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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug aufweisend eine Karosserie
und eine über
mindestens ein Scharnier daran angeschlossene und um die Scharnierachse
schwenkbare Öffnungsklappe, die
durch eine Kombination aus Gasdruckfeder und mechanischer Feder
gegen die Karosserie abgestützt
ist.
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Ein
derartiges Fahrzeug ist aus
DE 196 46 939 C2 bekannt. Insbesondere beschreibt
diese Schrift die Verwendung einer mechanischen Druckfeder zusätzlich zu
einer Gasdruckfeder, wobei es bevorzugt ist, die Druckfeder im wesentlichen
konzentrisch um die Gasdruckfeder herum zu ordnen und beide zu einer
Baueinheit zusammen zu fassen.
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Die
Kombination aus mechanischer Feder, d. h., einer konventionellen
Feder aus federelastischem Material, und Gasdruckfedern ist aus
mehreren Gründen
vorteilhaft.
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Andererseits
ist es auch bekannt, beispielsweise aus
US 2 703 430 A ,
DE 1 933 220 A ,
DE 195 04 961 A1 und
DE 198 54 211 A1 mechanische
Federn ohne Gasdruckfedern zur Unterstützung der Bewegung von Fahrzeugöffnungsklappen
zu verwenden. Diese sind jedoch mit unterschiedlichen Nachteilen
verbunden, beispielsweise einem relativ großen Bauraum, um die erforderliche
Federkraft zur Verfügung
zu stellen, oder einem relativ hohen Gewicht in Folge der bei Druckfedern
erforderlichen Führung
zur Vermeidung eines seitlichen Ausknickens, etc.
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Durch
die Kombination von mechanischer Feder mit Gasdruckfeder lässt sich
die Temperaturabhängigkeit
der Gasdruckfeder wesentlich kompensieren.
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Die
in
DE 196 46 939 C2 vorgeschlagene
Lösung,
entweder die Gasdruckfeder mit der mechanischen Druckfeder zu einer
Einheit zu kombinieren oder an der einen Seite der Heckklappe eine
Gasdruckfeder und an der anderen Seite der Heckklappe eine mechanische
Druckfeder vorzusehen, erhöht den
für die
Federn erforderlichen Bauraum erheblich und insbesondere in einem
Bereich, wo es für
den Fahrzeugbenutzer unangenehm in Erscheinung tritt. Bei der zu
einer Baueinheit zusammengefassten mechanischen Feder und Gasdruckfeder
ist der Durchmesser dieser Federeinheit annähernd doppelt so groß wie der
vergleichbare Durchmesser einer Gasdruckfeder alleine. Nachdem außerdem der
Durchmesser über
die ganze Länge
im wesentlichen auch im ausgefahrenen Zustand dieser Baueinheit
konstant ist, ist der optische Eindruck wesentlich massiver und
störender
als das bei einer Gasdruckfeder allein der Fall ist. Außerdem wird
erheblich zusätzlicher Bauraum
für die
Unterbringung der Baueinheit im geschlossenen Zustand benötigt.
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Die
nachveröffentlichte
EP 1 400 648 A2 zeigt
ein System zum Öffnen
und Schließen
von Klappen, insbesondere von Heckklappen von Kraftfahrzeugen, das
auf einem Viergelenk mit zwei Drehhebeln, die jeweils ein karosserieseitiges
Drehlager und ein klappenseitiges Drehlager aufweisen, basiert.
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Die
DE 198 54 211 A1 offenbart
ein Kraftfahrzeug mit einem über
mindestens ein Scharnier an der Karosserie angelenkten Karosserieteil,
bei dem eine räumlich
gewundene und schraubenfederartig gestaltete Biegefeder, die in
etwa parallelem Abstand zur Scharnierachse verläuft, zum Einsatz kommt.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung für das vorangehend
geschilderte Fahrzeug mit mechanischer Feder und Gasdruckfeder den
erforderlichen zusätzlichen
Bauraum für
die Federanordnung zu verringern und insbesondere eine Federanordnung
bereitzustellen, die optisch ähnlich schlank
erscheint wie eine Gasdruckfeder alleine.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale des Ansprüche 1, 9 und 10 gelöst.
