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Hintergrund
der Erfindung Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein magnetisches Legierungsmaterial, das als magnetisches
Kältemittel-Material
oder als Magnetostriktions-Material
wirksam verwendet werden kann, sowie auf ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen magnetischen Legierungsmaterials.
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Beschreibung
des verwandten Standes der Technik
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Eine magnetische Legierung, die eine
Zusammensetzung mit der allgemeinen Formel hat:
worin
A steht für
mindestens ein Element, ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus Al, Si, Ga, Ge und Sn; TM steht
für mindestens
eines der Übergangsmetallelemente;
RE steht für
mindestens eines der Elemente der Seltenen Erden mit Ausnahme von
La; und die Molmengenanteile x, y und z der Beziehung 0,05 ≦ x ≦ 0,2; 0 ≦ y ≦ 0,1 bzw.
0 ≦ z ≦ 0,1 genügen, und
die nachstehend als "magnetische Legierung auf LaFe
13-Basis"
bezeichnet wird, hat eine Kristallstruktur vom NaZn
13-Typ
und weist einen riesigen magnetokalorischen Effekt und Magnetovolumen-Effekt
bei Temperaturen um ihre Curie-Temperatur Tc herum auf. Neuerdings
wird eine solche magnetische Legierung auf LaFe
13-Basis
angesehen als verwendbar als magnetisches Kältmittel-Material oder als
Magnetostriktions-Material (vgl. z.B. die offengelegte japanische
Patentpublikation Nr. 2000-54086, die offengelegte japanische Patentpublikation
Nr. 2002-69596 und den Artikel von Asaya Fujita et al., "Huge Magnetovolume
Effect and Magnetocaloric Effect of Itinerant Electron Meta-magnetic
La(Fe
xSi
1-x)
13 Compound", in "Materia", Band 41, Nr.
4, Seiten 269–275,
2002).
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Nach dem Stand der Technik wird die
magnetische Legierung auf LaFe13-Basis hergestellt
durch thermisches Behandeln einer Gusslegierung, die durch Anwendung
eines Lichtbogen- oder Hochfrequenz-Schmelzverfahrens hergestellt
worden ist, für
etwa 168 h bei etwa 1050°C
unter Vakuum.
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Das konventionelle Verfahren zur
Herstellung der magnetischen Legierung auf LaFe13-Basis
hat jedoch die folgenden Nachteile.
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Insbesondere hat die aus einer geschmolzenen
Legierung mit einer vorgegebenen Zusammensetzung hergestellte Gusslegierung
eine Struktur, in der mindestens zwei kristalline Phasen mit übermäßig großen Körnern, umfassend
eine α-Fe-Phase
(eine feste Lösung
der Anteile A und TM in der oben angegebenen allgemeinen Formel)
und eine Phase, die aus den restlichen Anteilen besteht, in Form
eines komplexen Musters verteilt sind, wie in 6A dargestellt. Eine Verbindungs-Phase
mit der Kristallstruktur vom NaZn13-Typ
(nachstehend als "Verbindungs-Phase vom LaFe13-Typ"
bezeichnet), wird an der Grenzfläche
zwischen diesen kristallinen Phasen mit übermäßig großen Körnern gebildet, wie in 6B dargestellt. Zur Herstellung
der magnetischen Legierung auf LaFe13-Basis
(als einer intermetallischen Verbindung) aus einer Struktur, die
solche kristallinen Phasen mit übermäßig großen Kör nern umfasst,
nach dem konventionellen Verfahren, sollte die Gusslegierung homogenisiert
werden durch thermische Behandlung bei einer erhöhten Temperatur für eine längere Zeitspanne,
wie vorstehend angegeben (hier gelegentlich als "homogenisierende
Wärmebehandlung" bezeichnet).
Die konventionelle magnetische Legierung auf LaFe13-Basis
kann nicht in ausreichendem Maße durch
Massenproduktion hergestellt werden, weil eine solche homogenisierende
Wärmebehandlung
für eine lange
Zeitspanne durchgeführt
werden muss, um die magnetische Legierung auf LaFe13-Basis
zu erhalten.
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Aber auch wenn die Gusslegierung
unter Anwendung der homogenisierenden Langzeit-Wärmebehandlung bearbeitet wird,
kann außerdem
die Oberfläche
der Legierung durch Oxidation korrodiert werden, wodurch der magnetokalorische
Effekt oder der Magnetovolumen-Effekt der resultierenden magnetischen
Legierung auf LaFe13-Basis möglicherweise
beeinträchtigt
wird.
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Außerdem hat die Gusslegierung
normalerweise die Form eines Blockes (Barrens) und wird in der Regel
so wie sie erhalten wird der homogenisierenden Wärmebehandlung unterworfen (d.h.
ohne vorher pulverisiert zu werden). Ein magnetisches Kältemittel-Material
wird jedoch häufig
in Form von Pulver-Teilchen verwendet, um einen höheren Wärmeaustausch-Wirkungsgrad
mit einem Wärmeaustauschfluid
(beispielsweise einer Flüssigkeit
mit einer sehr großen
spezifischen Wärme,
wie z.B. einem wässrige
Gefrierschutzmittel (Frostschutzmittel)) zu erzielen. Der Gusslegierungs-Block
ist aber nicht so leicht zu pulverisieren und kann die Produktivität in unerwünschter
Weise vermindern.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Um die vorstehend beschriebenen Probleme
zu überwinden,
wird gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung des magnetischen
Legierungsmaterials auf LaFe13-Basis zur
Verfügung
gestellt, das viel wirksamer ist als das konventionelle Verfahren.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines
magnetischen Legierungsmaterials gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst vorzugsweise die folgenden Stufen:
Herstellung
einer Schmelze aus einem Legierungsmaterial mit einer vorgegebenen
Zusammensetzung;
schnelles Abkühlen und Erstarrenlassen (Verfestigen)
der Schmelze des Legierungsmaterials zur Herstellung einer schnell
erstarrten Legierung, die eine Zusammensetzung der allgemeinen Formel
hat:
worin
RE steht für
mindestens ein Element der Seltenen Erden, ausgewählt aus
der Gruppe, die besteht aus La, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb,
Dy, Ho, Er und Tm, und das mindestens etwa 90 Atom-% La umfasst;
A steht für
mindestens ein Element, ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus Al, Si, Ga, Ge und Sn; TM steht für mindestens
ein Übergangsmetallelement,
ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus Sc, Ti, V, Cr, Mn, Co, Ni, Cu und
Zn; und die Molmengenanteile a, b und c der Beziehung 5 Atom-% ≦ a ≦ 10 Atom%;
4,7 Atom-% ≦ b ≦ 18 Atom-%
bzw. 0 Atom-% ≦ c ≦ 9 Atom-%
genügen;
und
Herstellung einer Verbindungsphase mit einer Kristallstruktur
vom NaZn
13-Typ in einer Menge von mindestens etwa
70 Vol.-%, bezogen auf das Volumen der schnell erstarrten Legierung.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Stufe der Herstellung der
Verbindungsphase vorzugsweise eine Stufe der thermischen Behandlung
der schnell erstarrten Legierung bei einer Temperatur von etwa 400
bis etwa 1200°C
für eine
Zeitspanne von etwa 1 s bis etwa 100 h.
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Bei dieser besonders bevorzugten
Ausführungsform
umfasst die Stufe der thermischen Behandlung vorzugsweise die Stufe
der thermischen Behandlung der schnell erstarrten Legierung für eine Zeitspanne
von mindestens etwa 10 min.
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Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Stufe der thermischen Behandlung vorzugsweise eine Stufe
der Bildung einer homogenen Kristallstruktur vom NaZn13-Typ
innerhalb der gesamten schnell erstarrten Legierung.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
umfasst die Stufe der schnellen Abkühlung und Erstarrung der Schmelze
vorzugsweise die sofortige Bildung der Verbindungsphase mit der
Kristallstruktur vom NaZn13-Typ.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Stufe der schnellen Abkühlung und Erstarrung der Schmelze
vorzugsweise eine Stufe der schnellen Abkühlung und Erstarrung der Schmelze
mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit
von etwa 1 × 102 °C/s bis etwa 1 × 108 °C/s.
