiedenem Arbeitsniveau eingesetzt werden. Mit den neuen Zusammensetzungen der Erfindung können niedrige
Schmelzviskositäten eingesetzt und trotzdem Dimensionsgenauigkeiten erhalten werden.
PVC wird in einem Spritzgußverfahren unter Verwendung von Schnecken mit hoher Scherkraft bearbeitet, die Schmelzen
geringer Viskosität ergeben, die sehr frei in die entferntesten Teile oder Bereiche des Formhohlraumes fließen. PVS
wird auch wie üblich blasgeformt und kalandriert.
Die Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele erläutert: ■
Dieses Beispiel soll
(1) die Verwendung von gepfropftem Polypropylen als Schmiermittel demonstrieren;
(2) zeigen, daß es nicht wie übliche Schmiermittel bei
der Bearbeitung einen thermischen Abbau bewirkt;
(3) zeigen,-daß es nicht leicht aus der Oberfläche eines fertigen Gegenstandes ausgeschieden wird, wenn mehr
als 1 oder 2 % zugesetzt werden.
Da Polypropylen gewöhnlich nicht mit PVC beim Mischen verträglich ist, war es unerwartet, daß dasrbeschriebene gepfropfte
Polypropylen verträglich war und daß es außerdem die Schmiereigenschaften des Hart-PVC verbesserte.
309842/0903
In diesem Beispiel wurden.verschiedene Anteile von mit
Acrylsäure (6 Gewichtsprozent) gepfropftem Polypropylen, hergestellt nach der vorstehenden Beschreibung, mit einer
MPR von 50 und einer Formquellung von 1,50 bei 13,5 Sek."
in unterschiedlichen Mengen üblichem Hart-PVC zugesetzt.
Die erhaltenen Zusammensetzungen wurden auf einer 15,2*i cm-Walze bei 19O,5°C getestet. Für die Auswertung
wurde die Zeit bestimmt, die verging, bis ein bestimmtes PVC-Gemisch an den Walzen klebte, und weiterhin die Farbe
als Anzeichen für die Beständigkeit. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengefaßt.
309842/0903
Tabelle I Versuch auf 15,24 cm-Walze bei 19O,5°C
Zeit bis zum Ankleben an Walzen Minuten
nach 25 Min.
Farbe am Versuchsende
Wärmebeständiges PVC Flaschenmaterial (l)
25 gelb-
O CD OO
Teile PVC ex | ?setzt | 50+ |
durch PPAA ' | 75+ | |
' 2,5 | 90+ | |
5 | ||
10 | ||
gelb
blaß gelb
blaß gelb
blaß gelb
dunkelbraun dunkelbraun dunkelbraun
(1) Zusammensetzung I von Beispiel 3
(2)6% Acrylsäure aufgepfropft auf Polypropylen, hergestellt nach vorstehendem
Verfahren
CO
cn ο
Wie aus' der vorstehenden Tabelle I ersichtlich ist, wird
die Bearbeitungszeit bis zur Beobachtung des Ankleberis an
den Walzen drastisch erhöht, wenn nur 2,5 Teile des gepfropften Polypropylen zugesetzt werden, und sogar auf die
etwa vierfache Zeit erhöht, wenn 10 Teile des gepfropften Polypropylen zugesetzt werden. .
Wenn die eingesetzten Mengen des gepfropften Polypropylen vergrößert werden, wird auch die Farbe verbessert. So ist
die Farbe-nach 25 Minuten ein schwaches Gelb im Gegensatz
zu einem leuchtenden Gelb nach 25 Minuten bei einem äußerst wärmebeständigen PVC-Flaschenmaterial, das dem neuesten
Stand der Technik entspricht und in der US-PS 3 666 700
beschrieben ist, und das eine hervorragende Wärmebeständigkeit
aufweist.
Wenn auch das gepfropfte Polypropylen die Klarheit der erhaltenen
Zusammensetzung vermindert, so ist sie doch im Hinblick auf etwaige Ausscheidungen sehr bemerkenswert, da
sogar bei einer Konzentration von 10 %t die für übliche
Schmiermittel äußerst hoch ist, keine Ausscheidung aus der
Oberfläche zu bemerken war. So werden die ausgezeichnete Wärmebeständxgkeit der hohen Anteile von gepfropftem Polypropylen
begleitet von einem Fehlen von Ausscheidungen, was im Hinblick auf die übliche Technik ein sehr bemerkenswertes
Phänomen:idarstellt. :.
Zusammensetzungen ähnlich denjenigen, die im vorstehenden Beispiel 1 hergestellt wurden, wurden in einem UV-Beschleunigungsmesser
auf ihre Photoabbaubarkeit getestet. Mit der steigenden Bedeutung der Umweltprobleme wurden von vielen
Polymer-Herstellern und -Bearbeitern konzertierte Anstrengungen unternommen, um Polymere zu entwickeln, die unter
dem Einfluß von Licht abgebaut werden, um die Kreislauf-
3098 4 2/0903
oder Abfallprobleme im Sinne eines ökologischen Vorschlags beträchtlich zu erleichtern.
Die Ergebnisse dieser Abbauversuche unter dem Einfluß von Licht für die PVC-Zusammensetzungen, die das gepfropfte
Polypropylen enthalten, sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt.
