DE10306817B3 - Trainingsgerät für therapeutische Zwecke - Google Patents
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Abstract
Nachteilig bei bekannten Geräten ist, insbesondere bei Handhabung mit zwei Händen und somit bei beidarmiger Arbeit in bestimmten Positionen, dass beispielsweise eine "Über-Kopf-Übung" entlang der sagittalen Achse auf Grund der engen Fixierung nur schwer erfolgen kann. Außerdem sind die bekannten Lösungen konstruktiv äußerst aufwendig und damit teuer sowie teilweise zu schwer und zu sperrig. Das neue Trainingsgerät soll dreidimensionale Bewegungen ermöglichen, entsprechend einfach und vielfältig anwendbar sowie auf Grund seiner Bauweise äußerst kostengünstig herstellbar sein, so dass es einem breiten Personenkreis zugänglich wird. So sind in einem länglichen scheibenförmigen Körper (1), parallel und quer zu einer Längsachse (3), muldenförmige Ausnehmungen (2) durchgängig eingelassen, wobei sich im Inneren des Körpers (1) ein Hohlraum befindet, der mit einer zähen Flüssigkeit (5) oder einem anderen geeigneten Medium gefüllt ist und in dem sich mindestens ein freibewegliches Gewicht (6) befindet.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät für therapeutische Zwecke, welches sich zum Trainieren der haltungsbeeinflussten Muskulatur des menschlichen Körpers, insbesondere der wirbelsäulenumgreifenden bzw. sichernden Muskelgruppen, eignet.
- Es sind eine Vielzahl von Therapiegeräten bekannt, die entweder stabähnliche Formen aufweisen oder bei denen man eine Rotationsmasse in Bewegung versetzt und die entstehenden Zentrifugalkräfte muskulär anzugleichen versucht.
- So wird in der
DE 195 32 254 C1 eine Hantel beschrieben, die im wesentlichen aus einer in Vibration versetzbaren Hantelstange, auf deren Enden Gewichte aufsetzbar sind, besteht und sich vorwiegend für Armbeuge- bzw. Armstreckbewegung eignet. Voraussetzung dafür ist ein hoher technischer Aufwand und eine mögliche Anfälligkeit durch die vorhandene Motorisierung. - Ein weiteres kinetisches Therapiegerät nach der
DE 19956957 A1 besteht gleichfalls hauptsächlich aus einem stabförmigen elastischen-Gebilde mit einem mittigen Handgriff, mit an den äußeren Enden beidseitig verstellbar angeschraubten Endstücken, so dass ein Fixieren des Gerätes beidseitig nur mittig in enger Position möglich ist. Eine Hand fungiert dabei häufig als Führungshand, während die andere Hand nur mitbewegt wird, ohne die Bewegung mit zu steuern. Außerdem sind 3-D-Bewegungen auf Grund der Ausmaße nur bedingt möglich. - Bei Geräten wie in der
DE 2037113 A dargestellt, wird eine Rotationsmasse mit Geschick und Kraft in drehende Bewegungen versetzt, wobei die dabei frei werdenden Zentrifugalkräfte durch Zusatzgewichte individuell regulierbar sind. Bedingt durch die vorgegebenen Rotationsachse sind bei plötzlicher Richtungsänderung der Bewegung Überlastungserscheinungen denkbar und nach einer gewissen Wiederholungszahl führt dies zu einem Sinken des koordinativen Anspruchs. - Eine ähnliche Lösung weist gleichfalls die
DE 2325211 A auf, wo ein Trainingsgerät in Form einer diskusähnlichen Scheibe ausgebildet ist. Ein Fliehgewicht rotiert hier um eine Scheibenquerachse. - Ein rotierendes System als Trainingsgerät zeigt gleichfalls die
DE 25 19 214 A1 , welches aus einem mit mindestens einem Handgriff versehenen Ring als Schiene, für einen längs des Ringes leicht beweglichen Gewichtes besteht, wobei das aus dem Ring umlaufende Gewicht ein rotierendes System bildet. - Eine analoge Lösung offenbart auch die
