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Registersystem zum passerhaltigen Ausrichten einer
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biegsamen Druckplatte Die Erfindung betrifft ein Registersystem zum
passerhaltigen Ausrichten einer biegsamen Druckplatte auf dem Plattenzylinder einer
Rotationsdruckmaschine nach den Merkmalen des Oberbegriffes des Hauptanspruches.
Ein derartiges Registersystem ist beispielsweise aus der DE-PS 17 86 317 bekannt.
In der Druckanfangskante der Druckplatte sind dabei für ein genaues Ausrichten auf
die vordere Spannleiste, die im Plattenzylinderkanal exakt gegenüber der vorderen
Kanalwand ausgerichtet gehaltert ist, Paßstanzungen vorgesehen, die eine Anlagelinie
definieren, mit der sie an Paßführungsstiften der Spannschiene zur Anlage gebracht
und dann in der Spannschiene verklemmt werden. Dieses Registersystem arbeitet nach
dem Prinzip, daß die Platte zunächst in der Spannschiene und dann die Spannschiene
auf dem Zylinder ausgerichtet wird, wobei für letzteres besondere Vorkehrungen getroffen
sind.
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Eine andere Gruppe von Register systemen arbeitet nach dem Prinzip
der direkten Ausrichtung der Platte gegenüber dem Zylinderkörper. In diesem Zusammenhang
ist auf die DE-OS 28 31 921 hinzuweisen. Diese Registersysteme mit direkter Ausrichtung
begeben sich jedoch der Möglichkeit einer kontrollierten Verstellung der Druckplatte
auf dem Zylinder, so daß ein unmittelbarer Vergleich mit der Erfindung nicht anzustellen
ist.
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Bei den Registersystemen der eingangs. genannten Art besteht nun die
Gefahr, daß die Platte beim Vorgang des Klemmens oder nach dem Klemmen durch übermäßiges
Spannen der Druckplatte in Umfangsrichtung aus der Spannschiene ganz geringfügig
herausgezogen wird, u. U. auch einseitig, so daß die Anlagelinie der Platte nicht
mehr die erforderliche genaue Stellung zu den Paßführungsstiften der Spannschiene
hat. Derartige Ungenauigkeiten können durch Verschmutzung, Abnutzung oder Handhabungsfehler
auftreten und sind für den Drucker kaum erkennbar, führen jedoch im Druck zÜ Passerfehlern
mit den bekannten Folgen, insbesondere bei Mehrfarbendruck. Auch Verschmutzung,
Abnutzung oder Beschädigung der Spannschrauben können Ursache solcher Ungenauigkeiten
sein.
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Es liegt deshalb der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine für den
Drucker leicht überschaubare Kontrollmöglichkeit für die Stellung der Druckplatte
gegenüber dem Plattenzylinder in Umfangsrichtung zu schaffen.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruches. Nach dem Einspannen der Druckanfangskante der Druckplatte in
die vordere Spann schiene und dem Ausrichten der Spannschiene in die Nullstellung
mit Hilfe der mit Skala versehenen Spannschrauben kann der Drucker durch Blick auf
die Druckplattenkanten sehr leicnt feststellen, ob die Stanzkanten in den seitlichen
Ausstanzungen jeweils. mit den Strichmarken übereinstimmen, was ihm, wenn dies der
Fall ist, bedeutet, daß die Druckplatte exakt auf dem Plßttenzylinder ausgerichtet
ist. Damit die Uberprüfung ßrallaxfrei ist, ist es wichtig, daß die Strichmarke
sich in radialer Höhe der Plattenzylindermantelfläche befindet.
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Es kann sinnvoll sein, beiderseits der auf jeder Seite des Plattenzylinders
befindlichen Strichmarke parallele Hilfsstrichmarken mit untereinander gleichen
Abständen vorzusehen, da dadurch., wenn dies bei. älteren Platten, die bereits verzogen
sind, oder bei Platten, auf denen das Druckbild
schief steht, er>tnscht
ist, ein bewußter, kontrollierter Schrägversatz der Druckplatte eingerichtet werden
kann.
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Ein erfahrener Drucker dürfte bei scharfen Strichmarken und Hilfsstrichmarken
einen Versatz mit einer Anzeigegenauigkeit von ca. 0,05 mm feststellen können.
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Eine erhöhte Ablesegenauigkeit kann dann erzielt werden, wenn die
Stanzkante und die Strichmarke einen spitzen Winkel miteinander -einschließen und
die Strichmarke von einer Linie im wesentlichen senkrecht gekreuzt wird und mit
dieser und der Stanzkante einen gemeinsamen Schnittpunkt bildet, wenn die Paßstanzungen
an den Paßführungsstiften anliegen, während zusätzlich beideseits der Linie ein
Feld gleich beabstandeter Hilfslinien vorgesehen ist. Bei einer geringfügigen Verschiebung
der Stanzkante gegenüber diesem gekreuzten Strich- und Linienfeld bildet dann die
Stanzkante nicht mehr einen gemeinsamen Schnittpunkt mit der Strichmarke und der
Linie, sondern mit irgendeinem anderen Paar aus einer Hilfsstrichmarke und einer
Hilfslinie, was dann besonders deutlich ins Auge fällt, insbesondere wenn die Strichmarke
und die Linie beispielsweise farbig gegenüber den Hilfsstrichmarken und den Hilfslinien
hervorgehoben sind. Durch den Winkelversatz zwischen der Stanzkante und der Strichmarke
kann nach Art eines Nonius auf einfache Weise die Ablesegenauigkeit erhöht und von
der Ungenauigkeit von Schätzungen befreit werden.
