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Die Erfindung betrifft ein Deckenelement,
ein Verbundträgersystem
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundträgersystemes.
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Herkömmliche Deckenelemente werden
in ihrem Endbereich auf einen Träger
einer Tragkonstruktion aufgelegt. Der Träger ist zum Beispiel ein Stahlträger, zum
Beispiel ein Doppel-T-Träger.
Der Stahlträger
wird dabei so dimensioniert, daß dieser sowohl das
Deckeneigengewicht wie auch auf der Decke geplante Verkehrslast
aufzunehmen vermag.
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Dies führt dazu, daß verhältnismäßig groß zu dimensionierende
Träger
entstehen.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe
gemacht, bekannte Deckenelemente dahingehend zu verbessern, daß der Kostenaufwand
für die
komplette Konstruktion reduziert wird. Zur Lösung dieser Aufgabe geht die
Erfindung aus von einem Deckenelement, wie eingangs beschrieben,
und schlägt
vor, daß das
Deckenelement und der Träger
einen Verbundträger
bilden.
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Die Kostenoptimierung einer Stahlkonstruktion
hängt in
erster Linie von der Senkung des Stahlgewichtes ab. Erreicht man
eine Verbundwirkung zwischen dem Träger einerseites und dem Deckenelement
andererseits, so kann das Stahlgewicht des Trägers deutlich reduziert werden.
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Die Kostenersparnis wird nicht nur
durch eine entsprechende Reduzierung des Stahls erreicht, sondern
sie geht auch einher mit Einsparpotentialen an anderer Stelle, ohne
dabei die Gesamtnutzbarkeit der Konstruktion zu beeinträchtigen.
Prinzipiell wird die Deckenstärke
reduziert, da die Höhe
des Trägers entsprechend
reduziert wird. Wird aber die Decke dünner, so wird die gesamte Bauhöhe bei ansonsten gleichbleibenden
Raumhöhen
und so weiter geringer, wodurch sich der umbaute Raum entsprechend reduziert,
wie aber auch die Fassadenflächen
abnehmen. Die hieraus resultierenden Einsparungen sind beträchtlich.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung ist vorgesehen, daß ein sich an den Endbereich
des Deckenelementes anschließender
Randbereich zum Ausbilden des Verbundträgers mit dem Träger mitwirkt.
Die Idee der Erfindung zielt darauf ab, durch den intelligenten
Verbund von Deckenelement und Träger
das Deckenelement, zumindest den Randbereich des Deckenelementes,
zu einem die Tragfunktion übernehmenden
Element zu machen. Dies wird dadurch erreicht, daß ein entsprechend
der jeweiligen Konstruktion in seiner Breite definierbarer Randbereich
des Deckenelementes bei der Ausbildung des Verbundträgers mit
dem Träger
mitwirkt. Letztendlich wird das Deckenelement derart mit dem Träger verbunden,
daß zumindest
ein Randbereich als Plattenbalken anzusehen ist und so in das statische
Konzept des Trägers
Einfluß nimmt,
daß die Trägerhöhe entsprechend
reduzierbar ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, daß das Deckenelement im Querschnitt
inhomogen ist. Als inhomogen wird dabei ein Deckenelement angesehen,
welches bauartbedingt zum Beispiel entsprechende Einschlüsse oder
Hohlräume
aufweist. Dies können
zum Beispiel bei Ziegelelementdecken die entsprechenden längsverlaufenden
Kanäle
im Ziegel sein. Als inhomogen werden aber auch zum Beispiel auch
Lufteinschlüsse oder
sonstige andere Materialeinschlüsse
im Beton angesehen (zum Beispiel Blähbeton, Glasbeton oder derglichen).
Diese inhomogenen Deckenelemente sind oftmals bereits im Hinblick
auf eine weitere Eigenschaft optimiert, zum Beispiel im Bereich
des Schallschutzes oder der Wärmedämmung. Die
Erfindung erlaubt es nun, diese bereits spezialisierten Deckenelemente
in eine Konstruktion einzubinden, die ihrerseits mit einem deutliche
geringeren Stahlverbrauch die gleichen Lasten zu tragen vermag.