DE 200 07 600 U1 , wo in einem Gehäuse ein ringförmiger Kanal eingebracht ist, der ein Gewichtselement gleitfähig aufnimmt. Bei einem hantelartigem Sportgerät nach derDE 36 09 363 C2 soll eine zusätzliche Muskelbewegung noch dadurch erzielt werden, dass eine am Kugelkopf mit Griffteil bestehende Hantel nicht nur im kugelförmigen Kopfteil ein ebenfalls kugelförmiges Gewicht enthält, sondern auch der Griff hohl ausgeführt ist, in dem ein zusätzliches Gewicht bewegbar gleitet. Statt eines Gewichtes ist in der griffartig ausgebildeten Hantel nach derDE 72 25 690 U , gleichfalls ein Hohlraum vorhanden, der teilweise mit einer Flüssigkeit und/oder rieselfähigen Masse gefüllt ist. - In einem therapeutischen Gerät nach der
US 37 56 592 A wird gleichfalls rieselfähiger Sand, in einem zylindrischen Behälter, mit seitlich angebrachten Griffelementen, in einem bestimmten Verhältnis untergebracht, so dass dieser bei jeder ausgeführten Bewegung, entsprechend der Fliehkraft, im Behälter seinen Standort verändert. - Ferner ist ein hantelartiges Gerät zur Sicherung des Bewegungsapparates nach der
DE 196 34 397 A1 bekannt. Hier weist das als Handgriff ausgebildete Griffteil eine definierte Griffachse auf, so dass das damit verbundene Masseelement mit seinem Schwerpunkt zur Griffachse oszillierend verschiebbar oder um die Griffachse oszillierend drehbar ist. - Genereller Nachteil des beschriebenen Standes der Technik ist bei Geräten in stabähnlicher Form, bedingt durch die notwendige mittige Fixierung, insbesondere bei Handhabung mit zwei Händen und somit bei beidarmiger Arbeit in bestimmten Positionen, dass beispielsweise eine „Über-Kopf-Übung" entlang der sagittalen Achse auf Grund der engen Fixierung nur schwer erfolgen kann.
- Außerdem sind die bekannten Lösungen konstruktiv äußerst aufwendig und damit teuer sowie teilweise zu schwer und zu sperrig.
- Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Trainingsgerät zu schaffen, welches dreidimensionale Bewegungen ermöglicht, entsprechend einfach und vielfältig anwendbar, sowie auf Grund seiner Bauweise äußerst kostengünstig herstellbar ist, so dass es einem breiten Personenkreis zugänglich wird.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Schutzanspruches eins gelöst. Durch die Erfindung wird ermöglicht, ein platzsparendes und kostengünstiges Gerät zu schaffen, welches sich in großer Zahl in medizinischen Einrichtungen sowie im privaten Gebrauch einsetzen lässt. Die als handliche Griffe ausgeformten Ausnehmungen, parallel oder quer zur Längsachse, ermöglichen so Übungen der unterschiedlichsten Belastungen für Muskelaktivitäten, einschließlich „Über-Kopf-Übungen" entlang der sagittalen Achse. So wird das sich im Inneren des Gerätes befindliche Gewicht durch Muskelaktivität beschleunigt, um anschließend, die durch Trägheit des Gewichtes auftretende Bewegungsenergie, wieder abzubremsen. Es entsteht so ein Wechsel zwischen konzentrischer und exzentrischer Arbeitsweise und somit ein Wechsel von Spannung und Entspannung, welcher zu einem hohen koordinativen Anspruch führt. Bei zügiger Ausführung der Bewegungen ist eine hohe Effektivität des Muskeltrainings erreichbar. Erzielbar sind ferner Auflockerungen verspannter Muskelpartien, bei gleichzeitigem Abbau der Neigung zur Krampfbildung.
