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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Türfeststelleinrichtung zum Feststellen
einer um eine Schwenkachse aus einer ersten Endlage in eine zweite
Endlage schwenkbaren Tür,
insbesondere einer Fahrzeugtür,
mit einem stufenlos wirkenden, längenveränderlichen
Türfeststeller,
der mit seinem einen Ende an der Tür oder an einem feststehenden Bauteil
und mit seinem anderen Ende an dem feststehenden Bauteil oder an
der Tür
angelenkt ist.
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Bei
derartigen bekannten Türfeststelleinrichtungen
besteht das Problem, daß ein
stufenloses Positionieren und Halten der Tür in der eingestellten Position
nur über
einen maximalen Schwenkwinkel der Tür von etwa 180° möglich ist.
Insbesondere bei Nutzfahrzeugen mit ein- oder mehrflügeligen
Ladetüren
am Heck sollen diese Ladetüren über einen Schwenkwinkel
von 180° hinaus
bis z.B. auf mindestens 270° schwenkbar
sein.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher eine Türfeststelleinrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die bei einfachem Aufbau ein Schwenken der
Tür aus
der ersten in die zweite Endlage um einen Schwenkwinkel von mehr
als 180° ermöglicht, wobei
ein stufenloses Positionieren und Hal ten in der eingestellten Position über den
gesamten Schwenkwinkel zwischen erster und zweiter Endlage möglich ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
zweiten stufenlos wirkenden, längenveränderlichen
Türfeststeller
gelöst,
der mit seinem einen Ende an dem feststehenden Bauteil oder der
Tür und mit
seinem anderen Ende an der Tür
oder an einem feststehenden Bauteil angelenkt ist, wobei die Anlenkstellen
der beiden Türfeststeller
an der Tür
in jeweils einem Abstand von der Schwenkachse der Tür und die
beiden Türfeststeller
mit ihrer Längenveränderungserstreckung
in einem Winkel von etwa 90° zueinander
angeordnet sind.
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Durch
diese Ausbildung ist auch in einer Position, in der die Längenveränderungsrichtung
eines Türfeststellers
durch die Schwenkachse sich erstreckt, der andere Türfeststeller
voll funktionsfähig. Ein
stufenloses Positionieren und Halten der Tür ist über einen Schwenkwinkel von
mindestens 270° möglich.
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Insbesondere,
wenn die Tür
um eine einzige ortsfeste Schwenkachse schwenkbar ist, erfordert die
Türfeststelleinrichtung
nur einen geringen Einbauraum. Es ist aber auch möglich, daß die Tür in einem
ersten Schwenkbereich um eine erste Schwenkachse und in einem zweiten Schwenkbereich
um eine zweite, zur ersten Schwenkachse parallele Schwenkachse schwenkbar
ist.
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Sind
die Anlenkstellen der beiden Türteststeller
an der Tür
in etwa gleichem Abstand von der Schwenkachse der Tür angeordnet,
so ergibt sich ein weitgehend gleichbleibendes, bei einer Türfeststellung
zu überwindendes
Kraftniveau über
dem gesamten Schwenkbereich der Tür.
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Durch
unterschiedliche Abstände
der Anlenkstellen von der Schwenkachse der Tür kann die Charakteristik des
Verlaufs des Kraftniveaus verändert
werden.
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Dabei
ist es möglich,
daß die
beiden Anlenkstellen um etwa 180° versetzt
an der Tür
angeordnet sind, wobei die Anlenkstellen der beiden Türfeststeller
an der Tür
etwa auf einer oder zwei zur Schwenkachse der Tür parallel sich erstreckenden
Anlenkachsen angeordnet sein können.
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Damit
die beiden Türfeststeller über ihren Bewegungsweg
nicht in Kollision geraten, sind vorzugsweise die Anlenkstellen
der beiden Türfeststeller an
der Tür
auf axial zur Schwenkachse der Tür
unterschiedlichen Ebenen angeordnet.
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Stehen
die Verbindungslinien von den Anlenkstellen der beiden Türfeststeller
an dem oder den feststehenden Bauteilen zur Schwenkachse der Tür etwa in
einem rechten Winkel zueinander, so wird über den gesamten Schwenkbereich
ein gleichbleibendes Kraftniveau erreicht, wobei der eine Türfeststeller
dann maximales Haltemoment aufweist, wenn der andere Türfeststeller
direkt auf die Schwenkachse der Tür gerichtet ist und damit sich
in einem Totpunkt befindet. Bei Überschreitung
ihrer Totpunkte kehren die Türfeststeller
ihre Belastungsrichtung von Zug auf Druck bzw. umgekehrt um. Dazu
wirken die Türfeststeller
in ihren beiden Bewegungsrichtungen vorzugsweise gleich.
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Weist
einer der beiden Türteststeller
eine bei Erreichen einer der Endlagen der Tür wirksame Bewegungsdämpfeinrichtung
auf, so kann vor Erreichen der Endposition eine Dämpfungsfunktion
einsetzen und die Bewegung der Tür
abbremsen, so daß kein
hartes Anschlagen in der jeweiligen Endposition erfolgt. Je nach
Bedarf können
das Niveau der Dämpfung
und/oder die Länge
des Dämpfungsweges
einstellbar sein.
