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Die Erfindung betrifft einen Trimmstriegel
mit einem Schneidkopf, einem Handgriff sowie einer Halterung zur
Befestigung des Schneidkopfes an dem Handgriff, wobei der Schneidkopf
mehrere Klingen in kammartiger Anordnung aufweist und die Klingen
mit ihren seitlich Klingenflächen
im Wesentlichen parallel zueinander sowie durch Abstandskalter voneinander beabstandet
angeordnet sind.
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Trimmstriegel und andere Werkzeuge
werden zur Pflege cles Fellkleides von Tieren, insbesondere von
Hunden und Pferden, eingesetzt, wobei drei wesentliche Arbeitsprozesse
oder Verfahren, das Trimmen, das Entfilzen und das Entwollen, zu
unterscheiden sind.
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Hierbei wird das Trimmen, d.h. das
Entfernen abgestorbener, aber noch in der Haarwurzel steckender
Haare, normalerweise durch ein sogenanntes Trimmmesser vorgenommen.
Hierzu klemmt ein Pfleger ein Haarbüschel zwischen Messer und Daumen
und rupft es heraus. Dies ist eine langwierige und für das Tier
schmerzhafte Prozedur, da hierbei auch leicht nicht abgestorbenes
Haar, das fest in der Haarwurzel steckt, mitentfernt und damit ausgedünnt wird.
Zudem mindert das Ausdünnen
von nicht abgestorbenen Haar die Fellqualität, insbesondere den Fellglanz.
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Zum Entfilzen, d.h. dem Lösen von
Verfilzungen in der Form von Verknotungen und Verschlingungen, werden
beispielsweise langzinkige Kämme
eingesetzt, wodurch in einer für
das Tier ebenfalls schmerzhaften Prozedur, da hiermit Verknotungen
in der Regel herausgerissen werden und damit auch gesundes Haar
mit ausgerupft wird. Eine Verbesserung bietet ein sogenannter Entfilzer
mit langen, unter Umständen
sogar mit Wellenschliff versehenen, scharfen Klingen, durch die
Verknotungen zwar aufgeschnitten werden können, die aber mit einem erheblichen
Verletzungsrisiko für
Tier und Pfleger verbunden sind und zudem nur für bestimmte, gut zugängliche
Körperregionen
des Tieres geeignet sind.
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Zum Entwollen wird sogenannte Unterwolle, d.h.
die Fellhaare unter den oberen Deckhaaren, entfernt. Hierzu kann
ein stumpfes Trimmmesser in bereits oben beschriebener Weise mit
den daraus resultierenden Nachteilen oder eine Bürste verwendet werden. Mit
der Bürste
erreicht man jedoch, abhängig
von dem jeweiligen Tierfell, kaum die Haut des Tieres, so dass ein
effektives Entwollen schwer und nur zeitlich aufwendig erzielbar
ist.
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Demzufolge existieren für die für die Fellpflege
notwendigen drei Verfahren unterschiedliche Werkzeuge und Arbeitsweisen,
Die Arbeitsweisen sind aber insgesamt sehr zeitraubend, unter Umständen für das Tier
sehr schmerzhaft sowie für
Tier und Pfleger mit erheblichem Verletzungsrisiko behaftet sind,
sodass für
die Durchführung
der Verfahren eine entsprechend großes Geschick des Pflegers notwendig
ist. Ferner kann ein Werkzeug höchstens
für eines
der drei Verfahren, für
welches das Werkzeug jeweils konzipiert ist, gut eingesetzt werden,
während es,
wie beispielsweise beim Trimmmesser, in einem anderen Verfahren,
hier beim Entwollen, kaum zufriedenstellende Ergebnisse erzielbar
sind.
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Aufgabe der Erfindung ist also, einen
Trimmstriegel bereitzu stellen, der die vorgenannten Nachteile weitgehend
vermeidet, für
alle drei Verfahren gut einsetzbar ist.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass
ein Trimmstriegel der eingangs genannten Art bereitgestellt wird,
wobei die Klingen als Hakenklingen mit einer in Arbeitsrichtung
weisenden Schneide ausgebildet sind und wobei die Schneiden einen
Schneidwinkel kleiner 30° aufweisen.
