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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Mittelsitz eines Kraftfahrzeuges
mit einem Sitzteil, dessen Unterseite als Ablage ausgebildet ist
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Derartige
Mittelsitze sind aus
DE
100 54 825 C1 und
DE
101 55 949 C1 bekannt. Bei diesen Mittelsitzen ist das
Sitzteil über
vordere und hintere Schwingen drehgelenkig mit seinen Konsolen verbunden,
die ihrerseits am Fahrzeugboden, zum Beispiel durch Verschraubung,
befestigt sind. Durch entsprechende Länge und Anordnung der Schwingen und
ihrer Drehachsen wird die Einstellung einer Sitzposition und einer
Ablageposition ermöglicht,
wobei in der Ablageposition die Unterseite des Sitzteils nach oben
weist.
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Aufgrund
der Zwangsführung
des Sitzteils werden eine eindeutige Sitzposition und Ablageposition
eingestellt. Die Arretierung des Sitzteils in diesen Positionen
erfolgt über
seitliche Riegel, die entweder an den nach unten verlängerten
Hebelarm der vorderen Schwingen drehgelenkig angeschlagen sind und mit
Anschlägen
der hinteren Schwingen zusammenwirken (
DE 101 55 949 C1 ), oder
aber jeweils über eine
Exzenterbuchse auf der Drehachse der hinteren Schwingen sitzen und
mit an den nach unten ver längerten
Hebelarmen der vorderen Schwingen vorgesehenen Anschlägen zusammenwirken
(
DE 100 54 825 C1 ).
Die Riegel-Anschlag-Paarungen
sind auf beiden Sitzseiten unterschiedlich ausgeführt, wobei die
eine Ausführungsform
den Mittelsitz gegen einen Frontcrash sichert und die andere Ausführungsform eine
spielfreie Anlage gewährleistet,
so dass das Sitzteil klapperfrei arretiert ist.
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Aus
der
DE 42 32 693 A1 ist
ein Klappsitz, insbesondere für
ein Kraftfahrzeug, bekannt. Dieser Klappsitz ist um eine Schwenkachse
aus einer horizontalen Gebrauchsposition um 90° in eine vertikale Nicht-Gebrauchsposition
klappbar. Seitlich der Schwenkachse ist eine Gasdruckfeder über einen Hebelarm
drehgelenkig an die Sitzplatte des Klappsitzes angeschlagen. Bei
in horizontaler Position angeordneter Sitzplatte befindet sich die
Gasdruckfeder einerseits und bei der vertikalen Position der Sitzplatte
andererseits einer Totpunktlage ihres Anlenkpunktes an die Sitzplatte.
Die Gasdruckfeder bewirkt, dass die Sitzplatte sowohl in ihrer horizontalen
Position als auch in ihrer vertikalen Position gegen Anschläge gedrückt wird.
Dadurch ist die Konstruktion klapperfrei, und der Sitz ist einfach
zu handhaben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Mittelsitz
zur Verfügung
zu stellen, der bei gleicher Funktionssicherheit mit weniger Bauteilen
auskommt und somit einfacher und leichter ausgeführt ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Mittelsitz gelöst,
der die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
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Bei
dieser Lösung
ersetzt die Gasdruckfeder die beiden nach dem Stand der Technik
erforderlichen Riegel. Sie spannt das Sitzkissen in den beiden Endlagen
gegen jeweilige Anschläge
vor, so dass kein Spiel zwischen den Anschlägen und dem Sitzteil vorhanden
ist, Klappergeräusche
also mit Sicherheit vermieden werden. Neben dieser Funktion übernimmt
die Gasdruckfeder auch die Crashsicherung des Mittelsitzes. Im Falle
eines Frontcrashes blockiert die Gasdruckfeder durch die stoßartige
Kompression ihres Gasvolumens, so dass sie gewissermaßen wie
eine starre Verbindung wirkt. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In
der dazugehörigen
Zeichnung zeigt:
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1 einen Blick von schräg vorn auf
die Tragstruktur des Sitzteils eines Mittelsitzes eines Kraftfahrzeuges
in Gebrauchsposition,
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2 – 6 Zwischenstadien
bei der Überführung des
Sitzteils aus seiner Gebrauchsposition in seine Ablagestellung,
und
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7 das in seiner Ablagestellung
befindliche Sitzteil.
