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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Käse-Fertiggerichts bzw. eines Käsegerichts, ein mit diesem Verfahren hergestelltes Käse-Fertiggericht und eine Produktionseinrichtung, um ein Käse-Fertiggericht gemäß diesem Verfahren herzustellen.
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Seit einigen Jahren erfreuen sich altbekannte, klassische warme Käsegerichte wie z. B. Käsefondue oder gebackener Weichkäse, insbesondere gebackener Camembert, wieder wachsender Beliebtheit. Dementsprechend ist es vor allem auch für gastronomische Betriebe von großem Interesse, ihren Gästen derartige Gerichte anbieten zu können. Während eine Zubereitung eines gebackenen Camemberts o. Ä. für einen einzelnen Gast auch in einem gastronomischen Betrieb relativ problemlos möglich ist, ist dagegen die Zubereitung eines Käsefondues relativ aufwändig. Der Käse muss in einem Fonduetopf geschmolzen und während des Verzehrs auf einem Rechaud flüssig gehalten werden. Daher lohnt sich die Zubereitung eines Käsefondues nur für Gruppen mit einer bestimmten Mindestpersonenzahl. Andererseits ist die Zubereitung von Käsefondues für sehr große Gruppen wegen der Vielzahl der gleichzeitig benötigten Fonduekessel und Rechauds in normalen gastronomischen Betrieben relativ unpraktikabel. Daher haben sich im Wesentlichen nur einige wenige Fonduerestaurants auf die Herstellung solcher Käsegerichte spezialisiert und bieten diese Käsegerichte an. Gastronomische Betriebe, welche nicht speziell auf die Herstellung von Käsefondues eingerichtet sind, nehmen dagegen Fondues trotz des Publikumsinteresses in der Regel nicht in ihr Programm auf. Ebenso werden in einem Privathaushalt wegen des relativ hohen Zubereitungsaufwands nur selten Käsefondues zubereitet. Ein derartiger Aufwand wird in der Regel nur betrieben, wenn die „richtige” Anzahl Personen zu einem Fondueabend zusammenkommen.
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Auf dem Markt gibt es daher bereits seit einiger Zeit Käsefondue-Fertiggerichte, bei denen eine Käsefondue-Mischung in verfestigter Form in einem Kunststoffbehälter eingefüllt ist. Die Menge ist so bemessen, dass das Käsefondue für 1 oder 2 Personen reicht. Ein solches Fertig-Käsefondue wird vom Verbraucher in ein Mikrowellengerät gestellt und dort erhitzt, bis der Käse geschmolzen ist. Anschließend kann das Käsefondue direkt aus dem Kunststoffbehälter verzehrt werden. Ein wesentlicher erster Nachteil dieses Fertig-Käsefondues besteht darin, dass der Kunststoffbehälter als Abfall verbleibt. Außerdem muss das Fondue relativ schnell verzehrt werden, bevor die Käsemasse wieder kalt wird und erstarrt. Ein weiterer erheblicher Nachteil besteht darin, dass der Verbraucher mit einem Käsefondue immer auch eine romantische Stimmung verbindet, die naturgemäß bei einem solchen Fertig-Käsefondue nicht aufkommen kann. Daher sind solche Fertig-Käsefondues auch für das Angebot in einem gastronomischen Betrieb ungeeignet und werden dementsprechend von der Gastronomiebranche nicht angenommen.
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Die
DE 198 42 606 A1 offenbart ein sogenanntes Burger-Brötchen mit zwei Brötchenkörpern, die auf ihren einander zugewandten Seiten geometrische Vertiefungen zur Aufnahme eines Belags aufweisen. Hierdurch wird ermöglicht, durch Bildung einer Kavität zwischen den beiden Brötchenkörpern den Burger so zu befüllen, dass der Belag nicht aus dem Burger herausquillt während gleichzeitig eine Befüllung mit vergleichsweise viel Belag erreicht werden kann.
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Die
EP 0 893 061 A1 beschreibt eine sandwichartige Ausführung eines Baguettes mit einer Kavität im Zentrum seines Unterteils, die mit Belag, unter anderem Käse, befüllt und auch erhitzt werden kann. Beide genannten Schriften beschreiben damit belegbare Brötchen zu schnellen Mitnahme bzw. zum schnellen Verzehr, weshalb der Einsatzbereich der beschriebenen Gegenstände dem Bereich der Schnellrestauration zuzuordnen ist.
