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Technisches
Gebiet
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Bei
der Speichereinspritzung oder „Common-Rail-Einspritzung" sind Druckerzeugung
und Einspritzung entkoppelt. Der Einspritzdruck wird unabhängig von
der Motordrehzahl und der Einspritzmenge erzeugt und steht im „Rail" – dem Kraftstoffspeicher – für die Einspritzung
bereit. Einspritzzeitpunkt und Einspritzmenge werden im elektronischen Steuergerät berechnet
und von einem Injektor an jedem Motorzylinder umgesetzt. Der Injektor
hat die Aufgabe, Spritzbeginn und Einspritzmenge einzustellen.
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Neben
der Ansteuerung des Injektors über ein
Piezoelement ist die Ansteuerung des Injektors über ein Magnetventil bekannt.
Während
bei Magnetventilen ausreichend große Ventilhübe zur Verwendung des Magnetventils
als Steuerventil erzeugt werden können, sind bei einer Steuerung
eines Injektors mit einem Piezoelement zusätzliche Maßnahmen zu treffen. Dies hat
den Grund, dass mit einem Piezoelement nur ein sehr geringer Hub
erzeugbar ist, welcher bezüglich
der Länge
des Piezoelements im Promillebereich liegt. Dieser geringe Hub muss
für die Betätigung des
Stellventils beim kontinuierlichen Betrieb des Injektors transformiert
werden. Zu diesem Zweck wird beispielsweise ein hydraulischer Übersetzer
verwendet.
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Im
Stand der Technik werden Steuer- und Leckagemengen des oder der
Injektoren über
einen drucklosen Kraftstoffrücklauf
abgeführt
und in den Kraftstofftank eingespeist. Bei manchen Injektoren für Dieselmotoren
muss das Lecköl
im Injektor jedoch einen definierten Druck haben. Zu diesen Injektoren zählen piezogesteuerte
Common-Rail-Injektoren. Bei diesen Injektoren ist zwischen Piezoaktor
und Steuerventil ein hydraulischer Koppler angeordnet, der den Stellweg
des Piezoaktors vergrößert. Dazu
ist ein Kopplerraum vor handen, dessen Befüllung einen definierten, über dem
Umgebungsdruck liegenden Lecköldruck
erfordert.
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Aus
DE-A 199 52 513 ist ein Kraftstoffeinspritzsystem für Brennkraftmaschinen
mit mindestens einem Injektor, der oder die mit einem drucklosen
Kraftstoffrücklauf
verbunden sind, bekannt. Zwischen dem oder den Injektoren und dem
Kraftstoffrücklauf
sind Mittel zum Aufrechterhalten eines Lecköldrucks in dem oder den Injektoren
vorhanden. Insbesondere sind die Mittel zum Aufrechterhalten eines Lecköldrucks
in dem oder in den Injektoren eines oder mehrerer Druckhalteventile.
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DE-A
101 04 634 bezieht sich auf ein Kraftstoffeinspritzsystem für Brennkraftmaschinen
mit mehreren Injektoren, wobei die Injektoren je einen Hochdruckanschluss
und je einen Niederdruckanschluss aufweisen, wobei die Niederdruckanschlüsse in eine
Sammelleitung münden,
mit einem zwischen Sammelleitung und einem drucklosen Kraftstoffrücklauf angeordneten
Druckhalteventil, wobei die Sammelleitung als Druckspeicher ausgebildet
ist.
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Bei
diesen Kraftstoffeinspritzsystemen nach dem Stand der Technik ist
die Druckbelastung des Druckhalteventils zum Halten des Druckes
auf der Niederdruckseite der Injektoren mit bis zum 20 bar sehr
hoch. Ebenso wird die Sammelleitung (Rücklauf-Rail) sowie der Aktor
und ein gegebenenfalls vorhandener Balg durch diesen Druck hohen
Belastungen ausgesetzt.