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Der
in der Zeichnung dargestellte Mittelsitz eines Kraftfahrzeuges besitzt
ein Sitzteil 1 mit einem nicht dargestellten Sitzpolster
und eine ebenfalls nicht dargestellte Rückenlehne, die separat vom
Sitzteil 1 gelagert ist. Das Sitzteil 1 weist eine
Sitzwanne 2 auf, die sich über zwei vordere Schwingen 3 und zwei
hintere Schwingen 4 an Seitenkonsolen 5 abstützt. Die
linksseitige vordere Schwinge 3 sowie die linksseitige
Seitenkonsole 5 sind aus Übersichtsgründen weggelassen worden. Sie
sind im wesentlichen spiegelbildlich baugleich mit ihren rechtsseitigen
Pendants. Bestehende Unterschiede werden gegebenenfalls weiter unten
erläutert.
Die beiden Schwingen 4 sind durch ein Konsolblech 10 starr
miteinander verbunden und in diesem Ausführungsbeispiel einstückig mit
diesem als Blechformteil ausgebildet.
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Die
Schwingen 3 und 4 sind über obere Drehachsen 6 und 7 und
untere Drehachsen 8 und 9 mit der Sitzwanne 2 bzw.
den Seitenkonsolen 5 drehgelenkig verbunden. In der Zeichnung
sind diese Drehachsen 6 bis 9 symbolisch dargestellt.
Die Schwingen 3, 4, die Sitzwanne 2 und
die Seitenkonsolen 5 bilden mit ihren Drehachsen 6 bis 9 ein
Viergelenk-Getriebe. Die Seitenkonsolen 5 sind an dem nicht
dargestellten Fahrzeugboden befestigt.
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Die
rechte vordere Schwinge 3 ist über ihre untere Drehachse 8 hinaus
nach unten verlängert,
so dass hier ein Hebelarm 12 gebildet ist. Dieser wirkt mit
einer Gasdruckfeder 13 zusammen, die auf der Innenseite
der rechten Seitenkonsole 5 angeordnet ist. Die Kolbenstange 13.1 der
Gasdruckfeder 13 ist über
ein Gelenk 14 drehgelenkig an ein Laschenblech 15 angeschlagen,
welches an den Hebelarm 12 angeschweißt ist. Es bildet eine Verlängerung
des Hebelarms 12. Anstelle des Laschenblechs 15 könnte der
Hebelarm 12 aber auch insgesamt länger ausgeführt werden. Das Laschenblech 15 bietet
den Vorteil, dass die Lage des Drehgelenks 14 ohne eine bauliche
Veränderung
der vorderen rechtsseitigen Schwinge 3 bei Bedarf, zum
Beispiel bei einem anderen Sitztyp, variiert werden kann. Das Gehäuse 13.2 der
nur auf der rechten Sitzseite angeordneten Gasdruckfeder 13 ist über ein
Gelenk 16 drehgelenkig an der Seitenkonsole 5 befestigt.
Die auf dieser Sitzseite vorgesehene Seitenkonsole 5 ist
an ihrem vorderen Ende mit einem Anschlag 17 ausgestattet.
Die linksseitige hintere Schwinge 4 besitzt ebenfalls einen
Anschlag 11.
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Die
Wirkungsweise der oben beschriebenen Konstruktion wird nachstehend
anhand der Überführung des
Sitzteis 1 aus seiner Sitzposition (1) in seine Ablageposition (7) erläutert.