Durch den vorgeschlagenen Schneidwinkel von kleiner 30° wird eine
sehr scharfe Klinge bereitgestellt, durch die, wie im Folgenden
beschrieben, große
Verbesserungen in den drei oben benannten Verfahren des Trimmens,
Entfilzens und Entwollen erzielt werden und durch die alle drei
Verfahren zugleich in einem Arbeitsgang und mit einem Werkzeug durchführbar sind:
Nicht abgestorbene Tierhaare weisen einen glatten Schaft auf. Abgestorbene
Haare hingegen weisen einen Haarschaft auf, der, ähnlich einem
Tannenzapfen bei Trockenheit, aufschuppt, wodurch das Haar stumpf
und damit der Glanz des Fellkleides geringer wird. Dank des äußerst spitzen
Klingenwinkels gleitet die Klinge beim Ziehen des Trimmstriegels
durch das Fell an dem glatten Schaft des nicht abgestorbenen Haares entlang,
ohne ihn zu schneiden. Der Schaft eines abgestorbenen Haares mit
seiner abgeschuppten Oberfläche
setzt der durch das Fellkleid gleitenden Klinge einen größeren Widerstand
entgegen, sodass das ohnehin schwächer wurzelnde, abgestorbene Haar
für das
Tier schmerzlos aus der Wurzel herausgezogen wird. Somit kann beim
Trimmen ein optimales Ergebnis erzielt werden.
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Gelangt der Trimmstriegel an Verfilzungen
in Form von Verknotung und Verschlingungen des Haares, so kann die
Schneide dank ihres spitzen Schneidwinkels diese Verfilzungen mühelos aufschneiden.
Hierbei können
die aufgeschnittenen Verfilzungsanteile, die mit totem, in der Wurzel
verhaftetem Haar verbunden sind, dank des oben beschriebenen Effektes
spätestens
bei einem wiederholten Durchziehen des Trimmstriegels durch die
entspre chende Fellpartie aus dem Fell entfernt werden, während das
nicht abgestorbene Haar in der Wurzel verbleibt.
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Als ein weiterer Effekt ergibt sich,
dass das Entwollen hierdurch gleichzeitig optimiert wird, da die Klingen
kammartig in das Fell gleiten, Verfilzungen auflösen und damit bis auf die Tierhaut
vordringen können,
so dass das Entwollen des Unterhaars unter dem Deckhaar in dem gleichen
Arbeitsgang erfolgen kann. Da die Klingen als Hakenklingen ausgeführt sind,
deren Schneiden in Arbeitsrichtung und damit in etwa parallel zum
Handgriff bez. im Gebrauch in etwa parallel zur Tierhautoberfläche weisen,
wird die Tierhaut selbst nicht von den Schneiden berührt, so
dass ein schmerzfreies und verletzungsgeschütztes Entwollen bis auf die
Tierhaut erfolgen kann. Durch die Hakenform werden die Haare beim
Durchkämmen des
Haares mit dem Trimmstriegel in das Innere der Klinge geführt und
laufen dabei an der Schneide vorbei.
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In einer Weiterbildung weisen die
Schneiden einen Schneidwinkel von 18° bis 27°, in einer bevorzugten Weiterbildung
einen Schneidwinkel von 20° bis
25° und
in einer besonders bevorzugten Ausbildung einen Schneidwinkel von
21° bis
23° auf.
Je kleiner der Schneidwinkel. ist, desto schärfer wird die Klinge. Unterschreitet
der Schneidwinkel jedoch einen bestimmten Wert, so besteht die Gefahr,
dass die dann überaus
spitze Schneide an der Spitze leicht umbiegt., wodurch die Schneide
sehr stark abstumpft. Dennoch ist denkbar, dass bei einem geeigneten
Klingenwerkstoff der Schneidwinkel auch unter 18° liegen kann.
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Es wird als Vorteil angesehen, wenn
zumindest die beiden äußeren Klingen
des Schneidkopfes jeweils eine abgestumpfte Schneidspitze aufweisen. Da
Klingen mit Schneidwinkeln kleiner 30° äußerst scharf sind, besteht
die Gefahr, dass sich der Benutzer an den Klingen leicht verletzt.
Als Schutzmaßnahme
wird daher die Abstumpfung der beiden äußeren Klingen vorgeschlagen,
mit denen ein Benutzer am ehesten, beispielsweise beim Entfer nen
von Tierhaaren aus dem Schneidkopf, in Berührung kommt. Es wird weiterhin
bevorzugt, dass die beiden abgestumpften Schneiden dennoch einen
Anschliff erhalten, sodass die Klingen an den Seiten angeschrägt sind
und somit, das Fellkleid kämmend,
leichter durch das Fellkleid gleiten können.
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Bevorzugt weist die Schneidspitze
zur Abstumpfung der Schneide in einer Weiterbildung im Querschnitt
einen senkrecht zur Arbeitsrichtung abgeflachten Verlauf auf. Dieser
Verlauf kann weiter bevorzugt eben sein. Hierdurch wird die Herstellung
einer solchen Klinge erheblich vereinfacht, da derartige Klingen
in der Regel aus vorgefertigten Blechen gestanzt werden. Es wird
bei einer anderen Weiterbildung als Vorteil angesehen, wenn die
Schneidspitze zum Abstumpfung der Schneide eine konvexe Wölbung aufweist.
Durch diese Art Rundung ist es möglich,
dass der Übergang
von der Seitenfläche
der Schneide zur Wölbung
ohne Grad erfolgt, der ein Verletzungspotential darstellen kann.
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Weiterhin sind die Klingen in einer
vorteilhaften Ausbildung so in dem Klingenkopf angeordnet, dass
die Schneiden mit ihren Schneidspitzen in einer Flucht liegen. Durch
diese Anordnung wird die Kammfunktion des Trimmstriegels unterstützt, da
alle Klingen in einer Linie in das Haar eingreifen. Sind, wie bereits
oben in einer Weiterbildung beschrieben, die beiden äußeren Klingen
zwar leicht angeschliffen, aber in der Spitze abgestumpft, so beginnt
zweckmäßigerweise
die Abschrägung
im Bezug zu den zugespitzten Klingen um einen entsprechenden Abschnitt zur
abgestumpften Schneidspitze hin versetzt.
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In einer bevorzugten Ausbildung ist
die Schneide der Hakenklinge mit einem die Längsform der Schneidspitze bildenden
Innenradius versehen. Dank des stetigen Formverlaufes kann das Haar
im Vergleich zu anderen möglichen
Innenformen der Hakenklingen, wie beispielsweise einer eckigen Hakenklinge,
leichter entlang der Schneide gleiten. Die hier vorgeschlagene Form
eines Innen radius erfolgt vornehmlich aus Gründen der leichteren Herstellbarkeit,
welches aber nicht ausschließt,
dass der Bereich der Erfindung auch andere Formen, wie beispielsweise
elliptische oder parabelförmige
Formen umfasst. Bevorzugt bewegt sich der Innenradius in einem Bereich
von 2mm bis 7mm, noch bevorzugter in einem Bereich von 2mm bis 5mm
und besonders bevorzugt in einem Bereich von 2mm bis 4mm. Hierbei
wurde anhand von Versuchen festgestellt, dass insbesondere bei den
kleineren Innenradien von ca. 3mm das Tierhaar besonders gut in
die Hakenklinge hineingleitet und dass dadurch die drei Verfahren, das
Trimmen, das Entwollen sowie das Entfilzen, entsprechend gut durchführbar sind.
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In einer Ausbildung weist die Hakenklinge eine
Dicke bevorzugt im Bereich von 0,2mm bis 0,7mm, bevorzugter im Bereich
von 0,3mm bis 0,6mm und besonders bevorzugt im Bereich von 0,4mm
bis 0,5mm auf. Je dünner
die Hakenklinge ist, desto feiner kann das Tierhaar von dem Trimmstriegel
gekämmt
und ergriffen werden. Von daher ist eine möglichst geringe Dicke der Hakenklinge
wünschenswert.
Dies gilt besonders für
feines Tierhaar. Eine technische Untergrenze wird durch die Werkstoffeigenschaften
der Hakenklinge gesetzt, da ein üblicher
Klingenwerkstoff notwendig hart und spröde ist und damit leichter bricht
als ein duktilerer Werkstoff. Daher ist selbstverständlich denkbar,
dass bei einem Klingenwerkstoff mit verbesserten Werkstoffeigenschaften
auch geringere Klingendicken einsetzbar sind.
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Ein ähnlicher Effekt wird durch
den durch Abstandskalter erzeugte Abstand zwischen den Klingen bewirkt,
der bevorzugt 0,8mm bis 5mm beträgt.
Hierbei ist der jeweils optimale Abstand stark von der Art des Fellkleides
abhängig,
d.h. je dichter und/oder länger
ein Fellkleid ist, desto größer ist
der optimale Abstand. Denkbar sind auch Abstände geringer als 0,8 mm, wobei
jedoch nach den bisherigen Erkenntnissen weniger gute Arbeitsergebnisse
erzielt wurden. Gleichermaßen
liegen auch Abstände
größer als 5mm
im Bereich der Erfindung, die jedoch, wie Untersuchungen zeigten,
dazu beitragen, dass das Tierhaar weniger gut bearbeitet werden
kann.
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Bevorzugt ist der Schneidkopf in
der Halterung in einem Arbeitswinkel angeordnet, dessen Schenkel
durch die Längsachse
des Trimmstriegels und die Längsachse
der Klinge gebildet werden. Hierbei wird die Längsachse des Trimmstriegels durch
die Längsachse
des Handgriffes und die Längsachse
der Klinge durch die Richtung des Schneidenabschnittes bestimmt,
der zur Mitte hin angeordnet ist. Hierbei beträgt der Arbeitswinkel bevorzugt
5° bis 40°, bevorzugter
10° bis
30° und
besonders bevorzugt 15° bis
25°. Durch
das Anstellen des Schneidkopfes in einem Arbeitswinkel größer 0° wird ein
Hineingleiten des Tierhaares in den Innenradius der Hakenklinge
begünstigt,
wobei eine Größe des Arbeitswinkels
zwischen 15° bis
25° sich
als am wirksamsten erwiesen hat. Selbstverständlich ist denkbar, dass bei
anderen in geometrischen Abmessungen der Hakenklinge andere Arbeitswinkel
als die oben genannten, d.h. kleiner 5° bzw. größer 40°, sich als günstig erweist.
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In einer weiteren Ausbildung ist
der Schneidkopf austauschbar angeordnet. Hierzu kann der Schneidkopf
mit seinen beiden Enden an der Halterung verschraubbar ausgebildet
sein. Vorteilhaft ist, dass hierdurch der Trimmstriegel durch den
Austausch seines Schneidkopfes auf ein bestimmtes Tierfell hin optimiert
werden kann.
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In einer Weiterbildung ist die Halterung
als Gabel ausgebildet, die mit einem Ende den Schneidkopf beidseitig
umfasst und mit dem anderen Ende an dem Handgriff befestigt ist.
Hierdurch wird der Schneidkopf auf konstruktiv einfache Weise stabil
an dem Handgriff befestigt, sodass eine sichere Führung des
Schneidkopfes durch den Pfleger möglich ist. Ferner wirkt die
Gabel gleichzeitig als beidseitiger Schutz gegenüber dem Schneidkopf.
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In einer bevorzugten Weiterbildung
sind die Längsachse
des Schneidkopfes und die Längsachse des
Handgriffes im Wesentlichen senkrecht zueinander angeordnet. Hierbei
sollte die Längsachse
des Handgriffes im Wesentlichen mittig auf die Längsachse des Schneidkopfes
auftreffen. Hierdurch wird bekanntermaßen eine sichere, d.h. geradlinige
Führung des
Schneidkopfes senkrecht zu seiner Längsachse durch das Fellhaar
ermöglicht,
da sich infolge der symmetrische und rechtwinkligen Anordnung seitliche
gleiche Kraftmomente gegenseitig aufheben.
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Denkbar ist, dass in einer Ausbildung
der Schneidkopf in der Halterung bezüglich seiner Längsachse
schwenk- und verrastbar in der Halterung angeordnet ist. Hierdurch
kann vorteilhaft der Arbeitswinkel auf das zu bearbeitende Tierfell
optimal eingestellt werden. Hierzu kann beispielsweise an den Längsachsen
des Schneidkopfes jeweils eine Scheibe mit einer Seitenfläche befestigt
sei, die eine radial ausgerichtete Profilierung aufweist, mit der
sie in eine entsprechende Profilierung an den an den Schneidkopf
angreifenden Ende der Halterung eingreift. Hierbei kann die Profilierung
zugleich eine Gradskalierung zur Einstellung bestimmter Arbeitswinkel
aufweisen.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels
mit einer dazugehörigen
Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Unteransicht eines Trimmstriegels,
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2 eine
Seitenansicht des Trimmstriegels,
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3 eine
Seitenansicht einer Klinge,
-
4 eine
Schnittansicht der Klinge gemäß dem Schnittverlauf
B–B in 4, und
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5 eine
Schnittansicht einer Klinge gemäß dem Schnittverlauf
B–B in 4, jedoch mit abgestumpfter
Schneid spitze.
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1 zeigt
in einer Unteransicht einen Trimmstriegel 1 mit einem Schneidkopf 2,
einem Handgriff 3 sowie einer Halterung 4 zur
Befestigung des Schrieidkopfes 2 an dem Handgriff 3.