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Dabei ist es von Vorteil, daß das Deckenelement
zumindest im am Träger
angrenzenden Bereich Hohlräume
aufweist. Diese Hohlräume
sind zumindest so ausgestaltet, daß zum Beispiel entsprechende
Verbindungsmittel, zum Beispiel Bewehrungsstäbe oder Verbindungsbügel und
so weiter, haltend hineingreifen können. Gleichzeitig dient dieser
Hohlraum auch zur Aufnahme von Verguß material wie zum Beispiel
Ortbeton, um im Trägerbereich
einen entsprechenden Verbundträger
beziehungsweise ein Verbundträgersystem
gemäß der Erfindung
auszubilden.
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Dabei ist es günstig, wenn sich der Hohlraum im
Wesentlichen rechtwinklig zur Längserstreckung des
Trägers
im Deckenelement erstreckt. Oftmals sind die Hohlräume in Längserstreckung
des Deckenelementes konstruktions- beziehungsweise herstellungsbedingt
angeordnet. Vorteilhafterweise werden dabei die sich längserstreckenden
Deckenelemente endseitig auf den Träger aufgelegt, wodurch sich
günstigerweise
die Hohlräume
so an dem Träger anordnen,
daß sie
für die
Ausbildung der Erfindung, zum Beispiel zur Aufnahme der Verbindungsmittel beziehungsweise
des Vergußmateriales
zur Verfügung
stehen.
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Für
die sichere Ausbildung des Verbundträgers ist es günstig, wenn
das Deckenelement an seinem Endbereich Verbindungsmittel aufweist,
die mit an dem Träger
vorgesehenen Verankerungselementen zusammenwirken. Üblicherweise
werden die Deckenelemente als werkstattseitig vorgefertigte Bauteile
angeliefert, die auf den Träger
an der Baustelle aufgesetzt werden.
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Günstig
ist es, wenn der Randbereich des Deckenelementes aus einem gegebenenfalls
auch bewehrten Betonstreifen besteht, welcher die Verbindungsmittel
aufnimmt. In dieser erfindungsgemäßen Variante wird das Deckenelement
in seinem Randbereich durch einen Stahlbetonstreifen ersetzt, wobei der
Stahlbetonstreifen bezüglich
seiner Zug- und Druckeigenschaften ausreichend gut beherrschbar ist.
Die Erfindung ist aber auf die Verwendung eines Betonstreifens im
Randbereich nicht beschränkt,
der Randbereich kann auch aus anderen Materialien bestehen, um erfindungsgemäße Verwendung
zu finden, beziehungsweise den erfindungsgemäßen Effekt zu erreichen.
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Dabei ist es möglich, daß der Betonstreifen aus Ortbeton
ge bildet ist beziehungsweise der Betonstreifen werkstattseitig bei
der Herstellung des Deckenelementes vorgesehen wird. Auch hier gibt die
Erfindung keinen engen Spielraum vor. Es ist möglich, daß der Betonstreifen erst auf
der Baustelle in Form eines Ortbetonstreifens an dem Deckenelement
eingebaut wird. Dies ist zum Beispiel bei aufwändigen Konstruktionen von Vorteil,
wenn zur Herstellung der Verbundkonstruktion passungstechnische
Probleme zu erwarten sind. Alternativ ist es aber auch möglich, daß der Betonstreifen
bereits werkstattseitig, zum Beispiel bei der Produktion des Deckenelementes
(als Fertigteil, Betonfertigteil oder dergleichen) vorgesehen wird.
Es ist aber auch möglich,
daß ein
werkstattseitiger Betonstreifen an der Baustelle noch um Ortbeton
entsprechend ergänzt wird,
um zum Beispiel einen sicheren Verbund zwischen dem Deckenelement
und dem Träger
herzustellen.