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In
seiner Sitzposition wird das Sitzteil 1 durch die vorgespannte
Gasdruckfeder 13 über
den Hebelarm 12 (einschließlich Laschenblech 15)
und die vordere rechte Schwinge 3 klapperfrei gegen eine
Anschlagfläche
der linken Seitenkonsole 5 gedrückt, auf der der Anschlag 11 der
hinteren linken Schwinge 4 aufliegt. Die Anschlagfläche ist
auf einer hinteren Verlängerung
der Seitenkonsole 5 ausgebildet. Der Hebelarm 12 ist
in der Sitzposition vom Anschlag 17 frei, so dass die Gasdruckfeder 13 den
Anschlag 11 ungehindert auf die Anschlagfläche der
Seitenkonsole 5 drücken
kann.
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Zum Überführen des
Sitzteils 1 in seine Ablageposition muss die Sitzwanne 2 zunächst angehoben
werden. Die 2 bis 4 zeigen sukzessive Schritte
dieses Anhebens, wobei sich die Sitzwanne 2 und die hinteren
Schwingen 4 in der in 4 gezeigten
Situation in Totpunktstellung befinden. Während des Aufrichtens des Sitzteils 1 muss
gegen die Kraft der Gasdruckfeder 13 gearbeitet werden.
Diese wird durch das Aufrichten des Sitzteils 1 zunehmend gespannt,
wobei in der in 4 gezeigten
Totpunkt stellung die maximale Spannung der Gasdruckfeder 13 vorliegt.
Aufgrund der Hebelverhältnisse
ist das Arbeiten gegen die Gasdruckfeder 13 ohne große Kraftanstrengung
möglich.
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Bis
zum Erreichen der Totpunktstellung (4)
bewegen sich die vorderen Schwingen 3 und die hinteren
Schwingen 4 in Fahrtrichtung (Pfeil F), d.h. nach vorn.
Nach dem Überschreiten
der Totpunktstellung bewegen sich die hinteren Schwingen weiter
nach vorn, während
die vorderen Schwingen 3 ihre Bewegung umkehren, d.h. nach
hinten schwenken. Das ist in den 5 und 6 gezeigt. Aus diesen Darstellungen
ist ersichtlich, dass aufgrund der beschriebenen Kinematik die Unterseite
der Sitzwanne 2 zunehmend nach oben gelangt, und in der
in 7 dargestellten Ablagestellung
des Sitzteils 1 im wesentlichen waagerecht ausgerichtet
ist, und so als Ablagefläche
dienen kann.
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Während, wie
beschrieben, beim Aufrichten des Sitzteils 1 aus seiner
Sitzposition bis zur Totpunktstellung gemäß 4 gegen die Kraft der Gasdruckfeder 3 gearbeitet
werden muss, unterstützt
die Gasdruckfeder 13 die Bewegung des Sitzteils 1 nach dem Überschreiten
der Totpunktstellung. In der Ablageposition gemäß 7 drückt
sie den Hebelarm 12 der rechten vorderen Schwinge 3 gegen
den Anschlag 17 der rechten Seitenkonsole 5, so
dass das Sitzteil 1 auch in seiner Ablageposition klapperfrei gelagert
ist.
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Bei
der Überführung des
Sitzteils 1 aus seiner Ablageposition in seine Sitzposition
läuft die
oben beschriebene Kinematik in umgekehrter Reihenfolge ab. Hier
muss bis zum Erreichen der Totpunktstellung gemäß 4 zunächst
gegen die Gasdruckfeder 13 gearbeitet werden, während diese
die anschließende Bewegung des
Sitzteils 1 unterstützt.
Da die beim Schwenken des Sitzteils 1 aus seiner Sitzposition
in die Totpunktstellung bzw. aus seiner Ablageposition in die Totpunktstellung
zu überwindende
Gegenkraft der Gasdruckfeder 13 proportional der Geschwindigkeit
der Schwenkbewegung ist, sichert die Gasdruckfeder 13 das
Sitzteil 1 auch bei einem Frontcrash, so dass eine Klinkenverriegelung
oder ähnliches
nicht erforderlich ist.