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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Umwälzung von
gelagertem Getreide, insbesondere in einem Flachlager, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige
Vorrichtungen werden einerseits bei der Trocknung von erntefrischem
Getreide von getreideerzeugenden Betrieben und andererseits bei der
Lagerung von Getreide von gewerblichen Lagerhaltern eingesetzt.
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Getreide
stellt eine der wichtigsten Nahrungsgrundlagen dar und kann durch
unsachgemäße Trocknung
oder Lagerung sehr leicht verderben. Die dadurch entstehenden Wertverluste
sind entsprechend hoch.
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Erntefrisches
Getreide wird deshalb getrocknet.
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Ein
bekannter Silotrockner weist einen kreisrunden Querschnitt auf und
ist mit einem externen Gebläse
und einer externen Heizung ausgerüstet. Zudem ist der Boden des
Silotrockners als Belüftungsboden
ausgeführt.
In einem permanenten Prozess wird auf eine bestimmte Temperatur
vorgewärmte
Luft mittels des Gebläses
durch den Belüftungsboden
in das. Getreide eingeblasen, so dass sich direkt über dem
Belüftungsboden
eine Trocknungszone ausbildet. Bedingt durch das herrschende Temperaturgefälle bildet
sich innerhalb des Getreidestapels aber auch eine Kondensschicht
aus, die die Trocknung des oberhalb der Kondensschicht liegenden
Getreides, in einer sogenannten Nasszone, verhindert. Deshalb ist
in diesem Silotrockner eine Umwälzvorrichtung
zur Vermischung des Getreides aus der Trocknungsznne und des Getreides auch
der Nasszone vorgesehen. Dazu ist auf der oberen Silowand eine Laufschiene
befestigt, auf der ein oberhalb des Silo querschnitts mittig und
drehbar befestigter Träger
läuft.
Der Träger überstreicht
dabei während
eines Umlaufs den gesamten Querschnitt des Silos. An dem Träger sind
meist mehrere antreibbare Förderschnecken
befestigt, die auf dem Träger und
damit radial zur Mittelachse des zylindrischen Silotrockners verschiebbar
gelagert sind. Diese ragen bis etwa in den Bereich der Trocknungszone
in das Innere des Silos hinein. Mit der umlaufenden Bewegung des
Trägers
und der radialen Verschiebebewegung der Förderschnecken lassen sich alle
Bereiche des Silos erreichen. Die Förderschnecken fördern dabei
permanent trockenes Getreide aus der Trocknungszone, so dass entsprechend
erntefrisches Getreide aus der Nasszone in Richtung des Belüftungsbodens
zur Trocknung nachsinken kann. Eine solche Umwälzvorrichtung ist wegen der
entsprechenden Antriebstechnik und des hohen Materialeinsatzes relativ
teuer.
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Trockenes
Getreide wird vorzugsweise in einem Flachlager gelagert, das einen
rechteckigen Querschnitt aufweist. Das Flachlager ist mit einem externen
Gebläse
und einer externen Kühlung
ausgerüstet
und verfügt über ein
Rohrsystem. Dabei wird in einem permanenten Prozess auf eine bestimmte Temperatur
gekühlte
Luft mittels des Gebläses über das
Rohrsystem in die unterste Schicht des Getreides eingeblasen. Dadurch
wird die durch die natürliche
Atmung des Getreides erzeugte Wärme
und Feuchtigkeit in die oberen Schichten und aus dem Getreide heraus
gedrückt.
Bedingt durch uneinheitliche Ware und unterschiedliche Atmungsaktivität entstehen
innerhalb des Getreidestapels häufig
Wärmenester.
Aus diesen Bereichen kann die Wärme
durch die von unten anliegende Luftströmung nicht herausgedrückt werden,
so dass die Temperatur in diesem Bereich ansteigt. Bei Temperaturen über 16°C kommt es
zur Ansiedlung von Kornkäfern
und anderer Insekten, so dass das Getreide in kürzester Zeit unbrauchbar wird.
Mittels flächendeckender
regelmäßiger Temperaturmessungen
wird versucht, Wärmenester
frühzeitig
zu erkennen und diese gegebenenfalls durch gezielte Belüftung oder
von Hand mittels Schaufeln oder unter Zuhilfenahme sogenannter Kornkulis
zu beseitigen. Die Bemühungen
scheitern jedoch daran, dass sich die Ursachen der Wärmenester
deutlich unterhalb der Oberfläche,
in einem Bereich von etwa 2 bis 3 Metern Tiefe befinden.
