-
Die Erfindung geht von einer Vorrichtung zum Kuppeln wenigstens eines aus zwei Sammelschienen aus Flachbandmaterial bestehenden Sammelschienenstranges gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 aus. Ferner betrifft die Erfindung eine Anordnung aus wenigstens einem Sammelschienenstrang und einer solchen Vorrichtung.
-
Wenn in einer Schaltanlage zwei Schaltfelder nebeneinander angeordnet sind, dann müssen die horizontal verlaufenden, aus je einem Leiter aus Flachbandmaterial bestehenden Sammelschienen miteinander verbunden werden. Hierzu besitzt im Bereich der Kupplung bzw. der Verbindung zweier in einer Linie liegenden Sammelschienen eine der Sammelschienen eine Abkröpfung, die der Dicke der Sammelschienen entspricht; die beiden Enden werden dann übereinander gelegt und miteinander verschraubt. Damit liegen die Sammelschienen teilweise außerhalb der Kontur des jeweiligen Schaltfeldes, das heißt sie überragen die Trennfläche zwischen den beiden Schaltfeldern und überdecken sich darüber hinaus auch, was die Demontage etwas schwierig werden lässt.
-
In der
DE 28 53 585 C2 ist eine Kupplung für Stromschienen beschrieben. Das Dokument
DE 40 27 214 A1 offenbart eine Anordnung zur Verbindung von fluchtenden Abschnitten von Sammelschienen unter Verwendung von zwei die einander gegenüberstehenden Enden der Abschnitte übergreifenden laschenartigen Verbindungsstücken und einer Spannschraube.
-
Aus der Schrift
DE 22 05 682 A ist eine Vorrichtung zur Längstrennung von Sammelschienen für Niederspannungsverteilerkästen mit Isolierstoffträgern der Sammelschienen bekannt.
-
In dem Dokument
DE 80 09 461 U1 ist eine Klemmeinrichtung für das Verbinden von Sammelschienen von nebeneinander angeordneten Elementen elektrischer Verteilungsanlagen, bei der die Sammelschienen fluchtend gegeneinanderstoßen offenbart.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der Eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die Demontage bzw. die Montage vereinfacht ist, sowie eine entsprechende Anordnung aus wenigstens einem Sammelschienenstrang und einer solchen Vorrichtung bereitzustellen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale der Anspruche 1 und 11.
-
Dabei sind zwischen zwei aufeinander zuweisenden Stirnkanten Mittel vorhanden, mit denen die beiden Sammelschienen auseinanderdrückbar sind, wobei wenigstens ein Verbinder vorhanden ist, der die Sammelschienen entgegen der von den Mitteln ausgeübten Druckkraft etwa in ihrer ursprünglichen Lage zueinander festhält.
-
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung wird als Mittel ein eine etwa ovale Kontur aufweisendes Drehteil vorgesehen, dessen kleiner Durchmesser höchstens dem ursprünglichen Montageabstand der Stirnkanten und dessen größerer Durchmesser größer ist als der ursprüngliche Montageabstand der Stirnkanten ist, so dass nach Einsetzen des Drehteils zwischen die Stirnkanten und Verdrehen des Drehteils eine Verspannung zwischen den Stirnkanten und dem Drehteil erzeugt ist.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Verbinder als eine seitlich aus die Sammelschienen, den Zwischenraum zwischen den Sammelschienen überdeckend, aufsetzbare, langgestreckt rechteckförmige Platte ausgebildet, an deren Enden quer dazu angeordnete Zapfen vorgesehen sind, die in je ein Loch an jeder Sammelschiene greifen und die die Sammelschienen beim Auseinanderdrücken der Sammelschienen bei Verdrehen des Drehteils festhalten.
-
Die Montage der Vorrichtung verläuft dann wie folgt:
Nach der Montage der Sammelschienen in den Schaltschränken wird das Drehteil zwischen beiden Sammelschienen eingesetzt; da der kleine Durchmesser höchstens dem Abstand der Stirnkanten der beiden Sammelschienen entspricht, lässt sich dies einfach bewerkstelligen. Danach wird das Verbindungsteil dergestalt angelegt, dass die Zapfen in die Löcher der beiden Sammelschienen eingreifen. Wenn nun das Drehteil verdreht wird, dann drückt der Bereich mit dem größeren Durchmesser die beiden Sammelschienen voneinander weg, so lange, bis der Verbinder mit seinen Zapfen mit dem Drehteil und den Sammelschienen verspannt ist.