Der Schneidkopf 2 weist mehrere Klingen 5 in kammartiger
Anordnung auf. Die Klingen 5 sind mit ihren seitlichen
Klingenflächen
im Wesentlichen parallel zueinander sowie durch Abstandskalter 6 voneinander
beabstandet angeordnet. Wie weiter in der Seitenansicht des Trimmstriegels
in 2 sowie in einer
Seitenansicht einer einzelnen Klinge in 3 ersichtlich, sind die Klingen 5 als
Hakenklingen mit einer in Arbeitsrichtung A weisenden Schneide 7 ausgebildet. In 4 ist eine einzelne Schneide
als Schnittdarstellung gemäß dem in 3 gezeigten Schnittverlauf
B–B gezeigt.
Hierbei ist in 4 der Übersicht halber
lediglich ein mittlerer Abschnitt des Schnittverlaufs B–B gezeigt.
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Wie aus 4 entnehmbar, weist die Schneide einen
Schneidwinkel βkleiner
30° auf. Durch
die Ausbildung eines Schneidwinkels βkleiner 30° sowie durch die Ausbildung
der Klingen als Hakenklingen ist es möglich, dass nicht abgestorbenes Tierhaar
mit glattem Schaft nicht geschnitten wird, während abgestorbenes Tierhaar,
das eine raue Oberfläche
aufweist, von der Klinge erfasst und aus der Haarwurzel herausgezogen
wird. Durch den sehr kleinen Schneidwinkel von kleiner 30°, der besonders
bevorzugt 22° beträgt, durchschneidet
der Trimmstriegel, wenn er durch das Tierkleid gezogen wird, mühelos Verfilzungen
in Form von Verknotung und Verschlingungen, wobei er, wie beim Trimmen, die
gelösten
Filzanteile mit gestorbenem Haar aus dem Fellkleid entfernt. Ferner
vermag der Trimmstriegel dank des leichten Entfilzens gleichzeitig
tief in das Haarkleid bis auf die Tierhaut eindringen und zum Entwollen
vorhandene Unterwolle aus dem Tierkleid herausziehen.
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Der Trimmstriegel 1 verfügt somit über Klingen 5 mit
besonders scharfen Schneiden 7. Da es während des Arbeitsvorganges
durch Unachtsamkeit zu einer gefährlichen
Berührung
der äußeren Klingen 5 des
Schneidkopfes 2 kommen kann, weisen zumindest die beiden äußeren Klingen 5 des
Schneidkopfes 2 jeweils eine abgestumpfte Schneidspitze 8 auf. Dies
ist in dem vorliegenden Beispiel so bewerkstelligt, dass die abgestumpfte
Schneidspitze im Vergleich zu einer nicht abgestumpften Schneidspitze (4) um einen Abschnitt X
zur Spitze versetzt angeschliffen ist. Hierdurch ist die Schneidspitze
abgestumpft, kann aber zum Kämmen
eingesetzt werden. Diese Form des Anschliffes wurde in Hinsicht
auf einen Werkstoff gewählt,
der üblicherweise
für solche Klingen
verwendet wird und wegen seiner Härte schwer bearbeitbar ist.
Dennoch ist es denkbar, dass andere Formen der Abstumpfung, wie
beispielsweise die einer konvexe Wölbung, gewählt wird, indem die Schneidspitze über eine
entsprechende Schleifvorrichtung geführt; wird. Durch den versetzten
Anschliff der abgestumpften Schneide 7 können die
Klingen 5 insgesarnt so in dem Klingenkopf angeordnet werden,
dass die Schneiden 7 mit ihren Schneidspitzen 8 in
einer Flucht liegen. Dies ist in den 4 und 5 durch eine gepunktete Linie
als Höhe
H schematisch angedeutet. Hierdurch können die Schneiden in einer Linie
in das Tierfell eintauchen, wodurch eine über die Länge des Klingenkopfes 2 gleichmäßige Pflege des
Tierkleides möglich
ist. Denkbar ist zudem, dass zum stärkeren Schutz die beiden äußeren, abgestumpften
Klingen mit ihren Klingenspitzen um einen kleinen Betrag aus der
Flucht heraus angeordnet sind und die restlichen Klingen um diesen
Betrag-überragen.