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Bei einer noch weiteren bevorzugten
Ausführungsform
umfasst die Stufe der schnellen Abkühlung und Erstarrung der Schmelze
vorzugsweise die Bildung einer schnell erstarrten Legierung in Form
eines dünnen Bandes
mit einer Dicke von etwa 10 bis etwa 300 μm.
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Bei noch einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
weist das magnetische Legierungsmaterial vorzugsweise einen magnetokalorischen
Effekt auf.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren vorzugsweise außerdem eine Stufe der Pulverisierung
der schnell erstarrten Legierung.
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Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform
weist das magnetische Legierungsmaterial vorzugsweise eine Curie-Temperature
Tc von etwa 180 bis etwa 330 K auf, die eine magnetische Phasenumwandlung repräsentiert.
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Bei noch einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
umfasst die Stufe des schnellen Abkühlens und Erstarrenlassens
der Schmelze vorzugsweise eine Stufe der Bildung einer schnell erstarrten
Legierung, die Co als TM enthält.
Durch Verwendung von Co als TM in der vorstehend angegebenen allgemeinen
Formel und durch Kontrolle des Molmengenanteils des Co können mehrere
magnetische Legierungsmaterialien mit voneinander verschiedenen
Curie-Temperaturen Tc erhalten werden.
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Bei noch einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
hat der Temperaturbereich, in dem eine magnetische Phasenumwandlung
auftritt, vorzugsweise eine Halbwertsbreite ΔTc von mindestens etwa 30 K.
Ein magnetisches Legierungsmaterial gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise hergestellt nach dem
Verfahren gemäß einer
der vorstehend beschriebenen verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung und es kann besonders wirksam als magnetisches Kältemittel-Material verwendet
werden.
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Verschiedene bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, wie sie vorstehend angegeben worden
sind, ergeben ein Verfahren zur Herstellung eines magnetischen Legierungsmaterials
auf LaFe13-Basis, das viel wirksamer ist
als das konventionelle Verfahren. Insbesondere kann durch Anwendung des
Verfahrens zur Bildung einer schnell erstarrten Legierung in Form
eines dünnen
Bandes die schnell erstarrte Legierung leicht pulverisiert werden.
Das magnetische Legierungsmaterial kann somit auf hoch wirksame
Weise hergestellt werden als magnetisches Kältemittel-Material, das in
Form von Pulver-Teilchen
verwendet wird.
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Weitere Merkmale, Elemente, Verfahren,
Stufen, Charakteristika und Vorteile der vorliegenden Erfindung
gehen aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen hervor.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1A zeigt
eine Querschnittsansicht, die eine Gesamtanordnung einer Vorrichtung
erläutert,
wie sie zur Herstellung einer schnell erstarrten Legierung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet wird;
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1B erläutert einen
Teil der Vorrichtung, in der eine Schmelze schnell abgekühlt und
erstarren gelassen wird, in einem vergrößerten Maßstab;
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2 stellt
ein Diagramm dar, das die Ergebnisse einer XRD-Analyse zeigt, die
mit Proben (a), (b), (c) und (d) durchgeführt wurde, die aus schnell
erstarrten Legierungen hergestellt wurden;
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3 stellt
ein Diagramm dar, das zeigt, wie die magnetische Entropie-Änderung – ΔSmag einer
Probe (c) in Abhängigkeit
von der Temperatur variierte;
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4 zeigt
eine mikroskopische Aufnahme (ein Schliffbild), die ein Rückstreuungs-Elektronenbild (BEI)
darstellt, das erhalten wurde durch Analysieren einer Probe (c)
mit einem Elektronensonden-Mikroanalysator (EPMA);
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5 stellt
ein Diagramm dar, das die Ergebnisse einer XRD-Analyse zeigt, die
mit Proben (e), (f), (g) und (h) durchgeführt wurden, die aus Gusslegierungen
erhalten wurden;
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6A, 6B und 6C stellen mikroskopische Aufnahmen (Schliffbilder)
dar, die BEIs zeigen, die erhalten wurden durch Analysieren der
Vergleichsproben (hergestellt aus den Gusslegierungen) mit dem EPMA;
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7 stellt
ein Diagramm dar, das die Ergebnisse einer XRD-Analyse zeigt, die
mit Proben (i), (j), (k), (l), (m) und (n) erhalten wurden, die
aus den schnell erstarrten Legierungen hergestellt wurden;
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8A, 8B und 8C stellen mikroskopische Aufnahmen (Schliffbilder)
dar, welche die Bruchstrukturen der Proben (i), (k) und (n) zeigen,
die bei Verwendung eines Feldemissions-Abtast-Elektronenmikroskops
(FESEM) festgestellt wurden;
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9A stellt
ein Diagramm dar, das die Temperaturabhängigkeit von – ΔSmag für
Proben (o), (p), (q), (r) und (s) zeigt, die aus Legierungsbändern hergestellt
worden sind; und
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9B stellt
ein Diagramm dar, das die Temperaturabhängigkeit von – ΔSmag für
Proben (t), (u), (v), (w) und (x) zeigt, die aus Gusslegierungen
hergestellt worden sind.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines magnetischen Legierungsmaterials (beispielsweise
einer magnetischen Legierung auf LaFe
13-Basis)
beschrieben:
Ein Verfahren zur Herstellung eines magnetischen
Legierungsmaterials gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst vorzugsweise die folgenden Stufen:
Herstellung
einer Schmelze aus einem Legierungsmaterial mit einer vorgegebenen
Zusammensetzung; schnelles Abkühlen
und Erstarrenlassen der Schmelze des Legierungsmaterials zur Bildung
einer schnell erstarrten Legierung mit einer Zusammensetzung der
allgemeinen Formel:
worin
RE steht für
mindestens ein Element der Seltenen Erden, ausgewählt aus
der Gruppe, die besteht aus La, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb,
Dy, Ho, Er und Tm, und das mindestens etwa 90 Atom-% La umfasst;
A steht für
mindestens ein Element, ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus Al, Si, Ga, Ge und Sn; TM steht für mindestens
ein Übergangsmetallelement,
ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus Sc, Ti, V, Cr, Mn, Co, Ni, Cu und
Zn; und die Molmengenanteile a, b and c der Beziehung genügen 5 Atom-% ≦ a ≦ 10 Atom-%, 4,7
Atom-% ≦ b ≦ 18 Atom-%
bzw. 0 Atom-% ≦ c ≦ 9 Atom-%;
und Bildung einer Verbindungsphase mit einer Kristallstruktur vom
NaZn
13-Typ (d.h. einer Verbindungsphase
vom LaFe
13-Typ) in einer Menge von mindestens etwa
70 Vol.-%, bezogen auf das Volumen der schnell erstarrten Legierung.
Diese Herstellungsverfahrensstufen der Herstellung einer Schmelze,
des schnellen Abkühlens
und Erstarrenlassens der Schmelze und der Bildung einer Verbindungsphase
werden nachstehend der Einfachheit halber jeweils als erste, zweite
und dritte Herstellungsverfahrensstufen bezeichnet.
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Bei einem Verfahren zur Herstellung
einer magnetischen Legierung auf LaFe13-Basis gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Schnellabkühlungs-Verfahren (oder ein Schmelzenabschreckungs-Verfahren) als zweite
Herstellungsverfahrensstufe angewendet. Allgemein gilt, dass eine
schnell erstarrte Legierung eine einheitlichere Zusammensetzung
hat als eine Gusslegierung. Anders als eine Gusslegierung weist
eine schnell erstarrte Legierung keine Mehrphasen-Struktur auf,
die kristalline Phasen mit übermäßig großen Körnern aufweist
(vgl. 6A). Selbst wenn
beispielsweise die schnell erstarrte Legierung zu Teilchen mit Größen von
etwa 10 bis etwa 300 μm
pulverisiert wird, kann die Verbindungsphase vom LaFe13-Typ noch
mindestens etwa 70 Vol.-% jedes der Teilchen darstellen, wenn die
schnell erstarrte Legierung thermisch behandelt wird.
