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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Ein
gattungsgemäßer Kraftfahrzeugsitz
ist in
US 4 634 180 beschrieben.
Bei diesem Sitz arbeiten eine um eine lehnenfeste Drehachse schwenkbar
gelagerte Klinke und ein Anschlagbolzen zur Arretierung der Rückenlehne
in ihrer Easy-Entry-Position zusammen. Der Anschlagbolzen ist am
Ende eines zweiarmigen Hebels ausgebildet, der um eine sitzteilfeste
Drehachse schwenkbar ist. Am anderen Ende ist der zweiarmige Hebel über ein
Gestänge
mit einem Arretiermittel verbunden, mit dem eine eingestellte Längsposition
des Kraftfahrzeugsitzes verriegelbar ist. Parallel zur Klinke ist
ein Mitnehmer starr mit der Rückenlehne
verbunden. Beim anfänglichen nach
vorn Klappen der Rückenlehne
läuft eine
Stirnfläche
dieses Mitnehmers auf den Anschlagbolzen auf, so dass der zweiarmige
Hebel um seine sitzteilfeste Drehachse verschwenkt. Dadurch kommt
das Maul der Klinke in Eingriff mit dem Anschlagbolzen. Die Klinke
ist durch eine Feder in ihre Arretierstellung vorgespannt, wodurch
sie kraftschlüssig
am Anschlagbolzen festgelegt ist. Die Rückenlehne ist damit am Sitzteil
arretiert. Durch das Verschwenken des zweiarmigen Hebels wird nicht
nur die Klinke am Anschlagbolzen festgelegt, sondern gleichzeitig
wird über
den anderen Hebelarm des zweiarmigen Hebels Zug auf das mit dem
Verriegelungsrmittel der Sitzlängsverstellung
verbundene Gestänge
ausgeübt,
so dass die Verriegelung gelöst
wird und der Sitz nach vorn verschiebbar ist. Zur Wiederherstellung der
Gebrauchsposition des Kraftfahrzeugsitzes wird dieser an der Rückenlehne
nach hinten geschoben bzw. gezogen. Die bei dieser Verschiebebewegung auf
die Rückenlehne
wirkende Kraft ist kleiner als die Vorspannkraft der die Klinke
beaufschlagenden Feder, so dass die Rückenlehne in ihrer Easy-Entry-Position verbleibt.
Erst wenn die auf die Rückenlehne wirkende
Kraft größer ist,
als die Vorspannkraft der Klinkenfeder kommt die Klinke aus ihrer
kraftschlüssigen
Verbindung mit dem Anschlagbolzen frei, so dass die Rückenlehne
in ihren Komfortbereich aufgerichtet werden kann. Gleichzeitig wird
die gerade vorliegende Sitzlängsposition
des Kraftfahrzeugsitzes verriegelt.
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Der
oben im Zusammenhang mit dem Kraftfahrzeugsitz gemäß
US 4 634 180 beschriebe
Mechanismus zum kraftschlüssigen
Arretieren der Rückenlehne
in ihrer Easy-Entry-Position und zum Entriegeln der Sitzlängsverstellung
ist aufwendig.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen wesentlich einfacher
aufgebauten, gattungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz
mit gleicher Funktionalität
zur Verfügung
zu stellen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Kraftfahrzeugsitz gelöst,
der die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz
wird die kraftschlüssige
Arretierung der Rückenlehne
in ihrer Easy-Entry-Position durch die Bauteilpaarung Anschlagbolzen/Klemmfeder
und die Entriegelung der Sitzlängsverstellung
durch die Bauteilpaarung Anschlagbolzen/Lösehebel realisiert. Gegenüber dem
Stand der Technik sind also für
diese Funktionen nur noch drei Bauteile erforderlich, wobei der
Anschlagbolzen für
beide Funktionen genutzt wird. Die Reduzierung der Anzahl von Bauteilen senkt
die Kosten und wirkt sich positiv auf die Zuverlässigkeit der Konstruktion aus.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung übernimmt der Anschlagbolzen
eine zusätzliche Funktion,
indem er als Anschlag für
einen Arm einer Spiral feder dient, die die Rückenlehne in ihre Easy-Entry-Position
vorspannt und deren anderer Arm ortsfest am Sitzteil festgelegt
ist. Diese Anordnung verstärkt
die kraftschlüssige
Arretierung des Anschlagbolzens, indem die Spiralfeder diesen in
die Klemmfeder hineindrückt.
