DE10340555B3 - Vorrichtung und Verfahren zur Dichtemessung nach der Auftriebsmethode mit Wäge- und Positioniervorrichtung - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur Dichtemessung nach der Auftriebsmethode mit Wäge- und Positioniervorrichtung Download PDF

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Abstract

Die praktische Messung der Dichte - in hoher Präzision - wird nach dem archimedischen Prinzip durch unkalkulierbare Meniskuskräfte an der Messkörperaufhängung verhindert. Andere Aufhängemethoden, den Absolutwert der Dichte korrekt zu erhalten, sind voller Beschränkungen und extrem aufwändig (Magnetschwebewaage). DOLLAR A Indem der Messkörper (1, 45) an einem Haken (3) befestigt ist, aus dem er durch Abstellen am Gefäßboden gehoben werden kann, und die nachfolgende Erzeugung eines rückwärtigen Kontaktwinkels (9) an der frei hängenden Halterung (15) in der Phasengrenze - wobei die Waage z. B. tariert wird - und dem anschließenden Anheben des Messkörpers zur Auftriebsmessung (16), wird die Meniskuskraft eliminiert, weil beim Tarieren und beim Messen der gleiche Kontaktwinkel wirkt. DOLLAR A Ermöglicht werden genaueste Dichtemessapparate auch für kontinuierliches Messen sowie Temperaturmessapparate und andere Messvorrichtungen, wobei vollständige Rückführbarkeit der Resultate ermöglicht wird.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die Erfindung bezieht sich auf das Zusammenwirken einer Wägeeinrichtung und einer Positioniervorrichtung und betrifft Maßnahmen zur Sicherstellung der Richtigkeit der Dichtemessungen mit der Auftriebsmethode und insbesondere auch für kontinuierliche Messungen bzw. für Langzeitmessungen, indem bauliche und methodische Lösungsvorschläge vorgestellt werden, die zur Beseitigung des störenden Einflusses der Meniskuskräfte der Mess- bzw. Prüfkörperbefestigungen führen, gewichtsrelevante Veränderungen an Lastträgern und die Drift des Nullpunktes der Wägeeinrichtung kompensieren, als auch die Durchmischung des Fluids befördern. Zudem wird gezeigt, wie durch die Vermeidung dieser Störeffekte die Auftriebsmethode zu hochempfindlicher Temperaturmessung und -Kalibrierung und zur Messung thermischer bzw. kalorischer Effekte eingesetzt werden kann.
  • Zur Dichtemessung an Flüssigkeiten sind eine Reihe von Geräten und Methoden entwickelt worden, worunter, die genauesten Werte durch Biegeschwinger (Schwingungsmessung eines Volumens), Pyknometer (Volumenwägung) und hydrostatische Wägung (Auftriebsmessung) erhalten werden können. Diese Methoden erlauben unter Umständen Messgenauigkeiten bis in den Bereich um ca. 5 bis 10ppm. Durch relativ große Volumenkörper mit hochauflösenden Waagen oder insbesondere durch Einsatz der Magnetschwebetechnik, wird, oder soll in näherer Zukunft, mit der hydrostatischen Messung auch der Sub-ppm-Bereich prinzipiell zugänglich werden. Doch ist dafür der Einrichtungsaufwand und der Aufwand zur Justierung, zur Probenvorbereitung und zur Temperierung immens.
  • Bei der Dichtemessung nach dem Archimedischen Prinzip (Auftriebsmethode) wird – für die Messung an Flüssigkeiten und Gasen – die Auftriebskraft eines definierten Volumens (Messkörper) in dem zu untersuchenden Medium bestimmt. Methode und Verfahren sind einfach, robust, sie entsprechen der Definition und dennoch findet man in der Prozessmesstechnik, zur Überwachung der Dichte in Herstellprozessen diese Methode praktisch nicht. Die Mohr-Westphalsche Waage stellte früher eine apparative Verfeinerung der Methode dar, die wegen manueller Bedienung jedoch für Prozessmessungen ungeeignet ist. An einem Waagebalken, der einen Glaskörper an einem Pt-Draht und auf der selben Seite des Waagebalkens einen Satz von (fünf) dekadisch verschiedenen Tariergewichten ("Reiter") trägt, ist gegenüber ein Ausgleichsgewicht, zur Nullstellung des Glaskörpers, angebracht. Wird der Glaskörper in die zu untersuchende Flüssigkeit getaucht, bestimmt man deren Dichte durch verschieben der Reiter auf der graduierten Skala, und kann dann an deren Stellung auf der Skala, bei Auftriebskompensation, die Dichte direkt ablesen (Die Position der Reiter gibt die Einer-, Zehntel, Hundertstel,... Stelle der Dichte an). Knifflig – und eigentlich nicht mehr verwendbar, ist dieses Mittel bei mehr viskosen Flüssigkeiten, da eine Gleichgewichtseinstellung kaum zu finden ist. Die Verwendung moderner elektronischer Waagen zur Dichtemessung hat demgegenüber den Vorteil, dass das elektromagnetisch kompensierende Wägesystem praktisch wegfrei funktioniert und somit auch bei viskosen Flüssigkeiten schließlich die Auftriebskraft gemessen werden kann.
  • Statt der Archimedischen Methoden haben sich in der Prozessmessung also andere Messprinzipien, allen voran die Methoden des Biegeschwingers etabliert (Allgemein: Vibrating Element Densitometers). Dabei ist die Biegeschwingermethode durchaus nicht unproblematisch; man hat elektromechanisch belastete Teile, eine Justierung muss auf die zu messende Flüssigkeit eingestellt werden, höher viskose oder mehrphasige Flüssigkeiten (Suspensionen, Schäume) können i.d.R. nicht gemessen werden, Gasbläschen die zu falschen Resultaten führen, können meistens kaum detektiert werden, und möglicherweise spielt auch noch eine Querempfindlichkeit zur Kompressibilität eine Rolle. Auch sollte der Schwinger im Vakuum oder unter definierten Umgebungsbedingungen vibrieren, um Schwankungen durch variable Reibungseffekte entgegenzuwirken. Ferner ist fraglich, ob der dissipative Energieeintrag in die Messflüssigkeit, nicht bereits so hohe Unsicherheiten über die Temperatur nach sich zieht, dass, wenn feine Änderungen bei Messflüssigkeiten angezeigt werden, es fraglich ist, ob es wahre Werfe sind, die ausgegeben werden. Daher mögen angegebene Genauigkeitswerte von 1 · 10–6g · mL–1 womöglich eher eine Glaubenssache sein. Es gilt als einer der bedeutendsten Nachteile, der Schwingungsmessgeräte, dass sie vergleichsweise häufig justiert werden müssen.
  • Der Vorteil der klassischen Methode in der Variante der magnetischen Flotation (Magnetschwebewaage), ist, dass mit dieser im Prinzip die höchste Genauigkeit erreicht wird. Der technische Aufwand der Schwebeeinrichtung dient dazu, um auf eine Aufhängung verzichten zu können, die den Messkörper mechanisch mit dem Wägesystem verbindet. Der Zweck ist auch, dass eine vollkommen abgeschlossene Messkammer verwendet werden kann, die es erlaubt, z.B. unter unnatürlichen Drücken Messen zu können. Der wichtigste Vorteil, jedoch, besteht in der Auschaltung der Störung durch die Halte- und Aufhängevorrichtungen. Dort, wo eine Aufhängung die Oberfläche der flüssigen Phase durchsticht, bildet sich ein Flüssigkeitsmeniskus – auch zwischen zwei flüssigen Phasen. Der Meniskus übt entweder keine, eine positive oder eine negative, zusätzliche, vertikale Kraft aus. Diese Meniskuskraft beruht auf der Art der Benetzung im Bereich der drei Phasen Grenze, obere (i.d.R. Gas-) Phase, Flüssigkeitsphase und Oberfläche der Aufhängevorrichtung und wird durch die bekannte Gleichung I ausgedrückt. F = γ1 p cosΘ Gl. I
  • F ist die Meniskuskraft, γ1, die Ober- bzw. Grenzflächenspannung der Flüssigkeit gegen die obere (Gas- oder Flüssigkeits-)Phase; Θ, der Rand-, Benetzungs- oder Kontaktwinkel (0° ≤ Θ ≤ 180°) an der Aufhängung und p ist der Umfang der Aufhängung, also z.B. der Haltedrahtdrahtumfang.
  • Diese Meniskuskraft liefert den bei Weitem bedeutendsten Beitrag zur Messunsicherheit. Dementsprechend wurden und werden große Anstrengungen unternommen, diesen Effekt möglichst zu minimieren [C. W. Gupta, Practical Density Measurement and Hydrometey, Institute of Physics Publishing, Bristol, (2002), S.62] Man verwendet grundsätzlich sehr feine Drähte; am indischen National Physical Laborstory wurde der Kupferdraht durch elektrischen Strom erhitzt und die Oberfläche so oxidiert, am japanischen metrologische Institut (National Research Laborstory of Metrology) wurde in einer eine hochkomplizierten Prozedur eine Platinschwarz-Beschichtung aufgebracht und das National Measurement Laborstory in Australien verwendet 80μm Stahldraht und gibt gar ein Tröpfchen Tensid (bei der Messung der Wasserdichte!) zu (und muss dazu noch beweisen, dass dies die Wasserdichte nicht beeinflusst). Gewiss würde man in den Nationalanstalten gerne die Flotationsmethode verwenden und der Preis wäre wohl eher nicht das Problem, eher, dass man Quarz- oder Silizium-Normal-Körper magnetisch nicht unmittelbar schweben lassen kann. Die der Ober- bzw. Grenzflächenspannung zuzuordnende Meniskuskraft bedingt für Aärometer (Hydrometer, Senkspindel) entsprechende Klassen, eingeteilt nach Dichtebereich und Oberflächenspannung.
  • Es ist auch außerhalb des Einsatzes in Eichbehörden eine genaue Dichtemessung zu fordern, da der Summenparameter Dichte, Stoffänderung sehr empfindlich anzeigt und zusammen mit dem Ausdehnungskoeffizienten hohe Sicherheit über die Identität eines Stoffes bietet. Mit der Dichte werden die Basisdimension Masse und Raum verknüpft, sie ist daher in vielen physikalischtechnischen und chemischen Berechnungen und Computersimulationen unerhört bedeutend. Bei kontinuierlichen Herstellverfahren oder der Anwendung flüssiger Stoffe erbringt eine zeitlich unbegrenzte Dichtemessung gewichtige Vorteile, z.B. bei der Verarbeitung von Erdöl und der Prüfung kontinuierlich anfallender Fraktionen, in Raffinerien der Petrochemie, bei der Produktion und Anwendung von Formulierungen (Lacke, Tinten, Beschichtungsmassen, Pflegemittel, Textilhilfsmittel), bei der Überwachung von im Kreislauf geführten Betriebsstoffen wie Schneid- und Räumölen bei der Metallbearbeitung, Galvanische Bäder, Textilflotten, Brennstoffe, Schmieröle in Großanlagen der Energiegewinnung, Hilfs- und Lösemittel extremer Reinheit und geschmolzene Lötmittel in der Mikroelektronikfertigung, bis hin zum Monitoring von Klärschlämmen, Brauch-, Trink- und Abwässern der Wasser- und Abfallwirtschaft etc., die Liste ließe sich fortführen. Außerdem ist die Dichte für viele Produkte die preisgebende Eigenschaft.
  • Es wäre sehr wünschenswert, entsprechende Dichtemessungen, mit Berücksichtigung aller Seiteneffekte, in korrekt justierter Art, ohne zeitliche Begrenzung durchführen zu können, die über große Zeiträume stets einen definierten und rückverfolgbaren Bezug zum Messnormal bieten und dadurch die Messunsicherheit verkleinern. Dann würde so der Zugang zu einer dauerhaft genauen messtechnischen Lösung geschaffen, und zwar in einer Qualität (Auflösung + Richtigkeit), die für andere Messgeräte prinzipiell nicht zur Verfügung steht. Gleichermaßen wünschenswert wäre es, könnten solche Messungen nicht nur unter definierten thermischen und atmosphärischen Bedingungen ausgeführt werden, dass eine fortwährende Messung – inline bzw. online – sinnvoll, da einfach, ermöglicht wird.
