DE10222290B4

DE10222290B4 - Antrieb

Info

Publication number: DE10222290B4
Application number: DE2002122290
Authority: DE
Inventors: Stephan Schachtl; Holger Zang; Eric Bittner; Thomas Humez
Original assignee: Valeo Sicherheitssysteme GmbH
Current assignee: Minebea AccessSolutions Deutschland GmbH
Priority date: 2002-05-18
Filing date: 2002-05-18
Publication date: 2010-11-11
Anticipated expiration: 2022-05-19
Also published as: DE50310251D1; DE10222290A1; EP1509666B1; WO2003097978A1; EP1509666A1

Abstract

Antrieb zum Verschwenken einer mit einer Scharnierachse (4) drehfest verbindbaren Fahrzeugtür oder Fahrzeugklappe (3) eines Kraftfahrzeuges mit den Merkmalen:
a) der Antrieb (1) umfaßt einen Motor (5) und ein diesem nachgeschaltetes Hebelgetriebe (6);
b) das Hebelgetriebe (6) weist mindestens einen mit dem Motor (5) drehfest verbundenen Antriebshebel (7) und mindestens einen mit der Scharnierachse (4) verbindbaren Abtriebshebel (9) auf,
c) die Schwenkachsen (8, 10) des Antriebshebels (7) und des Abtriebshebels (9) sind voneinander beabstandet und im wesentlichen parallel zueinander angeordnet;
d) die den Schwenkachsen (8, 10) abgewandten Enden des Antriebshebels (7) und des Abtriebshebels (9) sind gelenkig miteinander verbunden, derart, daß sie bei der Schwenkbewegung der Hebel (7, 9) eine Ausgleichsbewegung gegeneinander ausführen können.