Zum Lösen
der kraftschlüssigen
Arretierung ist sowohl die Federkraft der Klemmfeder als auch die
Federkraft der Spiralfeder zu überwinden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. In
der dazugehörigen
Zeichnung zeigt:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugsitzes, der auf zwei
Schienenpaaren, jeweils bestehend aus Ober- und Unterschiene, längsverschiebbar ist,
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2 eine
Ausschnittsdarstellung des Gelenkbereichs zwischen Sitzteilrahmen
und Rückenlehnenrahmen
bei in einer mittleren Komfortposition befindlicher Rückenlehne
und mit auf die Schwenkachse aufgesetztem Lösehebel,
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3 eine
Darstellung gemäß 2 bei weggelassenem
Lösehebel,
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4 eine
Darstellung gemäß 2 bei weggelassenem
Sitzteilrahmen,
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5 eine
Darstellung gemäß 2 bei
in vorderster Komfortposition befindlicher Rückenlehne,
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6 einen
Schnitt A-A gemäß 5,
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7 eine
Darstellung gemäß 2 bei
in hinterster Komfortposition befindlicher Rückenlehne,
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8 eine
Darstellung gemäß 2 bei
in Easy-Entry-Position befindlicher Rückenlehne, und
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9 eine
Darstellung gemäß 8 bei weggelassenem
Lösehebel.
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Der
in 1 gezeigte Kraftfahrzeugsitz besitzt ein Sitzteil 1 und
eine daran neigungsverstellbar befestigte Rückenlehne 2 mit einer
Kopfstütze 3.
Der Kraftfahrzeugsitz ist in Richtung des Doppelpfeils 4 am
Fahrzeugboden 5 längsverschiebbar
gelagert. Dazu ist auf jeder seiner Längsseiten ein Schienenpaar,
jeweils bestehend aus einer Unterschiene 6 und einer Oberschiene 7 angeordnet.
Die Unterschienen 6 sind am Fahrzeugboden 5, z.B.
durch Verschraubung befestigt, während
die Oberschienen 7 starr mit dem Sitzteil 1 verbunden
und in den Unterschienen 6 längsverschiebbar gelagert sind.
Um eingestellte Längsverstellpositionen
des Kraftfahrzeugsitzes zu fixieren, sind Verriegelungsmittel 8 vorgesehen,
mit denen die Oberschienen 7 an den Unterschienen 6 festgelegt
werden. Zum Lösen
der Verriegelungsmittel 8 ist ein U-förmiger Betätigungsbügel 9 vorgesehen,
dessen Seitenarme 9.1 mit Mitteln zum Entriegeln der Verriegelungsmittel 8 verbunden
sind. Ein Lösen
der Verriegelungsmittel 8 ist auch über einen Bowdenzug 10 möglich, wie
weiter unten noch erläutert
wird.
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Die
Tragstruktur des Sitzteils 1 und der Rückenlehne 2 wird durch
einen Sitzteilrahmen 11 bzw. einen Rückenlehnenrahmen 12 gebildet,
die jeweils als Blechformteile ausgebildet sind. Sitzteilrahmen 11 und
Rückenlehnenrahmen 12 sind
auf beiden Sitzseiten durch aus dem Stand der Technik be kannte,
nicht dargestellte Rastversteller, die eine Schwenkachse 13 definieren,
drehgelenkig miteinander verbunden. Nach dem Lösen der Rastversteller kann
eine auf dem Kraftfahrzeugsitz sitzende Person die Neigung der Rückenlehne 2 in
einem Komfortbereich gegen oder mit der Kraft einer die Rückenlehne 2 nach
vorn vorspannenden Spiralfeder 14 durch Andrücken seines
Rückens
an die Rückenlehne 2 bzw. durch
entsprechendes Nachgeben seines Rückens einstellen. Unter Komfortbereich
der Rückenlehne 2 sind
ihre Neigungseinstellungen zu verstehen, bei denen ein Sitzbenutzer
sich komfortabel an sie anlehnen kann.