  • Es ist eine aus der Extrapolation der historischen Entwicklung begründbare Prognose, dass die zunehmend genauere, auf einheitlichen Standards – wie dem Kilogramm-Prototyp – rückführbare Messtechnik, gravierende volkswirtschaftliche Entwicklungschancen beinhaltet. Bedeutende, positive ökologische und betriebswirtschaftlich Seiteneffekte würden zugleich durch Qualitätssteigerung, Ausschussunterdrückung und geringeren Prüfaufwand bewirkt.
  • Die Justierung oder Einmessung einer Messkette zur Kraftmessung, wie sie durch Prüflaboratorien und Eichämter durchgeführt wird, besteht vereinfacht im Auflegen definierter Gewichte. Damit Anzeige und wahrer Wert (in vordefinierten Grenzen) koinzidieren, wird entsprechend korrigierend eingegriffen, also justiert. Durch Vergleich von angezeigten Wägewerten bei verschiedenen aufgelegten, in ihrer Teilung über den Messbereich der Waage verteilten Gewichtsstücken, kann der Linearitätsfehler der Messkette ermittelt werden. Um mit Wägezellen Kräfte zu bestimmen, ist selbstverständlich der am Aufstellort gültige Wert der Fallbeschleunigung zu berücksichtigen. Moderne Waagen und Wägezellen, als Komponenten ohne vordefinierten Einsatz, wie von einigen Herstellern heute zur Verfügung gestellt werden, verfügen oft über interne Justiermechanismen. Dabei kann, durch Knopfdruck eines Bedieners, Befehl über die Datenschnittstelle, oder automatisch nach einer Zeit oder Temperaturänderung sich die Waage/Wägezelle selbst justieren. Dabei wird die Aufgabe, die sonst ein Anwender, durch manuelles Auflegen eines Justiergewichts und Abstimmung der Anzeige übernehmen musste, durch einen Automatismus übernommen. Es wird ein internes, motorgetriebenes Justiergewicht aufgelegt und die Justierung selbsttätig durchgeführt. Weil die Wägezelle das Justiergewicht „kennt" (vereinfachend für: „in irgendeinem Datenspeicher ist ein passender Zahlenwert eingetragen"), kann also die Anzeige entsprechend korrekt eingestellt werden, So kann ein zeitnaher Bezug zum internationalen Kilogramm-Prototyp, durch eine ununterbrochene Kette definierter Vergleichsnormale, die durch eine entsprechende amtliche Zertifizierung der Justiergewichte herstellbar ist, unter Anderem für die Dichtemessung erreicht werden.
  • Auf den Stand der Technik soll im Falle der Schriften DE 44 12 405 A1 und DE 199 63 686 A1 Bezug genommen werden, insofern diese Gegenstände, wie auch verschiedene Arten von Kraftmesseinrichtungen, als gegeben vorausgesetzt werden. Die in DE 44 12 405 und DE 199 63 686 A1 beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen werden in dieser Erfindung vorausgesetzt und durch neue Merkmale wesentlich erweitert und vorteilhaft weitergebildet, wobei bis Dato zur Eliminierung der Meniskuswirkung eine Vorbestimmung derselben oder eine Berechnung über die Oberflächenspannung nach Art der Gleichung 1 angedeutet ist, die nicht Merkmal der vorliegenden Erfindung ist. In DE 44 12 405 A1 wird eine Kombination aus Kraftmesser und Positioniervorrichtung (Aktorik) ausführlich zu messtechnischen Zwecken der Ermittlung der korrekten Eigenschaften von festen und flüssigen Stoffen dargestellt und in DE 199 63 686 A1 wird ein wissensbasiertes Messsystem, mit komplexer, fallsensitiver und freiprogrammierbarer Steuerung, das mit vor- und nachbestimmten Größen arbeitet, um automatisch und in prozessartiger Weise, selbstverständlich unter zu Hilfenahme einer Recheneinheit, Dichte, Viskosität und Oberflächenspannung simultan zu ermitteln erlaubt. Diese bilden die Grundlagen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und Verfahren, die, soweit zur Erhellung der vorliegenden Erfindung nötig, an entsprechender Stelle, vornehmlich in den Beispielen, erläutert werden.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die eine gesicherte Messung von Auftrieb und verwandter Eigenschaften ermöglichen und zwar durch Eliminierung von Störeffekten, wie Meniskus, Nullpunktsdrift und schleichender Gewichtsveränderungen an beteiligten Mitteln. Gelöst wird diese Aufgabe durch das Verfahren nach Anspruch 1 und die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 10.
  • Zeichnungen
  • Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens dienen in ersten Ausführungsbeispielen fünf Zeichnungen, teilweise in Schnittdarstellung. Und zu den Beispielen ist eine dreiteilige Zeichnung als tabellarische Ausgabe mit zwei Diagrammen, ferner vier Zeichnungen als Diagramme beigegeben.
  • 1. Zeigt schematisch den Aufbau einer zweiteilig zusammengesetzten Messkammer mit Messkörper, Aufhängevorrichtung und Fließkanälen. Mit 2 werden in einer Bildsequenz die Stadien der erfindungsgemäßen Messweise im Hinblick auf den Flüssigkeitsmeniskus an der Aufhängung verdeutlicht. 3. Stellt eine Befestigungsvariante vor, um mit kleinen Flüssigkeitsvolumen die Dichtemessungen erfindungsgemäß ausführen zu können. In 4. zeigt weitgehend Detailgetreu den Aufbau der Vorrichtung, wie er bei den Beispielen verwendet wurde und
  • 5 stellt den Aufbau zu einer Primärnormalmessung dar. Mit 6a, 6b und 6c ist ein gemischt grafisch textlicher Beispielbericht zu einer Messung in Beispiel 1 abgebildet. 7 zeigt zu Beispiel 1 ein Abweichungsdiagramm bei falscher Zuordnung einer Vergleichsflüssigkeit. 8 stellt statistische Resultate einer umfangreichen Messserie über Wasser dar, die in 9 erweitert wird. Mit 10 wird die Nützlichkeit der Erfindung in Anwendung gebracht, um Wassersorten differenziert darzustellen.
  • Alle Zeichnungen tragen gleiche Bezugszeichen für gleiche Bauteile bzw. Bauteilfunktionen und es wurden teilweise bewusst verschiedene Textbezeichnungen in der Erläuterung für gleiche Bauteile gewählt, um das Verständnis zu verbessern. Einige der Elemente finden im Erläuterungstext nur einmalige Erwähnung. Mehrfachauszeichnungen mit verschiedenen Bezugszeichen versehener Teile, ähnlicher Funktion oder bei Gruppierungen werden im Text zur Vereinfachung durch das Zeichen „|" verbunden; „|" bedeutet an diesen Stellen „und".
  • Beschreibung der Erfindung
  • 1 stellt in einem ersten Ausführungsbeispiel wesentliche Teile der Erfindung zusammengefasst in einer Skizze dar, wobei, mit Augenmerk auf das mechanische Funktionsprinzip, andere funktionale Elemente, die der Fachmann als notwendig zur korrekten Dichtemessung als unabdingbar ansieht, z.B. eine Temperaturmesseinrichtung, nicht dargestellt ist.
  • Der Messkörper 1 – einfach ein volumenhafter Körper – an dessen Oberseite eine relativ groß und hoch ausgelegte Schlaufe 2 angebracht ist, befindet sich in einer Kammer 10/11 zusammen mit der Flüssigkeit 7. Der Messkörper 1 ist auf einem Podest 9 stehend gezeigt, welches durch Kanäle 12 durchzogen ist, ein Fließkanal 12 ist auch im oberen Teil der Messkammer eingezeichnet. In die Schlaufe 2 oder Öse 2 greift ein Haken 3, der in einen geraden Teil übergeht, der in der Phasengrenze bzw. Flüssigkeitsoberfläche verjüngt ist. Oberhalb der Öffnung 46, im oberen Teil der Messkammer 11, geht die Verbindung in eine Platte 6 und schließlich in eine Öse 5 über, die als Lastträger bzw. Messkörperaufhängung 3/4/5/6 fungiert und über die die Verbindung zum Kraftsensor der Wägeeinrichtung hergestellt wird. Die Messzelle 10/11 ist durch eine Positioniervorrichtung, an dem Anbau 22 angreifend, vertikal beweglich. Sie ist zweiteilig aufgebaut, um mit einem möglichst großvolumigen, entnehmbaren Messkörpern 1 relativ kleine Flüssigkeitsquantitäten messen zu können.
  • In 2 wird ein Messprozess anhand von vier Teilbildern verdeutlicht. Mit dem Absetzen des Messkörpers auf dem Bodenelement (9 in 1) – indem der Behälter (10/11 in 1) aus einer Messposition 16 nach oben bewegt wird – bildet sich an der Aufhängung 4 ein Meniskus, der sich bei unvollständiger Benetzbarkeit durch die Flüssigkeit als Delle in der Flüssigkeitsoberfläche darstellt.
  • Die weitere Aufwärtsbewegung aus der Kontaktposition 13 hebt den Haken 3 aus der Schlaufe 2 des Messkörpers 1, sodass eine gewisse, freibleibende Strecke zwischen Haken 3 und Öse 2 entsteht. Zu Beginn eines Messzyklus wird der Behälter um eine definierte Strecke abgesenkt, ohne, dass bereits ein mechanischer Kontakt zwischen Haken 3 und Öse 2 entsteht und es bildet sich am Haltedraht in der Flüssigkeitsoberfläche ein sog. rückwärtiger Kontaktwinkel 9. In dieser Lage, Teilbild 15, wird der Kraftmesswert bzw. Wägewert festgehalten, oder einfacher, der Kraftmesser wird tariert (Nullstellung). Wird sodann der Messkörper angehoben, indem der Behälter um eine Strecke abgesenkt wird (Teilbild 16), dann befindet sich am Haltedraht 4 der gleiche Kontaktwinkel 9 und das an der Waage ablesbare Gewicht entspricht sehr genau dem Gewicht des Messkörpers minus seinem Volumenauftrieb in der Flüssigkeit. Eine kleine Korrektur durch dann fehlenden Haltedrahtauftrieb, ist aus der Strecke der Bewegung von Position 14 nach Position 15 und dem Halterungsquerschnitt in einem iterativen Schritt ermittelbar. Am möglichst dünnen Draht evtl. verbleibende Flüssigkeitsmenge kann durch Drahtquerschnitt und Beschaffenheit in der Regel bis zur Unmessbarkeit minimiert werden – oder mag separat als Zusatzkorrektur ermittelt werden. Die nachfolgenden Gleichungen formulieren zugehörige Berechnungen:
    Figure 00070001
    Figure 00080001

    ρ1' : Start- oder Näherungswert für die zu bestimmende Dichte [Masse Länge–3]
    ρ1: Zweiter, dritter,... n-ter Näherungswert (dann als ρ1' in GI. IV einzusetzen) bzw. korrekter Wert der Dichte bei am (Durchschnitts-)Ort des Messkörpers herrschendem Druck und Temperatur [Masse · Länge–3]
    ρ2 : Luftdichte bzw. Dichte des umgebenden Mediums in dem Kraftmesser und Probe sich befinden bei herrschendem Druck und Temperatur [Masse · Länge–3]
    ρmCal : Dichte des bzw. der Justiergewichte der Kraftmesseinrichtung [Masse · Länge–3]
    mM K : Masse des Messkörpers [Masse]
    VM K' : Näherungswert für das Messkörpervolumen [Länge3]
    VM K : Das Messkörpervolumen bei den Messbedingungen [Länge3]
    Vcal : Das Messkörpervolumen bei Bezugsdruck und -Temperatur [Länge3]
    Wo : Anzeige der Waage bei Wägung vor dem Anheben des Messkörpers (Teilbild 15) bei Ausführung der Tarierfunktion in dieser Lage ist Wo = 0; konventioneller Wägewert [Masse]
    W : Anzeige der Waage bei Kraftleitung mit tauchend an der Befestigung schwebendem Messkörper (Teilbild 16), konventioneller Wägewert [Masse]
    A : separat für die Messbedingungen zu bestimmende und pro Länge der Halterung anhaftend verbleibende Flüssigkeitsmenge [Masse · Länge–1]
    q : Querschnittsfläche der Halterung [Länge2]
    Δs : Wegstrecke zwischen den Kraftmesspositionen für Wo (Teilbild 15) und W (Teilbild 16) [Länge]
    ΔP : Druckdifferenz zwischen dem bei der Messung herrschendem Druck (und Temperatur) und dem Druck bei der Ausmessung des Volumens des Messkörpers [Kraft · Länge–2]
    g : lokal wirksame Fallbeschleunigung [Länge · Zeit–2]
    Tm: Gleichgewichtstemperatur von Messkörper und Prüfstoff [Temperatur]
    Tcal : Temperatur von Messkörper und Prüfstoff bei der Bezugstemperatur, bzw. Temperatur/Druck der genauen Ausmessung [Temperatur]
    α : Linearer thermischer Längenausdehnungskoeffizient des Messkörpers im Bereich von Tcal: bis Tm oder sicherer, 1/3 kubischer thermischer Ausdehnungskoeffizient des Messkörpers unter den Messbedingungen, da der lineare Koeffizient anisotrop sein kann [{Länge · Länge–1}Temperatur–1]
    χ : Kommpressibilität des Messkörpers (bei herrschendem Druck der Atmosphäre und der Flüssigkeit und Temperatur) [Länge2 · Kraft–1]
  • Die angegebenen Gleichungen gelten allgemein und genügen mindestens der z.Zt. ggf. erreichbaren messtechnischen Genauigkeit. Der Idealisierungsgrad ist gering. Der unhandliche Ausdruck im Nenner der Gleichungen III und V steht für die Umrechnung von Masse in konventionellen Wägewert.
