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Die
Erfindung betrifft einen Spritzschutz für eine Rohrverbindung.
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Rohrverbindungen,
insbesondere Rohrverbindungen chemischer Produktionsanlagen, bestehen
in der Regel aus zwei Rohrflanschen, die an den Enden zweier Rohrabschnitte
angebracht sind. Die zwei Rohrflansche erstrecken sich radial zur
Rohrachse und weisen korrespondierende Durchgangslöcher auf.
Zwischen den Flanschen ist in der Regel eine Dichtung angeordnet.
Verbindungsschrauben durchragen die Durchgangslöcher in den Flanschen und sind
mit Schraubmuttern verschraubt. Durch das Anziehen der Verbindungsverschraubungen
werden die Flansche gegeneinander gezogen, so daß die dazwischen liegende Dichtung
eingepreßt
wird und abdichtet.
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Im
Falle des Bruchs oder der Zerstörung
einer Dichtung besteht die Gefahr, daß ein unter Druck stehendes
Fluid innerhalb der Rohrleitung durch den Spalt zwischen den zwei
Flanschen hindurch nach außen
strömen
kann. Insbesondere, wenn das Fluid aggressiv, zum Beispiel ätzend, ist
oder wenn das Fluid eine erhöhte
Temperatur aufweist, ergibt sich hierdurch eine Gefährdung des
Personals in der Nähe
der Rohrverbindung.
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Aus
diesem Grund wird an Rohrverbindungen, durch die kritisches Fluid
transportiert wird oder die sich in einem von Personen besuchten
Bereich befinden, ein Spritzschutz angebracht. Ein derartiger Spritzschutz
besteht aus einer Rohrschelle aus einem Blech oder Kunststoff, welche
mit einem Schraubverbinder um den äußeren Umfang der zwei Flansche
herum befestigt wird und dadurch den Spalt zwischen den Flanschen
abdeckt.
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Obwohl
sich der bekannte Spritzschutz aus einer Blechschelle oder Kunststoffschelle
im praktischen Einsatz bewährt
hat, erfordert seine Befestigung und seine Entfernung einen gewissen
Arbeitsaufwand.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Spritzschutz zu schaffen, der besonders
einfach zu handhaben ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß der
Spritzschutz folgendes umfaßt:
- – einen
flexiblen Gurt
- – einen
Schnellverschluß,
mit dem ein erstes Ende des Gurts an einem Gurtabschnitt befestigbar
ist.
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Der
Spritzschutz muß lediglich
für einen
begrenzten Zeitraum sicherstellen, daß im Falle eines Dichtungsbruchs
das Fluid nicht explosionsartig radial aus der Flanschverbindung
der Rohrabschnitte austritt. Ein vollständiges Vermeiden des Austretens eines
Fluids im Falle des Dichtungsbruchs ist unmöglich, da ein Spritzschutz
nicht dicht an der Flanschverbindung angebracht wird. Eine hohe
Dauerfestigkeit des Spritzschutzes ist nicht erforderlich, da in
der Regel die Rohrleitungen verfahrenstechnischer Anlagen mit Überwachungseinrichtungen
versehen sind und im Falle eines Dichtungsbruchs schnell der Druck
und die Temperatur in der Rohrleitung reduziert wird. Aus diesem
Grund ist es nicht erforderlich, daß der Spritzschutz mechanisch
widerstandsfähig oder
dauerfest ist. Es kann zur Erzielung eines leicht zu handhabenden
Spritzschutzes ein einfaches Gurtmaterial, insbesondere ein aus
synthetischen Garnen gefertigtes Textilband, eingesetzt werden.
Ein derartiges Gurtmaterial ist hochflexibel, leicht und einfach
zu handhaben. Es ist ferner kostengünstig und platzsparend zu lagern.
Durch die Befestigung des einen Gurtendes an einem Gurtabschnitt,
der in der Regel im mittleren Bereich des Gurtes liegt, kann der
gurtartige Spritzschutz an den Rohrflanschen angebracht werden,
wobei er die Flanschverbindung der Rohrabschnitte vollständig umgreift.
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Bei
einer praktischen Ausführungsform
ist zusätzlich
an dem zweiten Gurtende ein Haltemittel angeordnet, welches mit
einem Teil der Rohrverbindung verbindbar ist. Dieses Haltemittel
vereinfacht das Anbringen des Gurtes an den Verbindungsflanschen.