Description

Die Erfindung betrifft einen Antrieb zum Verschwenken einer mit einer Scharnierachse drehfest verbindbaren Fahrzeugtür oder Fahrzeugklappe (Heckklappe, Motorhaube etc.).
Ein derartiger Antrieb zum automatischen Verschwenken der Heckklappe eines Kraftfahrzeuges ist beispielsweise aus der DE 101 52 696 A1 bekannt. Dabei wird durch eine entsprechende Betätigung eines z. B. in der Instrumententafel vorgesehenen Schalters über eine elektronische Steuereinrichtung ein Elektromotor aktiviert, der dann auf ein nachgeschaltetes Hebelgetriebe wirkt. Das Hebelgetriebe besteht aus einem mit dem Motor verbundenen Antriebshebel und einem mit der Scharnierachse eines Scharnierbügels, an dem die Heckklappe des Fahrzeuges befestigt ist, verbundenen Abtriebshebel, wobei Antriebs- und Abtriebshebel über zwei parallel zueinander angeordnete Kupplungshebel gelenkig miteinander verbunden sind.
Nachteilig ist bei diesem Antrieb, daß das Hebelgetriebe immer noch relativ viele Bauteile benötigt und einen relativ hohen Bauraumbedarf besitzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb mit einem Hebelgetriebe zum Verschwenken von Fahrzeugtüren oder Fahrzeugklappen anzugeben, bei dem der Bauraumbedarf des Hebelgetriebes geringer gewählt werden kann, als dieses mit bekannten vergleichbaren Antrieben möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weite re, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, den Antriebshebel und den Abtriebshebel direkt gelenkig miteinander zu verbinden und auf die Verwendung zusätzlicher Kupplungshebel zu verzichten. Da die Schwenkachsen der beiden Hebel nicht deckungsgleich liegen, ist die gelenkige Verbindung derart ausgestaltet, daß die Hebel eine Ausgleichsbewegung gegeneinander ausführen können.
Hierzu ist vorzugsweise einer der beiden Hebel mit einem lagernden Element verbunden und der jeweils andere Hebel mit einem Langloch versehen, in welches das lagernde Element eingreift. Bei dem lagernden Element kann es sich beispielsweise um einen Rollenkörper handeln.
Bei der gelenkigen Verbindung zwischen dem Antriebshebel und dem Abtriebshebel kann es sich auch um ein Gelenk-, Nadel- oder Pendelrollenlager handeln, wobei das jeweilige Lager derart ausgebildet ist, daß es zusätzlich zu der vorstehend erwähnten Ausgleichsbewegung auch die zwischen den Schwenkachsen der beiden Hebel auftretenden Winkelversätze während des gesamten Verstellweges ausgleicht.
Das Langloch des Abtriebshebels kann gerade, aber auch gebogen ausgebildet sein, so daß das lagernde Element bei Auftreten von Spannungen zwischen den Hebeln jeweils eine stabile Lage einnimmt.
Abgesehen von dem relativ geringen Bauraumbedarf weist der erfindungsgemäße Antrieb den Vorteil auf, daß nur eine geringe Anzahl von Bauteilen erforderlich ist. Ferner kann auf einfache Weise durch entsprechende Wahl der Hebelbewegungen auch ein gewünschter Drehmomentverlauf während des Verstellweges der Hebel mechanisch realisiert werden.
Um den Bauraumbedarf weiter zu optimieren, hat es sich ferner als vorteilhaft erwiesen, wenn das Hebelgetriebe und der Motor in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
1 die perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Antriebes mit Hebelgetriebe und mit gestrichelt angedeuteter Heckklappe eines Fahrzeuges, wobei sich die Heckklappe in ihrer geöffneten Stellung befindet;
2 eine Seitenansicht des in 1 dargestellten Hebelgetriebes von der in 1 mit II bezeichneten Seite und
3 eine 2 entsprechende Seitenansicht, wobei die Hebel des Hebelgetriebes in eine der geschlossenen Stellung der Heckklappe entsprechenden Lage verschwenkt sind.
In der 1 ist mit 1 ein Antrieb zum Verschwenken einer mit einem Scharnierbügel 2 drehfest verbundenen, gestrichelt angedeuteten Heckklappe 3 eines Kraftfahrzeuges bezeichnet. Der Scharnierbügel 2 ist drehfest mit einer Scharnierachse 4 verbunden, welche schwenkbar an einem nicht dargestellten Scharnier angeordnet ist.
Der Antrieb 1 umfaßt einen Elektromotor 5, welcher an der Karosserie eines Fahrzeuges (nicht dargestellt) befestigt ist, und ein mit dem Elektromotor 5 verbundenes Hebelgetriebe 6.
Das Hebelgetriebe 6 weist einen Antriebshebel 7 (2) auf, welcher mit der Abtriebswelle (nicht dargestellt) des Elektromotors 5 (oder eines nicht dargestellten) Zwischengetriebes drehfest verbunden ist. Die Schwenkachse des Antriebshebels 7 ist in den 2 und 3 mit dem Bezugszeichen 8 bezeichnet.
Außerdem umfaßt das Hebelgetriebe 6 einen Abtriebshebel 9, der mit der Scharnierachse 4 über eine Formschlußverbindung (z. B. Verzahnung) drehfest verbunden ist und dessen Schwenkachse 10 von der Schwenkachse 8 des Antriebshebels 7 zwar beabstandet, aber im wesentlichen parallel zu dieser angeordnet ist.
Der Antriebshebel 7 und der Abtriebshebel 9 des Hebelgetriebes 6 sind an ihren den jeweiligen Schwenkachsen 8, 10 abgewandten Enden über ein Rollenlager 11 miteinander gelenkig verbunden. Dabei weist das Rollenlager 11 einen an dem Antriebshebel 7 drehbar befestigten Rollenkörper 12 und der Abtriebshebel 9 ein Langloch 13 auf, in welches der Rollenkörper 12 eingreift. Auf seiner der Heckklappe 3 zugewandten Seite wird der Rollenkörper 12 durch den Kopf 14 einer Niete, mittels welcher er an dem Antriebshebel 7 befestigt ist, abgedeckt.
Soll die Heckklappe 3 aus der in 1 dargestellten geöffneten Position nach unten verschwenkt werden, so wird der Elektromotor 5 über eine entsprechende Schaltungsvorrichtung (nicht dargestellt) aktiviert. Der Antriebshebel 7 wird dann durch den Elektromotor 5 im Uhrzeigersinn nach oben um die Schwenkachse 8 geschwenkt und nimmt über das Rollenlager 11 den Abtriebshebel 9 mit. Dieser wird um die Schwenkachse 10 verschwenkt und dreht die Scharnierachse 4 im Uhrzeigersinn. Die Heckklappe 3 wird geschlossen.
Die aufgrund der unterschiedlichen Lagen der Schwenkachsen 8 und 10 bei den Schwenkbewegungen der beiden Hebel 7 und 9 erforderlichen Ausgleichsbewegungen werden durch das Rollenlager 11 sichergestellt.
Wie den 2 und 3 entnehmbar ist, befindet sich der Elektromotor 5 sowie ein sich an diesen anschließendes Teil des Hebelgetriebes 6 in einem gemeinsamen Antriebsgehäuse 15. Dabei weist das Antriebsgehäuse 15 einen den Abtriebshebel 9 zugewandten separaten Raumbereich 16 mit zwei Seitenwänden 17, 18 auf, welche die Schwenkbewegung des Abtriebshebels 9 mechanisch begrenzen. Hierzu ist ein an dem Abtriebshebel 9 befestigter Nocken 19 vorgesehen, der in den separaten Raumbereich 16 eingreift.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann beispielsweise das Rollenlager durch ein Gelenk-, Nadel- oder Pendelrollenlager ersetzt werden, wobei das jeweilige Lager derart ausgebildet ist, daß zwischen den Schwenkachsen der beiden Hebel eventuell auftretende Winkelversätze durch das entsprechende Lager ausgeglichen wird.
Bei dem Motor kann es sich auch um einen hydraulisch oder pneumatisch angetriebenen Motor handeln.

