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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Barriere zum Schutz vor kriechenden
Tieren, insbesondere Schnecken.
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Schnecken
können
in Zierpflanzen- oder Gemüsekulturen
erhebliche Schäden
anrichten, nicht nur durch ihre eigene Gefräßigkeit, sondern auch dadurch,
dass die von ihnen angefressenen Pflanzen, auch wenn sie nicht vollständig vernichtet
worden sind, leicht Fäulnis,
Schimmel oder dergleichen zum Opfer fallen.
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Es
ist eine Vielzahl von Verfahren zur Schneckenbekämpfung bekannt. Gegenwärtig sind
in Deutschland drei chemische Mittel zur Schneckenbekämpfung zugelassen,
Metaldehyd, Methiocarb und Eisen-III-Phosphat. Der einmalige Einsatz dieser
Mittel ist für
den Anwender zwar bequem und schnell, doch sind die Ergebnisse nicht
immer befriedigend, da die Tiere nach Aufnahme des Giftes nicht
sofort aufhören
zu fressen und insbesondere bei Jungpflanzen noch erhebliche Schäden anrichten
können.
Bei schlechtem Wetter neigt das Granulat, in dem die Wirkstoffe
ausgebracht werden, dazu, sich aufzulö sen, so dass die Wirkstoffe
unkontrolliert freigesetzt, aber nicht mehr von den Schnecken aufgenommen werden.
Es muss daher häufig
nachgestreut werden, was die Kosten einer solchen Schneckenbekämpfung erhöht.
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Im ökologischen
Landbau ist die Verwendung chemischer Schneckenbekämpfungsmittel
sehr problematisch. Hinzu kommt, dass diese Mittel nicht nur gegen
Nacktschnecken wirken, die in der Regel die stärksten Schäden in Kulturen verursachen,
sondern auch gegen die beiden Weinbergschneckenarten Helix pomatia
und Helix aspersa, die der Bundesartenschutzverordnung unterliegen.
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Ein
vor allem unter Hobbygärtnern
verbreitetes Verfahren ist die Verwendung von Bierfallen. Die vom
Geruch des Biers angezogenen Schnecken kriechen in die Falle und
ertrinken dort im Bier. Da die toten Schnecken abgesammelt werden
müssen
und das Bier regelmäßig gewechselt
werden muss, ist das Verfahren sehr arbeitsaufwändig und für den gewerblichen Einsatz
nicht geeignet.
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Schneckenbekämpfung durch
Fraßfeinde wie
Indische Laufenten oder Hühner
ist aufwändig, da
die Tiere fachgerecht gehalten werden müssen, und nur eingeschränkt wirksam,
da sie die Schnecken nur dezimieren, nicht aber vollständig vernichten.
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Eine
wirksame Bekämpfung
durch Ausbringen von Parasiten, insbesondere Nematoden, ist derzeit
nur bei Ackerschnecken möglich.
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Andere
Verfahren der Schneckenbekämpfung
zielen nicht darauf ab, die Tiere zu töten, sondern lediglich, sie
von zu schützenden
Kulturen fernzuhalten. Alle diese Verfahren basieren auf dem Gedanken,
den Schnecken den Weg zu den zu schützenden Kulturen möglichst
beschwerlich oder unüberwindlich
zu machen. So ist es bekannt, Sperrstreifen durch Ausstreuen von
gebranntem Kalk, Sägemehl,
gehäckseltem
Stroh oder dergleichen herzustellen. Alle diese Verfahren sind nicht
dauerhaft wirksam, da das ausgebrachte Material sich im Regen zersetzt
oder weggespült
wird.
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Eine
dauerhafte Sperre bilden sogenannte Schneckenzäune, starre Elemente aus Kunststoff oder
Blech, die meist mit einer Kante in den Boden gesteckt werden und
an einer Seite mit blanken, Niederspannung führenden Leitern versehen sind,
die den Schnecken beim Überkriechen
einen elektrischen Schlag versetzen, oder an die ihrer vom Boden abstehenden
Kante so ausgestaltet sind, dass die Tiere den Weg von einer Seite
des Zauns auf die andere nicht finden. Ein bekannter Schneckenzaun
dieses Typs besteht aus Blechelementen von J-förmigem Querschnitt, die an
ihrer freien Kante gezahnt sind. Die Zahnung verhindert zwar die
Wahrscheinlichkeit, dass eine Schnecke von einer Seite des Zauns
auf die andere gelangt, stellt aber kein voll wirksames Hindernis
dar.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist, eine einfache und preiswert realisierbare
und dennoch hochgradig wirksame Barriere gegen Schnecken und andere
kriechende Tiere anzugeben.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch eine Barriere mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Eine Schnecke müsste hier,
um von einer Seite der Barriere auf die andere zu gelangen, den
schlaffen Streifen überwinden.
