DE3111098C2 - Abführvorrichtung zur Herstellung von Behältern aus Blech - Google Patents
Abführvorrichtung zur Herstellung von Behältern aus BlechInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß
dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf die Ausfor
mung von Behältern aus Stahl- oder Aluminiumblech und
insbesondere auf eine Zweistufen-Ziehvorrichtung, mit
welcher ein Behälter zuerst geformt und dann der ge
formte Behälter aus dem Pressenbereich durch eine im
Ziehhorn aufgenommene Preßlufteinrichtung herausbe
wegt wird.
Die Erfindung betrifft insbesondere eine Vorrichtung
in der der tiefgezogene Behälter von der Presse
für die weiteren Verarbeitungsschritte abgenommen
wird, nachdem er wie vorbe
schrieben geformt worden ist.
Dabei wird nicht verkannt, daß es bekannt ist (US-PS 32 32 260), einen
Luftstrom in den Arbeitsbereich einer Presse zwi
schen die obere und untere Preßplatte und gegen die
Außenfläche des Behälters zu richten, um diesen aus
dem Arbeitsbereich der Presse für die Weiterverar
beitung abzuführen. Bekannt sind weiter mechanische
Einrichtungen, welche in diesen Arbeitsbereich grei
fen und den Behälter herausnehmen. Allerdings sind
beide Lösungen mit Nachteilen verbunden.
Falls gegen die Außenfläche des Behälters ein Luft
strom gerichtet wird, so führt dies zu einer unkon
trollierten Bewegung des Behälters. Hierbei ist zu
bedenken, daß die Behälter aus einem relativ dünnen
Blechmaterial gezogen sind, ein leichtes Gewicht auf
weisen und selbstverständlich während dieses
Stadiums leer sind, so daß die Behälter infolge
des gegen die Außenfläche des Behälters geblasenen
Luftstroms in einer unkontrollierten und willkürli
chen Weise aus dem Pressenbereich herausbewegt werden.
Dies ist aus einer Reihe von Gründen nachteilhaft.
Die meisten der Behälter besitzen eine chemische Be
schichtung, da sie häufig für Speisen und Getränke
verwendet werden. Wenn diese Behälter unkontrolliert
herausgeworfen werden, besteht die Gefahr einer Be
schädigung der Beschichtung, was letztlich auch Rück
wirkungen auf das in diesen Behältern verpackte Gut
haben kann, wenn es nicht sogar zu einem Verderb des
Lebensmittels führt.
Zum anderen kann dieses unkontrollierte Abwerfen die
ser Behälter dazu führen, daß die Behälter gegenein
ander stoßen, so daß die Behälter eingebeult oder in
sonst einer Weise beschädigt werden.
Obgleich beim Ausführungsbeispiel der Erfindung le
diglich ein Ziehstempel dargestellt ist, wird eine Pres
se normalerweise mit einer Vielzahl derartiger Zieh
stempel betrieben, so daß in aller Regel eine Vielzahl
von Behältern aus der Presse gelangen, so daß es wün
schenswert ist, die Behälter in einer vorbestimmten
Bahn auszurichten, so daß sie miteinander nicht in
Berührkontakt gelangen. Dies kann allerdings bei den
bekannten Vorrichtungen nicht erreicht werden, da dort
die Behälter unkontrolliert herausgeworfen werden.
Mechanische Einrichtungen, welche in den Arbeitsbe
reich der Presse greifen und die Behälter mehr oder
weniger herausziehen, sind hingegen relativ teuer,
so daß sie aus wirtschaftlichcn Gründen nicht zweck
mäßig sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine kostengünstigere
Lösung für das Entfernen der
Behälter aus der Ziehpresse zu erzielen.
Diese Aufgabe wird
durch die im Patentanspruch 1
angegebene Erfindung gelöst.
Patentanspruch 2 gibt eine zweckmäßige Lösung
im Falle des Einsatzes mehrerer Ziehstempel in
einer Presse an.
Es hat sich gezeigt, daß die Ausrüstung einer Zweistufen-Presse
oder einer Ziehvorrichtung der oben beschriebenen
Art mit der erfindungsgemäßen Ausblaseinrichtung
die oben angegebenen Nachteile des Stands
der Technik behebt.
Dabei ist der Ziehstempel selbst mit einer nach innen gerichteten
ausgesparten Fläche an seinem äußersten Ende
ausgebildet und mit einem Innenkanal versehen, welcher
unter einem Winkel in dieser Fläche mündet und mit einer Druckluftquelle
verbunden ist.
Bei Verwendung eines derartigen Ziehstempels ist es möglich,
anstelle der Außenfläche des Behälters die Innenflächen
des Behälters mit Druckluft zu beaufschlagen,
so daß die Behälter nicht mehr unkontrolliert
durcheinander geworfen werden, sondern in ruhiger und
kontrollierter Weise aus dem Arbeitsbereich der Presse
bewegt werden.
