-
Die
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Chemie und betrifft radikalisch
gekoppelte PTFE-Polymer-Pulver, die beispielsweise als Tribowerkstoffe
zur Anwendung kommen können
und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
-
„Bei der
Suche nach geeigneten Polymermaterialien für den Kernreaktorbau wurde
festgestellt, dass PTFE – im
Gegensatz zu seiner hohen chemischen und thermischen Stabilität – außerordentlich
strahlenempfindlich ist. Es wird sowohl unter inerten Bedingungen
als auch in Gegenwart von Sauerstoff schon bei geringer Energiedosis
abgebaut, bereits bei 0,2 bis 0,3 kGy spröde und bei < 100 kGy bröckelig. ...
-
Ab
etwa 360°C
wird der rein strahlenchemische Abbau merklich von einem thermischen überlagert.
...
-
Wegen
des stochastischen Verlaufs des strahlenchemischen Abbaus entstehen
Reaktionsprodukte mit einem breiten Kettenlängenspektrum. ...
-
Bei
Bestrahlung von PTFE in Gegenwart von Sauerstoff werden aus den
zunächst
entstehenden Perfluoralkylradikalen Peroxy- und Alkoxyradikale gebildet...
-
Über die
Zwischenstufe der Bildung des Alkoxyradikals wird das endständige Perfluoralkylradikal
unter Kettenverkürzung
und Bildung von Carbonyldifluorid schrittweise abgebaut...
-
Dagegen
entstehen aus den seitenständigen
Alkoxyradikalen Perfluoralkansäurefluoride
und endständige
Perfluoralkylradikale ...
-
-
...
Ungesinterte und unverpresste PTFE-Emulsions- und -Suspensionspolymerisate
sind von faserig-filzigem Charakter. Eine Übertragung z. B. der antiadhäsiven und
Gleiteigenschaften des PTFE auf andere Medien durch Einarbeitung
in wäßrige oder
organische Dispersionen, Polymere, Farben, Lacke, Harze oder Schmierstoffe
ist nicht möglich,
weil dieses PTFE sich nicht homogenisieren lässt, sondern zur Klumpenbildung
neigt, agglomeriert, aufschwimmt oder sich absetzt.
-
Durch
die Einwirkung energiereicher Strahlung mit einer Energiedosis von
etwa 100 kGy wird aus den faserig-filzigen Polymerisaten infolge
partiellen Abbaus der Polymerketten ein rieselfähiges Feinpulver erhalten.
Dieses Pulver enthält
noch lockere Agglomerate, die leicht zu Primärteilchen mit < 5 μm Partikeldurchmesser
zerteilt werden können.
Bei Bestrahlung in Gegenwart von Reaktanten werden funktionelle
Gruppen in das Polymere eingebaut. Erfolgt die Bestrahlung in Luft,
so werden nach GI. (9.22) (und anschließender Hydrolyse der -COF-Gruppen
durch Luftfeuchtigkeit) Carboxylgruppen erhalten. Wird vor der Bestrahlung
(NH4)2SO3 zugemischt, dann sind S-haltige Gruppen
zu erzielen. Diese funktionellen Gruppen mindern die Hydrophobie
und Organophobie des PTFE so wesentlich, daß die gewonnenen Feinpulver
gut mit anderen Medien homogenisiert werden können. Die positiven Eigenschaften
des PTFE, wie die exzellenten Gleit-, Trenn- und Trockenschmiereigenschaften
sowie die hohe chemische und thermische Stabilität, bleiben erhalten. Carboxyl-
und Sulfogruppen, an die perfluorierte Kette gebunden, besitzen
ebenfalls hohe chemische Inertheit. ...
-
Wegen
der Unlöslichkeit
des PTFE und seiner Abbauprodukte (mit Ausnahme der sehr niedermolekularen
Produkte) können
die üblichen
Methoden der Molmassenbestimmung nicht angewandt werden. Die Molmassenbestimmung
muß auf
indirektem Wege erfolgen." [A.
Heger et al., Technologie der Strahlenchemie an Polymeren, Akademie-Verlag
Berlin 1990] Nachteilig wirkt sich vielfach die Unverträglichkeit
mit anderen Materialien aus. Durch eine chemische Aktivierung von
PTFE durch die bekannten Verfahren mit (1.) Natriumamid in flüssigem Ammoniak
und (2.) Alkalialkyl- und Alkali-Aromaten-Verbindungen in aprotischen
inerten Lösungsmitteln
ist eine Modifizierung zu erreichen. Über diese Modifizierungen können reaktiv
oder auch nur über
adsorptive Kräfte
verbesserte Grenzflächenwechselwirkungen
erreicht werden.
-
Die
Verwertung der Produkte des PTFE-Abbaus erfolgt in vielfältigen Einsatzgebieten – so auch
als Additiv zu Kunststoffen zum Zwecke der Erzielung von Gleit-
oder Antihafteigenschaften. Die Feinpulversubstanzen liegen mehr
oder minder fein dispergiert als Füllstoffkomponente in einer
Matrix vor [Ferse et al., Plaste u. Kautschuk, 29 (1982), 458; Ferse
et al. DD-PS 146 716 (1979)]. Beim Lösen der Matrixkomponente ist das
PTFE-Feinpulver eliminierbar bzw. wird zurückerhalten.
-
Obwohl
in den Einsatzgebieten von PTFE-Feinpulver eine Verbesserung der
Eigenschaften im Vergleich zu den kommerziellen fluorcarbonfreien
Additiven erreicht wird, ist die Unverträglichkeit, die Unlöslichkeit,
die lockere Kopplung und auch inhomogene Verteilung für viele
Einsatzgebiete von Nachteil.
-
Weiterhin
bekannt sind gepfropfte fluorhaltige Kunststoffe (
US 5,576,106 ), die aus fluorhaltigen
Kunststoffpartikeln bestehen, an deren Oberfläche eine nichthomopolymerisierte
ethylenisch ungesättigte
Verbindung angepfropft ist. Dabei können die nichthomopolymerisierten
ethylenisch ungesättigten
Verbindungen Säuren,
Ester oder Anhydride sein.
-
Hergestellt
werden diese gepfropften fluorhaltigen Kunststoffe indem das fluorhaltige
Kunststoffpulver in Gegenwart einer ethylenisch ungesättigten
Verbindung einer Quelle von ionisierender Strahlung ausgesetzt wird.
Dabei erfolgt die Anbindung der ethylenisch ungesättigten
Verbindung an die Oberfläche
der fluorhaltigen Kunststoffpartikel.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, radikalisch gekoppelte PTFE-Polymer-Pulver
anzugeben, welche nach Einarbeitung in eine Matrix als PTFE-Polymer-Compound
bei vergleichbaren Gleiteigenschaften verbesserte Verschleißfestigkeiten
aufweisen und dadurch die Lebensdauer der Bauteile aus diesem Compound
verlängert ist,
und weiterhin ein einfaches und leistungsfähiges Verfahren zur Herstellung
derartiger radikalisch gekoppelter PTFE-Polymer-Pulver anzugeben.
-
Die
Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung gelöst. Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Die
erfindungsgemäßen radikalisch
gekoppelten PTFE-Polymer-Pulver bestehen aus strahlenchemisch oder
plasmachemisch modifizierten PTFE-Pulvern, an deren Partikeloberfläche Homo-,
Co- oder Ter-Polymere über
eine reaktive Umsetzung in Dispersion oder in Substanz radikalisch
gekoppelt sind.