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In einer bevorzugten Alternative
der Erfindung ist vorgesehen, daß als Träger ein Stahlträger vorgesehen
ist, der die Verankerungselemente trägt beziehungsweise auf welchem
die Verankerungselemente aufgeschweißt sind. Der Einsatz eines
Stahlträgers
in der Tragwerkskonstruktion ist hinlänglich aus dem Ingenieurbau
bekannt. Die Erfindung erreicht insbesondere bei der Ausgestaltung
eines Trägers
als Stahlträger
entsprechendes Einsparpotential, ohne dabei aber die Erfindung auf
den Einsatz eines Stahlträgers
reduzieren zu wollen. Durchaus sind auch andere Materialien als
Träger
verwendbar, die entsprechend dem erfindungsgemäßen Konzept in ihrer Stärke und
statischen Bemessung reduziert werden können. Günstigerweise trägt der Träger die Verankerungselemente
beziehungsweise sind diese auf dem Träger aufgeschweißt. Eine
solche Anordnung ist einfach und zuverlässig herzustellen.
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Dabei werden als Verankerungselemente bevorzugt
Bolzen, Dübel
oder Anker eingesetzt, wie sie in diesem Bereich bereits mannigfach
im Einsatz sind. Gegebenenfalls wirken die endseitig an den Deckenelementen
angeordneten Bewehrungsstäbe
mit dem Verankerungselement zusammen. Die Erfindung ist aber auch
ohne den Einsatz eines am Träger angeordneten
Verankerungselementes ausführbar. Die
Bewehrungsstäbe,
die endseitig an dem Deckenelement vorstehen, liegen dann zum Beispiel
parallel nebeneinander oder je ein Bewehrungsstabende des Stabes
steht in die am Träger
gegenüber
aufliegende Deckenelemente ein.
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Im Besonderen schlägt die Erfindung
vor, daß die
Deckenelemente als Ziegelelementdecke ausgebildet sind. Gerade bei
diesen Deckentypen, die im Hochbau vielfach zum Einsatz kommen,
bieten sich durch die Erfindung entsprechende Vorteile. Alternativ
ist vorgesehen, daß das
Deckenelement als Betonhohldecke oder als Spannbetonhohldecke ausgebildet
ist. Auch diese insbesondere vorgespannten Spannbetonhohldecken
sind im Hochbau beliebt und eignen sich in hervorragender Weise
zum Einsatz der Erfindung. Die Erfindung ist auf die vorgenannten
Deckentypen nicht beschränkt,
es können
auch andere Fertigdecken oder Elementdecken (Porenbeton oder ähnliches)
im Sinne der Erfindung eingesetzt werden. Die Erfindung ist zum
Beispiel auch bei Stahlbetonelemtdecken einsetzbar, wobei hier zum
Beispiel an Stelle von Beton Blähbeton,
Porenbeton oder Beton mit anderen, Hohlräume bildenden, Zuschlagstoffen
eingesetzt wird. Aus Porenbeton oder Blähbeton gebildete Deckenelemente
sind dabei bereits als im Querschnitt inhomogen im Sinne der Erfindung
anzusehen. Der Lufteinschluß in
dem Beton verbessert die Isolation des Betons, gleichzeitig wird
aber dessen Stabilität
gesenkt. Trotzdem eignet sich eine so aufgebaute Stahlbetonelementdecke
für den
Einsatz dieser Erfindung.
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Dabei ist es von Vorteil, daß die Deckenelemente
normale Deckendicke besitzen. Im Gegensatz zu den bekannten Filigrandecken
müssen
die erfindungsgemäßen Deckenelemente
nicht als verlorene Schalungen dienen welche dann in einem weiteren Arbeitsschritt
mit Beton soweit aufgefüllt
werden müssen,
damit die eigentliche Deckendicke entsteht. Hierdurch wird eine
erhebliche Verkürzung
der Bauzeit erreicht. Das Erstellen der Decke wird dabei witterungsunabhängig. Da
die Deckenelemente als vorgefertigte Elemente eingebaut werden,
wird dabei auch eine relativ trockene Bauweise realisiert, das bedeutet,
aus dem Bauwerk muß weniger
Feuchtigkeit abtrocknen.