Obgleich der Stempel in einer vorbestimmten Position
relativ zur aufnehmenden Vorrichtung fixiert werden kann,
ist es möglich, die Luftkanäle im Ziehstempel so auszurichten,
daß nicht nur die Behälter in ruhiger und
kontrollierter Weise aus dem Arbeitsbereich der Pres
se herausgeführt werden können, ohne miteinander zu
kollidieren, sondern daß sie auch in eine vorbestimm
te Richtung gelenkt werden können. Dies ist insbeson
dere dort von Vorteil, wo eine Vielzahl von Ziehstempeln
in einer einzigen Presse verwendet werden, so daß die
durch jeden Ziehstempel geformten Behälter in verschie
denen Richtungen geführt und damit in geordneter Weise
von der Presse abgeführt werden können.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung beschrieben. Darin zeigen
Fig. 1 eine Schnittansicht einer Ziehvorrichtung
mit der erfindungsgemäßen Abführeinrichtung,
Fig. 2 eine Schnittansicht eines Teils der Ziehvor
richtung,
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich Fig. 2 zur Darstellung
der Luftbeaufschlagung sowie
Fig. 4 ein Diagramm der Bewegung des Innen- und
Außenstempels sowie deren Betriebsfolge.
Die in Fig. 1 dargestellte Ziehvorrichtung umfaßt
einen inneren Stempel 10 und einen äußeren Stempel
110. Weiter ist ein Gesenk 20 vorge
sehen, wobei der Stempel 10 relativ zum Gesenk 20 hin-
und herbewegbar ist. Der Aufbau der Presse ist im
Detail nicht näher dargestellt, da derartige Pressen
bekannt sind. Jedoch ist die Erfindung insbesondere
für doppelt wirkende Pressen, also sogenannte Zwei
stufen-Pressen geeignet.
Ein Stützteil 11 für den Ziehstempel ist mittels
einer oder mehreren Schrauben 11a am inneren Stempel
10 befestigt. Der Stempel 10 weist Durchgangsbohrun
gen 10a und 10b auf, wobei die Durchgangsbohrung 10a
zu einer Druckluftquelle führt und die Durchgangsboh
rung 10 b aus Entlüftungszwecken mit der Umgebung in
Verbindung steht.
Das Stützteil 11 weist gleichfalls sich in Längsrich
tung erstreckende Durchgangsbohrungen bzw. Kanäle 11b
und 11c auf, wobei die Durchgangsbohrung 11b mit der
Durchgangsbohrung 10a und die Durchgangsbohrung 11c
mit der Durchgangsbohrung 10b in Verbindung steht.
Am Boden oder am äußeren Ende des Stützteils 11 befin
det sich der Ziehstempel 12, welcher mittels einer
Schraube 13 am Stützteil befestigt ist. Die Schraube
13 erlaubt eine Relativverstellung zwischen Ziehstempel
12 und Stützteil 11. Diese beiden Bauteile sind
aber auch dann im wesentlichen druckdicht miteinander
verbunden, wenn sich diese beiden Bauteile in einem
Abstand zueinander befinden. Dies erfolgt aufgrund
des Eingriffs der Schultern 12c mit den Aussparungen
11d.
Aus der Figur geht weiter hervor, daß der Ziehstempel 12
einen Luftkanal 12a aufweist, welcher sich vom
Boden des Werkzeugs bis zum oberen Ende erstreckt,
wobei dieser Kanal mit den Kanälen 11b und 10a und
hierüber mit der nicht dargestellten Druckluftquelle
in fluidleitender Verbindung steht. Zusätzlich ist
am äußersten Ende des Ziehstempels 12 eine Ausspa
rung 12b vorgesehen, wobei der Kanal 12a in diese
Aussparung unter einem Winkel relativ zu einer Hori
zontalebene mündet, welche durch die Teilfuge der
Matrize gebildet ist, wie weiter unten noch näher
erläutert wird.
Der äußere Stempel 110 trägt eine Druckeinrichtung,
welche aus einer Reihe von ersten, zweiten und drit
ten Kolben 31, 32 und 33 besteht, welche übereinander
angeordnet und mit einer Hochdruck-Luftquelle verbun
den sind. Diese Kolben sind in ersten und zweiten
Zylindern 35 und 36 und einem unteren Zylinder 37 auf
genommen, wobei die gesamte Kammer durch den Deckel
34 abgeschlossen ist.
Innerhalb des Stempels 110 ist eine Hülse 38 aufge
nommen, welche einen Teil der Kammer bildet, inner
halb der die Kolben 31, 32 und 33 arbeiten.
Durch den Außenstempel 110 ist auch ein Druckring 30
aufgenommen, auf den der Kolben 31 wirkt, auf welchen
wiederum der Kolben 32 unter Druckluft einwirkt. Der
Druckring 30 wirkt mit den Rändern des Rohlings zu
sammen und besitzt die Aufgabe diesen während des
Ziehvorgangs zu haltern.