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Die
Spiralfeder 14 sitzt konzentrisch auf der Schwenkachse 13,
wobei ihr einer Schenkel 14.1 am Sitzteilrahmen 11 festgelegt
ist, während
ihr anderer Schenkel 14.2 sich an einem rückenlehnenfesten
Anschlagbolzen 15 abstützt,
wie am besten aus 4 hervorgeht.
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Der
Anschlagbolzen 15 läuft
in einer sitzteilfesten Kulisse 16, die auf einem Radius
um die Schwenkachse 13 angeordnet ist. Das hintere Ende 16.1 und
das vordere Ende 16.2 der Kulisse 16 bilden Anschläge für den Anschlagbolzen 15.
Bei Anlage des Anschlagbolzens 15 am hinteren Ende 16.1 der Kulisse 16 befindet
sich die Rückenlehne 2 in
ihrer hintersten Komfortposition gemäß 7, während bei
Anlage des Anschlagbolzens 15 am vorderen Ende 16.2 der
Kulisse 16 die Easy-Entry-Position der Rückenlehne 2 gemäß 8 erreicht
ist.
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Am
vorderen Ende 16.2 der Kulisse 16 ist eine Klemmfeder 17 angeordnet,
deren Ausbildung am besten aus 4 hervorgeht,
in der sie in der Position eingezeichnet ist, die sie gemäß 3 haben würde, wenn
der Sitzteilrahmen 11 nicht weggelassen worden wäre. Die
Klemmfeder 17 hat die Form einer Omegafeder, wobei die
Enden ihrer Federschenkel 17.1 trichterförmig nach
außen
gebogen sind, um das Einrasten des Anschlagbol zens 15 zu erleichtern.
Die Klemmfeder 17 ist am vorderen Ende 16.2 der
Kulisse 16 so angeordnet, dass ihre Schenkel 17.1 frei
federn können.
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Auf
der Schwenkachse 13 ist ein zweiarmiger Lösehebel 18 frei
drehbar gelagert und durch eine Sicherungsscheibe 19 axial
auf der Schwenkachse 13 gesichert. Ein Arm 18.1 des
Lösehebels 18 ragt
in den Schwenkweg des Anschlagbolzens 15 hinein, so dass
dieser an den Arm 18.1 anschlagen kann. In das Ende des
anderen Arms 18.2 des Lösehebels 18 ist
die Seele 20 des weiter oben schon erwähnten Bowdenzugs 10 eingehängt, der
mit den Verriegelungsmitteln 8 der Sitzlängsverstellung
verbunden ist. Die Hülle 21 des
Bowdenzugs 10 ist am lösehebelseitigen
Ende in einem senkrecht vom Sitzteilrahmen 11 abragenden
Schenkel eines sitzteilfesten Laschenblechs 22 festgelegt.
Der Arm 18.2 des Lösehebels 18 ist
teilscheibenförmig
ausgeführt
und besitzt an seiner Peripherie eine Führungsrille 23 für die Seele 20 des
Bowdenzugs 10. Die Führungsrille 23 ist
bogenförmig
ausgeführt,
um den Auszugsweg der Seele 20 bei Betätigung des Lösehebels 18 zu verlängern.
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Nachstehend
wird die Funktionsweise der oben erläuterten Bauteile und Einrichtungen
beschrieben. Ausgangspunkt ist eine mittlere Komfortposition der
Rückenlehne 2,
wie sie in 2 dargestellt ist.
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Aus 2 geht
hervor, dass bei der gezeigten Rückenlehnenposition
der Anschlagbolzen 15 weder an den Enden 16.1 und 16.2 der
Kulisse 16 noch an dem Arm 18.1 des Lösehebels 18 anliegt, wobei
die gezeigte Ruheposition des Lösehebels 18 durch
den Bowdenzug 10 festgelegt ist. Soll die Rückenlehne 2 in
eine andere Position, z.B. in ihre hinterste Komfortposition gemäß 7 verstellt
werden, so sind die Rastversteller zu lösen, so dass ein Sitzinsasse
die Rückenlehne 2 mit
seinem Rücken
gegen die Kraft der Spiralfeder 14 so weit nach hinten
drücken
kann, bis der Anschlagbolzen 15 am hinteren Ende 16.1 der
Kulisse 16 anschlägt.