- Außerdem ermöglicht das Gerät
- – freie Bewegungen des Gerätes gemäß den anatomisch-physiologischen Möglichkeiten
- – keine vorgeschriebene Bewegungsbahn der impulsgebenden Gewichte, dadurch hoher neuro-muskulärer Anspruch
- – vielseitige Bewegungsausführung in der Transversalebene entlang der Wirbelsäule
- – reaktive Arbeit der wirbelsäulen-stabilisierenden Muskulatur
- – muskuläre Stabilisierung des Lendenbereiches und dessen Übergang zum Kreuzbein als Prävention und Therapie auch volkswirtschaftlich von immer größerer Bedeutung, da hoher Anteil von Arbeitsausfällen auf Grund von Pathomechnismen der Lendenwirbelsäule
- – während „Über-Kopf-Übungen" entlang der sagittalen Achse Aktivierung des vorderen Sägemuskels
- – hohe Anzahl der Pathologien des Schultergelenks auf Grund muskulärer Dysbalancen; Ansteuerung des häufig schwachen M. serratus anterior als „Schlüsselfunktion" in der Therapie
- – raining mit vorgestelltem Gerät zu verbessertem intermuskulären Zusammenspiel in physiologischer Schultergelenksposition
- Die Erfindung wird nachfolgend an einem Beispiel näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Ober- bzw. Unterseite des Trainingsgerätes -
2 eine Seitenansicht nach1 -
3 einen Schnitt B-B nach1 -
4 eine zweite Seitenansicht nach1 -
5 einen Schnitt A-A nach1 - Der Körper
1 des länglich und scheibenförmig, elliptisch ausgebildeten Trainingsgerätes ist ausgehend von seiner Ober- und Unterseite mit muldenförmig (konvex), durchgehend eingelassenen Ausnehmungen2 , die als Griffelemente dienen, versehen. Die Ausnehmungen2 sind je nach Bewegung und vorgesehenem Einsatz als Griffe parallel oder quer zur Längsachse3 angeordnet. Unter Beachtung der Ausnehmungen2 ist der Körper1 mit einem Hohlraum4 versehen, der entsprechend der technologischen Erfordernisse des verwendeten Materials (Metall oder Plaste) eingebracht ist. Der Hohlraum4 ist mit einer zähen Flüssigkeit5 ausgefüllt. Gleichfalls befindet sich im Hohlraum4 , freibeweglich, ein Gewicht6 , welches durch Muskelaktivität entsprechend einer vorgesehenen Therapie beschleunigt wird. Im Gegenzug muss anschließend, die durch Trägheit des Gewichtes6 aufgebaute Bewegungsenergie, wieder abgebremst bzw. abgebaut werden. Konzentrische oder exzentrische Arbeitsweisen wechseln sich somit laufend ab. Zur Erreichung einer hohen Effektivität sind die notwendigen Bewegungen zügig, je nach Leistungsstand, auszuführen. -
- 1
- Körper
- 2
- Ausnehmungen
- 3
- Längsachse
- 4
- Hohlraum
- 5
- Flüssigkeit bzw. Medium
- 6
- Gewicht
Claims (4)
- Trainingsgerät für therapeutische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, dass in einem länglichen scheibenförmigen Körper (
1 ), parallel und quer zu einer Längsachse (3 ), muldenförmige Ausnehmungen (2 ) durchgängig eingelassen sind, wobei sich im Inneren des Körpers (1 ) ein Hohlraum (4 ) befindet, der mit einer zähen Flüssigkeit (5 ) gefüllt ist und in dem sich mindestens ein freibewegliches Gewicht (6 ) befindet. - Trainingsgerät nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die eingebrachten Ausnehmungen (
2 ) zu handlichen Griffen für komplexe Anwendungsmöglichkeiten ausgeformt sind. - Trainingsgerät nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (
4 ) mit einem oder mehreren Gewichten (6 ) oder Flüssigkeiten unterschiedlicher Konsistenz, je nach Größe des Trainingsgerätes, ausstattbar ist. - Trainingsgerät nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Gewichte (
6 ) in Größe und Schwere sowie der Füllungsgrad des Hohlraums unterschiedlich sein können.
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