-
Vorteilhafterweise
ist das PTFE-Pulver strahlenchemisch modifiziert.
-
Ebenfalls
vorteilhaft ist das PTFE-Pulver mit einer Strahlendosis von größer 50 kGy
und vorzugsweise mit einer Strahlendosis von größer 100 kGy strahlenchemisch
modifiziert.
-
Es
ist auch vorteilhaft, wenn das PTFE-Pulver in Gegenwart von Reaktanten,
vorzugsweise unter Sauerstoffeinfluss, strahlenchemisch modifiziert
ist.
-
Ebenfalls
ist es von Vorteil, wenn als polymerisierbare, olefinisch ungesättigte Monomere
Styrol, Acrylnitril, Maleinsäureanhydrid,
Acrylsäure,
(Meth-)Methylacrylat, Vinylacetat, Glycidylmethacrylat, (Meth-)Acrylamid-Verbindungen)
oder deren Gemische eingesetzt sind.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von radikalisch gekoppelten PTFE-Polymer-Pulver
wird PTFE-Pulver mit reaktiven Perfluoralkyl-(peroxy-)Radikal-Zentren nach einer
strahlenchemischen und/oder plasmachemischen Modifizierung in Dispersion
oder in Substanz unter Zugabe von polymerisierbaren, olefinisch
ungesättigten
Monomeren reaktiv umgesetzt. Dabei wird während der reaktiven Umsetzung
eine Polymeraufbaureaktion zu Homo-, Co- oder Ter-Polymeren am PTFE
realisiert.
-
Auch
von Vorteil ist es, wenn die PTFE-Pulver mit reaktiven Perfluoralkyl-(peroxy-)Radikal-Zentren nach
einer strahlenchemischen und/oder plasmachemischen Modifizierung
einem Tempern bei niedrigen Temperaturen unter Erhalt der reaktiven
Perfluoralkyl-(peroxy-)Radikal-Zentren unterzogen werden.
-
Vorteilhafterweise
wird strahlenchemisch modifiziertes PTFE-Pulver eingesetzt.
-
Ebenfalls
vorteilhafterweise wird PTFE-Pulver mit einer Strahlendosis von
größer 50 kGy
und vorzugsweise mit einer Strahlendosis von größer 100 kGy strahlenchemisch
modifiziert.
-
Es
ist auch vorteilhaft, wenn PTFE-Pulver in Gegenwart von Reaktanten,
vorzugsweise unter Sauerstoffeinfluss, strahlenchemisch modifiziert
wird.
-
Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn das PTFE-Pulver als Mikropulver eingesetzt
wird.
-
Und
auch von Vorteil ist es, wenn die Reaktion in einem Autoklav oder
in einem Rührreaktor
oder in einem Extruder/Kneter realisiert wird.
-
Von
Vorteil ist es auch, wenn als polymerisierbare, olefinisch ungesättigte Monomere
Styrol, Acrylnitril, Maleinsäureanhydrid,
Acrylsäure,
(Meth-)Methylacrylat, Vinylacetat, Glycidylmethacrylat und (Meth-)Acrylamid-Verbindungen)
zugegeben werden.
-
Ebenfalls
von Vorteil ist es, wenn eine Mischung aus Monomeren eingesetzt
wird.
-
Es
ist auch von Vorteil, wenn als polymerisierbare, olefinisch ungesättigte Monomere
Makromere und/oder Oligomere eingesetzt werden.
-
Weiterhin
von Vorteil ist es, wenn die PTFE-Polymer-Pulver mit funktionellen
Gruppen versehen sind, die in nachfolgenden Reaktionen mit weiteren
niedermolekularen und/oder oligomeren und/oder polymeren Substanzen
reaktiv umgesetzt werden, wie vorteilhafterweise über Compoundierung
in Kunststoffe/Polymere oder durch Einarbeitung in Elastomere und/oder
Thermoplaste und/oder Duromere und/oder Mischungen daraus.
-
Die
erfindungsgemäße radikalische
Kopplung von PTFE-(Mikro-)Pulvern mit Monomeren unter Bildung von
gepfropften Homo-, Co- oder Ter-Polymeren auf der PTFE-Partikeloberfläche in Dispersion
oder in Substanz führt
zu PTFE-Polymer-Pulvern,
die gezielt für
die Kompatibilisierung und feste Einbindung in die Matrix eingestellt
werden können,
was vorteilhaft für
Tribowerkstoffe ausgenutzt werden kann. So können spezielle Pfropfäste an die
PTFE-Partikeloberfläche
anpolymerisiert werden, die in einer Compoundierung mit Thermoplasten,
Elastomeren und/oder Duromeren mit diesem erfindungsgemäß modifizierten
PTFE-Polymer-Pulver eine sehr gute Verträglichkeit und Wechselwirkung
oder auch eine chemische Anbindung an Funktionalitäten der
Pfropfäste
zeigen. Dadurch können
spezielle Tribowerkstoffe hergestellt werden, die neben einer vergleichbaren
Gleitreibung über
eine erhöhte
Verschleißfestigkeit
verfügen – im Vergleich
zu den reinen Ausgangsstoffen und den physikalischen Mischungen
mit PTFE.
-
Unter
der Dispersion soll erfindungsgemäß verstanden werden, dass das
PTFE-(Mikro-)Pulver
in einer Flüssigkeit
ungelöst
vorliegt und das Monomer-(Gemisch) die Flüssigkeit bildet oder gelöst in der
Flüssigkeit vorliegt.
Im Unterschuss an Flüssigkeit
kann die Dispersion auch als pastöse Masse vorliegen.
-
Als
radikalische Kopplung/reaktive Umsetzung in Substanz wird verstanden,
dass das PTFE-(Mikro-)Pulver als verwirbeltes oder fluidisiertes
PTFE-(Mikro-)Pulver vorteilhafterweise unter Inertgas in Gegenwart
eines Monomer-(Gemisches) zum PTFE-Polymer-Pulver umgesetzt wird.
-
In
der vorzugsweise strahlenchemischen Modifizierung von PTFE zu PTFE-(Mikro-)
Pulvern entstehen bevorzugt persistente (langlebige) reaktive Perfluoralkyl-(peroxy-)Radikal-Zentren,
die überraschenderweise zur
Kopplung mit polymerisierbaren, olefinisch ungesättigten Monomeren in einer
reaktiven Umsetzung befähigt
sind. Mit einer Plasmabehandlung können oberflächlich ähnliche reaktive Perfluoralkyl-(peroxy-)Radikal-Zentren
erzeugt und für
diese Kopplungsreaktion eingesetzt werden, jedoch sind diese reaktiven
Perfluoralkyl-(peroxy-)Radikal-Zentren in ihrer Verteilung und Dichte
im Vergleich zu den strahlenchemisch hergestellten reaktiven Perfluoralkyl-(peroxy-)Radikal-Zentren
nicht optimal. So konnte über
IR-Spektroskopie
nach der PTFE-(Mikro-)Pulvermodifizierung mit Monomeren in Dispersion
oder in Substanz nach Abtrennung und Reinigung dieser PTFE-Pulver
eine chemische Kopplung von Homo-, Co- oder Terpolymeren je nach
Einstellung des Modifizierungsansatzes nachgewiesen werden, d. h.