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Die
Drehfeder kann beispielsweise um die Scharnierwelle herum angeordnet
sein und direkt mit der Klappenanbindung zusammenwirken, d. h.,
sie kann beispielsweise in einem Raum zwischen der Scharnierwelle
und der Klappenanbindung angeordnet sein. Sie kann jedoch auch in
der Verlängerung der
Scharnierwelle um die Scharnierachsen herum angeordnet sein. Das
ist insbesondere deshalb günstig,
weil Klappen bei Fahrzeugen, beispielsweise eine Heckklappe oder
auch eine schwenkbar angelenkte Glasscheibe typischerweise mit zwei
oder mehr Scharnieren vorgesehen sind und der Platz in Axialrichtung
zwischen den Scharnieren typischerweise häufig ungenutzt ist. Durch das
Vorsehen einer mechanischen Drehfeder in diesem Raum lässt sich dieser
Raum hervorragend als Bauraum für
die mechanische Feder nutzen, so dass eine konventionelle Gasdruckfeder
zum Abstützen
der Klappe gegen die Karosserie ausreicht, die verglichen mit der
Baueinheit aus
DE
196 46 939 C2 deutlich weniger zusätzlichen Bauraum benötigt.
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Die
Drehfeder ist vorgespannt, um auch im vollständig geöffneten Zustand der Klappe
eine Öffnungskraft
auf die Klappe auszuüben.
Die Drehfeder ist vorzugsweise zylinderförmig in der Art einer Schrauben-Drehfeder.
Sie ist besonders bevorzugt aus einem rechteckigen Federdraht gebildet.
Damit lässt
sich das günstigste
Verhältnis
zwischen erforderlichem Bauraum und Federkraft realisieren. Die vorgespannte
Feder ist im wesentlichen konzentrisch und besonders bevorzugt konzentrisch
zur Scharnierachse angeordnet. Die Anordnung um die Scharnierachse
und im wesentlichen konzentrisch zu dieser stellt sicher, dass die
Feder in der Verlängerung des
Scharniers in dem von dem Scharnier benötigten Bauraum untergebracht
werden kann, ohne dass in Radialrichtung weg von der Scharnierachse
zusätzlicher
Bauraum geschaffen werden muss. In diesem Zusammenhang bedeutet "im wesentlichen konzentrisch" dass die Drehfeder
so angeordnet ist, dass das freie rotierende Federende im wesentlichen
um den gleichen Drehpunkt wie die Klappenanbindung dreht, so dass
ein direkter Anschluss des freien Endes der Feder an die Klappenanbindung
möglich
ist.
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Vorzugsweise
ist die Drehfeder Bestandteil einer Drehfedereinheit, die an dem
Scharnier angeschlossen ist und in der die Drehfeder vorgespannt gehalten
ist. Besonders bevorzugt ist die Drehfedereinheit in der Verlängerung
der Scharnierachse an dem Scharnier angeschlossen. Damit kann zur
Verfügung
stehender Bauraum in der Verlängerung
der Scharnierachse optimal genutzt sein. Die Drehfedereinheit hat
weiterhin den Vorteil, dass die Drehfeder in der Drehfedereinheit
vorgespannt ist. Die Drehfedereinheit mit der vorgespannten Drehfeder
kann als Baueinheit an den Fahrzeugproduzenten geliefert werden
und problemlos an dem Scharnier montiert werden.
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Insbesondere
erfolgt die Montage günstigerweise
nach der Lackierung des Fahrzeugs. Die Drehfedereinheit muss dann
nicht den Lackierschritt mit durchlaufen, bei dem Temperaturen auftreten
können,
die sich bereits im Anlassbereich des Federmaterials befinden. Die
vorgespannte Drehfeder würde bei
ei nem derartigen Temperaturniveau einen Teil ihrer Federkraft verlieren.
Der nachträgliche
Einbau der Drehfedereinheit nach dem Lackieren hat demgegenüber den
Vorteil, dass das Setzen bzw. die Relaxation der vorgespannten Feder
bei diesem Temperaturschritt nicht durch eine kräftigere Auslegung der Feder
vorab kompensiert werden muss.
