DE10329847A1 - Pharmazeutischer Wirkstoff gegen Prostatakarzinome - Google Patents

Pharmazeutischer Wirkstoff gegen Prostatakarzinome Download PDF

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Abstract

Pharmazeutischer Wirkstoff zur Behandlung von Prostatakarzinomen als Kombination von Hämocyanin, das aus bestimmten Arten von Vogelspinnen gewonnen wird, und Dolastatin bzw. Kahalalide F (Markenname).

Description

  • Für die zum Erhalt des Lebens dienende Aufnahme von Nahrungsmitteln ist jedes Lebewesen auf das Angebot aus dem erreichbaren Pflanzen- und Tierreich angewiesen. Doch hierbei ist nicht alles ohne Gefahr zum Verzehr geeignet.
  • Viele Pflanzen und Tiere verwenden zum Schutz ihres eigenen Lebens und zum eigenen Nahrungserwerb, auf ihren speziellen Organismus und seine besonderen Bedürfnisse abgestimmte, sogenannte biogene, Gifte. Diese biogenen Gifte haben im Laufe langer Entwicklungszeiträume ihren Platz gefunden im Zusammenspiel der verschiedenen Arten von Leben.
  • Deshalb erkennt auch heute noch jedes erwachsene Wildtier gefährliche Pflanzen und giftige Tiere seiner natürlichen Umgebung.
  • Dabei können Pflanzen oder Tiere durch die Produktion von Giftstoffen primär giftig wirken oder erst durch die Aufnahme toxischer Substanzen aus der belebten oder unbelebten Umwelt sekundäre Toxizität erhalten.
  • Die Nutzung dieser biogenen Gifte begann in der Geschichte der Menschheit schon in der Urzeit als sie zur Erlegung von Beutetieren mit vergifteten Waffen diente. Zur gefahrlosen Anwendung dieser Gifte waren jedoch von Anfang an gewisse Grundkenntnisse über deren Behandlung und Wirksamkeit erforderlich.
  • Die weiter durchgeführten Versuche, die Zusammensetzung des chemischen Aufbaus biogener Gifte zu entschlüsseln, führten später zur gezielten Suche bestimmter Wirkstoffe als eigentliche Verursacher beobachteter Wirkungen.
  • Insbesondere nach der von Paracelsus (1493–1541) erhobenen Forderung, die Wirkstoffe von Arzneipflanzen zu isolieren, die zur Entwicklung der latrochemie, also der Chemie hinsichtlich ihres ärztlichen Anwendungsbereichs, beitrug, dürften diese Bemühungen verstärkt haben. Vor allem die Kunst des Destillierens von Stoffen wurde in den Dienst der Forschung gestellt und lieferte eine Vielzahl ätherischer Öle und flüchtiger Stoffe. Aber für die Isolierung anderer Wirkstoffe oder gar für deren chemische Aufschlüsselung waren die damals bekannten Methoden unzureichend.
  • Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Entwicklung der technischen Fertigkeiten in der Chemie weit genug fortgeschritten, die Ära der Isolierung von reinen Wirkstoffen aus biologischem Material einzuleiten.
  • Zunächst nutzte man, zur Abtrennung der gesuchten Wirkstoffe von den Begleitstoffen, die Unterschiede in der Löslichkeit der untersuchten Substanzen in verschiedenen Lösungsmitteln. Beobachtet wurden hierbei, zum Beispiel mit Fällungsmitten, die Unterschiede im Verteilungsverhalten zwischen zwei nicht mischbaren flüssigen Phasen, in der Flüchtigkeit und in der chemischen Reaktivität,
  • Einen gewaltigen Aufschwung in der Trenntechnik, dem Weg zur Ermittlung von Wirkstoffen zur Bekämpfung von Krankheiten, machte die Entwicklung chromatographischer Verfahren in der Mitte des 20. Jahrhunderts möglich. Ausgehend von der Verteilung zwischen einer mobilen und einer stationären flüssigen Phase, von der Adsorption, den Molekülsiebeffekten, dem Ionenaustausch, der Affinität (insbesondere von Proteinen) zu bestimmten chemischen Verbindungen (z.B. Enzymsubstraten) und der Beweglichkeit geladener Moleküle im elektrischen Feld, wurde eine Vielzahl neuer Trenntechniken entwickelt
  • Derzeit werden Tumore, als die gefährlichsten und gefürchtetsten Krankheiten unserer Zeit auf eine sehr radikale und wenig umweltschonende Weise bekämpft. Als einfache kennzeichnende Schlagworte können hier gelten:
    Stahl, Strahl und Chemotherapie.
  • Das bedeutet einmal, dass Tumore, falls einigermaßen erreichbar, im Prinzip mit dem Stahl eines Messers herausgeschnitten, durch eine breitgefächerte Bestrahlung verbrannt, oder über eine sogenannte Chemotherapie mit, auch gesunde Zellen angreifenden, aggressiven Zytostatika zerstört werden.
