DE10335066A1 - Vorrichtung zum Öffnen einer Motorhaube mit integriertem Fußgängerschutz - Google Patents
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Öffnen einer Motorhaube (10) umfaßt wenigstens eine an die Motorhaube (10) gekoppelte erste Gasdruckfeder (12) zum Halten der Motorhaube (10) in einer geöffneten Stellung. Die erste Gasdruckfeder (12) weist ein mit komprimiertem Gas gefülltes Druckrohr (12a) und einen im Druckrohr (12a) verschiebbaren Kolben (12b) auf, der das Druckrohr (12a) in eine Ausschubkammer (12c) und eine Einschubkammer (12d) unterteilt. Erfindungsgemäß ist wenigstens eine der ersten Gasdruckfeder (12) zugeordnete, ebenfalls an die Motorhaube (10) gekoppelte zweite Gasdruckfeder (14) mit einem Druckrohr (14a) und einem im Druckrohr (14a) verschiebbaren Kolben (14b), der das Druckrohr (14a) in eine Ausschubkammer (14c) und eine Einschubkammer (14d) unterteilt, vorgesehen. Die Einschubkammer (14d) der zweiten Gasdruckfeder (14) ist mit der Einschubkammer (12d) der ersten Gasdruckfeder (12) verbunden.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen einer Motorhaube, mit wenigstens einer an die Motorhaube gekoppelten ersten Gasdruckfeder zum Halten der Motorhaube in einer geöffneten Stellung, wobei die erste Gasdruckfeder ein mit komprimiertem Gas gefülltes Druckrohr und einen im Druckrohr verschiebbaren Kolben aufweist, der das Druckrohr in eine Ausschubkammer und eine Einschubkammer unterteilt.
- Gasdruckfedern werden zunehmend zur Unterstützung des Öffnens und Haltens von Motorhauben an Fahrzeugen eingesetzt. Die Bedienfreundlichkeit (leichtes Öffnen der Motorhaube mit nur einer Hand) und die Wartungsfreiheit der Gasfedern sind wesentliche Vorzüge entsprechender Vorrichtungen.
- Die Erfindung schafft eine Vorrichtung zum Öffnen einer Motorhaube mit Gasfederunterstützung, die zusätzlich einen Schutz für Fußgänger bietet.
- Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art wenigstens eine der ersten Gasdruckfeder zugeordnete, ebenfalls an die Motorhaube gekoppelte zweite Gasdruckfeder mit einem Druckrohr und einem im Druckrohr verschiebbaren Kolben, der das Druckrohr in eine Ausschubkammer und eine Einschubkammer unterteilt, vorzusehen, wobei die Einschubkammer der zweiten Gasdruckfeder mit der Einschubkammer der ersten Gasdruckfeder verbunden ist. Die zweite Gasdruckfeder stellt einen Aktuator zum Anheben der Motorhaube dar, um so einen erweiterten Deformationsraum der Motorhaube zum Abbau der kinetischen Energie eines auftreffenden Fußgängers zur Verfügung zu stellen. Die Verbindung der Einschubkammern der beiden Gasdruckfedern ermöglicht es, daß der durch das Spannen der ersten Gasdruckfeder beim Schließen der Motorhaube erhöhte Gasdruck in einem Auslösefall für eine erhöhte Aktivierungskraft der zweiten Gasdruckfeder sorgt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung erfordert nur geringfügige Änderungen an der Motorhaube und zeichnet sich dadurch aus, daß sie frei konfigurierbar ist, insbesondere in bezug auf verschiedene Fahrzeugeinbausituationen und unterschiedliche Anforderungen an den Fußgängerschutz.
- Besonders vorteilhaft ist das Vorsehen einer Auslöseeinrichtung zum Ver- und Entriegeln der zweiten Gasdruckfeder, die bei Vorliegen eines Auslösesignals die zweite Gasdruckfeder freigibt. Die Auslöseeinrichtung hält die zweite Gasdruckfeder im verriegelten Zustand. Bei Detektion einer Kollision wird die Auslöseeinrichtung aktiviert und die freigegebene zweite Gasdruckfeder hebt die Motorhaube an.
- Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind jeder ersten Gasdruckfeder wenigstens zwei zweite Gasdruckfedern zugeordnet, deren Einschubkammern jeweils mit der Einschubkammer der ersten Gasdruckfeder verbunden sind, wobei die zweiten Gasdruckfedern an verschiedene Bereiche der Motorhaube gekoppelt sind. Dadurch läßt sich die Motorhaube gezielt an bestimmten Stellen anheben, wobei eine Anpassung des Anhebe- und Kraftbegrenzungsverhaltens durch entsprechende Auslegung der Gasdruckfedern erreicht werden kann.
- Vorzugsweise sind die Einschubkammern über druckdichte Schlauch- oder Rohrverbindungsleitungen miteinander verbunden. Dadurch entsteht ein geschlossenes, wartungsfreies System.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und aus den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung bei geöffneter Motorhaube; -
2 die Vorrichtung bei geschlossener Motorhaube; -
3 die Figur bei angehobener Motorhaube in einem Auslösefall; und -
4 die Vorrichtung bei geöffneter Motorhaube nach einem Auslösefall. - In
1 ist schematisch eine vordere Fahrzeugkontur mit geöffneter Motorhaube10 in Seitenansicht dargestellt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt zwei Gasdruckfedern12 ,14 , die, wie bei herkömmlichen Gasdruckfedern üblich, jeweils ein zylinderförmiges, mit komprimiertem Gas gefülltes Druckrohr12a bzw.14a aufweisen, in dem ein Kolben12b bzw.14b verschiebbar angeordnet ist, der das Druckrohr12a bzw.14a in eine Ausschubkammer12c bzw.14c und eine Einschubkammer12d bzw.14d unterteilt. Eine mit dem Kolben12b bzw.14b verbundene Kolbenstange12e bzw.14e ist am Ausschubende des Druckrohrs12a bzw.14a in einem Dichtungs- und Führungselement (nicht gezeigt) gelagert und aus dem Druckrohr12a bzw.14a herausgeführt. Die erste Gasdruckfeder12 ist in einem hinteren Bereich des Motorraums nahe der Windschutzscheibe16 angeordnet und an ihrem einschubseitigen Ende mit der Fahrzeugkarosserie verbunden. Die Kolbenstange12e der ersten Gasdruckfeder12 ist an die Motorhaube10 gekoppelt, so daß die in Ausschubrichtung wirkende Vorspannkraft der Gasdruckfeder12 auf die Motorhaube10 wirkt. - Die zweite Gasdruckfeder
14 ist am vorderen, der Windschutzscheibe16 des Fahrzeugs abgewandten Bereich des Motorraums vertikal angeordnet. Die Kolbenstange14e der zweiten Gasdruckfeder ist mit einem Schloß18 verbunden, das zusammen mit einem Schloßbügel20 der Motorhaube10 auf bekannte Weise einen Verriegelungsmechanismus für die Motorhaube10 bildet. Die zweite Gasdruckfeder14 ist über eine Auslöseeinrichtung22 ver- und entriegelbar, wobei die Kolbenstange14e im verriegelten Zustand der Gasdruckfeder14 gegen die Vorspannkraft in der eingeschobenen Stellung gehalten wird und im entriegelten Zustand ausgeschoben ist. Die Auslöseeinrichtung22 kann beispielsweise mit einem Elektromagneten realisiert sein. Die Einschubkammern12d ,14e der beiden Gasdruckfedern12 ,14 sind über eine druckdichte Schlauch- oder Rohrverbindungsleitung24 miteinander verbunden. - Die Beschreibung und die Figuren beziehen sich nur auf eine Seite der Motorhaube
10 . Eine identische Anordnung aus zwei miteinander verbundenen Gasdruckfedern befindet sich auf der anderen Seite der Motorhaube10 . Die folgenden Ausführungen gelten dementsprechend sinngemäß auch für die andere, nicht in den Figuren dargestellte Seite der Motorhaube10 . -
1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung im Einbauzustand mit entspannter erster Gasdruckfeder12 und gespannter zweiter Gasdruckfeder14 . Die Kolbenstange12e der ersten Gasdruckfeder12 ist ausgeschoben, während die zweite Gasdruckfeder14 mittels der Auslöseeinrichtung22 verriegelt ist. In diesem Zustand herrscht ein vorbestimmter Druck p1 in der Verbindungsleitung24 , der so bemessen ist, daß die erste Gasdruckfeder12 wie eine herkömmliche hierfür eingesetzte Gasdruckfeder die Motorhaube10 in der geöffneten Stellung hält. -