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Die
JP03254627A zeigt ein Brotgefäß mit einer Kavität, in der Suppe abgefüllt werden kann. Diese Schrift befasst sich jedoch nicht mit Käsefertiggerichten.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Alternative zu den bekannten Käsegerichten zu schaffen, welche insbesondere auch in einem industriellen Verfahren in größeren Mengen als Fertiggericht herstellbar ist und welche vom privaten Verbraucher oder von Gastronomiebetrieben mit relativ geringem Aufwand in besonders ansprechender, stilvoller Form zum Servieren bzw. Verzehr zubereitet werden kann. Es stellt sich weiterhin die Aufgabe, eine Produktionseinrichtung zur industriellen Herstellung eines entsprechenden Käse-Fertiggerichts zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird zum einen durch ein Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 14 sowie durch ein Käse-Fertiggericht gemäß Patentanspruch 18 gelöst. Die weitere Aufgabe wird durch eine Produktionseinrichtung gemäß Patentanspruch 30 gelöst.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zur Herstellung des Käsegerichts zunächst ein eine Unterseite aufweisender im Wesentlichen terrinenförmiger Brotlaib zerteilt, so dass ein der Unterseite gegenüberliegendes, obenseitiges Deckelstück und ein Unterteil entstehen. Dann wird das Deckelstück vom Unterteil entfernt. Anschließend wird von der Anschnittfläche aus, an welcher das Deckelstück abgetrennt wurde, eine Kavität in das Unterteil des betreffenden Brotlaibs eingebracht, wodurch ein Brotteiggefäß gebildet wird. In diese Kavität wird dann Käse eingefüllt. Bei einer industriellen Herstellung als Käse-Fertiggericht wird anschließend das mit Käse gefüllte Unterteil zum Transport verpackt und zum Verbraucher, beispielsweise einem gastronomischen Betrieb, transportiert.
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Das Käse-Fertiggericht besteht somit aus einem eine Unterseite aufweisenden, im Wesentlichen terrinenförmigen Brotlaib-Unterteil, welches eine der Unterseite gegenüberliegende, obenseitige Anschnittfläche und eine von der Anschnittfläche aus unter Bildung eines Brotteiggefäßes eingebrachte, mit Käse gefüllte Kavität aufweist. Beim Kunden wird das angelieferte Käse-Fertiggericht ausgepackt und in einer Erhitzungseinrichtung, beispielsweise einem Backofen, Konvektomaten, Pizzaofen oder dergleichen, eine bestimmte Zeit lang bis über den Schmelzpunkt des Käses erhitzt und dann mit dem flüssigen Käse serviert.
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Sofern ein gastronomischer Betrieb darauf eingerichtet ist, ist es auch möglich, dass der Brotlaib dort gebacken wird oder ein gekaufter passender Brotlaib in ein Deckelstück und Unterteil zerteilt wird, die Kavität in das Unterteil eingebracht wird und mit Käse gefüllt wird. Jedoch ist eine industrielle Vorfertigung und anschließende Fertigstellung des Käse-Fertiggerichts beim Gastronomen in der Regel mit weniger Aufwand verbunden und daher erheblich kostengünstiger, ohne dass für den Gast Qualitätsunterschiede feststellbar sind.
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Eine entsprechende Produktionseinrichtung zur industriellen Herstellung eines solchen Käsegerichts sollte folgende Komponenten aufweisen:
- – Eine Trenneinrichtung, mit welcher jeweils der Brotlaib in ein der Unterseite gegenüberliegendes, obenseitiges Deckelstück und ein Unterteil zerteilt wird und dann die Deckelstücke jeweils vom zugehörigen Unterteil getrennt werden,
- – eine Aushöhleinrichtung, um zur Bildung eines Brotteiggefäßes in das betreffende Unterteil des Brotlaibs jeweils von der Anschnittfläche aus, an der das Deckelstück vom Unterteil getrennt wurde, eine Kavität einzubringen,
- – eine Befülleinrichtung, um in die Kavitäten der Unterteile jeweils den Käse einzufüllen,
- – und eine Verpackungseinrichtung, um die mit Käse gefüllten Unterteile zum Transport zu verpacken.
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Die Erfindung bietet die Möglichkeit, mit relativen einfachen Mitteln ohne großen Aufwand in industriellem Umfang ein Käse-Fertiggericht herzustellen und damit insbesondere Gastronomiebetriebe zu beliefern, die dadurch in die Lage versetzt werden, ihren Gästen jederzeit Käsefondues bzw. ein käsefondue-ähnliches Gericht anbieten zu können. Ebenso können auch private Verbraucher jederzeit zu Hause ein solches Gericht für einen beliebige Anzahl von Personen zubereiten. Dabei wird das Fertiggericht ohne großen Aufwand in einer besonders ansprechenden, stilvollen Form serviert.
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Das relativ voluminöse, aus Brot bestehende, gemeinsam mit dem Käse erhitzte Gefäß dient dabei als ausgezeichneter Wärmespeicher, der dafür sorgt, dass die Käsemasse ohne zusätzliche Geräte wie Rechauds oder dergleichen ausreichend lange warm und flüssig bleibt. Die Erfindung bietet daher auch dann große Vorteile, wenn das Käsegericht z. B. überwiegend manuell vor Ort in einem gastronomischen Betrieb, d. h. ohne Verwendung eines zuvor eingekauften, industriell gefertigten Käse-Fertiggerichts hergestellt wird.
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Sowohl das Deckelstück als auch das Gefäß, in welchem sich der flüssige Käse befindet, können vom Gast nach Belieben mitverzehrt werden, da es sich hierbei um Brot handelt, welches in der Regel ohnehin zu derartigen Käsegerichten gegessen wird und insbesondere zum Eintunken in den Käse verwendet wird. Dies hat den Nebeneffekt, dass auch der Käse selbst vollständig mit dem Gefäß verzehrt werden kann, wogegen in normalen Fonduetöpfen oder bei den Gefäßen der bekannten Fertig-Käsefondues immer ein Käserest an den Wänden oder auf dem Boden des Gefäßes haften bleibt.
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Bei dem neuartigen Käsegericht wird der folglich der Abfall minimiert oder sogar vollständig vermieden.
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Die abhängigen Ansprüche weisen jeweils besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung auf.
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Sofern die Unterseite des Brotlaibs nach außen gewölbt ist, kann das mit Käse gefüllte Unterteil in einem Gestell o. Ä. in der passenden Stellung im Ofen gehalten und auch serviert werden. Bei passender Größe des Brotlaibs bietet sich auch eine Suppentasse oder dergleichen an. Vorzugsweise ist aber die Unterseite des Brotlaibs als Standfläche ausgebildet, so dass das mit Käse gefüllte Unterteil ohne Hilfsmittel im Ofen stehen kann und das fertige Gericht auf jedem normalen Brett oder Teller serviert werden kann.
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Vorzugsweise wird bei der Herstellung des Käse-Fertiggerichts das mit dem Käse gefüllte Unterteil gemeinsam mit dem Deckelstück zum Transport verpackt, wobei besonders bevorzugt das Deckelstück zum Transport wieder auf das mit Käse gefüllte Unterteil aufgelegt wird. Das Käse-Fertiggericht sieht dann von außen wie ein normaler vollständiger Brotlaib aus und der Käse wird durch den Brotlaib zusätzlich geschützt.
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Hierzu muss die Produktionseinrichtung entsprechende Mittel aufweisen, um das Deckelstück dem mit Käse gefüllten Unterteil vor der Verpackungseinrichtung wieder zuzuführen. Dabei kann es sich beispielsweise um ein separates, neben der üblichen Transportstrecke für das Unterteil entlanglaufendes Transportband o. Ä. handeln. Die Transporteinrichtung für das Unterteil kann aber auch so ausgestaltet sein, dass das Deckelstück einfach parallel neben dem Unterteil herläuft.
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Bei einem Ausführungsbeispiel wird das Käse-Fertiggericht auf einem Produktionsteller gefertigt, an dem sich an einer Stelle eine Trenneinrichtung zum Abtrennen des Oberteils befindet. Der Deckel wird dann beispielsweise nach innen auf den Produktionsteller gelegt bzw. automatisch verschoben. Anschließend befindet sich in Rotationsrichtung am Produktionsteller die Kavitäts-Einbringungseinrichtung, dann die Befülleinrichtung und schließlich eine weitere Station, an der das Deckelstück entweder von Hand oder automatisch wieder auf das Unterteil aufgelegt wird. Dann wird das mit Käse gefüllte und mit dem zugehörigen Deckelstük versehene Unterteil vom Produktionsteller aus einer Verpackungseinrichtung zugeführt.
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Die Verpackungseinrichtung weist bevorzugt eine Einrichtung auf, um die mit Käse gefüllten Brote bzw. Brotunterteile einzeln in Folie zu verschweißen. Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das mit Käse gefüllte Unterteil ggf. mit dem aufliegenden Deckelstück vor oder nach dem Verpacken in einem Froster der Produktionseinrichtung gefrostet. Das Frosten erfolgt vorzugsweise nach dem Verschweißen des Käse-Fertiggerichts in Folie, da dies für das Käse-Fertiggericht erheblich schonender ist.
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Beim Verbraucher wird dann das Käsegericht nach dem Auspacken entweder in der Mikrowelle, in einem Umluftofen oder bei Zimmertemperatur aufgetaut. Dieses Auftauen kann auch bereits in der Erhitzungseinrichtung geschehen, die zum Schmelzen des Käses verwendet wird. Beispielsweise kann nach einem kurzen Einstellen des noch gefrosteten Käse-Fertiggerichts in einem Konvektomaten nach dem Auftauen der Deckel abgehoben und dann separat in einer Pfanne aufgebacken oder geröstet werden, während das Unterteil mit dem Käseinhalt weiterhin 20 Minuten in dem auf 190°C vorgeheizten Konvektomaten bzw. Ofen verbleibt.
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Das Einbringen der Kavität kann beispielsweise, sofern es sich um ein sehr weiches Brot handelt, mit einem Stempel erfolgen. Besonders bevorzugt wird bei der industriellen Fertigung des Käse-Fertiggerichts jedoch eine Bohr- oder Fräseinrichtung verwendet, mit der die Kavität in das Unterteil eingebohrt wird. Eine entsprechende Verrichtung zur Herstellung solcher Brotgefäße mit einem obenseitigen Deckelstück und einer in das Unterteil eingebohrten Kavität ist in der
DE 202 15 525 offenbart, auf die hiermit voll inhaltlich verwiesen wird.
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Die Kavität weist vorzugsweise eine im Wesentlichen zylindrische Form mit einer im Wesentlichen ebenen Grundfläche auf und bietet somit relativ viel Platz für den einzufüllenden Käse.
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Als Käsefüllung kann bei einer bevorzugten Variante zunächst eine an die Form der Kavität angepasste Käsescheibe bzw. ein an die Form der Kavität angepasster Käselaib erzeugt werden. Diese Scheibe bzw. der Laib wird dann einfach in die Kavität eingelegt. Unter dem Begriff „angepasst” ist hierbei ein Käselaib oder eine Käsescheibe zu verstehen, welche in etwa einen Außendurchmesser entsprechend dem Innendurchmesser der Kavität und eine Höhe entsprechend der Tiefe der Kavität aufweist. Vorzugsweise sollte die Oberkante des Käselaibs bzw. der Käsescheibe etwas unterhalb des Randes der Kavität liegen, so dass beim Erhitzen der Käse nicht aus dem Unterteil herausläuft.
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Alternativ kann der Käse auch in fließfähiger Form, beispielsweise leicht erwärmt, eingefüllt werden, wobei sich der Käse dann aber wieder verfestigen sollte. Es ist auch möglich, den Käse in Granulatform, beispielsweise geriebenen Käse, einzufüllen.
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Bei einer Variante wird ein vollständiger Weichkäse, beispielsweise ein Camembert oder Ähnliches, in die Kavität eingefüllt. Es handelt sich bei dieser Variante folglich um einen an sich klassischen gebackenen Weichkäse, welcher innerhalb des Brotteiggefäßes stilvoll serviert wird und somit eine echte Alternative zu den traditionellen Servierformen bietet. Insbesondere sorgt die Wärmespeicherwirkung des Gefäßes wieder dafür, dass der Weichkäse bei dem erfindungsgemäßen Käsegericht länger flüssig bleibt als bei den traditionellen Servierformen.
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Bei einer anderen bevorzugten Variante wird in die Kavität ein klassischer Fonduekäse, bevorzugt ein Greyerzer, ein Edamer, ein Emmentaler oder ein Parmesan bzw. eine Mischung dieser Käsesorten eingefüllt.