  • Sowohl bei normalen Behandlungen mit dem Skalpell als auch mit ionisierender Strahlung ist eine räumliche Begrenzung des Operationsgebiets nicht möglich. Es werden zwangsläufig auch gesunde Körperzellen vernichtet. Die unerwünschten Nebenwirkungen der Chemotherapie sind allgemein bekannt.
  • Im Gegensatz hierzu wurde aber auch versucht eine Krebstherapie die ihren Namen verdient auf subtilere Weise zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wurde auf den reichen Schatz der Natur zurückgegriffen.
  • Es werden hierzu, unter anderen, viele aus giftigen Lebewesen isolierte, stark wirksame Stoffe in therapeutischen Dosen als Arzneistoffe genutzt
  • So ist aus der DE 199 61 141 A1 ein pharmazeutischer Wirkstoff bekannt, bei dem gefunden wurde, dass Bestandteile der Spinnengifte von Spinnen der Familie Sicaridae zur Behandlung von Tumorerkrankungen verwendet werden können.
  • Es werden hierbei in der Hauptsache ein Peptidtoxin aus dem Gift dieser Spinnenart, eine weitere aus dem Gift gewonnene antagonistisch wirkende Substanz und/oder eine Kombination dieser Bestandteile medizinisch genutzt.
  • Es kann dieser Wirkstoff zur Behandlung von Tumorerkrankungen sowie parallel bzw. unterstützend zu Tumoroperationen eingesetzt werden und Rest – Tumorgewebe zerstört werden. Bei der Therapie können genetisch veränderte Körperzellen (Tumorzellen) zerstört werden, da der betreffende Wirkstoff die veränderte Oberflächenstruktur solcher Zellen erkennt und komplikationsfrei abtötet. Der Gesamtgiftgehalt dieser Spinnenart, sozusagen ein Cocktail verschiedener Substanzen, ist auf Grund seiner bereits in geringen Dosen letalen Wirkung, nicht pharmazeutisch einsetzbar.
  • Dieser bekannte Wirkstoff wirkt jedoch in vivo in keiner Kombination bei Prostatakarzinomen, das heißt bei Tumoren im Bereich der männlichen Vorsteherdrüse.
  • Das Prostatakarzinom ist der häufigste urologische Tumor und der zweithäufigste klinisch manifeste Tumor des Mannes.
  • Etwa 10000 Männer sterben pro Jahr an den Folgen eines Prostatakarzinoms. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines derartigen Karzinoms nimmt mit steigendem Alter zu. So findet man bei 40 Jährigen kaum Erkrankte, während 90 Jährige fast immer ein allerdings klinisch unauffälliges Prostatakarzinom haben.
  • Da das Prostatakarzinom keine Frühsymptome hat, ist die Vorsorgeuntersuchung wichtigster Bestandteil der Prävention. Als Screening – Parameter eignet sich die Bestimmung des PSA (Prostata – spezifisches Antigen).
  • Das PSA ist ein sensitiver und spezifischer Tumormarker zur Früherkennung und Verlaufskontrolle beim Prostatakrebs.
  • Eine zytostatische Therapie beim Prostatakarzinom ist immer eine palliative Maßnahme. Derzeit gebräuchliche Substanzen sind Epirubicin, Mitomycin oder Doxorubicin, Adriamycin, Estramustin.
  • Neue Therapieansätze mit Gemcitabin, Taxanen, Vitamin D, Flavanoiden und Angiogenese – Inhibitoren befinden sich noch in der Prüfungsphase.
  • Es ist deshalb die Aufgabe des erfindungsgemäßen Wirkstoffes eine komplikationsfreie Abtötung von kanzerösen Körperzellen aus dem Bereich des männlichen Vorsteherdrüse zu bewirken.
  • Diese Aufgabe wird von einem Wirkstoff gelöst der die Merkmale der nebengeordneten Ansprüche 1 bis 8 aufweist, und nach dem Verfahren gemäß Anspruch 22 hergestellt wird.
  • Der erfindungsgemäße Wirkstoff ist im wesentlichen eine Kombination zweier Wirkstoffe in ähnlichen Mengenverhältnissen, wobei beide Anteile aus der Hämolymphe bestimmter Tierarten gewonnen werden.
  • Bei dem einen Wirkstoff handelt es sich um Hämocyanin (engl. Hemocyanin) das aus den folgenden Tierarten gewonnen wird:
    • 1. Avicularia – Arten
    • 2. Acanthoscurria – Arten
    • 3. Pamphobeteus – Arten
    • 4. Vitalius – Arten
  • Es handelt sich hierbei um bestimmte Arten von Vogelspinnen. Andere Arten von Vogelspinnen können zu diesem Zweck nicht verwendet werde.
  • Hämocyanin ist ein Metalloprotein. In der Natur finden sich sowohl in der Flora als auch in der Fauna Proteine, die Metallatome in einem aktiven Zentrum enthalten. Diese Metalloproteine sind in wichtige lebenserhaltende Vorgänge involviert.
  • Das Chlorophyll, der grüne Blattfarbstoff der Pflanzen mit Magnesium – Ionen im aktiven Zentrum absorbiert Licht und liefert damit die Energie zur Durchführung der Photosynthese, bei der CO2 in O2 umgewandelt wird.