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Durch Einstellung der Bedingungen
der Wärmebehandlung
kann beispielsweise ein magnetisches Legierungsmaterial, das zu
etwa 90 Vol.-% oder mehr aus der Verbindungsphase vom LaFe13-Typ besteht, in natürlicher Weise erhalten werden.
Es sei darauf hingewiesen, dass dann, wenn der Molmengenanteil a
außerhalb
des vorstehend definierten bevorzugten Bereiches liegt, die Verbindungsphase
vom LaFe13-Typ weniger als etwa 70 Vol.-%
jedes Teilchens darstellt. Auch kann dann, wenn der Molmengensanteil
b weniger als etwa 4,7 Atom-% beträgt, keine Verbindungsphase
vom LaFe13-Typ gebildet werden. Wenn jedoch
der Molmengensanteil b einen Wert von etwa 18 Atom-% übersteigt,
dann wird kein magnetokalorischer Effekt (oder Magnetovolumen-Effekt)
in ausreichendem Maße
erzielt. Auch dann, wenn der Molmengenanteil c außerhalb
des bevorzugten Bereiches liegt, wird kein magnetokalorischer Effekt
(oder Magnetovolumen-Effekt) in ausreichendem Maße erzielt und das resultierende
magnetische Legierungsmaterial kann nicht in ausreichendem Maße als magnetisches
Kältemittel-Material
(oder Magnetostriktions-Material) verwendet werden.
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Die dritte Herstellungsverfahrensstufe
umfasst in der Regel die Stufe der thermischen Behandlung der schnell
erstarrten Legierung, die in der zweiten Herstellungsverfahrensstufe
erhalten wurde, bei einer Temperatur von etwa 400 bis etwa 1200°C für eine Zeitspanne
von etwa 1 s bis etwa 100 h. Die in der zweiten Herstellungsverfahrensstufe
erhaltene schnell erstarrte Legierung hat eine homogenere Struktur
als eine Gusslegierung. Die gesamte schnell erstarrte Legierung
kann somit in eine magnetische Legierung auf LaFe13-Basis umgewandelt
werden durch Durchführung
der Wärmebehandlung
innerhalb einer kürzeren
Zeit. Beispielsweise kann die Wärmebehandlungsdauer
etwa 24 h oder weniger betragen und sie kann auch nur etwa 5 min
betragen. Es sei darauf hingewiesen, dass zur Verbesserung der magnetischen
Eigenschaften die Legierung vorzugsweise im Wesentlichen besteht
aus der Verbindungsphase vom LaFe13-Typ,
die eine homogene Struktur aufweist. Um die Gesamtlegierung in eine
Legierungsphase vom LaFe13-Typ mit der homogenen
Struktur umzuwandeln, wird die Legierung vorzugsweise mindestens
etwa 10 min lang thermisch behandelt. Wie weiter unten angegeben,
kann bei einer schnell erstarrten Legierung, die durch Einstellen
der Walzenoberflächen-Geschwindigkeit
beispielsweise auf den Bereich von etwa 3 bis etwa 30 m/s erhalten
worden ist, nahezu die gesamte Legierung in eine Verbindungsphase
vom LaFe13-Typ mit einer homogenen Struktur überführt werden,
wenn sie mindestens etwa 10 min lang thermisch behandelt wird. Die
Behandlungsdauer sollte jedoch etwa 90 min nicht überschreiten,
weil der Prozentsatz der α-Fe-Phase übermäßig stark
ansteigen würde,
wenn die Legierung mehr als etwa 90 min lang thermisch behandelt
würde.
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Die Wärmebehandlungs-Temperatur kann
zweckmäßig definiert
werden in Kombination mit der Wärmebehandlungsdauer,
sodass die gewünschte
magnetische Legierung auf LaFe13-Basis erhalten
werden kann. Die Wärmebehandlungs-Temperatur
sollte jedoch nicht weniger als etwa 400 °C betragen, weil die Behandlungsdauer
bei einer derart niedrigen Wärmebehandlungs-Temperatur etwa 100
h übersteigen
würde.
Andererseits sollte die Wärmebehandlungs-Temperatur
nicht höher
als etwa 1200°C sein, weil sonst die Oberfläche beispielsweise
durch Oxidation signifikant beeinträchtigt (verschlechtert) würde und
bei einer derart hohen Wärmebehandlungs-Temperatur
ein spezielles Element übermäßig stark
verdampfen würde.
Um die Wärmebehandlungsdauer
auf 1 h abzukürzen,
wird die Wärmebehandlung
vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 900 bis etwa 1200°C
durchgeführt.
Um die Oxidation zu minimieren, ist außerdem die Atmosphäre vorzugsweise
entweder ein Vakuum (z.B. etwa 10-2 Pa oder
weniger) oder ein Inertgas (z.B. insbesondere ein Edelgas).
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Bei dem Verfahren zur Herstellung
der magnetischen Legierung auf LaFe13-Basis gemäß bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann die erste Herstellungsverfahrensstufe
desselben wie beim Stand der Technik durchgeführt werden.
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Bei dem Herstellungsverfahren gemäß dieser
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Wärmebehandlungsdauer verkürzt werden
und die Produktivität
kann erhöht
werden. Außerdem
kann während
des Wärmebehandlungs-Verfahrens
auch die Beeinträchtigung
(beispielsweise durch Oxidation) der Oberfläche der magnetischen Legierung
auf LaFe13-Basis minimiert werden. Die magnetischen
Eigenschaften der magnetischen Legierung auf LaFe13-Basis
werden dadurch kaum beeinträchtigt
(verschlechtert). Beispielsweise können die Oberflächenschichten
(bis zu einer Tiefe von mehreren Millimetern) der konventionellen
magnetischen Legierung auf LaFe13-Basis, die durch
thermische Behandlung einer Gusslegierung für einen langen Zeitraum hergestellt
worden ist, als magnetisches Kältemittel-Material
nicht verwendet werden. Dagegen kann die schnell erstarrte Legierung,
die nach dem Verfahren gemäß dieser
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erhalten wird (insbesondere eine schnell
erstarrte Legierung in Form eines dünnen Bandes oder ein Legierungsband)
so wie sie erhalten wird als magnetisches Kältemittel-Material verwendet
werden. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung kann somit die Ausbeute an teurem Material erhöht werden
und die Herstellungskosten können
signifikant verringert werden. Außerdem kann, wie weiter unten
beschrieben, die schnell erstarrte Legierung in Form eines dünnen Bandes
viel leichter pulverisiert werden als die Gusslegierung. Als Folge
davon kann das Pulverisierungsverfahren innerhalb einer viel kürzeren Zeit
beendet sein.
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Die magnetische Legierung auf LaFe13-Basis ergibt einen riesigen magnetokalorischen
Effekt oder Magnetovolumen-Effekt, weil der größte Teil der magnetischen Legierung
einen magnetischen Phasenübergang
erfährt,
der ähnlich
einem Übergang
erster Ordnung ist, bei Temperaturen um seine Curie-Tempe-ratur herum. Das
heißt
mit anderen Worten, zur Erhöhung
des magnetokalorischen Effekts oder des Magnetovolumen-Effekts wird
der Prozentsatz der Verbindungsphase vom LaFe13-Typ,
der einen magnetischen Phaseübergang ähnlich dem Übergang
erster Ordnung aufweist, vorzugsweise so stark wie möglich erhöht. In dem konventionellen
Verfahren wird die Verbindungsphase vom LaFe13-Typ
an der Grenzfläche
zwischen einer α-Fe-Phase
und den Korngrenzenphasen mit den übermäßig großen Körnern, die in einer Legierung
im gegossenen Zustand enthalten sind, gebildet. Daher muss die Gusslegierung über einen
langen Zeitraum homogenisiert werden.
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Zur Herstellung einer Legierung sind
aber nicht nur das Gießverfahren,
sondern auch ein schnelles Abkühlungs-Verfahren
(oder Schmelzabschreckungs-Verfahren)
bereits bekannt. Aber selbst wenn ein schnelles Abkühlungs-Verfahren angewendet
wird, bildet sich die α-Fe-Phase
ebenso leicht wie bei dem Gießverfahren.