Photoabbaubarkeit UV-Beschleunigungsmesser
Zeit bis zur Brüchigkeit Stunden
Wärmebeständiges PVC-
Flaschenmaterial 100+
Teile PVC ersetzt durch PPAA
5 30
- 10 30
Wie aus der vorstehenden Tabelle II ersichtlich ist, wird die Photoabbaubarkeit von PVC» das das gepfropfte Polymerisat
enthält, gegenüber PVC-Zusammensetzungen, die kein gepfroppftes Polymerisat enthalten, stark verbessert.
Dies könnte eine sehr erwünschte Eigenschaft darstellen, wenn die heutigen ökologischen Belange mehr intensiviert
werden sollten.
Diese Daten waren in späteren Versuchen nicht reproduzierbar. Derartige Versuche zeigten, daß die Photoabbaubarkeit
gegenüber PVC als solchem etwas verbessert war. In keinem
309842/0903
Pall war jedoch die Photoabbaubarkeit durch die Verwendung
des gepfropften Polymeren vergrößert worden.
Um die Wärraebeötändigkext der neuen PVC-Züsammensetzungen,
die das gepfropfte Polypropylen enthalten, weiter zu erläutern, wurde eine Reihe von Zusammensetzungen hergestellt.
Diese wurden einem dynamischen Walzenbestandxgkextstest untervorgeschriebenen
Zeit- und Temperaturbedingungen unterworfen. Anschließend erfolgte ein Formpressen und eine Auswertung
der Testproben auf Klarheit und Gelb-Index, um die Spezifität des Zusatzes zu erläutern.
Zwei Kontrollversuche wurden zu gleicher Zeit durchgeführt; der eine mit 100 % PVC, der andere mit 97»5 % PVC und
2,5 % Polypropylen. (Polypropylen wird allgemein als unverträglich mit EVC bei mechanischem Vermischen angesehen.)
Die Zusammensetzung der Gemische I bis V und die Harzeigenschaften
sind in den folgenden Tabellen III und IV zusammengestellt.
309842/0903
Zusammensetzung von Gemischen für Strangpress- und Blasformverfahren .
Zusammensetzung I II III IV V
mikrokristallines Wachs * 1
Weißöl ■ —------- 0,5 —
Ultramarinviolett-Toner ■ 0,025·
PVC-Harz (K-Wert von 63) 100 97,5 97,5 95 90
Polypropylen-Harz - 2,5 - - -
Pfropf-Copolymer aus
Polypropylen und
6% Acrylsäure (PPAA) - - 2,5 5 10
u> Schlagfestigkeits-Modifiziermittel
ο MBS-Typu; 12 ·
go Thio-organozinn-Stabilitator, 2
^ Diisooctylphenyl-phosphite -chelier-
^^ mittel -.—-.—————————«——— Q_ ^ l-j—————————————————————
*? Polymethylmethacrylat-Bearbeitungs-
*° OQlITlQ - -- _-__ __ Ί.
—_ — — _ —
—_ DdUI C ·.-.— — — ·- —— jj — — — —— — —— — —— —
(1) Methacrylat-Butadien -Styrol-Terpolymer
(2) Weißöle und mikrokristalline Wachse sind am Schluß der Beispiele erläu tert
CaJ CD
Tabelle. IV
Harzeigenschaften
to ο so
Innere Viskosität, ASEM D-1243-60 Methode A
Molekulargewicht (Gewichtsmittel)
Einfriertemperatur, 0C
S^Inmelzf ließgeschwindigkeit 23O°C, g/10 Min.
(CPL-Methode)
PVC-Homopolymerisat
0,76
67 000
78
78
Polypropylen(Enj ay)
Allzweck-Strangpressgrad CD-465'
PPAA
NJ CJ
CD K) CD
Die Klarheit, die als YCIE bezeichnet wird, wurde nach dem
ASTM-Verfahreη D-1925-63T an Proben bestimmt, die in Intervallen
von 5 Minuten entnommen wurden. Allgemein haben die verkäuflichen transparenten PVC-Flaschen einen Klarheitswert Yr,-rr-. von mindestens 71 und gewöhnlich im Bereich von
71 bis 73, während die Zusammensetzungen III, IV und V, die PPAA enthielten, Werte im Bereich von 73 bis 75 hatten,
wiesen die Zusammensetzung I und die Zusammensetzung II, die keinen Zusatz bzw. nur Polypropylen als Zusatz enthielten,
Werte im Bereich von 70 bis 73 auf.
Dieser Labortest zeigt also richtungsweise, daß die Einarbeitung des gepfropften Polypropylen-Zusatzes in den
neuen PVC-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung anscheinend fichtungsweise die Transparenz der Zusammensetzung
verbessert.
Wenn in einer üblichen Flaschenherstellungsanlage etwas abweichende Zusammensetzungen (die ein gepfropftes Polymerisat
enthielten) eingesetzt wurden, so erhielt man unklare Produkte.
Dies konnte auf die verwendete abweichende Zusammensetzung oder auf die Arbeitsbedingungen der Strangpreß-Blasform-Anlage
zurückzuführen sein. Es ist möglich, daß zusätzliche Seherkräfte
oder eine Änderung in der Zusammensetzung die für nicht unklare Flaschen erforderlichen Bedingungen in einer
besonderen Anlage optimieren können. .