Nach dem Verriegeln der Rastversteller ist diese Rückenlehnenposition
arretiert.
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Soll
die Rückenlehne 2 aus
ihrer hintersten Komfortposition oder aber auch aus jeder Zwischenposition
in ihre vorderste Komfortposition gemäß 5 verstellt
werden, so sind wieder die Rastversteller zu lösen, und ein Sitzinsasse kann
die Rückenlehne 2 durch
Nachgeben seines Rückens
mit der Kraft der auf den Anschlagbolzen 15 einwirkenden
Spiralfeder 14 nach vorn schwenken lassen.
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Aus 5 geht
hervor, dass die Ruhestellung des Lösehebels 18 so gewählt ist,
dass der Anschlagbolzen 15 beim Erreichen der vordersten
Komfortposition der Rückenlehne 2 gerade
am Hebelarm 18.1 des Lösehebels 18 anliegt
ohne diesen verschwenkt zu haben, d.h. wenn der Anschlagbolzen 15 in
der Kulisse 16 im Bereich von der hinterste Komfortposition
bis zur vordersten Komfortposition verschwenkt wird, wird kein Zug
auf die Seele 20 des Bowdenzugs 10 ausgeübt, wodurch
die Verriegelung der Sitzlängsverstellung
bei allen Komfortpositionen der Rückenlehne 2 verriegelt
bleibt.
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Zur Überführung des
Kraftfahrzeugsitzes in seine Easy-Entry-Position, werden wiederum
die Rastversteller gelöst
und die Rückenlehne 2 wird
unterstützt
durch die Spiralfeder 14 weiter nach vorn gedrückt. Dabei
wird der Lösehebel 18 durch
den anliegenden Anschlagbolzen 15 in Gegenuhrzeigerrichtung
mitgenommen, wodurch Zug auf die Seele 20 des Bowdenzugs 10 ausgeübt wird.
Die Easy-Entry-Position der Rückenlehne 2 ist
erreicht, wenn der Anschlagbolzen 15 am Ende 16.2 der
Kulisse 16 in die Klemmfeder 17 eingerastet ist.
Zu diesem Zeitpunkt ist der Bowdenzug 10 soweit gezogen,
dass die Verriegelungsmittel 8 der Sitzlängsverstellung
gelöst
sind und der Kraftfahrzeugsitz insgesamt weiter nach vorn verschoben
werden kann.
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Die
Easy-Entry-Position der Rückenlehne 2 ist
durch die Kraft der Klemmfeder 17 und die Kraft der Spiralfeder 14 kraftschlüssig arretiert.
Dabei ist die Summe dieser beiden Kräfte so gewählt, dass ein Zug oder ein
Druck auf die Rückenlehne 2 nach
hinten bei in Easy-Entry-Position befindlichem Kraftfahrzeugsitz
zunächst
in einer Längsverstellung
des Kraftfahrzeugsitzes nach hinten resultiert. Erste wenn der Widerstand
gegen eine Längsverschiebung
des Kraftfahrzeugsitzes nach hinten, z.B. beim Erreichend der hintersten
Längsverstellposition,
größer wird,
als die Summe der aus der Klemmfeder 17 und der Spiralfeder 14 resultierenden
Kräfte,
kommt die Rückenlehne 2 bei
weiter auf sie einwirkendem Druck bzw. Zug aus der Arretierung der
Klemmfeder 17 frei und kann gegen die Kraft der Spiralfeder 14 nach
hinten in eine Komfortposition geschwenkt werden. Dadurch kommt
der Anschlagbolzen 15 vom Lösehebel 18 frei, so
dass die Sitzlängsverstellung
wieder verriegelt wird und der Bowdenzug 10 den Lösehebel 18 wieder
in die Ruhestellung gemäß 2 zieht.