2 zeigt die Vorrichtung bei geschlossener und verriegelter Motorhaube10 . Da beim Schließen der Motorhaube10 die Kolbenstange12e der ersten Gasdruckfeder12 eingeschoben und damit das Volumen der Einschubkammer12d der ersten Gasdruckfeder verkleinert wird, erhöht sich der Druck in der Verbindungsleitung24 bis auf einen Wert p2. Wird die Motorhaube10 entriegelt, unterstützt dieser erhöhte Druck p2 die Öffnungsbewegung der Motorhaube10 . Solange die Motorhaube10 verriegelt ist, wirkt der erhöhte Druck p2 auch auf die verriegelte zweite Gasdruckfeder14 und kann, wie nachfolgend beschrieben, bei einer Kollision mit einem Fußgänger zum raschen Anheben der Motorhaube10 genutzt werden. -
3 zeigt die Vorrichtung nach einem Auslösefall. Sobald über eine Sensorik (nicht gezeigt) auf eine Fußgängerkollision erkannt wird, sorgt ein entsprechendes Auslösesignal für die Aktivierung der Auslöseeinrichtung22 , und die zweite Gasdruckfeder14 wird entriegelt. Die zweite Gasdruckfeder14 ist so ausgelegt, daß die Kolbenstange14e , unterstützt durch den erhöhten Druck p2 in der Verbindungsleitung24 , das Schloß18 und damit die (verriegelte) Motorhaube10 innerhalb kürzester Zeit um eine vorbestimmte Höhe anhebt. Als wegbegrenzender Anschlag kann beispielsweise der Fanghaken der Motorhaube10 (nicht gezeigt) genutzt werden. Somit steht nun ein zusätzlicher Deformationsraum der Motorhaube10 zur Verfügung. In diesem in3 dargestellten Zustand herrscht in der Versorgungsleitung24 ein Druck p3, der aufgrund des vergrößerten Volumens der Einschubkammer14d der zweiten Gasdruckfeder14 geringer als der Druck p2 ist. Bei einem tatsächlichen Aufprall eines Fußgängers auf die Motorhaube10 wirkt der Druck p3 als kraftbegrenzender Druck. - Wird nach einem Auslösefall die Motorhaube
10 entriegelt und geöffnet, wie in4 gezeigt, sinkt der Druck in der Verbindungsleitung24 auf einen Wert p4 ab, der kleiner als der Druck p3 und auch kleiner als der Druck p1 im Einbauzustand ist, da das Volumen der Einschubkammern12d ,14d nun bei beiden Gasdruckfedern12 ,14 vergrößert ist. Die zweite Gasdruckfeder14 ist so ausgelegt, daß sie sich aufgrund des verringerten Drucks p4 in der Versorgungsleitung24 manuell in die Verriegelungsposition überführen läßt, wobei die Auslöseeinrichtung22 , beispielsweise mit Hilfe eines Federelements oder dergleichen, dann für eine selbständige Verriegelung der zweiten Gasdruckfeder14 sorgt. Nach dem Schließen der Motorhaube10 befindet sich die Vorrichtung wieder im Zustand der2 . Somit ist die Reversibilität der Vorrichtung gewährleistet, d.h. insbesondere nach einer Fehlauslösung läßt sich die Auslösebereitschaft der Vorrichtung vom Fahrer selbst manuell wiederherstellen. - Die Erfindung wurde anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels beschrieben. Es ist jedoch auch möglich, die zweite Gasdruckfeder
14 im Scharnierbereich der Motorhaube (d.h. im hinteren, der Windschutzscheibe16 zugewandten Bereich) anzuordnen, um im Auslösefall ein Anheben des hinteren Bereichs der Motorhaube10 zu ermöglichen. Selbstverständlich können auch mehrere, auf die gleiche Weise miteinander verbundene Gasdruckfedern vorgesehen sein, um die Motorhaube10 an verschiedenen Stellen anzuheben. Durch entsprechende Auslegung der einzelnen Gasdruckfedern, der Versorgungsleitung und der darin herrschenden Drücke lassen sich an den verschiedenen Stellen unterschiedliche Aktivierungs- und Kraftbegrenzungsniveaus in bezug auf das Anheben der Motorhaube realisieren.