Außerdem
kann das schnelle Abkühlungs-Verfahren
die ursprüngliche
Zusammensetzung geringfügig verändern oder
unerwünschte
metastabile Phasen erzeugen, die verschieden sind von der Verbindungsphase vom
LaFe13-Typ. Deshalb hat bisher niemand darüber berichtet,
dass eine magnetische Legierung auf LaFe13-Basis
erfolgreich hergestellt werden kann durch Anwendung eines schnellen
Abkühlungs-Verfahrens.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben jedoch in Versuchen festgestellt, dass bei dem schnellen Abkühlungs-Verfahren
eine sehr homogene und feine Struktur entsteht, wie vorstehend beschrieben,
und dass die Legierung im gegossenen Zustand bereits die Verbindungsphase
vom LaFe13-Typ enthält, wie weiter unten unter
Bezugnahme auf erläuternde
Beispiele näher
beschrieben. Alternativ kann die Legierung im gegossenen Zustand
ebenfalls eine amorphe Struktur haben und die Verbindungsphase vom
LaFe13-Typ
kann auch durch Anwendung eines Wärmebehandlungs-Verfahrens hergestellt
werden.
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In der Verfahrensstufe der Herstellung
der schnell erstarrten Legierung beträgt die Abkühlungsgeschwindigkeit vorzugsweise
etwa 1 × 102 bis etwa 1 × 108 °C/s.
Der Grund dafür
ist folgender: insbesondere dann, wenn die Abkühlungs geschwindigkeit weniger
als etwa 1 × 102 °C/s
beträgt,
dann entsteht wie beim konventionellen Gießverfahren eine Mehrphasen-Struktur,
die eine α-Fe-Phase
mit einer verhältnismäßig großen Korngröße umfasst.
In diesem Fall muss die homogenisierende Wärmebehandlung mehr als 100
h lang durchgeführt
werden. Wenn andererseits die Abkühlungsgeschwindigkeit mehr
als etwa 1 × 108 °C/s beträgt, dann weist die resultierende
schnell erstarrte Legierung eine verminderte Dicke auf und die Produktivität nimmt
in unerwünschter
Weise ab.
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Zu Beispielen für bevorzugte schnelle Abkühlungsverfahren,
mit denen eine solche Abkühlungsgeschwindigkeit
erzielt wird, gehören
ein Gaszerstäubungsverfahren,
ein Einzelwalzen-Verfahren, ein Doppelwalzen-Verfahren, ein Bandgießverfahren
und ein Schmelzspinnverfahren. Unter anderem sind das Schmelzspinnverfahren
und das Bandgießverfahren
bevorzugt, weil eine schnell erstarrte Legierung in Form eines dünnen Bandes
mit einer Dicke von etwa 20 bis etwa 200 μm auf hoch wirksame Weise durch
Anwendung des Schmelzspinn- oder Bandgießverfahrens erhalten werden
kann.
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Die schnell erstarrte Legierung kann
erhalten werden durch Durchführung
eines Schmelzspinnverfahrens mit einer Schmelzenabschreckungs-Vorrichtung,
beispielsweise einer solchen, wie sie in den 1A und 1B dargestellt
ist. Das Schmelzspinnverfahren wird vorzugsweise innerhalb einer
inerten Atmosphäre
durchgeführt,
um zu verhindern, dass das Legierungsmaterial, das leicht oxidierbare
Elemente der Seltenen Erden (d.h. La und RE in der vorstehend angegeben
allgemeinen Formel) und Fe enthält,
oxidiert wird. Das Inertgas kann ein Edelgas wie Helium oder Argon
oder beispielsweise ein Stickstoffgas sein. Das Edelgas Helium oder Argon
ist gegenüber
dem Stickstoffgas bevorzugt, weil Stickstoff mit den Elementen der
Seltenen Erden verhältnismäßig leicht
reagiert.
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Die in der 1A dargestellte Vorrichtung umfasst Schmelz-
und Abschreckungskammern 1 und 2 für die Werkstoff
Legierung, in denen ein Vakuum oder eine inderte Atmosphäre bei einem
einstellbaren Druck au frechterhalten wird. Insbesondere erläutert die 1A eine Gesamtanordnung
der Vorrichtung, während
die 1B einen Teil der
Vorrichtung in einem größeren Maßstab erläutert.
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Wie in der 1A dargestellt, umfasst die Schmelzkammer 1:
einen Schmelztiegel 3 zum Schmelzen eines Materials 20,
das gemischt worden ist, um die gewünschte Zusammensetzung der
Magnet-Legierung zu erhalten, bei einer erhöhten Temperatur; ein Reservoir 4 mit
einer Ausguss-Düse 5 am
Boden; und eine Materialmischungs-Zuführungseinrichtung 8,
um das gemischte Material in den Schmelztiegel 8 einzuführen, während ein
luftdichter Zustand aufrechterhalten wird. Das Reservoir 4 speichert
die Schmelze 21 der Werkstoff-Legierung darin und ist mit
einer Heizeinrichtung (nicht dargestellt) ausgestattet, um die Temperatur
der daraus vergossenen Schmelze bei einem vorher festgelegten Wert
zu halten.
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Die Abschreckungskammer 2 umfasst
eine rotierende Abschreckwalze 7 zum schnellen Abkühlen und Erstarrenlassen
der Schmelze 21, die durch die Abgussdüse 5 getropft ist.
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In dieser Vorrichtung sind die Atmosphäre und der
Druck im Innern der Schmelz- und Abschreckungskammern 1 und 2 innerhalb
vorgeschriebener Bereiche einstellbar. Zu diesem Zweck sind in geeigneten
Positionen der Vorrichtung Atmosphärengas-Einlassöffnungen 1b, 2b und 8b und
Auslassöffnungen 1a, 2a und 8a vorgesehen.
Insbesondere steht die Gas-Auslassöffnung 2a in Verbindung
mit einer Pumpe zur Kontrolle (Steuerung) des absoluten Druckes
im Innern der Abschreckungskammer 2 innerhalb eines Bereiches
von etwa 30 kPa bis zum Normaldruck (d.h. Atmosphärendruck),
vorzugsweise von etwa 100 kPa oder weniger. Durch Änderung
des Druckes im Innern der Schmelzkammer 1 kann der Druck
auf der Schmelze, die durch die Düse 5 abgezogen wird,
eingestellt werden.
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Der Schmelztiegel 3 kann
einen erwünschten
Kippwinkel aufweisen, um die Schmelze 21 durch einen Trichter 6 in
das Reservoir 4 zu gießen.
Die Schmelze 21 wird in dem Reservoir 4 mittels
der Heizeinrichtung (nicht dargestellt) erhitzt.
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Die Abgussdüse 5 des Reservoirs 4 ist
an der Grenzwand zwischen den Schmelz- und Abschreckungskammern 1 und 2 angeordnet,
um die Schmelze in dem Reservoir 4 auf die Oberfläche der
Abschreckwalze 7 tropfen zu lassen, die unterhalb der Düse 5 angeordnet
ist. Der Öffnungsdurchmesser
der Abguss-Düse 5 kann
beispielsweise etwa 0,5 bis etwa 4,0 mm betragen. Wenn der Öffnungsdurchmesser
und/oder die Druck-Differenz (von beispielsweise etwa 10 kPa oder
mehr) zwischen den Schmelz- und Abschreckungskammern 1 und 2 entsprechend
der Viskosität
der Schmelze 21 eingestellt werden, kann die Schmelze 21 glatt vergossen
werden. Die Vorrichtung zur Verwendung bei dieser bevorzugten Ausführungsform
kann die geschmolzene Legierung mit einer Geschwindigkeit von etwa
1,5 bis etwa 10 kg/min zuführen.
Wenn die Zuführungsgeschwindigkeit
einen Wert von etwa 10 kg/min übersteigt,
dann ist die resultierende Schmelzabschrecksungsrate so niedrig,
dass in unerwünschter
Weise eine Mehrphasenstruktur entsteht. Besonders bevorzugt wird
die geschmolzene Legierung mit einer Geschwindigkeit von etwa 2
bis etwa 8 kg/min zugeführt.
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Die Abschreckwalze 7 ist
vorzugsweise hergestellt aus Cu, Fe oder einer Legierung, die Cu
oder Fe enthält.