Dies ist den Schnecken aufgrund ihrer Fortbewegungstechnik jedoch
unmöglich.
Damit sich die Schnecke fortbewegen kann, ist eine gewisse Steifigkeit
der Unterlage, auf der sie sich fortbewegt, erforderlich. Eine schlaffe
Unterlage wird durch die Muskelbewegung des Fußes der Schnecke allenfalls
gekräuselt,
die Schnecke kommt aber nicht vom Fleck. Wenn eine Schnecke ein
Stück weit
auf einen solchen Streifen kriecht, fühlt sie keine Bodenhaftung mehr
und kehrt um. Einen erfindungsgemäß schlaff herabhängenden
Streifen zu überwinden
ist ihr somit unmöglich.
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Das
Material des Streifens kann eine dünne Folie oder auch ein lockeres
Vlies oder Gewebe sein.
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Insbesondere
wenn die Barriere zur Montage am Boden vorgesehen ist, umfasst das
Wandelement vorzugsweise eine Grundplatte (die im montierten Zustand
der Barriere im wesentlichen vertikal orientiert sein wird) und
einen von der Grundplatte abstehenden Schenkel, wobei der Streifen
an dem Schenkel in einem Abstand von der Grundplatte angebracht
ist.
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Für die Montage
der Grundplatte an einem vertikalen Untergrund, zum Beispiel einer
bestehenden Beeteinfassung, kann die Grundplatte mit Bohrungen oder
Schwachstellen für
den Durchgang von Schrauben, Nägeln
oder dergleichen versehen sein, wobei die Boh rungen selbstverständlich nicht
so groß sind,
dass eine Schnecke hindurch passt.
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Für den freistehenden
Aufbau auf Gartenboden ist die Grundplatte einer bevorzugten Ausgestaltung
zufolge vorzugsweise durch einen ersten Schenkel eines L-Profils,
dessen zweiten Schenkel den bereits erwähnten abstehenden Schenkel
bildet, und wenigstens eine den einen Schenkel verlängernde
Randplatte gebildet. So ist es möglich,
dass gleiche L-Profil
sowohl für
die Montage an einer vertikalen Unterlage als auch für eine freistehende
Barriere einzusetzen, was die Zahl der für diese verschiedenen Anwendungen
bereitzustellenden Teile verringert und damit die Herstellungskosten
reduziert. Um eine einfache Montage der freistehenden Barriere zu gewährleisten,
sind der eine Schenkel und die Wandplatte vorzugsweise steckverbunden.
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Der
schlaffe Streifen, der durch Witterung einem gewissen Verschleiß ausgesetzt
ist, ist mit dem Wandelement vorzugsweise lösbar verbunden, so dass er
mit geringen Kosten für
den Anwender erneuert werden kann. Ein solcher Austausch ist sehr
einfach möglich,
wenn der Streifen durch ein auf eine Kante des Wandelements aufgestecktes
Profilelement gehalten ist.
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Eine
Möglichkeit
ist, dass der Streifen zwischen der Kante des Wandelements und dem
Profilelement eingeklemmt ist. Dann kann, wenn der Streifen verschlissen
ist, das Profilelement gelöst,
der alte Streifen entfernt und ein neuer Streifen einge klemmt werden,
was für
den Benutzer mit minimalen Kosten verbunden ist.
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Besonders
einfach ist der Austausch des Streifens, wenn dieser an dem Profilelement
dauerhaft befestigt ist und gegebenenfalls zusammen mit dem Profilelement
ausgetauscht wird.
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Vorzugsweise
ist das Wandelement aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere einem
Recycling-Kunststoff
gefertigt. Recycling-Kunststoff ist meist in dunklen Farben, meist
Brauntönen
verfügbar,
die in einem Garten wenig auffallen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren. Es zeigen:
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1 in einer auseinandergezogenen
perspektivischen Ansicht die Teile einer ersten Ausgestaltung einer
erfindungsgemäßen Barriere,
montiert an einer Beeteinfassung;
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2 die zusammengefügte Barriere
aus 1;
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3 eine freistehend aufgebaute
Barriere gemäß der Erfindung;
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4 einen Schnitt durch die
Barriere der 3 ;
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5 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Barriere
in Form eines Fertigteils;
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6 einen Schnitt durch die
Barriere aus 5.
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In 1 ist mit 1 ein
hochkant aufgestelltes Brett bezeichnet, das einen Teil einer Beeteinfassung bildet,
die hier nicht als Bestandteil der erfindungsgemäßen Barriere angesehen wird.
Die Barriere ist aufgebaut aus einem L-Profil 2 aus Kunststoff,
insbesondere aus Recycling-Kunststoff, von dem ein Schenkel 3 mit
Hilfe von Nägeln
oder Schrauben 4 an dem Brett 1 befestigt ist
und ein zweiter Schenkel 5 senkrecht von dem Brett 1 absteht.