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Darstellung
der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzsystem
vermeidet die im Stand der Technik auftretenden Nachteile und ermöglicht eine
Druckentlastung von mehren Systemkomponenten, insbesondere des Aktors
und/oder der Sammelleitung und/oder des Druckhalteventils und/oder
des Balgs. Vorteilhaft ist ferner, dass das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzsystem
für Common-Rail-Systeme
einsetzbar ist, bei denen entweder mindestens ein Druckhalteventil
oder mindestens eine Elektrokraftstoffpumpe den Injektor-Kopplerraum
zur Befüllung
unter einen dafür
notwendigen Druck setzt. Dabei kann gegebenenfalls das Druckhalteventil
entfallen und sich daraus eine Kostenersparnis ergeben, wobei der
Funktionsumfang auch ohne Druckhalteventile beibehalten wird. Weitere
Vorteile des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzsystems
sind, dass keine zusätzlich
bewegten Innenteile benötigt
werden und somit Verschleiß und
ein hoher Fertigungsaufwand vermieden werden. Ferner sind keine
zusätzlichen
Einstellvorgänge
gegenüber
dem Kraftstoffeinspritzsystem nach dem Stand der Technik erforderlich.
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Diese
Vorteile werden erfindungsgemäß erreicht
durch ein Kraftstoffeinspritzsystem für Brennkraftmaschinen mit mehreren
Injektoren, wobei die Injektoren je einen Hochdruckanschluss und
je einen Niederdruckanschluss aufweisen, wobei die Niederdruckanschlüsse in mindestens
eine Sammelleitung münden,
mit einem zwischen der Sammelleitung und einem drucklosen Kraftstoffrücklauf angeordneten Mittel
zum Aufrechterhalten des Kraftstoffdrucks, wobei zwischen dem Niederdruckanschluss
jedes Injektors und dem Mittel zum Aufrechterhalten des Kraftstoffdrucks
mindestens eine Drossel angeordnet ist.
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Durch
die mindestens eine Drossel ist gewährleistet, dass sich der auf
der Niederdruckseite des Injektors notwendige Druck in hohen Lastpunkten
einstellt. Bei kleinen Lastpunkten gewährleistet dies das Mittel zum
Aufrechterhalten des Kraftstoffdrucks. Da durch die Drossel die
hohen Drücke
dargestellt werden, werden nach der Drossel nur noch die geringen
Drücke
des Mittels zum Aufrechterhalten des Kraftstoffdruckes benötigt, was
dann auch die wesentliche Entlastung des gesamten Niederdrucksystems
bewirkt.
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Neben
den oben aufgeführten
Vorteilen hat das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzsystem
den weiteren Vorteil, dass der Fertigungsanspruch für die mindestens
eine Drossel sehr gering ist.
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Bei
einer Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass alle Injektoren über ihre
Niederdruckanschlüsse
mit einer gemeinsamen Sammelleitung verbunden sind. Dabei kann zwischen
der Sammelleitung und dem jeweiligen Injektor eine Verbindungsleitung
vorhanden sein, um die Sammelleitung kurz und von einfacher Geometrie
gestalten zu können.
In der Variante des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzsystems
mit einer einzigen Sammelleitung für alle Injektoren genügt es, eine
Drossel zwischen dem Niederdruckanschluss des Injektors und dem
Mittel zum Aufrechterhalten des Kraftstoffdrucks, insbesondere in
der gemeinsamen Sammelleitung, vorzusehen.
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Bei
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung sind mehrere Sammelleitungen
vorgesehen. Beispielsweise kann jeweils einer Zylinderbank eines V-Motors
eine eigene Sammelleitung zugeordnet sein. Dies Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzsystems
hat gegebenenfalls Vorteile hinsichtlich des benötigten Bauraums und der Kosten
für die
Verbindung der Niederdruckanschlüsse der
Injektoren mit der jeweiligen Sammelleitung. Der Einsatz mehrerer
voneinander unabhängiger
Sammelleitungen erfordert die Anordnung mindestens einer Drossel
pro Sammelleitung zwischen dem Niederdruckanschluss des jeweiligen
Injektors und des jeweiligen Mittels zum Aufrechterhalten des Kraftstoffdrucks,
insbesondere die Anordnung jeweils einer Drossel in jeder Sammelleitung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Mittel zum Aufrechterhalten des
Kraftstoffdrucks ein Druckhalteventil. Druckhalteventile sind bewährte und
ausgereifte Komponenten, auf die zurückgegriffen werden kann. Vorzugsweise
wird bei dem erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzsystem
mit Druckhalteventil eine Drossel vor dem injektorseitigen Eingang
des Druckhalteventils angeordnet. Auch mit der vor dem Druckhalteventil
positionierten Drossel bleibt der Funktionsumfang des Druckhalteventils
erhalten, wobei sich jedoch eine Druckentlastung des Druckhalteventils
im Vergleich zum Stand der Technik einstellt. Durch die Drossel
ergibt sich ferner eine Druckentlastung weiterer Systemkomponenten,
insbesondere der Sammelleitung, des Aktors und des Balgs.