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Das Anbringen der Ausstanzungen an den Plattenrändern erfolgt mit
Hilfe zweier zusätzlicher Stanzwerkzeuge in der Plattenstanze, mit der in der Platte
die Registerpaßstanzungen hergestellt werden, wobei die Platte gegenüber der Stanze
über eine Mittenzentrierung ausgerichtet wird. Die zusätzlichen Stanzwerkzeuge für
die Ausstanzungen sind dann gegenüber der Mittenzentrierung so zu verschieben, daß
die Ausstanzungen bei jedem Plattenformat im Randbereich stehen.
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Soll außer einer Kontrolle in Umfangsrichtung auch eine Kontrolle
der Lage der Druckplatte auf dem Plattenzylinder in axialer Richtung möglich sein,
so kann auf dem Platten zylinder wenigstens eine weitere Skala vorgesehen sein,
die einen in Umfangsrichtung verlaufenden Hauptstrich und Hilfsstriche-mit untereinander
gleichem Abstand hat und die mit der in Umfangsrichtung verlaufenden Stanzkante
wenigstens einer Ausstanzung derart in Beziehung gesetzt ist, daß bei exakt ausgerichteter
Druckplatte der Hauptstrich und die in Umfangsrichtung verlaufende Stanzkante in
Deckung sind.
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Wenn die Skala für die Kontrolle in Umfangsrichtung aus dem gekreuzten
Feld aus Strichmarke, Hilfsstrichmarken, Linie und Hilfslinien besteht, wie oben
dargelegt, können die Linie und die Hilfslinien zugleich die Funktion des Hauptstriches
und der Hilfsstriche übernehmen, wobei. dann u.U.
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eine der Hilfslinien als Hauptstrich entsprechend der durch die Plattenstanze
vorgegebenen Lage der in Umfangsrichtung verlaufenden Stanzkante der Ausstanzung
als Hauptstrich optisch hervorgehoben wird.
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Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird
die Erfindung nun im einzelnen erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf
einen Druckzylinder im Bereich der vorderen Spannschiene mit eingespannter Druckplatte;
Fig. 2 die Druckanfangskante der Druckplatte; und Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung
des Strichmarken- und Linienfeldes mit darüber angedeuteter Ausstanzung der Druckplatte.
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Die Figur 1 zeit in Draufsicht eine vordere Spannschiene 10, die mit
Spannschrauben 11 gegenüber der vorderen Kanalwand eines Plattenzylinders justierbar
abgestützt ist. In die Spannschiene ist in üblicher Weise eine Druckplatte 12 an
ihrer Druckanfangskante 13 eingespannt. Die Druckplatte 12 (siehe auch Figur 2)
ist mit den üblichen Register aus stanzungen 14, 15 an der Druckanfangskante versehen,
die an den Paßführungsstiften 16, 17 in der Spannschiene 10 während des Einspannens
zur Anlage gebracht werden. Zu beiden Seiten der Spannschiene 10 befindet sich am
Druckzylinder je eine Skala 18 mit einer Strichmarke 19 und Hiifsstrichmarken 20.
Die Druckplatte (Fig. 2) weist zu den Seitenrändern hin offene Ausstanzungen 21
auf, deren zur Anlagekante 13 der Druckplatte 12 parallele Stanzkanten 22 dann mit
den auf dem Druckzylinder angebrachten Strichmarken 19 deckend zusammenfallen, wenn
die Paßstanzungen 14, 15 exakt gegen die Paßführungsstifte 16, 17 angeschoben sind
und die Spannschrauben 11 in Nullstellung eingerichtet sind.
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Die Strichmarken und Hilfsstrichmarken 19 bzw. 20 können auf gesonderten,
am Plattenzylinder angeschraubten, polierten Anzeigewinkeln vorgesehen sein und
müssen, um ein spielfreies Aufliegen der Druckplatte 12 zu gewährleisten, in radialer
Höhe der Mantelfläche des Plattenzylinders liegen.
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Dadurch ist ein parallaxfreies Ablesen gewährleistet, und das Bedienungspersonal
ist durch die scharfkantigen Ecken der Platten nicht gefährdet.
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Die Fig. 3 zeigt in vergrößerter Ausschnittsdarstellung eine mögliche
Ausgestaltung der Strichmarken und Hilfsstrichmarken, die sowohl eine genaue Ablesung
der exakten Nullstellung als auch besonders gut ein bewußtes Verstellen der Druckplatte
12 ermöglicht. Bei dieser Ausgestaltung schließt die Stanzkante 22 der gestrichelt
angedeuteten Druckplatte 12 mit der Strichmarke 19 und den Hilfsstrihmarken 20 einen
spitzen Winkel ein. Vorteilhafterweise liegt die Stanzkante 22 zur Druckanfangskante
13 der Druckplatte 12 parallel, während die Strichmarke 19 dagegen etwas schräg
verläuft, um eine universelle Verwendung der Druckplatte 12 auch bei einfacher Ausgestaltung
der Strichmarke und der Hilfsstrichmarken zu gewährleisten.