  • Es soll erwähnt werden, dass – wenn es die Präzision der Messmittel zulässt oder nötig macht, oder bei besonders großgeometrischem Messaufbau – der Unterschied zwischen dem Ort der Wirkung der Kraft (Messkörper) und dem Ort der Messung der Kraft (Wägezelle) über unterschiedliche Fallbeschleunigungen, Mediumdichten und Drücke zu berücksichtigen ist, Kompressibilität und thermische Ausdehnung besser durch Polynome für größere Temperatur und Druckintervalle ausgedrückt werden und räumliche Ausdehnungen des Messkörpers (Gradient der Fallbeschleunigung und des Druckes, vertikale Volumenfunktion) als Integrale berechnet werden müssen.
  • Schlussendlich – um zum Stande alle denkbaren Einflussarten abzuhandeln – soll selektive Adsorption und induzierte Kristallisation als weitere, bei äußerster Präzision zu beachtende Faktoren erwähnt werden. Die Oberflächeneigenschaften des Messkörpers und der Aufhängung mögen zu einer spürbaren Orientierung von Messgutbestandteilen an Messkörper bzw. Aufhängung führen oder eine (mögliche partielle) Kristallisation der Flüssigkeit bewirken oder den natürlichen Zustand verändern (flüssiges Wasser liegt ja über etliche Wassermoleküle hinweg kristallin vor); dies kann über einen entsprechenden Oberflächenterm (mit Rauheit) Berücksichtigung finden. Die zugehörigen Parameter könnten durch Variation der Oberflächen und/oder andere analytische Verfahren ermittelt werden.
  • Die zeitlichen Abstände zwischen Messung der Gleichgewichtskräfte WO und W und möglichst auch der von Justierung und Messung sollten klein sein. Der Aufhängehaken 3, oder welches Mittel dafür auch immer verwendet werden mag, um einen reversibel lösbaren Kontakt von Lastträger und Messkörper zu ermöglichen und die Halterung 4 sollte möglichst kleinvolumig sein (sonst – notfalls könnte auch dies formal, mit Kompressibilität und thermischer Ausdehnung in Erweiterung der Gleichungen II bis V, berücksichtigt werden).
  • Im Prinzip könnte statt mit rückwärtigen Flüssigkeitsmenisken 9 (receiding) auch mit Vorwärtskontaktwinkeln 8 (advancing) gearbeitet werden. Wo würde entsprechend Teilbild 13 oder 14 ermittelt und W würde in einer Lage nach Zurückbewegung aus einem höhergelegenen Niveau, wie Teilbild 16, mit Vorwärtskontaktwinkeln 8 gemessen. Es ist jedoch praktische Erfahrung und der Anschauung vertraut, dass, wenn man einen nicht unbedingt gut benetzbaren Körper langsam in eine Flüssigkeit taucht, sich die Kontaktlinie, zwischen Luft, Körper und Flüssigkeit (Wetting line, three phases interface) unregelmäßig, ruckartig über die Körperoberfläche bewegt. Das ungleichmäßige inkorporieren z.B. eines Drahtes in Wasser zeigt sich in einem Weg-Kraft-Diagramm, wenn über den Draht die Kraft gemessen wird, in einer zwar linearen, doch ziemlich rauen Geraden, deren Steigung durch zunehmenden Flüssigkeitsauftrieb des sukzessive eintauchenden Drahtes, negativ ist. Diese Auftriebsgerade ist wesentlich glatter, beim Herausziehen des Drahtes. Der Achsenabschnitt zwischen advancing und receiding entspricht der Kontaktwinkelhysterese, die für oberflächenenergetische Fragestellungen Bedeutung hat. Bei der Technik der Bestimmung der Ober- oder Grenzflächenspannung nach dem Prinzip von Wilhelmy [Literaturhinweise in DE 44 12 405 ] wird aus dem benetzten Umfang die Oberflächenspannung aus der zugehörigen Kraftwirkung, entsprechend Gleichung I – bei totaler Benetzung (Θ = 180°, cosΘ = 1) – bestimmt. Es ist von daher auch einleuchtend, dass mit weiteren Kraftmesswerten im Messprozess, und evtl. als Platte gestalteter Aufhängung 4, um die Auflösung zu verbessern, advancing und receiding Kontaktwinkel bzw. die Grenz- bzw. Oberflächenspannung aus der Gewichtsbilanz und mit vor- oder nachbestimmter Dichte unmittelbar berechenbar ist. Die Kontaktwinkelhysterese steckt so beispielsweise in der Gewichtsdifferenz von Kraftmesswerten die entsprechend Teilbild 13 und 14 gemessen werden mögen. Genauso könnte in der Aufhängung ein Messring oder ein Bügel verwendet werden um durch entsprechende Bewegung und Positionierung die Grenz- bzw. Oberflächenspannung zu bestimmen.
  • Bei der reinen Dichtemessung wird man bestrebt sein, eine möglichst dünne, axial regelmäßige Aufhängung 4 einzusetzen, die regelmäßige Kontaktwinkel bildet und die im Kontakt mit der Flüssigkeit möglichst keine zeitliche Veränderung erfährt. Freiheit von zeitlicher Veränderung, bedingt auch durch unterschiedliche Kontaktzeiten mit Messphase und darüber liegender Phase, ist leider nicht die Regel. So wurde an einem 0.3mm dünnen Stahldraht, nachdem er über längere Zeit unbewegt in reinem Wasser gehalten wurde, beobachtet, dass bei der Messung der Kraft beim Ein- und Austauchen, die Benetzungskraft an dieser Stelle noch über lange Zeit deutlich geändert verblieb. Das selbe wurde bei einem 0.2mm PtIr10-Draht gefunden. Messtechnisch bedeutet diese Beobachtung, dass die Eintauchdauer der Halterung (Teilbild 13 und 14) nicht allzu verschieden sein soll. Gegebenenfalls sollten die absoluten Lagen dafür variiert werden, damit z.B. ein, dies evtl. bewirkender Saum aus Verunreinigungen, gleichmäßig aufzieht und wirkt. Möglicherweise kann dieses Problem behoben werden, indem man z.B. anstatt von Stahl, Wolfram, Platin/Legierungen – aus welchen sehr feste, durch Erhitzen gut zu reinigende, dünne Drähte herstellbar sind, die auch sehr reguläre advancing Kontaktwinkel bilden – gerade schlecht benetzbare Materialien einsetzt, wie z.B. Kohlefaser, Aramid, Polyamid, PTFE, PP, PE oder ähnliches, denn der receiding Kontaktwinkel ist hier auch sehr regelmäßig, doch fehlt in günstiger Weise die Neigung, die eigene Oberflächenenergie durch Adsorption grenzflächenwirksamer Stoffe herabzusetzen und dadurch zeitlich zu verändern. Gleichwohl, diese Problematik tritt lediglich bei Flüssigkeiten hoher Grenzflächenenergie, z.B. bei Wasser, Formamid, Glycerin, Ethylenglykol, Salzlösungen, Quecksilber, Mineralstoff- und Metallschmelzen etc. und bei hinreichend querschnittsgroßer Halterungen spürbar auf. Durch Anpassung der Dichte des Messkörpers knapp oberhalb der Dichte der zu messenden Flüssigkeit, sei sie Wasser, kann die Dichte des Messkörpers bei 1g/cm3 (durch Verwendung von Hohlkörpern leicht einzustellen) liegen, kann der Halterungsquerschnitt gar den des Wolframleuchtfadens einer Glühbirne haben. Vielleicht könnte man auf die Art sogar hinreichend langsame Gravitationswellen spüren, die – über die Speicherung in der Masseträgheit – als Echo über den Messkörper als scheinbare Dichteschwankungen nachhallen.
  • In der Praxis ist der Fall nicht zu selten, dass von einer Probensubstanz nur wenig zur Prüfung zur Verfügung steht. Neben der Herunterskalierung der geometrischen Dimensionen von Vorrichtungsteilen, bei gleichzeitiger Auflösungsverbesserung des Kraftmessers, z.B. durch Einsatz einer Mikrowaage, kann der Messkörperaufbau dieser Notwendigkeit Folge leisten. Zugleich verringert sich der Aufwand zur Sicherstellung gleichmäßiger Temperaturen, um besonders Temperaturgradienten im Messraum zu vermeiden. Es kann sogar auf eine Temperierung ganz verzichtet werden, wenn die Temperaturangleichung von Medium und Messkörper durch die bauliche Kleinheit begünstigt sind. Eine Temperaturdrift in ist dann direkt günstig, liefert sie doch den Ausdehnungskoeffizienten quasi kostenlos. 3 zeigt einen Messkörper 1, wobei die reversible Aufhängung 4/20 in entsprechende Bohrungen 17/18 im Messkörper verlegt ist. Die Flüssigkeitsmenge, den Körper auszufüllen und zu ummanteln, kann so zur Messung vergleichsweise sehr klein gehalten werden. Die nach unten durchlaufende Bohrung bzw. der Kanal 19 dient dazu, die Holräume blasenfrei befüllen zu können. Die Halterung kann als Faltteller oder V-förmiges Drahtstück 20 durch das Loch 17 in den Erweiterungsbereich 18 eingeführt werden, wo es ausgebreitet wird oder sich selbst elastisch ausbreitet und ggf. per Durchschieben durch die Öffnung 19 nach der Messung entnommen werden kann.
  • 4 zeigt ein Abbild des Aufbaus der Vorrichtung, die am Ende dieser Schrift bei den Beispielmessungen verwendet wurde. Der Erfinder ließ zur möglichst genauen Bestimmung der Wasserdichte und der Schwankungsbreiten bei einem Glasbläser einen mit Bleischrot entsprechend befüllten Quarzhohlkörper als Messkörper 1 anfertigen. Die Öse 2 sollte nach Plan möglichst klein sein, und damit diese nicht zu weit über den Messkörper heraussteht, sollte der obere Teil versenkt sein. Nun wurde die Öse doch etwas groß gebaut und eigentlich sollte ein Goldschmied ein fixe Platindrahtbefestigung an dem Träger 2 anbringen. So wurde davor etwas hin und her überlegt und mal ein Haken gebogen u.s.w. und plötzlich wurde festgestellt, dass durch Abstellen des Messkörpers auf einem Sockel 9 und Wiederanheben durch die unglücklich große Trägeröffnung, das Meniskusproblem – welches per Oberflächenspannungsberechnung gelöst hätte werden sollen – sich auf die erfindungsgemäße Weise von selbst erledigte.