  • Ein anderes weit verbreitetes Metalloprotein ist die Superoxiddismutase, von der es Spezies mit Mangan –, Eisen – Ionen oder mit einem gemischten Metallionenpaar, Kupfer und Zink, im aktiven Zentrum gibt. Superoxiddismutasen kommen in hohen Konzentrationen in den Erythrozyten, der Leber und im Gehirn höherer Organismen vor. Sie wurden im Falle des Kupfer – Zink – Proteins lange bevor ihre enzymatische Aktivität erkannt wurde, isoliert und beschrieben.
  • Ein sehr weiter Bereich, in dem Metalloproteine eine Funktion ausüben, ist der des Sauerstofftransports und der Sauerstoffspeicherung.
  • Das als Hämocyanin bezeichnete blaue respiratorische, das heißt den Atmungsvorgang betreffende, Kupferprotein ist in Weichtieren (Mollusken) und Gliederfüßlern (Arthropoden) weit verbreitet, Hämocyanine sind extrazelluläre Proteine, die frei in der Hämolymphe flottieren und auch bei vielen Spinnentieren (Arachniden) vorkommen.
  • Die beiden Kupferatome des aktiven Zentrums sind jeweils über drei Histidinreste direkt an das Protein gebunden.
  • Die Molekulargewichte der Hämocyanine von Arthropoden sind außerordentlich groß. Sie setzen sich aus zahlreichen Polypeptiden, den Strukturellen Unreinheiten, zusammen und erreichen mit einer Größe von etwa 25 nm die Größe von Ribosomen.
  • Eine Strukturelle Untereinheit des Arthropoden – Hämocyanins hat ein Molekulargewicht von 75 kDa, und ist damit größer als das gesamte menschliche Hämoglobin.
  • Bei dem anderen Wirkstoff handelt es sich um Dolastin, das vor allem aus den Tieren von
    • 5. Dolabella – Arten
    gewonnen wird. Besonders bevorzugt wird hierbei Dolabella auricularia, auch bekannt als Seehase.
  • Das aus Dolabella auricularia gewonnen Dolastin 10 hat die CAS Registry Number :110417-88-4 und weist ein Molekulargewicht von 785 kDa auf.
  • Als weiterer Kombinationswirkstoff kommt das aus der See – Nacktschnecke
    • 6. Elysia rufescens
    gewonnene Kahalalide F (Markenname) in Frage.
  • Die den Ansprüchen zugrundeliegende Aufgabe wird im wesentlichen gelöst durch einen pharmazeutischen Wirkstoff der Hämocyanin aus den unter 1. bis 4. genannten Arten enthält, das in vergleichbaren Mengen kombiniert ist mit Dolastin bzw. Kahalalide F (Markennahme).
  • Wahlweise kann der erfindungsgemäße Wirkstoff eine zu dem jeweiligen Hämocyanin antagonistische bzw. synergistische und/oder Durchdringungssubstanz aus der Hämolymphe der betreffenden Tierart enthalten. Die antagonistisch bzw. synergistisch wirkende Substanz ist bevorzugt eine Phospholipase oder eine Hyaluronidase oder eine Kombination beider Substanzen. Weiterhin ist bevorzugt, dass die antagonistisch bzw. synergistisch wirkende Substanz eine Mischung aus den, in der Hämolymphe von Spinnen und anderen Arten, vorhandenen Phospholipasen und Hyaluronidasen und/oder Toxinen ist.
  • Bevorzugt werden das Hämocyanin und die hierzu antagonistisch und/oder synergistisch wirksame Substanz durch ein Fraktionierungsverfahren aus den Spinnen – Hämolymphen erhalten, und es ist weiterhin bevorzugt, dass der pharmazeutische Wirkstoff ein Hämocyanin und eine hierzu antagonistisch oder synergistisch wirkende Substanz enthält, die aus verschiedenen Fraktionen stammen. Dadurch kann der pharmazeutische Wirkstoff in seiner Wirkung vorteilhafterweise auf die zu behandelnde Tumorart und/oder Tumorgröße abgestimmt werden.
  • Das Hämocyanin und die hierzu antagonistisch und/oder synergistisch wirkende Substanz können durch an sich bekannte Fraktionierungsverfahren zur Auftrennung von Proteinen aus dem Hämolymphe- Rohgemisch erhalten werden. Bevorzugt ist, dass das Hämocyanin und die hierzu antagonistisch oder synergistisch wirkende Substanz durch Gelchromatographie, HPC, Affinitätschromatographie und/oder Ionenaustauschchromatographie erhalten werden.
  • Bevorzugt ist außerdem, dass das Hämocyanin in einer solchen Menge als pharmazeutischer Wirkstoff vorliegt, dass eine bezüglich Tumorzellen zerstörende Wirkung des Wirkstoffs erreicht wird.
  • Weiterhin werden die benötigten Mengenverhältnisse so gewählt, dass der erfindungsgemäße Wirkstoff keine oder nur eine geringe toxische Wirkung im zu behandelnden Patienten entfaltet. Selbstverständlich sind hierbei die Mengen der pharmazeutischen Wirkstoffe auch auf die Art des zu behandelnden Tumors und die physischen, gegebenenfalls auch psychischen, Gegebenheiten des jeweiligen Patienten abzustimmen. Die für eine solche Abstimmung benötigten Vorversuche sind vom Fachmann im Rahmen von Tierversuchen und/oder ethisch vertretbaren versuchen am Patienten aufgrund seines fachlichen Wissens und Könnens vorzunehmen.
  • Weiterhin bevorzugt ist ein pharmazeutischer Wirkstoff, bei dem die Menge an Hämocyanin und Dolastin bzw. Kahalalide F (Markenname) und der hierzu antagonistisch oder synergistisch wirkenden. Der pharmazeutische Wirkstoff weist bevorzugt eine Menge an Peptidtoxin und antagonistisch oder synergistisch wirkender Substanz auf, die in Abhängigkeit von dem zu behandelnden Tumor gewählt wird.
  • Es ist weiter bevorzugt, dass der erfindungsgemäße pharmazeutische Wirkstoff übliche Träger – und Hilfsstoffe enthält, wie Antibiotika, Antimykotika, Antituberkulotika, Mittel gegen Parasiten, Zytostatika, Aminosäuren, die Wundheilung begünstigende Enzyme und/oder Mitosehemmstoffe. Bevorzugt sind hierbei Penicillin/Streptomycin, Polymyxin/Gentalmycin (5%), Mitopodozid, Vinca rosea – Alkaloide, Bromelaina oder Bromelains.
  • In dem erfindungsgemäßen pharmazeutischen Wirkstoff werden das Hämocyanin, das Dolastin bzw. das Kahalalide F (Markenname) und die antagonistisch oder synergistisch wirkende Substanz in Kombination miteinander eingesetzt. Es ist aber auch möglich, die Einzelsubstanzen in pharmazeutischen Wirkstoffen zu benutzen und sich hierbei die speziellen Wirkungen der Substanzen für eine therapeutische Anwendung nutzbar zu machen.
  • Es ist auch möglich die beschriebenen Wirkstoffe chemisch -synthetisch oder durch gentechnologische Methoden in rekombinierter Form herzustellen. Wie bei chemischen Substanzen üblich, umfasst die vorliegende Erfindung auch Derivate und Salze der erfindungsgemäß bereitgestellten Substanzen. Beispielsweise kann das Hämocyanin ein oder mehrere Additionen, Substitutionen und/oder Deletionen von Aminosäuren umfassen, wobei natürlich sichergestellt sein muss, dass die erfindungsgemäße medizinische Wirkung erhalten bleibt.
  • Die Gewinnung des beschriebenen Wirkstoffs erfolgt durch in der chemischen Verfahrenstechnik übliche Methoden. Hierzu gehören insbesondere Fraktionierungsverfahren; es sind aber auch andere Verfahren einsetzbar, beispielsweise immunologische Verfahren, um die gewünschten Substanzen aus dem Hämolymphe – Cocktail herauszuholen
  • Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Wirkstoffes, enthaltend zumindest ein Hämocyanin und/oder zumindest eine hierzu antagonistisch oder synergistisch wirkende Substanz, wobei zumindest ein Hämocyanin und/oder zumindest eine antagonistisch oder synergistisch wirkende Substanz aus der Hämolymphe von Tieren der oben unter 1. bis 6. genannten Arten stammen, weist folgende Schritte auf:
    Gewinnen eines Hämolymphe- Rohgemischs durch an sich bekannte Verfahren sowie Fraktionierung der Mischung, um das Hämocyanin und die hierzu antagonistisch oder synergistisch wirkende Substanz in möglichst voneinander getrennten Fraktionen zu erhalten; wahlweise
    Kombination verschiedener Fraktionen miteinander oder mit aus anderen Organismen stammenden Hämocyaninen oder antagonistisch oder synergistisch wirkenden Substanzen, um einen pharmazeutisch wirksamen Wirkstoff zu erhalten.
  • Die betreffenden Hämolymphen enthalten verschiedene Hämocyanine und verschiedene hierzu antagonistisch oder synergistisch wirkende Substanzen und andere, ebenfalls medizinisch – therapeutisch relevante Wirkstoffe. Alle diese Substanzen können in einem bestimmten, vom Fachmann zu bestimmenden, Verhältnis in einem medizinischen Wirkstoff therapeutisch eingesetzt werden.
  • Es wird darauf hingewiesen, dass das Fraktionierverfahren lediglich beispielhaft eine Möglichkeit zur Gewinnung der Hämocyanine und der hierzu antagonistisch oder synergistisch wirkenden Substanzen aufzeigt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich.
  • Dabei ist bevorzugt, dass das verwendete Hämolymphe – Rohgemisch aus weiblichen Tieren der genannten Gattung gewonnen wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist überdies bevorzugt, dass das Hämolymphe – Rohgemisch vor der Fraktionierung homogenisiert wird, und es ist weiterhin bevorzugt, dass die Fraktionen vor der Weiterverarbeitung tiefgekühlt und weiter bevorzugt lyophilisiert werden.
  • Überraschenderweise können Kombinationen von in der Hämolymphe enthaltenen Hämocyaninen und gegengerichteten (hierzu antagonistisch bzw. synergistisch wirkenden) Enzymen, bzw. Hämocyaninen in Kombination mit Dolastatin bzw. Kahalalide F (Markenname), in entsprechenden Konzentrationen und Mengenverhältnissen zur Behandlung von Tumorerkrankungen sowie parallel bzw. unterstützend zu Tumoroperationen eingesetzt werden und (Rest –) Tumorgewebe zerstört werden. Hierbei stammt zumindest ein Hämocyanin oder zumindest eine hierzu antagonistisch oder synergistisch wirkende Substanz aus dem Gift von Tieren der genannten Gattung.
  • Beispielsweise kann erfindungsgemäß die Zerstörung von bei der Operation nicht erfasstem Tumorgewebe sowie die Verhinderung der Lokaltumor – Metastasenbildung im Organismus erreicht werden. Bei der Therapie können zum einen genetisch defekte Körperzellen (Tumorzellen) zerstört werden, da die Oberflächenproteinstruktur solcher Zellen verändert ist und die erfindungsgemäß eingesetzten Phospholipasen diese in ihrer Oberflächenstruktur veränderten Tumorzellen erkennen bzw. selektiv binden und lysieren können. Zum anderen kann Gewebe in gewünschten, örtlich abgegrenzten Bereichen – hier tumorzellprädestinierte Gewebebereiche – komplikationsfrei abgetötet werden. Die Funktionsweise basiert auf nativen, sich gegenseitig beeinflussenden Wirkweisen der Hämocyanine und der in der Hämolymphe vorhandenen hierzu antagonistisch bzw. synergistisch wirkenden Substanzen wie folgt:
    Phospholipasen Hyaluronidasen sind auch als sogenannte Durchdringungsenzyme beschrieben. Dabei verhält es sich so, dass die genannten Enzyme über verdauende Funktionen Gewebe für den erfindungsgemäßen Wirkstoff durchlässiger machen. Daneben können sie genetisch defekte Körperzellen (Tumorzellen) erkennen und diese selbst oder durch Infiltration von nekrotisch bzw. zytotoxisch wirkenden Peptiden, die an sie gekoppelt sind, abtöten. In dieser Erfindung sind unter antagonistisch oder synergistisch wirkenden Substanzen beispielsweise Phospholipasen und Hyaluronidasen bzw. Hämocyanine aus Tieren der genannten Gattungen zu verstehen, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass weitere antagonistisch bzw. synergistisch wirkende Substanzen in der Hämolymphe vorhanden sind, die erfindungsgemäß ebenfalls einsetzbar sind.
    Humane Phospholipasen, vor allem Typ A – Phospholipasen wären zwar in einer Eigenblutpräparation als Therapie von Vorläuferkrebszellen (genetisch defekte, aber teilungsfähige Zellen) ebenfalls denkbar. Allerdings ist der Immunstatus so schlecht, dass die Menge dieser Phospholipasen nicht äquivalent zur Menge der genetisch defekten Zellen ist (Bisswanger H. (1994): Enzymkinetik. VCH Weinheim; Zollner H. (1993): Handbook of Enzym Inhibitors, Part A. 271, 272 und 383–388, VCH Weinheim; Zollner H. (1993): Handbook of Enzyme Inhibitors, Part B, VCH Weinheim).
  • Um ungewollte Zellzerstörungen zu verhindern, kann erfindungsgemäß in Abhängigkeit von Art und Größe des zu behandelnden Tumors ein Abgleich bezüglich absoluter und relativer Mengen der Bestandteile erfindungsgemäßen Wirkstoffes in vitro an lebenden menschlichen Zellen (gesund und tumorös) des zu therapierenden Gewebetyps erfolgen. Hierbei kommt der Beachtung der Ausbreitungstendenz die größte Bedeutung zu. Diese kann im Vergleich der Tumorgewebsfestigkeit zu dem, den Tumor umgebenden, Gewebe in Vorversuchen abgeklärt werden.
  • Die Wirkweise von Gesamt- Hämolymphe bzw. einzelner daraus säulenchromatographisch abgetrennter und über das Molekulargewicht charakterisierter Substanzen kann durch Austestung dieser in entsprechenden gesunden und tumorösen humanen Zell- Linien erfolgen.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung stammen die Hämocyanine bevorzugt aus dem gleichen Organismus wie die hierzu antagonistisch oder synergistisch wirkenden Substanzen und/oder wahlweise enthaltenen weiteren Wirksubstanzen. Auf diese Weise kann das effektive, von der Natur entwickelte Zusammenspiel oder Gegenspiel dieser Substanzen ausgenutzt werden.
  • Die Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Wirkstoffe kann so erfolgen, dass zunächst ein Hämolymphe- Rohgemisch durch an sich bekannte Verfahren gewonnen wird und eine Fraktionierung des Hämolymphe- Rohgemisches durch ebenfalls an sich bekannte Fraktionierungsverfahren zur Auftrennung von Proteinen vorgenommen wird. Dies dient dem Zweck die Hämocyanine und die hierzu antagonistisch oder synergistisch wirkenden Substanzen in möglichst voneinander getrennter Form beziehungsweise in getrennten Fraktionen zu erhalten. Anschließend können zur Herstellung eines pharmazeutischen Wirkstoffs verschiedene Fraktionen kombiniert werden oder einzelne Fraktionen können mit aus anderen Organismen stammenden Hämocyaninen oder hierzu antagonistisch oder synergistisch wirkenden Substanzen kombiniert werden. Zur Herstellung eines pharmazeutischen Wirkstoffs können auch einzelne Fraktionen verwendet werden. Bevorzugt können als antagonistisch wirkende Substanzen Hyaluronidasen aus Schlangengiften, beispielsweise aus Kobragiften, eingesetzt werden. Dies kann kombiniert werden mit einer oder mehreren Fraktionen aus Substanzen die gewonnen wurden aus Spinnen - Tieren der unter 1. bis 4. genannten Arten.
  • Es ist erfindungsgemäß auch möglich, zur Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe, die Fraktionen auch zusätzlich mit weiteren geeigneten Wirkstoffen und/oder mit in der Pharmazie üblichen Träger- und Hilfsstoffen zu kombinieren.
  • Zur Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Wirkstoffe können aus der Hämolymphe z.B. über säulenchromatographische Aufreinigung spezifische Giftkomponenten (nekrotisch und zytotoxisch wirkende Peptidtoxine) sowie natürliche hierzu antagonistisch wirkende Substanzen (Stoppsubstanzen vom Phospholipase – und Hyaluronidase Typ selektiert werden.
  • Tumorzellen – zerstörende Wirkung des erfindungsgemäßen Wirkstoffes
  • Derzeit ist es nicht möglich, auf Grund der vielfältigen Arten der Pathogenese von Tumorerkrankungen eine umfassende Präventivtherapie anzubieten. So steht bei lokal diagnostizierten Tumoren (primäre oder nachfolgende) die operative Entfernung an erster Stelle. Ein sich hierbei zeigendes Problem ist die Metastasierung, wenn nicht vollständig entferntes Tumorgewebe beim Durchschneiden in Kontakt mit Luft kommt... Dieses Problem kann durch das Aufbringen erfindungsgemäßer pharmazeutischer Wirkstoffe auf die Schnittflächen bei einer operativen Tumorentfernung gelöst werden. Da die Operation in den allermeisten Fällen nicht die gewünschten Erfolge bringt, ist die Anwendung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Wirkstoffe als eine, den Patienten schonende, Therapie anzusehen. In sogenannten zulässigen ärztlichen Heilversuchen bei austherapierten Patienten zeigten sich positive Ergebnisse.

Claims (26)

  1. Pharmazeutischer Wirkstoff zur Behandlung von Prostatakarzinomen, enthaltend in einer pharmazeutisch wirksamen Menge: a) zumindest ein Hämocyanin, sowie b) zumindest eine hierzu antagonistisch wirkende Substanz bzw. synergistisch wirkende Substanz, wobei zumindest das Hämocyanin und wahlweise die hierzu antagonistisch bzw. synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz aus dem Gift von Spinnen der Avicularia – Arten stammt, sowie c) zumindest Dolastatin, gewonnen aus Dolabella – Arten, insbesondere aus Dolabella auricularia (Seehase)
  2. Pharmazeutischer Wirkstoff zur Behandlung von Prostatakarzinomen, enthaltend in einer pharmazeutisch wirksamen Menge: a) zumindest ein Hämocyanin, sowie b) zumindest eine hierzu antagonistisch wirkende Substanz bzw. synergistisch wirkende Substanz, wobei zumindest das Hämocyanin und wahlweise die hierzu antagonistisch bzw. synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz aus dem Gift von Spinnen der Acanthoscurria – Arten stammt, sowie c) zumindest Dolastatin, gewonnen aus Dolabella – Arten, insbesondere aus Dolabella auricularia (Seehase)
  3. Pharmazeutischer Wirkstoff zur Behandlung von Prostatakarzinomen, enthaltend in einer pharmazeutisch wirksamen Menge: a) zumindest ein Hämocyanin, sowie b) zumindest eine hierzu antagonistisch wirkende Substanz bzw. synergistisch wirkende Substanz, wobei zumindest das Hämocyanin und wahlweise die hierzu antagonistisch bzw. synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz aus dem Gift von Spinnen der Pamphobeteus – Arten stammt, sowie c) zumindest Dolastatin, gewonnen aus Dolabella – Arten, insbesondere Dolabella auricularia (Seehase)
  4. Pharmazeutischer Wirkstoff zur Behandlung von Prostatakarzinomen, enthaltend in einer pharmazeutisch wirksamen Menge: a) zumindest ein Hämocyanin, sowie b) zumindest eine hierzu antagonistisch wirkende Substanz bzw. synergistisch wirkende Substanz, wobei zumindest das Hämocyanin und wahlweise die hierzu antagonistisch bzw. synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz aus dem Gift von Spinnen der Vitalius – Arten stammt, sowie c) zumindest Dolastatin, gewonnen aus Dolabella – Arten, insbesondere Dolabella auricularia (Seehase)