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Bei dem Einsatz von Betonhohldecken
als Deckenelemente ist es von Vorteil, wenn die Hohlräume in der
Betonhohldecke mit Verschlußstopfen
ausgestattet werden und diese somit den Randbereich begrenzen. Die
Hohlräume
erstrecken sich in den Betonhohldecken zylinder- oder säulenartig über die gesamte
Länge der
Betonhohldecke. Der Verschlußstopfen
verhindert, daß Ortbeton,
welcher im Randbereich zur Aussteifung und zum Bilden des Plattenbalkens
eingesetzt wird, unkontrolliert weiterläuft. Als Verschlußstopfen
kann dabei zum Beispiel ein Kunststoffgußteil zum Beispiel aus PVC
oder ähnlichem Verwendung
finden. Der Verschlußstopfen
weist dabei eine solche Ausgestaltung auf, daß sich dieser in dem Hohlraum
entsprechend festklemmt und auch dem einlaufenden Betondruck derart
widersteht, daß er
lagestabil ist. Alternativ ist ein Stopfen aus Polystyrol ("Styropor" als Marke) oder
Polyurethan oder ähnliches
denkbar und einsetzbar.
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In einer weiteren Variante der Erfindung
ist vorgesehen, daß der
Randbereich gezahnt ausgebildet ist. Zum Beispiel ist bei einer
Ziegelelementdecke der Randbereich bevorzugt gezahnt ausgebildet,
wobei in den Ausschnitten die Verbindungsmittel herausragen. Durch
die gezahnte Ausgestaltung wird die Anordnung der Verbindungsmittel
erleichtert, da die Flexibilität
zum Verbinden mit entsprechenden Verankerungselementen erhöht wird.
Dabei besteht der Randbereich bevorzugt zum Beispiel aus einem Betonstreifen,
der gezahnt anbetoniert wird und die Rücksprünge wie auch der übrige Verbindungsbereich,
nachdem die Verbindungsmittel an den Verankerungselementen verbunden
sind, mit Ortbeton ausgegossen werden. Es bildet sich dann die gewollte
Verbundkonstruktion aus. Diese ist dabei dann einer monolithischen
Verbindungsplatte ähnlich
und statisch in diesem Modell berechenbar.
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In einer bevorzugten Variante der
Erfindung ist vorgesehen, daß als
Verbindungselement in dem Deckenelement befestigte oder mit oder
dergleichen vorgesehen sind. Diese Verbindungselemente können dabei
direkt zum Beispiel mit der Bewehrung oder sonstigen Elementen des
Deckenelementes verbunden sein oder aber die Verbindungselemente werden
im Deckenelement selbstständig
zum Beispiel mit einem entsprechenden Anker oder dergleichen verbunden.
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Die Erfindung beschränkt sich
nicht nur auf ein Deckenelement, wie eingangs beschrieben, sondern
umfaßt
gleichwohl auch ein Verbundträgersystem,
welches aus einem Träger
und einem Deckenelement besteht. Bei diesem Verbundträgersystem wird
auf das vorteilhafte Zusammenwirken des Trägers und des Deckenelementes
abgestellt, wobei die Dimension des Trägers entsprechend reduziert
werden kann, da das Deckenelement Tragfunktionen des Trägers mit übernimmt.
Hierbei ist es günstig, wenn
der sich an dem Deckenelement über
dem Träger
anschließende
Raum mit Ortbeton vergossen ist. Dieser sich ergebende Spalt wird
auch benötigt,
um die Deckenelemente mit dem Träger
durch die Verbindungsmittel und die Verankerungselemente sicher zu
verbinden.
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In gleicher Weise ist vorgesehen,
daß beidseitig
an dem Träger
Deckenelemente aufliegen, und der sich bildende Spalt zwischen den
Deckenelementen mit Ortbeton vergossen ist.