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Erfindungsgemäß ist die
Drehfeder mit einem Ende relativ zu dem Klappenanbindungs-Mitnehmer
festgelegt, und mit dem anderen Ende relativ zu der Federwelle festgelegt.
Vorzugsweise weist die Drehfedereinheit eine Federwelle zur Lagerung
der Drehfeder und einen Klappenanbindungs-Mitnehmer auf, der drehbar
an der Federwelle gelagert ist. Das eigentliche Scharnier weist
typischerweise einen Scharnierlagerbock auf, der an der Karosserie
angeschlossen ist sowie eine Scharnierwelle, die an dem Scharnierlagerbock
angeschlossen ist und eine Klappenanbindung, die auf der Scharnierwelle
drehbar gelagert ist und zum Anschluss der Öffnungsklappe dient. Der Klappenanbindungs-Mitnehmer
ist vorzugsweise so ausgelegt, dass er problemlos an die Klappenanbindung
angeschlossen werden kann, beispielsweise durch einen formschlüssigen Anschluss. Insbesondere
kann es günstig
sein, den Klappenanbindungs-Mitnehmer gegabelt auszubilden, so dass die
Gabel bei der Montage über
die Klappenanbindung geschoben wird und sich diese somit zwangsweise
gemeinsam mit dem Klappenanbindungs-Mitnehmer bewegt. Zur Erzielung
möglichst
weniger Bauteile für
die Drehfedereinheit ist es günstig,
den Klappenanbindungs-Mitnehmer auf der Federwelle drehbar anzuordnen.
Das ist besonders dann günstig,
wenn die Federwelle selbst zum Anschluss an das Scharnier ausgebildet
ist. Grundsätzlich
ist es günstig,
wenn die Federwelle stationär
ist, d. h., fest an dem Scharnier angeschlossen ist. An der Federwelle
kann dann ein Ende der Drehfeder angeschlossen und fixiert werden.
Die Federwelle dient der Abstützung
und der Führung
der Drehfeder. Ein seitliches Ausknicken der Drehfeder ist auf diese
Weise verhindert.
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Die
Federwelle ist vorzugsweise in Verlängerung der Scharnierwelle
und konzentrisch zu der Scharnierachse bzw. der Scharnierwelle angeordnet. Bei
einer derartigen Konstruktion wird unter "im wesentlichen konzentrisch" in Zusammenhang
mit der Positionierung der Drehfeder relativ zur Scharnierachse
eine Anordnung verstanden, bei der die Drehfeder um die Federwelle
herum angeordnet ist, insbesondere dann, wenn der Innendurchmesser
der Federwindungen im Bereich des doppelten Durchmessers der Federwelle
und kleiner ist. Es ist günstig, das
zweite Ende der Drehfeder an den Klappenanbindungs-Mitnehmer festzulegen.
Es kann auch günstig
sein, das zweite Ende der Drehfeder über ein Über- oder Untersetzungsgetriebe
an dem Klappenanbindungs-Mitnehmer anzuschließen, so dass die Feder beispielsweise
bei einem Öffnungswinkel von
90° der Öffnungsklappe
eine Verdrehung von beispielsweise 45° erfährt. Ein derartiger Mechanismus
kann insbesondere bei sehr beengten Raumverhältnissen vorteilhaft sein.
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Erfindungsgemäß ist an
der Drehfedereinheit ein Anschlag zur Begrenzung des Bewegungswegs
des Klappenanbindungs-Mitnehmers relativ zu der Federwelle vorgesehen.
Dieser Anschlag kann dazu dienen, die Vorspannung der Drehfeder
in der Drehfedereinheit aufrecht zu halten. So lässt sich ein besonders einfacher
Montageablauf der Drehfedereinheit realisieren. Insbesondere wird
die Drehfeder bei vormontiertem Klappenanbindungs-Mitnehmer über die
Federwelle aufgesetzt und mit einem Ende an dem Klappenanbindungs-Mitnehmer
angeschlossen. Im weiteren Verlauf wird die Drehfeder durch Drehen
des zweiten Endes vorgespannt, und das freie Ende der Drehfeder
schließlich
an dem freien Ende der Federwelle festgelegt. Der Anschlag kann so
ausgelegt sein, dass er gleichzeitig als Anschlag für den Öffnungsweg
der Öffnungsklappe
dient. Jedenfalls ermöglicht
es dieser Anschlag, die Drehfedereinheit mit vorgespannter Drehfeder
beliebig oft von dem Scharnier zu demontieren und wieder zu montieren.