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In
der ersten und/oder zweiten Endlage der Tür befindet sich einer der Türfeststeller
in seiner Position maximaler Länge.
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Ein
besonders einfacher Aufbau mit geringem erforderlichen Bauraum wird
erreicht, wenn zumindest einer der Türfeststeller einen durch einen Kolben
in eine erste und eine zweite Kammer unterteilten, beidseitig geschlossenen
und mit einem Fluid gefüllten
Zylinder aufweist, aus dem eine mit dem Kolben verbundene Kolbenstange
dicht herausgeführt
ist, die mit ihrem freien Ende an der Tür oder an dem feststehenden
Bauteil angelenkt ist, wobei das dem freien Ende der Kolbenstange
entgegengesetzte Ende des Zylinders an dem feststehenden Bauteil oder
der Tür
angelenkt ist, mit einem oder mehreren die erste Kammer mit der
zweiten Kammer verbindenden Strömungswegen,
in denen einen Fluidaustausch zwischen den beiden Kammern blockierendes
Ventil angeordnet ist, das im Falle einer Relativbewegung von Zylinder
und Kolben einen Fluidübergang
von der einen zur anderen Kammer erlaubend öffenbar ist.
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Dabei
können
beide Türfeststeller
derart aufgebaut sein. Es ist aber auch eine Kombination eines solchen
eine Kolben-Zylinder-Einheit aufweisenden Türfeststellers mit einem längenveränderlichen
Türfeststeller
anderer Bauart möglich.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
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1 eine Prinzipdarstellung
einer Türteststelleinrichtung
bei einer geschlossenen Ladetür
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2 die Türfeststelleinrichtung nach 1 bei um 45° geöffneter
Ladetür
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3 die Türfeststelleinrichtung nach 1 bei um 125° geöffneter
Ladetür
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4 die Türteststelleinrichtung nach 1 bei um 225° geöffneter
Ladetür
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5 die Türfeststelleinrichtung nach 1 bei um 270° geöffneter
Ladetür
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6 eine perspektivische Ansicht
der Türteststelleinrichtung
nach 1
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7 einen Querschnitt eines
Türfeststellers
ohne Endlagendämpfung
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8 einen Querschnitt eines
Türfeststellers
mit Endlagen dämpfung.
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Die
in den 1 bis 6 dargestellte Türfeststelleinrichtung
einer Ladetür 1 eines
Nutzfahrzeuges weist eine senkrechte Schwenkachse 2 an
einem hinteren Eckbereich des Nutzfahrzeugs auf, um die Ladetür 1 aus
einer sich etwa parallel zur Rückwand 3 des
Nutzfahrzeugs erstreckenden geschlossenen ersten Endlage (1) um etwa 270° in eine
sich etwa paralle) zur Seitenwand 4 des Nutzfahrzeugs erstreckenden
zweiten Endlage (5)
zu schwenken ist.
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Die
Ladetür
ist an einem um die Schwenkachse 2 schwenkbar gelagerten
Scheibenteil 5 radial wegragend befestigt.
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In
einem Abstand zur Schwenkachse 2 sind auf einer gemeinsamen,
zur Schwenkachse 2 parallelen Anlenkachse 6 Anlenkstellen 7 und 8 angeordnet,
mittels derer die freien Enden der Kolbenstangen 9 und 10 zweier
als Kolben-Zylinder-Einheiten aufgebauten längenveränderlichen Türfeststeller 11 und 12 an
dem Scheibenteil 5 angelenkt sind. Dabei befindet sich
die Anlenkstelle 7 an der Unterseite und die Anlenkstelle
an der Oberseite des Scheibenteils 5.
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Die
Türfeststeller 11 und 12 erstrecken
sich unter einem Winkel von etwa 90° zueinander etwa parallel zur
Rückwand 3 bzw.
zur Seitenwand 4.
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Die
den Anlenkstellen 7 und 8 abgewandten Enden der
Zylinder 13 und 14 der Türfeststeller 11 und 12 sind
durch Anlenkstellen 15 und 16 am Boden 17 des
Nutzfahrzeugs ortsfest angelenkt.
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Die
beiden Türfeststeller 11 und 12 sind
sowohl auf Zug als auch auf Druck belastbar.
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Bei
einer Bewegung der Ladetür 1 aus
der geschlossenen Position (1)
in Öffnungsrichtung erfolgen
zunächst
Einschubbewegungen der Kolbenstangen 9 und 10 in
die Zylinder 13 und 14, bis etwa die in 2 dargestellte, um 45° geöffnete Stellung der
Ladetür 1 erreicht
ist. In dieser Position hat der Türfeststeller 12 eine
Längenveränderungserstreckung,
die etwa durch die Schwenkachse 2 gerichtet ist, so daß ein Totpunkt
dieses Türfeststellers 12 mit größter Einschubstellung
der Kolbenstange 10 erreicht ist.