  5. Pharmazeutischer Wirkstoff zur Behandlung von Prostatakarzinomen, enthaltend in einer pharmazeutisch wirksamen Menge: a) zumindest ein Hämocyanin, sowie b) zumindest eine hierzu antagonistisch wirkende Substanz bzw. synergistisch wirkende Substanz, wobei zumindest das Hämocyanin und wahlweise die hierzu antagonistisch bzw. synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz aus dem Gift von Spinnen der Avicularia – Arten stammt, sowie c) zumindest Kahalalide F (Markenname), gewonnen aus Elysia rufescens (See –Nacktschnecke)
  6. Pharmazeutischer Wirkstoff zur Behandlung von Prostatakarzinomen, enthaltend in einer pharmazeutisch wirksamen Menge: a) zumindest ein Hämocyanin, sowie b) zumindest eine hierzu antagonistisch wirkende Substanz bzw. synergistisch wirkende Substanz, wobei zumindest das Hämocyanin und wahlweise die hierzu antagonistisch bzw. synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz aus dem Gift von Spinnen der Acanthoscurria –Arten stammt, sowie c) zumindest Kahalalide F (Markenname), gewonnen aus Elysia rufescens (See –Nacktschnecke)
  7. Pharmazeutischer Wirkstoff zur Behandlung von Prostatakarzinomen, enthaltend in einer pharmazeutisch wirksamen Menge: a) zumindest ein Hämocyanin, sowie b) zumindest eine hierzu antagonistisch wirkende Substanz bzw. synergistisch wirkende Substanz, wobei zumindest das Hämocyanin und wahlweise die hierzu antagonistisch bzw. synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz aus dem Gift von Spinnen der Pamphobeteus – Arten stammt, sowie c) zumindest Kahalalide F (Markenname), gewonnen aus Elysia rufescens (See –Nacktschnecke)
  8. Pharmazeutischer Wirkstoff zur Behandlung von Prostatakarzinomen, enthaltend in einer pharmazeutisch wirksamen Menge: a) zumindest ein Hämocyanin, sowie b) zumindest eine hierzu antagonistisch wirkende Substanz bzw. synergistisch wirkende Substanz, wobei zumindest das Hämocyanin und wahlweise die hierzu antagonistisch bzw. synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz aus dem Gift von Spinnen der Vitalius – Arten stammt, sowie c) zumindest Kahalalide F (Markenname); gewonnen aus Elysia rufescens (See –Nacktschnecke)
  9. Pharmazeutischer Wirkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Hämocyanin und das Dolastatin im gleichen Verhältnis gewählt werden.
  10. Pharmazeutischer Wirkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Hämocyanin und das Kahalide F (Markenname) im gleichen Verhältnis gewählt werden.
  11. Pharmazeutischer Wirkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die antagonistisch wirkende Substanz bzw. die synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz aus einem anderen Organismus stammen als aus einem der unter b) und/oder c) genannten Arten.
  12. Pharmazeutischer Wirkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die antagonistisch wirkende Substanz bzw. die synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz eine Phospholipase oder eine Hyaluronidase oder eine Kombination beider Substanzen ist.
  13. Pharmazeutischer Wirkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hämocyanin und die hierzu antagonistisch wirkende Substanz, bzw. die synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz durch ein Fraktionierungsverfahren aus der jeweiligen Hämolymphe erhalten wurde.
  14. Pharmazeutischer Wirkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hämocyanin und die hierzu antagonistisch wirkende Substanz, bzw. die synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz durch Gelchromatographie, HPLC, Affinitätschromatographie und/oder Ionenaustauschchromatographie aus der jeweiligen Hämolymphe erhalten wurde.
  15. Pharmazeutischer Wirkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hämocyanin und die antagonistisch wirkende Substanz, bzw. die synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz wie folgt erhalten wurde: Durch Verwendung einer Säule mit einem Innendurchmesser von 1,5 cm und einer Höhe von 50 cm, die unten konisch bis auf 1,5 mm zuläuft und die mit 20 ml eines Gleichchromatographiegels AcA 34, Matrix: 3 % Acrylamid 4% Agarose, Fraktionierbereich 20 bis 350 kDa, Ausschlussgrenze 750 kDa, Kügelchendurchmesser 60–140 um gefüllt ist. Hierbei wurde das entsprechende Gift in 0,25M Tris/HCl, pH 6,5 bis 7,3, und 1,92M Glycin in destilliertem, deionisiertem Wasser im homogenen Zustand auf das Gel aufgebracht. Wenn die Giftlösung das Gel durchlaufen hat und 165 ml einer Lösung von 0,25 M Tris/HCl, pH 6,5 bis 7,3, und 1,92 M Glycin in destilliertem, deionisiertem Wasser aufgebracht wurden und die ersten 15 ml des Durchlaufs verworfen und in je 4 ml Fraktionen gesammelt wurden, befinden sich die Peptidtoxine in den Fraktionen 1,2,4,7,9 und 10 und die antagonistisch wirkenden Substanzen bzw. die synergistisch wirkenden Substanzen und/oder die Durchdringungssubstanzen in den Fraktionen 3,5,6,8,11 und 12.
