DE10310167A1 - Trimmstriegel - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Trimmstriegel (1) mit einem Schneidkopf (2), einem Handgriff (3) sowie einer Halterung (4) zur Befestigung des Schneidkopfes (2) an dem Handgriff (3), wobei der Schneidkopf (2) mehrere Klingen (5) in kammartiger Anordnung aufweist und die Klingen (5) mit ihren seitlichen Klingenflächen im Wesentlichen parallel zueinander sowie durch Abstandshalter (6) voneinander beabstandet angeordnet sind. Die Aufgabe, ein Trimmstriegel zum Trimmen, Entfilzen und Entwollen bereitzustellen, wird dadurch gelöst, das die Klingen (5) als Hakenklingen mit einer in Arbeitsrichtung (A) weisenden Schneide (7) ausgebildet sind und dass die Schneiden (7) einen Schneidwinkel (beta) kleiner 30 DEG aufweisen.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Trimmstriegel mit einem Schneidkopf, einem Handgriff sowie einer Halterung zur Befestigung des Schneidkopfes an dem Handgriff, wobei der Schneidkopf mehrere Klingen in kammartiger Anordnung aufweist und die Klingen mit ihren seitlich Klingenflächen im Wesentlichen parallel zueinander sowie durch Abstandshalter voneinander beabstandet angeordnet sind.
- Trimmstriegel und andere Werkzeuge werden zur Pflege des Fellkleides von Tieren, insbesondere von Hunden und Pferden, eingesetzt, wobei drei wesentliche Arbeitsprozesse oder Verfahren, das Trimmen, das Entfilzen und das Entwollen, zu unterscheiden sind.
- Hierbei wird das Trimmen, d.h. das Entfernen abgestorbener, aber noch in der Haarwurzel steckender Haare, normalerweise durch ein sogenanntes Trimmmesser vorgenommen. Hierzu klemmt ein Pfleger ein Haarbüschel zwischen Messer und Daumen und rupft es heraus. Dies ist eine langwierige und für das Tier schmerzhafte Prozedur, da hierbei auch leicht nicht abgestorbenes Haar, das fest in der Haarwurzel steckt, mitentfernt und damit ausgedünnt wird. Zudem mindert das Ausdünnen von nicht abgestorbenen Haar die Fellqualität, insbesondere den Fellglanz.
- Zum Entfilzen, d.h. dem Lösen von Verfilzungen in der Form von Verknotungen und Verschlingungen, werden beispielsweise langzinkige Kämme eingesetzt, wodurch in einer für das Tier ebenfalls schmerzhaften Prozedur, da hiermit Verknotungen in der Regel herausgerissen werden und damit auch gesundes Haar mit ausgerupft wird. Eine Verbesserung bietet ein sogenannter Entfilzer mit langen, unter Umständen sogar mit Wellenschliff versehenen, scharfen Klingen, durch die Verknotungen zwar aufgeschnitten werden können, die aber mit einem erheblichen Verletzungsrisiko für Tier und Pfleger verbunden sind und zudem nur für bestimmte, gut zugängliche Körperregionen des Tieres geeignet sind.
- Zum Entwollen wird sogenannte Unterwolle, d.h. die Fellhaare unter den oberen Deckhaaren, entfernt. Hierzu kann ein stumpfes Trimmmesser in bereits oben beschriebener Weise mit den daraus resultierenden Nachteilen oder eine Bürste verwendet werden. Mit der Bürste erreicht man jedoch, abhängig von dem jeweiligen Tierfell, kaum die Haut des Tieres, so dass ein effektives Entwollen schwer und nur zeitlich aufwendig erzielbar ist.
- Demzufolge existieren für die für die Fellpflege notwendigen drei Verfahren unterschiedliche Werkzeuge und Arbeitsweisen, Die Arbeitsweisen sind aber insgesamt sehr zeitraubend, unter Umständen für das Tier sehr schmerzhaft sowie für Tier und Pfleger mit erheblichem Verletzungsrisiko behaftet sind, sodass für die Durchführung der Verfahren eine entsprechend großes Geschick des Pflegers notwendig ist. Ferner kann ein Werkzeug höchstens für eines der drei Verfahren, für welches das Werkzeug jeweils konzipiert ist, gut eingesetzt werden, während es, wie beispielsweise beim Trimmmesser, in einem anderen Verfahren, hier beim Entwollen, kaum zufriedenstellende Ergebnisse erzielbar sind.
- Aufgabe der Erfindung ist also, einen Trimmstriegel bereitzu stellen, der die vorgenannten Nachteile weitgehend vermeidet, für alle drei verfahren gut einsetzbar ist.
- Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein Trimmstriegel der eingangs genannten Art bereitgestellt wird, wobei die Klingen als Hakenklingen mit einer in Arbeitsrichtung weisenden Schneide ausgebildet sind und wobei die Schneiden einen Schneidwinkel kleiner 30° aufweisen. Durch den vorgeschlagenen Schneidwinkel von kleiner 30° wird eine sehr scharfe Klinge bereitgestellt, durch die, wie im Folgenden beschrieben, große Verbesserungen in den drei oben benannten Verfahren des Trimmens, Entfilzens und Entwollen erzielt werden und durch die alle drei Verfahren zugleich in einem Arbeitsgang und mit einem Werkzeug durchführbar sind:
Nicht abgestorbene Tierhaare weisen einen glatten Schaft auf. Abgestorbene Haare hingegen weisen einen Haarschaft auf, der, ähnlich einem Tannenzapfen bei Trockenheit, aufschuppt, wodurch das Haar stumpf und damit der Glanz des Fellkleides geringer wird. Dank des äußerst spitzen Klingenwinkels gleitet die Klinge beim Ziehen des Trimmstriegels durch das Fell an dem glatten Schaft des nicht abgestorbenen Haares entlang, ohne ihn zu schneiden. Der Schaft eines abgestorbenen Haares mit seiner abgeschuppten Oberfläche setzt der durch das Fellkleid gleitenden Klinge einen größeren Widerstand entgegen, sodass das ohnehin schwächer wurzelnde, abgestorbene Haar für das Tier schmerzlos aus der Wurzel herausgezogen wird. Somit kann beim Trimmen ein optimales Ergebnis erzielt werden. - Gelangt der Trimmstriegel an Verfilzungen in Form von Verknotung und Verschlingungen des Haares, so kann die Schneide dank ihres spitzen Schneidwinkels diese Verfilzungen mühelos aufschneiden. Hierbei können die aufgeschnittenen Verfilzungsanteile, die mit totem, in der Wurzel verhaftetem Haar verbunden sind, dank des oben beschriebenen Effektes spätestens bei einem wiederholten Durchziehen des Trimmstriegels durch die entspre chende Fellpartie aus dem Fell entfernt werden, während das nicht abgestorbene Haar in der Wurzel verbleibt.
- Als ein weiterer Effekt ergibt sich, dass das Entwollen hierdurch gleichzeitig optimiert wird, da die Klingen kammartig in das Fell gleiten, Verfilzungen auflösen und damit bis auf die Tierhaut vordringen können, so dass das Entwollen des Unterhaars unter dem Deckhaar in dem gleichen Arbeitsgang erfolgen kann. Da die Klingen als Hakenklingen ausgeführt sind, deren Schneiden in Arbeitsrichtung und damit in etwa parallel zum Handgriff bez. im Gebrauch in etwa parallel zur Tierhautoberfläche weisen, wird die Tierhaut selbst nicht von den Schneiden berührt, so dass ein schmerzfreies und verletzungsgeschütztes Entwollen bis auf die Tierhaut erfolgen kann. Durch die Hakenform werden die Haare beim Durchkämmen des Haares mit dem Trimmstriegel in das Innere der Klinge geführt und laufen dabei an der Schneide vorbei.
- In einer Weiterbildung weisen die Schneiden einen Schneidwinkel von 18° bis 27°, in einer bevorzugten Weiterbildung einen Schneidwinkel von 20° bis 25° und in einer besonders bevorzugten Ausbildung einen Schneidwinkel von 21° bis 23° auf. Je kleiner der Schneidwinkel ist, desto schärfer wird die Klinge. Unterschreitet der Schneidwinkel jedoch einen bestimmten Wert, so besteht die Gefahr, dass die dann überaus spitze Schneide an der Spitze leicht umbiegt, wodurch die Schneide sehr stark abstumpft. Dennoch ist denkbar, dass bei einem geeigneten Klingenwerkstoff der Schneidwinkel auch unter 18° liegen kann.
- Es wird als Vorteil angesehen, wenn zumindest die beiden äußeren Klingen des Schneidkopfes jeweils eine abgestumpfte Schneidspitze aufweisen. Da Klingen mit Schneidwinkeln kleiner 30° äußerst scharf sind, besteht die Gefahr, dass sich der Benutzer an den Klingen leicht verletzt. Als Schutzmaßnahme wird daher die Abstumpfung der beiden äußeren Klingen vorgeschlagen, mit denen ein Benutzer am ehesten, beispielsweise beim Entfer nen von Tierhaaren aus dem Schneidkopf, in Berührung kommt. Es wird weiterhin bevorzugt, dass die beiden abgestumpften Schneiden dennoch einen Anschliff erhalten, sodass die Klingen an den Seiten angeschrägt sind und somit, das Fellkleid kämmend, leichter durch das Fellkleid gleiten können.
- Bevorzugt weist die Schneidspitze zur Abstumpfung der Schneide in einer Weiterbildung im Querschnitt einen senkrecht zur Arbeitsrichtung abgeflachten Verlauf auf. Dieser Verlauf kann weiter bevorzugt eben sein. Hierdurch wird die Herstellung einer solchen Klinge erheblich vereinfacht, da derartige Klingen in der Regel aus vorgefertigten Blechen gestanzt werden. Es wird bei einer anderen Weiterbildung als Vorteil angesehen, wenn die Schneidspitze zur Abstumpfung der Schneide eine konvexe Wölbung aufweist. Durch diese Art Rundung ist es möglich, dass der Übergang von der Seitenfläche der Schneide zur Wölbung ohne Grad erfolgt, der ein Verletzungspotential darstellen kann.
- Weiterhin sind die Klingen in einer vorteilhaften Ausbildung so in dem Klingenkopf angeordnet, dass die Schneiden mit ihren Schneidspitzen in einer Flucht liegen. Durch diese Anordnung wird die Kammfunktion des Trimmstriegels unterstützt, da alle Klingen in einer Linie in das Haar eingreifen. Sind, wie bereits oben in einer Weiterbildung beschrieben, die beiden äußeren Klingen zwar leicht angeschliffen, aber in der Spitze abgestumpft, so beginnt zweckmäßigerweise die Abschrägung im Bezug zu den zugespitzten Klingen um einen entsprechenden Abschnitt zur abgestumpften Schneidspitze hin versetzt.
- In einer bevorzugten Ausbildung ist die Schneide der Hakenklinge mit einem die Längsform der Schneidspitze bildenden Innenradius versehen. Dank des stetigen Formverlaufes kann das Haar im Vergleich zu anderen möglichen Innenformen der Hakenklingen, wie beispielsweise einer eckigen Hakenklinge, leichter entlang der Schneide gleiten. Die hier vorgeschlagene Form eines Innen radius erfolgt vornehmlich aus Gründen der leichteren Herstellbarkeit, welches aber nicht ausschließt, dass der Bereich der Erfindung auch andere Formen, wie beispielsweise elliptische oder parabelförmige Formen umfasst. Bevorzugt bewegt sich der Innenradius in einem Bereich von 2 mm bis 7 mm, noch bevorzugter in einem Bereich von 2 mm bis 5 mm und besonders bevorzugt in einem Bereich von 2 mm bis 4 mm. Hierbei wurde anhand von Versuchen festgestellt, dass insbesondere bei den kleineren Innenradien von ca. 3 mm das Tierhaar besonders gut in die Hakenklinge hineingleitet und dass dadurch die drei Verfahren, das Trimmen, das Entwollen sowie das Entfilzen, entsprechend gut durchführbar sind.
- In einer Ausbildung weist die Hakenklinge eine Dicke bevorzugt im Bereich von 0,2 mm bis 0,7 mm, bevorzugter im Bereich von 0,3 mm bis 0,6 mm und besonders bevorzugt im Bereich von 0,4 mm bis 0,5 mm auf. Je dünner die Hakenklinge ist, desto feiner kann das Tierhaar von dem Trimmstriegel gekämmt und ergriffen werden. Von daher ist eine möglichst geringe Dicke der Hakenklinge wünschenswert. Dies gilt besonders für feines Tierhaar. Eine technische Untergrenze wird durch die Werkstoffeigenschaften der Hakenklinge gesetzt, da ein üblicher Klingenwerkstoff notwendig hart und spröde ist und damit leichter bricht als ein duktilerer Werkstoff. Daher ist selbstverständlich denkbar, dass bei einem Klingenwerkstoff mit verbesserten Werkstoffeigenschaften auch geringere Klingendicken einsetzbar sind.
- Ein ähnlicher Effekt wird durch den durch Abstandshalter erzeugte Abstand zwischen den Klingen bewirkt, der bevorzugt 0,8 mm bis 5 mm beträgt. Hierbei ist der jeweils optimale Abstand stark von der Art des Fellkleides abhängig, d.h. je dichter und/oder länger ein Fellkleid ist, desto größer ist der optimale Abstand. Denkbar sind auch Abstände geringer als 0,8 mm, wobei jedoch nach den bisherigen Erkenntnissen weniger gute Arbeitsergebnisse erzielt wurden. Gleichermaßen liegen auch Abstände größer als 5 mm im Bereich der Erfindung, die jedoch, wie Untersuchungen zeigten, dazu beitragen, dass das Tierhaar weniger gut bearbeitet werden kann.
- Bevorzugt ist der Schneidkopf in der Halterung in einem Arbeitswinkel angeordnet, dessen Schenkel durch die Längsachse des Trimmstriegels und die Längsachse der Klinge gebildet werden. Hierbei wird die Längsachse des Trimmstriegels durch die Längsachse des Handgriffes und die Längsachse der Klinge durch die Richtung des Schneidenabschnittes bestimmt, der zur Mitte hin angeordnet ist. Hierbei beträgt der Arbeitswinkel bevorzugt 5° bis 40°, bevorzugter 10° bis 30° und besonders bevorzugt 15° bis 25°. Durch das Anstellen des Schneidkopfes in einem Arbeitswinkel größer 0° wird ein Hineingleiten des Tierhaares in den Innenradius der Hakenklinge begünstigt, wobei eine Größe des Arbeitswinkels zwischen 15° bis 25° sich als am wirksamsten erwiesen hat. Selbstverständlich ist denkbar, dass bei anderen in geometrischen Abmessungen der Hakenklinge andere Arbeitswinkel als die oben genannten, d.h. kleiner 5° bzw. größer 40°, sich als günstig erweist.
- In einer weiteren Ausbildung ist der Schneidkopf austauschbar angeordnet. Hierzu kann der Schneidkopf mit seinen beiden Enden an der Halterung verschraubbar ausgebildet sein. Vorteilhaft ist, dass hierdurch der Trimmstriegel durch den Austausch seines Schneidkopfes auf ein bestimmtes Tierfell hin optimiert werden kann.
- In einer Weiterbildung ist die Halterung als Gabel ausgebildet, die mit einem Ende den Schneidkopf beidseitig umfasst und mit dem anderen Ende an dem Handgriff befestigt ist. Hierdurch wird der Schneidkopf auf konstruktiv einfache Weise stabil an dem Handgriff befestigt, sodass eine sichere Führung des Schneidkopfes durch den Pfleger möglich ist. Ferner wirkt die Gabel gleichzeitig als beidseitiger Schutz gegenüber dem Schneidkopf.
- In einer bevorzugten Weiterbildung sind die Längsachse des Schneidkopfes und die Längsachse des Handgriffes im Wesentlichen senkrecht zueinander angeordnet. Hierbei sollte die Längsachse des Handgriffes im Wesentlichen mittig auf die Längsachse des Schneidkopfes auftreffen. Hierdurch wird bekanntermaßen eine sichere, d.h. geradlinige Führung des Schneidkopfes senkrecht zu seiner Längsachse durch das Fellhaar ermöglicht, da sich infolge der symmetrische und rechtwinkligen Anordnung seitliche gleiche Kraftmomente gegenseitig aufheben.
- Denkbar ist, dass in einer Ausbildung der Schneidkopf in der Halterung bezüglich seiner Längsachse schwenk- und verrastbar in der Halterung angeordnet ist. Hierdurch kann vorteilhaft der Arbeitswinkel auf das zu bearbeitende Tierfell optimal eingestellt werden. Hierzu kann beispielsweise an den Längsachsen des Schneidkopfes jeweils eine Scheibe mit einer Seitenfläche befestigt sei, die eine radial ausgerichtete Profilierung aufweist, mit der sie in eine entsprechende Profilierung an den an den Schneidkopf angreifenden Ende der Halterung eingreift. Hierbei kann die Profilierung zugleich eine Gradskalierung zur Einstellung bestimmter Arbeitswinkel aufweisen.
- Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels mit einer dazugehörigen Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine Unteransicht eines Trimmstriegels, -
2 eine Seitenansicht des Trimmstriegels, -
3 eine Seitenansicht einer Klinge, -
4 eine Schnittansicht der Klinge gemäß dem Schnittverlauf B-B in4 , und -
5 eine Schnittansicht einer Klinge gemäß dem Schnittverlauf B-B in4 , jedoch mit abgestumpfter Schneid spitze. -
1 zeigt in einer Unteransicht einen Trimmstriegel1 mit einem Schneidkopf2 , einem Handgriff3 sowie einer Halterung4 zur Befestigung des Schneidkopfes2 an dem Handgriff3 . Der Schneidkopf2 weist mehrere Klingen5 in kammartiger Anordnung auf. Die Klingen5 sind mit ihren seitlichen Klingenflächen im Wesentlichen parallel zueinander sowie durch Abstandshalter6 voneinander beabstandet angeordnet. Wie weiter in der Seitenansicht des Trimmstriegels in2 sowie in einer Seitenansicht einer einzelnen Klinge in3 ersichtlich, sind die Klingen5 als Hakenklingen mit einer in Arbeitsrichtung A weisenden Schneide7 ausgebildet. In4 ist eine einzelne Schneide als Schnittdarstellung gemäß dem in3 gezeigten Schnittverlauf B-B gezeigt. Hierbei ist in4 der Übersicht halber lediglich ein mittlerer Abschnitt des Schnittverlaufs B-B gezeigt. - Wie aus
4 entnehmbar, weist die Schneide einen Schneidwinkel β kleiner 30° auf. Durch die Ausbildung eines Schneidwinkels β kleiner 30° sowie durch die Ausbildung der Klingen als Hakenklingen ist es möglich, dass nicht abgestorbenes Tierhaar mit glattem Schaft nicht geschnitten wird, während abgestorbenes Tierhaar, das eine raue Oberfläche aufweist, von der Klinge erfasst und aus der Haarwurzel herausgezogen wird. Durch den sehr kleinen Schneidwinkel von kleiner 30°, der besonders bevorzugt 22° beträgt, durchschneidet der Trimmstriegel, wenn er durch das Tierkleid gezogen wird, mühelos Verfilzungen in Form von Verknotung und Verschlingungen, wobei er, wie beim Trimmen, die gelösten Filzanteile mit gestorbenem Haar aus dem Fellkleid entfernt. Ferner vermag der Trimmstriegel dank des leichten Entfilzens gleichzeitig tief in das Haarkleid bis auf die Tierhaut eindringen und zum Entwollen vorhandene Unterwolle aus dem Tierkleid herausziehen. - Der Trimmstriegel
1 verfügt somit über Klingen5 mit besonders scharfen Schneiden7 . Da es während des Arbeitsvorganges durch Unachtsamkeit zu einer gefährlichen Berührung der äußeren Klingen5 des Schneidkopfes2 kommen kann, weisen zumindest die beiden äußeren Klingen5 des Schneidkopfes2 jeweils eine abgestumpfte Schneidspitze8 auf. Dies ist in dem vorliegenden Beispiel so bewerkstelligt, dass die abgestumpfte Schneidspitze im Vergleich zu einer nicht abgestumpften Schneidspitze (4 ) um einen Abschnitt X zur Spitze versetzt angeschliffen ist. Hierdurch ist die Schneidspitze abgestumpft, kann aber zum Kämmen eingesetzt werden. Diese Form des Anschliffes wurde in Hinsicht auf einen Werkstoff gewählt, der üblicherweise für solche Klingen verwendet wird und wegen seiner Härte schwer bearbeitbar ist. Dennoch ist es denkbar, dass andere Formen der Abstumpfung, wie beispielsweise die einer konvexe Wölbung, gewählt wird, indem die Schneidspitze über eine entsprechende Schleifvorrichtung geführt wird. Durch den versetzten Anschliff der abgestumpften Schneide7 können die Klingen5 insgesamt so in dem Klingenkopf angeordnet werden, dass die Schneiden7 mit ihren Schneidspitzen8 in einer Flucht liegen. Dies ist in den4 und5 durch eine gepunktete Linie als Höhe H schematisch angedeutet. Hierdurch können die Schneiden in einer Linie in das Tierfell eintauchen, wodurch eine über die Länge des Klingenkopfes2 gleichmäßige Pflege des Tierkleides möglich ist. Denkbar ist zudem, dass zum stärkeren Schutz die beiden äußeren, abgestumpften Klingen mit ihren Klingenspitzen um einen kleinen Betrag aus der Flucht heraus angeordnet sind und die restlichen Klingen um diesen Betrag überragen. - Wie in