die Polymerketten waren über
Extraktion vom PTFE nicht mehr abtrennbar. Im Vergleich zu unbestrahlten
PTFE-(Mikro-)Pulvern ohne reaktive Perfluoralkyl-(peroxy-)Radikal-Zentren
oder auch in Gegenwart von ungebundenen Radikalinitiatoren bilden
sich keine gepfropften/oberflächenmodifizierten
PTFE-(Mikro-)Pulver. Dieses PTFE-(Mikro-)Pulver konnte unverändert quantitativ abgetrennt
werden. Die erfindungsgemäße radikalische
Kopplung von Monomer-(Gemisch)(en) am PTFE-(Mikro-)Pulver führt zu einer
Oberflächenmodifizierung
des PTFE in der Form, so dass das Polymer an das PTFE gepfropft
vorliegt. Entsprechend der anpolymerisierten Pfropfpolymerstruktur
ist für
den Fachmann jeweils ableitbar, ob über eine Kompatibilisierung
und/oder in einer folgenden chemischen Umsetzung/Modifizierung mit
Polymeren die reaktive Einbindung/Kompatibilisierung dieser PTFE-Polymer-Pulver
mit der Matrix eines andersartigen Polymers realisiert wird, die
zu einer Verbesserung der Materialeigenschaften sowie zur Erhöhung der
Verschleißfestigkeit
im Vergleich zu den unmodifizierten Ausgangsstoffen und den physikalischen
Mischungen mit unmodifiziertem PTFE führt. Zur Verbesserung der Verschleißfestigkeit
ist es weiter vorteilhaft, die radikalisch gekoppelten PTFE-Partikel
gleichzeitig als Speichermedium für PFPE-Additive (PFPE = Perfluorpolyether)
zu nutzen, welches mit der Matrix unverträglich ist und zur Erniedrigung
des Reibungskoeffizienten bei gleichzeitiger Erhöhung der Verschleißfestigkeit
beiträgt.
-
Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Pfropfäste am PTFE-Partikel reaktive
Zentren besitzen, die über
eine nachfolgende Modifizierung nach bekannten Syntheseschritten
zu PTFE-Polymer-Produkten führt,
die nach dem Stand der Technik nicht herstellbar waren.
-
Erfindungsgemäß hergestellt
werden die radikalisch gekoppelten PTFE-Polymer-Pulver, indem beispielsweise ein PTFE-Emulsionspolymerisat
(TF 2025 von Dyneon) mit 200 kGy und ein PTFE-Suspensionspolymerisat
(TF 1750 von Dyneon) an Luft mit 500 kGy bestrahlt werden. Während der
Bestrahlung in 50 kGy-Schritten unter Abbau zu PTFE-Mikropulver
werden reaktiven Perfluoralkyl-(peroxy-)Radikal-Zentren erzeugt,
die in Gegenwart von Luft sich teilweise in relativ stabile/langlebige
Peroxyradikale umwandeln.
-
Nach
dem Stand der Technik ist bekannt, dass diese PTFE-(Mikro-)Pulver
getempert werden können. Dadurch
werden die reaktiven Perfluoralkyl-(peroxy-)Radikal-Zentren insbesondere
mit steigenden Temperaturen zerstört [K. Schierholz u. a., J.
Polym. Sci. Part B, Polymer Physics, Vol. 37, 2404-2411 (1999)].
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden PTFE-(Mikro-)Pulver mit den entstandenen reaktiven Perfluoralkyl-(peroxy-)Radikal-Zentren
eingesetzt.
-
Die
reaktiven Perfluoralkyl-(peroxy-)Radikal-Zentren werden gezielt
für die
Kopplung mit polymerisierbaren, olefinisch ungesättigten Monomeren zu gepfropften
Homo-, Co- oder Ter-Polymeren genutzt, indem in der Modifizierungsreaktion
diese PTFE-(Mikro-)Pulver
mit Monomer-(Gemisch)(en) in Dispersion oder in Substanz über eine
radikalische Kopplung zu chemisch gekoppelten PTFE-Pfropf-Copolymer-Materialien, d. h. PTFE-Polymer-Pulvern
umgesetzt werden. Diese PTFE-Polymer-Pulver werden als Ausgangsstoff für Folgeoperationen
(Verpressen der Pulver, Compoundieren/Mischen mit anderen Polymeren
und/oder reaktives Koppeln mit weiteren Substanzen und/oder Polymeren,
wenn der Pfropfast entsprechende funktionelle Gruppen besitzt) eingesetzt.
Durch die Pfropfung weisen diese Produkte verbesserte mechanische
und tribologische Eigenschaften auf. Diese Produkte besitzen vor
allem Interesse, bei denen Gleitreibungsprozesse eine Rolle spielen.
Durch die chemische Modifizierung/Kompatibilisierung des PTFE-Partikels
mit dem Polymer-Matrix-Material wird eine gute Anbindung und eine
Verbesserung der Verschleißfestigkeit
erreicht, da das PTFE-Korn bei mechanischer Beanspruchung nicht
aus dem Matrix-Material herausgerieben werden kann.
-
Da
das oberflächenmodifizierte
PTFE-Korn mit den gepfropften Polymerästen in direkter Wechselwirkung
mit der Matrix steht, werden im Vergleich zu den physikalischen
Mischungen je nach Anbindungsgrad auch verbesserte Materialeigenschaften
beobachtet.
-
Mit
der chemischen Oberflächenmodifizierung
des PTFE-Mikropulvers und Ver-/Einarbeitung
in andere Polymere werden neue Materialien erhalten, die bei vergleichbaren
Gleitreibungskoeffizienten verbesserte Verschleißfestigkeiten, d. h. eine erhöhte Lebensdauer
in den Anwendungen aufweisen. Ferner wird durch Zugabe von PFPE
eine Erniedrigung der Gleitreibungskoeffizienten und eine spürbare Verbesserung
der Verschleißfestigkeit
erzielt, wobei das reaktiv kompatibilisierte PTFE zusätzlich als
Speichermedium fungiert.
-
Im
weiteren wird die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
-
Vergleichsbeispiel 1:
Modifizierung von unbestrahlten PTFE-Mikropulvern mit Styrol
-
In
einem Literkolben werden 100 g thermisch abgebautes PTFE-Polymerisat
(TF 9205 von Dyneon, unbestrahlt) in 500 ml DMAc bei Raumtemperatur
dispergiert/gerührt,
entgast und mit Stickstoff gespült.
Die PTFE-DMAc-Dispersion wird auf 100°C erwärmt und 100 ml Styrol (frisch
destilliert) zudosiert und 2 Stunden bei 100°C gerührt. Der Feststoff wird abgetrennt
und dreimal mit je 500 ml DMAc und danach dreimal mit je 500 ml
Methylenchlorid gewaschen und getrocknet.
-
Die
Fällung
der abgetrennten Lösung
ergab, dass sich (nahezu) kein ungebundenes Styrol-Homopolymer gebildet
hat, d. h. eine Styrolpolymerisation hat weder am PTFE noch im Lösungsmittel
stattgefunden. Die IR-spektroskopische Untersuchung der abgetrennten
und gereinigten PTFE-Mikropulver ergab reines/unmodifiziertes PTFE,
d. h. es fand keine Pfropfreaktion zwischen PTFE und Styrol statt.