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Hierbei ist es von Vorteil, daß der Vergußbeton und
Betonstreifen eine monolithische, berechenbare Platte ergeben. Diese
möglichst "einstückige" Platte erlaubt es,
in der statische Berechnung einen Plattenbalken anzunehmen, aufgrund
dessen die entsprechende Dimensionierung des Trägers reduziert werden kann,
da die von dem Träger
aufgenommenen Kräfte
insbesondere Druck- und Zugspannungen nunmehr zumindest zum Teil
von dem Deckenelement aufgenommen werden.
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Des Weiteren erfaßt die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Verbundträgersystemes,
wobei zunächst
das Deckenelement auf dem Träger
aufgelegt wird, das Deckenelement durch die Verbindungsmittel mit
dem Verankerungselementen verbunden wird und hernach der Bereich
der Verankerungselemente mit Ortbeton vergossen wird. Es bildet
sich hierdurch der randseitige Plattenbalken aus, der statisch bestimmbar
und berechenbar ist. Durch den Einsatz dieses Verfahrens zum Beispiel auf
Ziegelelementdecken oder Spannbetonhohldecken oder ähnliche
Hohlkörperdecken
ergeben sich im Hochbau entsprechende Kostenvorteile bei der Konstruktion
des Gebäudes.
Dabei ist der Aufwand für
die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sehr gering, da auch schon vorher ein Auflegen der Deckenelemente
auf den Träger
notwendig war und der verbleibende Spalt zu vergießen war. Wird
aber jetzt vorgesehen, daß die
Deckenelemente sicher mit dem Träger
verbunden werden, wird eine erhebliche Reduzierung des Tragprofiles
(ca. 50 % Stahleinsparung) bei gleichbleibender Belastungscharakteristik
erreicht.
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Die Erfindung ist schematisch in
der Zeichnung gezeigt. Es zeigen:
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1, 2 die Erfindung in einer
vertikalen Schnittdarstellung;
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3, 5, 6 verschiedene Ausführungen der Erfindung, je in
einer dreidimensionalen Ansicht und
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4 in
einer vertikalen Schnittdarstellung den Stand der Technik.
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Die Lösung nach dem Stand der Technik
ist in 4 schematisch
dargestellt. In einfacher Weise werden zwei Deckenelemente 1, 2 auf
einen entsprechend dimensionierten Träger 3 aufgelegt. Die
beiden Deckenelemente 1, 2 liegen dabei mit ihren
Endbereichen möglichst
eng beieinander, ein sich noch bildender Spalt wird mit Beton ausgegossen.
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Die 1, 2 und 4 zeigen die Situation gemäß des Standes
der Technik und nach der Erfindung (1, 2) bei jeweils gleich angenommenen Ausbaulasten
beziehungsweise Verkehrslasten. Die Situation nach 1 beschreibt ein erfindungsgemäßes Deckenelement,
welches als Stahlbetondecke, genauso wie 4, ausgebildet ist. 2 beschreibt die Erfindung mit einer
Ziegelelementdecke als Deckenelement. Obwohl die jeweils angenommenen Verkehrs-
und Ausbaulasten gleich sind, ergeben sich bei der Lösung nach
der Erfindung deutlich geringere, weil kleiner dimensionierte Träger 3 im
Vergleich zu der Lösung
nach dem Stand der Technik.
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Erreicht wird diese Einsparung an
Trägerprofil
durch den erfindungsgemäßen Vorschlag,
daß das Deckenelement
und der Träger
einen Verbundträger bilden.
Dieser Verbundträger
oder auch Verbundkonstruktion beziehungsweise Verbunddecke sieht
vor, daß ein
Teil der statischen Aufgaben des Trägers nicht mehr vom Träger allein
sondern von dem Deckenelement übernommen
werden.
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Auch bei der Lösung nach dem Stand der Technik
liegen die Deckenelemente mit ihren Endbereichen 12, 22 auf
dem Träger 3 auf.