Jedenfalls sind die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung besonders brauchbar in den zahlreichen Anwendungsbereichen,
wo nicht transparente harte Materialien hergestellt werden.
309842/0903
In diesem Beispiel wurde der Gelb-Index verschiedener Proben bestimmt. Der Gelb-Index (YI) eines Kunststoffmaterials wird definiert als
100 (1,28 YCIE - 1,06 ZCIE)
YGIE
worin X, Y und Z Tristimulus-Werte darstellen, die in
einem Colorimeter-Spectrophotometer gemäß ASTM D-I925-63T
bestimmt werden. ·
Der gewünschte ideale Wert des Gelb-Index (YI) ist Null.
Negative Werte bedeuten, daß die violette Farbe des Toners
die gelbe Farbe, die auf den thermischen Abbau zurückzu-.führen
ist, hoch überwiegt. Dies ist wichtig, da die
meisten Verbraucher eine schwach blau-violette Tönung der Flaschen bevorzugen. Daher ist eine Zusammensetzung umso
wirtschaftlicher, je weniger Toner eingesetzt werden muß,
um die gelbe Farbe zu überdecken, um eine schwach blauviolette Tönung zu erreichen.
Der Index wird gemessen durch das Ausmaß der Walzzeit, die
erforderlich wäre, um den Gelb-Index Null zu überwinden. Allgemein stellt ein Gelb-Index von 3 oder H die obere
Grenze für verkäufliche Produkte dar.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle V zusammengestellt.
309Ö42/0903
Walzzeit bis zur Überwindung der Nullmarke
Zusammensetzung. Zusatz, % Gelb-Index (Min.)
I keiner k
II Polypropylen
(2,5) 5 '
III PPAA (2,5) 7
' IV PPAA (5,0) 10
Aus der vorstehenden Tabelle V ist ersichtlich, daß der Zusatz des gepfropften Polypropylens die Zeit, während
der die PVC-Zusammensetzung bei hohen Temperaturen gewalzt
werden kann, ohne daß die Nullmarke des Gelb-Index überschritten wird, beträchtlich verlängert.
Mit dem mit gepfropftem Polypropylen gemischten PVC wurden
weitere Walzenbeständigkeitsteets durchgeführt. In diesen weiteren Versuchen wurde die Zeit bis zur vollständigen
Nxchtbearbeitbarkeit in der Weise gemessen, daß festgestellt wurde, wann die Zusammensetzung an den Walzen klebte und/oder
eine massive Verfärbung eingetreten war. Diese beiden Phänomene sind auf den thermischen Abbau des Polymeren zurückzuführen,
wobei dieser Abbau eine sehr bedeutende Eigenschaft darstellt. Die Versuchsdaten, die in ausgedehnten
Walzversuchen bei 190,5°C erhalten wurden, sind in der folgenden Tabelle VI zusammengestellt.
3098A2/0903
Tabelle VI
Teile PVC ersetzt
Teile PVC ersetzt
Beispiel | durch Zusatz | Walzdauer, Hin, |
I | 30 | |
II | Polypropylen (2,5) | 35 |
III | PPAA (2,5) | 50 |
IV | PPAA (5) | 75 |
V | PPAA (10) | 90 |
Die Ergebnisse der vorstehenden Tabelle VI zeigen, daß die Walzdauer durch die Verwendung des gepfropften Polypropylen
beträchtlich verlängert wird, nicht nur im Vergleich zu PVC ohne Zusatz, sondern auch im Vergleich zu
PVC mit einem Zusatz von nicht gepfropftem Polypropylen.
Es wurden die Einfriertemperaturen von PVC-Zusammensetzungen
mit einem Gehalt an:gepfropftem Polypropylen im Vergleich zu
PVC-Zusammensetzungen, die kein gepfropftes Polymeres enthielten,
bestimmt. Die Einfriertemperatur (Tg) wurde in diesem Beispiel in einem thermo-mechanischen Analysator
(TMA) gemessen, wobei pulverisiertes gepfropftes Polypropylen mit PVC gemischt und bei einer Temperatur von 150°C getempert
wurde.
Diese Temperatur liegt oberhalb der Einfriertemperatur
des Harzes und des Schmelzpunktes der meisten" Zusätze, was eine Diffusion in das Harzgerüst ermöglicht. Wenn die
Tempeijatur 1500C überstieg, so trat übermäßiger'Abbau des .
PVC ein.
30 984 2/0903
Eine Probe von 10 mg wurde in einer Stickstoffatmosphäre
eingeschlossen und anschließend abgekühlt und dann mit einer programmierten Geschwindigkeit von 100C pro Minute
erneut erhitzt.
Der Knickpunkt in der Phasenübergangskurve (glass
transition curve) zeigte die Änderung in Tg an, die auf die Reaktion zwischen Polymerisat und Zusatz zurückzuführen
war.
Da PPAA einen Erweichungspunkt von mindestens 25O°C hat,
der oberhalb der Zersetzungstemperatur von PVC liegt, war es erforderlich, das Harz vor der Auswertung mit einem
Stabilisierungsmittel und einem Gleitmittel zu vermischen.
Eine zylindrische Testprobe wurde einer konstanten Belastung bei einer Temperatur ausgesetzt, die mit einer konstanten
Geschwindigkeit von 10°C pro Minute erhöht wurde. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VII zusammengestellt.