Das untere Gesenk 20 trägt ein Ziehwerkzeug 21, wel
ches mit dem Gesenk 20 durch eine oder mehrere Schrauben
21a befestigt ist. Das Gesenk 20 weist einen hohlen
Innenraum auf, in welchem sich ein Auswerfkolben 22
befindet, der pneumatisch oder hydraulisch betätigt
wird. Der Auswerfkolben 22 wandert in der Hülse 23.
Der Boden des Gesenks 20 ist durch einen Deckel 24
abgeschlossen. Das Druckmittel für den Auswerfkolben
22 wird über die Bohrung 24a eingespritzt. Diese An
ordnung ist im Detail nicht dargestellt, da verschie
dene Auswerfmechanismen bekannt sind.
Zur Erläuterung der Betriebsweise wird zuerst auf
Fig. 1 Bezug genommen, in welcher der Behälter C
durch den Stempel 12 gezogen worden ist und sich der
Innenstempel 10 in seiner unteren Totlage befindet.
Ersichtlich hat an dieser Stelle, wie aus den Fig. 2
und 4 hervorgeht, der Auswerfschritt der Presse be
gonnen, wobei der Innen- und Außenstempel sich nach
oben bewegen und auch der Auswerfkolben 22 den Behäl
ter C in diese Richtung bewegt. In Fig. 2 hat der
Boden des Behälters C gerade die Trennfuge des Werk
zeugs erreicht und gibt gerade der Stempel 12 das Ober
teil des Behälters C frei. Unter Berücksichtigung,
daß dies im Rahmen einer kontinuierlichen Betriebs
weise erfolgt, gelangt Druckluft durch die Kanäle 10a,
11b und 12a und verläßt die Aussparung 12b im Stempel 12
in Richtung des Pfeils 50. Dadurch wird Druckluft ge
gen den Innenraum des Behälters C geleitet und be
wirkt, daß der Behälter in einer ruhigen und kon
trollierten Weise von der Presse auf einen Förderer
oder eine andere Fläche zur Weiterbehandlung über
führt wird.
Wie aus dem die zeitliche Abhängigkeit wiedergebenden
Diagramm von Fig. 4 hervorgeht, erfolgt dies dann,
wenn der Stempel um eine Wegstrecke angehoben worden
ist, die wenigstens der zweifachen Behälterhöhe ent
spricht, d. h. eine Höhe, um den Behälter auf die Hö
he der Trennfuge anzuheben und eine Höhe, um den Stempel 12
vom oberen Abschnitt des Behälters freizugeben.
Dabei ist zu berücksichtigen, daß das Stützteil 11
um seine Achse relativ zum Stempel 12 bewegt werden
kann und in verschiedenen Positionen festlegbar ist,
so daß der Luftstrom 50 im Falle einer Verwendung
mehrerer Stempel 12 in verschiedene Richtungen geleitet
werden kann. Auf diese Weise kann der durch jeden
Stempel 12 tiefgezogene Behälter C in eine geeignete Bahn
gelenkt werden, so daß ein unnötiger Kontakt und
eine daraus resultierende Beschädigung vermieden
wird.
Von Bedeutung ist schließlich, daß das Ausströmen
der zur Bewegung des Behälters C verwendeten Luft
innerhalb des Behälters stattfindet und der Luftstrom
gegen die Innenflächen des Behälters gerichtet ist,
so daß eine geringere Kraft als bei bekannten Syste
men erforderlich ist, bei denen die Ablösung von au
ßen erfolgt.
Claims (2)
1. Abführvorrichtung an einer doppeltwirkenden Ziehpresse
bei der Herstellung von Behältern aus Blechmaterial
durch Stanzen und Ziehen, umfassend einen Grundrahmen,
ein durch den Grundrahmen aufgenommenes Ziehwerkzeug
(21), wenigstens einen Ziehstempel (12), welcher zum
Tiefziehen des Behälters aus dem Blechmaterial in das
Ziehwerkzeug (21) hinein und aus diesem herausbewegbar
ist, sowie einen vom Grundrahmen aufgenommenen Auswerf
kolben (22) zum Herausheben des geformten Behälters aus
dem Ziehwerkzeug (21) mit einer im Ziehstempel (12)
aufgenommenen Abführeinrichtung mit einem Luftkanal,
welcher einen Luftstrom gegen zumindest einen Teil der
Innenwandfläche des Behälters richtet, um diesen aus
der Presse abzuführen, dadurch gekennzeichnet, daß am
Ende des Ziehstempels (12) eine Aussparung (12b) ange
bracht ist, in die der Luftkanal (12a) unter einem Win
kel relativ zur Horizontalebene mündet, welche durch
die Teilfuge des Ziehwerkzeuges (21) definiert ist.
2. Abführvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Ziehstempel (12) mit dem Stützteil (11) um
dessen Achse drehbar verbunden und in verschiedenen
Positionen festlegbar ist.
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