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Wie in 2 und 3 ersichtlich, ist die Schneide 7 der
Klinge 5 mit einem die Längsform der Schneidspitze bildenden
Innenradius R versehen. Durch diese Ausbildung der Schneide 7 gleitet
das von der Klinge 5 erfasste Haar entlang der Schneide 7 in
den Innenradius R, wobei es, je nach Zustand, beim Entfilzen abgeschnitten,
beim Trimmen als abgestorbenes Haar aus der Wurzel herausgezogen oder
als nicht abgestorbenes, glattes Haar unbearbeitet bleibt. In diesem
Ausführungsbeispiel
ist als Form ein Innenradius R gewählt, der bevorzugt 3mm betragen
soll. Hiermit ist auch die schwierige Bearbeitbarkeit des Klingenwerkstoffes
berücksichtigt. Selbstverständlich ist
denkbar, dass die Innenform der Hakenklinge eine andere Form wie
beispielsweise die Form eines Halbovals oder einer Parabel aufweisen
kann.
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Die Dicke der Hakenklinge wird bevorzugt
in einem Bereich von 0,3 mm bis 0,7 mm gesehen, wobei die untere
Grenze des Bereichs durch die Stabilität des Klingenwerkstoffes und
die obere Grenze unter anderem durch die Kämmbarkeit des Fellkleides bestimmt
wird. Als ein optimaler Wert wird eine Klingendicke von 0,45mm angesehen.
Der Abstand zwischen den Klingen 5 wird in einem Bereich
von 0,8 mm bis 5 mm angesiedelt, indem der Trimmstriegel 1 optimal
eingesetzt werden kann. Hierbei wird die untere Grenze u.a. durch
die Haardicke des Fellkleides und die obere Grenze u.a. durch die
Dichte des Fellkleides bestimmt.
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Der Schneidkopf 2 ist, wie
in 2 dargestellt, in
der Halterung 4 in einem Arbeitswinkel μ angeordnet, dessen Schenkel
durch die Längsachse
a des Handgriffes 3 und die Längsachse b der Klinge 5 gebildet
werden. Dieser Arbeitswinkel μ liegt
bevorzugt zwischen 5° und
40°. Besonders
bevorzugt in dieser Ausführung
ist ein Arbeitswinkel μ von
22°. Selbstverständlich ist
denkbar, dass bei einer anderen Ausbildung der Hakenklinge ein entsprechender anderer
optimaler Arbeitswinkel einzustellen ist. Durch die Ausbildung des
Arbeitswinkels μ wird
das Haar optimal an der Schneidspitze entlang zum Innenradius R
geführt.
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Die Halterung 4 ist als
eine Gabel 10 ausgebildet, die mit einem Ende den Schneidkopf 2 beidseitig
umfasst und mit dem anderen Ende am Handgriff 3 befestigt
ist. Die Befestigung des Schneidkopfes 2 erfolgt in dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel
durch Schrauben 9. Hierdurch ist der Schneidkopf 2 durch
Lösen der
Schrauben 9 leicht austauschbar. Ferner kann hierüber durch
Verdrehen des nur leicht gelösten
Klingenkopfes 2 ein gewünsch ter
ein bestimmter Arbeitswinkel μ eingestellt werden.
Die Klingen 5 sind über
eine Befestigungsöffnung 11,
durch die eine in den Figuren nicht sichtbare Befestigungsachse
des Schneidkopfes 2 geführt
ist, in dem Schneidkopf angeordnet. Denkbar ist, dass die Klingen
eine nichtkreisförmige
Befestigungsöffnung
aufweisen, durch die sie auf einer entsprechend angepassten Befestigungsachse
verdrehsicher fixiert sind.
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Die Längsachse des Schneidkopfes 2 und die
Längsachse
a des Handgriffes 3 sind im Wesentlichen senkrecht zueinander
angeordnet. Hierdurch wird eine symmetrische Anordnung erzielt,
die ein gleichmäßiges Arbeiten
mit dem Trimmstriegel 1 ermöglicht.
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- 1
- Trimmstriegel
- 2
- Schneidkopf
- 3
- Handgriff
- 4
- Halterung
- 5
- Klinge
- 6
- Abstandskalter
- 7
- Schneide
- 8
- Schneidspitze
- 9
- Schraube
- 10
- Gabel
- 11
- Befestigungsöffnung
- ß
- Schneidwinkel
- μ
- Arbeitswinkel
- A
- Arbeitsrichtung
- H
- Höhe
- R
- Innenradius
- X
- Abschnitt
- a
- Längsachse
- b
- Längsachse