• Tabelle VII
Einfluß von PPAA auf die Erweichungstemperatur eines
Hart-PVC-Gemisches, gemessen durch thermo-mechanisch'e
Analyse (TMA)
Atmosphäre: Helium bei 50 ccm/Min.
Erwärmungsgeschwindigkeit: 10 C/Min. Belastung: '200 g.,
Erwärmungsgeschwindigkeit: 10 C/Min. Belastung: '200 g.,
Beispiel VI VII VIII
PVC-Harz PPAA
Stabilisator Schmiermittel Einfriertemperatur, 0C
DO | 95 | 90 |
5 | 10 | |
3 | 3 | 3 |
1 | 1 | 1 |
71 | η | 72 |
(1) Thio-organozinn, Marke X, Argus Chemical Corp.
(2) Stearinsäure
309842/0903
Aus der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich, daß die
Zusammensetzungen VII und VIII, die 5 bzw. 10 Gewichtsprozent
PPAA enthalten, höhere Einfriertemperaturen haben als die Kontr.ollzusammensetzung, wenn 10 Gewichtsprozent
PPAA eingesetzt, werden, und beträchtlich höhere Einfriertemperaturen aufweisen, wenn 5 Gewichtsprozent PPAA eingesetzt
werden. Dies ist sehr überraschend, da im allgemeinen übliche Zusätze die Einfriertemperatur herabsetzen
und in diesem Pall PPAA nicht nur eine Herabsetzung verhindert, sondern sogar zu einer Steigerung führt.
Dies ist ein bedeutender Vorteil der aus Hart-PVC hergestellten Produkte, da die Einfriertemperatur sehr eng
mit der Wärmebiegungstemperatur (heat deflection temperature) von Kunststoffen zusammenhängt. Diese Wärmebiegungstemperatur
wird gemäß ASTM Ό-6Η8-61 gemessen und beträgt für
die meisten harten Anwendungsformen mindestens 66°C bei
18,5 kg/cm Belastung.
PPAA ist daher ein ungewöhnliches Zusatzmittel, da es innere und äußere Schmierwirkung (siehe Beispiel 7) verleiht,
ohne die Einfriertemperatur zu verringern. Dies ist eine ungewöhnliche und erwünschte Kombination von Eigenschaften. '
Die Schmiereigenschaften von PVC-Gemi sehen,, die gepfropftes
Polypropylen enthielten, wurden weiterhin in einem Brabender Plastograph ausgewertet. Dies ist eine übliche
Vorrichtung, die weithin verwendet wird, um die Schmiereigenschaften anzuzeigen, wobei die Homogenisierungszeit
(fusion time) und die vorgebogene Torsionskraft (preflexed torque) gemessen wird.
309 8 4 2/0903
Die Zusammensetzung muß einen Stabilisator, ein Bearbeitungs-Hilfsmittel
und ein Schmiermittel enthalten, um meßbare Versuchsergebnisse zu erhalten. Als allgemeines
Prinzip verzögern äußere Schmiermittel (Wachse) im allgemeinen die Homogenisierungszeit und vermindern die
Torsionszeit. Innere Schmiermittel (Ester, Alkohole) haben im allgemeinen die entgegengesetzte Wirkung.
In diesem Beispiel wurden die Schmiermittel in einer Konzentration von 1,5 Teilen pro 100 Teile Harz eingesetzt.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VIII zusammengefaßt.
309842/0903
Zusammensetzung: PVC-Harz
Thio-organozinn-Stabilisator
Phosphat-Cheliermittel (2) Polymethylmethacrylat-Bearbeitungs-Hilfsmittel^)
Schmiermittel
Beschickungsgewicht 26 g; Kopf-Temperatur 1770C; Drehzahl 35 .UpM
Beschickungsgewicht 26 g; Kopf-Temperatur 1770C; Drehzahl 35 .UpM
Teile
100 2
1,5 3
1,5
mikrokristallines Wachs lineares Polyäthylen, MW 15ΟΟ-2ΟΟΟ
Polypropylen·· Polypropylen - 6% Acrylsäure-Copolymerisat
(PPAA)
Homogenisierungs- Homogenisierungs- Schmelz-Torsionskraft
zeit . temperatur
Sek.
165
165
50
90
o,
218 21895 '226
228
(1) Marke IIO7, Argus Chemical Corp.
(2) Diisoctylphenylphosphit
(3) K-120N, Rohm and Haas Inc., Philadelphia
Wie aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich ist, haben
Polypropylen und PPAA verhältnismäßig kurze Homogenisierungszeiten, hohe Schmelztemperaturen und hohe Homogenisierungs-Torsionskräfte
(fusion torques). Dies zeigt an, daß sie innere Schmiereigenschaften und zusätzlich äußere Schmiereigenschaften
besitzen. Dies "ist von Bedeutung bei der Bearbeitung von Hart-PVC, da auf diese Weise die Menge an
üblicherweise zugesetztem inneren Schmiermittel vermindert wird. Gewöhnlich werden für Hart-PVC beide Arten von
Schmiermitteln eingesetzt. Daher hat das PPAA eine doppelte Funktion, so daß die erforderliche Menge an zusätzlichem
Schmiermittel vermindert wird.