  16. Pharmazeutischer Wirkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Hämocyanin und eine hierzu antagonistisch wirkende Substanz, bzw. eine synergistisch wirkende Substanz enthält, die aus verschiedenen Fraktionen der jeweiligen Hämolymphe stammen.
  17. Pharmazeutischer Wirkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge so ausgewählt ist, dass eine räumliche und/oder zeitlich kontrollierte Ausbreitung im Gewebe sichergestellt ist.
  18. Pharmazeutischer Wirkstoff nach einem der vorhergehende Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge an Hämocyanin, sowie Dolastin bzw. Kahalalide F (Markenname) und antagonistisch wirkender Substanz bzw. synergistisch wirkender Substanz und/oder Durchdringungssubstanz in Abhängigkeit vom zu behandelnden Tumor gewählt ist.
  19. Pharmazeutischer Wirkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er übliche Träger- und Hilfsstoffe und/oder weitere Wirkstoffe enthält.
  20. Pharmazeutischer Wirkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er als übliche Träger- und Hilfsstoffe isotone Lösungen, Eiweißlösungen, Aminosäurelösungen und/oder keimtötende Lösungen, bevorzugt Ringerlösung, 0,9% -ige NaCl -Lösung, Human -Albuminlösung und/oder Glutaminlösung enthält, und dass er als weitere Wirkstoffe Antibiotika, Antimykotika, Antituberkulotika, Mittel gegen Parasiten, Aminosäuren, die Wundbehandlung begünstigende Enzyme, Mitosehemmstoffe und/oder Zytostatika enthält.
  21. Pharmazeutischer Wirkstoff nach einem der vorhergehende Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Derivat des Hämocyanins und/oder der antagonistisch wirkenden Substanz bzw. der synergistisch wirkenden Substanz und/oder der Durchgangssubstanz in dem Wirkstoff enthalten ist und/oder das Hämocyanin und/oder die hierzu antagonistisch wirkende Substanz bzw. die synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz chemisch -synthetisch oder durch rakombinante biotechnologische Methodenhergestellt ist und sie in ihrer Wirkung den in der Hämolymphe der jeweiligen Tiere enthaltenen Wirkstoffe oder den hierzu antagonistisch bzw. synergistisch wirkenden Substanzen und/oder Durchdringungssubstanzen und Derivaten hiervon entsprechen.
  22. Verfahren zur Herstellung eines pharmazeutischen Wirkstoffs, enthaltend in einer pharmazeutisch wirksamen Menge zumindest ein Hämocyanin sowie zumindest eine hierzu antagonistisch wirkende, bzw. synergistisch wirkende Substanz und/oder zumindest eine Durchdringungssubstanz, wobei das Hämocyanin aus der Hämolymphe von Tieren stammt und wahlweise die hierzu antagonistisch wirkende Substanz bzw. die synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz aus der Hämolymphe von Tieren stammt, mit den folgenden Schritten: Gewinnen eines Hämolymphe –Rohgemisches durch an sich bekannte Verfahren sowie Fraktionierung der Mischung, um das Hämocyanin und wahlweise die hierzu antagonistisch bzw. synergistisch wirkende Substanz und/oder die Durchdringungssubstanz und wahlweise weitere Substanzen in möglichst voneinander getrennten Fraktionen zu erhalten; Kombination verschiedener Fraktionen des Hämocyanins mit Fraktionen, die hierzu antagonistisch wirkende bzw. synergistisch wirkende Substanzen und/oder Durchdringungssubstanzen enthalten, oder mit aus anderen Organismen stammenden antagonistisch bzw. synergistisch wirkenden Substanzen und/oder Durchdringungssubstanzen, um einen pharmazeutisch wirksamen Wirkstoff zu erhalten.
  23. Verfahren nach Anspruch 22:; dadurch gekennzeichnet, dass das Hämolymphe –Rohgemisch aus jeweils welbllchen Tieren gewonnen wird.
  24. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 23: dadurch gekennzeichnet, dass das Hämolymphe –Rohgemisch vor der Fraktionierung homogenisiert wird.
  25. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktion vor der Weiterverarbeitung zu einem pharmazeutisch wirksamen Wirkstoff tiefgekühlt und weiter bevorzugt lyophilisiert wird.
  26. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktion vor der Weiterverarbeitung zu einem pharmazeutisch wirksamen Wirkstoff tiefgekühlt und weiter bevorzugt lyophilisiert wird.
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