Alternativ kann die Vorspannung der Drehfeder an der Federeinheit
auch temporär
vorgesehen sein, beispielsweise durch eine Klemmung der Feder im
vorgespannten Zustand oder durch einen vorübergehenden Anschlag, was nach
der Montage der Drehfedereinheit entfernt wird.
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Vorzugsweise
weist die Drehfedereinheit einen Anschlussflansch auf, mittels dem
sie an dem Scharnier angeschlossen ist. Besonders vorteilhaft ist
es, den Anschlussflansch direkt an der Drehfederwelle vorzusehen.
Eine integrale Ausbildung des Anschlussflanschs mit der Federwelle
kann vorteilhaft sein.
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Vorzugsweise
weist der Anschlussflansch Positioniermittel zum Positionieren der
Federwelle konzentrisch zu der Scharnierachse auf. Insbesondere
kann es sich bei dem Positioniermittel um eine Öffnung, beispielsweise eine
Sacklochbohrung, die im wesentlichen den Durchmesser der Scharnierwelle
aufweist, handeln. Die Scharnierwelle ragt typischerweise ein gewisses
Stück seitlich über den Scharnierlagerbock
hinaus, so dass sie sich als ein Positioniermittel des Scharniers
anbietet. Bei der Montage wird dann der Anschlussflansch mit der
Positionieröffnung
auf die Scharnierwelle gesteckt. Damit ist eine konzentrische Positionierung
der Federwelle mit der Scharnierachse gegeben. Der Anschlussflansch
weist vorzugsweise weiterhin eine Befestigungsöffnung auf, durch die die Befestigung an
dem Scharnierlagerbock erfolgen kann beispielsweise mittels einer
Schraube. Bei einer präzisen
Anordnung dieser Befestigungsöffnung
und der zugehörigen
Befestigungseinrichtung beispielsweise einer Gewindeöffnung,
an dem Lagerbock ist nach der Montage auch die Winkellage der Drehfedereinheit um
die Scharnierachse korrekt festgelegt. Alternativ kann die Befestigung
der Drehfedereinheit an dem Scharnier mit anderen Mitteln, beispielsweise Schweißen, Löten, Kleben,
etc. erfolgen, nachdem das Scharnier/Drehfedereinheit zusätzlich zu
der koaxialen Positionierung auch winkelmäßig korrekt ausgerichtet ist.
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Vorzugsweise
ist der Klappenanbindungs-Mitnehmer mittels einer Kunststoffbuchse, insbesondere
bevorzugt einer Buchse aus Teflonmaterial, auf der Federwelle gelagert.
Grundsätzlich
ist ein verschleißbeständiges und/oder
selbstschmierendes Kunststoffmaterial vorteilhaft. Durch die Kunststoffbuchse
werden die Reibung und der Verschleiß zwischen Federwelle und Klappenanbindungs-Mitnehmer,
die beide typischerweise aus Metallmaterial hergestellt sein können, verringert.
Andererseits wird dadurch auch die Entstehung von unerwünschten
Geräuschen,
insbesondere von Klappergeräuschen
verringert.
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Vorzugsweise
ist zwischen der Drehfeder und der Federwelle eine Kunststoffhülse vorgesehen.
Die Kunststoffhülse
dient dazu, einen direkten Kontakt zwischen Federwelle und Drehfeder
zu vermeiden, der beispielsweise zu uner wünschten Geräuschen führen kann. Die Kunststoffhülse dient
ferner der Reibungsverminderung.