An den Endbereichen 12, 22 des Deckenelementes 1, 2 schließen sich
Randbereiche 11, 21 an. Diese Randbereiche wirken
zur Ausbildung des Verbundträgers
mit dem Träger
gemeinsam. Der Randbereich kann sich je nach Belastungssituation über 50 cm
oder mehr in das jeweilige Deckenelement hinein erstrecken. Diese
sogenannten "mittragenden
Bereiche" sind durch einschlägige Vorschriften
in ihren Abmessungen geregelt.
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Dieser Randbereich 11, 21 besitzt
dabei entsprechende Verbindungsmittel 10, 20,
die mit Verankerungselementen 30, die auf dem als Doppel-T-Träger ausgebildeten
Träger 3 aufgeschweißt sind.
Die Verbindungsmittel 10, 20 werden dabei in das
Verankerungselement 30 eingehängt, wie dies zum Beispiel
in 3 schematisch angedeutet
ist.
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In 2 ist
eine Ziegelelementdecke vorgesehen. Auch hier liegen zwei Deckenelemente 1, 2 beidseitig
des Trägers 3 auf
diesen auf. Im Randbereich 11, 21 ist eine plattenartige
Schale 14, 24 vorgesehen, die einen Betonstreifen 13, 23 unterstützt. Es
bildet sich derart ein Plattenbalken aus, der im Zusammenwirken
mit dem Träger
den Verbundträger bildet.
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Es ist vorgesehen, daß der Betonstreifen 13, 23 an
der Ziegeldecke bereits werkseitig angeordnet ist. Es ist aber auch
möglich,
diesen Betonstreifen zum Beispiel aus Ortbeton zu schaffen und erst
an der Baustelle zu realisieren. In diesem Fall würde die Ziegeldecke
mit entsprechenden Stützen
bei der Montage unterstützt
werden.
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Es ist gut zu erkennen, daß in den
Endbereichen 12, 22, an die sich die Randbereiche 11, 21 anschließen, zunächst ein
Spalt verbleibt, der hernach mit Ortbeton 31 zu verfüllen ist.
Somit verbleiben während
der Montage die Verbindungsmittel 10, 20 frei,
um diese mit Verankerungselementen 30 zu verbinden.
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In 3 ist
das erfindungsgemäße Deckenelement
als Betonhohldecke beziehungsweise Spannbetonhohldecke angeordnet.
Die Betonhohldecke zeichnet sich insbesondere durch das Vorhandensein
von längs über die
gesamten Länge
verlaufende zylindrische Hohlkammern 19 aus. Die Betonhohldecken
sind auch insbesondere als vorgespannte Spannbetonhohldecken bekannt.
In die bereits vorhandenen Hohlräume
der Betonhohldecke können
günstigerweise
die Verbindungsmittel 10 eingebaut werden. Hierbei ist
vorgesehen, daß die
Betonhohldecke oben geschlitzt ist und durch den Schlitz 17 hernach
der Ortbeton einfüllbar
ist. Zur Begrenzung des Bereiches, in welchen Ortbeton einläuft, befindet
sich in jedem Hohlraum 19 ein Verschlußstopfen 18. Dadurch
wird zum einen der Randbereich 11, der bei der Verbunddecke
beziehungse dem Verbundträger
mit dem Träger
zusammen mitwirkt entsprechend begrenzt, und zum anderen auch verhindert,
daß der
gesamte Hohlraum 19 mit Ortbeton vollläuft. Das Verbindungsmittel 10 wird
dabei in geeigneter, bekannter Weise in dem Beton befestigt.
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Nun kann es vorgesehen sein, daß das Verbindungsmittel 10 bereits
Werkseitig in den Hohlraum 19 eingebaut ist oder aber erst
mit Ortbeton auf der Baustelle realisiert wird. In gleicher Weise
ist der erfindungsgemäße Gedanke
einsetzbar.
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Günstig
ist es bei der Erfindung, daß durch den
Einsatz der Erfindung bereits eine Decke entsteht, die dem normalen
Rohdeckenmaß entspricht. Ruf
diese kann dann in gewohnter Weise der Estrich und so weiter aufgebaut
werden.