Am freien Ende dieses horizontalen Schenkels 5 ist eine
Nut 6 gebildet, die vorgesehen ist, um eine Feder 7 eines
flexiblen Profilelements 12 aus Kunststoff aufzunehmen,
und dabei den oberen Rand eines langgestreckten Streifens 8 aus
einem schlaff herabhängenden
Material zwischen Nut 6 und Feder 7 einzuklemmen.
Das L-Profil 2 mit dem daran eingeklemmten Streifen 8 ist
in 2 ausschnittweise
gezeigt.
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Der
Streifen 8 kann aus einem dünnen Vlies, einem Gewebe oder
auch aus einer dünnen
Kunststofffolie bestehen. Die frei herabhängende Breite des Streifens 8 sollte
wenigstens 1 Zentimeter, besser 2 bis 5 Zentimeter, betragen.
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Die 3 und 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Barriere, einmal
in einer perspektivischen Gesamtansicht und einmal im Schnitt. Der
Schnitt zeigt, dass sich die Barriere aus einer vertikalen Grundplatte 9 und
einem von der Grundplatte abstehenden Schenkel 5 zusammensetzt,
der an seinem freien Ende, wie bereits mit Bezug auf 1 und 2 gezeigt und beschrieben, den schlaffen
Streifen 8 trägt.
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Die
Grundplatte 9 setzt sich zusammen aus einer vertikalen
Wandplatte 10, die entlang ihrer oberen Kante eine Feder 11 trägt, die
in eine Nut eines L-Profilelements
eingreift, das mit dem bereits in 1 gezeigten
L-Profil 2 identisch ist. Das heißt, das L-Profil 2 kann
sowohl zur direkten Montage auf einem Untergrund wie etwa dem Brett 1 eingesetzt werden,
oder es kann in Verbindung mit einer Wandplatte 10 eingesetzt
werden, um eine vertikale Wand aufzubauen, aus der, wie in 3 zu sehen, eine kastenförmige Beeteinfassung
oder dergleichen zusammengefügt
werden kann.
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Um
die Wandplatten 10 und L-Profile 2 einer solchen
Beeteinfassung untereinander zu verbinden, können diese an ihren aneinander
grenzenden Längsenden
mit Steckverbindungselementen, zum Beispiel ebenfalls in Form von
Nuten und Federn, versehen sein, um zu gewährleisten, dass zwischen den
einzelnen Wandplatten 10 keine Lücken entstehen, durch die eine
Schnecke hindurchschlüpfen kann.
Denkbar ist auch, die L-Profile 2 und Wandplatten 10 in
wenigstens zwei unterschiedlichen Längen anzubieten, so dass sie
in Art eines Mauerwerks versetzt zusammengefügt werden können, um so den Zusammenhalt
zwischen den einzelnen Elementen in Längsrichtung zu verbessern.
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3 zeigt auch das Profilelement 12 jeweils
in der Breite eines L-Profils 2 beziehungsweise einer Wandplatte 10 entsprechende
Abschnitte unterteilt. Denkbar ist aber auch, jeweils eine kleine Zahl
von Profilelementen 12, vorzugsweise ein einziges Profilelement 12,
für eine
komplette Beeteinfassung einzusetzen, das sich über deren gesamten Umfang erstreckt
und so zu deren Zusammenhalt beiträgt. In diesem Zusammenhang
empfiehlt es sich, für
die Ecken der Beeteinfassung spezielle Winkelelemente in Form von
zwei sich kreuzenden L-Profilen beziehungsweise Wandplatten zu verwenden,
deren mit der Nut 6 versehene äußere Ecke abgerundet ist.
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Einer
dritten Ausgestaltung der Erfindung zufolge ist eine Beeteinfassung
als ein einteilig zusammenhängender
Rahmen mit einer Wandplatte 10 und einem von der Randplatte 10 rechtwinklig
abstehenden Schenkel 5 ausgebildet. Der schlaffe Streifen 8 und
das zu seiner Befestigung dienende Profilelement 12 sind
die gleichen wie bei den oben betrachteten Ausführungsbeispielen.
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Um
dem Benutzer den Aufbau der erfindungsgemäßen Barriere zu erleichtern,
können
der Streifen 8 und das flexible Profilelement 12 bereits vom
Hersteller zu einer Einheit zusammengefügt sein. Dadurch ist gewährleistet,
dass der Streifen 8 entlang seiner gesamten oberen Kante
lückenlos
mit dem Profilelement 12 in Kontakt ist. Montagefehler, bei
denen zwischen der oberen Kante des Streifens 8 und dem
Profilelement 12 eine Lücke
entsteht, durch die Schnecken hindurchschlüpfen können, sind so ausgeschlossen.