  • In 4 ist ein durch eine Badthermostaten temperierbares Glasgefäß 24 gezeigt (Temperierflüssigkeitszulauf 37, -Ablauf 30; kurze Verweilzeit durch relativ kleines Kammervolumen). Dieses ist mit der Positioniervorrichtung über den Sims 22 verbunden. Das Gefäß trägt eine Einschmelzung, ein in den Innenraum hineinreichendes Rohrstück 36, über welches per (PTFE)Schlauch 34/33 die Kammer gespült, mit Probensubstanz befüllt und entleert werden kann. Und es ragt durch das Rohr ein Temperatursensor 32 in die Messkammer 24. Behälter und Rohr sind noch mit Faserfilz, innen, und Aluminiumfolie 23/35, außen, ummantelt. In der Schraubkappe 31 ist ein entsprechend dicht schließendes Gummi-Septum, welches die Leitungen 32/33/34 in engen Bohrungen gasdicht umschließt, so dass keine Probe in das nicht temperierte Rohr 36 steigt. Oben auf dem Gefäß ist ein Deckel 25/26 mit Loch 46 für die Messkörperaufnahme 3/4/6/27 und ein Gasleitungsanschluss 28, über den mit dem Schlauch 29 beispielsweise eine leichte Helium-Strömung als Schutzgas für die Probe 7 verwirklicht werden kann. Bzw. über die Öffnung muss die Mulde auf dem Messkörper zur Reinigung bei Probenwechsel gespült und ausgesaugt werden. Der Sockel 9 (aus PTFE) ist so geformt, dass der Messkörper gut und sicher darauf steht und er enthält Kanäle, durch die die Flüssigkeit per Bewegung des Messkörpers außen herum und innen zirkulieren kann, um insbesondere auch Temperaturgradienten durch Turbulenz zu zerstören und dafür zu sorgen, dass das Thermometer (d.h. die aktive Spitze des Fühlers 31) möglichst genau die wirklich herrschende Temperatur spürt.
  • Die Messkörperaufnahme 3/4/6/27 ist aus einem Edelstahldraht als Haken 3 gebildet, der in eine dünne (Messing)Röhre übergeht, worin der Stahldraht eingequetscht befestigt ist. Die Messingröhre durchläuft eine (Aluminium)Scheibe 6 und mündet in einem kegelförmigen Knauf 27, sie wird jeweils (durch horizontale Madenschrauben) in Platte 6 und Kegel 27 festgehalten. Auf der Waagschale 38 ist eine Rahmenkonstruktion 21 aus zwei (dünnen Aluminium)Rohren, die unten in einen Ring geschraubt sind, der sicher über der Waagschale zentriert ist und dafür über die Kante der Waagschale etwas herausragt und angeschrägt ist und oben eine Platte trägt, die eine selbstzentrierende, zum Knauf 27 passende Bohrung hat.
  • Ein Messzyklus beginnt mit der Justierung der Waage, indem der Positioniertrieb den Behälter soweit nach oben bewegt, wobei die Platte 6 zuerst das Gefäß abdichtet und dann die Rahmenkonstruktion (Lastträger) 21 mit anhebt, dass die Waagschale frei ist. Über die Datenschnittstelle wird die Waage durch einen Softwareanweisung justiert (Erfolg oder Misserfolg der Justierung können alternative Kausalketten auslösen; es werden – alle Aktionen/Reaktionen – von der Software gesteuert bzw. gespeichert). Dann wird der Behälter mehrmals so bewegt, dass das Auf und Ab mit dem Messkörper die Flüssigkeit durchmischt. Im nächsten Schritt wird der Messkörper gemäß 2 Teilbild 14 ausgehängt und in der Position entsprechend Teilbild 16 tariert. Eine schleichende Verschmutzung der Waagschale, der Halterahmens, der Messkörperaufnahme, auch Kondensation an Teilen der Messkörperaufnahme 4/6/27 wird durch das Tarieren eliminiert, genauso wie der Kraftbeitrag des Meniskus (Wo = 0). Schließlich wird die Messlage nach Teilbild 15 eingenommen und die Kraft W bestimmt. Der Messzyklus kann, beendet werden oder zur Prozessmessung mit der Justierung fortsetzen – was bei schlechteren Waagen und hohen Ansprüchen an den Einzelwert ggf. nötig ist – oder mit dem Mischzyklus fortsetzen, oder so positioniert werden, dass die Öffnung 46 der Kammer 24 durch die Platte 6 abgedeckt wird, während z.B. die Temperatur, der Druck, die Wärmemenge, die Stoffkonzentration verändert wird und/oder einfach etwas Zeit vergangen ist. Es stört auch nicht, wenn sich das Niveau im Gefäß ändert. Zu passenden Zeitpunkten wird der Temperaturwert des Thermometers über dessen Datenschnittstelle ausgelesen und die Software kann augenblicklich zusammen mit gespeicherten und gemessenen Größen die Dichte berechnen und z.B. grafisch in Zeit- und Temperaturabhängigkeit am Computer ausgeben, über das Internet verbreiten oder zur Prozessleitstelle senden. Genauso kann die ganze Steuer- und Berechnungssoftware in irgendeiner Recheneinheit oder der der Waage ablaufen und Ergebnisse über die normale Anzeige und/oder eine Kommunikationsschnittstelle ausgeben. Die Vorrichtung entspricht allen Erfordernissen für kontinuierlich Absolutmessungen der Dichte. Die Positionierung könnte zudem – bei entsprechenden Relativniveaus von Vorlage/Abfluss – dazu verwendet werden, über die Zu- und Ableitungen 33/34 mittels Ventilsteuerung, ggf. mit Heber (Saugrohr), das Gefäß mit Probe zu befüllen und zu entleeren. Es ist im übrigen ohne Bedeutung, wie die Positionierung oder Bewegung entsprechender Teile zustande kommt, genauso gleichbedeutend für den Erfindungsgedanken ist, wie und mit welchem Mittel das Gewicht bzw. die Kraft gemessen wird.
  • In 5 ist ein Normal-Messaufbau für die Absolutbestimmung der Flüssigkeitsdichte gezeigt. Im Normalfall findet die Bestimmung des Volumens eines von natur aus immer irgendwie unregelmäßigen (Mess)Körpers durch Auftriebsmessung statt. Dass eine Körperdichte so regelmäßig auftritt, dass aus Wägedaten das Volumen ableitbar ist, kann für Präzisionsangaben grundsätzlich nicht angenommen werden. Um metrologisch einwandfrei die Dichte einer Flüssigkeit zu bestimmen, ist entweder ein genau bekanntes Volumen pyknometerisch zu wiegen, wobei ein exakt vermessenes Hohlkörpervolumen fiktional erscheint, oder der Auftrieb eines exakt vermessenen Körpers exakt bekannter Masse wird bestimmt. Die Auftriebsmessung an geometrisch genau vermessenen und gewogenen Artefakten ist die anerkannte Methode. Insbesondere Kugeln, z.B. aus Stahl, Silizium, Zerodur [Wz. der Fa. Schott-Glas, Mainz] oder Quarz, deren vollkommene Gestallt und Durchmesser durch Laserinterferometrie bis in den Nanometerbereich bestimmbar ist, sind geeignet. Solch eine Kugel, als Messkörper 45 dargestellt, befindet sich auf einem Sockel 40, in einer drahtenen Haltevorrichtung 42, mit einem Ring an der Unterseite, der von etwas kleinerem Durchmesser ist der der Kugel, so dass durch dessen Anhebung die Normalkugel gehoben wird und über die Aufhängung 4 in der Flüssigkeit gewogen werden kann. Die Reversibilität der Trageverbindung muss also nicht durch Haken, Öse, Bügel oder andere Merkmale des Körpers 45 Zustandekommen, sondern kann durch eine an den Mess- oder Prüfkörper 45 angepasste Tragekonstruktion verwirklicht werden.
  • Seitlich im Gefäß sind Streifen eines Materials angebracht, deren spezielle Grenzflächeneigenschaften dazu dienen, Gasbläschen vom Körper 45 fernzuhalten. Es wurde nämlich beobachtet und als ein Problem identifiziert, das sich am Sockel 9 in 4, der aus Fluorkunststoff gefertigt ist, bei Temperaturanstieg Gasblasen aus der Lösung bevorzugt bilden. Mit der Temperaturzunahme nimmt die Löslichkeit von Luft in Wasser ab und der Überschuß scheidet bevorzugt also an Stellen ab, deren Oberflächen sich ohnehin nicht von Wasser benetzen lassen (die Bildung von Gasbläschen ist an solchen Orten energetisch begünstigt). Vom Sockel 9 in 4, wurden bei Messungen Gasbläschen auf die Messkörperoberfläche übertragen, die natürlich zu vollkommen falschen Resultaten führten, Der Sockel 40 sollte also aus benetzbarem Material sein.
  • Die Tafeln, hingegen, – um die Gaslösung gleichwohl gesättigt zu halten – können z.B. aus Kunststoff, besonders aber aus Fluorkunststoff (z.B. PTFE, Teflon, Wz. Dupont) sein; kantige Oberflächen oder eine körnige Struktur kann die Blasenabfang-Wirkung noch verbessern. So kann mit gasgesättigten Wässern oder anderen höher oberflächenenergetische Flüssigkeiten gearbeitet werden, ohne dass befürchtet werden muss, dass Blasen auf einen Mess- oder Prüfkörper 45 übergehen (der natürlich besser benetzbar sein soll). Denn es ist wesentlich schwieriger zu realisieren, gasfreie Flüssigkeiten zum Messen von Festkörperdichten zu verwenden, als, wie in erklärter Weise, mit vollständiger Gassättigung zu arbeiten. Mit 4, wird auch die Möglichkeit eines sehr verringerten Gasaustauschs angedeutet. Es kann der Behälter 39 möglichst voll gefüllt werden, sodass nur wenig Gasraum zwischen Deckel und Flüssigkeitsoberfläche verbleibt und Öffnung 46 und Haltedraht 4 können sehr eng zusammenliegen. Möchte man ganz unter Ausschluss der äußeren Atmosphäre messen, dann kann die Öffnung 46 ggf. mit einer Röhre oder Schale 44 versehen sein, durch die die Aufhängung 4 führt und zugleich eine Menge Quecksilber, Glycerin, Gallium (oder andere niedrig schmelzende Legierungen oder Flüssigkeiten möglichst hoher Oberflächenspannung) als flüssigen Verschlusspfropfen 43 trägt. Die aus der Symmetrie der Zustände abgeleitete Richtigkeit der erfindungsgemäßen Messweise wird dadurch nicht gestört. Noch eine weitere Möglichkeit besteht im Aufbringen einer schwimmenden Schicht direkt auf der Flüssigkeitsoberfläche. Dies kann beispielsweise durch Wasser auf Methylenjodid oder Silikonöl auf Wasser bewerkstelligt werden oder durch Feststoffe wie PTFE-Pulver etc. Mit einem Schutzfilms oder einer Schicht, einmal abgesehen davon, ob die Löslichkeiten egal, gering oder bekannt sind, kann der Gasaustauch unterdrückt werden und es kann der Druck durch eine entsprechend hohe Auflage eingestellt werden, um z.B. die Kompressibilität zu messen.
  • Die Erfindung erlaubt auf apparative vergleichsweise sehr einfache Art, außerordentliche und außerhalb von Primärlaboratorien unerreichte Genauigkeit. Gegenüber einer ideal gedachten Magnetschwebewaage als Teil einer Dichtemessvorrichtung, hat die Erfindung sicher den Nachteil einer zusätzlich zu berücksichtigenden Fehlerquelle, doch gestattet sie eine bei Weitem größere Freiheit im Aufbau einer Messvorrichtung.
  • Das technische Problem möglichst hoher Genauigkeit besteht besonders in der Erzeugung einer konstanten, gleichmäßigen Temperatur und/oder in deren hinreichend genauer Messung. Dazu muss vor Allem an eine möglichst kleinvolumige Messzelle gedacht werden. Wasser ist durch seinen vergleichsweise kleinen Ausdehnungskoeffizienten von rd. 20 (·10 μL · L–1 · K–1) bei 20°C – der Zahlenwert entspricht im weiteren Bereich um die Normaltemperatur etwa dem so formatierten Koeffizienten – noch vergleichsweise Temperaturunempfindlich ist, sodass eine Temperaturänderung von 1K eine Dichteänderung von nur etwa 200 ppm bewirkt. Um also sicher mit 1 ppm Auflösung zu messen, muss das Thermometer Unterschiede von 0.005K (5mK) auflösen, für 0.1 ppm wären also bei Wasser 0.5mK genau zu messen. Der Sachverhalt kann umgekehrt werden. Temperaturmesser können per Dichtemessung eingemessen werden. Prinzipiell mag durch entsprechende Maßnahmen, die ja bereits angesprochen wurden, die Dichtemessung soweit verfeinert werden, dass vielleicht sogar im μK Bereich die natürliche Grenze der Temperaturmessung angenähert wird, die nach älterer Literatur bei 8 · 10–7K liegen soll [F. Henning, H. Moser, Temperaturmessung, Leipzig: Johann Ambrosius Barth 1977]. Denn Temperaturkalibratoren können so genau nicht sein und es fehlt außer der Rückkopplung über die jeweilige Phasenumwandlung und evtl. des leidlich gleichbleibenden Widerstands eines Platindrahtes, ein zweites oder genaueres Auge.
