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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung bezieht sich allgemein
auf Abbildungssysteme, die in der Lage sind, Objekte in mehrfachen
Modalitäten
zu scannen bzw. abzutasten, und insbesondere auf Mehrfachmodalitätssysteme,
bei denen die Modalitäten
unterschiedliche Sichtfelder besitzen.
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Die vorliegende Erfindung ist gerichtet
auf mit mehrfachen Modalitäten
arbeitende Abbildungssysteme, die in der Lage sind, eine Abtastung
unter Einsatz verschiedener Modalitäten durchzuführen, zum
Beispiel der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) sowie der Computertomographie
(CT), ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein. Der Unterschied zwischen Mehrfachmodus und Mehrfachmodalität besteht
darin, daß Mehrfachmodussysteme
benutzt werden, um Abtastungen bzw. Scans in verschiedenen Modi
durchzuführen
(zum Beispiel im Fluoreszensmodus sowie im Tomosynthesemodus), während ein
mehrfach modales System (Mehrfachmodalitätssystem) verwendet wird, um
Scans in verschiedenen Modalitäten
(zum Beispiel CT und PET) durchzuführen. Es wird davon ausgegangen,
daß die
Vorteile aus der Erfindung für
alle Abbildungssysteme mit Mehrfachmodalität erwachsen, zum Beispiel für ein CT/PET
Abbildungssystem, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
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Mindestens einige Mehrfachmodalitätsysteme
besitzen unterschiedliche Sichtfelder (fields of views – FOVs)
für die
verschiedenen Modalitäten.
Zum Beispiel kann ein CT/PET System ein CT FOV aufweisen, das kleiner
ist als ein PET FOV, und unter einigen Abtastbedingungen können sich
Teile von einem Patienten über das
von einem CT Detektor gemessene Gebiet hinaus erstrecken, was zu
Bildfehlern bzw. Bildartefakten sowie zu einer unvollständigen Darstellung
des abgebildeten Objekts führen
kann. Es sind einige bekannte Verfahren publiziert worden, welche
die Verminderung der Artefakte ansprechen, nicht jedoch die Abbildung
des Teils von dem Patienten, der außerhalb des CT FOV liegt.
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Bei derartigen Multimodalitätssystemen,
wie zum Beispiel bei einem integrierten PET-CT System, gibt es eine
innewohnende Justierung der PET und der CT Bilder, welche das System
gewinnt. Da der Patient während
der PET- und CT-Anteile für
die Datengewinnung ruhig auf demselben Tisch liegt, wird sich der
Patient in einer gleichbleibenden Position und Orientierung während der
beiden Gewinnungsvorgänge
befinden, was den Prozeß der
Korrelation sowie der Verschmelzung der CT und PET Bilder in großem Maße vereinfacht. Dies
erlaubt es, das CT Bild dazu zu verwenden, eine Schwächungskorrekturinformation
für die
Rekonstruktion des PET Bildes zu benutzen, und erlaubt es ferner
einem Bildleser, in einfacher Weise die von dem CT Bild dargestellte
Information die Anatomie betreffend sowie die in dem PET Bild dargestellte
funktionelle Information miteinander zu korrelieren. Es ist jedoch
wünschenswert,
Schwächungsinformationen
für die
Rekonstruktion des PET Bildes von dem Teil des Patienten zu gewinnen,
der sich über
das CT FOV hinaus erstreckt. Es ist weiterhin wünschenswert, genaue Schwächungsinformationen
für das
PET Bild innerhalb des FOV vorzusehen. (Man beachte, daß durch
ein Abschneiden (truncation} verursachte Artefakte einseitig überwiegende (biased)
Schwächungsinformationen
erzeugen.)
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Gemäß einem Aspekt enthält ein Verfahren
das Abtasten eines Objekts in einer ersten Modalität mit einem
ersten Sichtfeld, um Daten für
diese erste Modalität
zu erhalten unter Einschluß von
Daten eines vollständig
abgetasteten Sichtfeldes sowie von Daten eines teilweise abgetasteten
Sichtfeldes. Das Verfahren enthält
ferner das Abtasten des Objekts in einer zweiten Modalität mit einem
zweiten Sichtfeld, das größer ist als
das erste Sichtfeld, um zweite Modalitätsdaten zu erhalten, sowie
die Rekonstruktion eines Bildes von dem Objekt unter Verwendung
der zweiten Modalitätsdaten
sowie der ersten Modalitätsdaten
von dem teilweise abgetasteten Sichtfeld.
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Gemäß einem weiteren Aspekt ist
eine Abbildungseinrichtung vorgesehen. Die Einrichtung enthält ein Computertomographie
(CT)-System, welches eine Röntgenquelle
sowie einen auf Röntgenstrahlen
ansprechenden Detektor enthält,
der so positioniert ist, daß er
die von der Quelle ausgesandten Röntgenstrahlen empfängt, ferner
ein Positron-Emissions-Tomograhie (PET)-System, welches einen auf
einen Gammastrahl ansprechenden Detektor enthält, sowie einen betriebsmäßig an das
CT System sowie an das PET System angekoppelten Computer. Der Computer
ist so konfiguriert, daß er
Daten von einem CT Scan eines Objekts empfängt, wobei diese Daten die
Daten von einem vollständig
abgetasteten Sichtfeld sowie Daten von einem teilweise abgetasteten
Sichtfeld enthalten, daß er
ferner die empfangenen Daten aus dem teilweise abgetasteten Sichtfeld
anreichert bzw. vermehrt unter Verwendung der Daten von dem vollständig abgetasteten
Sichtfeld, daß er
Daten von einem PET Scan des Objekts empfängt und ein Bild von dem Objekt
rekonstruiert unter Verwendung der empfangenen PET Daten sowie der
angereicherten Daten aus dem teilweise abgetasteten Sichtfeld.
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Gemäß einem weiteren Aspekt ist
ein mittels eines Computers lesbares, mit einem Programm kodiertes
Medium vorgesehen. Das Programm ist so konfiguriert, daß es einen
Computer anweist, Daten aus einem in einer ersten Modalität teilweise
abgetasteten Sichtfeld unter Verwendung von Daten des in der ersten
Modalität
vollständig
abgetasteten Sichtfeldes anzureichern, und ein Bild unter Verwendung
der angereicherten Daten in der ersten Modalität in einer zweiten Modalität zu rekonstruieren.
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Die Erfindung enthält weiter
ein Verfahren zur Anwendung mit den ersten und zweiten Bilddatensätzen entsprechend
den ersten bzw. zweiten Sichtfeldern (FOV), wobei der erste Datensatz
eine Anzahl von Projektionsansichten enthält, die jede erste bis letzte
Schwächungsmessungen
entsprechend den ersten bis letzten parallelen Flugbahnen durch
das erste FOV enthält
bzw. das erste FOV, das kleiner als das zweite FOV und darin enthalten
ist, und zwar derart, daß nur
eine dem ersten und zweiten FOV gemeinsame Fläche von jeder der Projektionsansichten überstrichen
wird und eine Fläche
innerhalb des zweiten FOV und außerhalb des ersten FOV nur
von einer Untergruppe der Projektionsansichten überstrichen wird. Das Verfahren
enthält
dabei die Schritte: Verwenden der Schwächungsmessungen von mindestens
einer Projektionsansicht zum Anreichern der Schwächungsmessungen von mindestens
einer anderen Projektionsansicht, um Schwächungsmessungen bzw. Meßwerte der
mindestens einen weiteren Projektionsansicht hinzuzufügen, und
zwar entsprechend den Flugbahnen die mindestens einen Teil des zweiten
FOV überstrei chen;
Verwenden der angereicherten Projektionsansichten zur Kompensation
des zweiten Datensatzes für
die Schwächung
und Verknüpfen des
kompensierten zweiten Datensatzes, um ein Bild zu erzeugen.