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Der
Balg ist derart ausgebildet, dass er den Axialhub des Aktors zur
Steuerung des Injektors, insbesondere eines Piezoaktors, aufnehmen
kann. Hierbei ist der Balg fest mit dem Aktor und der Aktorbohrung
verbunden, so dass eine fluiddichte Abdichtung des Aktormoduls gegenüber den
anderen Bereichen des Injektors erreicht wird.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Mittel zum Aufrechterhalten des
Kraftstoffdruckes eine Elektrokraftstoffpumpe. Elektrokraftstoffpumpen
sind im Stand der Technik bekannte und bewährte Pumpen, die im Tank eines
Kraftfahrzeuges in Modulbauweise ausgeführt, angeordnet sind und die
insbesondere bei Verbrennungskraftmaschinen eingesetzt werden, um
diesen in allen Betriebszuständen
ausreichend Kraftstoff zuzuführen.
Vorzugsweise ist bei dem erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzsystem
mit Elektrokraftstoffpumpe eine Drossel in der Sammelleitung vor
der Elektrokraftstoffpumpe angeordnet. Bei dieser Variante der vorliegenden
Erfindung ist der Funktionsumfang auch ohne Druckhalteventil vorhanden, so
dass kein Druckhalteventil erforderlich ist und somit Kosten eingespart
werden können.
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Bei
einer Variante der Erfindung werden die Hochdruckanschlüsse der
Injektoren von mindestens einem Common-Rail mit Kraftstoff versorgt,
so dass die Vorteile des erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzsystems
auch bei so genannten Common-Rail-Einspritzsystemen zum Tragen kommen.
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In
Ergänzung
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Injektoren jeweils ein Piezoelement
zur Steuerung des Injektors und einen hydraulischen Übersetzer
zur Übersetzung
des Piezoelement-Hubes enthalten. Über dieser Ausgestaltung der
Erfindung ist der Piezoelement-Hub
vorzugsweise über ein
Hydraulikmedium, insbesondere Kraftstoff, in einem Kopplerraum des
hydraulischen Übersetzers auf
eine Injektornadel übertragbar,
wobei der Kopplerraum über
die mindestens eine Drossel mit dem Hydraulikmedium befüllbar ist.
Durch die im erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzsystem
vorhandene mindestens eine Drossel zwischen dem Niederdruckanschluss
des Injektors und dem Mittel zum Aufrechterhalten des Kraftstoffdrucks
(insbesondere dem Druckhalteventil oder der Elektrokraftstoffpumpe)
stellt sich der zur Befüllung
des Kopplerraums notwendige Druck in hohen Lastpunkten ein. Bei
kleinen Lastpunkten gewährleistet
dies das Druckhalteventil bzw. die Elektrokraftstoffpumpe. Da durch
die Drossel die hohen Kopplerbefüllungsdrücke dargestellt
werden, werden nach der Drossel nur nach die geringen Drücke des
Druckhalteventils bzw. der Elektrokraftstoffpumpe benötigt, was
dann auch die wesentliche Entlastung des gesamten Niederdrucksystems
bewirkt. Mit der Wahl des Drosseldurchmessers, des Druckhalteventil-Öffnungsdrucks
bzw. des Drucks des Elektrokraftstoffpumpe kann im Bedarfsfall der
Druck für
die Kopplerfüllung
appliziert werden.
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Zeichnung
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Anhand
der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
eines Kraftstoffeinspritzsystems gemäß dem Stand der Technik,
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2 ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspritzsystem
mit Elektrokraftstoffpumpe,
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3 ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspritzsystem
mit Druckhalteventil und
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4 einen Schnitt durch einen
Kraftstoffinjektor, der über
einen Hochdrucksammelraum (Common Rail) mit unter hohem Druck stehenden
Kraftstoff beaufschlagt ist und durch einen als Piezoaktor ausgebildeten
Aktor angesteuert wird.
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Ausführungsvarianten
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1 zeigt eine schematische
Darstellung eines Kraftstoffeinspritzsystems nach dem Stand der Technik.