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Durch
das permanente Nachrutschen von Getreide von den Seiten ist ein
Umwälzen
von Hand schwierig möglich
und wenig effektiv. Die Verwendung einer aus dem Silotrockner bekannten
Umwälzvorrichtung
scheitert an den Dimensionen des Flachlagers. Bedingt durch Längen von
etwa 100 Metern und Breiten von etwa 30 Metern würden die notwendigen Laufschienen
und Querschnitte der überspannenden
Träger
extreme Dimension erfordern und ein solches Gewicht aufweisen, dass
eine wirtschaftliche Anwendung nicht möglich ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine gattungsmäßige Vorrichtung
zur Umwälzung
von gelagertem Getreide, insbesondere in einem Flachlager zu entwickeln,
die mobil ausgeführt ist
und sowohl in einem kontinuierlichen Trocknungsprozess zur Verhinderung
der Ausbildung einer Kundensschicht als auch diskontinuierlich in
einem Lagerungsprozess zur gezielten Bekämpfung von Wärmenestern
innerhalb des Getreides einsetzbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Zweckdienliche Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis
11.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
beseitigt die genannten Nachteile des Standes der Technik. Vorteilhaft
bei der Anwendung der Vorrichtung ist, dass diese ohne zusätzliche
Antriebe auskommt. Dies ist möglich,
weil der von der Fördereinrichtung erzeugte
Förderdruck
eine Aufteilung in mindestens einerseits eine Getreide ausstoßende und
andererseits in eine die Vorrichtung antreibende Komponente erfährt, so
dass sich die Vorrichtung während
der Förderung
von Getreide selbständig
auf dem Getreidestapel bewegt.
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Dabei
ist es besonders vorteilhaft, wenn der Füllraum von zwei sich gegenüberliegenden
und senkrecht auf der bodenseitigen Auflageplatte angeordneten Seitenwänden, gleichfalls
einer senkrecht auf der bodenseitigen Auflageplatte angeordneten Stirnwand
und einer zu der bodenseitigen Auflageplatte parallel angeordneten
deckelseitigen Auf lageplatte umschlossen ist und die Getreide einnehmende Öffnung des
Füllraumes
die bodenseitige Auflageplatte durchbricht und die Getreide ausgebende Öffnung des
Füllraumes
einen horizontal ausgerichteten Ausstoßbereich für das Getreide ausbildet, weil
dadurch eine optimale Aufteilung des Förderdrucks erfolgt und damit
sowohl eine definierte Förderleistung als
auch eine definierte Bewegungsgeschwindigkeit erreichbar ist.
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Dabei
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Seitenwände jeweils zur Veränderung
des Volumens des Füllraumes
und der Größe des Ausstoßbereiches
einen um eine senkrechte Drehachse schwenkbaren Bereich aufweisen
und der schwenkbare Bereich der Seitenwand jeweils eine Zusatzauflage
besitzt, die den Füllraum
nach unten abschließt,
sobald die schwenkbaren Bereiche zur Verkleinerung des Volumens
des Füllraumes
gegeneinander geschwenkt werden und die deckelseitige Auflageplatte eine
solche Größe aufweist,
die den Füllraum
nach oben abschließt,
sobald die schwenkbaren Bereiche zur Vergrößerung des Volumens des Füllraumes
aufgeschwenkt werden. Dadurch lässt
sich die Größe des Füllraumes
optimal an unterschiedliche Anforderungen, beispielsweise verschiedene
Getreidesorten, in einfacher Weise anpassen.
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Es
ist von Vorteil, wenn die Fördereinrichtung als
eine handelsübliche
Förderschnecke
ausgeführt ist,
weil dadurch die Vorrichtungskosten minimal gehalten werden können und
der Einsatz solcher Förderschnecken
bewährt
ist. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Förderschnecke in dem Bereich
des Füllraumes
ein exzentrisches Gewicht trägt,
so dass mit der Drehzahl der Förderschnecke
translatorische Impulse erzeughar sind, die in einer senkrechten
Richtung sowohl zu der Stirnwand als auch zu dem Ausstoßbereich
wirken, weil dadurch die Arbeitsgeschwindigkeit der Vorrichtung
in einfacher Weise erhöht
werden kann. Dadurch lassen sich größere Flächen in kürzerer Zeit bearbeiten.