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Vorzugsweise
ist die Federwelle mit ihrem einen Ende an dem Scharnier angeschlossen
und weiterhin vorzugsweise weist die Federwelle an ihrem anderen
Ende einen in Axialrichtung verlaufenden Schlitz und ein Schraubgewinde
an ihrem Außenumfang
auf, wobei ein Federende in dem Schlitz von einer Mutter vorzugsweise
festgeklemmt gehalten ist. Alternativ kann das Federende auch "schwimmend" in diesem Schlitz
festgelegt sein, so dass die Feder ein gewisses Spiel hat und sich
im Betrieb selbst justieren kann. Es kann günstig sein, die Drehfeder selbst
mit einem elastisch nachgiebigen Material, beispielsweise einem
Kunststoffmaterial zu beschichten. Dann kann die Kunststoffhülle zwischen Drehfeder
und Federwelle entbehrlich sein. Bei einer derartigen Beschichtung
der Drehfeder ist auch bei einer "schwimmenden" Lagerung des Federendes in dem Schlitz
in der Federwelle ein direkter Kontakt zwischen dem Metallmaterial
der Federwelle und dem Metallmaterial der Drehfeder vermieden.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Scharnieranordnung gemäß Anspruch
9 für ein
Fahrzeug gemäß der vorliegenden
Erfindung zum Anschließen
einer Öffnungsklappe
an die Karosserie eines Fahrzeugs, aufweisend ein Scharnier mit
einem Lagerbock zum Anschluss an die Karosserie, einer Scharnierachse
und einer Klappenanbindung, die um die Scharnierachse drehbar an
dem Lagerbock angeschlossen ist, und eine Drehfedereinheit, die
an dem Scharnier angeschlossen ist und von der eine Drehfeder um
die Scharnierachse und im wesentlichen konzentrisch zu dieser mit
Vorspannung gehalten ist. Die die Drehfedereinheit aufweisende Scharnieranordnung
kann eine typische Baugruppe sein, die der Fahrzeugproduzent von
einem Zulieferer bezieht.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Drehfedereinheit gemäß Anspruch
9 für ein
Scharnier gemäß der vorliegenden
Erfindung, aufweisend eine Federwelle zur Lagerung der Drehfeder
und einen Klappenanbindungs-Mitnehmer, der drehbar an der Federwelle
gelagert ist, wobei die Drehfeder mit Vorspannung mit einem Federende
relativ zu dem Klappenanbindungs-Mitnehmer und mit dem anderen Federende
relativ zu der Federwelle festgelegt ist. Scharnier und Drehfedereinheit
können die
vorangehend in Zusammenhang mit dem Fahrzeug geschilderten Weiterbildungsmerkmale
aufweisen.
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Die
Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend anhand
des zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
erfindungsgemäßes Scharnier
aufweisend eine vorgespannte Drehfedereinheit;
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2 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Drehfedereinheit; und
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3 eine
Ansicht der Drehfedereinheit von 2 zum Teil
geschnitten.
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1 zeigt
in perspektivischer Ansicht eine Scharnieranordnung 14 mit
einem Scharnier 2 mit einer um eine Scharnierachse 6 drehbaren
Klappenanbindung 8. Das Scharnier 2 weist ferner
eine Drehfeder 4 auf, die um die Scharnierachse 6 herum
und im wesentlichen konzentrisch zu dieser angeordnet ist.
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Das
Scharnier 2 ist zum Anschluss an die Karosserie eines Fahrzeugs
vorgesehen, um eine schwenkbare Öffnungsklappe
des Fahrzeugs beispielsweise eine Heckklappe, drehbar an die Fahrzeugkarosserie
anzuschließen.
Erfindungsgemäß ist die
kraftunterstützte
Scharnieranordnung 2 zur Unterstützung einer zwischen Öffnungsklappe
und Karosserie funktionsmäßig angeordneten
Gasdruckfeder (nicht gezeigt) vorgesehen. Die Scharnieranordnung
ist in einem an der Karosserie des Fahrzeugs vorgesehenen Bauraum
angeordnet, der insbesondere bei der Heckklappe eines Fahrzeugs
durch strukturelle Versteifungselemente im Dachbereich, etc. konstruktionsmäßig vorgegeben
ist. Insbesondere bei der Heckklappe eines Fahrzeugs ist dieser Bauraum
in Längsrichtung
der Scharnierachse 6 zwischen den typischerweise zwei spiegelsymmetrisch ausgebildeten
Scharnieren 2 durchgängig
vorhanden. Diese Tatsache wird durch die vorliegende Erfindung genutzt,
indem die vorgespannte Drehfeder 4 seitlich des Scharniers 2 in
der Verlängerung
der Scharnierachse 6 angeordnet ist.