  • Die Internationale Temperaturskala von 1990 (ITS 90) ist die für die Temperaturerfassung z.Zt. gültige Skala und gilt als beste Darstellung thermodynamischer Temperaturen [W. Blanke, The International Temperature Scale ITS-90, PTB-Mitteilungen 99 (1989) 6]. Die definierenden Fixpunkte sind thermodynamische Gleichgewichtszustände, Tripel-, Erstarrungs- oder Schmelzpunkte hochreiner Substanzen. Temperaturen zwischen den Fixpunkten werden mit festgelegten Normalgeräten gemessen, die an den Fixpunkten kalibriert werden. Die Fixpunkte, die von Primärlaboratorien wie der PTB (Physikalisch- Technische Bundesanstalt) zur Darstellung der Temperaturskala verwenden, sind teuer herzustellen.
  • Es kann schmelzendes oder erstarrendes Gallium (Schmelzpunkt 29,7646°C, einer der Fixpunkte der ITS-90 Temperaturskala) zur Temperierung der allseitig bestens wärmeisolierten Messkammer, ggf. nach tagelanger Temperaturanpassung verwendet werden. Oder es kann der Trippelpunkt von Wasser verwendet werden. Dazu wird Wasser in der Messkammer oder einem umgebenden Mantel auf etwa –7°C abgekühlt und ggf. durch die Bewegung des Messkörpers die Kristallisation ausgelöst. Dadurch kristallisiert ein Teil des Wassers und die Temperatur steigt sprunghaft auf + 0,01 °C (...).
  • Temperatursensoren können mit geringem Aufwand, anhand der Dichtemessung besonders mit Wasser eingemessen werden. Man zeichnet je nach Temperatursensor entsprechende elektrische Strom-, Spannungs- oder Widerstandsmesswerte oder andere Anzeigewerte auf, sowie den Gewichts- bzw. Masseverlauf über ein durchmessenes Temperaturintervall. Weil der Ausdehnungskoeffizient von Wasser bei jeder Temperatur einen anderen Wert annimmt, kann dem jeweiligen elektrischen Signalwert oder irgendeiner Skalenablesung – bzw. kleinen solchen Deltawerten – auch eine Temperatur zugeordnet werden. Bei Präzisionsmessungen mit Wasser versteht es sich, dass der Typ (V-)SMOW, der durch eine definierte Isotopenzusammensetzung gekennzeichnet ist, verwendet werden sollte. (Im Bezug auf SMOW {Standard Mean Ocean Water} und V-SMOW {Vienna Standard Mean Ocean Water} gibt es in der Literatur zeitbedingt unterschiedliche Angaben. Die Daten über SMOW {Craig [N. Craig, Science 133, (1961) S.1833-4] bzw. Marsh [K.N. Marsh, Recommended Reference Materials for the Realization of Physicochemical Properties, Blackwell Scientific Publications, Oxford, 1987} bzw. V-SMOW {nach Hagemann [R. Hagemann, G. Nief, E. Roth, Tellus 22, (1970), S. 712] und Baertschi [P. Baertschi, Earth Planet Sci. Lett. 31 (1976), S.341 ]} unterscheiden sich geringfügig; vgl. Beispiel 1) Bei sehr langsamer, gerichteter Temperaturänderungen zwischen etwa 3.9 und 4.1 °C, liefert der Punkt des maximalen Messkörperauftriebs zwei Koordinaten, den Temperaturpunkt 3.983035 °C, die Temperatur der größten Dichte von V-SMOW und den zugeordneten Dichtewert 0.999974950 ± 8.4 · 10–1 g/cm3 (Standardabweichung mit Erweiterungsfaktor k = 2) angegeben wird [C. W. Gupta, Practical Density Measurement and Hydrometry, Institute of Physics Publishing, Bristol (2002), S.100].
  • Einen weiteren Ansatz, wie eine Temperaturmessung formal behandelt werden kann, gibt die Gleichung VI im Prinzip an, wobei der Bezug mittels einer Flüssigkeit hergestellt wird, die einen bekannten Ausdehnungskoeffizient (im geschätzten Intervall ΔT = Tm – Tcal) hat.
  • Figure 00170001
  • Eine quadratische Gleichung wäre zu lösen, allenfalls ein komplexerer Ausdruck, falls reale Terme für größere Temperaturbereiche auftreten, um hieraus ΔT zu erhalten. Ein Messkörper ohne Ausdehnungskoeffizient in ΔT (α = 0), wie Zerodur in manchen Temperaturbereichen, vereinfacht den Ausdruck zu Gleichung VII und macht aus der Dichtemessung, bzw. aus der hydrostatischen Wägung eine Temperaturanzeige:
    Figure 00170002

    ρo : Flüssigkeitsdichte bei Bezugsbedingungen [Masse · Länge–3]
    ΔT : Temperaturdifferenz Tm – Tcal von Mess- und Bezugstemperatur [Temperatur]
    m : die Masse der bei Tm durch den Messkörper verdrängten Flüssigkeit und die aus dem Auftrieb abgeleitet wird [Masse]
    κ : kubischer thermischer und isobarer Ausdehnungskoeffizient der Flüssigkeit im Niveau des Mess- bzw. Auftriebskörpers [{Länge3. Länge–3.}Temperatur 1] Die Empfindlichkeit der Temperaturanzeige steigt mit κ an; verwendet man z.B. Aceton, dessen κ gegenüber Wasser bei 20°C fast achtfach größer ist, wird die Anzeige entsprechend empfindlich. Gegenüber der komplexen Handhabung von Fixpunktzellen zur Thermometer-Einmessung dürfte das Dichte-Temperaturverfahren wesentlich einfacher, schneller und sicherer sein, weil es auf kaum verschleißenden Körper- und Stoffkonstanten und Massevergleichen beruht. Es muss auch nicht irgendeine bestimmte Temperatur genau eingeregelt werden. Neben der Justierung von Temperaturmessketten, kann die Methode unmittelbar zur Qualitätsprüfung für Thermostaten eingesetzt werden. Mit entsprechend empfindlicher Temperaturmessung sind Messungen der Wärmetönung, des Wärmestroms und andere kalorische Effekte (berücksichtigend die jeweiligen Wärmekapazitäten) zugänglich. So kann die Dichtemessung, in einem nach außen bestens isolierten Temperiermantel eines Kalorimeters zur Messung genannter Effekte eingesetzt werden.
  • Eine Quervernetzung mit einer anderen Größe, der Viskosität, kann ebenfalls über die Dichte bewerkstelligt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann in der Simultanbestimmung von Viskosität, Dichte und Oberflächenspannung (oder auch den Methoden der jeweiligen Einzelbestimmungen) angewendet werden, wie es in DE 199 63 686 beschrieben ist. Zur Kalibration des nieder- bis mittelviskosen Bereichs (1 bis 2000mPas) werden einfach Mischungen aus Glycerin und Wasser hergestellt und gemessen. Es wird bei der jeweiligen Temperatur die Dichte bestimmt, daraus ergibt sich das Mischungsverhältnis und so die Sollviskosität nach dem Prinzip des inneren Standards. Dieses Verfahren lässt sich selbstverständlich auf viele Mischungen anwenden, wobei bei höheren Viskositäten zusätzliche Rühreinrichtungen und dem angepasste Temperierzeiten vorzusehen sind. Und es kann analog vorgegangen werden, um vom Mischungsverhältnis/Dichte und der Temperatur (und des Drucks etc.) zu anderen Größen, wie z.B. zur Kalibrierung der Messeinrichtung für die Oberflächenspannung zu kommen. Weil mit der Dichte ziemlich viel zusammenhängt, kann natürlich darüber vieles direkt oder indirekt geregelt, gemessen oder geprüft werden.
  • Einen wichtigen Einfluss bei der hydrostatischen Dichtemessung übt die Dichte ρ2 der „darüber liegende Phase" aus. Diese ist der Messweise zwar selbst zugänglich, sollte aber zeitgleich mit einer Flüssigkeits- oder Festkörperdichtemessung erfolgen. Es bietet sich an die Luftdichte über die Eingabegrößen Luftdruck (absoluter), Temperatur und Luftfeuchte parallel mitzuberechnen [Berechnung z.B. nach: F. E. Jones, Journal of Research of the NBS, 83, (1978) , S.419-428]. Also sollten, z.B. bei hochgenauen, selbsttätigen oder über längere Zeit zu betreibenden Dichtemessgeräten, solche Sensoren in dem Messsystem integriert sein. Die „darüber liegende Phase", der Dichte ρ2, muss nicht unbedingt als Luft, irgendein Gas oder Vakuum verstanden sein, Messungen können z.B. genauso gut in flüssiger Phase, z.B. unter Wasser ausgeführt werden; Dichte und Druck in dem Medium wären dann nach anderer Art zu messen, evtl. ebenfalls durch eine hydrostatische Wägung, indem womöglich dieselbe Wägezelle – per Positionierer – mit einem entsprechendem Messkörper bedient wird.
  • Bei der Feststoffdichtemessung tritt an die Stelle des Messkörpers ein Prüfkörper (Gleichungen II bis V wären entsprechend umzustellen und Dichte-, Druck- und Ausdehnungsterme der Flüssigkeit anzusetzen), dessen Dichte anhand der bekannten die Dichte ρ1 bestimmbar wird.
  • Gegebenenfalls wäre das feste Material – es kann sich auch um Schaum, Gel oder Pulver handeln – dessen Masse separat, davor ermittelt werden sollte, in einem halbwegs geschlossenem, durchströmbaren Behältnis zu messen (z.B. Gitterkäfig, Fritte, Siebplatte), welches über eine entsprechende Aufhängung verfügt, damit die Meniskuseliminierung erfindungsgemäß erfolgen kann. Die Gewichts und Auftriebskraftrelevanten Eigenschaften des Behältnisses durch Volumen, Masse, thermische Ausdehnung, Druckkoeffizienten sind entsprechend zu berücksichtigen oder können ggf. bestimmt werden. Auch sei erwähnt, dass die Kraftmessung grundsätzlich über den Behälter erfolgen kann, der z.B. auf einer Waagschale steht, wobei der Messkörper mit der Positioniervorrichtung verbunden ist. Natürlich könnten beide Teile bewegt oder mit einer Kraftmessung verbunden sein und auf welche Art eine Bewegung oder Positionierung zustande kommt ist für den Erfindungsgedanken vollkommen unerheblich. Für den Erfindungsgedanken unerheblich ist auch die Art der Aufhängung/Befestigung, die nur reversibel lösbar sein muss, wobei auch magnetische Methoden – auch durch magnetische Induktion – eingeschlossen sind. Die Aufhängung kann mit zusätzlichen Vorrichtungen verbunden sein und es können mehre Körper reversibel wie Aufhängung und Messkörper miteinander reversibel verbunden werden. So kann zur Gasdichtemessung unter Ausschluss von Adsorptionseffekten z.B. an der Aufhängung eine Platte (große Oberfläche – kleines Volumen) angebracht sein und der voluminöse Messkörper mit gleicher Oberflächenbeschaffenheit kann z.B. eine Hohlkugel sein. Oder die Aufhängung (mit Wo) greift beim Anheben zuerst eine Zylinderrohr (W), welches dann einen inneren Vollzylinder über (einen) entsprechende Haken zu einer dritten Wägung mit (W1) verkettet mitnimmt. Dies könnte auch in einer Flüssigkeit durchgeführt werden um Ad- oder Absorptionseffekte zu messen. In W1 wirkt der gleiche Meniskus wie in W. Eine dementsprechend verhakte Kette mit Volumenelementen kann für Sedimentationsmessungen verwendet werden, wobei sich aus entsprechend kleinen Elementen durch W1, W2, W3 ...Wn der vertikale Dichtegradient berechnen – und bei zyklischer Messung – zeitlich verfolgen lässt. Technisch einfacher ist es jedoch z.B. eine Kugel zur Messung zu halten oder dabei – stufenweise – sonst misst man noch die Viskosität mit – von unten nach oben durch die Flüssigkeit zu ziehen.