PVC-Zusammensetzungen, die verschiedene handelsübliche
Schmiermittel, d.h. mikrokristallines Wachs und lineares Polyäthylen enthielten, wurden mit Zusammensetzungen verglichen,
die als innere Schmiermittel Polypropylen und PPAA enthielten. Die Proben dieser Zusammensetzungen wurden
gewalzt und zu Platten verpreßt, die anschließend in Kügelchenform
gebracht wurden. Mit diesen'Kügelchen wurde ein Instron-Capillar-Rheometer beschickt. Die Schmelzviskositäten
der stranggepreßteri Massen wurden bei Schergeschwindigkeiten von 100 Sek." und 250 Sek." bestimmt. Diese
beiden Schergeschwindigkeiten entsprechen typischen, in der Technik üblichen Strangpreß- und Strangpreß-Blasform-Schergeschwindigkeiten.
Die erhaltenen Daten mit Zusätzen von 0,5, 1,0 und 1,5 Teilen pro 100 Teile Harz sind
in der folgenden Tabelle IX zusammengestellt. In diesen allgemeinen Viskositätsbereichen sind die geringeren Viskositäten
vorteilhaft für die Bearbeitung; sie sollten aber nicht so gering sein, daß sie in der Strangpresse eine
unzulängliche Vermischung verursachen.
309842/0903
Tabelle IX .
Schmelzviskosität von PVC-Gemischen mit verschiedenen
!
Schmiermitteln, gemessen in Inst.ron-^Rheometer bei 2O4°C (g-Sek./cm )
Schergeschwindigkeit, Sek."1
o.,5 | 250 (2) | 69 | 100 (1) | 1,0 | 250 (2) | 100 (1) | 1,5 . | |
100 (1) | 1, | 69 | 2,32 | 1,41 | 2,39 | 250 (2) | ||
2,46 | 1, | 55 | 2,39 | 1,41 | 2,25 | 1,34 ■ | ||
2,46 | 41 | 2,46 | 1,55 | 2,32 | 1,195 ■' | |||
2,54 | : 1» | 2,32 | 1,48 | 2,25 | 1,55 | |||
2,39 | 1,55 |
^ mikrokristallines Wachs
JJ lineares Polyäthylen
*»> Polypropylen
ο PPAA 2,39 1,41 2,32 1,48 2,25 1,55 ^
o ■ «
(1) Typischer Wert für Strangpressen
(2) Typischer Wert für Strangpressen-Blasformen
Aus der vorstehenden Tabelle IX ist ersichtlich, daß bei 100 Sek." und Zusatzmengen von 0,5 und 1,0 zwischen den
Schmelzviskositäten der verschiedenen Zusammensetzungen nur ein sehr geringer Unterschied besteht. Diese würden
daher alle die 'Schmelzfließeigenschaften in üblichen Strangpreß-Vorrichtungen in gleicher Weise beeinflussen. Bei einer
Zusatzmenge von 1,5 und 100 Sek. zeigt sich für das Pfropfpolymere mit Acrylsäure und für das lineare Polyäthylen
gegenüber dem mikrokristallinen Wachs ein Vorteil.
Bei den Schergeschwindxgkeiten für Strangpreß-Blasformverfahren,
d.h. 250 Sek." , zeigten sich Unterschiede im beobachteten Verhalten bei verschiedenen Zusatzgehalten.
So führt das gepfropfte Polypropylen bei Konzentrationen von 0,5 Teilen pro 100 Teile Harz zu bedeutend geringeren
Viskositäten als die anderen Zusammensetzungen mit Zusatzmitteln. Sogar Polypropylen war besser als die üblichen
Schmiermittel. Bei dem verhältnismäßig hohen Anteil von 1,5 Teilen pro 100 Teile Harz war die Viskosität mit dem
gepfropften Polypropylen etwa die gleiche wie die mit dem Wachs und verhältnismäßig hoch im Vergleich zu der mit dem
Polyäthylen. Die Probe mit ungepfropftem Polypropylen hatte jedoch die höchste Viskosität von allen.
Allgemein ist bekannt, daß Schmiermittel eine begrenzte oder schlechte Verträglichkeit mit PVC haben. Auch sind
erfahrungsgemäß äußere Schmiermittel viel weniger verträglich mit PVC als innere Schmiermittel. Der Grad der Verträglichkeit
eines Schmiermittels kann gemessen werden, indem man die Klarheit eines Extrudates aus einem Kapillar-Viskosimeter
beobachtet.
309842/0903
- 31 - _
Für die meisten PVOSysteme gibt es eine kritische (minimale) Schergeschwindigkeits bei der sie eine optimale
Klarheit aufweisen. Diese muß in Einklang gebracht werden mit der charakteristischen Schergeschwindigkeit, die in
Beispiel 8 besprochen wurde und die mit der besonderen
Bearbeitung zusammenhängt, d.h. für übliches Strangpressen 100 Sek. und für Strangpreß-Blasform-Verfahren
250 Sek. . Da diese Schergeschwindigkeiten minimale Schergeschwindigkeiten darstellen, wenn sich unterhalb der kritischen
Schergeschwindigkeiten Klarheit oder Rauheit entwickelt, wird angezeigt, daß die Verträglichkeit des
Schmiermittels mit dem PVC~unbefriedigend ist.