2 und3 ersichtlich, ist die Schneide7 der Klinge5 mit einem die Längsform der Schneidspitze bildenden Innenradius R versehen. Durch diese Ausbildung der Schneide7 gleitet das von der Klinge5 erfasste Haar entlang der Schneide7 in den Innenradius R, wobei es, je nach Zustand, beim Entfilzen abgeschnitten, beim Trimmen als abgestorbenes Haar aus der Wurzel herausgezogen oder als nicht abgestorbenes, glattes Haar unbearbeitet bleibt. In diesem Ausführungsbeispiel ist als Form ein Innenradius R gewählt, der bevorzugt 3 mm betragen soll. Hiermit ist auch die schwierige Bearbeitbarkeit des Klingenwerkstoffes berücksichtigt. Selbstverständlich ist denkbar, dass die Innenform der Hakenklinge eine andere Form wie beispielsweise die Form eines Halbovals oder einer Parabel aufweisen kann. - Die Dicke der Hakenklinge wird bevorzugt in einem Bereich von 0,3 mm bis 0,7 mm gesehen, wobei die untere Grenze des Bereichs durch die Stabilität des Klingenwerkstoffes und die obere Grenze unter anderem durch die Kämmbarkeit des Fellkleides bestimmt wird. Als ein optimaler Wert wird eine Klingendicke von 0,45 mm angesehen. Der Abstand zwischen den Klingen
5 wird in einem Bereich von 0,8 mm bis 5 mm angesiedelt, indem der Trimmstriegel1 optimal eingesetzt werden kann. Hierbei wird die untere Grenze u.a. durch die Haardicke des Fellkleides und die obere Grenze u.a. durch die Dichte des Fellkleides bestimmt. - Der Schneidkopf
2 ist, wie in2 dargestellt, in der Halterung4 in einem Arbeitswinkel μ angeordnet, dessen Schenkel durch die Längsachse a des Handgriffes3 und die Längsachse b der Klinge5 gebildet werden. Dieser Arbeitswinkel μ liegt bevorzugt zwischen 5° und 40°. Besonders bevorzugt in dieser Ausführung ist ein Arbeitswinkel μ von 22°. Selbstverständlich ist denkbar, dass bei einer anderen Ausbildung der Hakenklinge ein entsprechender anderer optimaler Arbeitswinkel einzustellen ist. Durch die Ausbildung des Arbeitswinkels μ wird das Haar optimal an der Schneidspitze entlang zum Innenradius R geführt. - Die Halterung
4 ist als eine Gabel10 ausgebildet, die mit einem Ende den Schneidkopf2 beidseitig umfasst und mit dem anderen Ende am Handgriff3 befestigt ist. Die Befestigung des Schneidkopfes2 erfolgt in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel durch Schrauben9 . Hierdurch ist der Schneidkopf2 durch Lösen der Schrauben9 leicht austauschbar. Ferner kann hierüber durch Verdrehen des nur leicht gelösten Klingenkopfes2 ein gewünsch ter ein bestimmter Arbeitswinkel μ eingestellt werden. Die Klingen5 sind über eine Befestigungsöffnung11 , durch die eine in den Figuren nicht sichtbare Befestigungsachse des Schneidkopfes2 geführt ist, in dem Schneidkopf angeordnet. Denkbar ist, dass die Klingen eine nichtkreisförmige Befestigungsöffnung aufweisen, durch die sie auf einer entsprechend angepassten Befestigungsachse verdrehsicher fixiert sind. - Die Längsachse des Schneidkopfes
2 und die Längsachse a des Handgriffes3 sind im Wesentlichen senkrecht zueinander angeordnet. Hierdurch wird eine symmetrische Anordnung erzielt, die ein gleichmäßiges Arbeiten mit dem Trimmstriegel1 ermöglicht. -
- 1
- Trimmstriegel
- 2
- Schneidkopf
- 3
- Handgriff
- 4
- Halterung
- 5
- Klinge
- 6
- Abstandshalter
- 7
- Schneide
- 8
- Schneidspitze
- 9
- Schraube
- 10
- Gabel
- 11
- Befestigungsöffnung
- β
- Schneidwinkel
- μ
- Arbeitswinkel
- A
- Arbeitsrichtung
- H
- Höhe
- R
- Innenradius
- X
- Abschnitt
- a
- Längsachse
- b
- Längsachse
Claims (23)
- Trimmstriegel mit einem Schneidkopf (