Dies ist deshalb so, weil dann, wenn die Abschreckwalze aus einem
anderen Material als Cu oder Fe hergestellt würde, die resultierende schnell
erstarrte Legierung sich nicht leicht von der Abschreckwalze ablösen und
sich um die Walze herumwickeln würde.
Die Abschreckwalze 7 kann einen Durchmesser von beispielsweise
etwa 300 bis etwa 500 mm haben. Das Wasser-Abkühlungsvermögen eines Wasserkühlers, der im
Innern der Abschreckwalze 7 vorgesehen ist, wird vorzugsweise
berechnet und eingestellt auf der Basis der latenten Erstarrungswärme und
des Volumens der pro Zeiteinheit vergossenen Schmelze.
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Zuerst wird die Schmelze 21 der
Werkstoff-Legierung mit der vorgegebenen Zusammensetzung hergestellt
und in dem Reservoir 4 der Schmelzkammer 1 wie
in 1A dargestellt gespeichert.
Danach lässt man
die Schmelze 21 durch die Ausgussdüse 5 auf die wassergekühlte Walze 7 tropfen,
um in Kontakt zu kommen und schnell abgekühlt und erstarren gelassen
zu werden durch die Abschreckwalze 7 innerhalb einer Ar-Atmosphäre mit niedrigem
Druck. Um die vorstehend beschriebene gleichförmige Struktur zu erhalten,
wird die Schmelze 21 vorzugsweise abgekühlt und erstarren gelassen
mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 × 102 bis
etwa 1 × 108 °C/s, besonders bevorzugt von
etwa 1 × 102 bis etwa 1 × 106 °C/s.
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Die Zeitspanne, während der die Schmelze 21 durch
die Abschreckwalze 7 abgeschreckt wird, entspricht einem
Zeitintervall zwischen einem Zeitpunkt, zu dem die Legierung mit
dem äußeren Umfang
der rotierenden Abschreckwalze 7 in Kontakt kommt, und
einem Zeitpunkt, zu dem die Legierung die Walze 7 verlässt. Innerhalb
dieses Zeitraums wird die Temperatur der Legierung herabgesetzt,
um sie in eine supergekühlte
Flüssigkeit
zu überführen. Danach
verlässt
die supergekühlte
Legierung die Abschreckwalze 7 und wird innerhalb der inerten
Atmosphäre
weiter transportiert. Während
die Legierung in Form eines dünnen
Bandes transportiert wird, wird von der Legierung Wärme an das
umgebende Gas abgegeben. Als Folge davon sinkt die Temperatur der
Legierung weiter ab. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform beträgt der Druck
des Atmosphärengases
etwa 10 kPa bis zu Atmosphärendruck.
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Bei dieser bevorzugten Ausführungsform
wird die Oberflächen-Geschwindigkeit
der Walze auf einen Bereich von etwa 3 bis etwa 30 m/s eingestellt
und der Druck des Atmosphärengases
wird auf etwa 30 kPa oder mehr eingestellt, um die sekundären Abkühlungs-Effekte,
die durch das Atmosphärengas
hervorgerufen werden, zu erhöhen.
Auf diese Weise kann eine schnell erstarrte Legierung in Form eines
dünnen
Bandes mit einer homogenen Struktur erhalten werden. Ein bevorzugter
Walzenoberflächen-Geschwindigkeitsbereich wird als
ein solcher definiert, bei dem dann, wenn die Walzenoberflächen-Geschwindigkeit weniger
als etwa 3 m/s beträgt,
die homogenisierende Wärmebehandlung
für einen
zu langen Zeitraum durchgeführt
werden muss, um zu verhindern, dass die Oberfläche der resultierenden schnell
erstarrten Legierung in Form eines dünnen Bandes beeinträchtigt bzw.
verschlechtert (beispielsweise als Folge einer Oxidation korrodiert)
wird. Wenn jedoch die Walzenoberflächen-Geschwindigkeit mehr als
etwa 30 m/s beträgt,
dann ist die resultierende schnell erstarrte Legierung in Form eines
dünnen
Bandes so dünn,
dass der homogene Teil der Legierung, der nicht die verschlechterte
Oberflächenschicht
umfasst, einen übermäßig niedrigen
Volumen-Prozentsatz ausmachen kann.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung muss die geschmolzene Legierung nicht
durch das vorstehend beschriebene Einzelwalzen-Verfahren schnell
abgekühlt
und zum Erstarren gebracht werden, sondern sie kann auch abgeschreckt
werden durch ein Bandgießverfahren,
bei dem es sich um ein schnelles Abkühlungs-Verfahren handelt, das
keine Strömungsraten-Kontrolle
an der Düsenöffnung erfordert.
Bei dem Bandgieß-Verfahren
wird keine Düsenöffnung verwendet
und daher kann die Schmelzen-Zuführungsgeschwindigkeit
erhöht
und leicht stabilisiert werden. Das Atmosphärengas wird jedoch häufig in
dem Zwischenraum zwischen der Abschreckwalze und der Schmelze absorbiert,
wodurch möglicherweise
die Abkühlungsgeschwindigkeit
der Schmelze beim Kontakt mit der Oberfläche ungleichmäßig wird.
Um diese Probleme zu beseitigen, sollte in dem Hohlraum, in dem
die Abschreckwalze vorgesehen ist, der Atmosphärendruck auf den vorstehend
angegebenen Bereich herabgesetzt werden, sodass das Atmosphärengas nicht
absorbiert wird. Gegebenenfalls kann auch ein Gaszerstäubungs-Verfahren
angewendet werden, obgleich die Produktivität in diesem Fall etwas abnimmt.
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Bei dem Verfahren zur Herstellung
einer magnetischen Legierung auf LaFe13-Basis gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann ein magnetisches Kältemittel-Material,
das einen magnetokalorischen Effekt aufweist, dargestellt durch
eine magnetische Entropie-Änderung – ΔSmmag von mehr als etwa 5 JK-1 kg-1, wenn das äußere Feld von etwa 0 T in etwa
1 T geändert
wird, erhalten werden. Bei dem vorstehend beschriebenen Herstellungsverfahren
kann eine schnell erstarrte magnetische Legierung auf LaFe13-Basis in Form eines dünnen Bandes erhalten werden
und dadurch kann ein körniges
(oder teilchenförmiges)
magnetisches Kältemittel-Material
auf hoch wirksame Weise hergestellt werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann eine magnetische Legierung auf LaFe13-Basis mit einer Curie-Temperatur Tc von
etwa 180 K (oder etwa 190 K) bis etwa 330 K, die eine magnetische
Phasenumwandlung darstellt, erhalten werden. Durch Verwendung von
Co als TM in der vorstehend angegeben allgemeinen Formel und durch
Kontrolle bzw. Einstellung des Molmengenanteils von Co können mehrere
magnetische Legierungen auf LaFe13-Basis
mit voneinander verschiedenen Curie-Temperaturen Tc erhalten werden.
Wenn der Molmengenanteil von Co (d.h. der Molmengenanteil c in der
vorstehend angegebenen allgemeinen Formel) etwa 9 Atom-% beträgt, dann
beträgt
Tc 330 K. Es sei darauf hingewiesen, dass unter dem hier verwendeten
Ausdruck "magnetische Phasenumwandlung" ein Übergang von einer ferromagnetischen
Phase in eine paramagnetische Phase, ein Übergang von einer ferromagnetischen
Phase in eine antiferromagnetische Phase oder ein Übergang
von einer antiferromagnetischen Phase in eine paramagnetische Phase
zu verstehen ist.
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Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann eine magnetische Legierung auf LaFe13-Basis erhalten werden, indem man bewirkt,
dass die magnetische Phasenumwandlung in einem verhältnismäßig breiten
Temperaturbereich abläuft
und eine Halbwertsbreite ΔTc
von etwa 30 K oder mehr in dem Umwandlungs-Temperaturbereich aufweist.
Auf diese Weise kann bei dieser bevorzugten Ausführungsform selbst dann, wenn
die einzelne magnetische Legierung auf LaFe13-Basis
als magnetisches Kältemittel-Material
verwendet wird, noch eine magnetische Kühleinrichtung erhalten werden.