Die kritische Schergeschwindigkeit..für klare Produkte in
reziproken Sekunden wird gewöhnlich als <T ausgedrückt
und die Schergeschwindigkeit für Geschmeidigkeit des Extrudates
wird gewöhnlich als cT .ausgedrückt. Die Geschmeidig-
keit des Extrudates stellt ein Maß für das Fehlen von Rauheit und Unregelmäßigkeit des Extrudates dar und ist ein
Anzeichen für die Schmierfähigkeit. Die mit dem Instron-Rheometer
erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle X zusammengestellt.
309842/0903
Verträglichkeit von Schmiermitteln mit PVC
gemessen im Instron-Rheomet'er bei 2040G
Zusammensetzung von Tabelle VIII
0,5
1,0
Teile/100 Teile PVC
mikrokristallines Wachs lineares Polyäthylen Polypropylen.
Polypropylen - 6% Acrylsäure
= kritische Schergeschwindigkeit für Klarheit des Extrudates, Sek.
(Klarheit ist annehmbar bei Schergeschwindigkeiten unterere.)
(Klarheit ist annehmbar bei Schergeschwindigkeiten unterere.)
1,5
750+ | 750+ | 3 | 750+ | 3 | 15 |
750+ | 3 | 30 | 300 | 3/ | 150 |
750 | 750 | 3 | 750 | 3 | 300 |
750+ | 750+ | 750+ | 750+ | 300 | 750 |
v ' σ s = kritische Schergeschwindigkeit für Geschmeidigkeit des Extrudates, Sek.
(Geschmeidigkeit ist annehmbar bei Schergeschwindigkeiten unteres.)
Aus der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich, daß bei einem Zusatz von 0,5 Teilen pro 100 Teile PVC mit allen
Schmiermitteln eine befriedigende Klarheit erreicht wurde
und nur mit dem linearen Polyäthylen ein rauhes Exfrudat erhalten wurde.·
Bei einem Zusatz von 1 Teil pro 100 Teile PVC, verminderten
alle Schmiermittel bis auf das PPAA die Klarheit bei niedrigen Schergeschwindigkeiten. Bei einem Zusatz von 1,5 Teilen
pro 100 Teile PVC wurde dieses Fehlen der Klarheit auch für das Polyäthylen beobachtet.
Bei einem Zusatz von 1,5 Teilen pro 100 Teile PVC zeigte
darüberhinaus weder das Polyäthylen noch das Wachs eine befriedigende Geschmeidigkeit des Extrudates.
Die hier erwähnten Weißöle (Tabelle III) werden aus Erdöldestillaten
hergestellt, die im wesentlichen aus einer paraffinischen-naphthenischen Beschickung bestehen, indem
man sie mit rauchender Schwefelsäure behandelt. Die Säure entfernt im wesentlichen alle ungesättigten und aromatischen
Bestandteile als Sulfonate. Durch die anschließende Behandlung des Raffinates, die eine Neutralisation, eine
Dampfbehandlung und eine Filtration durch Ton umfaßt, werden
andere Bestandteile, die für klare PVC-Massen schädlich sind, entfernt. Diese öle sollten auf der Saybolt-Skala
eine minimale Farbe von + 30, einen Flammpunkt (im offenen
Tiegel nach Cleveland) von mindestens 149°C und eine Viskosität
bei 37,8°C von etwa 6,00 bis 108,0 Centistokes (45 - 500 S.Ü.S») aufweisen. Die bevorzugten Weißöle sind
solche im Bereich der niedrigen Viskositäten von 7,5 bis
etwa 21,0 Centistokes bei 37,8°C (50 - etwa 100 S.U.S,)
z.B. Marcöl 52 und Marcol 70 (Humble Oil & Refining Company).
Weißöle höherer Viskositäten neigen dazu, die Klarheit von
transparentem PVC etwas zu verringern.
3098 4 2/090
Die hier verwendeten mikrokristallinen Erdölwachse werden aus dem ersten Schnitt von paraffinischen Beschickungen
(SAE-10-HO) hergestellt und durch eine hydrierende Behandlung
(hydrofinishing) raffiniert. Die Zusammensetzung dieser Wachse kann etwas variieren; sie sollten jedoch
vorzugsweise mindestens 99 % geradkettige Paraffine enthalten. Diese V/achse haben ein Molekulargewicht im Bereich
von etwa ^00 bis etwa 500, eine Farbe auf der Saybolt-Skala
von +30 (Minimum), einen Schmelzpunkt im Bereich von 60 bis 7^°C, einen maximalen ölgehalt von 0,5 % und
eine Viskosität bei 99°C von 2,5 bis 7,5 Centistokes (35 - 50 S.U.S.). Die mikrokristallinen Wachse und die Weißöle
sowie ihre Herstellung sind in The Science of Petroleum, Bd. V, Teil III, Oxford University Press (1955) in den
Kapiteln "Microcrystalline Waxes", Seiten I8I-I88 und
"Petroleum White Oils and Sulfonic Acids", Seiten 189-193 näher beschrieben.
Es sei darauf hingewiesen, daß das Pfropf-Copolymerisat
während der Polymerisation von Vinylchlorid (in einem Lösungsmittel) zugesetzt werden kann.