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Dabei
handelt es sich um ein Kraftstoffeinspritzsystem mit sechs Zylindern 1,
die schematisch als Kreise dargestellt sind. Jedem Zylinder 1 ist
jeweils ein (nicht dargestellter) Injek tor zugeordnet, der einen
Niederdruckanschluss 2 aufweist. Die Niederdruckanschlüsse 2 münden in
eine Sammelleitung 3. Dabei ist die Sammelleitung 3 als
Druckspeicher ausgebildet, in dem der auf der Niederdruckseite des
Injektors benötigte
Druck gehalten wird. Die Sammelleitung 3 steht über ein
schematisch dargestelltes Druckhalteventil 4 mit dem drucklosen
Kraftstoffrücklauf 5 in
Verbindung, so dass in allen Injektoren ein gleicher, über dem
Umgebungsdruck liegender Kraftstoffdruck vorhanden ist. Beispielsweise öffnet sich das
Druckhalteventil erst ab einem Druck von 10 bar, so dass der Kraftstoffdruck
in der Sammelleitung 3 mindestens 10 bar beträgt.
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2 zeigt ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspritzsystem
mit Elektrokraftstoffpumpe.
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Eine
in 2 nur schematisch
angedeutete Verbrennungskraftmaschine 36 umfasst sechs
Zylinder 1, die jeweils über einen in 4 näher
dargestellten Kraftstoffinjektor 38 mit unter hohem Druck stehenden
Kraftstoff beaufschlagt werden. Die in Fig. näher dargestellten Kraftstoffinjektoren
werden im Zylinderkopfbereich 37 der Verbrennungskraftmaschine 36 angeordnet.
Zwischen der Sammelleitung 3 und dem drucklosen Kraftstoffrücklauf 5,
der mit einem Kraftstofftank 35 eines Fahrzeugs in Verbindung steht,
ist in dieser Ausführungsvariante
der Erfindung als Mittel zum Aufrechterhalten des Kraftstoffdruckes eine
Elektrokraftstoffpumpe 6 angeordnet. Ferner befindet sich
in der Sammelleitung 3 vor der Elektrokraftstoffpumpe 6 eine
Drossel 7. Bei dieser Kombination von Drossel 7 und
Elektrokraftstoffpumpe 6 wird kein Druckhalteventil benötigt, um
den Kraftdruck auf der Niederdruckseite der Injektoren aufrechtzuerhalten.
Ferner muss die Elektronikkraftstoffpumpe 6 nur Kraftstoff
mit einem geringen Druck fördern.
Beispielsweise genügt
bei einem Querschnitt der Drossel 7 von 0,5 mm eine 5 bar-Elektrokraftstoffpumpe 6.
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3 zeigt ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspritzsystem
mit Druckhalteventil.
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Die
Verbrennungskraftmaschine 36 kann z.B. als 6-Zylinderverbrennungskraftmaschine
ausgestaltet sein, wobei die Ausführungsvariante als 6-Zylindermotor
nur beispielhaft dargestellt ist. Entsprechend der Auslegung können mit
dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffeinspritzsystem auch Verbrennungskraftmaschinen mit vier, fünf, acht
oder 10 bzw. 12 Zylindern versorgt werden. Zwischen der Sammelleitung 3 und
dem drucklosen Kraftstoffrücklauf 5,
der in den Kraftstofftank 35 eines Kraftfahrzeugs mündet, ist
in dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung als Mittel zum Aufrechterhalten des Kraftstoffdrucks
ein Druckhalteventil 8 vorgesehen. Ferner befindet sich
in der Sammelleitung 3 vor dem Druckhalteventil 8 eine
Drossel 7. Bei dieser Kombination von Drossel 7 und
Druckhalteventil 8 wird das Druckhalteventil 8 druckentlastet,
so dass es einen geringeren Öffnungsdruck
aufweisen kann. Beispielsweise genügt bei einer Drossel 7 mit
einem Quer schnitt von 0,5 mm ein 5 bar-Druckhalteventil, um den
erforderlichen Kraftstoffdruck auf der Niederdruckseite der Injektoren aufrechtzuerhalten.
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Der
Darstellung gemäß 4 ist ein Kraftstoffinjektor
entnehmbar, der mit einem Hochdruckspeicherraum (Common Rail) in
Verbindung steht und welcher über
einen als Piezoaktor ausgeführten Aktor
betätigbar
ist.
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Der
in 4 dargestellte Kraftstoffinjektor 38 umfasst
ein Hochdrucksystem 9 sowie ein Niederdrucksystem 10.
Die Betätigung
des Kraftstoffinjektors 38 erfolgt über einen Aktor 11,
der in der Darstellung gemäß 4 mit einem schematisch
angedeuteten Piezo-Kristallstapel 12 versehen
ist, welcher sich bei Bestromung längt. Der Piezo-Kristallstapel 12 wirkt
auf einen Stellkolben 18. Der Stellkolben 18 beaufschlagt
einen hydraulischen Übersetzer 13.