Es ist natürlich möglich, mehrere
magnetische Legierungen auf LaFe13-Basis
mit voneinander verschiedenen Zusammensetzungen (d.h. mit voneinander
verschiedenen Curie-Temperaturen Tc) je nach dem Betriebstemperatur-Bereich zu
verwenden. Auch dann kann der gleiche Betriebstemperatur-Bereich
abgedeckt werden durch Verwendung von weniger Legierungs-Typen als
bei einem magnetischen Kältemittel-Material
auf MnAs-Basis,
wie in der offengelegten japanischen Publikation Nr. 2003-028532
beschrieben. Der Regenerator und der magnetische Kühler, wie
sie in der offengelegten japanischen Patentpublikation 2003-028532
beschrieben sind, können
natürlich
auch aus der magnetischen Legierung auf LaFe13-Basis
gemäß dieser
bevorzugten Ausführungsform hergestellt
sein.
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Eine magnetische Legierung auf LaFe13-Basis gemäß einer der verschiedenen bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann besonders wirksam als magnetisches
Kältemittel-Material
verwendet werden. Die magnetische Legierung auf LaFe13-Basis
kann aber auch wirksam als Magnetostriktions-Material verwendet
werden, wie beispielsweise in der offengelegten japanischen Patentpublikation
Nr. 2000-54086 oder in der offengelegten japanischen Patentpublikation
Nr. 2002-69596 beschrieben.
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Nachstehend werden spezifische Verfahren
zur Herstellung einer magnetischen Legierung auf LaFe13-Basis
gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung anhand von Versuchs-Beispielen näher beschrieben.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung
keineswegs auf die folgenden spezifischen Beispiele beschränkt ist.
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Versuchsbeispiel Nr. 1
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Stufe der Herstellung
der geschmolzenen Werkstoff-Legierung
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Zuerst wurden die jeweiligen Materialien
La, Fe und Si in vorgegebenen Mengen so miteinander vermischt, dass
eine Verbindungsphase vom LaFe13-Typ mit
der Zusammensetzung La(Fe0,88Si0,12)13 erhalten werden konnte. Dann wurde die
Mischung in einem Hochfrequenz-Schmelztiegel aufgeschmolzen zur
Herstellung einem Gusslegierung. Die in dieser Herstellungsverfahrensstufe
erhaltene Legierung wird nachstehend als "Probe (e)" bezeichnet.
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Stufe der schnellen
Abkühlung
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Unter Verwendung einer experimentellen
Vorrichtung mit der gleichen Konfiguration wie sie in 1A dargestellt ist, wurde
eine Schmelze von etwa 10 g eines Gusslegierungs-Barrens durch eine
Quarzdüse
mit einem Durchmesser von etwa 0,8 mm auf eine Cu-Walze, die mit
einer Geschwindigkeit von etwa 20 m/s rotierte, ausgetragen zur
Herstellung eines Legierungsbandes. Das in dieser Verfahrensstufe
erhaltene Legierungsband wird nachstehend als "Probe (a)" bezeichnet.
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Wärmebehandlungs-Verfahrensstufe
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Die Probe (a) wurde in eine Nb-Folie
eingewickelt, in ein Quarzrohr eingeführt und dann etwa 1 h lang bei
etwa 1000°C wärmebehandelt,
während
das Quarzrohr bis auf ein Vakuum von im Wesentlichen 10 Pa oder
weniger mittels einer Rotationspumpe evakuiert wurde. Die auf diese
Weise erhaltene schnell erstarrte Legierung wird nachstehend als
"Probe (b)" bezeichnet.
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Andererseits wurde die Probe (a)
außerdem
luftdicht in ein Quarzrohr eingeführt, das auf ein Vakuum von
etwa 10-2 Pa oder weniger evakuiert worden
war, und dann etwa 24 h lang bei etwa 1050°C wärmebehandelt.
Die auf diese Weise erhaltene schnell erstarrte Legierung wird nachstehend
als "Probe (c)" bezeichnet.
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Außerdem wurde die Probe (a)
auch luftdicht in das gleiche Quarzrohr eingeführt und dann bei der gleichen
Temperatur, jedoch etwa 120 h lang, wärme behandelt. Die auf diese
Weise erhaltene schnell erstarrte Legierung wird nachstehend als
"Probe (d)" bezeichnet.
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Etwa 10 g der Probe (e) (d.h. der
Gusslegierung) wurden luftdicht in ein Quarzrohr eingeführt, das
auf ein Vakuum von etwa 10-2 Pa oder weniger
evakuiert worden war, und dann etwa 1 h lang, etwa 24 h lang bzw. etwa
120 h lang bei etwa 1050°C wärmebehandelt. Die resultierenden
Gusslegierungen werden hier als "Proben (f), (g) bzw. (h)" bezeichnet.
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Bewertung
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Die Kristallstrukturen der jeweiligen
Proben wurden mittels einer Röntgenbeugungs
(XRD)-Analyse bewertet. Die XRD-Analyse wurde mit Pulvern durchgeführt, die
durch Pulverisieren der jeweiligen Proben bis auf eine Teilchengröße von etwa
150 μm oder
weniger erhalten worden waren. Bei der XRD-Analyse wurde Cu als
Target verwendet, die Abtast-Geschwindigkeit
betrug etwa 4,0° pro
min, die Sampling-Breite betrug etwa 0,02° und der Messbereich betrug
etwa 20 bis etwa 80°.
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Die Wärmebehandlungs-Bedingungen
der resultierenden Proben (a) bis (h) und die Phasen, die in den jeweiligen
Legierungen gebildet wurden, sind in der folgenden Tabelle 1 angegeben. Tabelle
1
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Die in der Tabelle 1 mit © gekennzeichneten
Phasen stellen in einem XRD-Diagramm
die Hauptpeaks dar.
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Die Modus- und Zusammensetzungs-Verteilungen
der jeweiligen Proben wurden bewertet unter Verwendung eines Elektronensonden-Mikroanalysators
(EPMA). Die mit dem EPMA zu betrachtenden Proben wurden auf die
folgende Weise erhalten. Insbesondere wurden die jeweiligen Proben-Legierungen
mit einem Epoxyharz imprägniert,
ihre Oberflächen
wurden poliert und dann wurden sie mit Au bis zu einer Dicke von etwa
20 nm unter Anwendung eines Aufdampfungs-Verfahrens beschichtet.
Der EPMA wurde mit einer angelegten Beschleunigungsspannung von
etwa 15 kV betrieben. Ein Elektronenstrom von etwa 1,0 nA wurde
beim Rückstreuungs-Elektronenbild
(BEI)-Scanning angelegt.
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Die magnetischen Eigenschaften (oder
die magnetokalorischen Effekte) der jeweiligen Proben wurden bewertet.
Ein magnetisches Kältemittel-Material
weist vorzugsweise einen möglichst
hohen magnetokalorischen Effekt auf. Der magnetokalorische Effekt
wird normalerweise bewertet durch die magnetische Entropie-Änderung – ΔS
mag. Allgemein gesprochen heißt das,
dass der magnetokalorische Effekt um so signifikanter ist, je größer die
magnetische Entropie-Änderung – ΔS
mag ist. Die Magnetisierungs(M)-Temperatur
(T)-Kurve jeder Probe wurde mit einem magnetischen Feld mit einer
angelegten konstanten Stärke
erhalten. Bei Verwendung eines Schwingungs-Proben-Magnetometers
mit hoher Feldstärke
(VSM) wurde die Feldstärke
in regelmäßigen Intervallen
von etwa 0,2 T von etwa 0 T bis auf etwa 1 T geändert. Auf der Basis der Messergebnisse wurde
die magnetische Entropie-Änderung – ΔS
mag mittels der folgenden Gleichung (1) errechnet:
worin – ΔS
mag die magnetische Entropie-Änderung
darstellt, H steht für
das Magnetfeld, M steht für
die Magnetisierung und T steht für
die absolute Temperatur.
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Die 2 zeigt
die Ergebnisse einer XRD-Analyse, die mit den Proben (a), (b), (c)
und (d) durchgeführt
wurde, die aus schnell erstarrten Legierungen hergestellt worden
waren.
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Die 3 zeigt,
wie die magnetische Entropie-Änderung – ΔSmag der Probe (c) mit der Temperatur variierte.