3098A2/0903
Claims (8)
1. Polyvinyl-Kunststoff, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an einem Polyvinylharz mit einem Molekulargewicht (Gewichtsmittei) von etwa 40000 bis etwa 90000, das eine
geringere Menge einer ungesättigten Mono- oder Polycarbonsäure
mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen oder eines ihrer Derivate aufgepfropft auf ein Polymerisat eines Monoolefins
mit 2 bis. 8 Kohlenstoffatomen enthält, wobei das Pfropfpolymerisat einen Schmelzindex oder eine Schmelzfließgeschwindigkeit
von etwa Ibis 1000 aufweist. '
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyvinylharz aus Polyvinylchlorid besteht.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polyolefin in überwiegender Menge von einem Monoolefin mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen abgeleitet
ist.. '
4. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Carbonsäure aus Acrylsäure besteht.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyvinylharz aus Polyvinylchlorid besteht,
das Polyolefin von einem Mono-0C-olefin mit 2 oder
3 Kohlenstoffatomen abgeleitet ist und die Carbonsäure aus Acrylsäure besteht.
6. Polyvinylchlorid-Kunststoff nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch einen Gehalt einer größeren Menge eines Polyvinylchloridharzes und einer kleineren Menge
eines Pfropfpolymeren, das von einem Monoolefin mit 2 bis
3 Kohlenstoffatomen abgeleitet ist und eine Schmelzfließ-
309 8-4 2/0903
geschwindigkeit von 10 bis 100 aufweist und auf das etwa 0,1 bis 20 Gewichtsprozent Acrylsäure aufgepfropft
sind. ' '- "
7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das gepfropfte Polyolefin in der Zusammensetzung
in einer Menge von etwa 0,05 bis 20 Gewichtsprozent vorhanden ist.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine geringere Menge eines Pfropfpolymeren
enthält, das mit etwa 0,1 bis 20 Gewichtsprozent einer Carbonsäure oder eines Carbonsäurederivates gepfropft
ist und eine Schmelzfließgeschwindigkeit von 1 bis 1000 aufweist.
Für: Esso Research and
Engineering Company ..Linden, N.J., V.St.A,
(Dr.H.ffhr.Beil) Rechtsanwalt
309842/0903
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US00240496A US3830888A (en) | 1972-04-03 | 1972-04-03 | Compositions comprising a blend of a vinyl resin and grafted olefin polymer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2316207A1 true DE2316207A1 (de) | 1973-10-18 |
Family
ID=22906761
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2316207A Pending DE2316207A1 (de) | 1972-04-03 | 1973-03-31 | Polyvinyl-kunststoffe |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3830888A (de) |
JP (1) | JPS499555A (de) |
BE (1) | BE797691A (de) |
CA (1) | CA994492A (de) |
DE (1) | DE2316207A1 (de) |
FR (1) | FR2179010A1 (de) |
GB (1) | GB1429883A (de) |
Families Citing this family (27)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4001172A (en) * | 1972-04-03 | 1977-01-04 | Exxon Research And Engineering Company | Polymers with improved properties and process therefor |
US3953655A (en) * | 1972-04-03 | 1976-04-27 | Exxon Research And Engineering Company | Polymers with improved properties and process therefor |
JPS50100979U (de) * | 1974-01-21 | 1975-08-21 | ||
JPS5588107A (en) * | 1979-08-09 | 1980-07-03 | Aisin Seiki Co Ltd | Vehicle constant-speed travel unit |
US4639495A (en) * | 1981-12-21 | 1987-01-27 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Extruding process for preparing functionalized polyolefin polymers |
JPS5989346A (ja) * | 1982-11-12 | 1984-05-23 | Sumitomo Naugatuck Co Ltd | 熱可塑性樹脂組成物 |
JPS6081443A (ja) * | 1983-10-07 | 1985-05-09 | Mazda Motor Corp | エンジンのアイドル回転制御装置 |
JPS6183470A (ja) * | 1984-09-29 | 1986-04-28 | Mazda Motor Corp | エンジンのスロツトル弁制御装置 |
WO1998025979A1 (en) * | 1996-12-09 | 1998-06-18 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Mesh-forming material and method of making the same |
US6063866A (en) * | 1996-12-31 | 2000-05-16 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Blends of polyolefin and poly(ethylene oxide) and process for making the blends |
US5912076A (en) | 1996-12-31 | 1999-06-15 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Blends of polyethylene and peo having inverse phase morphology and method of making the blends |
US6255386B1 (en) | 1996-12-31 | 2001-07-03 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Blends of polyolefin and poly(ethylene oxide) and process for making the blends |
US5976694A (en) | 1997-10-03 | 1999-11-02 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Water-sensitive compositions for improved processability |
US6117947A (en) * | 1997-12-31 | 2000-09-12 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Method of modifying poly(ethylene oxide) |
US6372850B2 (en) | 1997-12-31 | 2002-04-16 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Melt processable poly (ethylene oxide) fibers |
US6350518B1 (en) | 1998-06-01 | 2002-02-26 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Methods of making blend compositions of an unmodified poly vinyl alcohol and a thermoplastic elastomer |