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Bei
einem weiteren Öffnen
der Ladetür 1 erfolgt
an dem Türteststeller 11 eine
weitere Einschubbewegung, während
bei dem Türfeststeller 12 nun eine
Ausfahrbewegung erfolgt.
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Wird
ein Öffnungswinkel
von 125° erreicht (3), ist die Längenveränderungsrichtung
des Türteststellers 11 durch
die Schwenkachse 2 gerichtet, so daß ein Totpunkt mit größter Einschubstellung dieses
Türfeststellers 12 erreicht
ist.
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Ein
weiteres Öffnen
führt nun
zu Ausfahrbewegungen an beiden Türfeststellern 11 und 12 bis zum
Erreichen eines Öffnungswinkels
von 225° (4), bei dem die maximale
Ausfuhrposition des Türfeststellers 12 und
damit dessen zweiter Totpunkt mit einer Umkehr der Bewegung der
Kolbenstange 10 erreicht wird.
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Ein
weiteres Öffnen
der Ladetür 1 bis
zu einem Öffnungswinkel
von 270° und
der zweiten Endlage der Ladetür 1 führt zu einem
weiteren Ausfahren des Türfeststellers 11 und
einem Einfahren des Türfeststellers 12.
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Da
die Anlenkstellen 7 und 8 im gleichen Abstand
zur Schwenkachse 2 angeordnet sind, verändern sich die wirksamen Hebelarme
der Türfeststeller 11 und 12 während einer Öffnungs-
oder Schließbewegung
der Ladetür 1 derart
gegensinnig, daß das
zu überwindende
Kraftniveau etwa gleich bleibt.
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Der
Türfeststeller 12 besitzt
keine Bewegungsdämpfeinrichtung
in seinen Endlagen und kann einen Aufbau wie der in 7 dargestellte Türfeststeller 12' besitzen.
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Der
Türteststeller 11 weist
eine Bewegungsdämpfeinrichtung 18 in
seinem am meisten ausgefahrenen Endlagenbereich auf und kann einen
Aufbau wie der in 8 dargestellte
Türfeststeller 11' besitzen.
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Die
Türfeststeller 11' und 12' haben bis auf die
Bewegungsdämpfeinrichtung 18 gleichen
Aufbau. Sie besitzen einen beidseitig geschlossenen Zylinder 13', 14', der durch
einen Kolben 19 in eine erste Kammer 20 und eine
zweite Kammer 21 unterteilt und mit einem Fluid gefüllt ist.
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Eine
mit einem Ende an dem Kolben 19 befestigte Kolbenstange 9', 10' ist durch die
Kammer 21 hindurch dicht nach außen geführt.
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In
dem Kolben 19 sind gegensinnig zwei federbeaufschlagte
Rückschlagventile 22 und 23 angeordnet,
durch die ein Fluidaustausch von einer zu anderen Kammer 20 und 21 bei
Schwenkbwegungsbeaufschlagung der Ladetür 1 möglich ist,
die aber bei nicht beaufschlagter Ladetür 1 einen Fluidaustausch zwischen
den beiden Kammern 20 und 21 blockieren und dadurch
die Ladetür 1 in
der jeweils eingenommenen Position halten.
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Bei
dem in 8 dargestellten
Türfeststeller 12' ist an dem
dem Kolben 19 abgewandten Endbereich der Kammer 21 eine
Schraubendruckfeder 24 angeordnet, die mit ihrem dem Kolben 19 abgewandten
Ende fest an dem Zylinder 14' abgestützt ist.
Ihr anderes Ende liegt an einem im Zylinder 14' verschiebbar
geführten
Anschlagteil 25 an, gegen das der Kolben 19 am
Ende seiner Ausfahrbewegung zur Anlage kommt, so daß unter
Kompression der Schraubendruckfeder 24 die Bewegung des
Kolbens 19 gedämpft
wird. Damit kann die Ladetür 1 bei
völliger Öffnung nicht
hart an der Seitenwand 4 des Nutzfahrzeugs anschlagen.
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- 1
- Ladetür
- 2
- Schwenkachse
- 3
- Rückwand
- 4
- Seitenwand
- 5
- Scheibenteil
- 6
- Anlenkachse
- 7
- Anlenkstelle
- 8
- Anlenkstelle
- 9
- Kolbenstange
- 9'
- Kolbenstange
- 10
- Kolbenstange
- 10'
- Kolbenstange
- 11
- Türteststeller
- 11'
- Türfeststeller
- 12
- Türteststeller
- 12'
- Türteststeller
- 13
- Zylinder
- 13'
- Zylinder
- 14
- Zylinder
- 14'
- Zylinder
- 15
- Anlenkstelle
- 16
- Anlenkstelle
- 17
- Boden
- 18
- Bewegungsdämpfeinrichtung
- 19
- Kolben
- 20
- Kammer
- 21
- Kammer
- 22
- Rückschlagventil
- 23
- Rückschlagventil
- 24
- Schraubendruckfeder
- 25
- Anschlagteil