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Die Erfindung enthält ferner
ein Verfahren zum Gebrauch mit einem die Struktur betreffenden Datensatz
sowie einem die Funktion betreffenden Datensatz, welche jeweils
strukturelle und funktionelle Charakteristiken eines abgebildeten
Objekts anzeigen. Die die Struktur und Funktion betreffenden Sätze entsprechen den
ersten bzw. den zweiten Sichtfeldern (FOV); der die Struktur betreffende
Datensatz enthält
eine Anzahl von Projektionsansichten, die jede erste bis letzte
Schwächungsmeßwerte enthält entsprechend
den ersten bis letzten parallelen Flugbahnen durch das erste FOV
bzw. das erste FOV, das kleiner als das zweite FOV und darin enthalten
ist derart, daß nur
die den ersten und zweiten FOVs gemeinsame Fläche von jeder der Projektionsansichten überstrichen
(traversed) wird, und daß die
Fläche
innerhalb des zweiten FOV und außerhalb des ersten FOV nur
von einer Untergruppe der Projektionsansichten überstrichen wird. Das Verfahren
enthält
für jede
Projektionsansicht die Schritte: Aufsummieren aller Schwächungsmeßwerte zum
Erzeugen einer Schwächungsmessung
der Ansicht; Identifizieren der maximalen Schwächungsmessung der Ansicht,
und für jede
der Schwächungsmessungen
der Ansicht von mindestens einer Untergruppe, welche kleiner ist
als die maximale Schwächungsmessung,
Anreichern (augmenting) der zugehörigen Projektionsansicht zum
Erzeugen einer vermehrten bzw. angereicherten Schwächungsansicht
derart, daß die
Summe aller Schwächungsmessungen
der angereicherten Ansicht im wesentlichen gleich ist mit der maximalen
Schwächungsmessung, wobei
man die angereicherten Projektionsansichten sowie die nicht angereicherten
Projektionsansichten benutzt zur Kompensation des zweiten Datensatzes
hinsichtlich der Schwächung
und wobei man den kompensierten zweiten Datensatz zur Konstruktion
eines Bildes verknüpft.
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Zusätzlich enthält die Erfindung ein Verfahren
für den
Gebrauch mit ersten und zweiten zum Sammeln von ersten und zweiten
Datensätzen
aus einer Anzahl von Projektionswinkeln für erste bzw. zweite Sichtfelder (FOV)
angeordneten Detektoren. Die Daten bei jedem Projektionswinkel enthalten
eine Projektionsansicht, wobei das zweite FOV größer ist als das erste FOV und
dieses enthält,
so daß jede
von einer ersten Gruppe von Projektionsansichten nur einen Teil
des zweiten FOV überstri chen.
Das Verfahren zum Erzeugen einer Abbildung von einem Objekt, das
sich innerhalb des zweiten FOV befindet umfaßt die Schritte: Sammeln der
ersten und zweiten Datensätze,
identifizieren von mindestens einem ersten Satz von Projektionsansichten,
der wahrscheinlich das ganze Objekt als vollständige Projektionsansicht umfaßt, wobei
sich das Objekt über
das erste FOV hinaus erstreckt; identifizieren von ersten Projektionsansichten,
die das Objekt als abgeschnittene Projektionsansichten darüber hinaus
erstreckt; Verwenden der Daten der vollständigen Projektionsansicht zum Anreichern
der Daten von jeder abgeschnittenen Projektionsansicht, wobei ein
angereicherter erster Satz erzeugt wird; Verknüpfen des angereicherten ersten
Satzes mit dem zweiten Satz zum Erzeugen eines kompensierten zweiten
Satzes und Verknüpfen
des kompensierten zweiten Satzes, um eine Abbildung zu erzeugen.
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Darüber hinaus enthält die Erfindung
eine Abbildungseinrichtung zum Gebrauch mit einem die Struktur betreffenden
Datensatz sowie mit einem die Funktion betreffenden Datensatz, welche
die strukturellen und funktionellen Charakteristiken eines abgebildeten
Objekts anzeigen. Dabei entsprechen die strukturellen und funktionellen
Sätze ersten
bzw. zweiten Sichtfeldern (FOV), wobei der die Struktur betreffende
Datensatz eine Anzahl von Projektionsansichten enthält, welche
jede erste bis letzte Schwächungsmessungen
enthält
entsprechend ersten bis letzten parallelen Flugbahnen durch das
erste FOV bzw. das erste FOV, welches kleiner als das zweite FOV
und darin enthalten ist derart, das nur die den ersten und zweiten
FOVs gemeinsame Fläche
von jeder der Projektionsansichten überstrichen wird und die Fläche innerhalb
des zweiten FOV und außerhalb
des ersten FOV nur von einer Untergruppe der Projektionsansichten überstrichen
wird. Die Einrichtung enthält
einen Computer, der für
jede Projektionsansicht so konfiguriert ist, daß er alle Schwächungsmeßwerte aufsummiert
zum Erzeugen eines die Ansicht betreffenden Schwächungswertes, daß er den
maximalen, die Ansicht betreffenden Schwächungsmeßwert identifiziert sowie für jede von
mindestens einer Untergruppe der die Ansicht betreffenden Schwächungsmeßwerte denjenigen
bestimmt, der kleiner ist als der maximale Schwächungsmeßwert, daß er die zugehörige Projektionsansicht
anreichert zum Erzeugen einer angereicherten Schwächungsansicht,
so daß die
Summe aller Schwächungsmeßwerte für die angereicherte
Ansicht im wesentlichen gleich ist mit dem maximalen Schwächungsmeßwert, daß er die
angereicherten Projektionsansichten sowie die nicht angereicherten
Projektionsansichten benutzt zum Kompensieren des zweiten Datensatzes
für die
Schwächung
und den kompensierten zweiten Datensatz zur Erzeugung einer Abbildung
verknüpft.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine bildliche Ansicht einer Ausführung eines CT Bildgebungssystems;
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2 ist
ein schematisches Blockschaltbild des in der 1 dargestellten Systems;
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3 veranschaulicht
durch Abschneiden verursachte Artefakte;
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4 ist
eine graphische Darstellung, welche eine über alle Kanäle als Funktion
des Projektionswinkels integrierte totale Schwächung für ein Brustphantom(bild) zeigt;
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5 ist
eine Erläuterung
eines Abschneidevorgangs in einer klinischen Umgebung;
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6 ist
eine graphische Darstellung, welche den Einfluß einer Abschneideprojektion
auf eine Gesamtschwächung
darstellt;
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7 ist
eine Darstellung einer Flanken- bzw. Neigungs- und Grenzbereichsabschätzung;
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8 ist
eine Darstellung eines angepaßten
Wasserzylinders für
eine abgeschnittene Projektion;
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9 ist
eine Darstellung einer Projektionserweiterung im Maßstab der
erwarteten totalen Schwächung;
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10 stellt
eine Anzahl von Abbildungen dar;
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11 ist
eine Draufsicht auf das in den 1 und 2 gezeigte System und veranschaulicht
eine Abtastebene einer ersten Modalität sowie eine Abtastebene einer
zweiten Modalität;
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12 veranschaulicht
transaxiale Abbildungsfelder der ersten und zweiten Modalitäten;
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13 stellt
ein normal rekonstruiertes Bild eines CT Detektors dar, der auf
ein vollständig
abgetastetes Sichtfeld beschränkt
ist;
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14 stellt
ein Flußdiagramm
für eine
CT-FI (Funktionalbild-) Rekonstruktion dar;
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15 zeigt
eine graphische Darstellung einer Anzahl von Umwandlungstabellen
für die
Umwandlung von Meßwerten
bei verschiedenen CT kVp Einstellungen in Schwächungskoeffizienten bei 511
keV;
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16 zeigt
beispielhafte Abbildungen von dem in den 1 und 2 gezeigten
PET CT System, wobei innerhalb eines 50cm CT Sichtfeldes FOV positionierte
Phantomdarstellungen links liegen und außerhalb des 50cm CT Sichtfeldes
FOV liegende Phantomstrukturen rechts liegen;
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17 illustriert,
daß eine
in einem abgeschnittenen Schwächungsgebiet
rekonstruierte Aktivität
kleiner ist als in einem voll unterstützen Gebiet;
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18 zeigt
rekonstruierte CT Bilder unter Verwendung einer hier beschriebenen
Detektor-Extrapolation;
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19 zeigt
eine aus einer PET Emissionsabtastung rekonstruierte Schwächungskorrektur,
die aus einem erweiterten CT Bild abgeleitet ist.
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DETAILIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Es werden hier Verfahren und Einrichtungen
zur Kompensation von Abschneidevorgängen für ein erweitertes Sichtfeld
in rotierenden (Bilddaten-) Gewinnungssystemen vorgesehen. Wie weiter
unten in größerem Detail
erläutert
wird, basiert ein Verfahren zumindest teilweise auf einer Eigenschaft,
wonach für
eine parallele Abtastgeometrie der gesamte Betrag der über alle
Kanäle
integrierten Schwächung
für eine
parallele Abtastgeometrie unabhängig
ist von dem Projektionswinkel. Die Einrichtungen und Verfahren werden
veranschaulicht mit Bezug auf die Figuren, in denen gleiche Ziffern
in allen Figuren dieselben Elemente bezeichnen. Diese Figuren sind
als Erläuterung
gedacht und keineswegs als Einschränkung; sie sind hier beigefügt, um die Erläuterung
einer beispielhaften Ausführungsform
der Einrichtungen sowie von Verfahren nach der Erfindung zu erleichtern.
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In einigen bekannten Konfigurationen
für ein
CT Bildgebungssystem projiziert eine Röntgenquelle ein fächerförmiges Bündel, das
so gerichtet ist, daß es
in einer im allgemeinen als die "Bildebene" bezeichneten X-Y
Ebene eines Kartesischen Koordinatensystems liegt. Das Röntgenbündel verläuft durch
ein gerade abgebildetes Objekt, zum Beispiel einen Patienten. Nachdem
es durch das Objekt geschwächt
bzw. gedämpft
worden ist, trifft das Strahlenbündel
auf ein Feld bzw. Array von Strahlungsdetektoren. Die Intensität der an
dem Detektorfeld empfangenen ge schwächten Bündelstrahlung ist abhängig von
der Schwächung
eines Röntgenbündels durch
das Objekt. Jedes Detektorelement von dem Feld erzeugt ein separates
elektrisches Signal, das ein Maß für die Schwächung bzw.
Dämpfung
des Bündels
an der Detektorstelle darstellt. Die Intensitätsmessungen von all den Detektoren
werden getrennt gewonnen, um ein Übertragungsprofil zu erzeugen.
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Bei CT Systemen der dritten Generation
werden die Röntgenquelle
sowie das Detektorfeld mit einem Gestell innerhalb der Bildebene
sowie um das abzubildende Objekt herum so gedreht, daß sich der
Winkel, unter dem das Röntgenbündel das
Objekt schneidet, in konstanter Weise ändert. Eine Gruppe von Schwächungsmessungen
der Röntgenstrahlen,
d.h. die Projektionsdaten von dem Detektorfeld bei einem Gestellwinkel,
wird als eine "Ansicht" (view) bezeichnet.
Eine "Abtastung" bzw. ein "Scan" des Objekts umfaßt einen
Satz von Ansichten, die während
eines Umlaufs der Röntgenquelle
und des Detektors unter verschiedenen Gestellwinkeln oder Ansichtswinkeln
gemacht wurden.
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Im Rahmen einer axialen Abtastung
bzw. eines axialen Scans werden die Projektionsdaten weiter verarbeitet,
um ein Bild zu erzeugen, das einem zweidimensionalen Schnitt (Slice)
durch das Objekt entspricht. Ein Verfahren zur Rekonstruktion eines
Bildes aus einem Satz von Projektionsdaten wird auf dem Fachgebiet bezeichnet
als die gefilterte Rückproduktionstechnik.
Dieses Verfahren setzt die Schwächungsmessungen
von einem Scan um in "CT
Zahlen" oder "Hounsfield-Einheiten" genannte ganze Zahlen,
die zur Steuerung der Helligkeit eines entsprechenden Pixels auf
einer Katodenstrahlröhrenanzeige
benutzt werden.
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Um die gesamte Abtastzeit zu verringern,
kann eine "schrauben-
oder wendelförmige" (helical) Abtastung
durchgeführt
werden. Um eine "schraubenförmige" Abtastung auszuführen, wird
der Patient bewegt, während
die Daten für
die vorgeschriebene Anzahl von Schnitten bzw. Slices gewonnen werden.
Ein solches System erzeugt eine einzelne Schraubenlinie aus einer
schraubenförmigen
Abtastung mit einem Fächerbündel. Die
von dem Fächerbündel erstellte
Schraubenlinie liefert Projektionsdaten, aus denen Bilder in jedem
vorgegebenen Schnitt rekonstruiert werden können.
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Rekonstruktionsalgorithmen für eine schraubenförmige Abtastung
verwenden in typischen Fällen schraubenförmige Gewichtungsalgorithmen,
welche die gesammelten Daten als Funktion des Sichtwinkels sowie
des Detektorkanalindex gewichten. Speziell werden vor einem gefilterten
Rückprojektionsprozeß die Daten
gemäß einem
schraubförmigen
Gewichtungsfaktor gewichtet, der eine Funktion sowohl des Gestellwinkels als
auch des Detektorwinkels darstellt. Die gewichteten Daten werden
sodann weiterverarbeitet, um CT Zahlen zu erzeugen und um ein Bild
zu konstruieren, das einem zweidimensionalen Schnitt bzw. Slice
durch das Objekt entspricht.
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Um die Leistungsfähigkeit des CT Systems weiter
zu verbessern, werden Mehrfachschnitt- bzw. Multislice-CT Systeme
gebaut. In solchen Systemen werden mehrfache Projektionen gleichzeitig
mit mehrfachen Detektorreihen gewonnen. Ähnlich wie im Falle der schraubenförmigen Abtastung
werden vor dem gefilterten Rückprojektionsprozeß Gewichtungsfunktionen
auf die Projektionsdaten angewendet.
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Mindestens einige CT Systeme sind
so konfiguriert, daß sie
ebenfalls eine Positronen-Emissions-Tomographie (PET) durchführen, und
werden als CT/PET Systeme (und PET/CT Systeme) angesprochen. Positronen
sind positiv geladene Elektronen (Anti-Elektronen), die von Radionukliden
emittiert werden, die unter Verwendung eines Zyklotrons oder einer
anderen Vorrichtung präpariert
worden sind. Die am häufigsten
bei der diagnostizierenden Bildgebung benutzen Radionuklide sind
Fluor-18 (18F),
Kohlenstoff-11 (11C), Stickstoff-13 (13N) und Sauerstoff-15 (150).
Radionuklide werden verwendet als radioaktive Marker, sogenannte "Radiopharmazeutika", indem man sie in
Substanzen wie zum Beispiel Glukose oder Kohlenstoffdioxid einbringt.
Eine gebräuchliche
Anwendung liegt für
Radiopharmazeutika auf dem Gebiet der medizinischen Bildgebung.
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Um bei der Bildgebung ein Radiopharmazeutikum
zu benutzen, wird das Radiopharmazeutikum in einen Patienten injiziert
und sammelt sich an in einem Organ, einem Gefäß oder dergleichen, was abgebildet werden
soll. Es ist bekannt, daß spezifische
Radiopharmazeutika in bestimmten Organen konzentriert werden oder,
im Fall eines Gefäßes, daß spezifische
Radiopharmazeutika nicht von einer Gefäßwand absorbiert werden. Der
Konzentrationsvorgang ist oft verbunden mit Prozessen, zum Beispiel
dem Glukosestoffwechsel, dem Fettsäurestoffwechsel sowie der Proteinsynthese.
Im Interesse einer Vereinfachung dieser Erklärung wird nachfolgend ein abzubildendes
Organ, das ein Gefäß enthält, allgemein
als ein "Organ von
Interesse" bezeichnet,
und die Erfindung wird beschrieben mit Hinblick auf ein hypothetisches
Organ von Interesse.
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Nachdem das Radiopharmazeutikum in
einem Organ von Interesse angereichert worden ist und während die
Radionuklide abklingen, emittieren die Radionuklide Positronen.
Die Positronen laufen über
eine sehr kurze Distanz, bevor sie auf ein Elektron treffen, und
wenn das Positron auf ein Elektron trifft, wird das Positron ausgelöscht bzw.
zerstrahlt (annihilated) und in zwei Photonen oder Gammastrahlen
umgewandelt. Dieser Auslöschungsvorgang
wird charakterisiert durch zwei Merkmale, die relevant sind für die medizinische
Bildgebung und insbesondere für
die medizinische Bildgebung unter Verwendung von Photonen-Emissions-Tomographie
(PET). Erstens weist jeder Gammastrahl eine Energie von ungefähr 511 keV
bei der Auslöschung
auf. Zweitens sind die zwei Gammastrahlen im wesentlichen in entgegengesetzte
Richtungen ausgerichtet.
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Wenn bei der PET Bildgebung die generellen
Auslöschungsstellen
in drei Dimensionen identifiziert werden können, kann eine dreidimensionale
Abbildung von dem interessierenden Organ für eine Beobachtung rekonstruiert
werden. Zum Ermitteln von Auslöschungsorten
wird eine PET Kamera verwendet. Eine beispielhafte PET Kamera enthält eine
Anzahl von Detektoren sowie einen Prozessor, der unter anderem Koinzidenzschaltkreise
enthält.