Das Haltemittel kann mindestens einen Haken und vorzugsweise zwei
im Abstand zueinander angeordnete Haken aufweisen, welche mit den
Enden einer Verbindungsverschraubung der Rohrverbindung verhakbar
sind. Zum Anbringen des Spritzschutzes werden die beiden Haken an
den Verschraubungsenden befestigt. Anschließend wird der Gurt mit einer
gewissen Zugkraft um die Verbindungsflansche herumgeführt, so
daß er
den Spalt zwischen den Verbindungsflanschen vollständig abdeckt.
Das erste Ende des Gurtes überlappt
dabei das zweite Ende des Gurtes möglichst über eine bestimmte Länge.
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Durch
den Schnellverschluß wird
das erste Ende des Gurtes mit einem anderem Gurtabschnitt verbunden,
so daß der
Gurt mit einer gewissen Vorspannung die Verbindungsflansche und
den dazwischen liegenden Spalt umgebend fixiert ist.
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Der
Gurt sollte etwas breiter sein als die durch ihn abgedeckte Flanschverbindung.
Dadurch ragt ein Randstreifen zu beiden Seiten über die Ränder der Flanschverbindung.
Diese Randstreifen erhöhen
die durch den Spritzschutz bewirkte Hemmung gegen Austreten des
Fluids quer zur Rohrleitungsrichtung.
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Der
flexible Gurt besteht vorzugsweise aus einem textilen Material.
Als Schnellverschluß kommen
beliebige Verschlüsse
in Frage, beispielsweise Widerhaken-Verschlüsse, welche metallische Haken am
ersten Gurtende aufweisen, die in einen beliebigen Gurtabschnitt
einsteckbar sind. Ferner können Druckknopf-Verschlüsse und
Haken-Ösen-Verschlüsse verwendet
werden. Bei einem Haken-Ösen-Verschluß kann beispielsweise
ein Hakenpaar an dem ersten Gurtende angebracht werden. Eine Reihe
von Ösenpaaren
kann in regelmäßigen Abschnitten
entlang dem Gurt angebracht werden, so daß das Hakenpaar in der geeigneten
Position mit einem Ösenpaar
verbunden werden kann, um den Gurt stramm um die Flansche herum
zu spannen.
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Bei
einer praktischen Ausführungsform
einer Erfindung hat sich ein Klettverschluß bewährt. Dabei kann ein Teil des
Klettverschlusses auf der Außenseite
des Gurtes und ein zweites Teil des Klettverschlusses auf der Innenseite
des Gurtes angeordnet sein. Vorzugsweise ist das Teil mit einer
Vielzahl von kleinen Kunststoffhaken auf der Außenseite des Gurtes angeordnet,
wobei das Teil mit einer Vielzahl von Schlaufen an dessen Innenseite
angeordnet ist. Das Schlaufenteil weist einen Flor von Schlaufen
aus synthetischen Fäden
auf. Dieser Flor, der gegen die äußere Randfläche der
Verbindungsflansche anliegt, hält
im Falle des Dichtungsbruchs das durch den Spalt zwischen den Flanschen
austretende Fluid zurück.
Die Teile des Klettverschlusses müssen sich nicht über die
gesamte Länge
des Gurtes erstrecken. Es ist allerdings darauf zu achten, daß eine ausreichende
Länge des
Klettverschlusses wirksam im Eingriff ist, um ein Öffnen des
Spritzschutzes selbst beim Übersteigen
des Nenndrucks innerhalb der Rohrleitung zuverlässig zu vermeiden.
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Den
Endabschnitt des Gurtendes mit dem genannten Klettabschlußteil kann
eine Grifflasche bilden, welche nicht mit dem darunter liegenden
Gurtabschnitt verbunden ist und das Ergreifen des Gurtendes zum
Lösen der
Befestigung vereinfacht.
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Vorzugsweise
besteht der Gurt aus textilem Material, insbesondere aus synthetischen
Garnen.
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Eine
praktische Ausführungsform
der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
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Dabei
zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Spritzschutz
in schaubildlicher Darstellung
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2 eine Flanschverbindung
zwischen zwei Rohrleitungen mit erfindungsgemäßem Spritzschutz.
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Die 1 zeigt den einfachen Aufbau
eines erfindungsgemäßen Spritzschutzes.
Er besteht im wesentlichen aus einem einige Zentimeter breiten Gurt 1 aus
flexiblem Material. Der Gurt 1 besteht vorzugsweise aus
einem Gewebeband aus synthetischen Garnen.