1: Antrieb
2: Scharnierbügel
3: Heckklappe, Fahrzeugklappe
4: Scharnierachse
5: Elektromotor, Motor
6: Hebelgetriebe, Getriebe
7: Antriebshebel, Hebel
8: Schwenkachse
9: Abtriebshebel, Hebel
10: Schwenkachse
11: Rollenlager
12: Rollenkörper, lagernde Element
13: Langloch
14: Kopf
15: Antriebsgehäuse
16: Raumbereich
17, 18: Seitenwände
19: Nocken

Claims

Antrieb zum Verschwenken einer mit einer Scharnierachse (4) drehfest verbindbaren Fahrzeugtür oder Fahrzeugklappe (3) eines Kraftfahrzeuges mit den Merkmalen: a) der Antrieb (1) umfaßt einen Motor (5) und ein diesem nachgeschaltetes Hebelgetriebe (6); b) das Hebelgetriebe (6) weist mindestens einen mit dem Motor (5) drehfest verbundenen Antriebshebel (7) und mindestens einen mit der Scharnierachse (4) verbindbaren Abtriebshebel (9) auf, c) die Schwenkachsen (8, 10) des Antriebshebels (7) und des Abtriebshebels (9) sind voneinander beabstandet und im wesentlichen parallel zueinander angeordnet; d) die den Schwenkachsen (8, 10) abgewandten Enden des Antriebshebels (7) und des Abtriebshebels (9) sind gelenkig miteinander verbunden, derart, daß sie bei der Schwenkbewegung der Hebel (7, 9) eine Ausgleichsbewegung gegeneinander ausführen können.
Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur gelenkigen Verbindung zwischen dem Antriebshebel (7) und dem Abtriebshebel (9) einer der beiden Hebel (7, 9) mit einem lagernden Element (12) verbunden ist und der jeweils andere Hebel (9, 7) ein Langloch (13) enthält, in welches das lagernde Element (12) eingreift.
Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem lagernden Element (12) um einen Rollenkörper handelt.
Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der gelenkigen Verbindung zwischen dem Antriebshebel (7) und dem Abtriebshebel (9) um ein Gelenk-, Nadel- oder Pendelrollenlager handelt, wobei das jeweilige Lager derart ausgebildet ist, daß es zwischen den Schwenkachsen (8, 10) der Hebel (7, 9) auftretende Winkelversätze ausgleicht.
Antrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Langloch (13) des Abtriebshebels (9) gebogen ausgebildet ist, derart, daß das lagernde Element (12) bei Spannungen der Hebel (7, 9) gegeneinander eine stabile Lage einnehmen kann.
Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abtriebshebel (9) auf seiner der Scharnierachse (4) zugewandten Seite einen Nocken (19) trägt, der in einen separaten, zwei Seitenwände (17, 18) aufweisenden Raumbereich (16) des Antriebsgehäuses (15) eingreift, wobei der Abstand der Seitenwände (17, 18) derart gewählt ist, daß sie die vorgegebene maximale Schwenkbewegung des Nockens (19) und damit auch der Scharnierachse (4) begrenzen.
Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebelgetriebe (6) und der Motor (5) in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind.