DE1034655B - Verfahren zum Ausrichten von Druckplatten - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zum Ausrichten von Druckplatten auf dem Formzylinder von Druckmaschinen mittels zweier Paßkreuze, die in einmal festgelegter Lage zum Druckbild der Platte je in der Nähe der sich in Zylinderumfangsrichtung erstreckenden freien Plattenkanten auf der Platte aufgebracht sind und mit Paßkreuzen in Deckung gebracht werden, die im gleichen Muster auf der Zylindermantelfläche aufgebracht sind.

Um diese sichtbar zu machen, hat man bereits vorgeschlagen, die Platte an dem Kreuzungspunkt der Paßkreuzlinien mit einem Loch zu versehen. Diese Methode hat sich gut bewährt, sie hat jedoch den Nachteil, daß größere Abweichungen von der Plattenbreite nicht möglich sind; diese sind vielmehr durch die Lage der Löcher begrenzt.

Es ist ferner bekannt, Druckschablonen an ihren in Zylinderumfangsrichtung verlaufenden Kanten mit je einer Skala zu versehen, deren Teilstriche beim Vergleich mit den Teilstrichen einer Skala auf der Schablonenwalze ein Ausrichten der Schablone ermöglichen. Die Skalenteilstriche verlaufen parallel zu der Achse der Schablonenwalze, so daß lediglich die Lage der Schablone in Walzenumfangsrichtung festgelegt werden kann. Eine Bestimmung der Lage der Schablone in Achsrichtung ist jedoch nicht möglich. Dies ist bei diesem Verfahren auch nicht beabsichtigt, denn die Schablone wird mit ihren perforierten Stirnkanten in Haken der Walze eingehängt, dadurch liegt ihre Lage in Achsrichtung eindeutig fest. Bei Mehrfarbenmaschinen ist dieses Verfahren nicht brauchbar, weil hierbei jede einzelne Farbplatte für sich auf ihrem Formzylinder sowohl in Umfangs- als auch in Achsrichtung des Zylinders ausgerichtet werden muß.

Die Erfindung unterscheidet sich demgegenüber dadurch, daß die Linien der Paßkreuze sich bis zum jeweils benachbarten Plattenrand erstrecken und mindestens eine Linie jedes Paßkreuzes zu der betreffenden Plattenkante geneigt verläuft. Die im gleichen Muster auf der Zylindermantelfläche aufgebrachten Paßkreuzlinien müssen hierbei selbstverständlich über die von der größten Platte bedeckte Fläche hinausragen.

Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet alle Nachteile bekannter Anordnungen; die Druckplatte kann in zwei Koordinaten passerhaltig mittels Paßlinien ausgerichtet werden, die sich ausschließlich an den in Zylinderumfangsrichtung verlaufenden freien Plattenkanten befinden, wobei die Plattenbreite in weiten Grenzen schwanken kann.

Soll die auszurichtende Platte in ihrer Normallage auf dem Formzylinder befestigt werden, so wird sie so aufgelegt, daß die Linien auf der Platte Fortsetzungen der Linien auf dem Zylinder darstellen. Bei Mehrfarbenmaschinen wird jeder Formzylinder mit diesen linien Verfahren zum Ausrichten
von Druckplatten

Anmelder:

Roland Offsetmaschinenfabrik
Faber & Schleicher Aktiengesellschaft,
Offenbach/M., Christian-Pless-Str. 6-30

Werner Koch, Offenbach/M.,
ist als Erfinder genannt worden

versehen; es ist somit möglich, schon bei den ersten Drucken eine einwandfrei passerhaltige Lage der einzelnen Farben zu erreichen. Der besondere Vorteil des Verfahrens ist darin zu sehen, daß auch beträchtliche Abweichungen der Platte von der Normalgröße die Anwendung des Verfahrens nicht beschränken.

Die in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung zeigen in

Fig. 1 eine Druckplatte in unausgerichtetem Zustand, Fig. 2 die gleiche Druckplatte ausgerichtet und
Fig. 3 und Fig. 4 zwei weitere Ausführungsformen der Paßlinien.

Gemäß Fig. 1 wird die Druckplatte 1 an der am Druckanfang und annähernd parallel zu der Achse des Formzylinders liegenden Kante in den Schienen 2 eingeklemmt. Eine ähnliche Schiene ist an der gegenüberliegenden Kante am Druckende der Platte vorgesehen. Mittels dieser beiden Schienen wird die Platte in an sich bekannter Weise um den Zylinder gespannt. An den beiden freien Plattenkanten sind je zwei Paßlinien 3, 4 bzw. 5, 6 angeordnet, die sich in immer gleichbleibender Lage zu dem Druckbild 7 auf der Platte 1 vom jeweiligen Plattenrand ausgehend nach innen erstrecken. Diese Lage wird unter Berücksichtigung des größtmöglichen Bildformates für jede Maschinengröße ein für allemal im voraus festgelegt. Im gleichen Muster sind auf der Zylindermantelfläche die Paßlinien 8 und 9 bzw. 10 und 11 aufgebracht, die sich um ein gewisses Stück über die Ränder der größtmöglichen Platte hinaus erstrecken. Fig. 1 zeigt dieunausgerichtete Platte, Fig. 2 dagegen die gleiche Platte in ausgerichtetem Zustand. Während in dem Beispiel nach den Fig. 1 und 2 die Schnittpunkte 12, 13 der Paßlinien innerhalb der normal großen Druckplatte liegen, sind die Paßlinien gemäß Fig. 3 so aufgebracht, daß diese Punkte außerhalb des größten Plattenformates liegen. Diese Darstellung gilt auch für

809 578/11

den Fall, daß bei der Ausführung gemäß Fig. 1 und 2 eine Platte verwendet wird, die wesentlich schmaler ist als die Normalplatte. Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung. Hierbei sind die Paßlinien 14,15 parallel zu einer Mantellinie des Zylinders bzw. zu einer Einspannkante der Platte angeordnet, während die Linien 16 und 17 mit den Linien 14, 15 einen Winkel einschließen, der vorzugsweise größer als 45 Grad ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Verfahren zum Ausrichten von Druckplatten auf dem Formzylinder von Druckmaschinen mittels zweier Paßkreuze, die in einmal festgelegter Lage

   zum Druckbild der Platte je in der Nähe der sich in Zylinderumfangsrichtung erstreckenden freien Plattenkanten auf der Platte aufgebracht sind und mit Paßkreuzen in Deckung gebracht werden, die im gleichen Muster auf der Zylindermantelfläche aufgebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Linien (3, 4, 5, 6 bzw. 14, 15, 16, 17) der Paßkreuze sich jeweils bis zum benachbarten freien Plattenrand erstrecken und mindestens eine Linie jedes Paßkreuzes zu der betreffenden Plattenkante geneigt verläuft.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr. 830 343;
   schweizerische Patentschrift Nr. 263 046.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen