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Die
Erfindung betrifft einen aus natürlichem oder
synthetischem Material bestehenden Billardball von definiertem Gewicht
und Kugeldurchmesser.
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Billardbälle wurden
zuerst aus Holz, später dann
aus Elfenbein gefertigt. Elfenbein-Billardbälle bieten zwar hervorragende
Spieleigenschaften, werden aber wegen der enormen Schwierigkeiten
bei der Elfenbeinbeschaffung und auch wegen ihrer hohen, kostenaufwendigen
Herstellung nur noch ganz ausnahmsweise verwendet. Hinzu kommt in
diesem Zusammenhang, dass durch die heutigen strengen Billardball-Normvorschriften
die Herstellung von Billardbällen
von im wesentlichen gleicher Größe und gleichem
Gewicht in größerer Stückzahl nahezu
unmöglich
gemacht wird, wenn mit Elfenbein gearbeitet wird.
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Seit
langem werden deswegen bereits Billardbälle aus synthetischem Material
hergestellt, mit welchem sich die Ballnormen leichter einhalten
lassen und eine weitaus kostengünstigere
Produktion möglich
ist. Die in großen
Stückzahlen
unter verhältnismäßig geringem
Kostenaufwand herstellbaren Billardbälle aus Kunstharzmaterial weisen
eine sehr harte Oberfläche
auf, sind jedoch in ihrem Inneren verhältnismäßig elastisch. Die bisher bekannt
gewordenen Billardbälle
aus Kunstharzmaterial oder ähnlichem
synthetischem Material (z.B. US-2 223 394), aber auch aus natürlichem
Material wie z.B. Holz, sind, abgesehen von einer dünnen harten
Oberflächenschicht,
Vollkugeln aus einem Material von im wesentlichen homogen verteilter
Dichte. Es lassen sich mit diesen bekann ten Billardbällen nicht
alle jene hervorragenden Spieleigenschaften erreichen, die mit Elfenbein-Billardbällen erzielt
werden, insbesondere was die Effetwirkung angeht, also Drehbewegungen,
in welche die Kugeln versetzt werden, wenn der Billardspieler sie
mit dem Queue an einem anderen Punkt als zur Mitte hin trifft und
so beim Stoß insbesondere
die seitliche Laufrichtung und das Laufverhalten des Spielballes
beeinflusst.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, aus natürlichem oder synthetischem
Material bestehende Billardbälle
zu schaffen, deren Spieleigenschaften im wesentlichen denjenigen
von idealen Elfenbeinbällen
entsprechen, insbesondere was die Erzielung einer höheren Effetwirkung
betrifft.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung, die sich auf einen Billardball der eingangs genannten
Art bezieht, wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Material unter
Einhaltung der definierten Ballgewichts- und -durchmesservorschrift
eine inhomogene Dichte aufweist und zwar derart, dass sie von der
Kugelmitte zur Kugeloberfläche
hin radial in allen Richtungen in im wesentlichen gleicher Weise
zunehmend ist. Der Billardball nach der vorliegenden Erfindung weist
in Bezug auf seine durch den Kugelmittelpunkt, also durch den Schwerpunkt
verlaufende Drehachse ein höheres
Massenträgheitsmoment
auf als ein gewichts- und volumenmäßig entsprechender Billardball
mit homogener Dichte. Auf Grund dieses höheren Massenträgheitsmoments
wird beim Rotieren des Billardballes das Drehmoment erhöht, wodurch
dem Spielball oder Stoßball
vom Billardspieler ein höherer
Effet gegeben werden kann, als dies bei einem von der definierten
Norm her vergleichbaren Billardball mit homogener Dichteverteilung
der Fall wäre.
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Der
Billardball nach der vorliegenden Erfindung kann so ausgebildet
sein, dass seine Dichte von der Kugelmitte bis zur Kugeloberfläche radial kontinuierlich
zunehmend ist. Er kann aber auch so aufgebaut sein, dass seine Dichte
radial von der Kugelmitte zur Kugeloberfläche hin stufenweise zunehmend
ist. Das Material des Billardballs kann somit entsprechend einer
zunehmenden Dichte von innen nach außen geschichtet sein.
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Eine
relativ einfache und von ihren Eigenschaften doch vorteilhafte Ausführungsform
eines Billardballes nach der Erfindung besteht aus einem Kern aus
einem ersten Material und einem diesen Kern unmittelbar umhüllenden
Kugelschalenteil aus einem zweiten Material, das eine höhere Dichte
als das erste Material hat.
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Wesentlichen
bei allen gewählten
Materialdichteverteilungen ist, dass sie so abgestimmt sind, dass
die das Gewicht und den Durchmesser betreffenden Billardball-Normvorschriften
eingehalten werden.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
dass das außen
liegende Material mit der höchsten
Dichte eine dünne,
gehärtete
integrale Oberflächenschicht
aufweist, um dem Billardball außen
eine hohe Widerstandsfähigkeit
gegen die während
des Spiels auftretenden, hohen Stoßbeanspruchungen zu verleihen.
