DE10343002A1 - Werkzeug zum Umformen von Blechen oder Kunststofffolien mit Vorwarnung der Rißgefahr bei hoher Materialausdünnung - Google Patents

Werkzeug zum Umformen von Blechen oder Kunststofffolien mit Vorwarnung der Rißgefahr bei hoher Materialausdünnung Download PDF

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Manfred Taubenmann
Andrew Day
Steffen Wirth
Blasius Gerg
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    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21DWORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21D24/00Special deep-drawing arrangements in, or in connection with, presses
    • B21D24/16Additional equipment in association with the tools, e.g. for shearing, for trimming
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C51/00Shaping by thermoforming, i.e. shaping sheets or sheet like preforms after heating, e.g. shaping sheets in matched moulds or by deep-drawing; Apparatus therefor
    • B29C51/26Component parts, details or accessories; Auxiliary operations
    • B29C51/46Measuring, controlling or regulating

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Shaping Metal By Deep-Drawing, Or The Like (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Umformen von Blechen oder Kunststoffolien, umfassend eine Matrize (4) und einen der Matrize gegenüberliegend angeordneten Stempel (1), wobei die Matrize (4) oder der Stempel (1) zu einer Axialbewegung antreibbar ist. Die Matrize (4) oder der Stempel (1) ist mit einer Bohrung (6) versehen, die in einem konkaven Bereich seiner bzw. ihrer Formfläche mündet und die nach dem Schließen des Werkzeugs über ein Ventil (10) kurzzeitig mit einer Druckgasquelle (8) verbindbar ist. Es ist ein den Rückstaudruck in der Bohrung (6) messender Sensor (12) vorgesehen, der mit einer Warneinrichtung (16, 17) oder einer Trendaufzeichnung (18) verbunden ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Umformen von Blechen oder Kunststoffolien, umfassend eine Matrize und einen der Matrize gegenüberliegend angeordneten Stempel, wobei die Matrize oder der Stempel zu einer Axialbewegung antreibbar ist.
  • Derartige Werkzeuge werden in großem Umfang in der Automobilindustrie, insbesondere im Karosseriebau verwendet. Beim Umformen von duktilen Materialien, wie zum Beispiel Blechen oder Kunststoffolien, kann es in den besonders stark verformten Bereichen zur Rißbildung kommen. Solche Risse müssen möglichst frühzeitig entdeckt werden, um das schadhafte Umformteil aussondern zu können. Zu spät entdeckte Risse verursachen Nachkontrollen und Rückwärtsprüfungen bis hin zu internen oder sogar externen Rückrufaktionen, falls die schadhaften Umformteile bereits eingebaut sind. Es besteht daher ein Bedarf an automatisch arbeitenden Prüfeinrichtungen. Bekannt sind automatisch durchgeführte Durchleuchtprüfungen mit einer besonders ausgebildeten Digitalkamera und einem Rechnerprogramm. Es ist auch eine mit Infrarotlicht arbeitende Durchleuchtungseinrichtung bekannt. Diese bekannten Durchleuchtverfahren sind zwar automatisierbar, aber sehr aufwendig. Es ist auch eine magnetische Rißprüfung bekannt. Die entsprechenden Magneten sind aus Platzgründen zumeist nicht in das Werkzeug selbst, sondern in eine Beschnitteinrichtung eingebaut. Aus diesem Grund wird noch überwiegend mit Sichtprüfungen am Pressenausgang gearbeitet. Diese Sichtprüfungen sind aber sehr arbeitsintensiv, weil das Umformteil gedreht werden muß, um alle gefährdeten Bereiche zu inspizieren, und die Prüfperson ermüdet rasch.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Werkzeug dahingehend weiterzubilden, daß das Blech oder die Folie unmittelbar nach dem Umformvorgang automatisch mit großer Zuverlässigkeit auf hohe Materialausdünnung mit Rißgefahr überprüft werden kann.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Matrize oder der Stempel mit einer Bohrung versehen ist, die in einem konkaven Bereich seiner bzw. ihrer Formfläche mündet, und die nach dem Schließen des Werkzeugs über ein Ventil kurzzeitig mit einer Druckgasquelle verbindbar ist, und daß ein den Rückstaudruck in der Bohrung messender Sensor vorgesehen ist, der mit einer Warneinrichtung oder Trendaufzeichnung verbunden ist.