Der hydraulische Übersetzer 13 verstärkt den
nur geringen Hub des Piezo-Kristallstapels 12 bei
Bestromung des Aktors 11. Der hydraulische Übersetzer 13 umfasst
einen Betätigungskolben 15,
dessen Stirnfläche 16 in
den hydraulischen Kopplungsraum 14 des hydraulischen Übersetzers 13 hineinragt.
Der Piezo-Kristallstapel 12 des Aktors 11 und
der Kopplungsraum 14 des hydraulischen Übersetzers 13 können sowohl
von einer dünnen
Wand 43 als auch von einem Faltenbalg 42 umschlossen
sein, mit welchen die Relativbewegung des Piezo-Kristallstapels 12 bei
dessen Bestromung und des mit diesem verbundenen Stellkolbens 18 relativ
zum hydraulischen Kopplungsraum 14 ermöglicht wird.
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Bei
Einsatz eines Faltenbalges 42 wird einerseits eine Relativbewegung
des Piezo-Kristallstapels 12 zum
hydraulischen Kopplungsraum 14, der in das Gehäuse des
Kraftstoffinjektors 31 integriert ist und andererseits
eine Abdichtung zwischen den relativ zueinander bewegbaren Komponenten 12 und 14 erreicht.
Der hydraulische Kopplungsraum 14 ist von einem Gehäuse 44 umschlossen,
und mit dem Kopplungsraumdruck pK beaufschlagt.
Von einem Systemraum 20, welcher sowohl den Piezo-Kristallstapel 12 als
auch den hydraulischen Übersetzer 13, 44 umschließt, erstreckt
sich der Niederdruckanschluss 2 zur Sammelleitung 3.
In die Sammelleitung 3 münden gemäß der Darstellung in den 2 und 3 die jeweiligen Niederdruckanschlüsse 2 der
weiteren Zylinder 1 der Verbrennungskraftmaschine 36.
Die Sammelleitung 3 erstreckt sich zu dem Mittel zum Aufrechterhalten
des Kraftstoffdruckes, welches gemäß den in den 2 und 3 schematisch
angedeuteten Ausführungsvarianten
entweder als ein Druckhalteventil 8 ausgebildet sein kann
oder durch die Elektrokraftstoffpumpe 6 zur Kraftstoffversorgung
der Verbrennungskraftmaschine 36 oder zur Beaufschlagung
einer Hochdruckpumpe 34 gebildet werden kann. In der Sammelleitung 3,
in welche die jeweiligen Niederdruckanschlüsse 2 der Zylinder 1,
ausgehend von den Kraftstoffinjektoren 38 münden und
den Mitteln 6, 8 zum Aufrechterhalten des Kraftstoffdruckes
im Systemraum 20 ist das Drosselelement 7 aufgenommen.
Der Niederdruckanschluss 2 kann zum Beispiel als eine Verschraubung 17 ausgebildet
sein, so dass bei den innerhalb des Systemdruckraumes 20 herrschenden
Drücken
eine leckagefreie Abdichtung zwischen dem Systemraum 20 und
in dem Niederdruckanschluss 2 gewährleistet ist.
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Gemäß der Darstellung
in 4 umfasst der hydraulische Übersetzer 13 ein
Gehäuse 44,
welches den hydraulischen Kopplungsraum 14 begrenzt. Das
Gehäuse 44 stützt sich
einerseits über eine
Schraubenfeder an einer am Stellkolben 18 des Aktors 11 aufgenommenen
Stützscheibe
ab und das andererseits über
eine weitere Schraubenfeder vorgespannt an einer Stützscheibe,
die am Betätigungskolben 15 aufgenommen
ist. Der Durchmesser des Stellkolbens 18 ist größer bemessen
als der Durchmesser des Betätigungskolbens 15,
so dass eine hydraulische Druckübersetzung
durch Zwischenschaltung des hydraulischen Kopplungsraums 14 erreicht wird.
Der Betätigungskolben 15 wirkt
auf einen Führungskolben 23.