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Es
ist auch von Vorteil, wenn die Förderschnecke
in Längsrichtung
hohl ausgeführt
ist und die Förderschnecke über jeweils
mindestens eine Lufteinlass- und eine Luftauslassöffnung verfügt, so dass
durch die innenliegende Bohrung Luft von oben in mindestens eine
tieferliegende Schicht des Getreidestapels transportierbar ist und
die in die Fördereinrichtung
einzulassende Luft mittels einer Erwärm- oder Kühleinrichtung auf eine höhere oder
eine niedrigere Temperatur als die Umgebungstemperatur veränderbar ist,
weil dadurch eine höhere
Effektivität
erreichbar ist. Einerseits lässt
sich zusätzlich
erwärmte Luft
in den Trocknungsbereich und andererseits gekühlte Luft in den Bereich eines
Wärmenestes
in einfacher Weise von oben direkt an die Bearbeitungsstelle tief
im Getreidestapel einführen.
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Es
ist auch von Vorteil, wenn
- • in der bodenseitigen Auflageplatte
und diese durchdringend, jeweils seitlich des Füllraumes höhenverstellbare Hemmplatten
angeordnet sind,
- • eine
in den Ausstoßbereich
hineinragende und an der deckelseitigen Auflageplatte um eine senkrechte
Drehachse schwenkbar angebrachte hintere Steuereinrichtung vorgesehen
ist und
- • optimal
eine der hinteren Steuereinrichtung gegenüberliegend angeordnete vordere
Steuereinrichtung vorgesehen ist, die ihrerseits unterhalb der bodenseitigen
Auflageplatte gleichfalls um eine senkrechte Drehachse schwenkbar
angebracht ist,
weil dadurch mit einfachen Mitteln und
in einfacher Weise die Steuerung der Bewegungsrichtung der Vorrichtung
beeinflusst werden kann. Dabei lässt sich
die Beeinflussung auch in einen vorprogrammierten Ablauf bringen
und weitgehend automatisch ablaufen, wenn die Vorrichtung über mindestens
einen Sender verfügt
mit dessen Hilfe Koordinaten der Vorrichtung an einen entsprechenden
Empfänger
einer datenverarbeitenden Maschine sendbar sind und die datenverarbeitende
Maschine ihrerseits über
einen Sender verfügt,
mit dessen Hilfe in einem Programm abgelegte oder ermittelte Korrekturdaten
an einen entsprechenden Empfänger
der Vorrichtung sendbar sind und die Hemmplatten, die hintere Steuereinrichtung
und/oder die vordere Steuereinrichtung über Stellmotore verfügen, die
anhand der empfangenen Korrekturdaten verstellbar ausgeführt sind.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn die bodenseitige Auflageplatte über mindestens
eine seitlich hochgezogene Führungsplatte
verfügt,
mit der sich die Vorrichtung an einem in einem vorhergehenden Durchlauf
erzeugten Getreidewall abstützt,
weil dadurch in einfacher Weise eine Richtungsstabilität der Vorrichtung
erreichbar ist, die sich bei der Bearbeitung großer Flachlager vorteilhaft
auswirkt. Dadurch lassen sich auch die Steuereingriffe in einem
automatischen Betrieb minimieren.
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Die
Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
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Dazu
zeigt:
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1 eine schematische Darstellung
des Erfindungsgegenstandes in einer Vorderansicht,
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2 eine schematische Darstellung
der 1 in einer Seitenansicht
und
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3 eine schematische Darstellung
der 1 in einer Draufsicht.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Umwälzung
von gelagertem Getreide, insbesondere in einem Flachlager besteht
gemäß 1, 2 und 3 aus einer
bodenseitigen Auflageplatte 1 und einer senkrecht dazu
angeordneten und mittig durch die bodenseitige Auflageplatte 1 verlaufenden
Fördereinrichtung 2.
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Die
bodenseitige Auflageplatte 1 weist eine kreisrunde Fläche mit
einem offenen trapezförmigen Flächensegment
auf. Oberhalb des offenen Flächensegmentes
der bodenseitigen Auflageplatte 1 bildet sich ein Füllraum 3 aus.
Dieser besitzt eine dem offenen trapezförmigen Flächensegment der bodenseitigen
Auflageplatte 1 entsprechende prismatische Form. Begrenzt
wird der Füllraum 3 durch
eine Stirnwand 4, zwei Seitenwände 5, 5' und eine deckelseitige
Auflageplatte 6. Dabei sind sowohl die Stirnwand 4 als
auch die Seitenwände 5, 5' senkrecht auf
der bodenseitigen Auflageplatte 1 sowie die deckelseitige
Auflageplatte 6 parallel zu der bodenseitigen Auflageplatte 1 ausgerichtet.
Der Füllraum 3 bildet,
der Stirnwand 4 gegenüberliegend,
von der deckelseitigen Auflageplatte 6 abgedeckt und von
den Seitenwänden 5, 5' flankiert einen
sich in horizontaler Richtung öffnenden
Ausstoßbereich 7 auf.
Dabei sind die Seitenwände 5, 5' auf der Seite,
die der Stirnwand 4 abgewandt und dem Ausstoßbereich 7 zugewandt ist,
um eine senkrechte Drehachse schwenkbar ausgeführt. Dazu sind die Seitenwände 5, 5' in einen feststehenden
und einen schwenkbaren Bereich 8, 8' unterteilt. In einer zueinander
orientierten Stellung geben die schwenkbaren Bereiche 8, 8' der Seitenwände 5, 5' einen minimalen
Ausstoßbereich 7 und
in einer voneinander weg orientierten Stellung geben die schwenkbaren
Bereiche 8, 8' der
Seitenwände 5, 5' einen maximalen
Ausstoßbereich 7 frei.
Dadurch schließt
der Füllraum 3 in
der minimalen Stellung ein minimales und in der maximalen Stellung
ein maximales Füllvolumen
ein. An den schwenkbaren Bereichen 8, 8' der Seitenwände 5, 5' ist jeweils
eine horizontal und direkt oberhalb der bodenseitigen Auflageplatte 1 angeordnete
Zusatzauflage 9, 9' befestigt. Diese
weist jeweils eine solche Größe und Form
auf, dass sie den Füllraum 3 nach
unten abschließt,
sobald die schwenkbaren Bereiche 8, 8' der Seitenwände 5, 5' gegeneinander
geschwenkt werden und den Füllraum 3 und
den Ausstoßbereich 7 minimal
verkleinern. Sowohl das offene Flächensegment in der bodenseitigen
Auflageplatte 1 als auch die deckelseitige Auflageplatte 6 weisen
eine auf das maximale Füllvolumen
abgestimmte Größe auf.
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Die
Fördereinrichtung 2 besteht
aus einer Antriebseinheit 10 und einer Förderschnecke 11.
Die Antriebseinheit 10 ist an einer Aufnahme 12 befestigt, die
ihrerseits mit der deckelseitigen Auflageplatte 6 verbunden
ist. Die Antriebseinheit 10 ist abtriebsseitig drehfest
mit einem oberen Ende der Förderschnecke 11 verbunden.
Die Antriebseinheit 10 kann sowohl mittels Elektroenergie
antreibbar oder als Verbrennungskraftmaschine ausgelegt sein. Abtriebsseitig
beträgt
die Drehzahl etwa 250 bis 750 min–1. Die
Förderschnecke 11 ist
handelsüblich
und weist einen Schneckendurchmesser von etwa 50 bis 100 mm auf.
Sowohl der Durchmesser und die Steigung der Schnecke als auch die
Drehzahl der Förderschnecke 11 sind
auf die Menge des zu fördernden Getreides
abstimmbar. Die Länge
der Förderschnecke 11 ist
gleichfalls variabel und beträgt
etwa zwischen 1.000 und 4.000 mm, wobei deren unteres Ende in einen
Stapel Getreide hineinragt.
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Die
bodenseitige Auflageplatte 1 weist zudem auf einer Seite
eine hochgezogene Führungsplatte 13 auf.
Dabei ist die Führungsplatte 13 parallel zur
Arbeitsrichtung der Vorrichtung ausgerichtet. Die Größe, die
Form und der Anstellwinkel der Führungsplatte 13 sind
entsprechend abgestimmt. Dem Fachmann soll es dabei freistehen,
eine oder mehrere zusätzliche
Führungsplatten
vorzusehen. Die bodenseitige Auflageplatte 1 durchdringen
zwei höhenverstellbare
Hemmplatten 14, 14'.