  • Die Erfindung baut darauf auf, daß der Entstehung eines Risses in dem verformten Blech oder Folie eine verstärkte Materialausdünnung vorausgeht und unmittelbar vorher Einschnürungen entstehen. Diese verstärkte Materialausdünnung tritt insbesondere an den Stellen auf, wo das Blech oder die Folie an einem konvexen Bereich der Formfläche des Stempels bzw. der Matrize anliegt. Infolge der Materialausdünnung entsteht zwischen dem gegenüberliegenden konkaven Bereich der Formfläche der Matrize bzw. des Stempels und dem Blech oder der Folie ein Spalt. Wegen dieses Spalts fällt der in der Bohrung herrschende Rückstaudruck deutlich ab. Dabei hängt der Druckabfall von der Größe der ringförmigen Ausströmfläche ab, die von der Breite des Spalte und vom Durchmesser der Bohrung bestimmt ist. Durch eine geeignete Wahl der Größe der ringförmigen Ausströmfläche einerseits und der Meßstelle an einer bestimmten Dehnfläche des Blechs oder der Folie über konvexen Rundungen mit sicherer einseitiger Materialanlage andererseits läßt sich ein signifikanter Abfall des Rückstaudruckes erzielen. Aus dem Rückstaudruck kann man über gemessene Referenzteile auf die genaue Restmaterialstärke Rückschlüsse ziehen. Die Meßwerte können Trends aufzeigen und mit justierfähigen Drucksensoren eine Vorwarnung über eine kritische Ausdünnung des Materials geben.
  • Vorzugsweise ist das Ventil, das die in der Matrize angeordnete Bohrung mit der Druckgasquelle verbindet, ein Magnetventil, das von einem auf die Beendigung des Umformvorgangs ansprechenden Berührungskontaktschalter betätigbar ist.
  • Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:
  • 1 einen schematischen Axialschnitt durch ein Werkzeug zum Umformen eines Blechs oder einer Folie im geschlossenen Zustand, und
  • 2 in größerem Maßstab einen Ausschnitt aus 1.
  • Das in 1 schematisch dargestellte Werkzeug zum Umformen von Blechen oder Kunststoffolien umfaßt ein Unterwerkzeug und ein gegenüber diesem abstandsveränderlich angeordnetes Oberwerkzeug. Das Unterwerkzeug besteht aus einem auf einem Maschinengestell befestigten Stempel 1 und aus einem den Stempel umschließenden Blechhalter 2. Vorspannfedern 3 stützen sich am Blechhalter 2 und am Maschinengestell ab, so daß der Blechhalter 2 nach oben vorgespannt ist. Das Oberwerkzeug besteht aus einer Matrize 4, der eine (nicht gezeigte) Antriebseinrichtung zugeordnet ist. Die einander zugekehrten Flächen des Stempels 1 und der Matrize 4 sind im zentralen Bereich als Formfläche ausgebildet, während ihre Randbereiche eben sind. Zunächst wird die Matrize 4 hochgefahren, bis sie von dem Blechhalter 2 freikommt, der sich unter der Kraft der Vorspannfedern 3 gegenüber dem Stempel 1 ebenfalls nach oben bewegt. In seiner Endstellung ist die Randfläche des Blechhalters 2 über der höchsten Erhebung der Formfläche des Stempels 1 angeordnet. Daraufhin wird ein Zuschnitt aus einem Tiefziehblech oder einer Kunststoffolie – nachfolgend Blech genannt – auf den Blechhalter 2 aufgelegt, und die Matrize 4 wird von dem zugeordneten Antrieb nach unten bewegt, so daß das Blech 5 zwischen dem Umfangsrand der Matrize 4 und dem Blechhalter 2 eingespannt wird. Wenn daraufhin die Matrize 4 noch weiter in die in 1 gezeigte Stellung nach unten bewegt wird, dann wird das Blech 5 zwischen den Formflächen der Matrize 4 und des Stempels 1 verformt. Da der Aufbau eines derartigen Preßwerkzeugs zum Stand der Technik gehört, ist eine weitere Erläuterung entbehrlich.
  • Bei dem Verformungsvorgang wird das Blech 5 gedehnt oder gezogen, was zu einer Rißbildung führen kann. Erfahrungsgemäß ist diese Gefahr an den Stellen des Blechs 5 am größten, wo dieses gegenüber seiner ursprünglichen ebenen Form rechtwinklig, d. h. in Bewegungsrichtung der Matrize 4 umgebogen wird. In der Matrize 4 ist eine Bohrung 6 angeordnet, die in einem konkaven Bereich ihrer Formfläche mündet. Diese Bohrung 6 ist über eine Druckleitung 7 mit einem Druckluftbehälter 8 verbunden, der von einem Verdichter 9 mit Druckluft versorgt wird. In der Druckleitung 7 ist ein Ventil 10 angeordnet, das von einem auf die Abwärtsbewegung der Matrize 4 ansprechenden (nicht gezeigten) Berührungskontaktschalter betätigbar ist. Dem Ventil 10 vorgeschaltet ist ein Druckregler 15, der den Druck sehr genau konstant hält. Die Bohrung 6 ist über eine Leitung 11 mit einem Druckschalter 12 verbunden, der in einem Warnstromkreis 13 enthalten ist. Der Warnstromkreis 13 enthält ferner eine Stromquelle 14, eine optische und eine akustische Warneinrichtung 16 und 17 sowie einen Rechner 18 zur Speicherung und Auswertung der von dem Druckschalter 12 gelieferten Signale. Wie bereits erwähnt, ist die Lage der Bohrung 6 derart gewählt, daß ihre Mündung in dem Bereich angeordnet ist, wo mit einer Rißbildung in dem Blech 5 zu rechnen ist. Falls mehrere solche Bereiche vorliegen, dann sollten mehrere Bohrungen 6 mit zugeordneten Druckluftschaltern 12 vorgesehen sein.
