DE1033552B - Uhrwerks-, insbesondere Zerlegerzuender fuer Geschosse - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Bei Geschossen, insbesondere für Fliegerabwehr, ist es erforderlich, Uhrwerke in den Zünder einzubauen, um die Detonation des Geschosses zu einem eingestellten Zeitpunkt zu erreichen. Diese Zeitzündung kann erforderlich sein, um ein Geschoß, das sein Ziel verfehlt hat, unschädlich zu machen oder um es bei Erreichen der größten Zielnähe zu zünden.

Solche Geschosse haben eine hohe Fluggeschwindigkeit und rotieren mit einer sehr großen Tourenzahl um ihre Achse. Infolge dieser Rotation wird auf alle Teile, die sich in einem Abstand von der Rotationsachse befinden, eine Kraft ausgeübt, die proportional mit dem Achsabstand und mit dem Quadrat der Tourenzahl wächst. Diese Kraft kann sehr hohe Werte, etwa bis zum 40 OOOfachen des Eigengewichtes eines Körpers, erreichen. Auch die Teile des eingebauten Uhrwerkes sind solchen Kräften ausgesetzt und müssen dementsprechend kräftig gebaut und gelagert werden, .was leicht zu einer Komplizierung und Verteuerung des Zünders führt, besonders bei kleinen Zündern, deren Uhrwerk nur der Selbstzerlegung dient.

Gegenstand der Erfindung ist ein Uhrwerkszünder, insbesondere ein Zerlegerzünder für Geschosse, mit Antriebsvorrichtung, aus Zahnrädern und Zahntrieben gebildeten Zahnradstufen und gegebenenfalls mindestens einem Hemmwerk, bei dem sämtliche Zahnräder und Zahntriebe des Uhrwerks mit Achse schräg zur Zünderlängsachse und derart angeordnet sind, daß die Zahnradstufen in Richtung der Geschoßachse aufeinanderfolgen und von dieser geschnitten werden.

Das ganze Uhrwerk befindet sich vorteilhafterweise im Innern eines zur Rotationsachse koaxialen Rohres. Das koaxiale Rohr kann bei der Zündung gleichzeitig als Schlagbolzen dienen. Es ist ein Nachteil aller Uhrwerke, bei denen eine Anzahl von Zahnrädern aufeinanderfolgt, daß diese Zahnräder nicht genau gleich sein können, sondern in der Anordnung von Rad und Trieb unterschiedlich sein und entweder die Zähnezahl oder der Modul oder beide variiert werden müssen, was zu einer Erschwerung und Verteuerung der Fabrikation führt.

!Dieser Nachteil wird in Weiterführung des Eriindungsgedaukens dadurch vermieden, daß die Achsen der Zahnräder nicht wie üblich senkrecht zu den sie haltenden Platinen stehen, sondern in einem Winkel gegen die Senkrechte, dessen Größe vorteilhafterweise ungefähr umgekehrt proportional der Übersetzung ist.

Fig. 1 zeigt beispielsweise eine Anordnung eines Zünderuhrwerkes in der Rotationsachse eines Aufschlagzünders, wobei die anderen Teile, wie Sicherungen usw., weggelassen sind.

Uhrwerks-, insbesondere Zerlegerzünder für Geschosse

Anmelder:

INVENTA A. G.

für Forschung und Patentverwertung, Luzern (Schweiz)

Vertreter: Dr.-Ing. Dr. jur. H. Mediger, Patentanwalt, München 9, Aggensteinstr. 13

Beanspruchte Priorität; Schweiz vom 23. August 1955

Dipl.-Ing. Ulrich Günther, Zürich (Schweiz), ist als Erfinder genannt worden

In Fig. 2 wird eine weitere Form des erfindungsgemäßen Uhrwerkzünders mit zur Geschoßachse schief stehenden Zahnrädern gezeigt, die untereinander gleich sind und deren Achsen in einem Winkel gegen die Senkrechte auf den Platinen geneigt sind. In Fig. 1 bedeutet 1 einen Zünderkörper beliebiger Bauart, 2 die Abschlußplatte an der Zündspitze, 3 die Zahnräder des Uhrwerkes, 4 die Hemmung des Uhrwerkes, 5 die Antriebsfeder des Uhrwerkes mit einem Auslösenocken, 6 den als Rohr ausgebildeten Schlagbolzen, in dessen Innerem sich das Uhrwerk befindet, 7 die Schlagfeder, 8 einen Verriegelungsstift für den Schlagbolzen, welcher nach Alilauf des Uhrwerkes von der Nockenscheibe abgleitet und den Schlagbolzen freigibt. 9 die Schlagbolzenspitze, 10 das Zündhütchen und 11 die hintere Abschlußschraube.

In Fig. 2 bedeutet 3 die Zahnräder des Uhrwerkes, die im Winkel zur Geschoßachse stehen, 4 die Hemmung des Uhrwerkes, 5 die Antriebsfeder des Uhrwerkes, 6 den als Rohr ausgebildeten Schlagbolzen, in dessen Innerem sich das Uhrwerk befindet, 9 die Schlagbolzenspitze. 12 die Platinen, in denen die Zahnräder gelagert sind, und 13 den Winkel zwischen den Achsen der Zahnräder und der Senkrechten auf den Platinen.

809 559/78

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Uhrwerks-, insbesondere Zerlegerzünder für Geschosse mit Antriebsvorrichtung, aus Zahnrädern und Zahntrieben gebildeten Zahnradstufen und gegebenfalls mindestens einem Hemmwerk, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Zahnräder und Zahntriebe des Uhrwerks schrägachsig zur Zünderlängsachse so angeordnet sind, daß die Zahnradstufen in Richtung der Geschoßachse aufeinanderfolgen und von dieser geschnitten werden.

2. Uhrwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Uhrwerk im Innern eines zur Rotationsachse koaxialen Rohres (6) angeordnet ist.

3. Uhrwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das koaxiale Rohr als Schlagbolzen ausgebildet ist.

4. Uhrwerk nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen in einem Winkel (α) gegen die Senkrechte auf der die Zahnräder haltenden Platine stehen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 98 966, 103 976;
österreichische Patentschriften Nr. 57 997, 57 914; schweizerische Patentschrift Nr. 111 386;
britische Patentschrift Nr. 514 513;
USA.-Patentsdhrift Nr. 2 369 626.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 809 559/78 6.58