  • Die Methode, eine Kraftwirkung, die auf eine Haltevorrichtung im Kontakt mit der Störgröße einwirkt ohne mit der nutz- oder messwertbehafteten Kraft beaufschlagt zu sein, zu eliminieren, verwirklicht ein Allgemein anwendbares Prinzip. Denn es sind oft Kraftdifferenzen zu messen und Befestigungen und Hilfsmittel zu Berücksichtigen. Nicht selten müssen zu Gleichgewichtseinstellungen längere Konditionierzeiten eingehalten werden, Endwertefindung (bestimmte Härteprüfungen, Retardation, Relaxation, Quellungsmessung), Langzeitmessungen, Prozessmessungen, kinetische Messungen (Reaktionsgeschwindigkeit, Dilatometerfunktion) etc. – bei all diesen Zwecken ist es also sehr wichtig, dass driftende Nullpunkte, schleichende Verschmutzung, Kondensation etc. eine auf Kraftmessung beruhende Messung/Prüfung nicht stört.
  • Unmittelbar erschließt sich, dass dies Verfahren auf die Messung der dynamischen und statischen Grenz- und Oberflächenspannung anwendbar ist, insbesondere die Bügelmethode (Lenard-Bügel), aber auch auf (De Noüy-)Ring, (Wilhelmy-)Platte, auf Kontaktwinkelmessung durch Benetzungskraft, auf die Steighöhenmethode (Pulverbenetzung) aber auch auf Verfahren zur gravimetrischen Bestimmung der Teilchenzahl (Osmotischer Druck), Sorptionsmessungen, Thermogravimetrie und gar zu Festigkeitsprüfungen.
  • Den Erfindungsgedanken unmittelbar in Anwendung zu bringen, setzt die Kenntnis und das Verständnis der Vorrichtung und Verfahren, die in den Schriften DE 44 12 405 und DE 199 63 686 vorgestellt werden, zwar nicht unbedingt voraus, ist jedoch sehr hilfreich.
  • Das Messsystem, welches von der Geräteseite aus Positioniereinheit, Thermometer und Wägezelle aufgebaut ist und für die Messung/Prüfung praktisch aller auf Weg-Zeit-Kraft (Temperatur) beruhender Eigenschaften hin ausgelegt ist, ist am ehesten als ein Softwaresystem zu verstehen, von dem ein Gutteil für die Interaktion und Kommunikation mit der dinglichen Welt gestaltet ist.
  • So erfolgt die Steuerung der Maschinerie und Zuschaltung externer Geräte, Kriteriumsteuerung der Messabläufe, Messung der Kräfte und Temperaturen durch eine Programmierhochsprache, wobei damit erstellte Steuerprogramme vorausschauend interpretiert werden um z.B. Bewegungsanweisungen für Geschwindigkeitsrampen an den Positioniereinheit zu glätten. Die Programmiersprache der Messprogramme enthält Schleifen mit Abbruchbedingungen und Wenn-dann- Konstrukte mit Sprunganweisungen, die auf – mit der Ausführung erst bekannt werdende – Verhalte bezogen werden können [Internet: www.imeter.de]. Die Bewertung der Abläufe zu Messdaten findet von Messprogrammen unabhängig statt, denn die Eindeutigkeit der Messdaten in Position, Zeit, Kraft (Temperatur) erlaubt mit den Daten zur Geometrie der Messkörpers und anderer Gegenstände, z.B. der Oberfläche eines Messbehälters etc., klare Zuordnungen.
  • Insgesamt wird also ein geschlossenes System dargestellt, das sich nach frei definierbaren Regeln, intelligent verhalten kann, wenn Anweisungen dies vorsehen und Sensordaten entsprechendes auslösen. So können auf einfachste Art, Abläufe frei und/oder physikalisch korrekt gestaltet werden, unterschiedlichste Messkörper eingesetzt und feine Abstimmungen auf einen Untersuchungsgegenstand und -Zweck verwirklicht werden; sowohl im Labor zur Prüfung und Optimierung, als auch in der Produktion bzw. der Produktüberwachung. Anlagebedingt sind Steuerungen für Dosieren, Pumpen, Niveauregulation, Rührer, Thermostaten etc. vorhanden und Sensordaten z.B. für Drucke, Luftfeuchte, pH, Leitfähigkeit, Redoxpotentiale, Brechungsindex, Spektrometer, Lichtstreuung, Trübung, spezifische Stoffsensoren etc. sind integrierbar. Die Eigenschaften der Mittel (Aktor, Kraftmesser, Thermometer, Messkörper, Behälter, Zubehöre...) ggf. mit Bereichen, Auflösung und Unsicherheiten dienen zudem zur Automatisierung eines Großteils der Berechnungen zur Fehlerfortpflanzung. Auf diesem Hintergrund konnte die Erfindung in kurzer Zeit in die Tat umgesetzt werden. Der Anwendungsnutzen der Erfindung soll an drei frühen messtechnischen Beispielen verdeutlicht werden, wobei auch Lehren über Vorgehensweisen zur Lösung messtechnischer Grundprobleme gegeben werden.
  • Beispiele
  • Im ersten Beispiel wird der Aufbau und der Messablauf anhand des Mess- bzw. Steuerprogramms, dessen Quelltext in Auszügen angeben und kommentiert wird, erläutert. Mit diesem Steuerprogramm wurden alle Messungen, auch die der Beispiele 2 und 3 ausgeführt. Im Beispiel 1 wird die Messung und Ergebnisdarstellung anhand einer Wasserprobe erklärt. Das Beispiel 2 zeigt einen Weg, wie mit relativer Sicherheit Wasser als Standard für die Dichtemessung qualifiziert werden kann. Und Beispiel 3 illustriert anhand des Vergleichs von Wasserproben unterschiedlicher Herkunft, Schwankungsbreiten der Dichte normaler Wässer.
  • Alle Messungen wurden mit einer Messzelle entsprechend 4 durchgeführt. Die Messzelle wird durch eine Positioniereinheit bewegt (Angriff am Behälter 24 über die Führung 22), die durch einen Schrittmotor mit Spindeltrieb verwirklicht ist und sich mit der Messzelle im Wägeraum einer Analysenwaage hinter einem Glaswindschutz befand. Über die PTFE-Leitungen 33/34 wurden die Proben mit einer automatischen Kolben-Dosierpumpe ausgetauscht, so dass durch Spülung mit Probe auf weitere, aufwändige Zwischenreinigungen verzichtet werden konnte, da das Messzelleninnere keiner Verschmutzungsgefahr ausgesetzt war.
  • In den Beispielen eingesetzte Geräte und Mittel:
    Positioniereinheit (P075A4 mit RS232/USB Interface S1A5, MSB Breitwieser): Vertikale Geschwindigkeit: 0.06mm/sec bis 2,5mm/sec, Wegauflösung 4μm Hubhöhe: 10cm, max. Last: 0.5kg, Abweichung der Wiederhol-Positioniergenauigkeit: nicht nachweisbar oder besser als 1 μm; Waage (Sartorius BP 221 D): Bereich 220g, Auflösung und Reproduzierbarkeit 0.1 mg, Linearität 0.2mg, internes motorgetriebenes Justiergewicht, ρcal = 8.000g · cm–3 (Prüfung: der Waage durch ein DKD zertifiziertes Prüfgewicht Klasse E2, Nennwert 200g, Kalibrierzeichen G1-470 DKD-K-11801 03-08: konventioneller Wägewert; 200.000003g ±0.1 mg (Erweiterungsfaktor k = 2), Anzeige der Waage 200.0000g ±0.0mg bei n = 10 Wiederholungen); Thermometer (Mawitherm P550): Pt 100 Temperaturfühler, Auflösung von 0.01 K, Prüfung: Kalibrierschein Eichamt München, Nummer K-0010/48/03 AZ.: 2.3.14.3.4, Anzeigeabweichung bei 25°C, 0.00K, Messunsicherheit ±0.02K (Erweiterungsfaktor k = 2); PC/Software: Notebook (Gericom), 500 Mhz Pentium III, Windows XP (Microsoft), imeter-Software (MSB Breitwieser, Akquisition Version 2.5.013, Auswertung Version 2.5.145); Destilliertes Wasser: (Magner & Munz, Muldestor 2L) Leitfähigkeit des Destillates < 0.75 · 10–6 S · cm–1 (Herstellerangabe); Kolben-Dosierpumpe (Poulten & Graf, Optimat MP); Badthermostat (Julabo, U3) Temperaturkonstanz ±0.02K (Herstellerangabe); Messkörper (MK 134, MSB Breitwieser): zylindrischer Quarzhohlkörper mit Bleischrot, Höhe ca. 99mm, Durchmesser 38mm, Volumen (25°C, 101.3kPa) 101.0974cm3, Masse 140.9169g, Ausdehungskoeffizient (25 bis 40°C) -0.55E-6 μm · m–1K–1 (alle Werte Schätzwerte), Aufhängung und Haken aus Stahldraht, Dicke 0.3mm; Messkammer (MSB Breitwieser), Doppelwandtemperiergefäß, Duranglas, Innendurchmesser 43mm, Außen 58mm, Gesamthöhe 145mm, Füllmenge zur Messung 52 bis 53cm3.
  • Beispiel 1: Messprogramm und Dichtemessung an Wasser
  • Messprogramme sind Anweisungslisten, (die durch parametrierbare Grundbefehle zusammengestellt sind und) die Zeie für Zeile abgearbeitet werden. Von dem Messprogramm sind unterhalb einige Zeilen mit Zeilennummerierung ausgegeben, die zur Erhellung der Erfindung notwendig beitragen. Das Messprogramm startet mit Dialogen, zur Festlegung und Prüfung der Mess- und Bewegeniveaus, und einer Prüfung der Justierung der Positionierung und der Justierung der Waage. Das Gewicht der Aufhängung wird austariert. Zwischen den Zeilen sind Anmerkungen zu dem jeweils oberhalb abgelaufenen Programmteil in spitzen Klammern angegeben.
  • Figure 00220001
  • Figure 00230001
  • Figure 00240001
  • Figure 00250001
  • Die Berechnung der Messdaten in den Beispielen erfolgte nach Gleichung VIII:
    Figure 00250002
  • Es findet sich hier ein unbekanntes +Wo, weil, wie aus dem Messprogramm hervorgeht, der Wert austariert wurde. Für den Ausdruck
    Figure 00250003
    wurde die Konstante C gesetzt (C = 0.23mg), entsprechend für Wasser (ρ = 1.0), Eintauchtiefendifferenz (Δs = 3.2) des runden Drahtes des Durchmessers 0.3mm. Δs = Tarierniveau – Messniveau = 51,5mm – 48,3mm = 3.2mm C = Δs · q · ρ = Δs · π · r2 · ρ ≈ 3.2 · 3.14 · 0.152 · 1.0 [mm · mm2 · mg · mm–3] ≈ 0.23 [mg]
    {Die Rohdaten bleiben für Nachprüfungen zugänglich. Der erste Messwert zu 6, bei 192s, 25,01°C und 0,997041g · cm–3 wird abgeleitet aus den Rohdaten W + Wo= 40,1244g, rel. Zeit 192.00s, <Zeit seit Positionierung am Messniveau 12.64s>, Temperatur 25.01 °C (133,9s), 25.01 °C (206,2s).}
  • Die Messdaten können durch Parallelverarbeitung quasi in Echtzeit ausgegeben werden als Dichtediagramme in Zeit-, Temperatur- oder Referenz-Zeit und Temperatur-Abhängigkeit. Nach der Beendigung einer Messung bzw. eines Messablaufs wird ein dynamischer Report aus den Datenbankdaten generiert, der die Angaben enthält, die eine Messung dokumentieren und bewerten. In 6a, 6b und 6c ist ein solcher Report ausgegeben. Es können noch sehr viel weiterführende Angaben erhalten werden, wie z.B. das Änderungslog, so dass den einschlägigen Bestimmungen (GLP [Good Laboratory Practice], GMP [Good Manufacturing Practice], FDA 21 CFR Part 11 [Regelungen zur elektronischen Dokumentation; FDA: US-amerikanische Gesundheitsbehörde] etc., etc.) mindestens entsprochen werden kann.