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In 5 beziehungsweise 6 sind noch zwei weitere
Varianten der Erfindung gezeigt.
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5 zeigt
den Einsatz der Erfindung an einer Ziegelelementdecke. Im Endbereich
dieser Ziegelelementdecken ist ein Betonstreifen 13, 23 angeordnet,
der die Bewehrungen 10, 20 aufnimmt. Im unteren
Bereich sind zur Erhöhung
der Übersichtlichkeit die
Betonstreifen 13, 23 weggelassen. Die Bewehrungsstäbe 10, 20 sind
gut zu erkennen. Die Anordnung der Bewehrungsstreifen 13, 23 ist
dabei so, daß ein
Spalt 32 zunächst
ver bleibt, der es auch erlaubt, daß die aus dem Bewehrungsstreifen 13, 23 hervorstehenden
U-förmigen
Enden der Bewehrungsstäbe 10, 20 über die
Verankerungselemente 30 zu legen. Ist die Montage insofern
abgeschlossen, wird der Spalt 23, der im Bereich der Verankerungselemente 30 zylinderartig
erweitert ist, mit Ortbeton verfüllt,
verschlossen und verbunden. Die zylinderartigen Ausnehmungen im
Bereich der Verankerungselemente ergeben dabei auch einen formschlüssigen Verbund zwischen
den Deckenelementen 1, 2.
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Eine ähnliche Anordnung ist auch
in 6 realisiert. Hier
ist zum Beispiel eine Spannbetonhohldecke gezeigt. Sie ist im Randbereich
mit Stützen 17 ausgestattet.
Die Hohlräume 19, 29 sind
durch innenliegende Stopfen verschlossen um zu vermeiden, daß einzufüllender
Ortbeton den kompletten Hohlraum der Spannbetonhohldecke oder der
allgemein gesprochenen Hohlkörperdecke
ausfüllt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Montage beziehungsweise
Herstellung einer solchen Hohldecke erfolgt dabei derart, daß zunächst die
Deckenelemente auf dem Träger
aufgelegt werden, das Deckenelement durch die Verbindungselemente
mit den Verankerungselementen verbunden werden und hernach der Bereich
der Verankerungselemente aber auch gegebenenfalls auch gleichzeitig
die dem Träger
zugewandten Hohlraumbereiche mit Ortbeton vergossen werden. Hierdurch
bildet sich eine einheitliche Betonplatte aus, die kammartig ausgebildet
ist, wobei die "Zinken" in die Hohlräume 19, 29 der
Hohldecke hineinragen. Zur Begrenzung des Betonstreifens, der sich
dadurch ausbildet, sind in den Hohlräumen entsprechende Stopfen
zum Beispiel aus Polystyrolen, Polyurethan oder anderen Materialien
angeordnet.
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Vorteilhaft ist dabei, daß gleichzeitig,
während
das Verankerungselement vergossen wird, auch die Hohlräume (gegebenenfalls
nur bis zu den jeweiligen Stopfen) mit Beton vergossen bezie hungsweise
ausgefüllt
werden. Hierdurch bildet sich eine einheitliche, monolithische Betonplatte
aus, die sich auch in den Spalt 32 erstreckt.
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Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten
Ansprüche
sind Versuche zur Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
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Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere
auch des einschlägigen
Standes der Technik, ergeben, daß das eine oder andere Merkmal
für das
Ziel der Erfindung zwar günstig,
nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere
im Hauptanspruch, nicht mehr aufweist.
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Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen
weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches
durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Jedoch sind
diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen,
gegenständlichen
Schutzes für
die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
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Merkmale, die bislang nur in der
Beschreibung offenbart wurden, können
im Laufe des Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung,
zum Beispiel zur Abgrenzung vom Stand der Technik beansprucht werden.
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Merkmale, die nur in der Beschreibung
offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale aus Ansprüchen, die
eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar
auch dann, wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen
erwähnt wurden
beziehungsweise im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders
günstige
Ergebnisse erreichen.