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Die Koinzidenzschaltkreise identifizieren
im wesentlichen gleichzeitige Impulspaare, welche den Detektoren
entsprechen, die im wesentlichen auf gegenüberliegenden Seiten der Bildfläche liegen.
Somit zeigt ein gleichzeitiges Impulspaar an, daß ein Auslöschvorgang auf einer geraden
Linie zwischen einem zugehörigen
Paar von Detektoren aufgetreten ist. Über eine (Daten-)Gewinnungsperiode
von wenigen Minuten werden Millionen von Auslöschungen aufgezeichnet, wobei
jede Auslöschung
mit einem eindeutigen Detektorpaar assoziiert ist. Nach einer Gewinnungsperiode
können
die aufgezeichneten Löschvorgangdaten über irgendeines von
vielen verschiedenen gut bekannten Rückprojektionsverfahren benutzt
werden, um die dreidimensionale Abbildung des interessierenden Organs
zu erzeugen.
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In der hier benutzten Form sollte
bei einem im Singular mit einem vorangestellten unbestimmten Artikel "ein" zitierten Element
oder Schritt das so zu verstehen sein, daß dadurch nicht mehrere solche
Elemente oder Schritte ausgeschlossen werden sollen, es sei denn,
ein solcher Ausschluß ist
explizit aufgeführt.
Weiterhin sind Bezugnahmen auf "eine
Ausführung" der vorliegenden
Erfindung nicht so zu deuten, daß sie die Existenz von zusätzlichen
Ausführungsformen
ausschließen,
die ebenfalls die zitierten Merkmale enthalten.
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Weiterhin ist der hier benutze Ausdruck "Erzeugen bzw. Rekonstruieren
eines Bildes" nicht
so zu verstehen, daß er
Ausführungen
der vorliegenden Erfindung ausschließt, in denen die ein Bild darstellenden
Daten zwar erzeugt werden, jedoch nicht ein ansehbares (wirkliches)
Bild. Deshalb bezieht sich der hier verwendete Ausdruck "Bild" umfassend sowohl
auf ansehbare Bilder als auch auf ein ansehbares Bild repräsentierende
Daten. Viele Ausführungen
erzeugen jedoch (oder sind entsprechend konfiguriert), mindestens
ein ansehbares Bild.
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Unter Bezugnahme auf die 1 und 2 ist ein mehrfach-modales Bildgebungssystem 10 dargestellt und
enthält
eine (nicht in 1 und 2 gezeigte) Einheit mit einer
ersten Modalität
sowie eine Einheit mit einer zweiten Modalität. Die Einheiten mit den zwei
Modalitäten
ermöglichen
es dem System 10, ein Objekt unter Einsatz der Einheit
erster Modalität
in einer ersten Modalität
abzutasten bzw. zu Scannen und das Objekt unter Einsatz der Einheit
zweiter Modalität
in einer zweiten Modalität
abzutasten. Das System 10 erlaubt mehrfache Scans in unterschiedlichen
Modalitäten,
um eine gegenüber
Systemen mit einer einzelnen Modalität erhöhte diagnostische Fähigkeit
zu erleichtern. In einer Ausführung
handelt es sich bei dem mehrfach Modalen Bildgebungssystem 10 um
ein Computertomographie/Positronen-Emissions-Tomographie (CT/PET)-Bildgebungssystem 10,
und das CT/PET System 10 ist gezeigt mit einem Gestell 12,
welches System repräsentativ
ist für ein
CT Bildgebungssystem der "dritten
Generation" in Verbindung
mit einer PET Schaltung. In alternativen Ausführungen werden andere Modalitäten als
CT und PET im Zusammenhang mit dem System 10 verwendet. Das
Gestell 12 enthält
die Einheit erster Modalität,
die eine Röntgenquelle 14 besitzt,
die ein Bündel
von Röntgenstrahlen 16 in
Richtung auf ein Detektorfeld 18 auf der gegenüberliegenden
Seite des Gestells 12 projiziert. Das Detektorfeld 18 wird
gebildet aus einer Anzahl von (nicht gezeigten) Detektorreihen,
die eine Anzahl von Detektorelementen 20 enthalten, die
zusammen die projizierten Röntgenstrahlen
abfühlen,
die durch ein Objekt, zum Beispiel einen medizinischen Patienten 22,
hindurch verlaufen. Jedes Detektorelement 20 erzeugt ein
elektrisches Signal, das die Intensität eines auftreffenden Röntgenbündels repräsentiert
und damit eine Abschätzung
der Schwächung
bzw. Dämpfung
des Bündels
erlaubt, wie es durch das Objekt oder den Patienten 22 hindurchgeht.
Um während
eines Scans bzw. Abtastvorgangs Röntgenprojektionsdaten zu gewinnen,
rotieren das Gestell 12 sowie die darauf angebrachten Komponenten
um ein Rotationszentrum 24. 2 zeigt lediglich
eine einzelne Reihe von Detektorelementen 20 (d.h. eine
Detektorreihe). Jedoch enthält
ein Detektorfeld 18 für
mehrfache Schnitte bzw. Slices eine Anzahl von parallelen Detektorreihen
mit Detektorelementen 20, so daß Projektionsdaten, die mehreren
Schnitten entsprechen, gleichzeitig während eines Scans gewonnen
werden können.
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Die Drehung des Gestells 12 sowie
der Betrieb der Röntgenquelle 14 werden
gesteuert von einem Steuermechanismus 26 des CT/PET Systems 10.
Der Steuermechanismus 26 enthält eine Röntgensteuerung 28,
welche die Spannungsversorgung sowie Zeitsteuersignale für die Röntgenquelle 14 bereitstellt,
und eine Gestellsteuerung 30, welche die Drehgeschwindigkeit
und Position des Gestells 12 steuert. Ein Datengewinnungssystem
(DAS) 32 im Steuermechanismus 26 tastet die analogen
Daten von den Detektorelementen 20 ab und wandelt die Daten
in digitale Signale für
die nachfolgende Verarbeitung um. Ein Bildrekonstruktor 34 empfängt die
abgetasteten und digitalisierten Röntgenstrahlendaten vom DAS 32 und
leistet die Bildrekonstruktion mit hoher Geschwindigkeit. Das rekonstruierte
Bild wird als ein Eingang an einen Computer 36 angelegt,
der das Bild in einem Speichergerät 38 speichert.
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Der Computer 36 empfängt weiterhin
Befehle und Abtastparameter von einem Bediener über die Konsole 40,
die eine Tastatur aufweist. Eine zugeordnete Kathodenstrahlröhrenanzeige 42 erlaubt
es dem Bediener, die rekonstruierten Bilddaten sowie andere Daten
von dem Computer 36 zu beobachten. Die vom Bediener eingegebenen
Befehle und Parameter werden vom Computer 36 dazu benutzt,
Steuersignale sowie Informationen zu liefern für das DAS 32, die
Röntgensteuerung
28 sowie
für die
Gestellmotorsteuerung 30. Zusätzlich betreibt der Computer 36 eine
Tischmotorsteuerung 44, die einen mit einem Motor ausgestatteten
Tisch 46 steuert, um den Patienten 22 im Gestell 12 zu
positionieren. Insbesondere bewegt der Tisch 46 Bereiche des
Patienten 22 durch die Gestellöffnung 48.
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In einer Ausführung enthält der Computer 36 eine
Vorrichtung 50, zum Beispiel ein Diskettenlaufwerk, ein
CD-ROM Laufwerk, ein DVD Laufwerk, ein magnetooptisches Plattengerät (MOD)
oder irgendein anderes digitales Gerät unter Einschluß eines
Netzwerkanschlußgeräts, wie
zum Beispiel ein Ethernet-Gerät
zum Lesen der Instruktionen und/oder Daten von einem mittels eines
Computers lesbaren Medium 52, zum Beispiel einer Diskette, einer
CD-ROM,.einer DVD oder von einer anderen digitalen (Daten-) Quelle,
wie zum Beispiel einem Netzwerk oder dem Internet, wie auch von
noch zu entwickelnden digitalen Mitteln. in einer anderen Ausgestaltung
führt der
Computer 36 in Firmware gespeicherte Instruktionen aus
(nicht gezeigt). Der Computer 36 ist zur Ausführung der
hier beschriebenen Funktionen programmiert, und in der hier benutzten
Form ist der Begriff Computer nicht begrenzt auf eben solche integrierten
Schaltungen, auf die auf dem Fachgebiet als Computer Bezug genommen
wird, sondern bezieht sich im breiten Sinne auf Computer, Prozessoren,
Mikrokontroller, Mikrocomputer, programmierbare Logiksteuerungen,
anwendungsspezifische integrierte Schaltungen sowie auf andere programmierbare
Schaltungen, und diese Begriffe werden hier als untereinander austauschbar
benutzt. Das CT/PET System 10 enthält weiterhin eine Anzahl von
(nicht gezeigten} PET Detektoren, die mehrere Detektoren aufweisen.
Beide, die PET Detektoren sowie das Detektorfeld 18 detektieren Strahlung,
und auf beide wird hier Bezug genommen als Strahlungsdetektoren.
In einer Ausführung
handelt es sich bei dem CT/PET System 10 um ein LS CT/PET
System, das im Handel erhältlich
ist von General Electric Medical Systems, Waukesha WI, und das in
der hier beschriebenen Weise konfiguriert ist. In einer weiteren Ausführung handelt
es sich bei dem CT/PET System 10 um ein Hawkeye CT/PET
System, das ebenfalls im Handel von General Electric Medical Systems,
Waukesha WI, erhältlich
und in der hier beschriebenen Weise konfiguriert ist.
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Obwohl hier in einer medizinischen
Umgebung beschrieben, ist zusätzlich
ins Auge gefaßt,
daß die Vorteile
der Erfindung bei allen CT Systemen erwachsen, unter Einschluß von industriellen
CT Systemen, zum Beispiel, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein,
bei einem Gepäck
abtastenden CT System, das in typischen Fällen in einem Transportzentrum
benutzt wird, zum Beispiel auf einem Flughafen oder einem Bahnhof,
ohne aber darauf beschränkt
zu sein.
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Unter einigen Abtast- bzw. Scanbedingungen
erstrecken sich Teile von dem Patienten 22 über das
mittels des Detektors 18 gemessene Gebiet hinaus, was zu
Bildartefakten sowie zu einer unvollständigen Darstellung des abgebildeten
Objekts führen
kann. Es sind einige bekannte Verfahren publiziert worden, welche die
Verminderung der Artefakte ansprechen, nicht jedoch die Abbildung
des Teils des Patienten, der sich außerhalb des Sichtfeldes (FOV)
befindet. Es ist jedoch wünschenswert,
den Teil des Patienten abzubilden, der sich über das FOV hinaus erstreckt.
Dies ist in vielen Feldern nützlich,
einschließlich
der Onkologie, der Spin-Angiographie, bei Bildverschmelzungssystemen
sowie bei in der Wirtschaftswelt angewendeten CT Scannern. Die derzeitige
Hardware eines bekannten Mehrfach-Slice CT Scanners begrenzt das
Rekonstruktions-Sichtfeld (FOV) auf etwa 50 Zentimeter (cm). Obwohl
dies für
die meisten klinischen Anwendungen ausreichend ist, ist es wünschenswert,
das FOV zu erweitern, um Objekte außerhalb dieses FOV abzubilden.
Dies kann besondere Vorteile für
Anwendungen haben, zum Beispiel die Onkologie oder die CT/PET. Für onkologische
Anwendungen ist ein größeres FOV
erwünscht.
Dies ist hauptsächlich
so aufgrund der Tatsache, daß für die Planung
einer Strahlungsbehandlung die Gliedmaßen (limbs) des Patienten für eine bessere
Positionierung des Tumors oft außerhalb von dem Scan-FOV zu
liegen kommen. Die bekannten CT Rekonstruktionsalgorithmen ignorieren
die abgeschnittenen Projektionen und erzeugen Bilder mit schwerwiegenden
Artefakten. Diese Artefakte können
eine genaue Abschätzung
des Schwächungspfades
für eine
Behandlungsplanung nachteilig beeinflussen. Ein Phantombeispiel
ist in 3 gezeigt, die
ein Abschneidungsartefakt (truncation artifact) darstellt. Für mit einer
Verschmelzung arbeitende Bildgebungssysteme (Fused Imaging), zum
Beispiel CT/PET (Computertomographie/Positronen-Emissions-Tomographie)
kann es sein, daß das
Sichtfeld FOV des PET Systems nicht übereinstimmt mit dem vorliegenden
CT Design. Es ist wünschenswert,
ein übereinstimmendes
FOV zu haben zwischen dem CT und dem anderen Bildgebungssystem,
z.B. CT/PET, CT/NUC (CT/Nuklear) oder CT/MR (CT/Magnetic Resonance).
Diese Korrektur kann benutzt werden zur Justierung des FOV auf Übereinstimmung
(match). Für
PET ermöglicht
dies eine bessere Schwächungskorrektur.
Hierin beschrieben wird ein algorithmischer Lösungsansatz zum Vergrößern des
rekonstruierten FOV über
das durch die Detektorhardware begrenzte FOV hinaus. Dieser Korrektionsalgorithmus
kann angewendet werden auf verschiedene Rekonstruktionsalgorithmen
unter Einschluß von
Algorithmen basierend auf einem vollen Scan, einem halben Scan/Segment
und dem Herzsektor, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Zusätzlich ist
das System 10 so konfiguriert, daß es die, hierin beschriebenen
Algorithmen verwendet.
-
4 zeigt
den gesamten Betrag der Schwächung
(integriert über
alle Kanäle)
von einer parallelen Abtastgeometrie aufgezeichnet als Funktion
des Projektionswinkels für
einen Scan von einem Brustphantom. Die parallele Abtastung wird
erhalten durch erneutes Ablegen (rebinning) der ursprünglichen
Fächerbündeldaten
mit auf dem Fachgebiet bekannten Techniken. Man beachte, daß die Kurve
eine nahezu horizontale Linie darstellt. Diese Eigenschaft existiert
jedoch nicht für
die Fächerbündel-Abtastgeometrie.
Wenn das abgetastete Objekt sich außerhalb des Scan/Sichtfeldes
(FOV) befindet, ist diese Eigenschaft nicht mehr länger gültig. Das
Ausmaß des
Fehlbetrages bzw. Defizits ist gleich dem Anteil von dem Objekt,
der sich außerhalb
des Projektions-FOV befindet. In nahezu allen klinischen Fällen erfolgt
die Projektionsabschneidung lediglich in einem Teil der Projektionswinkel,
wie das in 5 gezeigt
ist. In diesem Beispiel ist die bei der Stellung 3 Uhr genommene
Projektion frei von einer Abschneidung (truncation), und die bei
12 Uhr genommenen Projektion ist schwerwiegend abgeschnitten. Deshalb
kann man sich auf die nicht abgeschnittene Projektionen (d.h. die
Positionen um z.B. 3 Uhr in 5)
stützen,
um das Ausmaß der
Abschneidung für
die abgeschnittenen Ansichten (zum Beispiel die Positionen um 12
Uhr für
das Beispiel in 5) abzuschätzen. Ein
früher
Schritt in dem Korrekturprozeß besteht
darin, eine softwaremäßige Umlagerung
(rebinning) Fächerbündel-zu-Parallelbündel für die vor-prozessierten
Projektionen durchzuführen.
In einer Ausführung
ist dieser frühe
Schritt der erste Schritt. Dieser Prozeß ist auf dem Fachgebiet wohlbekannt
und erfordert keine spezielle Datensammlung. Sobald die Umlagerung
abgeschlossen ist, werden die Projektionen über alle Detektorkanäle integriert,
um die gesamte Schwächungskurve
zu erhalten, wie das in 6 gezeigt
ist. Man beachte, daß die
Absenkungen in der Kurve für
die gesamte Schwächung
korrespondieren zu den Ansichten mit einer Abschneidung (truncation).
-
Der flache Kurventeil korrespondiert
zu den Ansichten, in denen keine Abschneidung des Objekts auftritt.
Sobald das gesamte Ausmaß des
Objekts außerhalb
des FOV geschätzt
ist, besteht der nächste
Schritt darin, die Verteilung der fehlenden Projektion abzuschätzen. Um
dieses Ziel zu erreichen, berechnet man in einer Ausführung zuerst
die Rand- bzw. Grenzanzeige pl und pr, wie unten in der Gleichung 1 gezeigt,
in der abgeschnittenen Projektion, wie sie in 7 gezeigt ist, die eine Neigungs- und Grenzabschätzung darstellt. Zur
Verminderung von Rauschen wird in einer Ausführung eine durchschnittliche
Zahl von m Proben bzw. Sampels benutzt. m = 3 hat sich empirisch
als nützlich
für die
Rauschreduzierung gezeigt. In anderen Ausführungen ist m größer als
1 und kleiner als 5.
-
-
Dabei ist N die Anzahl von Detektorkanälen und
k ist der Index der Projektionsansicht. Zusätzlich werden in einer Ausführung die
Flanken sl und sr nahe
beiden Enden ebenfalls abgeschätzt.
Die Flanken- bzw. Neigungsabschätzung
wird durchgeführt
durch Anpassen (fitting) von n Sampels nahe den Enden mit einem Polynom
erster Ordnung. n = 5 hat sich empirisch als nützlich gezeigt. In einer Ausführung ist
n größer als
2 und kleiner als 8. In einer anderen Ausführung ist n größer als
3 und kleiner als 7.
-
Um die Zuverlässigkeit der Abschätzung weiter
zu verbessern, werden Projektionen benutzt, die von benachbarten
Detektorreihen gewonnen werden. Da sich die menschliche Anatomie
in typischen Fällen über einen
kleinen Abstand (einige wenige Millimeter) nicht schnell verändert, variieren
in typischen Fällen
die Sampels aus dem Grenzbereich und die von den benachbarten Reihen
abgeschätzten
Flanken nicht signifikant. Daher können die abgeschätzten Parameter
(p
l, p
r, s
l und s
r) durchschnittlich
gewichtet werden hinsichtlich der aus den verschiedenen Detektorreihen
berechneten Werte. Basierend auf der Grenzbereichs- und Flankeninformation
schätzt
man eine Stelle sowie die Größe von einem
zylindrischen Wasserobjekt ab, das am besten zu der abgeschnittenen
Projektion paßt.
Wenn wir den Schwächungskoeffizienten
von Wasser mit μ
w, den Radius des Zylinders mit R und den
Abstand von der Zylindermitte mit X bezeichnen, können der
Projektionswert p(x) sowie die Flanke bzw. Neigung p'(x) beschrieben werden
durch die folgende Gleichung:
-
Da sowohl p(x) als auch p'(x) an den abgeschnittenen
Projektionsgrenzen berechnet werden, ist es das Ziel, R und x so
abzuschätzen,
daß man
die Größe und Position
des Zylinders erhält,
der an die fehlende Projektion anzufügen ist. Die Formel zur Abschätzung dieser
Parameter kann durch die folgenden Gleichungen beschrieben werden:
-
Die Variablen repräsentieren
die geschätzte
Position sowie die Größe von den
zylindrischen Objekten, die von dem abgeschnittenen Objekt her verlängert werden
müssen.
Sobald diese Parameter bestimmt sind, können die erweiterten Projektionen
unter Benutzung der Gleichung (2) berechnet werden. Der Prozeß ist in der 8 für einen mit Wasser gefüllten Zylinder
für die
abgeschnittene Projektion veranschaulicht.
-
In diesem Beispiel wurde der Einfachheit
halber ein zylindrisches Phantomgebilde aus Wasser benutzt. In Wirklichkeit
können
gleichermaßen
andere Objektformen, zum Beispiel ein elliptischer Zylinder, benutzt
werden, um die Flexibilität
zu erhöhen.
Wenn von vornherein Information über
die Charakteristik des abgetasteten Objekts verfügbar ist, kann die Information
natürlich
bei der Auswahl der Form für
das anzuhängende
Objekt verwendet werden. Es können
auch iterative Verfahren benutzt werden, um die fehlenden Projektionsdaten
abzuschätzen.
-
Die abgeschätzten Zylinder an beiden Enden
der Projektion geben nicht immer das gesamte Ausmaß der Schwächung für die ganze
Projektion wieder, da diese Objekte allein aus den Sampels der Flanke
und dem Grenzbereich bestimmt worden sind. Keine der von der gesamten
Schwächungskurve
(6) abgeleitete Information
wird verwendet. Um eine passende Kompensation für den gesamten Schwächungsverlust
sicher zu stellen, wird die Schwächungsverteilung
auf der linken Seite Tl gegenüber der
rechten Seite Tr bestimmt auf der Basis
der Größe von pl und pr.
-
-
Dabei ist T der Gesamtwert des aus 6 bestimmten Schwächungsverlustes.
Wenn der Schwächungsbetrag
unter der erweiterten Kurve nicht zum Ausgleich für den Schwächungsverlust
ausreichend ist, wird zusätzlich
die abgeschätzte
Projektion gestreckt, um die Schwächungsdefizite zu erfüllen, wie
das in 9 gezeigt ist,
worin die Projektionserweiterung im Maßstab zu der erwarteten gesamten
Schwächung
skaliert ist. In einer Ausführung
ist der Berechnungsvorgang wie folgt. Man berechnet zuerst das Verhältnis der erwarteten
gesamten Schwächung
(gezeigt in Gleichung (5)) über
der Fläche
unter der erweiterten Projektionskurve (gezeigt als schattierter
Bereich in 9). Wenn
das Verhältnis
größer als
eins ist, wird die x-Achse skaliert
in diesem Verhältnis,
so daß die
anfängliche
abgeschätzte
Projektion (gezeigt mittels der gestrichelten Linie in 9) weiter ausgedehnt wird
(gezeigt mittels der durchgezogene dicken Linie in 9). In gleicher Weise kann die ausgedehnte
Projektion in der Richtung x komprimiert werden, wenn das Verhältnis deutlich kleiner
als eins ist.
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10 zeigt
ein Beispiel für
die rekonstruierten Phantombilder ohne sowie mit einer Korrektur.
Ein Schulterphantom wurde in einem axialen Abtastmodus mit einer
4 × 1,25
mm Detektorkonfiguration abgetastet. Ein 15 cm Plastikphantom wurde
an das Schulterphantom in der Weise angebracht, daß die Kante
des Plastikphantoms nahe bei der Grenze bzw. dem Rand des 65 cm
FOV liegt. Das abgeschnittene Objekt ist nahezu vollständig wiederhergestellt.
Man beachte, daß 10(A) rekonstruiert wurde
mit einem 50 cm FOV ohne Abschneidekorrektur (derzeitige Produktgrenze),
und das 10(B) rekonstruiert
wurde mit einem 65 cm FOV mit den hier beschrie benen Verfahren und
Einrichtungen. Zum Vergleich ist das Phantom, das teilweise abgeschnitten
ist, in 10(C) dargestellt.
-
Obwohl das oben beschriebene System
und seine Verfahren lediglich die Beibehaltung der totalen Schwächung verwendet,
nämlich
die Größe sowie
die Flanke bzw. Neigung der Grenz- bzw. Randsampels zur Abschätzung der
fehlenden Projektionsverteilung, können weiterhin zusätzliche
Informationen für
die Abschätzung
verwendet werden. Man könnte
zum Beispiel die Helgason-Ludwig Bedingung (HL Bedingung) für Tomographie
benutzen, um die obige Technik noch weiter zu verfeinern. Zusätzlich können verschiedene
Schwellen plaziert werden um sicher zu stellen, daß der Algorithmus
unter fehlerhaften Meßbedingungen
zutreffend funktioniert. Man könnte
zum Beispiel die oberen und unteren Grenzen auf dem in 9 beschriebenen Dehnverhältnis setzen,
um den Zustand eines erhöhten
Fehlers aufgrund einer unzuverlässigen
Messung zu verhindern. Zusätzlich
kann die Flankenberechnung von sl und sr so eingestellt werden, daß sie in
einen vernünftigen Bereich
fällt.
Wenn man von der Charakteristik des Materials bei dem abgetasteten
Objekt weiß,
daß es
signifikant vom Wasser abweicht, kann man ebenfalls die Schwächungskoeffizienten
des bekannten Materials (anstelle von Wasser) benutzen, um die in
den Gleichungen (3) und (4) gezeigten Berechnungen zur Größe und Position
auszuführen.
Zusätzlich
können
von der anderen Modalität
erhaltene Informationen dazu verwendet werden, die Abschätzung des
fehlenden Objekts weiter zu verfeinern. Zum Beispiel könnten rekonstruierte PET
Bilder (ohne Schwächungskorrektur)
die Objektgrenze abzuschätzen
helfen, wenn ein bestimmter radioaktiver Aufnahmepegel vorhanden
ist. Diese Information kann in die CT Bildrekonstruktion eingeführt werden, um
die Korrektur der Abschneidung (truncation) weiter zu verbessern.
-
Da die interpolierten Daten nicht
dieselbe Bildqualität
aufweisen wie die Daten innerhalb des voll abgetasteten FOV, kann
es nützlich
sein, das Bild an der Stelle zu kennzeichnen, wo das FOV extrapoliert
wird. 10(D) veranschaulicht,
wie die Grenze bzw. der Rand mittels einer gestrichelten Linie gekennzeichnet
ist. Dies könnte
ebenfalls mittels eines Farbcodes oder einer Verschiebung in der
CT Zahl getan werden. Da die Kennzeichnung die Fähigkeit beeinträchtigen
kann, die Bilddaten anzusehen, ist ein einfacher Weg vorgesehen,
die Kennzeichnung ein- und auszuschalten. Ein Anwender des Systems 10 hat
die Erlaubnis, die Kennzeichnung ein- oder auszuschalten.
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11 ist
eine Draufsicht auf das System 10 und stellt eine Abtastebene 60 einer
ersten Modalität
sowie eine Abtastebene 62 einer zweiten Modalität dar. In
einer beispielhaften Ausführung
handelt es sich bei der ersten Modalität um eine CT und bei der zweiten
Modalität
um eine PET.
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12 stellt
transaxiale Bildgebungsfelder für
die ersten und zweiten Modalitäten
dar. Die transaxiale Bildgebungsanordnung zeigt einen um eine Patientenöffnung 72 herum
angeordneten PET Detektor 70 und bildet von dem Patienten 22 oder
dem in der Patientenöffnung 72 positionierten
Testobjekt ausgehende Photonen ab. Die Quelle 14 enthält eine
(nicht gezeigte) Röntgenröhre mit
einem Brennfleck 74, der in einem Fokus eines Feldes von
Röntgendetektoren 18 positioniert
ist, welche die übertragene
Röntgenstrahlintensität durch
den Patienten 22 mißt.
Die Röntgenröhre und
der Detektor 18 werden fest auf einem Rahmen zusammengehalten,
der sich um die Patientenöffnung 72 dreht.
Während
der laufenden Umdrehung werden kontinuierlich Messungen innerhalb
eines "voll abgetasteten
Lichtfeldes" 76 vorgenommen.
Die Schwächung
von Röntgenstrahlen,
die irgendwelche Bereiche des zwischen dem voll abgetasteten Sichtfeld 76 und
der Patientenöffnung 72 positionierten
Objekts 22 queren, wird in einem begrenzten Bereich von
Drehwinkeln gemessen, und dieser Bereich wird bezeichnet als Bereich
des "teilweise abgetasteten
Sichtfeldes". Mit
anderen Worten, Teile, die sich innerhalb des voll abgetasteten
Sichtfeldes 76 befinden, liegen innerhalb eines Fächers 78,
so daß Messungen
unter allen Gestellwinkeln erhältlich
sind, und die gesammelten Daten werden bezeichnet als voll abgetastete
Sichtfelddaten. Einige Teile befinden sich jedoch bei einigen Winkeln
innerhalb des Fächers 78,
liegen jedoch bei anderen Winkeln außerhalb des Fächers 78,
und die bezüglich
dieser Teile gesammelten Daten werden bezeichnet als teilweise abgetastete
Sichtfelddaten.
-
13 stellt
ein normal rekonstruiertes Bild eines CT Detektors dar, das auf
ein voll abgetastetes Sichtfeld 76 beschränkt ist,
wobei der (in 13 nicht
gezeigte) Patient 22 sich über das FOV hinaus nach außen erstreckt.
Normalerweise rekonstruiert der CT Rekonstruktionsprozeß nur das
voll abgetastete Sichtfeld 76, was ein Bild ähnlich dem
in 13 ergibt, bei dem
irgendein Objekt oder Teil eines Objektes, das sich in das teilweise
abgetastete Sichtfeld erstreckt, nicht vorhanden ist. Ein anderer
Bildfehler bzw. Artefakt, der bei einigen abgeschnittenen CT Rekonstruktionen
zu beobachten ist, besteht in einer deutlichen Zunahme der Schwächung an
der Verbindungsstelle von großen
Schwächungsbeträgen aufgrund
von Abschneidungen, wie das in 16 F
beobachtet wird. Wenn das abgeschnittene Bild benutzt wird, um die
Patientenschwächung zu
messen, wird die Schwächung
aufgrund der fehlenden Objekte unterschätzt und könnte bei einigen Linien im
Antwortverhalten aufgrund des Überschusses
an der Kante des CT FOV überschätzt werden.
-
14 zeigt
einen Ablaufprozeß 80 für eine CT-FI
(Functional Image) Rekonstruktion, der erweiterte Sichtfelddaten
aus einer CT benutzt, um die Schwächung in einem PET Bild oder
in einem anderen funktionalen Bild, zum Beispiel aus einer Einzel-Photonen-Emissions-Computertomographie
(SPECT) zu korrigieren. Ein Schritt 82 einer CT-FI Abtastvorschrift
definiert ein zu scannendes Volumen sowie eine Anzahl von Rekonstruktionsparametern
für ein
funktionales Bild (FI) sowie ein dazu passendes CT Bild für die Verschmelzung (fusion),
wobei ein optionales diagnostisches CT später gewonnen wird, falls gewünscht. Nach
einer optionalen CT Erkundung (CT Scout) 84 wird ein CT
Scan 86 mit niedriger Dosis ausgeführt, der zweimal rekonstruiert wird.
Einmal werden dabei die vorgeschriebenen Rekonstruktionsparameter
zur Erzeugung der CT Bilder für die
Verschmelzung 87 verwendet, und ein zweites Mal wird dabei
das oben beschriebene erweiterte FOV für die CT Bilder zur Schwächungskorrektur
(CTAC) 88 benutzt. Ein CTAC Schritt 90 wandelt die CT Bilder
um in Rohdatensätze
für die
Schwächung,
und zwar unter Benutzung einer FI Scan-Vorschrift 92 (Rekonstruktionsdefinition)
zum Erzeugen einer Datei für
jede FI Schnitt- bzw. Slice-Position sowie zur Erzeugung von Eichungsdaten
der CT-FI Eichung
zur Ausrichtung der Schwächungsmessungen
mit den FI Detektor-Ablesewerten.
Ein FI Gewinnungsschritt 94 liefert die Emissionsdaten
in einem Sichtfeld oder in mehreren FI FOVs unter Benutzung eines
Ressourcen-Beschreibungsrahmen-
(RDF) Modells. Ein FI Rekonstruktionsschritt 96 benutzt die
CT-FI Rohdatensätze
zur Korrektur der Emissionsdaten für die Schwächung und erzeugt ein korrigiertes funktionales
Bild 98 sowie ein optionales Bild 100, das die
Schwächung
zeigt. In einem CT-FI Verschmelzungsschritt 102 werden
sowohl die CT als auch die PET Bilder erhalten, die in sich justiert
sind und die, wie in der CT-FI Scan-Vorschrift 82 spezifiziert,
bereinigt (panned), vergrößert und
gefiltert worden sind.
-
Der CTAC Schritt 90 wandelt
die CT Bilder um in Schwächungskorrekturdateien
für die
Korrektur der Emissionsschwächung.
Die folgenden Ausführungen
beschreiben ein Verfahren, um die Umwandlung von den CT Zahlen zur
Schwächung
bei der erforderlichen Emissionsenergie abzuleiten. Das CT Bild
wird geeicht in Hounsfield-Einheiten,
was repräsentativ
ist für
die Schwächung
des Röntgenbündels bezogen
auf die Schwächung
von Luft und Wasser. Die CT Zahl eines bestimmten Materials, CT
[material], wird wie folgt errechnet, wobei μ den linearen Schwächungskoeffizienten
darstellt.
-
-
Das CT Gerät ist bei jeder kV Einstellung
kalibriert, um CT Zahlen von 0 für
Wasser (water) und –1000 für Luft (air)
zu ergeben. Einige Materialien, zum Beispiel Knochen (und in einem
geringeren Ausmaß Fett)
weisen eine unterschiedliche Energieabhängigkeit der Schwächung auf,
und die CT Zahl von diesen Materialien ändert sich mit der Energie.
Es werden zwei verschiedene Skalierungsalgorithmen benutzt, um den
Bereich von Gewebe umzusetzen in Schwächungskoeffizienten der Emission.