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Das
Scharnier 2 weist insbesondere einen Lagerbock 10 zum
Anschluss an die Karosserie auf, an dem eine Scharnierwelle (nicht
gezeigt) befestigt ist, um die die Klappenanbindung 8 drehbar
gelagert ist. An das Scharnier angeschlossen ist eine die Drehfeder 4 beinhaltende
Drehfedereinheit 12. Drehfedereinheit 12 und Scharnier 2 bilden
gemeinsam die Scharnieranordnung 14.
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Die
Drehfedereinheit 12 weist einen Klappenanbindungs-Mitnehmer 16 auf,
der formschlüssig mit
der Klappenanbindung 8 in Eingriff ist. Die Klappenanbindung 8 ist
an der Scharnieranordnung 14 um einen gewissen Winkel,
beispielsweise etwa 90° aus
einer Schließposition
in eine Öffnungsposition verlagerbar.
Die Drehfeder dient zusammen mit der Gasdruckfeder dazu, die für das Öffnen der
Klappe erforderliche Kraft zu minimieren und das Gewicht der Klappe
in der geöffneten
Stellung zu halten. Die Drehfeder 4 ist vorzugsweise eine
Drehfeder 4 aus schraubenförmig gewundenem rechteckförmigem Federmaterial.
Die Drehfeder 4 ist so ausgelegt, dass sie bzw. die Drehfedern 4 mehrerer
Scharnieranordnungen 14, gemeinsam etwa 10 bis 80%, vorzugsweise
ca. 20 bis 60% und besonders bevorzugt im Bereich von etwa 30–55% der
erforderlichen Öffnungskraft
liefern, so dass der Rest der Öffnungskraft von
der Gasdruckfeder bereitgestellt wird.
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2 zeigt
die Drehfedereinheit 12, wobei in dieser perspektivischen
Ansicht die gekrümmt
verlaufenden Flächen,
beispielsweise der Außenumfang der
Drehfeder 4 bedingt durch das Zeichenprogramm als aus mehreren
aneinander angrenzenden Ebenen dargestellt ist. Man erkennt ein
erstes festes Federende 18, welches an einer Federwelle 20 festgelegt
ist, sowie ein zweites Federende 22, welches an dem Klappenanbindungs-Mitnehmer 16 angeschlossen
ist. Ferner kennt man ein aufgegabeltes Ende 24 des Anschlussklappen-Mitnehmers 16.
Zwischen den Gabelzinken 26, 28 ist bei zusammengebauter Scharnieranordnung 14 die
Klappenanbindung 8 formschlüssig festgelegt. Durch die Öffnung 30 kann beispielsweise
eine Schraubverbindung mit der Klappenanbindung 8 zusätzlich hergestellt
sein.
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Die
Drehfeder 4 ist in der Drehfedereinheit 12 zwischen
ihren beiden Enden 18 und 22 rotationsmäßig vorgespannt
gehalten. Ein Anschlag 32 verhindert, dass der Klappenanbindungs-Mitnehmer 16 von
dem Federende 22 in der Ansicht der 2 im Uhrzeigersinn
gedreht wird, und sorgt dafür,
dass die Vorspannung der Drehfeder 4 beibehalten bleibt.
Zusätzlich
kann die Drehfeder 4 auch in Axialrichtung ein wenig vorgespannt
sein, wie nachfolgend aus der Beschreibung der 3 besser
ersichtlich wird.
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In
der 3 ist wieder die Drehfedereinheit 12 mit
der Drehfeder 4 gezeigt. Man erkennt insbesondere auch
die Federwelle 20, um die herum die Drehfeder 4 angeordnet
ist. Eine Kunststoffhülse (nicht
gezeigt) kann zwischen Drehfeder 4 und Federwelle 20 vorgesehen
sein. Man erkennt insbesondere, dass die Federwelle an ihrem freien
Ende in Axialrichtung geschlitzt ist und ein Gewinde 34 aufweist.
Eine Mutter 36 ist auf das Gewinde 34 aufgeschraubt
und klemmt das Federende 18 in dem Schlitz 38 gegen
den Schlitzgrund fest.
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Diesem
Ende der Federwelle 20 entgegengesetzt ist ein zum Teil
geschnitten dargestellter Anschlussflansch 40 vorgesehen.