Diese sind jeweils seitlich außerhalb
des Füllraumes 3 angebracht
und weisen eine auf die Hemmung der Drehung der Vorrichtung angepasste
Größe und Form
auf. Die Höhenverstellung
der Hemmplatten 14, 14' kann unabhängig voneinander von Hand oder
auch automatisch anhand bestimmter Parameter motorisch erfolgen.
Innerhalb des Füllraumes 3,
den Ausstoßbereich 7 mittig
teilend, ist an der deckelseitigen Auflageplatte 6 eine
hintere Steuereinrichtung 15 befestigt, die um eine senkrechte
Drehachse schwenkbar ist. Die Größe der wirksamen
Fläche
der hinteren Steuereinrichtung 15 ist auf die Steuerung
der Vorrichtung entsprechend abgestimmt. In gleicher Linie mit der
hinteren Steuereinrichtung 15 und dieser gegenüberliegend
ist unterhalb der bodenseitigen Auflageplatte 1 eine vordere
Steuereinrichtung 16 angebracht, die gleichfalls um eine
senkrechte Drehachse schwenkbar ist. Die Größe der wirksamen Fläche der vorderen
Steuereinrichtung 16 entspricht etwa der der hinteren Steuereinrichtung 15.
Sowohl die vordere Steuereinrichtung 15 als auch die hintere
Steuereinrichtung 16 können
unabhängig
voneinander von Hand oder auch automatisch anhand bestimmter Parameter
motorisch verstellt werden. Sowohl der Einsatz der Hemmplatten 14, 14', der Einsatz
der hinteren Steuereinrichtutng 15 als auch der vorderen Steuereinrichtung 16 ist
optional.
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In
einer figürlich
nicht dargestellten zweiten Ausführung
kann die Förderschnecke 11 als
Hohlwelle gestaltet sein. Durch die innere Bohrung der Förderschnecke 11 könnte dann
Luft von oben nach unten durch die Förderschnecke 11 geführt werden. Dazu
weist die Förderschnecke 11 entsprechende umfangsseitig
angeordnete Lufteinlass- und Luftauslassöffnungen auf. Die einzulassende
Luft könnte
zudem gekühlt
sein.
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In
einer figürlich
gleichfalls nicht dargestellten dritten Ausführung könnte die Förderschnecke 11 in
dem Bereich des Füllraumes 3 ein
exzentrisch befestigtes Gewicht aufweisen, so dass mit der Drehzahl
der Förderschnecke 11 diese
zusätzlich
translatorische Impulse erzeugt. Das exzentrische Gewicht würde so auf
der Förderschnecke 11 befes tigt
sein, dass die translatorischen Impulse senkrecht sowohl zu der
Stirnwand 4 als auch zu dem Ausstoßbereicht 7 wirken
können.
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Beispielhaft
soll die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem diskontinuierlichen Betrieb
in einem mit Getreide gefüllten
Flachlager bei der Bekämpfung
eines Wärmenestes
beschrieben werden. Dazu wird die Vorrichtung von einer Bedienperson
auf der Oberfläche
des Getreidestapels an die zuvor detektierte Stelle verbracht, an
der sich in 1 bis 2 Meter Tiefe unterhalb der Oberfläche das
Wärmenest
befindet. Dabei ist es zweckmäßig, wenn
die Vorrichtung selbst und die Förderschnecke 11 auf Grund
ihrer Länge
separat transportiert werden. Danach wird das obere Ende der Förderschnecke 11 drehfest
mit der Abtriebsseite der Antriebseinheit 10 verbunden.
Die Antriebseinheit 10 wird eingeschaltet und die Förderschnecke 11 in
den Getreidestapel aus der horizontalen in die vertikale Lage abgesenkt.
Die Förderschnecke 11 fördert, entsprechend
der Drehzahl, des Durchmessers und der Steigung der Schnecke Getreide
in den Füllraum 3.
Nach Erreichen des maximalen Füllvolumens
in dem Füllraum 3 entsteht
ein entsprechender Fülldruck,
der sich, abgestützt
an der Stirnwand 4 und an den Seitenwänden 5, 5' in Richtung
des Ausstoßbereiches 7 entlädt, so dass
durch die weitere Förderung
Getreide aus dem Ausstoßraum 7 herausgedrückt wird.