  • Wenn beim Umformen des Blechs 5 die Matrize 4 vollständig nach unten zugestellt wird, wie in 1 gezeigt, dann wird der Berührungskontaktschalter 10 betätigt, so daß das in der Druckleitung 7 angeordnete Magnetventil kurzfristig öffnet und die Bohrung 6 mit einer genau bestimmten Menge Druckluft beaufschlagt wird. Bevor in dem Blech 5 ein Riß entsteht, kommt es zu einer verstärkten Materialausdünnung der eine Einschnürung folgt. Dieser Zustand des Blechs in 2 gezeigt. Da das Blech 5 an einem konvexen Bereich der Formfläche des Stempels 1 aufliegt, entsteht ein Spalt 19 zwischen dem Blech und der Matrize 4. Die in der Bohrung 6 enthaltene Druckluft kann in diesen Spalt entweichen, was mit einem Druckabfall verbunden ist. Der Druckabfall hängt dabei von der Größe der ringförmigen Austrittsfläche ab, die von der Breite des Spalts 19 und vom Durchmesser der Bohrung 6 bestimmt ist. Aus dem in der Bohrung 6 herrschenden Rückstaudruck lassen sich daher Rückschlüsse auf die Breite des Spalts 19 und damit auf die Ausdünnung des Blechs 5 ziehen. Durch eine geeignete Einstellung des Druckschalters 12 kann daher die Warneinrichtung 16, 17 betätigt werden, sobald eine kritische Materialausdünnung erreicht ist. Die Warneinrichtung wird demzufolge bereits aktiviert, bevor es zu einer Rißbildung kommt. Dies ermöglicht die Ermittlung und Aussonderung von solchen Umformteilen, deren Schadhaftigkeit, nämlich ungenügende Wandstärke, äußerlich nicht erkennbar ist.
  • Das in der Zeichnung dargestellte und vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel läßt im Rahmen der Erfindung zahlreiche Abwandlungen zu. Beispielsweise könnten in der Matrize zusätzliche Bohrungen angeordnet sein, die in anderen konkaven Bereichen ihrer Formfläche münden, wo eine übermäßige Materialausdünnung des verformten Blechs zu befürchten ist. In analoger Weise könnten auch eine oder mehrere Bohrungen im Stempel 1 angeordnet sein. Die Warneinrichtung könnte auch mit einer Einrichtung kombiniert werden, die einen automatischen Ausstoß eines schadhaften Formteils oder einen automatischen Stop des Werkzeugs bewirkt.
  • Wenngleich das vorstehend beschriebene Werkzeug ein typisches Ziehwerkzeug ist, kann die Erfindung auch bei Werkzeugen zum Fertigziehen, Nachschlagen, Nachformen, Hochstellen, Abkanten, Biegen, Prägen und Formstanzen angewendet werden. Auch ist eine Nachrüstung eines vorhandenen Werkzeugs kostengünstig möglich.
  • 1
    Stempel
    2
    Blechhalter
    3
    Vorspannfeder
    4
    Matrize
    5
    Blech
    6
    Bohrung in 4
    7
    Druckleitung
    8
    Druckluftbehälter
    9
    Verdichter
    10
    Ventil
    11
    Leitung
    12
    Druckschalter
    13
    Warnstromkreis
    14
    Stromquelle
    15
    Druckregler
    16
    optische Warneinrichtung
    17
    akustische Warneinrichtung
    18
    Rechner
    19
    Spalt

Claims (3)

  1. Werkzeug zum Umformen von Blechen oder Kunststoffolien, umfassend eine Matrize und einen der Matrize gegenüberliegend angeordneten Stempel, wobei die Matrize oder der Stempel zu einer Axialbewegung antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize (4) oder der Stempel (1) mit einer Bohrung (6) versehen ist, die in einem konkaven Bereich seiner bzw. ihrer Formfläche mündet, und die nach dem Schießen des Werkzeugs über ein Ventil (10) kurzzeitig mit einer Druckgasquelle (8) verbindbar ist, und daß ein den Rückstaudruck in der Bohrung (6) messender Sensor (12) vorgesehen ist, der mit einer Warneinrichtung (16, 17) oder Trendaufzeichnung (18) verbunden ist.
  2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (10) ein Magnetventil ist, das von einem auf die Beendigung des Umformvorgangs ansprechenden Berührungskontaktschalter betätigbar ist.
  3. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor ein in einem Warnstromkreis (13) enthaltener Druckschalter (12) ist.
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