In dem Anschlussflansch 40 ist eine Positioniereinrichtung 42 vorgesehen,
bei der es sich in der gezeigten Ausführungsform um eine im wesentlichen
kreisförmige Öffnung handelt,
deren Durchmesser im wesentlichen dem Durchmesser der Scharnierwelle
(nicht gezeigt) entspricht. Diese Ausnehmung wird bei der Montage
der Drehfedereinheit 12 an dem Scharnier 2 über den Scharnierwellenstummel
(nicht gezeigt) geschoben, der typischerweise seitlich über den
Lagerbock 10 des Scharniers hinausragt. Auf diese Weise
ist sichergestellt, dass die Federwelle 20 im wesentlichen in
Axialrichtung als eine Art Fortsetzung der Scharnierwelle positioniert
ist.
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In
der 2 erkennt man ferner, dass in dem Anschlussflansch 40 eine
Bohrung 44 vorgesehen ist. Durch diese Bohrung 44 kann
eine (nicht gezeigte) Schraube die Drehfedereinheit 12 an
dem Scharnier 2 und insbesondere an dem Lagerbock 10 des Scharniers 2 in
winkelmäßig korrekter
Lage festlegen. Dazu ist es günstig,
wenn in dem Lagerbock 10 eine korrespondierende Gewindeöffnung (nicht
gezeigt) vorgesehen ist.
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Ferner
erkennt man in der 2, dass an dem Anschlussflansch 40 eine
Anschlagnase 46 des Anschlags 32 vorgesehen ist,
die mit einer korrespondierenden Anschlagnase 48 an dem
Klappenanbindungs-Mitnehmer 16 kooperiert.
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Der
Klappenanbindungs-Mitnehmer 16 ist, wie in der Teilschnittdarstellung
der 3 ersichtlich, drehbar um die Federwelle 20 gelagert.
Insbesondere ist eine Kunststoffbuchse 50 aus Teflonmaterial vorgesehen,
die den direkten Kontakt zwischen dem Anschlussklappen-Mitnehmer 16 und
der Federwelle 20 verhindert. Die Kunststoffbuchse 50 kann
ausgehend von ihrer zylinderförmigen
Grundform einen umfangsmäßig wegragenden
Flansch aufweisen, der zusätzlich
direkten Kontakt zwischen dem Anschlussflansch 40 und dem
Klappenanbindungs-Mitnehmer 16 verhindert.
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In
der 3 erkennt man ferner, dass es günstig sein
kann, die Drehfeder 4 auch in Axialrichtung unter Vorspannung
zu halten. Damit wird sichergestellt, dass der Klappenanbindungs-Mitnehmer 16 in
Richtung auf den Flansch vorgespannt gehalten ist, wodurch ein Klappern
vermieden ist.
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Der
Klappenanbindungs-Mitnehmer 16 ist in der gezeigten Ausführungsform
aus zwei Flachmaterialteilen gebildet, die bereichsweise aneinander
liegen und miteinander verbunden sind. Die Flachmaterialteile können beispielsweise
aus einem Metallblech hergestellt sein und durch Punktschweißen miteinander
verbunden sein. Die beiden freien Enden dieser Flachmaterialien
sind auseinander gebogen und bilden die Gabelzinken 26, 28.
Eine Scheibe 52, beispielsweise aus Kunststoffmaterial
kann zwischen Drehfeder 4 und Klappenanbindungs-Mitnehmer 16 vorgesehen
sein, um direkten Kontakt der Drehfeder 4 mit der Klappenanbindung 16 zu
vermeiden. Die Scheibe kann beispielsweise ebenfalls aus Kunststoffmaterial
gebildet sein.
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Insgesamt
liefert die Erfindung eine bauraumsparende mechanische Federunterstützung für eine Gasdruckfeder,
die in Verlängerung
der Federwelle in einem vorhandenen Bauraum angeordnet ist und schlägt dafür einen
vorgespannt vormontierte Drehfedereinheit 4 vor, die problemlos
nach dem Tauchbadlackieren der Karosserie mit wenigen Arbeitsschritten
durch Aufstecken und Festschrauben einer Schraube montiert werden
kann.