  • Bei der Probe handelte es sich um luftgesättigtes Wasser, welches bei ca. 25, 30 und 37°C gemessen wurde (destilliert am 17.8.03, gemessen am 19.8.). Eine zur Entwicklung besonders nützliche Funktion ist die Vergleichsanalyse, die zu einer Messung einen Referenzvergleich durchführt. Dieser wird in Tabellenform bezogen auf eine Temperatur ausgegeben (in 6a), und/oder als Diagramm (in 6b), wobei im Diagramm zu jedem Messwert die Differenz zum Sollwert bei der angegebenen Temperatur berechnet und dargestellt wird. So ist die Anzeige bei passender Referenz auch bei Temperaturänderung immer in bester Auflösung. Zu welchem Stoff der Vergleich durchgeführt wird, kann automatisch erfolgen oder frei eingestellt werden. Die Dimension Ausdehnungskoeffizient erlaubt Stoffverwechslungen sicher auszuschließen. 7 zeigt ein Diagramm welches dem in 6b), entspricht, doch wurde zum Referenzvergleich eine Flüssigkeit gewählt, die an sich eine ähnliche Dichte hat, wie Wasser. Die Stufigkeit der Abweichungen bei 25, 30 und 37°C zeigt klar ein ganz anderes thermophysikalischen Verhalten an.
  • Die nachfolgende Tabelle 1 gibt eine statistische Betrachtung über Mittelwert, einfache Streuung (Stichprobenstandardabweichung) und zeitliche Änderung zu den Angaben, Temperatur und Dichte der in 6 präsentierten Daten. (Absolute und relative Standardabweichungen im Format „10–6g · cm–3" und „ppm" ausgedrückt, sind bei Wasser und Normalbedingungen praktisch von gleichem Zahlenwert.) Tabelle 1
    Figure 00260001
    Figure 00270001
  • Bei 25 und 30°C ist der Mittelwert sehr stabil. Bei 37°C hingegen weist die Temperatur eine spürbare Streuung auf und es tritt ein nicht zu übersehender Trend ein. Die Wirkung der Temperaturschwankung ist deutlich im Diagramm in 6b erkennbar.
  • Um die Korrektheit der Daten in etwa einschätzen zu können, gibt Tabelle 2 eine (oberflächliche und grobe) Übersicht zur Messunsicherheit. Tabelle 2
    Figure 00270002
  • Wegen des geringen Ausdehnungskoeffizienten des Quarz-Messkörpers, ist der eigentliche Messwert selbst relativ wenig empfindlich auf die Temperaturunsicherheit. Die Anzeige, die im Abweichungsdiagramm (6b, 7) verwendet wird und endlich auch für die Kalibrierung des Messkörpers eingesetzt wurde, ist mit größerer Unsicherheit belastet, weil der Referenzwert aus einer Temperaturgleichung, die just den fehlerbehafteten Wert einsetzt, verwendet. Für die Messung mit Einbezug der Anzeige ergibt sich eine Unsicherheit aus der Wurzelsumme der Teilbeträge zu ±6.5 – 1–6g · cm–3 bzw. ppm und ohne den Anzeige-Temperaturfehler beträgt die Unsicherheit ±4.Oppm.
  • Unterstellt, bei ansonsten gleichem Aufbau, es stünden genauere Messdaten zu Luftdichte (±0.0001kg · m–3), Temperatur (±0.001K), Wägewert (±0.002mg) und Meniskus (wirklich dünner Draht, ±0.00mg) zur Verfügung so dürfte der Fehler zu etwa 0.3ppm bzw. 0.2ppm angenommen werden.
  • Im Abweichungsdiagramm (6b) wird die Gleichung für Augsburg-Wasser (luftgesättigt) angewendet: ρref.A l = ƒ(t[°C])=(99983557.6 + 6766.661 · t – 901.5886 · t2+ 9.517959 · t3 – 1.000876E – 1 · t4 + 5.54E – 4 · t5)/1 E08 GI. IX
  • Die Gleichung IX zur Dichte von luftgesättigten Destillaten Augsburger Leitungswassers (ρref.Al , g · cm–3, für 0 ≤ t ≤ 40°C) wurde theoretisch abgeleitet. Die Grundlagen dazu sind prinzipiell bekannt [C. W. Gupta, Practical Density Measurement and Hydrometry, Institute of Physics Publishing, Bristol, (2002), verschiedene Fundstellen – nachfolgend als „Lit." zitiert) und das Vorgehen zur literaturgestützten Schaffung eigener Normalproben soll kurz erläutert werden, um dem Anwender, die Möglichkeit an die Hand zu geben, selbst, möglichst genau Messkörper, Thermometer, Kaloriemeter, Standardlösungen etc. kalibrieren zu können oder Körpervolumen und Feststoffdichten zu bestimmen.
  • Die Dichte aller korrekt gereinigten natürlichen Wässer bewegt sich zwischen (V- )SMOW und SLAP (Standard Light Antarctic Precipitaton: 3700m über N.N., 79°15' Süd 40°39' Ost). SLAP hat einen besonders geringen Anteil der schwereren Isotope, Deuterium (2H = D) und Sauerstoff der Massenzahl 17 (17O) und 18 (18O), daher wird dessen Dichte nach theoretischer Ableitung um etwa 20ppm geringer angenommen. Wasser ist deshalb nach Herkunft und Behandlung unterschiedlich zusammengesetzt, weil Wassermoleküle mit schweren Isotopen (HDO, D2O, N2 18O,...) etwas andere physikalische Eigenschaften haben. Die Dichte von Deuteriumoxid D2O bei 20°C beträgt 1.1050g · cm–3. Wasser mit schweren Atomsorten hat eine höhere Schmelz- und Siedetemperatur und wird daher beim Verdampfen behindert und im Niederschlag bevorzugt ausgeschieden.
  • Figure 00280001
  • Die relative Häufigkeit der selteneren zu den zahlreichsten Atomsorten 1H und 16O wird entsprechend Gleichung X als Zahlenverhältnis ausgedrückt.
    Gl. X
  • Zwischen 18O und und 17O besteht eine (stabil angenommene) Relation und die Dichten irdischer Wässer zwischen V-SMOW und SLAP sollen der theoretisch abgeleitet Gleichung XI (nach Lit. S.53) genügen.
  • Figure 00280002
  • In Tabelle 3 sind die jeweiligen R-Werte angegeben (Lit. S.52) und Vergleichswerte zur Dichte bei 25°C und 101325Pa. Tabelle 3
    Figure 00290001
  • Man benötigt das Isotopenverhältnis der Probe: Wenn kein Massenspektrometer zur Verfügung steht, kann der vermeintliche Wert der wahren Dichte über einen Notbehelf angenähert werden, Es gibt für viele Gebiete geologischen Karten oder Untersuchungen [J. of Hydrology 262 (2002), S.128-144], welchen der Isotopenanteil 2H und 18O der Niederschläge im Jahresmittel oder des Grundwassers zu entnehmen ist und an den Ozeanen sei das Isotopenverhältnis unmittelbar mit dem Salzgehalt korreliert. Steht nur ein Isotopenwert zur Verfügung, kann mit der MWL-Beziehung (Meteoric Water Line – oder Craig-Geraden) der fehlende ermittelt werden.
  • Eine große Fehlerquelle besteht in der Probenzubereitung. Empfohlen wird die Umkehrosmose mit anschließender Feinfiltration (0.2μm), oder allenfalls, die (doppelte und) komplette Destillation, wobei Vor- und Nachlauf selbstverständlich zur Probe gehören.
  • Wasser löst bekanntlich relativ große Mengen an Sauerstoff und Stickstoff; Kohlendioxid und Argon sind weniger gut löslich. Die Tabellenwerte zu V-SMOW beziehen sich auf gasfreies Wasser. Praktisch ist das nicht, denn man wird bei Messungen kaum die Umstände auf sich nehmen wollen, den Luftzutritt auszuschließen. In den Messreihen zu Beispiel 2 wurde dies zwar anfangs versucht, durch Arbeiten unter Helium, das eine sehr geringe Löslichkeit in Wasser hat, so dass die Tabellenwerte entsprechend angenommen werden hätten dürfen, doch war es schwierig, den Heliumstrom so einzustellen, dass das Wägesystem dadurch nicht beeinflusst wurde. Gravierendere Probleme ergaben sich indes mit der Messung an Proben, die jeweils kurz vor den Messungen am Wasserstrahl-Vakuum entgast und unter Helium dekomprimiert wurden, durch unerklärliche Trends im zeitlichen Verlauf der Messwerte. So brauchte auch das erste Problem durch mehrlagige Deckel, Absaugungen oder Querströmungen, Auftrieb durch Helium an der Platte 6, dem Rahmenträger 21 und im Wägeraum gar nicht erst gelöst werden. Es ist also wesentlich praktischer mit Luft-gesättigtem Wasser zu arbeiten, wenn der Effekt berechnet werden kann. Es findet sich dazu die Beziehung (analog zu Lit. S.57):
    Figure 00300001
  • Gleichung XII beschreibt die linear verlaufende Abnahme des Dichteeffektes mit der Temperatur. Die Gleichung ist auf den Temperaturbereich 0 ≤ t ≤ 40°C anwendbar. Das Zeichen „ϕ" steht für den Sättigungsgrad mit dem Wertebereich 0.00 ≤ ϕ ≤ 1.00, (Einheit g · cm–3). Bei 0°C beträgt die Verringerung der Dichte durch Luftsättigung also fast 5ppm. In Messungen kann ϕ = 1 angenommen werden, wenn man von kühlerem, gesättigtem Wasser ausgeht und bei Messungen ein positiver Temperaturgradient auftritt. Übersättigung tritt nicht auf – es scheiden sich auf diese Art ja Gasbläschen aus dem Gleichgewicht dynamisch ab.
  • Alles in Allem gibt es gewiss Auswirkungen und Querbeeinflussungen durch Wechselwirkungen von Luftdruck – der ist i.d.R bei 101325Pa angegeben – auch mit den anderen Faktoren – so dass ein besserer Grad an Klarheit kaum anders, als durch eine größere Anzahl an Messungen und Probenvariationen gewonnen werden muss(te).
  • Beispiel 2: Wasser als Standard, Validierungsversuch
  • Im Zusammenhang mit Versuchen über die Wasserdichte wurden 293 Messungen durchgeführt. Davon wurden 99 vor dieser Erfindung mit empirischen Korrekturmessungen und theoretischen Rechenversuchen (Oberflächenspannung, analog Gleichung I) zum Meniskus durchgeführt, wobei die empirische Messunsicherheit (Standardabweichung) nicht unter 5 · 10–5g · cm–3 (50ppm) gedrückt werden konnte. Mit der Erfindung wurden 194 Messungen ausgeführt, die meisten gemäß dem in Beispiel 1 erläuterten Messprogramm. 8 zeigt dazu eine Ergebniszusammenstellung mit destillierten Wässern unterschiedlicher Herkunft. Alle dargestellten Resultate stammen von Messungen bei ca. 25°C und dauerten jeweils etwa 45 Minuten. Im Diagramm sind die Mittelwerte der Abweichungen als dicke Punkte angezeigt. Die Streuung der Mittelwerte (Vertrauensbereich) wird durch die Spannweite des senkrechten Strichs angegeben. Die Beschriftung der Rubriken gibt in Kurzform den Probennamen wieder und das jeweilige Datenvolumen. Für die letzte Rubrik „17.08.03 1622541 ", beispielsweise, bedeutet die Angabe, es handelt sich um ein Destillat eigener Herstellung vom 17. August 2003, 17 Probenwechsel (Befüllungen) wurden vorgenommen mit welchen 22 Messungen durchgeführt wurden; die Messungen lieferten insgesamt 541 Einzelwerte. Mittelwert und Standardabweichung wurde aus den Mittelwerten der Abweichungen (vgl. 6b Abweichungsdiagramm) der 22 Messungen gebildet. Jeder Messung ging eine Neujustierungen der Waage voraus. 9 stellt die Daten zusätzlich mit dem Untersuchungsergebnissen über Standardabweichungen und Steigungskoeffizienten dar. Die Zahlenwerte dazu sind in Tabelle 4 wiedergegeben. Die Vergleichsproben „Fluka", „Aldrich" und „ACS" sind reine Wässer kommerzieller Herkunft.