Es werden keine Polystyrol-Absorptionen im IR-Spektrum gefunden.
-
Beispiel 1: Modifizierung
von PTFE-Emulsionspolymerisat (bestrahlt mit 500kGy) mit Styrol
-
Versuchsdurchführung und
Aufarbeitung erfolgte analog Vergleichsbeispiel 1, es werden jedoch
100 g PTFE-Emulsionspolymerisat (TF 2025 von Dyneon), die mit 500
kGy bestrahlt wurden, verwendet.
-
Die
IR-spektroskopische Untersuchung des gereinigten PTFE-Mikropulvers
ergab sehr starke Polystyrol-Absorptionen neben dem PTFE als Nachweis
für chemisch
gekoppeltes PTFE-Polystyrol-Material. Im Vergleichsbeispiel 1 war
nur reines PTFE im IR-Spektrum nachweisbar.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% modifiziertem PTFE-Mikropulver in
SBS in einem Laborkneter und Herstellung von Probekörpern ergaben
die tribologischen Untersuchungen, dass das gepfropfte PTFE-Polystyrol-Material
einen vergleichbaren Gleitreibungskoeffizienten zu der physikalischen
Mischung aufweist, dass aber eine wesentlich erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
kompatibilisierten Material weist eine Senkung auf 60 % im Vergleich
zu dem Material aus Vergleichsbeispiel 1 auf.
-
Beispiel 2: Modifizierung
von PTFE-Suspensionspolymerisat (bestrahlt mit 500kGy) mit Styrol
-
Versuchsdurchführung und
Aufarbeitung erfolgte analog Vergleichsbeispiel 1, es werden jedoch
100 g PTFE-Suspensionspolymerisat (TF 1750 von Dyneon), die mit
500 kGy bestrahlt wurden, verwendet.
-
Die
IR-spektroskopische Untersuchung des gereinigten PTFE-Mikropulvers
ergab starke Polystyrol-Absorptionen neben dem PTFE als Nachweis
für chemisch
gekoppeltes PTFE-Polystyrol-Material. Im Vergleichsbeispiel 1 war
nur reines PTFE im IR-Spektrum nachweisbar.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% modifiziertem PTFE-Mikropulver in
SBS in einem Laborkneter und Herstellung von Probekörpern ergaben
die tribologischen Untersuchungen, dass das gepfropfte PTFE-Polystyrol-Material
einen vergleichbaren Gleitreibungskoeffizienten zu der physikalischen
Mischung aufweist, dass aber eine wesentlich erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
Kompatibilisierten Material weist eine Senkung auf 65 % im Vergleich
zu dem Material aus Vergleichsbeispiel 1 auf.
-
Vergleichsbeispiel 2:
Modifizierung von unbestrahlten PTFE-Mikropulvern mit einem Gemisch
aus Styrol und Acrylnitril
-
In
einem Literkolben werden 100 g thermisch abgebautes PTFE-Polymerisat
(TF 9205 von Dyneon, unbestrahlt) in 500 ml DMAc bei Raumtemperatur
dispergiert/gerührt,
entgast und mit Stickstoff gespült.
Die PTFE-DMAc-Dispersion wird auf 100°C erwärmt, und es werden 50 ml Styrol
und 40 ml Acrylnitril (beide frisch destilliert) zudosiert und 2
Stunden unter Rückfluss
bei 100°C
gerührt.
Der Feststoff wird abgetrennt und dreimal mit je 500 ml DMAc und
danach dreimal mit je 500 ml Methylenchlorid gewaschen und getrocknet.
-
Die
Fällung
der abgetrennten Lösung
ergab, dass sich (nahezu) kein ungebundenes Styrol-/SAN-Homopolymer
gebildet hat, d. h. eine Styrol-/SAN-Polymerisation hat weder am
PTFE noch im Lösungsmittel stattgefunden.
Die IR-spektroskopische Untersuchung der abgetrennten und gereinigten
PTFE-Mikropulver ergab reines/unmodifiziertes PTFE, d. h. es fand
keine Pfropfreaktion zwischen PTFE und den Monomeren statt. Es werden
keine SAN-Absorptionen im IR-Spektrum gefunden.
-
Beispiel 3: Modifizierung
von PTFE-Emulsionspolymerisat (bestrahlt mit 500kGy) mit Styrol/Acrylnitril
-
Versuchsdurchführung und
Aufarbeitung erfolgte analog Vergleichsbeispiel 2, es werden jedoch
100 g PTFE-Emulsionspolymerisat (TF 2025 von Dyneon), die mit 500
kGy bestrahlt wurden, verwendet. Die Fällung der abgetrennten Lösung ergab,
dass sich (nahezu) kein ungebundenes Styrol-/SAN-Homopolymer gebildet
hat.
-
Die
IR-spektroskopische Untersuchung des gereinigten PTFE-Mikropulvers
ergab sehr starke SAN-Absorptionen neben dem PTFE als Nachweis für chemisch
gekoppeltes PTFE-SAN-Material. Im Vergleichsbeispiel 2 war nur reines
PTFE im IR-Spektrum
nachweisbar.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% modifiziertem PTFE-Mikropulver in
ABS in einem Laborkneter und Herstellung von Probekörpern ergaben
die tribologischen Untersuchungen, dass das gepfropften PTFE-SAN-Material
einen vergleichbaren Gleitreibungskoeffizienten zu der physikalischen
Mischung aufweist, dass aber eine wesentlich erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit den
chemisch gekoppelten Material weist eine Senkung auf 50 % im Vergleich
zu dem Material aus Vergleichsbeispiel 2 auf.
-
Die
weiterführenden
tribologischen Untersuchungen an der Probe, zu der während der
Einarbeitung in die ABS-Matrix noch 0,5 Ma.-% PFPE (Perfluorpolyether,
DuPont) zugegeben wurde, ergab, dass diese Probekörper einen
Gleitreibungskoeffizient im Vergleich zu den nur chemisch gekoppelten
Material um ca. 45 % niedrigere Werte aufweisen und dass eine Zunahme
der Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material und mit PFPE modifizierten Materialien wies
eine Senkung auf 20 % im Vergleich zu dem Material ohne PFPE-Zusatz
auf.
-
Beispiel 4: Modifizierung
von PTFE-Suspensionspolymerisat (bestrahlt mit 500kGy) mit Styrol/Acrylnitril
-
Versuchsdurchführung und
Aufarbeitung erfolgte analog Vergleichsbeispiel 2, es werden jedoch
100 g PTFE-Suspensionspolymerisat (TF 1750 von Dyneon), die mit
500 kGy bestrahlt wurden verwendet. Die Fällung der abgetrennten Lösung ergab,
dass sich (nahezu) kein ungebundenes Styrol-/SAN-Homopolymer gebildet
hat.
-
Die
IR-spektroskopische Untersuchung des gereinigten PTFE-Mikropulvers
ergab starke SAN-Absorptionen neben dem PTFE als Nachweis für chemisch
gekoppeltes PTFE-SAN-Material. Im Vergleichsbeispiel 2 war nur reines
PTFE im IR-Spektrum nachweisbar.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% modifiziertem PTFE-Mikropulver in
ABS in einem Laborkneter und Herstellung von Probekörpern ergaben
die tribologischen Untersuchungen, dass das gepfropften PTFE-SAN-Material
einen vergleichbaren Gleitreibungskoeffizienten zu der physikalischen
Mischung aufweist, dass aber eine wesentlich erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit den
chemisch gekoppelten Material weist eine Senkung auf 63 % im Vergleich
zu den Material aus Vergleichsbeispiel 2 auf.