-
Damit das Drehteil einfach verdreht werden kann, befindet sich in seiner Mitte eine profilierte Durchlassöffnung zur Aufnahme eines daran angepassten Werkzeuges. Besonders vorteilhaft ist die Durchlassöffnung als Sechskant profiliert.
-
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann dahin gehen, dass das Drehteil im Bereich des größeren Durchmessers kreisbogenförmig ausgebildet ist und im Bereich des kleineren Durchmessers an parallelen Sekanten Abflachungen besitzt.
-
Damit die Stirnkanten der Sammelschienen eine möglichst geringen Abstand voneinander einnehmen können, befindet sich in jeder Stirnkante eine Aussparung, die eine dem Drehteil angepasste Form besitzt, so dass das Drehteil im Bereich der Aussparung zwischen die Sammelschienen einsetzbar ist. Damit beim Verdrehen auch eine ausreichende Verspannung erzeugt werden kann, ist der Abstand des Grundes der Aussparungen voneinander kleiner als der größere Durchmesser des Drehteils.
-
Jede Aussparung besitzt eine etwa kreisbogenförmige Kontur, wobei der Mittelpunkt jedes Kreisbogens von der jeweiligen Aussparung aus gesehen jenseits des Mittelpunkts des Drehteils liegt. Dadurch wird erreicht, dass das Drehteil zwischen die Aussparungen eingesetzt werden kann, wenn diese Kantenflächen parallel zu den jeweiligen Stirnkanten verlaufen, dass aber dann, wenn das Drehteil verdreht wird, die kreisbogenförmigen Abschnitte im Bereich des größeren Durchmessers auf die Innenkontur jeder Aussparung auflaufen und dadurch die Sammelschienen auseinanderdrücken.
-
Es gibt Sammelschienenanordnungen, die aus jeweils zwei parallel zueinander verlaufenden Flachbandleitern bestehen, wobei die Längskanten aufeinander zuweisen und parallel zueinander verlaufen, das heißt, dass die Sammelschienen mit ihren Breitseiten in einer Ebene liegen. In diesem Fall benötigt man für jede einzelne Sammelschiene eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
-
Wenn zwei Sammelschienenstränge hintereinander verlaufen, so dass die Längskanten in einer Ebene liegen, dann kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung ebenfalls eingesetzt werden, wobei die axiale Länge des Drehteils dem Abstand der entgegengesetzt liegenden Sammelschienenflächen angepasst ist; die Länge der Zapfen ist dann so bemessen, dass die Zapfen die miteinander fluchtenden Löcher durchgreifen. Dabei kann zusätzlich noch eine zweite Verbindungsplatte verwendet werden, die ebenfalls den Löchern in den Sammelschienen entsprechende Löcher aufweist, so dass die Zapfen auch die auf der entgegengesetzt liegenden Breitseite aufgesetzte Verbindungsplatte durchgreifen.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass sich die Sammelschienen nicht überlappen, so dass ihre Enden innerhalb der Kontur ihres Schaltfeldes verbleiben können. Darüber hinaus überdecken sich die Sammelschienen nicht, so dass die Montage und Demontage erheblich vereinfacht ist.
-
Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung und weitere Vorteile näher erläutert und beschrieben werden.
-
Es zeigen
-
1 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß der Erfindung,
-
2 eine Aufsicht gemäß Pfeilrichtung II der 1, ohne Verbinder,
-
3 eine Aufsicht auf den Verbinder entsprechend der Pfeilrichtung II der 1,
-
4 eine perspektivische Darstellung des Drehteils und
-
5 eine Aufsicht auf eine Doppelstrangsammelschienenanordnung.
-
Es sei nun Bezug genommen auf die 1.