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Die 4 zeigt
ein BEI einer Probe, die etwa 8 h lang wärmebehandelt worden war.
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Zu Vergleichszwecken zeigt die 5 die Ergebnisse einer XRD-Analyse,
die mit Proben (e), (f), (g) und (h), die aus Gusslegierungen hergestellt
worden waren, durchgeführt
wurde.
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Die 6A und 6C zeigen BEIs, die durch
Analysieren von Proben (e) und (h) mit dem EPMA erhalten wurden.
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Die 6B zeigt
ein BEI einer Probe, die etwa 8 h lang wärmebehandelt worden war.
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Nachstehend werden die Struktur-Unterschiede
zwischen den schnell erstarrten Legierungsproben gemäß spezifischen
Beispielen von bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und den konventionellen Gusslegierungs-Proben
unter Bezugnahme auf die 2 und 5 erläutert.
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Wie aus der 2 ersichtlich, enthielt selbst die Gusslegierung
(d.h. die Probe (a)) ebenso wie alle anderen Proben, die spezifische
Beispiele von bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darstellen, eine Verbindungsphase vom
LaFe13-Typ, wie durch die leeren Kreise
(O) dargestellt. Es sei darauf hingewiesen, dass die Probe (a) außerdem eine
(La, Fe, Si)-Verbindungsphase, bestehend aus La, Fe und Si, wie
durch die ausgefüllen
Dreiecke ∆ darstellt,
und eine α-Fe-Phase
enthielt. Die Probe (b), die durch Wärmebehandeln der Proben (a)
für etwa
1 h erhalten worden war, enthielt jedoch fast keine (La, Fe, Si)-Verbindungsphase
und signifikant weniger α-Fe-Phase.
Danach wurden selbst dann, wenn das Wärmebehandlungs-Verfahren für einen
längeren
Zeitraum durchgeführt
wurde, fast keine Veränderungen
festgestellt mit Ausnahme der Peaks, welche die α-Fe-Phase darstellen, deren
Intensitäten
in einem gewissen Umfang erhöht
waren. Daraus ist zu ersehen, dass in diesem Fall die schnell erstarrte
Legierung durch die Wärmebehandlung
für etwa
1 h nahezu vollständig
in die Verbindungsphase vom LaFe13-Typ umgewandelt
wurde. Wenn man das BEI der Probe (c), darstellt in 4, ansieht, so ist daraus zu ersehen,
dass fast das gesamte dünne
Band eine im Wesentlichen gleichförmige Zusammensetzungsverteilung
hatte, ausgenommen eine Menge an Fe, die um die Enden des dünnen Bandes
herum vorhanden war.
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Außerdem zeigte die Probe (c)
(d.h. eine schnell erstarrte Legierung, die ein spezifisches Beispiel
für eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt) starke magnetische Entropie-Änderungen,
was aus der Temperatur-Abhängigkeit
der magnetischen Entropie-Änderung – ΔSmag, wie
in der 3 dargestellt,
zu ersehen ist. Insbesondere wurde – ΔSmag zwischen
etwa 0 T und etwa 1 T gemessen zu etwa 7,5 Jkg-1 K-1. Gadolinium (Gd), das häufig in
einer derzeit erhältlichen
magnetischen Kühl-Test-Vorrichtung,
die etwa bei Raumtemperatur betrieben wird, verwendet wird, weist
zwischen etwa 0 T und etwa 1 T ein – ΔSmag von
etwa 3 Jkg-1 K-1 auf.
Daraus ist somit zu ersehen, dass diese schnell erstarrte Legierung
eine höhere
magnetische Entropie-Änderung – ΔSmag aufweist als Gd. Wenn seine äußere Oberflächenoxidschicht
(mit einer Dicke von etwa 2 mm) entfernt worden ist, weist die Probe
(h), die aus einer Gusslegierung hergestellt worden ist, ein – ΔSmag von etwa 19 Jkg-1 K-1 auf. Die Probe (c) wies ein niedrigeres – ΔSmag auf als die Probe (h), wahrscheinlich
aufgrund der Anwesenheit der Oberflächenoxidschicht. Wenn man jedoch
die industrielle Anwendbarkeit berücksichtigt, so ist diese Abnahme
in Bezug auf – ΔSmag viel weniger signifikant als verschiedene
Effekte der vorliegenden Erfindung, die erzielt werden können durch
Verkürzung
der Wärmebehandlungsdauer, durch
drastische Herabsetzung der Materialkosten und durch die Vereinfachung
des Pulverisierungsverfahrens. Wie aus der 3 ersichtlich, kann der Temperaturbereich,
in dem die Probe (c) eine magnetische Phasenumwandlung aufweist,
außerdem
eine Halbwertsbreite ΔTc
von etwa 30 K oder mehr aufweisen, wodurch ein breiter Betriebstemperatur-Bereich als magnetisches
Kältemittel-Material
gewährleistet
wird.
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Andererseits enthielt die Legierung
im gegossenen Zustand (d.h. die Probe (e)), wie aus den Ergebnissen
der XRD-Analyse zu ersehen ist, die mit den Proben (e) bis (h) durchgeführt wurde,
die aus einer konventionellen Gussle gierung hergestellt worden waren,
wie in 5 darstellt und
aus den in 6A bis 6C gezeigten BEIs ersichtlich,
keine Verbindungsphase vom LaFe13-Typ, sondern
die Legierung, die thermisch behandelt wurde, verlor allmählich die
(La, Fe, Si)-Verbindungsphase und die α-Fe-Phase und nahm allmählich die
Verbindungsphase vom LaFe13-Typ an. Außerdem ist
aus einem Vergleich der in der 2 dargestellten Ergebnisse
mit denjenigen, wie sie in der 5 darstellt
sind, zu ersehen, dass die Probe (b), die durch thermische Behandlung
der schnell erstarrten Legierung im gegossenen Zustand für etwa 1
h erhalten worden war, nahezu keine (La, Fe, Si)-Verbindungsphase
enthielt, während
die Probe (g), die durch thermische Behandlung einer konventionellen
Gusslegierung für
etwa 24 h erhalten worden war, noch etwas (La, Fe, Si)-Verbindungsphase
enthielt.
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Durch thermisches Behandeln der schnell
erstarrten Legierung für
nur eine kurze Zeitspanne kann somit eine magnetische Legierung
auf LaFe13-Basis erhalten werden, welche
die Verbindungsphase vom LaFe13-Typ als
Hauptphase enthält.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben Versuche durchgeführt,
um die beste Wärmebehandlungsdauer
herauszufinden. Die Ergebnisse werden nachstehend beschrieben.
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Versuchsbeispiel Nr. 2
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Herstellung der Proben
-
Wie in dem vorstehend beschriebenen
Versuchsbeispiel Nr. 1 angegeben, wurden die jeweiligen Materialien
La, Fe und Si in vorgegebenen Mengen so miteinander gemischt, dass
eine Verbindungsphase vom LaFe13-Typ mit
der Zusammensetzung La(Fe0,88Si0,12)13 erhalten werden konnte. Dann wurde die
Mischung in einem Hochfrequenz-Schmelztiegel aufgeschmolzen, wodurch
eine Gusslegierung erhalten wurde. Danach wurde eine Schmelze von
etwa 10 g des resultierenden Gusslegierungs-Barrens durch eine Quarzdüse mit einem Durchmesser
von etwa 0,8 mm auf eine Cu-Walze aufgetropft, die sich mit einer
Geschwindigkeit von etwa 20 m/s drehte, wodurch ein Legierungsband
als Probe (i) erhalten wurde.
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Anschließend wurde die Probe (i) innerhalb
einer Ar-Atmosphäre
etwa 1 min, o etwa 5 min, etwa 10 min, etwa 30 min und etwa 60 min
lang bei etwa 1 050 C wärmebehandelt.
Die auf diese Weise erhaltene Legierungsbänder werden nachstehend als
"Proben Q), (k), (l), (m) bzw. (n)" bezeichnet.
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Außerdem wurden nach dem vorstehend
beschriebenen Verfahren fünf
weitere Gusslegierungen mit den durch die Formel La (Fe1-xSix)13 (worin x = 0,10,
0,11, 0,12, 0,13 und 0,14) dargestellten Zusammensetzungen hergestellt.