Der Führungskolben 23 seinerseits ist
in einem Ablaufkanal 22 geführt, welcher im Gehäuse 39 des
Kraftstoffinjektors 38 vorgesehen ist. Über den Ablaufkanal 22 sind
der Systemraum 20 sowie der Steuerraum 24 miteinander
verbunden. Der Ablaufkanal 22, der den Systemraum 20 sowie
den Steuerraum 24 miteinander verbindet, wird über ein Schließelement 19 verschlossen
bzw. freigegeben. Das Schließelement 19 ist
in der Darstellung gemäß 4 in seine Schließstellung,
d.h. seinen Schließelementsitz 21 gestellt,
welcher an der Mündungsstelle
des Ablaufkanals 22 in den Steuerraum 24 ausgebildet
ist. An einer Stirnseite ist das beispielsweise halbkugelförmig ausbildbare
Schließelement 19 über ein
Federelement 26 vorgespannt. Das Federelement 26,
bei es sich um eine Tellerfeder handeln kann, stützt sich auf einer Stirnseite 29 eines
nadelförmig
ausgebildeten Einspritzventilglieds 27 ab. Der Steuerraum 24 ist über eine
Hochdruckleitung, die an einem der Hochdruckanschlüsse 40 eines
Hochdrucksammelraums 31 (Common Rail) angeschlossen ist,
stets mit unter hohem Druck stehenden Kraftstoff beaufschlagt. Der
Hochdrucksammelraum 31 wird seinerseits über eine
Versorgungsleitung 32 über
eine Hochdruckpumpe 34 mit unter hohem Druck stehendem
Kraftstoff beaufschlagt und speichert diesen. Der Hochdruckpumpe 34 kann-
je nach Konfiguration des Einspritzsystems der Verbrennungskraftmaschine 36 – eine als
Vorförderpumpe wirkende
Elektrokraftstoffpumpe 6 vorgeschaltet sein.
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Der
Systemraum 20 des Kraftstoffinjektors 38 auf dessen
Niederdruckseite 10 kann einerseits durch eine dünnwandig
ausgebildete Wand 43 begrenzt sein, andererseits kann der
Systemraum 20 auch durch einen Faltenbalg 42 abgedichtet
sein. Insbesondere die Ausbildung einer Begrenzung des Systemraums 20 über einem
verformbaren Faltenbalg 42 bietet in vorteilhafter Weise
die Möglichkeit, Längungen
bei Bestromung des Aktors 11 aufgrund einer Längenausdehnung
des Piezo-Kristallstapels 12 auszugleichen unter gleichzeitiger
Aufrechterhaltung der Abdichtwirkung. Über den im Systemraum 20 herrschenden
Druck erfolgt eine Befüllung
des hydraulischen Kopplungsraums 14. Zwischen dem Gehäuse 44,
welches den hydraulischen Kopplungsraum 14 umschließt, und
dem Betätigungskolben 15 sowie
dem Stellkolben 18 sind Spalte ausgebildet, über welche
das Kraftstoffvolumen auf der Niederdruckseite 10 des Kraftstoffinjektors 38 auch
zur Erstbefüllung
des hydraulischen Kopplungsraums 14 in diesen eintritt.
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Zunächst wird
der Fall betrachtet, indem das in Fig. dargestellte Kraftstoffeinspritzsystem
für direkt einspritzende
Verbrennungskraftmaschinen ein Druckhalteventil 8 auf der
Niederdruckseite 10 des Kraftstoffinjektors 38 umfasst.
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Wird
bei einem solcherart konfigurierten Kraftstoffeinspritzsystem für direkt
einspritzende Verbrennungskraftmaschinen 36 der Steuerraum 24 über die
Bestromung des Aktors 11 druckentlastet, strömt aus dem
Steuerraum 24 Kraftstoff über den Ablaufkanal 22 in
den Systemraum 20 über.
Vom Systemraum 20 aus strömt das aus dem Steuerraum 24 abgesteuerte
Kraftstoffvolumen über
den Anschluss 17 in den Niederdruckanschluss 2 über. Sämtliche
Niederdruckanschlüsse 2 der
Kraftstoffinjektoren 38 münden in die Sammelleitung 3.
Die weiteren Kraftstoffinjektoren 38 der Verbrennungskraftmaschine 36 sind
in 4 nur schematisch
angedeutet. In der Sammelleitung 3 ist die Drossel 7 vor dem
injektorseitigen Eingang 41 des Druckhalteventils 8 aufgenommen.