-
Zwei Sammelschienen 10 und 11, die einen rechteckigen Querschnitt aufweisen und aus Flachbandmaterial hergestellt sind, sind mit einer in der Gesamtheit mit 12 bezeichneten Vorrichtung miteinander elektrisch und mechanisch verbunden. Die sich gegenüberliegenden Stirnkanten 13 und 14 befinden sich in einem Abstand A zueinander. An den Stirnkanten besitzt jede Sammelschiene 10, 11 eine etwa kreisbogenförmige Aussparung 15, 16, wobei der Mittelpunkt MB bezogen auf den Mittelpunkt MB, der auf der Symetrieebene zwischen den beiden Sammelschienenstirnkanten liegt, zur anderen Sammelschiene 10 hin exzentrisch versetzt ist. Das gleiche gilt natürlich auch für den Mittelpunkt des Kreisbogens der Aussparung 15. Selbstverständlich kann die Anordnung auch anders gewählt werden; wesentlich ist, dass, wie weiter unten dargestellt, eine Verspannung ermöglicht wird. Darüber hinaus besitzt jede Sammelschiene eine quer dazu verlaufende Bohrung 17 bzw. 18, die im gleichen Abstand B von den jeweiligen Stirnkanten 13, 14 eingebracht sind.
-
Die 3 zeigt einen Verbinder 19, der eine langgestreckt rechteckige Form aufweist und der in der 1 teilweise strichliert dargestellt ist, da er, bezogen auf die Zeichenebene, hinter den Sammelschienen 10 und 11 an diesen angeordnet ist. Der Verbinder 19 besitzt eine Platte 20, wie aus der 1 strichliert dargestellt ist, mit einer Durchbrechung 21, die in 3 sichtbar ist, weil dort die Platte 20 teilweise aufgeschnitten ist. Im Bereich der Endkanten der Platte 20 sind senkrecht dazu vorspringende Zapfen 22 und 23 angeformt, die an ihren aufeinander zuweisenden Mantellinienbereichen radial vorspringende Führungsleisten 24 und 25 aufweisen, wobei der lichte Abstand AL der Dicke der Sammelschienen 10, 11 entspricht.
-
Die Löcher 17 und 18 sind von den Stirnkanten soweit entfernt, dass die Zapfen 22, 23 mit den Leiten 24, 25 durch die Löcher 17, 18 hindurch gesteckt werden können. Die Leisten 24, 25 sind zweckmäßig, aber nicht notwendig.
-
Es sei nun Bezug genommen auf die 4. Zur Verspannung der Sammelschienen 10, 11 mit dem Verbinder 19 ist ein Drehteil 30 vorgesehen, welches einen zylindrischen Umfang aufweist, wobei Teile der Zylinderform entlang parallel verlaufender Sekanten 31 und 32 abgeschnitten sind, so dass ein etwa rechteckiges Drehteil 30 gebildet ist, das zwei parallele Seitenflächen 33 aufweist, die an entgegengesetzten Enden miteinander mittels je einer kreisbogenförmigen Fläche 34, 35 miteinander verbunden sind, wobei die kreisbogenförmigen Flächen 34, 35 hier einen gemeinsamen Mittelpunkt haben, was aber nicht notwendig wäre.
-
Der Abstand der beiden Seitenflächen 33 oder der Sekanten 31 und 32 voneinander entspricht dem Abstand A zwischen den Stirnkanten 13 und 14, wenn die Sammelschienen im Schaltfeld montiert sind.
-
An den kreisbogenförmigen Verbindungsflächen 34, 35 sind Noppen 36, 37 bzw. 38 angeformt (die der Noppe 36 entsprechende Noppe an der Verbindungsfläche 35 ist nicht sichtbar; die Noppen 36 bis 38 springen radial von der Verbindungsfläche 34 und 35 vor, wobei der Abstand der aufeinander zuweisenden Flächen der Noppen 36, 37 hier mit AN bezeichnet, der Dicke der Sammelschienen 10, 11 entspricht.
-
Zur Montage wird zunächst der Verbinder 19 mit seinen Zapfen 22, 23 in die Löcher 17 und 18 eingesetzt, sodann das Drehteil 30 zwischen die Stirnkanten 13, 14, wobei die Sekantenflächen 33 parallel zu den Stirnkanten verlaufen. Sodann wird das Drehteil 30 verdreht, wobei die Verbindungsflächen 34 und 35 gegen die Stirnkanten in den Aussparungen 15 und 16 zum Anliegen kommen. Bei weiterer Verschwenkung in die Lage, in der der größere Durchmesser des Drehteils 30 senkrecht zu den Stirnkanten verläuft, werden die Sammelschienen 10 und 11 auseinandergedrückt, bis sich die Zapfen 22 und 23 in den Lochwandungen der Löcher 17 und 18 verspannen.