Das Ausströmen
von Getreide aus dem Füllraum 3 in
der Richtung des Ausstoßraumes 7 erzeugt
auch eine entgegengesetzt gerichtete Bewegung der gesamten Vorrichtung
in einer Arbeitsrichtung. Dadurch bewegt sich die Vorrichtung, auf
dem Getreidestapel aufliegend in der Arbeitsrichtung bei gleichzeitigem
Ausstoß zuvor
aus dem Bereich des Wärmenestes
geförderten
Getreides aus dem Ausstoßbereich 7 des
Füllraumes 3.
Bedingt durch die Länge
der Förderschnecke 11 leitet
diese und auch die Antriebseinheit 10 selbst impulsartige
Vibrationen in die Vorrichtung ein, die deren Bewegung in der Arbeitsrichtung
fördern. Die
Vorrichtung kann in ihrer Bewegungsrichtung leicht durch die Bedienperson
durch Schieben oder Drehen in der einen oder anderen Richtung beeinflusst
werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist aber auch in einem kontinuierlichen Betrieb in einem mit Getreide
befüllten
Flachlager zur Vermischung des Getreides der Trocknungsznne und
der Nasszone während
des Trocknungsprozesses einsetzbar. Dazu wird die Vorrichtung von
einer Bedienperson in einem ersten Durchlauf so ausgerichtet, dass
die Vorrichtung einen mittig und in Längsrichtung des Flachlagers
ausgerichteten Getreidewall erzeugt. In den nachfolgenden Umläufen, stützt sich
die Vorrichtung jeweils mittels der Führungsplatte 13 unter
Nutzung des Drehmomentes in Richtung der Führungsplatte 13 an
dem zuletzt erzeugten Getreidewall ab. Dies erfolgt solange, bis
die gesamte Fläche
des Flachlagers von der Vorrichtung bearbeitet ist. Dabei sind weitere
Eingriffe der Bedienperson in den Bewegungsablauf der Vorrichtung
jeweils nur an den Wendepunkten notwendig.
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Der
kontinuierliche Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist auch automatisch
realisierbar. Dazu könnte
die Vorrichtung in entsprechenden zeitlichen Abständen ihre
aktuellen räumlichen
x-, y- und gegebenenfalls z-Koordinaten an eine datenverarbeitende
Maschine senden, die die Koordinaten in einem entsprechenden Programm
verarbeiten würde. Diese
würde dann
der Vorrichtung ihrerseits Parameter senden, mit denen beispielsweise
die Hemmplatten 14, 14', die hintere Steuereinrichtung 15 und/oder die
vordere Steuereinrichtung 16 verstellbar sind. Dazu müsste die
Vorrichtung mit entsprechenden Sendern, Sensoren und Stellantrieben
ausgerüstet sowie
eine abgestimmte datenverarbeitende Maschine bereit gestellt werden.
Der automatische Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dahingehend optimierbar,
dass entsprechend installierte Sensoren ein Wärmenest innerhalb des Getreidestapels
detektieren, die x-, y- und z-Koordinaten des Wärmenestes an die datenverarbeitende
Maschine senden, wonach diese die Vorrichtung gezielt durch das
Flachlager zu dem Wärmenest
führt.
Die Sensoren zur Ermittlung von Wärmenestern können Temperaturmess-,
Dichtemess-, Sauerstoffgehaltmess- oder Kohlendioxidgehaltmess-Sensoren
sein.
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- 1
- bodenseitige
Auflageplatte
- 2
- Fördereinrichtung
- 3
- Füllraum
- 4
- Stirnwand
- 5,
5'
- Seitenwand
- 6
- deckelseitige
Auflageplatte
- 7
- Ausstoßbereich
des Füllraumes
- 8,
8'
- schwenkbarer
Bereich der Seitenwand
- 9,
9'
- Zusatzauflage
des schwenkbaren Bereichs der Seitenwand
- 10
- Antriebseinheit
- 11
- Förderschnecke
- 12
- Aufnahme
für die
Antriebseinheit
- 13
- Führungsplatte
- 14,
14'
- Hemmplatte
- 15
- hintere
Steuereinrichtung
- 16
- vordere
Steuereinrichtung