-
Die
weiterführenden
tribologischen Untersuchungen an der Probe, zu der während der
Einarbeitung in die ABS-Matrix noch 0,5 Ma.-% PFPE (Perfluorpolyether,
DuPont) zugegeben wurde, ergab, dass diese Probekörper einen
Gleitreibungskoeffizient im Vergleich zu den nur chemisch gekoppelten
Material um ca. 45 % niedrigere Werte aufweisen und dass eine Zunahme
der Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material und mit PFPE modifizierten Materialien wies
eine Senkung auf 18 % im Vergleich zu dem Material ohne PFPE-Zusatz
auf.
-
Vergleichsbeispiel 3:
Modifizierung von unbestrahlten PTFE-Mikropulvern mit einem Gemisch
aus Styrol und Maleinsäureanhydrid
-
In
einem Literkolben werden 100 g thermisch abgebautes PTFE-Polymerisat
(TF 9205 von Dyneon, unbestrahlt) in 500 ml DMAc bei Raumtemperatur
dispergiert/gerührt,
entgast und mit Stickstoff gespült.
Die PTFE-DMAc-Dispersion wird auf 100°C erwärmt, und es werden 50 ml Styrol
(frisch destilliert) und 50 g Maleinsäureanhydrid zudosiert und 2
Stunden bei 100°C
gerührt.
Der Feststoff wird abgetrennt und dreimal mit je 500 ml DMAc und
danach dreimal mit je 500 ml Methylenchlorid gewaschen und getrocknet.
-
Die
Fällung
der abgetrennten Lösung
ergab, dass sich (nahezu) kein ungebundenes Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer
(SMAn) gebildet hat, d. h. eine SMAn-Polymerisation hat weder am PTFE noch
im Lösungsmittel
stattgefunden. Die IR-spektroskopische
Untersuchung der abgetrennten und gereinigten PTFE-Mikropulver ergab
reines/unmodifiziertes PTFE, d. h. es fand keine Pfropfreaktion
zwischen PTFE und SMAn statt. Es werden keine SMAn-Absorptionen
im IR-Spektrum gefunden.
-
Beispiel 5: Modifizierung
von PTFE-Emulsionspolymerisat (bestrahlt mit 500kGy) mit Styrol/Maleinsäureanhydrid
-
Versuchsdurchführung und
Aufarbeitung erfolgte analog Vergleichsbeispiel 3, es werden jedoch
100 g PTFE-Emulsionspolymerisat (TF 2025 von Dyneon), die mit 500
kGy bestrahlt wurden, verwendet. Die Fällung der abgetrennten Lösung ergab,
dass sich (nahezu) kein ungebundenes SMAn-Homopolymer gebildet hat.
-
Die
IR-spektroskopische Untersuchung des gereinigten PTFE-Mikropulvers
ergab sehr starke SMAn-Absorptionen neben dem PTFE als Nachweis
für chemisch
gekoppeltes PTFE-SMAn-Material. Im Vergleichsbeispiel 3 war nur
reines PTFE im IR-Spektrum nachweisbar.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% modifiziertem PTFE-Mikropulver in
PA-6 in einem Laborkneter und Herstellung von Probekörpern ergaben
die tribologischen Untersuchungen, dass das gepfropfte PTFE-SMAn-Material
in PA-6 einen vergleichbaren Gleitreibungskoeffizient zu der physikalischen
Mischung aufweist, dass aber eine wesentlich erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material weist eine Senkung auf 55 % im Vergleich
zu dem Material aus Vergleichsbeispiel 3 auf.
-
Die
Abtrennung der ungebundenen PA-6-Matrix vom PTFE-Feststoff mittels
Lösen in
Ameisensäure und
Zentrifugieren ergab im IR-Spektrum, dass zusätzlich starke PA-Absorptionen beobachtet
wurden. Das PA-6 war vom Feststoff nach 5-maliger Trennoperation
nicht abtrennbar, d. h. durch die reaktive Umsetzung während der
Compoundierung des PTFE-Polymer-Pulvers [PTFE-SMAn] mit PA-6 fand
eine chemische Kopplung und Kompatibilisierung statt.
-
Die
weiterführenden
tribologischen Untersuchungen an dieser Probe, zu der während der
Einarbeitung in die PA-6-Matrix noch 0,5 Ma.-% PFPE (Perfluorpolyether,
DuPont) zugegeben wurde, ergaben, dass diese Probekörper Gleitreibungskoeffizienten
im Vergleich zu dem nur chemisch gekoppelten Material einen um ca.
50 % niedrigeren Wert aufweist und dass eine Zunahme der Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material und dem mit PFPE modifizierten Material
weist eine Senkung des Verschleißes auf 70 % im Vergleich zu
dem chemisch gekoppelten Material auf.
-
Beispiel 6: Modifizierung
von PTFE-Suspensionspolymerisat (bestrahlt mit 500kGy) mit Styrol/Maleinsäureanhydrid
-
Versuchsdurchführung und
Aufarbeitung erfolgte analog Vergleichsbeispiel 3, es werden jedoch
100 g PTFE-Suspensionspolymerisat (TF 1750 von Dyneon), die mit
500 kGy bestrahlt wurden, verwendet. Die Fällung der abgetrennten Lösung ergab,
dass sich (nahezu) kein ungebundenes Styrol-/SMAn -Homopolymer gebildet
hat.
-
Die
IR-spektroskopische Untersuchung des gereinigten PTFE-Mikropulvers
ergab starke SMAn-Absorptionen neben dem PTFE als Nachweis für chemisch
gekoppeltes PTFE-SMAn-Material. Im Vergleichsbeispiel 3 war nur
reines PTFE im IR-Spektrum nachweisbar.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% modifiziertem PTFE-Mikropulver in
PA-6 in einem Laborkneter und Herstellung von Probekörpern ergaben
die tribologischen Untersuchungen, dass das gepfropfte PTFE-SMAn-Material
in PA-6 einen vergleichbaren Gleitreibungskoeffizient zu der physikalischen
Mischung aufweist, dass aber eine wesentlich erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material weist eine Senkung auf 58 % im Vergleich
zu dem Material aus Vergleichsbeispiel 3 auf.
-
Die
Abtrennung der ungebundenen PA-6-Matrix vom PTFE-Feststoff mittels
Lösen in
Ameisensäure und
Zentrifugieren ergab im IR-Spektrum, dass zusätzlich starke PA-Absorptionen beobachtet
wurden. Das PA-6 war vom Feststoff nach 5-maliger Trennoperation
nicht abtrennbar, d. h. durch die reaktive Umsetzung während der
Compoundierung des PTFE-Polymer-Pulvers [PTFE-SMAn] mit PA-6 fand
eine chemische Kopplung und Kompatibilisierung statt.
-
Die
weiterführenden
tribologischen Untersuchungen an dieser Probe, zu der während der
Einarbeitung in die PA-6-Matrix noch 0,5 Ma.-% PFPE (Perfluorpolyether,
DuPont) zugegeben wurde, ergaben, dass diese Probekörper Gleitreibungskoeftizienten
im Vergleich zu dem nur chemisch gekoppelten Material einen um ca.