-
Für
CT Werte kleiner als 0 nimmt man an, daß die Materialien eine Energieabhängigkeit ähnlich der des
Wassers aufweisen (zum Beispiel Wasser und Gewebe), und die Schwächungswerte
bei der geforderten Emissionsenergie in keV werden wie folgt erhalten:
-
Wenn die Schwächung von Luft ignoriert wird,
erfordert diese Umwandlung lediglich die Kenntnis der Schwächung von
Wasser bei der Emissionsenergie. Die effektive Energie des Scanners
ist nicht erforderlich, da der Scanner so kalibriert ist, daß er dieselben
CT Zahlen für
weiches Gewebe ergibt, und zwar ungeachtet der Abtasttechnik. Die
Emissionsenergie in keV wird abgeleitet aus der Kenntnis der Radioisotope
und des Typs der Detektion. Im Falle von PET Detektoren beträgt die Emissionsenergie
511 keV und im Falle der SPECT Detektoren ist die Emissionsenergie
abhängig
von dem Isotop und den Einstellungen des Detektors für die Energieakzeptanz.
Somit könnten
PET Detektoren einen festen Wert für die Schwächung von Wasser bei 511 keV
benutzen. SPECT Detektoren könnten
eine Tabelle von Schwächungswerten
mit einem Bereich von keV verwenden.
-
Für
die Skalierung von Knochenmaterial (bone scaling) werden CT Zahlen
oberhalb 0 behandelt als eine Mixtur von Knochen und Wasser darstellend,
und die Schwächungswerte
werden wie folgt umgewandelt aus Messungen bei der effektiven Röntgenenergie
kV
eff in Schwächungswerte bei der erforderten
Emissionsenergie keV:
-
Dabei ist CT[kVp] die CT Zahl des
bei der Hochspannungseinstellung von kVp (Kilo-Volt Potential) gemessenen Materials.
Diese Formel erfordert Werte für
die Schwächung
von Knochen (bone) und Wasser (water) sowohl bei der effektiven
Energie des CT Scanners als auch bei der Emissionsenergie. Diese
Werte können
in der Form von Tabellen wie folgt zur Verfügung gestellt werden. Eine
Tabelle für
die Schwächung
von Knochen und Wasser bei jeder kVp Einstellung (abgeleitet von
einer Messung der effektiven Energie) sowie eine Tabelle für die Schwächung von
Knochen und Wasser für
jede Emissionsenergie (511 keV für
den Fall von PET).
-
Die Umwandlung der CT Zahlen in Schwächungswerte
läßt sich
erzielen durch die Anwendung der oben beschriebenen Formeln und/oder
durch die Verwendung von Nachschlagetabellen, die einen Eintrag
für die
Schwächung
entsprechend jeder CT Zahl enthalten. Ein Beispiel einer graphischen
Darstellung der Umwandlungstabellen für die Umwandlung der Messungen
bei verschiedenen CT kVp Einstellungen in Schwächungskoeffizienten bei 511
keV ist in 15 dargestellt.
-
Nachdem die CT Werte in Schwächungswerte
entsprechend der 511 keV Photonenenergie umgewandelt worden sind,
schreitet die PET Rekonstruktion wie folgt weiter. Die Schwächungsaufzeichnungen
werden geglättet,
um zu der Auflösung
für das
funktionale Bild zu passen. Es werden Linienintegrale für die Schwächung errechnet
durch die glatteren Schwächungsaufzeichnungen
und in Sinogramme sortiert, um zu den Sinogrammen der funktionalen
Emission zu passen. Die Daten für
die funktionale Emission werden für die Schwächung korrigiert durch eine
Multiplikation mit den Schwächungskorrekturfaktoren.
Die korrigierten funktionalen Daten werden unter Benutzung einer
tomographischen Rekonstruktion rekonstruiert, zum Beispiel als eine
gefilterte Rückprojektion
(FBP) oder als eine geordnete Untergruppen-Erwartungsmaximierung
(ordered subset expectation maximation – OSEM).
-
16 veranschaulicht
beispielhafte Bilder vom PET CT System 10 (gezeigt in den 1 und 2), wobei auf der linken Seite innerhalb
eines 50 cm CT FOV positionierte Phantome liegen und sich auf der
rechten Seite außerhalb
des 50 cm CT FOV liegende Phantome befinden. A und B repräsentieren
eine PET Emissionsrekonstruktion ohne eine Korrektur der Schwächung. In
der mittleren Reihe repräsentieren
C und D eine PET Emissionsrekonstruktion mit einer Korrektur der
Schwächung
aus einer CT, in der unteren Reihe stellt E ein CT Bild eines zentrierten
Phantoms dar und F ist ein CT Bild eines versetzten Phantoms.
-
Es wurden zwei 20 cm im Durchmesser
betragende radioaktive Phantome sowohl mittels PET als auch CT abgebildet.
Es wurden Schwächungskarten
(maps), abgeleitet aus den standardmäßigen 50 cm FOV Bildern, die
außerhalb
des 50 cm Durchmessers, wie in 16F gezeigt,
eine Schwächung
von Null aufweisen, benutzt, um die PET Emission hinsichtlich der
Schwächung
zu korrigieren und um die folgenden Emissionsrekonstruktionen zu
erzeugen. 17 veranschaulicht,
wie die in dem abgeschnittenen Schwächungsbereich rekonstruierte
Aktivität
geringer ist als in dem voll unterstützen Gebiet (d.h. die teilweise
gesampelten Daten). 18 stellt
die CT Bilder dar, wie sie unter Verwendung der vorher beschriebenen
Detektor-Extrapolation rekonstruiert wurden, um die Rekonstruktion
mit einem erweiterten Feld zu erzeugen. Ein zweiter Satz von PET
Rekonstruktionen benutzte Schwächungsaufzeichnungen,
die abgeleitet wurden von den über
ein 65 cm FOV erweiterten CT Daten, und 19 zeigt eine PET Emissionsabtastung,
die rekonstruiert wurde mit einer von dem erweiterten CT Bild abgeleiteten
Schwächungskorrektur.
-
Hier ist in mindestens einigen Fällen der
Ausdruck "Projektionsansicht" benutzt worden,
um hinzuweisen auf einen Satz von Bilddaten oder Schwächungsmessungen,
die zu parallelen Flugbahnen durch ein FOV korrespondieren, wobei
jede Ansicht erste bis letzte Schwächungsmessungen entsprechend
zu ersten bis letzten parallelen Flugbahnen enthält. Zusätzlich wird der Ausdruck "angereicherte Projektionsansicht" benutzt, um eine
Projektionsansicht zu bezeichnen, die geändert worden ist (siehe erneut
die 8 und 9, wo Kurven, die den Projektionsansichten
entsprechen, angereichert oder erweitert sind), und zwar in typischen
Fällen durch
Hinzufügen
von zusätzlichen
Schwächungsmessungen,
die korrespondieren zu den Flugbahnen benachbart entweder zu der
ersten oder letzten Flugbahn in einer ursprünglichen Ansicht. In gleicher
Weise wird der Ausdruck "nicht
angereicherte Projektionsansicht" verwendet,
um hinzuweisen auf Projektionsansichten, zu denen keine zusätzlichen
Messungen hinzugefügt
worden sind. Der Ausdruck "Schwächungsmessung
der Ansicht" (siehe 6, welche Ansichtsschwächungsmessungen
zeigt als Funktion des CT Projektionswinkels) wird benutzt, um sich
zu beziehen auf die kombinierten Schwächungsmessungen aus einer einzelnen
Projektionsansicht. Der Ausdruck "Schwächungsprojektionsansicht" wird benutzt für den Bezug
auf einen vorwärts projizierten
Satz von Ansichten, der abgeleitet wird von einer Schwächungsaufzeichnung
(map) – ein
2D Bild wird dabei in Ansichten separiert. Der Ausdruck "Schwächungskurve" wird benutzt für den Bezug
auf eine Kurve wie die in 7 dargestellte
Kurve, in der die zu einer einzelnen Projektionsansicht korrespondierende Schwächungsmessungen
aufgezeichnet sind, so daß die
Kurve sich erstreckt zwischen den ersten und letzten korrespondierenden
Schwächungsmessungen,
und so erste und zweite Flanken sl und sr nahe bei den ersten bzw. zweiten Messungen
vorliegen.
-
Obwohl die Erfindung anhand von verschiedenen
besonderen Ausführungen
beschrieben worden ist, werden Fachleute auf dem Gebiet erkennen,
daß die
Erfindung in ihrem wesentlichen Inhalt und Umfang der Ansprüche auch
mit Abänderungen
ausgeführt
werden kann.