-
Die Lage des Drehteils 30 im verspannten Zustand ist in der 2 dargestellt. Die beiden Noppen 36 und 37 sowie die Noppen 38 und 38a befinden sich beidseitig zu den Sammelschienen 10, 11. Die Kontur der Ausnehmungen 15 und 16 ist dabei so zu wählen, dass sie ein Verdrehen des Drehteils zulässt.
-
Damit das Drehteil 30 auf einfache Weise verdreht werden kann, befindet sich in seiner Mitte ein profiliertes Durchgangsloch 40, welches hier als Sechseck ausgebildet ist.
-
Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, zwei Verbinder beidseitig zu den Sammelschienen anzuordnen.
-
Es sei nun Bezug genommen auf die 5.
-
Die Sammelschienenanordnung gemäß 5 besitzt jeweils zwei Sammelschienenstränge, die aus den Sammelschienen 50, 51; 52 und 53 gebildet sind. Die Sammelschienen 50, 51; 52, 53 verlaufen parallel zueinander, wobei die Breitseitenflächen jeweils parallel zueinander verlaufen. Die Längskanten (ohne Bezugsziffern) liegen ebenfalls in einer Ebene, die parallel zur Zeichenebene verläuft. Die Stirnkanten 54 und 55 der Sammelschienen 50 und 51 und die Stirnkanten 57, 58 der Sammelschienen 52, 53 stehen sich gegenüber und enden in einem Abstand, der dem Abstand A der Ausführung nach 1 entspricht.
-
In gleicher Weise wie die Sammelschienen 10 und 11 der 1 besitzen die Sammelschienen 50 bis 53 Aussparungen 59, 60; 61, 62, durch die hindurch ein Drehteil 63 hindurchgreift und die auf entgegengesetzten Seiten liegenden Breitseitenflächen überragt, so wie dies auch bei der Ausführung gemäß den 1 und 2 der Fall ist. Das Drehteil 63 ist genauso ausgebildet wie das gemäß 4, wobei seine axiale Länge so bemessen ist, dass es die entgegengesetzt liegenden Breitseiten beider Sammelschienenstränge 50, 51; 52,53 überragt. In gleicher Weise wie das Drehteil 31 gemäß 4 besitzt auch das Drehteil 63 radial vorspringende Nasen 64, 65; 66, 67, die einen axialen Abstand voneinander aufweisen, der der Entfernung zwischen den außen liegenden Breitseitenflächen der Sammelschienen 50 bis 53 entspricht; bei der Ausführung gemäß den 1 und 2 war der Abstand AN lediglich auf eine einzige Sammelschiene angepasst. Ein dem Verbinder 19 entsprechender Verbinder 68 besitzt eine rechteckförmige Platte 69, auf deren einer Seite Zapfen 70, 71 angebracht sind, die den Zapfen 22, 23 entsprechen und nur, wie weiter unten dargestellt ist, länger ausgebildet sind. Diese Zapfen durchgreifen den Löchern 17, 18 entsprechende Löcher 72, 73 bzw. 74, 75 in den jeweiligen Sammelschienen 50 bis 53 und darüber hinaus auch noch Löcher 76 und 77 einer Verbindungsplatte 78, wobei am freien Ende der Zapfen 70, 71 den Leisten 24 und 25 entsprechende Leisten 79, 80 angeformt sind. Die Platte 69 und die Platte 78 besitzen jeweils gleiche Umfangskontur und einen mittigen Durchbruch 81 und 82, wobei der Durchbruch 81 dem Durchbruch 21 entspricht.
-
Eine der Verbindungsplatte 78 entsprechende Verbindungsplatte könnte auch bei der Ausführung gemäß 1 und 2 vorgesehen sein, wobei hier die Zapfen 22 und 23 eine solche Länge aufweisen, dass sie sowohl die Sammelschienen 10, 11 als auch die hier nicht dargestellte, aber der Verbindungsplatte 78 entsprechenden Verbindungsplatte durchgreifen.
-
Die Wirkungsweise der Anordnung gemäß 5 ist die gleiche wie die der Anordnung gemäß der 1 bis 4, so dass hier nichts näheres ausgeführt werden muss. Die Verwendung der Verbindungsplatte 78 hat den Vorteil, dass einerseits die Stabilität und andererseits auch die Stromtragfähigkeit erhöht wird.