50 % niedrigeren Wert aufweist und dass eine Zunahme der Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material und dem mit PFPE modifizierten Material
weist eine Senkung des Verschleißes auf 63 % im Vergleich zu
dem chemisch gekoppelten Material auf.
-
Vergleichsbeispiel 4:
Modifizierung von unbestrahlten PTFE-Mikropulvern mit Glycidylmethacrylat
(GMA)
-
In
einem Literkolben werden 100 g thermisch abgebautes PTFE-Polymerisat
(TF 9205 von Dyneon, unbestrahlt) in 500 ml DMAc bei Raumtemperatur
dispergiert/gerührt,
entgast und mit Stickstoff gespült.
Die PTFE-DMAc-Dispersion wird auf 100°C erwärmt, und es werden 60 ml GMA
(frisch destilliert) zudosiert und 2 Stunden bei 100°C gerührt. Der
Feststoff wird abgetrennt und dreimal mit je 500 ml DMAc und danach
dreimal mit je 500 ml Methanol gewaschen und getrocknet.
-
Die
Fällung
der abgetrennten Lösung
ergab, dass sich etwas ungebundenes GMA-Homopolymer gebildet hat, d. h. eine
GMA-Polymerisation hat weder am PTFE noch im Lösungsmittel stattgefunden.
Die IR-spektroskopische Untersuchung der abgetrennten und gereinigten
PTFE-Mikropulver ergab reines/unmodifiziertes PTFE, d. h. es fand
keine Pfropfreaktion zwischen PTFE und GMA statt. Es werden keine
Poly-GMA-Absorptionen im IR-Spektrum gefunden.
-
Beispiel 7: Modifizierung
von PTFE-Emulsionspolymerisat (bestrahlt mit 500kGy) mit Glycidylmethacrylat (GMA)
-
Versuchsdurchführung und
Aufarbeitung erfolgte analog Vergleichsbeispiel 4, es werden jedoch
100 g PTFE-Emulsionspolymerisat (TF 2025 von Dyneon), die mit 500
kGy bestrahlt wurden, verwendet.
-
Die
IR-spektroskopische Untersuchung des gereinigten PTFE-Mikropulvers
ergab sehr starke Poly-GMA-Absorptionen neben dem PTFE als Nachweis
für chemisch
gekoppeltes PTFE-Poly-GMA-Material. Im Vergleichsbeispiel 4 war
nur reines PTFE im IR-Spektrum nachweisbar.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% des modifizierten PTFE-Mikropulvers
in ein Epoxidharz und nach der Vernetzung in Form einer Platte und
Herstellung von Probekörpern
ergaben die tribologischen Untersuchungen, dass das gepfropfte PTFE-Poly-GMA-Material
einen vergleichbaren Gleitreibungskoeffizient zu der physikalischen
Mischungen aufweist, dass aber eine erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material wies eine Senkung auf 65 % im Vergleich
zu dem Material aus Vergleichsbeispiel 4 auf.
-
Die
weiterführenden
tribologischen Untersuchungen an dieser Probe, zu der während der
Einarbeitung in die Epoxidharz-Matrix noch 0,5 Ma.-% PFPE (Perfluorpolyether,
DuPont) zugegeben wurde, ergaben, dass diese Probekörper einen
Gleitreibungskoeffizienten im Vergleich zu dem nur chemisch gekoppelten
Material um ca. 35 % niedrigere Werte aufweist und dass eine Zunahme
der Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material und mit dem mit PFPE modifizierten
Material wies eine Senkung des Verschleißes auf 55 % im Vergleich zu
dem chemisch gekoppelten Material auf.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% modifiziertem PTFE-Mikropulver in
eine Polyharnstoffharzmischung und nach der Vernetzung in Form einer
Platte und Herstellung von Probekörpern ergaben die tribologischen
Untersuchungen, dass das gepfropfte PTFE-Poly-GMA-Material in Polyharnstoff
vergleichbare Gleitreibungskoeffizienten zu der physikalischen Mischung
aufweist, dass aber eine erhöhte
Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring- Versuch mit den chemisch gekoppelten
Material weist eine Senkung auf 42 % im Vergleich zu dem Material
aus Vergleichsbeispiel 4 auf.
-
Die
weiterführenden
tribologischen Untersuchungen an dieser Probe, zu der während der
Einarbeitung in die Polyharnstoffharz-Matrix noch 0,5 Ma.-% PFPE
(Perfluorpolyether, DuPont) zugegeben wurde, ergaben, dass diese
Probekörper
einen Gleitreibungskoeffizienten im Vergleich zu dem nur chemisch
gekoppelten Material um ca. 45 % niedrigere Werte aufweist und dass
eine Zunahme der Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material und dem mit PFPE modifizierten Material
wies eine Senkung auf 35 % im Vergleich zu dem chemisch gekoppelten
Material auf.
-
Beispiel 8: Modifizierung
von PTFE-Suspensionspolymerisat (bestrahlt mit 500kGy) mit Glycidylmethacrylat (GMA)
-
Versuchsdurchführung und
Aufarbeitung erfolgte analog Vergleichsbeispiel 4, es werden jedoch
100 g PTFE-Suspensionspolymerisat (TF 1750 von Dyneon), die mit
500 kGy bestrahlt wurden, verwendet.
-
Die
IR-spektroskopische Untersuchung des gereinigten PTFE-Mikropulvers
ergab starke Poly-GMA-Absorptionen neben dem PTFE als Nachweis für chemisch
gekoppeltes PTFE-Poly-GMA-Material. Im Vergleichsbeispiel 4 war
nur reines PTFE im IR-Spektrum nachweisbar.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% des modifizierten PTFE-Mikropulvers
in ein Epoxidharz und nach der Vernetzung in Form einer Platte und
Herstellung von Probekörpern
ergaben die tribologischen Untersuchungen, dass das gepfropfte PTFE-Poly-GMA-Material
einen vergleichbaren Gleitreibungskoeffizient zu der physikalischen
Mischungen aufweist, dass aber eine erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material wies eine Senkung auf 68 % im Vergleich
zu dem Material aus Vergleichsbeispiel 4 auf.
-
Die
weiterführenden
tribologischen Untersuchungen an dieser Probe, zu der während der
Einarbeitung in die Epoxidharz-Matrix noch 0,5 Ma.-% PFPE (Perfluorpolyether,
DuPont) zugegeben wurde, ergaben, dass diese Probekörper einen
Gleitreibungskoeftizienten im Vergleich zu dem nur chemisch gekoppelten Material
um ca. 35 % niedrigere Werte aufweist und dass eine Zunahme der
Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material und mit dem mit PFPE modifizierten
Material wies eine Senkung des Verschleißes auf 58 % im Vergleich zu
dem chemisch gekoppelten Material auf.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% modifiziertem PTFE-Mikropulver in
eine Polyharnstoffharzmischung und nach der Vernetzung in Form einer
Platte und Herstellung von Probekörpern ergaben die tribologischen
Untersuchungen, dass das gepfropfte PTFE-Poly-GMA-Material in Polyharnstoff
vergleichbare Gleitreibungskoeffizienten zu der physikalischen Mischung
aufweist, dass aber eine erhöhte
Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit den chemisch gekoppelten
Material weist eine Senkung auf 45 % im Vergleich zu dem Material
aus Vergleichsbeispiel 4 auf.