Dann wurden die jeweiligen Gusslegierungen durch das vorstehend
beschriebene schnelle Abkühlungs-Verfahren
zu Legierungsbändern
verarbeitet. In diesem Verfahren drehte sich die Cu-Walze jedoch
mit einer Geschwindigkeit von etwa 10 m/s.
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Anschließend wurden die resultierenden
Legierungsbänder
in Nb-Folien eingehüllt
und innerhalb einer Ar-Atmosphäre
etwa 1 h lang bei etwa 1050°C wärmebehandelt. Die auf diese
Weise erhaltenen Legierungsbänder
werden nachstehend als "Proben (o), (p), (q), (r) bzw. (s)" bezeichnet.
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Zu Vergleichszwecken wurden etwa
10 g jeder der Gusslegierungen auf luftdichte Weise in ein Quarzrohr
eingeführt,
das bis auf ein Vakuum von 10-2 Pa oder
weniger evakuiert worden war, und dann etwa 120 h lang bei etwa
1050°C wärmebehandelt.
Die resultierenden Gusslegierungen werden nachstehend als "Proben (t),
(u), (v), (w) bzw. (x)" bezeichnet.
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Die Zusammensetzungen und Betriebsbedingungen
der Proben (i) bis (s), die spezifische Beispiele für bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darstellen, und der Proben (t) bis (x),
die Vergleichsbeispiele darstellen, sind in der folgenden Tabelle
2 angegeben. Tabelle
2
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Bewertung
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Die jeweiligen Proben wurden wie
in dem weiter oben angegebenen Versuchsbeispiel Nr. 1 beschrieben
bewertet. Die 7 zeigt
die Ergebnisse einer XRD-Analyse, die durchgeführt wurde, um die Kristallstrukturen
der Proben (i), (j), (k), (l), (m) und (n) zu bewerten.
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Wie aus den in der 7 dargestellten Ergebnissen hervorgeht,
wies nach der thermischen Behandlung des Bandes aus der Gusslegierung
(d.h. der Probe (i)) für
nur etwa 1 min die resultierende Probe Q) ebenfalls eine verminderte α-Fe-Phase
auf. Es wird angenommen, dass die Verbindungsphase vom LaFe13-Typ noch wirksam erhöht werden kann auch durch thermische
Behandlung der schnell erstarrten Legierung im gegossenen Zustand
für nur
eine kurze Zeitspanne (beispielsweise nur 1 s).
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Selbst wenn die Wärmebehandlungsdauer weiter
verlängert
wurde, änderten
sich die Intensitäten
der Beugungspeaks, welche die α-Fe-Phase
darstellen, nicht, bis die Wärmebehandlungsdauer
etwa 1 h erreicht hatte (Probe (n)). Wie jedoch bereits unter Bezugnahme
auf die 2 angegeben,
nahm das Volumen der α-Fe-Phase
eher zu, wenn die Wärmebehandlungsdauer
etwa 24 h erreichte (Probe (c)). Aufgrund der Beurteilung der Abhängigkeit
der Wärmebehandlungsdauer
von den Intensitäten
der Beugungspeaks, welche die α-Fe-Phase
repräsentieren,
wird angenommen, dass das Volumen der α-Fe-Phase nicht zunahm, bis die Wärmebehandlungsdauer
etwa 1 h erreichte. Das heißt,
die beste Wärmebehandlungsdauer
für die
schnell erstarrte Legierung betrug etwa 1 h oder weniger.
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Die 8A, 8B und 8C stellen mikroskopische Aufnahmen (Schliffbilder)
dar, die Bruchflächen
der jeweiligen Proben (i), (k) und (1) zeigen, die mit einem Feldemissions-Abtastelektronenmikroskop
(FESEM) betrachtet wurden.
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Wie aus der 8A ersichtlich, wurden feine teilchenförmige Strukturen
mit Größen von
etwa 1 μm oder
weniger in dem Gusslegierungsband (d.h. in der Probe (i)) festgestellt.
Andererseits wies die Probe (k), die durch thermische Behandlung
der Gusslegierung für
etwa 5 min hergestellt worden war, Strukturen auf, in denen Teilchen
mit verhältnismäßig goßen Größen von
etwa 1 μm
miteinander kombiniert waren, wie in 8B dargestellt.
Wenn die Wärmebehandlungsdauer
weiter verlängert
wurde auf etwa 1 h, wies die resultierende Probe (n) keine derartigen
teilchenförmigen
Strukturen mehr auf, sondern wies eine homogene Mikrostruktur auf,
wie in 8C dargestellt.
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Auf diese Weise verliert die Legierung,
wenn das Legierungsband thermisch behandelt wird, die α-Fe-Phase
und erhält
eine Verbindungsphase vom LaFe13-Typ und
ihre Struktur ist homogenisiert.
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Die 9A zeigt
die magnetischen Eigenschaften (oder die magnetokalorischen Effekt),
die für
die Proben (o), (p), (q), (r) und (s), die spezifische Beispiele
für bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darstellen, erhalten wurden.
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Die 9B zeigt
die magnetischen Eigenschaften (oder die magnetokalorischen Effekte),
die für
die Proben (t), (u), (v), (w) und (x), die Vergleichsbeispiele darstellen,
erhalten wurden.
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Beim Vergleich der Temperaturabhängigkeit
der magnetischen Entropie-Änderung – ΔSmag jeder Probe, die ein spezifisches Beispiel
für eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt, mit derjenigen der magnetischen
Temperaturänderung – ΔSmag ihrer zugehörigen Probe, die ein Vergleichsbeispiel darstellt,
ist zu ersehen, dass die Temperaturabhängigkeiten im Wesentlichen
untereinander gleich waren. Insbesondere dann, wenn die Temperatur
etwa 205 K oder weniger betrug, lagen die maximalen – ΔSmag-Werte beider Proben in dem Bereich von
etwa 15 Jkg-1 K-1 bis
etwa 21 Jkg-1 K-1.
Wenn jedoch die Temperatur einmal etwa 205 K überschritten hatte, betrugen
die maximalen – ΔSmag-Werte beider Proben etwa 9 Jkg-1 K-1 oder weniger.
Das heißt,
bei jedem spezifischen Beispiel einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hing dann, wenn die schnell erstarrte
Legierung für
nur etwa 1 h wärmebehandelt
wurde, die magnetische Entropie-Änderung – ΔSmag des resultierenden magnetischen Legierungsmaterials
auf LaFe13-Basis von der Wärmebehandlungs-Temperatur
in gleicher Weise ab wie bei einer mag netischen Legierung, die durch thermische
Behandlung einer konventionellen Gusslegierung für etwa 120 h erhalten worden
war.
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Bei verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, wie sie vorstehend beschrieben sind,
kann ein magnetisches Legierungsmaterial auf LaFe13-Basis
mit einer viel höheren
Produktivität
als nach dem konventionellen Verfahren erhalten werden. Auf diese
Weise können
ein magnetisches Kältemittel-Material
und ein Magnetostriktions-Material bei signifikant niedrigeren Kosten
bereitgestellt werden als nach dem konventionellen Verfahren. Außerdem kann
auch eine magnetische Kühlmaschine
zu vernünftigen
Kosten bereitgestellt werden. Die magnetische Kühlmaschine (Kühlschrank)
ist umweltfreundlich, weil kein gasförmiges Kältemittel verwendet wird, anders
als bei einem Kompressionskühlschrank.
Außerdem
kann durch zusätzliche
Verwendung eines permanentmagnetischen Materials ein magnetischer
Kühlschrank
mit einem hohen Energieumwandlungs-Wirkungsgrad erhalten werden.
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Es ist klar, dass die vorstehende
Beschreibung nur der Erläuterung
der Erfindung dient. Der Fachmann auf diesem Gebiet kann verschiedene
Alternativen und Modifikationen vorsehen, ohne dadurch von der Erfindung
abzuweichen. Die vorliegende Erfindung umfasst daher alle diese
Alternativen, Modifikationen und Varianten, die innerhalb des Schutzbereiches
der nachfolgenden Patentansprüche
liegen.