DE2605085B2 - Vorrichtung zur Verhütung der Beschädigung von Werkzeug und Werkstück an einer hydraulisch oder pneumatisch betätigten Stanzpresse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verhütung der Beschädigung von Werkzeug und Werkstück an einer hydraulisch oder pneumatisch betätigten Stanzpresse, mit einem die Schnittwerkzeuge tragenden festen und beweglichen Preßtisch und mit einem beweglichen Organ, das anspricht, wenn entweder die Schnittwerkzeuge das Material des zu stanzenden Werkstückes berühren, oder wenn sich zwischen diesem und einem der Schnittwerkzeuge ein harter Fremdkörper befindet, daß ferner der bewegliche Preßtisch mit einem ersten Schalter und das bewegliche Organ mit einem zweiten Schalter in Antriebsverbindung stehen, derart, daß der bewegliche Preßtisch stillgesetzt wird, wenn der zweite Schalter vor dem ersten Schalter betätigt wird.

Vorrichtungen dieser Art sind z. B. aus der schweizerischen Patentschrift Nr. 4 54 577 und aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift Nr. 6917 177 bekannt. Bei diesen bekannten Vorrichtungen ist jeweils einer der beiden Preßtische in Stanzrichtung zweiteilig und begrenzt beweglich ausgebildet, wobei der das Schnittwerkzeug tragende Teil gegenüber dem anderen Teil durch mechanische oder pneumatische Federelemente oder durch ein Hydraulikkissen in Abstand gehalten wird, solange keine sein Gewicht übersteigende Kraft auf ihn einwirkt. Der so gestützte Tischteil bildet in diesem Fall das erwähnte bewegliche Organ. Vorrichtungen dieser Art haben sich in der Praxis gut bewährt. Sie haben jedoch den Nachteil, daß die zweiteilige Ausbildung des Preßtisches sehr hohe Herstellungskosten verursacht. Zudem ist es nicht möglich, eine solche Vorrichtung ohne hohe Kosten an bereits vorhandene Pressen anzubauen.
Es ist Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung der

ίο eingangs erwähnten Art derart auszubilden, daß ihre Herstellungskosten ganz wesentlich gesenkt werden können, wobei auch ein nachträglicher Anbau an bereits vorhandene Stanzpressen möglich sein soll.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Organ in einem außerhalb der beiden Preßtische vorgesehenen Gehäuse angeordnet ist, dessen eine Seite vom Druckmedium, das den Preßkolben betätigt, beaufschlagt ist, und dessen andere Seite von einem zweiten Druckmedium mit einem eintstellbaren konstanten Druck beaufschlagt ist.

Zweckmäßig ist das Gehäuse als separater Zylinder ausgebildet, der als bewegliches Organ einen Kolben enthält, der über eine Kolbenstange mit dem zweiten Schalter in Antriebsverbindung steht

Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung, die einen Längsschnitt durch eine Stanzpresse mit einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt, näher erläutert.

-Ό Ein Pressengestell 1, bestehend aus den Pressenständern 2, einem oberen Querjoch 3 und einem Zylinderjoch 4, bildet den Kraftschluß der Presse. Der Schnittstempel 6 enthält einen beweglichen Auswerfer 7 und ist über den oberen starren Preßtisch 5 fest mit dem

J5 oberen Querjoch 3 verbunden. Die zum Schnittstempel 6 komplementäre Matrize 8 ist auf dem beweglichen Preßtisch 9 montiert. Sie enthält einen Auswerferkolben 11, der mit Druckflüssigkeit, die durch die Leitung 14 in den Hubraum 13 strömt, hydraulisch beaufschlagt ist.

Eine Brücke 10 stützt den Lochstempel 12 in der Matrize 8 ab. Der bewegliche Preßtisch 9 ist fest mit dem Hydraulikkolben 37 verbunden, der durch die Leitung 15 und 36 mit Druckflüssigkeit gespeist wird. Von der Leitung 15 zweigt eine Leitung 16 zu einem Kontrollzylinder 17 ab, dessen Kolben 18 mit einer Kolbenstange 23 verbunden ist. Der Zylinder 17 weist zwei Längsanschlagflächen 21 und 22 auf. Die Kolbenfläche 20 und die Zylinderfläche 21 begrenzen den Hubraum 19 des Kontrollzylinders 17. Dieser Hubraum ist über eine Leitung 35 mit einem Luftbehälter 25 verbunden, der über Filter 28, Regelfilter 27 und öler 26 von einer Druckluftquelle 39 gespeist wird. Wenn der Kolben 18 an der unteren Zylinderfläche 22 anliegt, betätigt der Anschlag 23a der Kolbenstange 23 einen Schalter 24.