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Auf
seiner in 1 sichtbaren
Außenseite 2 ist
der Gurt 1 zumindest im mittleren Bereich mit einem Teil
eines Klettverschlusses versehen. Ein Klettverschluß ist eine
Verschlußvorrichtung,
bestehend aus zwei flexiblen textilen Flächengebilden, von denen eines
mit einem Flor kurzer Kunststoffhäkchen und das andere mit einem
Flor von Schlaufen aus Kunststofffäden versehen ist. Klettverschlüsse werden
häufig
unter der Marke VELCRO® vertrieben. Das andere
Teil des Klettverschlusses ist an der nicht in 1 sichtbaren unteren Seite oder Innenseite 4 des
Gurtes 1 angebracht.
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Am
zweiten Ende 5 ist ein Abschnitt des Gurtes 1 umgenäht, so daß eine Schlaufe
gebildet wird, in der ein Drahtbügel 6 aus
Stahl gehalten ist, der zwei im Abstand zueinander befindliche Haken 7 bildet.
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Der äußerste Endbereich
des ersten Endes 3 des Gurtes 1 bildet eine Grifflasche 8.
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Die
Verwendung des Spritzschutzes aus 1 ist
in 2 erkennbar. 2 zeigt zwei Rohrabschnitte 9, 10,
welche Rohrflansche 11 aufweisen, die über Verbindungsverschraubungen 12 miteinander
verschraubt sind. Zwischen den Rohrflanschen 11 verläuft ein
Spalt 13, in dem eine Dichtung (nicht dargestellt) aufgenommen
ist.
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Der
Spritzschutz aus 1 ist
um den Umfang der Rohrflansche 11 gewickelt, so daß er den Spalt 13 abdeckt.
Hierzu verhaken die beiden Haken 7 mit den Enden der Verbindungsverschraubung 12, das
heißt
mit dem Schraubenkopf und der Schraubenmutter auf beiden Seiten
der Flanschverbindung. Der Gurt 1 wird mit seiner Innenseite 4 gegen
den Umfang der beiden Flansche 11 gelegt, so daß sich der
Spalt 13 etwa in der Mitte des Gurtes befindet. Der Gurt 1 wird
mit gewisser Vorspannung um die Rohrflansche 11 herumgespannt,
bis das erste Ende 3 des Gurtes 1 gegen einen
mittleren Gurtabschnitt anliegt. In diesem Moment verhaken sich
die Haken am ersten Teil des Klettverschlusses mit den Schlaufen
des zweiten Teils des Klettverschlusses. Der Spritzschutz wird sicher
am Umfang der Flanschverbindung gehalten und vermeidet im Falle
eines Dichtungsbruchs das explosionsartige Austreten von Fluid durch
den Spalt 13 zwischen den beiden Rohrflanschen 11.
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Das
Teil des Klettverschlusses an der Innenseite 4 des Spritzschutzes
weist vorzugsweise den Schlaufenflor des Klettverschlusses auf,
der mit Vorspannkraft gegen die radial außen liegende Randfläche der
Rohrflansche 11 anliegt. Der Schlaufenflor bildet ein Labyrinth
für im
Falle des Dichtungsbruchs aus dem Spalt 13 zwischen den
Rohrflanschen 11 austretendes Fluid und hemmt so dessen
schnelles Ausströmen.
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Der
Gurt 1 des Spritzschutzes ist vorzugsweise etwas breiter
als die radiale Außenfläche der Flanschverbindung,
so daß er
zu beiden Seiten über diese
Außenfläche übersteht.
Auch hierdurch wird ein Ausspritzen von Flüssigkeit aus der Rohrleitung beim
Dichtungsbruch gehemmt.
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Wie
in 2 erkennbar, liegt
die Grifflasche 8, welche nicht mit einem Teil des Klettverschlusses versehen
ist, lose auf dem benachbarten Gurtabschnitt auf oder ragt etwas
von diesem weg, so daß sie
leicht von Hand ergriffen werden kann. Zum Entfernen des Spritzschutzes
wird einfach an der Griffla sche 8 gezogen, so daß sich die
beiden Teile des Klettverschlusses voneinander lösen.
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- 1
- Gurt
- 2
- Außenseite
- 3
- erstes
Ende
- 4
- Innenseite
- 5
- zweites
Ende
- 6
- Drahtbügel
- 7
- Haken
- 8
- Grifflasche
- 9
- Rohrabschnitt
- 10
- Rohrabschnitt
- 11
- Rohrflansch
- 12
- Verbindungsverschraubung
- 13
- Spalt