-
Die
weiterführenden
tribologischen Untersuchungen an dieser Probe, zu der während der
Einarbeitung in die Polyharnstoffharz-Matrix noch 0,5 Ma.-% PFPE
(Perfluorpolyether, DuPont) zugegeben wurde, ergaben, dass diese
Probekörper
einen Gleitreibungskoeffizienten im Vergleich zu dem nur chemisch
gekoppelten Material um ca. 45 % niedrigere Werte aufweist und dass
eine Zunahme der Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material und dem mit PFPE modifizierten Material
wies eine Senkung auf 38 % im Vergleich zu dem chemisch gekoppelten
Material auf.
-
Vergleichsbeispiel 5:
Modifizierung von unbestrahlten PTFE-Mikropulvern mit Acrylsäure (AAc)
-
In
einem Literkolben werden 100 g thermisch abgebautes PTFE-Polymerisat
(TF 9205 von Dyneon, unbestrahlt) in 500 ml DMAc bei Raumtemperatur
dispergiert/gerührt,
entgast und mit Stickstoff gespült.
Die PTFE-DMAc-Dispersion wird auf 100°C erwärmt, und es werden 50 ml AAc
(frisch destilliert) zudosiert und 2 Stunden bei 100°C gerührt. Der
Feststoff wird abgetrennt und dreimal mit je 500 ml Methanol/Wasser
(1:1) und danach dreimal mit je 500 ml Methanol gewaschen und getrocknet.
Die IR-spektroskopische Untersuchung der abgetrennten und gereinigten
PTFE-Mikropulver ergab reines/unmodifiziertes PTFE, d. h. es fand
keine Pfropfreaktion zwischen PTFE und Acrylsäure statt. Es werden keine
Polyacrylsäure-Absorptionen im IR-Spektrum gefunden.
-
Beispiel 9: Modifizierung
von PTFE-Emulsionspolymerisat (bestrahlt mit 500kGy) mit Acrylsäure (AAc)
-
Versuchsdurchführung und
Aufarbeitung erfolgte analog Vergleichsbeispiel 5, es werden jedoch
100 g PTFE-Emulsionspolymerisat (TF 2025 von Dyneon), die mit 500
kGy bestrahlt wurden verwendet.
-
Die
IR-spektroskopische Untersuchung des gereinigten PTFE-Mikropulvers
ergab sehr starke Polyacrylsäure-Absorptionen
neben dem PTFE als Nachweis für
chemisch gekoppeltes PTFE-Polyacrylsäure-Material. Im Vergleichsbeispiel
5 war nur reines PTFE im IR-Spektrum nachweisbar.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% modifiziertem PTFE-Mikropulver in
PA-6 in einem Laborkneter und Herstellung von Probekörpern ergaben
die tribologischen Untersuchungen, dass das gepfropfte PTFE-Poly-AAc-Material
in PA-6 einen vergleichbaren Gleitreibungskoeffizienten zu den physikalischen
Mischungen aufweist, dass aber eine erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material wies eine Senkung auf 65 % im Vergleich
zu dem Material aus Vergleichsbeispiel 5 auf.
-
Die
Abtrennung der ungebundenen PA-6-Matrix vom PTFE-Feststoff mittels
Lösen in
Ameisensäure und
Abtrennung des PTFE-Pulvers ergab im IR-Spektrum, dass starke PA-Absorptionsbanden
beobachtet wurden. Das PA war vom Feststoff nach 5-maliger Trennoperation
nicht abtrennbar, d. h. durch die reaktive Umsetzung während der
Compoundierung des PTFE-Polymer-Pulvers [PTFE-Poly-AAc] mit PA-6 fand eine chemische
Kopplung und Kompatibilisierung statt.
-
Die
weiterführenden
tribologischen Untersuchungen an dieser Probe, zu denen während der
Einarbeitung in die PA-6-Matrix noch 0,5 Ma.-% PFPE (Perfluorpolyether,
DuPont) zugegeben wurde, ergaben, dass diese Probekörper einen
Gleitreibungskoeffizienten im Vergleich zu dem nur chemisch gekoppelten
Material um ca. 55 % niedrigere Werte aufweisen und dass eine Zunahme
der Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material und dem mit PFPE modifizierten Material wies
eine Senkung des Verschleißes
auf 65 % im Vergleich zu dem chemisch gekoppelten Material auf.
-
Beispiel 10: Modifizierung
von PTFE-Suspensionspolymerisat (bestrahlt mit 500kGy) mit Acrylsäure (AAc)
-
Versuchsdurchführung und
Aufarbeitung erfolgte analog Vergleichsbeispiel 5, es werden jedoch
100 g PTFE-Suspensionspolymerisat (TF 1750 von Dyneon), die mit
500 kGy bestrahlt wurden, verwendet.
-
Die
IR-spektroskopische Untersuchung des gereinigten PTFE-Mikropulvers
ergab starke Polyacrylsäure-Absorptionen
neben dem PTFE als Nachweis für
chemisch gekoppeltes PTFE-Polyacrylsäure-Material. Im Vergleichsbeispiel
5 war nur reines PTFE im IR-Spektrum nachweisbar.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% modifiziertem PTFE-Mikropulver in
PA-6 in einem Laborkneter und Herstellung von Probekörpern ergaben
die tribologischen Untersuchungen, dass das gepfropfte PTFE-Poly-AAc-Material
in PA-6 einen vergleichbaren Gleitreibungskoeffizienten zu den physikalischen
Mischungen aufweist, dass aber eine erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material wies eine Senkung auf 72 % im Vergleich
zu dem Material aus Vergleichsbeispiel 5 auf.
-
Die
Abtrennung der ungebundenen PA-6-Matrix vom PTFE-Feststoff mittels
Lösen in
Ameisensäure und
Abtrennung des PTFE-Pulvers ergab im IR-Spektrum, dass starke PA-Absorptionsbanden
beobachtet wurden. Das PA-6 war vom Feststoff nach 5-maliger Trennoperation
nicht abtrennbar, d. h. durch die reaktive Umsetzung während der
Compoundierung des PTFE-Polymer-Pulvers [PTFE-Poly-AAc] mit PA-6 fand eine chemische
Kopplung und Kompatibilisierung statt.
-
Die
weiterführenden
tribologischen Untersuchungen an dieser Probe, zu denen während der
Einarbeitung in die PA-6-Matrix noch 0,5 Ma.-% PFPE (Perfluorpolyether,
DuPont) zugegeben wurde, ergaben, dass diese Probekörper einen
Gleitreibungskoeffizienten im Vergleich zu dem nur chemisch gekoppelten
Material um ca. 55 % niedrigere Werte aufweisen und dass eine Zunahme
der Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material und dem mit PFPE modifizierten Material wies
eine Senkung des Verschleißes
auf 61 % im Vergleich zu dem chemisch gekoppelten Material auf.
-
Vergleichsbeispiel 6:
Modifizierung von unbestrahlten PTFE-Mikropulvern mit Vinylacetat
(VAc)
-
In
einem Literkolben werden 100 g thermisch abgebautes PTFE-Polymerisat
(TF 9205 von Dyneon, unbestrahlt) in 500 ml DMAc bei Raumtemperatur
dispergiert/gerührt,
entgast und mit Stickstoff gespült.