BR9916596A (pt) * | 1998-12-29 | 2001-12-18 | Kimberly Clark Co | Adesivos ativados por calor |
US6576576B1 (en) | 1999-12-29 | 2003-06-10 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Multicomponent fibers |
US6610793B1 (en) | 2000-05-26 | 2003-08-26 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Modified poly(ethylene oxide), method of making same and articles using same |
US6790519B1 (en) | 2000-05-26 | 2004-09-14 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Moisture-induced poly(ethylene oxide) gel, method of making same and articles using same |
US6663931B2 (en) * | 2000-07-28 | 2003-12-16 | Crompton Corporation & Petro-Canada | White oil extrusion lubricant |
US6607819B2 (en) | 2000-12-28 | 2003-08-19 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Polymer/dispersed modifier compositions |
US6403706B1 (en) | 2000-12-28 | 2002-06-11 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Methods of making polymer/dispersed modifier compositions |
US6515075B1 (en) | 2001-07-12 | 2003-02-04 | Kimberly-Clark Worldwide, Inc. | Films, fibers and articles of chemically modified polyethylene oxide compositions with improved environmental stability and method of making same |
BRPI0619677A2 (pt) * | 2005-11-04 | 2011-10-11 | Dow Global Technologies Inc | copolìmero enxertado mediado por coagente, processo para preparar um copolìmero enxertado mediado por coagente e artigo fabricado |
US20070276096A1 (en) * | 2006-05-25 | 2007-11-29 | Wefer John M | Functional polyolefins useful as metal adhesion promoters |
US7834090B2 (en) * | 2007-08-03 | 2010-11-16 | The Gates Corporation | Rubber composition and vibration damper using the rubber composition |
-
1972
- 1972-04-03 US US00240496A patent/US3830888A/en not_active Expired - Lifetime
-
1973
- 1973-03-27 GB GB1458573A patent/GB1429883A/en not_active Expired
- 1973-03-31 DE DE2316207A patent/DE2316207A1/de active Pending
- 1973-04-02 FR FR7311800A patent/FR2179010A1/fr not_active Withdrawn
- 1973-04-02 CA CA167,731A patent/CA994492A/en not_active Expired
- 1973-04-03 JP JP48038172A patent/JPS499555A/ja active Pending
- 1973-04-03 BE BE129571A patent/BE797691A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CA994492A (en) | 1976-08-03 |
US3830888A (en) | 1974-08-20 |
GB1429883A (en) | 1976-03-31 |
JPS499555A (de) | 1974-01-28 |
FR2179010A1 (de) | 1973-11-16 |
BE797691A (fr) | 1973-10-03 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2316207A1 (de) | Polyvinyl-kunststoffe | |
DE2727329C2 (de) | Olefin-Maleinsäure-Copolymerisat-Ester | |
DE69910563T2 (de) | Chlorierte olefinpolymere, verfahren zur herstellung davon und verwendung als schlagzähigkeit-kompatibilisierungsmittel für pvc oder cpvc | |
DE1945417B2 (de) | Polyäthylenmischungen | |
DE2105576A1 (de) | Modifizierte Vinylhalogenidpolymere und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE2238555B2 (de) | Polymermassen aus Copolymeren aus Äthylen, Kohlenmonoxid und einem Termonomeren | |
DE2348177A1 (de) | Schlagfeste thermoplastische formmassen | |
DE2126924B2 (de) | Masse mit verbesserter Verarbeitbarkeit aus einem Vinylhalogenid-Polymerisat und einem niedermolekularen Acrylesterpolymerisat | |
DE4006643A1 (de) | Teilchenfoermiges pfropfpolymerisat mit verbesserter haftung zwischen pfropfgrundlage und pfropfhuelle | |
DE69836122T2 (de) | Schlagzähmodifiziertes Polyvinylchlorid mit verbessertem Niedrigtemperaturschmelzverhalten | |
DE3105328C2 (de) | Thermoplastische Styrolpolymermasse und ihre Verwendung | |
DE2414561A1 (de) | Thermoplastische formmasse auf polyvinylchloridbasis | |
DE2363564C3 (de) | Thermoplastische Formmasse auf der Basis von Vinylchlorid-Homo- oder Mischpolymerisaten | |
DE60310119T3 (de) | Kratz- und beschädigungsfeste weiche ethylenelastomermischung | |
DE2528732A1 (de) | Verbesserte polyolefingemische und verfahren zur verbesserung der verarbeitbarkeit von polyolefinen | |
DE1925741A1 (de) | Thermoplastische polymere Massen auf der Basis von hochkristallinen Vinylchloridpolymeren | |
DE2108127C3 (de) | Formmassen auf Basis von PoIyphenylenoxid-Pfropfcopolymeren und ihre Verwendung zur Herstellung von Formkörpern | |
EP0534211A2 (de) | Pfropfkautschuk-Mischung und seine Verwendung zur Herstellung von Formmassen | |
EP0581009B1 (de) | Thermoplastische Polymerzusammensetzung mit polymerem Verarbeitungshilfsmittel | |
DE3130773A1 (de) | Thermoplastische formmasse | |
EP0101904B1 (de) | Formmassen aus Vinylchloridpolymerisat, bestimmten Copolymerisaten und polymeren Weichmachern mit hoher Alterungsbeständigkeit | |
DE2244523C2 (de) | Pfropfcopolymerisat und dessen Verwendung | |
DE1720950A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridmassen hoher Schlagfestigkeit | |
DE2135024A1 (de) | Zur Modifizierung von Vinylhalogemd polymeren geeignete mehrphasige Acryl Verbundpolymere | |
DE2433722A1 (de) | Verfahren zur verbesserten thermoplastischen warmverformung von polyvinylchlorid |