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Das Feld der Strichmarke 19 mit den Hilfsstrichmarken 20 wird von
einer Linie 23 mit dazu parallelen Hilfslinien 24 mit gegeneinander gleichem Abstand
gekreuzt. Im dargestellten Fall der Fig. 3 verläuft die Linie 23 mit den Hilfslinien
24 senkrecht zur Stanzkante 22, was jedoch für das Prinzip nicht entscheidend ist.
Der Schnittpunkt zwischen der Strichmarke 19 und der Linie 23 befindet sich dort,
wo die Stanzkante 22 mit der Strichmarke 19 einen Schnittpunkt bildet, wenn die
Paßstanzungen 14, 15 an den Paßführungsstiften 16, 17 anliegen.
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Der Drucker kann nun nicht nur die exakte Nullstellung, in der sich
die Stanzkante 22, die Strichmarke 19 und die Linie 23 in einem Punkt schneiden,
sondern auch mit großer Genauigkeit eine Abweichung aus dieser Nullstellung erkennen,
da die Stanzkante 22 dann die Strichmarke 19 außerhalb des Koordinatenpunktes 0,0
schneidet. Die Erkennung des Schnittpunktes ist durch die Hilfslinien 24 begünstigt.
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Es ist nun ein Leichtes, durch geeignete Wahl des spitzen Winkels
zwischen der Stanzkante 22 und der Strichmarke 19, sowie der Abstände zwischen den
Hilfslinien 24, die Ablesung zwischen den Hilfsstrichmarken 20 nach Art eines Noniusa
zu unterteilen, so daß der Drucker nicht mehr auf eine Schätzung des Abstands zwischen
Stanzkante 22 und Strichmarke 19 angewiesen ist, sondern den Schnittpunkt zwischen
Stanzkante 22 und Strichmarke 19 sowie die diesem Schnittpunkt zugehörige Hilfslinie
24 aufsucht und dann nach einera Maßstabstabelle die zugehörige Umfangsverschiebung
abliest.
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Wird beispielsweise ein Winkel zwischen Stanzkante 22 und Strichmarke
19 mit einem Tangens von 1/10 gewählt und haben die Linie 23 und die Hilfslinien
24 Abstände von 1 mm zueinander, so bedeutet eine Verschiebung der Stanzkante in
Umfangsrichtung um z. B. 0,3 mm, daß die Stanzkante 22 die Strichmarke 19 im Schnittpunkt
der Strichmarke mit derjenigen Hilfslinie 24 schneidet, die gegen die Linie 23 um
3 mm versetzt ist. Es kann sich als vorteilhaft erweisen, die Hilfslinien 24 und
u. U. auch die Hilfsstrichmarken 20 mit Ziffern in positiver und negativer Richtung,
ausgehend von der Linie 23 bzw. der Strichmarke 19, als 0, zu kennzeichnen, um die
Ablesung sicherer und die Entnahme der wirklichen Verschiebungswerte aus einer Tabelle
leichter zu machen.
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Eine solche Tabelle der Verschiebungswerte in Millimeter sähe für
die oben angegebenen Linienabstände und den Tangens des Winkels von 1/10 etwa folgendermaßen
aus:
Bezeichnung der Hilfslinie -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 |
Hilfsstrichmarke -1 -2,4 -2,3 -2,2 -2,1 -2,0 -1,9 -1,8 -1,7
-1,6 -1,5 |
" -2 -1,4 -1,3 -1,2 -1,1 -1,0 -0,9 -0,8 -0,7 -0,6 -0,5 |
" 0 -0,4 -0,3 -0,2 -0,1 0 0,1 0,2 0,2 0,4 0,5 |
" 1 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,1 1,2 1,2 1,4 1,5 |
" 2 1,6 1,7 1,8 1,9 2,0 2,1 2,2 2,2 2,4 2,5 |
" 3 2,6 2,7 2,8 2,9 3,0 3,1 3,2 3,2 3,4 3,5 |
In der Fig. 3 ist die verschobene Stanzkante mit 22' bezeichnet
und strichpunktiert eingezeichnet, während die zugehörige Hilfslinie mit 24' gekennzeichnet
ist.
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Es ist grundsätzlich auch möglich, die Umfangsverschiebung der Stanzkanten
22 gegenüber einer definierten Nullstellung bei exakter Ausrichtung der Druckplatte
mittels elektronischer Abtasteinrichtungen festzustellen und elektronisch anzuzeigen,
so daß für den Drucker bei ungünstigen Lichtverhältnissen am Arbeitsplatz das Ablesen
an scharfen Strichmarken entfallen kann. Die eindimensionale Kontrolle der erfindungsgemäßen
Einrichtung erlaubt eine besonders einfache Handhabung.
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L e e r s e i t e