2 ), einem Handgriff (3 ) sowie einer Halterung (4 ) zur Befestigung des Schneidkopfes (2 ) an dem Handgriff (3 ), wobei der Schneidkopf (2 ) mehrere Klingen (5 ) in kammartiger Anordnung aufweist und die Klingen (5 ) mit ihren seitlich Klingenflächen im Wesentlichen parallel zueinander sowie durch Abstandshalter (6 ) von einander beabstandet angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Klingen (5 ) als Hakenklingen mit einer in Arbeitsrichtung (A) weisenden Schneide (7 ) ausgebildet sind und dass die Schneiden (7 ) einen Schneidwinkel (β) kleiner 30° aufweisen. - Trimmstriegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneiden (
7 ) einen Schneidwinkel (β) von 18° bis 27° aufweisen. - Trimmstriegel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeihnet, dass die Schneiden (
7 ) einen Schneidwinkel (β) von 20° bis 25° aufweisen. - Trimmstriegel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeihnet, dass die Schneiden (
7 ) einen Schneidwinkel (β) von 21° bis 23° aufweisen. - Trimmstriegel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeihnet, dass zumindest die beiden äußeren Klingen (
5 ) des Schneidkopfes (2 ) jeweils eine abgestumpfte Schneidspitze (8 ) aufweisen. - Trimmstriegel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidspitze (
8 ) zur Abstumpfung der Schneide (7 ) im Querschnitt einen senkrecht zur Arbeitsrichtung (A) abgeflachten Verlauf aufweist. - Trimmstriegel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidspitze (
8 ) zur Abstumpfung der Schneide (7 ) eine konvexe Wölbung aufweist. - Trimmstriegel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klingen (
5 ) so in dem Schneidkopf (2 ) angeordnet sind, dass die Schneiden (7 ) mit ihren Schneidspitzen (8 ) in einer Flucht liegen. - Trimmstriegel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneide (
7 ) der Hakenklinge mit einem die Längsform der Schneidspitze (8 ) bildenden Innenradius (R) versehen ist. - Trimmstriegel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenklinge einen Innenradius (R) von 2 mm bis 7 mm aufweist.
- Trimmstriegel nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenklinge einen Innenradius (R) von 2 mm bis 5 mm aufweist.
- Trimmstriegel nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch ge kenn zeichnet, dass die Hakenklinge einen Innenradius (R) von 2 mm bis 4 mm aufweist.
- Trimmstriegel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenklinge eine Dicke im Bereich von 0,2 mm bis 0,7 mm aufweist.
- Trimmstriegel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenklinge eine Dicke im Bereich von 0,3 mm bis 0,6 mm aufweist.
- Trimmstriegel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenklinge eine Dicke im Bereich von 0,4 mm bis 0,5 mm aufweist.
- Trimmstriegel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den Klingen (
5 ) durch die Abstandshalter (6 ) 0,8 mm bis 5mm beträgt. - Trimmstriegel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge kennzeichnet, dass der Schneidkopf (
2 ) in der Halterung (4 ) in einem Arbeitswinkel (μ) angeordnet ist, dessen Schenkel durch die Längsachse der Halterung (4 ) und die Längsachse der Klinge (5 ) gebildet werden. - Trimmstriegel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitswinkel (μ) zwischen 5° bis 40° beträgt.
- Trimmstriegel nach einem der Ansprüche 17 oder 18, dadurch ge kennzeichnet, dass der Arbeitswinkel (μ) zwischen 10° bis 30° beträgt.
- Trimmstriegel nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitswinkel (μ) zwischen 15° bis 25° beträgt.
- Trimmstriegel nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidkopf (
2 ) austauschbar ist. - Trimmstriegel nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (
4 ) als Gabel (10 ) ausgebildet ist, die mit einem Ende den Schneidkopf (2 ) beidseitig umfasst und mit dem anderen Ende an dem Handgriff (3 ) befestigt ist. - Trimmstriegel nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse (a) des Schneidkopfes (
2 ) und die Längsachse des Handgriffs (3 ) im Wesentlichen senkrecht zueinander angeordnet sind.
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