  • Tabelle 4
    • s Standardabweichung der Messwerte einer Messung (i.d.R. 26 Werte)
    • x Mittelwert der Messwerte einer Messung
    • xx Mittelwert von x über die Anzahl der n Messungen
    • sx Standardabweichung von x der n Messungen
    • xs Mittelwert der n Standardabweichungen s
    • xa Mittelwert der n Steigungsfaktoren a in der Zeitgleichung (y = ax + b = ρ(z) = a · z[min] + b)
      Figure 00310001
  • Die Streuungen kommen insgesamt vor allem durch zwei Effekte zustande; Probenalter, bzw. Kontaktdauer zur Atmosphäre und eine relativ große Unsicherheit der Luftdichte, die aus den zur Verfügung stehenden Wetterdaten nicht genau bestimmbar war und sich zwischen und während den Messungen ändern mochte. Zudem betrug die Luft- bzw. Raumtemperatur (RT) während Messung und Vorbereitung durchweg mehr als 25°C (Anfang bis Mitte August 2003) wodurch mancher Trend zur Dichteabnahme durch erfolgende Luftlösung erklärt werden könnte (RT > Tm).
  • Die Probe 04.07.03 – He wurde unter Helium gemessen. Die Abweichung der Probe 15.08.03 [SO3] kann auf einem Behandlungsfehler beruhen: Es wurde über eine Aquarium- Luftpumpe und zwei Waschflaschen, Luft über eine Fritte in die Probenvorlage eingepumpt. Die Waschflaschen enthielten H2SO4- und KOH-Lösungen, um saure und basische Luftbestandteile auszuwaschen. Dabei wurde zuerst durch die KOH und dann durch die Schwefelsäure gepumpt – die Dichtezunahme kann auf mitgerissenes SO2/SO3 zurückgeführt werden.
  • Die Daten sind insgesamt sehr plausibel, auch, besonders da der SLAP-Bereich nicht berührt wird – die niedrigste Dichte, einer bisher je gemessenen Wasserprobe arktischer Herkunft, hatte einen Dichteunterschied zu SMOW von –12 · 10–6g · cm3 – und es kann davon ausgegangen werden, dass die Wasserdichte im angegebenen Intervall der Messunsicherheit (P = 66%) bestimmbar ist. Es wird somit Anwendern der Erfindung, ein bereits in frühestem Entwicklungszustand, ungewöhnlich präzises Messmittel, zur Verfügung gestellt.
  • Beispiel 2: Dichte von Wässern
  • Um die Eignung der Erfindung im etwas vergrößerten Rahmen zu überprüfen, wurden Wässer verschiedener Herkunft bzw. Zubereitung bei 25, 30 und 37°C geprüft. 10 stellt in Form eines Abweichungsdiagramms die Messresultate zusammen, Wegen der größeren Streuung, jeweils bei 37°C, sowie wegen des fehlenden Luftdichteverlaufs, konnte leider der Verschmutzungsgrad nicht wirklich mit einer Änderung des Ausdehnungskoeffizienten korreliert werden. Es ist gleichwohl zu erwarten, dass dies funktioniert, dass also die Reinheit/Identität einer Substanz mit großer Sicherheit rein durch die Dichtemessung bewiesen werden kann.
  • Ein anders nicht unbedingt erwartetes Ergebnis offenbarte sich aus dem Vergleich der Dichteabweichung 10 der Proben „Mineralwasser (PET)" und „NaCl 0.35g/L in 17.08.03". Gewiss gleichen sich manche Fehler und Fehlangaben aus, doch, den Mineralstoffgehalt des Wassers ganz einfach aus der Dichte zu erhalten zu können, ist überraschend (trofz des Pflaumen mit Zwetschgen Vergleichs). Über die Proben ist folgendes bekannt:
    „Mineralwasser (PET)": Saskia Quelle, natürliches Mineralwasser ohne Kohlensäure (MHD 11/03), Analyse Prof. Höll & Co. GmbH (29.5.2002) in mg/L: Na+ 1.5, K+ 2.3, Mg2+ 0.9, Ca2+ 8.0, Cl 1.1, SO4 2– 1.0, HCO3 31.0, H2SiO3 17.1: ergibt die Mineralkonzentration von 62.9mg · L–1 bzw. 0.0629g · L–1.
  • „NaCl 0.35g/L in 17.08.03": 17 bis 20mg Kochsalz (Natriumchlorid 99+%, A.C.S. Reagenz, Aldrich) wurden in ca. 53mL Wasserdestillat, welches am 17.8.03 aus Leitungswasser hergestellt wurde, gegeben. Das ergibt die ungefähr Salzkonzentration von 0.35g · L–1.
  • Vgl. Tabelle 5 zu Daten und Rechenergebnissen. Tabelle 5
    Figure 00330001
  • Ein Milligramm Salz pro Liter entspricht damit nahezu einem Δρ von 1 10–6 [g · cm–3] (∼1ppm). Stamm-, Maß- bzw. Normallösungen und deren Titer sind anders als per Dichtemessung kaum genauer/einfacher einstellbar/prüfbar.
  • Gegenstand der Erfindung sind Vorrichtung und Verfahren, die dazu dienen, die Dichtemessungen und verwandte Messdisziplinen in Punkto Akkuratheit und Präzision zu verbessern und die Beispiele konnten auch kaum mehr sein als erste Versuche. Die empirische Streuung der Messwerte (Tabelle 1) bei 1 ppm, ist angesichts des apparativen Reifegrades sehr beachtlich. Mit Luftdichtebestimmung zu jedem Messwert, ggf. mit Zusatzrührgerät und mehreren Temperatursensoren, die im Messkammerraum verteilt eingesetzt werden, der Verlängerung der Konditionierstrecke für den Meniskus, einer passenden Mittelung der Wägewerte und einer Optimierung des Verhältnisses von Messkörpervolumen und Dichte sowie Kraftauflösung sind Fortentwicklungsmöglichkeiten. Es würde also kaum ein Mehraufwand entstehen, einen sehr feinen Haltedraht und eine vernünftige thermische Isolierung, Mikrowaage, Thermometer und Thermostat einzusetzen, die Stand der Technik sind, eine mehrlagige temperierbare Abdeckung, mit kleinem, langem Loch, Flüssigkeitsdichtung.
  • Erfindungsgemäße Vorrichtungen und Verfahren erlauben den rückführbaren Aufbau gar eines ganzen Messlabors – aus SMOW und einem Prüfgewicht – sie können ohne nennenswerten Ressourcenverbrauch auskommen und zielen darauf ab, den gemeinsamen Lebensraum zu erhalten.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Dichtemessung nach der Auftriebsmethode mit einer Wäge- und einer Positioniervorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass von der Positioniervorrichtung ein Messkörper (1,45) undein Messgefäß (11,24,39) relativ zueinander vertikal bewegt werden, dass eine Kraftmessung mittels der Wägevorrichtung über den Messkörper und/oder über das Messgefäß durchgeführt wird, dass hierbei insbesondere das Gefäß vertikal bewegt wird und die Kraftmessung über den Messkörper erfolgt, dass der Messkörper (1,45) über mindestens eine Halterung (2) verfügt, insbesondere in Form einer brücken-, ring-, ösen- oder hakenförmigen Aufhängung (2,17), über die der Messkörper mit einem Lastträger (5,21) über eine Gegenhalterung verbunden ist, dass die Gegenhalterung insbesondere brücken-, ring-, ösen- oder hakenförmig ausgebildet ist, dass mittels der Positioniervorrichtung eine Relativbewegung erzeugt wird und den Messkörper aus der Gegenhalterung hebt oder drückt, indem er am Boden des Messgefäßes oder auf einer Haltevorrichtung (9) abgestellt wird und so die Kraftleitung vom Messkörper über den Lastträger (4,5,6,21,27) zur Wägevorrichtung unterbrochen wird, dass dann eine Kraftmessung durchgeführt und dass durch eine anschließend umgekehrte Bewegung die Kraftleitung über die Gegenhalterung (3) wieder hergestellt wird, nochmals eine Kraftmessung durchgeführt wird und die Dichte mittels der Differenz beider Werte ermittelt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass der Auftriebseffekt der Halterungen (3,4,42) im Medium weitgehend eliminiert wird bzw. bei Vorliegen einer Phasengrenze vollständig eliminiert wird, indem das durch die Bewegung betroffene Volumen der Halterungen (4), welches den Phasenwechsel erfährt, ggf. im Nachhinein durch wiederholte Näherungsrechnung, berücksichtigt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, dass die Meniskuskraft, die an der Gegenhalterung (4) angreift, dadurch eliminiert wird, dass die Bewegung zum Absetzen des Messkörpers (13) um eine vordefinierte Strecke weiter geführt wird (14), so dass ein weiteres Streckenstück der Gegenhalterung (4) vom Fluid benetzt wird, dann anschließend um eine vordefinierte Strecke zurückbewegt wird, wobei noch kein Kontakt zum Messkörper (1,45) hergestellt wird, sodass an der Gegenhalterung (4) in der Phasengrenze ein rückwärtiger Kontaktwinkel (9), den das Fluid auf der Oberfläche der Halterung (4) bildet, entsteht (15), und dass die Differenz der Kraftmesswerte in dieser Position (Bezugslage (15)) relativ zur angehobenen Position (Messlage (16)), in der der Messkörper (1,45) ebenfalls gewogen wird, gebildet wird, wobei in beiden Positionen die gleichen Meniskuskräfte durch gleiche rückwärtige Kontaktwinkel (9) wirken, und daher die Meniskuskraft eliminiert werden kann.
  4. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass eine Öffnung (46) des Messgefäßes (11,24,39) um eine Durchführung der Gegenhalterung (4) herum durch eine Flüssigkeitsmenge abgedichtet ist, indem eine dort herrschende Grenzflächenspannung die Flüssigkeitsmenge (43) am durchgleiten hindert.
  5. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass als Messkörper (1,45) für die Dichte ein beliebig geformter Volumenkörper eingesetzt ist, insbesondere zur Aufnahme zu untersuchender Feststoffe, zur Durchmischung und/oder als Messkörper zur Messung der Oberflächenspannung, und/oder der Sedimentation, und/oder der Viskosität.
  6. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass durch Verwendung definierter Fluide (7) Und eines Messkörpers mit genau bekannter thermischer Ausdehnung ein Verfahren zur Temperaturmessung geschaffen wird, indem durch Verrechnung der Auftriebskraftänderung mit der Änderung des Volumens gegenüber einer Bezugstemperatur der relativ zu dieser herrschende Temperaturunterschied und somit die Temperatur berechnet wird.
  7. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass als Messkörper für die Dichte ein zu messendes festes Material tritt, wobei dieses direkt an der Gegenhalterung (4) befestigt ist oder von definierten Hilfsmitteln oder einer Vorrichtung gehalten wird, wobei die Dichte und das Gewicht der Hilfsmittel oder Vorrichtung das Untertauchen des festen Materials bewirken und/oder die Vorrichtung zur Halterung des festen Materials entsprechendes Gewebe, poröses Material oder andere von der Messflüssigkeit durchströmbare, die Prüfsubstanz zurückhaltende, Barrieren aufweisen.
  8. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die Gegenhalterung (4) in Niveauhöhe der jeweiligen Phasengrenzen in Bezugslagen (15) und Messlagen (16) insbesondere gleichen Umfangs ist und aus mindestens einem/einer Faden, Faser, Draht, Stab, Stange, Platte, Röhre besteht, nicht vorbehandelt ist oder nach Vorbehandlungsmaßnahmen, wie Beflammen, (Aus)Glühen, Oxidieren, Reduzieren, Ätzen, Imprägnieren, Beschichten, Aufrauen, Lagern in der Messflüssigkeit eingesetzt ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 7, gekennzeichnet dadurch, dass für Messungen an Feststoffen der Messkörper als feuchter oder trockener Stoff, Gel, Staub, Pulver, Granulat, Gewebe, Faser(n), Schaum, Rauch, zähe Paste, als kompakter Körper oder als Beschichtung, Niederschlag, Kondensat, Haut oder Film auf einem vordefinierten Träger vorliegt.
  10. Vorrichtung eingerichtet zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet dadurch, dass Messgefäßeinbauten (9,40) oder Strukturen, insbesondere im Messgefäßboden vorhanden sind, auf welchen der Messkörper abstellbar ist und über welche mit der Bewegung des Messkörpers relativ zum Gefäß Strömungen hervorgerufen werden können, die zu einer Durchmischung des Fluids führen und durch beanspruchtes Volumen zu einer Reduzierung der zur Messung benötigten Fluidmenge beitragen.
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