Neben der Matrize 8 ist ein Kontrollstift 31 montiert. Am beweglichen Preßtisch 9 befindet sich ein Schaltnocken 34, der den am Pressenständer 2 montierten Schalter 33 beim Schließen der Presse betätigt.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Bei Beginn des Stanzvorganges ist der Hubraum 19 des Kontrollzylinders 17 über die Leitung 35 mit Preßluft beaufschlagt, deren Druck höher ist als der Druck in die

hi Leitungen 16 und 15, der zum Anheben des Hauptkolbens 37 mit dem Preßtisch 9 erforderlich ist Dies hat zur Folge, daß die durch die Leitung 36 zugeführte Druckflüssigkeit vorerst ausschließlich durch die Lei-

tung 15 in den Hubraum 40 des Hauptkolbens 37 strömt und diesen anhebt Der Schaltnocken 34 ist so eingestellt, daß er den Begrenzungsschalter 33 betätigt, kurz bevor die Matrize 8 auf dem zu stanzenden Band 38 aufsitzt Wenn das Band 38 zwischen Skmpel 6 und Matrize 8 eingespannt ist, steigt der Druck in den Leitungen 15 und 36. Demzufolge fließt die Druckflüssigkeit auch durch die Leitung 16 in den Kontrollzylinder 17. Der Kolben 18 wird gegen den Anschlag 21 bewegt. Dadurch verdichtet sich die Preßluft im Luftbehälter ein wenig, und die Kolbenstange 23 verläßt den Begrenzungsschalter 24.

Befindet sich ein Fremdkörper 32 zwischen Matrize 8 und Stanzband 38, so steigt der Druck in Leitung 36 früher an und bewirkt eine Längsbewegung des Kolbens 18 bevor der Begrenzungsschalter 33 betätigt wird. Die elektrische Steuerung ist derart ausgelegt, daß sie immer, wenn die Betätigung des Schauers 24 aufgehoben ist, bevor der Schalter 33 betätigt ist, die Presse öffnet, ohne daß ein Werkstück gestanzt wird.

Der Kontrollstift 31 steht übe·- die Matrizenfläche vor, so daß er bei einem vollen Vorschubschritt neben der Stanzgitterfläche 29 in das Stanzgitter eintauchen kann. Ist der Vorschubschritt zu klein, so steht der Steg 30 des Stanzgitters über dem Kontrollstif: 11, und dieser

ίο wirkt als Fremdkörper zwischen Matrize 8 und Stanzband 38.

Anstelle eines im Gehäuse 17 beweglichen Kolbens könnte auch ein Gehäuse vorgesehen sein, das im Inneren z. B. eine Membran enthält, die einerseits von der Druckflüssigkeit und andererseits von der Druckluft aus der Druckluftquelle 39 beaufschlagt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche.

1. Vorrichtung zur Verhütung der Beschädigung von Werkzeug und Werkstück an einer hydraulisch oder pneumatisch betätigten Stanzpresse, mit einem die Schnittwerkzeuge tragenden festen und beweglichen Preßtisch und mit einem beweglichen Organ, das anspricht, wenn entweder die Schnittwerkzeuge das zu stanzende Werkstück berühren oder wenn sich zwischen dem Werkstück und einem der Schnittwerkzeuge ein harter Fremdkörper befindet, daß ferner der bewegliche Preßtisch mit einem ersten Schalter und das bewegliche Organ mit einem zweiten Schalter in Antriebsverbindung stehen, derart, daß der bewegliche Preßtisch stillgesetzt wird, wenn der zweite Schalter vor dem ersten Schalter betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Organ (18) in einem außerhalb der beiden Preßtische (5, 9) vorgesehenen Gehäuse (17) angeordnet ist, dessen eine Seite vom Druckmedium, das den Preßkolben (37) betätigt, beaufschlagt ist, und dessen andere Seite von einem zweiten Druckmedium mit einem einstellbaren konstanten Druck beaufschlagt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse ein separater Zylinder (17) ist, der als bewegliches Organ einen Kolben (18) enthält, der über eine Kolbenstange (23) mit dem zweiten Schalter (24) in Antriebsverbindung steht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Druckmedium Preßluft ist, die über einen einstellbaren Druckregler (27) dem Zylinder(17) zugeführt wird.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem beweglichen Preßtisch (9) ein Stift (31) angeordnet ist, der beim Arbeitshub des Preßtisches (9) in eine ausgestanzte öffnung des zu stanzenden Bandes (38) eintritt, wenn dieses einen vollen Vorschubschritt ausgeführt hat.