Durch die Drosselstelle 7 in der Sammelleitung 3 kann
in vorteilhafter Weise gewährleistet
werden, dass sich der zur Befüllung
des hydraulischen Kopplungsraums 14 notwendige Druck in
hohen Lastpunkten einstellt. Bei niedrigen Lastpunkten hingegen
kann das zur Befüllung
des hydraulischen Kopplungsraums 14 notwendige Druckniveau über das
Druckhalteventil 8 aufgebracht werden. Bei niedrigen Lastpunkten
ist das Druckniveau auf der Niederdruckseite 10 des Kraftstoffinjektors 38 im
Systemraum 20 so bemessen, dass eine Befüllung des
hydraulischen Kopplungsraums 14 über die Spalte zwischen dem
Gehäuse 44 und
dem Stellkolben 18 einerseits sowie über den Spalt zwischen dem
Betätigungskolben 15 und
dem Gehäuse 44 des Druckübersetzers 13 andererseits
erfolgen kann. In niedrigen Lastpunkten herrschen nach der Drossel 7 nur
noch die geringen Drücke,
die durch das Druckhalteventil erzeugbar sind, wodurch die wesentliche Entlastung
der Niederdruckseite 10 des Kraftstoffinjektors 38 erreicht
wird. Mit der Dimensionierung des Drosseldurchmessers der Drosselstelle 7,
oder des Öffnungsdrucks
des Druckhalteventils 8 – in dieser Konfiguration eines
Kraftstoffeinspritzsystems – kann im
Bedarfsfall der für
die Befüllung
des hydraulischen Kopplungsraums 14 über den Systemraum 20 erforderlich
Druck eingestellt werden.
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In
der oben beschriebenen Ausführungsvariante
eines Kraftstoffeinspritzsystems für Verbrennungskraftmaschinen
erfolgt die Förderung
von Kraftstoff aus dem Kraftstofftank 35 zu Hochdruckpumpe 34,
in der eine Kompression des Kraftstoffs auf einen sehr hohen Druck
von etwa 1500 bar und mehr erfolgt, über eine erste Kraftstoffzuleitung 8.1.
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Ist
gemäß einer
Variante eines Kraftstoffeinspritzsystems eine Elektrokraftstoffpumpe 6,
welches in diesem Fall das Mittel zum Halten des Druckes darstellt,
vorgesehen, so erfolgt bei einer Druckentlastung des Steuerraums 24 durch
Bestromung des Aktors 11 ein Abströmen von Kraftstoffvolumen aus dem
Steuerraum 24 in den Systemraum 20 analog zur
oben dargestellten Ausfuhrungsvariante eines Kraftstoffsystems mit
Druckhalteventil 8. Vom Systemraum 20 strömt der Kraftstoff über den
Anschluss 17 in den Niederdruckanschluss 2, was
für sämtliche Kraftstoffinjektoren 38 gilt,
die entsprechend der Zylinderzahl der mit Kraftstoff zu versorgenden
Verbrennungskraftmaschine 36 an dieser vorgesehen sind.
In diesem Falle ist in der Sammelleitung 3, in welche sämtliche
Niederdruckanschlüsse 2 der
Kraftstoffinjektoren 38 münden, ebenfalls eine Drosselstelle 7 ausgebildet.
Die Drosselstelle 7 befindet an der Mündungsstelle sämtlicher
Niederdruckanschlüsse 2 in
die Sammelleitung 3 vor dem eingangsseitigen Ende 41 der
als Vorlaufförderpumpe
dienenden Elektrokraftstoffpumpe 6. Die Elektrokraftstoffpumpe 6 fördert Kraftstoff
aus dem Kraftstofftank 35 und über die zweite Kraftstoffzuleitung 6.1 zur
Hochdruckpumpe 34. Die Hochdruckpumpe 34 wiederum beaufschlagt
den Hochdrucksammelraum 31 (Common Rail) über die
Versorgungsleitung 32 mit unter sehr hohem Druck stehenden
Kraftstoff. Das Kraftstoffniveau liegt im Bereich zwischen etwa
1500 und 1600 bar.
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In
diesem Falle wird durch die Drosselstelle 7 bei hohen Lastpunkten
erreicht, dass sich aufgrund des im Systemraum 10 herrschenden
Druckes eine Befüllung
des hydraulischen Kopplungsraums 14 über die Leckspalte zwischen
dem Verdrängerkolben 18 und
dem Gehäuse 44 bzw.
dem Betätigungskolben 15 und
dem Gehäuse 44 einstellt.