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Vorteilhafte
Einsatzmöglichkeiten
des erfindungsgemäß ausgebildeten
Billardballes bestehen außer
bei den gebräuchlichen
klassischen Karambolage-Billardspielarten, dort vor allem als Spielball, beispielsweise
auch im Kunststoß-
und Trainingsbereich. Auch für
das Pool-Billard und den Snooker ist der erfindungsgemäße Billardball
insbesondere als Stoßball
vorteilhaft verwendbar.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von drei jeweils in einer Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert:
Es zeigen:
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1 eine schematische Zentralquerschnittsansicht
eines erfindungsgemäßen Billardballs
mit von innen nach außen
kontinuierlich anwachsender Dichte,
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2 eine schematische Zentralquerschnittsansicht
eines erfindungsgemäßen Billardballs
mit von innen nach außen
stufenweise anwachsender Dichte, und
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3 eine schematische Zentralquerschnittsansicht
eines erfindungsgemäßen Billardballs
mit einem Kern und einem diesen Kern umhüllenden Teil, wobei die Dichte
des Kernes niedriger als diejenige des diesen umhüllenden
Teiles ist.
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In 1 ist eine erste vorteilhafte
Ausführungsvariante
eines als Vollkugel ausgebildeten Billardballs 1 nach der
Erfindung in einer Ansicht eines durch die Kugelmitte 2 verlaufenden
Querschnitts dargestellt. Der Billardball 1 hat ein definiertes
Gewicht und einen definierten Kugeldurchmesser, die beide einer
festgelegten Normvorschrift entsprechen, z.B. für das klassische Karambolagebillard
einem Gewicht von 200 g und einem Durchmesser von 61,5 mm mit festgelegten
Toleranzen. Das Material, aus dem der Billardball 1 besteht,
weist eine von der Kugelmitte 2 radial nach außen bis
zur Kugeloberfläche 3 in
allen Richtungen kontinuierlich und in gleicher Weise anwachsende
Dichte auf, was in 1 durch die
nach außen
stetig zunehmende Punktedichte bildhaft zum Ausdruck gebracht ist.
Der in 1 dargestellte
Billardball 1 wird zweckmäßig aus einem synthetischen
Material z.B. auf Kunstharzbasis gefertigt, da sich damit eine stetige
Materialdichteänderung
verhältnismäßig einfach
realisieren läßt. Im in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
weist der Billardball 1 über seine gesamte Kugeloberfläche 3 eine
dünne,
gehärtete
integrale Oberflächenschicht 4 auf,
welche den enormen mechanischen Belastungen beim Spiel widerstehen
kann.
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2 zeigt ebenfalls in Zentralquerschnittsansicht
eine zweite vorteilhafte Ausführungsvariante eines
als Vollkugel ausgebildeten Billardballs 5 nach der Erfindung.
Was die Gewichts- und Durchmesserdefinition betrifft, so stimmt
der Billardball 5 mit demjenigen in 1 überein.
Das Material, aus dem der Billardball 5 besteht, weist
eine von der Kugelmitte 6 radial nach außen bis
zur Kugeloberfläche 7 in
allen Richtungen stufenweise in gleicher Weise anwachsende Dichte
auf, was in 1 durch
die nach außen in
Schritten zunehmende Punktedichte bildhaft zum Ausdruck gebracht
ist. Das Material der Billardkugel 5 besteht im Ausführungsbeispiel
aus vier Schichten 9 bis 12, die von innen nach
außen
eine zunehmende Dichte aufweisen und von denen die innerste Schicht 9 einen
Kern bildet. Jede der vier Schichten 9 bis 12 weist
in sich eine gleichbleibende Materialdichte auf. Wie in dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
weist auch der in 2 dargestellte
Billardball 5 über
seine ganze Kugeloberfläche 7 eine
dünne,
gehärtete
integrale Oberflächenschicht 8 auf,
wobei in diesem Fall die Oberflächenschicht 8 mit
der äußersten
Schicht 12 integriert ist.
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Desgleichen
in Zentralquerschnittsansicht zeigt 3 eine
dritte vorteilhafte Ausführungsvariante
eines als Vollkugel ausgebildeten Billardballs 13 nach
der vorliegenden Erfindung. Die Gewichts- und Durchmesserdefinitionen
des Billardballs 13 sollen auch hier denjenigen des Billardballs
in 1 entsprechen. Das
Material des Billardballs 13 weist eine von der Kugelmitte 14 radial
nach außen
in allen Richtungen an einer Stufe in gleicher Weise anwachsende
Dichte auf, was in 3 durch
die nach außen in
einem Schritt zunehmende Punktedichte bildhaft zum Ausdruck gebracht
ist. Der Billardball 13 mit einer Kugeloberfläche 15 besteht
somit aus einem Kern 16 aus einem ersten Material und einem
diesen Kern 16 umhüllenden
Kugelschalenteil 17 aus einem zweiten Material, das eine
höhere
Dichte als das erste Material hat. Das Material der Billardkugel 13 setzt sich
im Ausführungsbeispiel
der 3 also aus zwei aneinander
angrenzenden Materialschichten zusammen, wobei die innere, den Kern 16 bildende
Schicht eine niedrigere Dichte als die äußere, den umhüllenden
Kugelschalenteil 17 bildende Schicht aufweist. Wie bei
den in 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen
weist auch der in 3 dargestellte Billardball 13 über seine
ganze Kugeloberfläche 15 eine
dünne,
gehärtete
integrale Oberflächenschicht 18 auf,
wobei in diesem Fall die Ober flächenschicht 18 mit
dem den Kern 16 umhüllenden
Kugelschalenteil 17 von höherer Materialdichte integriert
ist.