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Besonders bei der industriellen Herstellung wird vorzugsweise eine fertige Käsefondue-Mischung in die Kavität eigefüllt, welche beispielsweise neben dem Käse bzw. dem Käsegemisch auch noch weitere Bestandteile wie Aromen, Gewürze, Geschmacksverstärker etc. aufweist.
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Insbesondere wenn es sich um eine Füllung aus reinem Fonduekäse bzw. eine reine Käsemischung handelt, können bei der endgültigen Zubereitung des Fertiggerichts, beispielsweise im gastronomischen Betrieb durch den Koch, unmittelbar vor dem Servieren noch weitere geschmacksbildende Zutaten wie beispielsweise ein Schuss Kirschwasser oder etwas Knoblauch in den geschmolzenen Käse gegeben werden.
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Bei einer besonders bevorzugten Form wird zur Herstellung des Brotlaibs für das Käse-Fertiggericht bzw. das Käsegericht am Brotteig verwendet, welcher speziell von den Gewürzen her auf den eingefüllten Käse abgestimmt ist. So könnte das Brot beispielsweise einen seichten Knoblauchgeschmack, Olivengeschmack oder Ähnliches aufweisen. Dieser Geschmack geht beim gemeinsamen Erhitzen des Käses und des Brotgefäßes auf den Käse über.
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Beim Herstellen des Brotlaibs wird vorzugsweise an die Oberseite ein Griffelement, beispielsweise ein einfacher Knopf, angeformt. Dieses Griffelement befindet sich dann nach dem Zerteilen des Brotlaibs am Deckelstück, so dass das Deckelstück an diesem Griffelement abgehoben werden kann. Darüber hinaus hat eine solche Ausformung auch den Vorteil, dass der mit dem Käse gefüllte und dem Deckel versehene Brotlaib besonders ansprechend aussieht, da er in etwa die Form einer Terrine hat.
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Das Käse-Fertiggericht kann prinzipiell in verschiedenen Größen hergestellt werden. Bei einem Ausführungsbeispiel ist der Brotlaib so groß ausgebildet, dass die darin befindliche Kavität in etwa das Fassungsvermögen einer Suppentasse aufweist. Diese Größe eignet sich zum Servieren des Käse-Fertiggerichts für eine Person. Darüber hinaus sind aber auch größere Varianten – beispielsweise für zwei Personen – herstellbar. Ebenso ist es auch möglich, kleinere Gefäße herzustellen und das Käse-Fertiggericht beispielsweise als Vorspeise oder im Rahmen eines warmen Büffets anzubieten.
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Bei einem alternativen bevorzugten Ausführungsbeispiels können insbesondere in ein größeres Brotlaibunterteil auch mehrere Kavitäten nebeneinander eingebracht werden und diese mit Käse befüllt werden, wobei insbesondere auch verschiedenen Kavitäten mit unterschiedlichen Käsesorten gefüllt werden können.
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand eines Ausführungsbeispiels noch einmal näher erläutert. Es stellen dar:
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1 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Käse-Fertiggericht vor dem Verpacken,
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2 eine schematische Darstellung einer Produktionsstraße 21 zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Käse-Fertiggerichts.
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Wie 1 zeigt, besteht ein erfindungsgemäßes, industriell hergestelltes Fertiggericht 1 aus einem Brotlaib 2 mit einer unteren flachen Standfläche 11, welcher in ein Unterteil 3 und ein obenseitiges, der Standfläche 11 gegenüberliegendes Deckelstück 4 unterteilt wurde. Der Brotlaib weist im Wesentlichen die Form einer Terrine auf. Am Deckelstück 4 ist oben ein knopfförmiger Griff 5 angeformt.
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Von der Anschnittfläche 7 aus, an welcher das Deckelstück 4 vom Unterteil 3 des Brotlaibs 2 abgeschnitten wurde, ist eine Kavität 6 in das Unterteil 3 eingebohrt. Die Kavität 6 weist eine zylindrische Seitenwand 8 und eine im Wesentlichen ebene Grundfläche 9 auf.
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Solche Brotlaibe bzw. Fertiggerichte werden in unterschiedlichen Größen hergestellt, wobei die Kavitäten 6 dementsprechend unterschiedliche Fassungsvolumen haben. Der Durchmesser der Grundfläche beträgt vorzugsweise 4 cm bis 15 cm, die Höhe der Kavität beträgt vorzugsweise 3 cm bis 6 cm. Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel für ein bis zwei Personen beträgt der Kavitätsdurchmesser 10 bis 12 cm und die Höhe ca. 4,5 cm.
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In die Kavität 6 ist hier ein entsprechend an die Maße der Kavität 6 angepasster, kreisförmiger Käselaib 10 bzw. eine entsprechende Käsescheibe eingelegt. Dieser Käselaib 10 weist eine Höhe auf, so dass in der Kavität 6 obenseitig noch etwas Platz verbleibt und beim Erhitzen des Käses 10 dieser nicht über den oberen Rand der Kavität herausläuft. Hierzu reichen im Prinzip wenige Millimeter aus.
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Dieser Käse 10 wurde speziell zum Erhitzen bzw. zum Verzehr im flüssigen Zustand zu verzehren produziert. Der Käse 10 weist ähnlich wie ein Camembert im Inneren eine weiche Konsistenz und außen eine festere Hülle auf. Alternativ kann in die Kavität auch eine Fonduekäse-Mischung, bestehend aus einer Mischung verschiedener Käsesorten, und ggf. weitere ingredienzen wie Aromen, Gewürze etc. eingefüllt werden. Diese Variante ist aber nicht in den Figuren dargestellt.
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Bei der dargestellten Variante mit dem Weichkäselaib 10 wird nach dem Erhitzen und Schmelzen des Käses 10 die Haut oben geöffnet und vom Käse 10 abgezogen, so dass der innere, flüssige Teil des Käses 10 frei liegt. Zum Verzehr kann dann Brot, beispielsweise des zerteilte Deckelstück, in den Käse eingetunkt werden kann.
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In 2 ist schematisch eine Produktionsstraße 21 zur Herstellung eines solchen Fertiggerichts gemäß 1 dargestellt.
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Mit der Bezugsziffer 12 ist hier eine Brotfertigungsstation 12 dargestellt. Hierbei kann es sich um eine Backstation handeln, in welcher die Brotlaibe 2 innerhalb der Fertigungsstraße 21 geformt und ausgebacken werden. Grundsätzlich können die Brotlaibe 2 aber auch in einem separaten Produktionsbetrieb, beispielsweise einer Großbäckerei, hergestellt werden und der Produktionsstraße 21 als Halbzeug zugeführt werden. In diesem Fall wird die Backstation 12 durch eine entsprechende Anlieferungsstation ersetzt.
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Von der Station
12 werden die Brotlaibe
2 über eine Förderstrecke, welche beispielsweise durch ein Transportband, Transportteller oder dergleichen realisiert werden kann, zu einer Trenneinrichtung
13 geführt, an welcher ein Deckelstück
4 vom Unterteil
3 abgetrennt wird. Bei einer solchen Trenneinrichtung
13 kann es sich beispielsweise um eine Sägeeinrichtung
13 handeln, wie dies in der
DE 202 15 525 dargestellt ist.
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Das Unterteil 3 wird dann zu einer Bohreinrichtung 14 weiterbefördert, während des Deckelstück 4 über eine separate Transportstrecke 15 oder auf einem neben dem Unterteil 3 befindlichen Platz auf der Transportstrecke parallel zum Unterteil 3 transportiert wird.
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In der Bohreinrichtung 14 wird dann eine Kavität 6 mit der gewünschten Tiefe und dem gewünschten Durchmesser von der Anschnittfläche 7 aus in das Unterteil 3 eingebohrt. Dies geschieht vorzugsweise in einem Arbeitsgang, wobei der Bohrer entsprechend den Radius aufweisen sollte, den die Kavität 6 haben soll. Die gewünschte Tiefe wird über die Absenkhöhe des Bohrers eingestellt. Es bietet sich an, hierzu einen Forster-Bohrer oder einen ähnlichen Bohrer zu verwenden. Die beim Bohren entstehenden Brotkrumen werden vorzugsweise über eine Absaugeinrichtung (nicht dargestellt) abgesaugt und können einer anderen Verwertung, z. B. zur Röstung, als Semmelbrösel etc., einem Recycling- oder einem Kompostiervorgang zugeführt werden.
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Parallel dazu werden in einer Käsereistation 16 die Käselaibe 10 hergestellt. Auch bei dieser Käsereistation kann es sich um einen Teil der Produktionsanlage 21 handeln. Die Käselaibe können aber auch in einer externen Käserei anfertigt und entsprechend zugeliefert werden. In diesem Fall müsste die Käsereistation 16 durch eine entsprechende Käseanlieferstation ersetzt werden.
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Die mit der Kavität 6 versehenen Brotlaib-Unterteile 3 sowie die Käselaibe 10 werden dann jeweils über Transportstrecken einer Befüllstation 17 zugeführt, in welcher die Käselaibe 10 in die Kavitäten 6 der Unterteile 3 eingelegt werden. Dies kann manuell oder auch automatisch durch entsprechende Leitvorrichtungen an der Transportstrecke bzw. mittels eines einfachen Roboters oder dgl. erfolgen.
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Anschließend wird das mit dem Käse 10 befüllte Unterteil 3 von der Befüllstation 17 einer Deckelauflegestation 18 zugeführt, in welcher das parallel transportierte Deckelstück 4 wieder auf das gefüllte Unterteil 3 aufgelegt wird. Auch dies kann manuell oder automatisch mit entsprechenden Leiteinrichtungen oder einem Roboter erfolgen. Insbesondere ist es auch möglich, die Befüllstation 17 und die Deckelauflegestation 18 zu einer Station zusammenzufassen.
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Nach der Deckelauflegestation 18 weist dann das Käse-Fertiggericht den in 1 vergrößert dargestellten Zustand auf. Für den Transport wird dann der mit Käse 10 gefüllte Brotlaib 2 einer Verpackungsstation 19 zugeführt, in welcher die befüllten Brotlaibe 2 einzeln in Folie verschweißt werden.
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Anschließend wird das verpackte Fertiggericht einem Froster 20 zugeführt, in welchem ein Tieffrieren des Käse-Fertiggerichts 1 für den Transport erfolgt. Von dort aus kann das einzeln in Folie verschweißte und gefrostete Käse-Fertiggericht 1 einer weiteren Station zugeführt werden, in der die Fertiggerichte 1 jeweils einzeln oder gemeinsam in einem Karton oder Ähnlichem umverpackt und für den Transport bereitgestellt werden (nicht dargestellt).
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Der Kunde kann dann das Käse-Fertiggericht 1 längere Zeit in einem Tiefkühlschrank oder dergleichen aufbewahren und kann so immer eine ausreichende Anzahl der Fertiggerichte vorrätig halten, was insbesondere für gastronomische Einrichtungen sehr von Vorteil ist.
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Bei Bedarf kann dann ein Käse-Fertiggericht 1 aus der Tiefkühlung entnommen werden. Das Auftauen erfolgt nach dem Auspacken beispielsweise in einem Mikrowellenofen, in einem Umluftofen oder auch – sofern ausreichend Zeit zur Verfügung steht – bei Zimmertemperatur. Ebenso kann zum Auftauen auch eine andere Erhitzungseinrichtung wie ein Pizzaofen, Konvektomat oder Ähnliches benutzt werden.
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Nach dem Auftauen wird das Deckelstück abgehoben und das Unterteil mit dem Inhalt in einen beispielsweise auf 190°C vorgeheizten Konvektomaten bzw. Ofen eingeschoben und dann etwa 20 Minuten erhitzt, so dass der Käse vollständig verflüssigt ist. Parallel kann das Deckelstück beispielsweise in Olivenöl und Knoblauch angeröstet und in Stücke gebrochen werden oder auch als Ganzes mitserviert werden. Der Deckel bzw. die Deckelstücke werden dann üblicherweise vom Gast in den Käse eingetunkt und mitgegessen. Ebenso kann auch das Unterteil vom Gast nach Belieben mitverzehrt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Käse-Fertiggericht
- 2
- Brotlaib
- 3
- Unterteil
- 4
- Deckelstück
- 5
- Griffelement
- 6
- Kavität
- 7
- Anschnittfläche
- 8
- Seitenwand
- 9
- Grundfläche
- 10
- Käse
- 11
- Standfläche
- 12
- Brotfertigungsstation
- 13
- Trenneinrichtung
- 14
- Aushöhleinrichtung
- 15
- Transportstrecke
- 16
- Käseanlieferstation
- 17
- Befülleinrichtung
- 18
- Deckelauflegeeinrichtung
- 19
- Verpackungseinrichtung
- 20
- Frostereinrichtung
- 21
- Produktionseinrichtung