Bei kleinen Lastpunkten kann der zur Befüllung des Kopplers notwendige
Druck durch die als Vorförderaggregat dienende
Elektrokraftstoffpumpe 6 aufrechterhalten werden. Dadurch
herrschen nach der Drosselstelle 7 nur noch die geringen
Drücke
der Elektrokraftstoffpumpe, die etwa zwischen 3 und 8 bar liegen
können. Dadurch
lässt sich
eine wesentliche Entlastung der Niederdruckseite 10 des
Kraftstoffinjektors 10 erreichen. Durch die Wahl des Durchmessers
der Drosselstelle 7 in der Sammelleitung 3 bzw.
des Förderdrucks
der Elektrokraftstoffpumpe 6 kann im Bedarfsfall der Druck
im Systemraum 20 zur Befüllung des hydraulischen Kopplungsraums 14 durch
dessen Führungsspalte
verändert
werden. Wird eine Elektrokraftstoffpumpe 6 zusammen mit
einer Hochdruckpumpe 34 eingesetzt, so dient die dem Kraftstofftank zugeordnete
Elektrokraftstoffpumpe 6 als Vorförderaggregat für die Hochdruckpumpe 34,
die nicht selbstansaugend ausgebildet ist. Die Versorgungsleitung 6.1 zweigt
in diesem Falle von der Kraftstoffleitung, die dem Kraftstofftank 35 zugeordnet
ist, ab und führt zur
Hochdruckpumpe 34.
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Durch
die Auslegung des Drosseldurchmessers der Drossel 7 in
der Sammelleitung 3, der Einstellung des Öffnungsdruckes
des Druckhalteventils 8 bzw. des Förderdrucks der Elektrokraftstoffpumpe 6 können unterschiedliche
Befülldrücke zur
Befüllung des
hydraulischen Kopplungsraums 14 des hydraulischen Übersetzers 13 je
nach Erfordernis, voreingestellt werden.
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Durch
die erfindungsgemäß vorgeschlagene Aufnahme
einer Drosselstelle 7 in der Sammelleitung 3 kann
sowohl eine Elektrokraftstoffpumpe 6 als auch ein Druckhalteventil 8 hinsichtlich
seiner Druckbelastung in hohen Lastpunkten der Verbrennungskraftmaschine 36 mechanisch
entlastet werden, was eine wesentliche Entlastung des Niederdrucksystems 10 des
Kraftstoffinjektors 38 zur Folge hat. Das Druckhalteventil 8 sowie
die Elektrokraftstoffpumpe 6 können daher hinsichtlich ihrer
Festigkeit kleiner dimensioniert werden. Insbesondere wird durch
die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung
vermieden, zusätzlich
zu fertigende bzw. zu bewegende mechanische Komponenten einzusetzen,
wodurch auch Einstellvorgänge
an diesen zusätzlich
vorzusehenden Innenteilen entfallen können.
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- 1
- Zylinder
- 2
- Niederdruckanschluss
- 3
- Sammelleitung
- 4
- Druckhalteventil
- 5
- Kraftstoffrücklauf
- 6
- Elektrokraftstoffpumpe
- 6.1
- erste
Versorgungsleitung
- 7
- Drossel
- 8
- Druckhalteventil
- 8.1
- zweite
Versorgungsleitung
- 9
- Hochdrucksystem
Kraftstoffinjektor
- 10
- Niederdrucksystem
-
- Kraftstoffinjektor
- 11
- Aktor
- 12
- Piezo-Kristallstapel
- 13
- hydraulischer Übersetzer
- 14
- hydraulischer
Kopplungsraum
- pK
- Kopplungsraumdruck
- 15
- Betätigungskolben
- 16
- Stirnfläche Betätigungskolben
- 17
- Anschluss
- 18
- Stellkolben
- 19
- Schließelement
- 20
- Systemraum
- 21
- Schließelement-Sitz
- 22
- Ablaufkanal
- 23
- Führungskolben
- 24
- Steuerraum
- 25
- Steuerraum-Zulauf
- 26
- Federelement
- 27
- Einspritzventilglied
- 29
- Stirnseite
Einspritzventilglied
- 31
- Hochdrucksammelraum
-
- (Common
Rail)
- 32
- Vorsorgungsleitung
- 34
- Hochdruck-Pumpe
- 35
- Kraftstofftank
- 36
- Verbrennungskraftmaschine
- 37
- Zylinderkopfbereich
- 38
- Kraftstoffinjektor
- 39
- Gehäuse
- 40
- Hochdruckanschlüsse
- 41
- injektorseitiger
Eingang von 6, 8
- 42
- Faltenbalg
- 43
- Wandung
- 44
- Gehäusekopplungsraum