Claims (12)
- Vorrichtung zum Offnen einer Motorhaube (
10 ) mit wenigstens einer an die Motorhaube (10 ) gekoppelten ersten Gasdruckfeder (12 ) zum Halten der Motorhaube (10 ) in einer geöffneten Stellung, wobei die erste Gasdruckfeder (12 ) ein mit komprimiertem Gas gefülltes Druckrohr (12a ) und einen im Druckrohr (12a ) verschiebbaren Kolben (12b ) aufweist, der das Druckrohr (12a ) in eine Ausschubkammer (12c ) und eine Einschubkammer (12d ) unterteilt, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der ersten Gasdruckfeder (12 ) zugeordnete, ebenfalls an die Motorhaube (10 ) gekoppelte zweite Gasdruckfeder (14 ) mit einem Druckrohr (14a ) und einem im Druckrohr (14a ) verschiebbaren Kolben (14b ), der das Druckrohr (14a ) in eine Ausschubkammer (14c ) und eine Einschubkammer (14d ) unterteilt, vorgesehen ist, wobei die Einschubkammer (14d ) der zweiten Gasdruckfeder (14 ) mit der Einschubkammer (12d ) der ersten Gasdruckfeder (12 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Auslöseeinrichtung (
22 ) zum Ver- und Entriegeln der zweiten Gasdruckfeder (14 ) vorgesehen ist, die bei Vorliegen eines Auslösesignals die zweite Gasdruckfeder (14 ) freigibt. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöseeinrichtung (
22 ) einen Elektromagneten umfaßt. - Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöseeinrichtung (
22 ) ein Federelement umfaßt. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder ersten Gasdruckfeder (
12 ) wenigstens zwei zweite Gasdruckfedern (14 ) zugeordnet sind, deren Einschubkammern (14d ) jeweils mit der Einschubkammer (12d ) der ersten Gasdruckfeder (12 ) verbunden sind, wobei die zweiten Gasdruckfedern (14 ) an verschiedene Bereiche der Motorhaube (10 ) gekoppelt sind. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der zweiten Gasdruckfedern (
14 ) an eine Stelle im vorderen Bereich der Motorhaube (10 ) gekoppelt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der zweiten Gasdruckfedern (
14 ) an eine Stelle im hinteren Bereich der Motorhaube (10 ) gekoppelt ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder Seite der Motorhaube (
10 ) wenigstens eine erste Gasdruckfeder (12 ) mit einer zugeordneten zweiten Gasdruckfeder (14 ) vorgesehen ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschubkammern (
12d ,14d ) über druckdichte Schlauch- oder Rohrverbindungsleitungen (24 ) miteinander verbunden sind. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck in den Verbindungsleitungen (
24 ) so bemessen ist, daß die ersten Gasdruckfedern (12 ) die Motorhaube (10 ) in jedem Zustand der zweiten Gasdruckfedern (14 ) im geöffneten Zustand halten können. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der zweiten Gasdruckfedern (
14 ) mit einem Teil eines Mechanismus zum Verriegeln der Motorhaube (10 ) gekoppelt ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag zur Begrenzung der Anhebung der Motorhaube (
10 ) durch die zweiten Gasdruckfedern (14 ) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2003135066 DE10335066A1 (de) | 2003-07-31 | 2003-07-31 | Vorrichtung zum Öffnen einer Motorhaube mit integriertem Fußgängerschutz |
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DE (1) | DE10335066A1 (de) |
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