Die PTFE-DMAc-Dispersion wird auf 100°C erwärmt, und es werden 100 ml VAc
(frisch destilliert) zudosiert und 2 Stunden bei 100°C gerührt. Der
Feststoff wird abgetrennt und dreimal mit je 500 ml DMAc und danach
dreimal mit je 500 ml Methylenchlorid gewaschen und getrocknet.
Die IR-spektroskopische Untersuchung der abgetrennten und gereinigten
PTFE-Mikropulver
ergab reines/unmodifiziertes PTFE, d. h. es fand keine Pfropfreaktion
zwischen PTFE und VAc statt. Es werden keine Polyvinylacetat-Absorptionen
im IR-Spektrum gefunden.
-
Beispiel 11: Modifizierung
von PTFE-Emulsionspolymerisat (bestrahlt mit 500kGy) mit Vinylacetat
(VAc)
-
Versuchsdurchführung und
Aufarbeitung erfolgte analog Vergleichsbeispiel 6, es werden jedoch
100 g PTFE-Emulsionspolymerisat (TF 2025 von Dyneon), die mit 500
kGy bestrahlt wurden, verwendet.
-
Die
IR-spektroskopische Untersuchung des gereinigten PTFE-Mikropulvers
ergab sehr starke Polyvinylacetat-Absorptionen neben dem PTFE als
Nachweis für
chemisch gekoppeltes PTFE-Polyvinylacetat-Material. Im Vergleichsbeispiel
6 war nur reines PTFE im IR-Spektrum nachweisbar.
-
Das
VAc-gepfropfte PTFE-Mikropulver wird in einer konzentrierten Kaliumhydroxid-Lösung (Methanol/Wasser, 1:1)
zum PTFE-Polyvinylalkohol (PTFE-Poly-VAl) modifiziert und in dieser
Form eingesetzt.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% PTFE-Mikropulver in TPU (thermoplastisches
Polyurethan) in einem Laborkneter und Herstellung von Probekörpern ergaben
die tribologischen Untersuchungen, dass das gepfropfte und modifizierte
PTFE-Poly-VAl-Material
in TPU einen vergleichbaren Gleitreibungskoeffizienten zu der physikali schen
Mischung aufweist, dass aber eine wesentlich erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material wies eine Senkung des Verschleißes auf
35 % im Vergleich zu dem Material aus Vergleichsbeispiel 6 auf.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% PTFE-Mikropulver in eine Polyharnstoffharzmischung
und nach der Vernetzung in Form einer Platte und Herstellung von
Probekörpern
ergaben die tribologischen Untersuchungen, dass das chemisch gepfropfte
PTFE-Poly-VAl-Material in Polyharnstoff einen vergleichbaren Gleitreibungskoeffizienten
zu der physikalischen Mischung aufweist, dass aber eine erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem chemisch gekoppelten
Material wies eine Senkung des Verschleißes auf 42 % im Vergleich zu
dem Material aus Vergleichsbeispiel 6 auf.
-
Beispiel 12: Modifizierung
von PTFE-Suspensionspolymerisat (bestrahlt mit 500kGy) mit Vinylacetat
(VAc)
-
Versuchsdurchführung und
Aufarbeitung erfolgte analog Vergleichsbeispiel 6, es werden jedoch
100 g PTFE-Suspensionspolymerisat (TF 1750 von Dyneon), die mit
500 kGy bestrahlt wurden, verwendet.
-
Die
IR-spektroskopische Untersuchung des gereinigten PTFE-Mikropulvers
ergab starke Polyvinylacetat-Absorptionen neben dem PTFE als Nachweis
für chemisch
gekoppeltes PTFE-Polyvinylacetat-Material. Im Vergleichsbeispiel
6 war nur reines PTFE im IR-Spektrum nachweisbar.
-
Das
VAc-gepfropfte PTFE-Mikropulver wird in einer konzentrierten Kaliumhydroxid-Lösung (Methanol/Wasser, 1:1)
zum PTFE-Polyvinylalkohol (PTFE-Poly-VAl) modifiziert und in dieser
Form eingesetzt.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% PTFE-Mikropulver in TPU (thermoplastisches
Polyurethan) in einem Laborkneter und Herstellung von Probekörpern ergaben
die tribologischen Untersuchungen, dass das gepfropfte und modifizierte
PTFE-Poly-VAl-Material
in TPU einen vergleichbaren Gleitreibungskoeffizienten zu der physikalischen
Mischung aufweist, dass aber eine wesentlich erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material wies eine Senkung des Verschleißes auf
40 % im Vergleich zu dem Material aus Vergleichsbeispiel 6 auf.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% PTFE-Mikropulver in eine Polyharnstoffharzmischung
und nach der Vernetzung in Form einer Platte und Herstellung von
Probekörpern
ergaben die tribologischen Untersuchungen, dass das chemisch gepfropfte
PTFE-Poly-VAl-Material in Polyharnstoff einen vergleichbaren Gleitreibungskoeftizienten
zu der physikalischen Mischung aufweist, dass aber eine erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem chemisch gekoppelten
Material wies eine Senkung des Verschleißes auf 47 % im Vergleich zu
dem Material aus Vergleichsbeispiel 6 auf.
-
Beispiel 13: Modifizierung
von plasmamodifizierten PTFE-Mikropulvern mit Acrlysäure (AAc)
-
Versuchsdurchführung und
Aufarbeitung erfolgte analog Vergleichsbeispiel 5, es werden jedoch
100 g plasmabehandeltes PTFE (TF 9205, thermisch abgebaut, Dyneon,
mit Sauerstoffplasma modifiziert) verwendet.
-
Die
IR-spektroskopische Untersuchung des gereinigten PTFE-Mikropulvers
ergab Polyacrylsäure-Absorptionen
neben dem PTFE als Nachweis für
chemisch gekoppeltes PTFE-Polyacrylsäure-Material. Im Vergleichsbeispiel
5 war nur reines PTFE im IR-Spektrum nachweisbar.
-
Nach
der Einarbeitung von 15 Ma.-% modifiziertem PTFE-Mikropulver in
PA-6 in einem Laborkneter und Herstellung von Probekörpern ergaben
die tribologischen Untersuchungen, dass das gepfropfte PTFE-Poly-AAc-Material
in PA-6 einen vergleichbaren Gleitreibungskoeffizienten zu den physikalischen
Mischungen aufweist, dass aber eine erhöhte Verschleißfestigkeit
zu beobachten ist. Der Verschleiß beim Klötzchen/Ring-Versuch mit dem
chemisch gekoppelten Material wies eine Senkung auf 82 % im Vergleich
zu dem Material aus Vergleichsbeispiel 5 auf.
-
Die
Abtrennung der ungebundenen PA-6-Matrix vom PTFE-Feststoff mittels
Lösen in
Ameisensäure und
Abtrennung des PTFE-Pulvers ergab im IR-Spektrum, dass starke PA-Absorptionsbanden
beobachtet wurden. Das PA-6 war vom Feststoff nach 5-maliger Trennoperation
nicht abtrennbar, d. h. durch die reaktive Umsetzung während der
Compoundierung des PTFE-Polymer-Pulvers [PTFE-Poly-AAc] mit PA-6 fand eine chemische
Kopplung und Kompatibilisierung statt.