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Die Erfindung betrifft ein Fußpedal für ein Fahrzeug.
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Bei einem Fußpedal handelt es sich um eine im Kraftfahrzeugbau übliche Bauweise, das eine so genannte stehende Anordnung aufweist. Hierbei erstreckt sich das Fußpedal im Kraftfahrzeug schräg aufwärts nach vorne und ist mit einem in seinem unteren und hinteren Endbereich angeordneten Gelenkteil in einem Schwenkgelenk im Bodenbereich des Fahrgastraumes schwenkbar gelagert. Das Fußpedal läßt sich zu seiner Betätigung durch einen Fuß des Fahrers nach vorne unten niedertreten, wobei der normalerweise in einem Schuh steckende Fuß mit dem Absatz auf dem Fahrgastraumboden abgestützt wird. Beim Niedertreten des Fußpedals findet eine Relativbewegung zwischen dem Fußpedal und dem Schuh statt, wobei das Fußpedal nach vorne ausweicht. Um das Niedertreten zu erleichtern, weist die aus Verschleißschutzgründen z. B. mit einem Belag besetzte Trittseite des Fußpedals einen verhältnismäßig geringen Reibwert auf.
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Bei dem bekannten Fußpedal besteht die Gefahr, dass beim Niedertreten oder bei einem vorderseitigen Aufprall der Fuß mit dem Schuh nicht gewollt auf das Fußpedal gleitet und aus seiner Betätigungsposition verschoben wird, woraus sich eine Fehlbetätigung ergeben kann.
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In der
DE 100 32 574 A1 ist ein Fußpedal einer anderen Art beschrieben, bei der das Fußpedal in hängender Anordnung in einem Schwenkgelenk schwenkbar gelagert ist. Das Fußpedal befindet sich dabei oberhalb des Fußraumes. Dieses vorbekannte Fußpedal ist mit einem Überzug aus rutschsicherem Material überzogen, wodurch eine Rutschsicherung gebildet wird. Der Überzug weist an seiner Trittseite eine Vielzahl von Noppen auf. Bei diesem Fußpedal ist das Niedertreten erschwert, weil aufgrund des hohen Reibwertes zwischen der Trittseite und dem Schuh eine Relativbewegung kaum stattfinden kann.
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Die
DE 1 895 979 offenbart einen Belag für ein Gaspedal aus Gummi oder Kunststoff. Dieser weist an seiner rechten Seite einen hochgestellten Rand auf, der entsprechend der Grundform eines Schuhs kurvenförmig ausgebildet ist. Zudem weist der Belag außerhalb des unteren Pedalendes einen verlängerten Teil auf, der über eine Schwächungszone angelenkt ist. Dieser weist zur wahlweisen Auflage eines Schuhabsatzes zwei hintereinander liegende, halbmondförmige Raster auf, deren Breite die normale Absatzbreite übersteigt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fußpedal der vorliegenden Art derart weiterzubilden, dass unter Vermeidung der genannten Nachteile und Gewährleistung einer ergonomisch günstigen Betätigung der Halt des Fußes am Fußpedal verbessert ist. Es soll ein Verrutschen des Fußes beim Niederdrücken oder wenigstens bei einem Bremsvorgang, z. B. einem vorderseitigen Aufprall, vermieden oder vermindert und die Positionierung des Fußes in seiner Betätigungsstellung am Fußpedal verbessert werden.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich ein rutschsicherer Kontakt zwischen dem Fuß bzw. Schuh und dem Fußpedal günstig auf die Positionierung des Fußes am Fußpedal auswirkt und dieser rutschsichere Kontakt die Betätigung des Fußpedals nicht beeinträchtigt, wenn er nur im hinteren Bereich der Trittseite stattfindet.
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Beim erfindungsgemäßen Fußpedal ist in einem hinteren Bereich der Trittseite ein Mittel angeordnet, dessen Rutschsicherheit größer ist, als die Rutschsicherheit des vorderen Bereichs der Trittseite. Hierdurch wird zum einen die Gefahr einer Relativverschiebung zwischen dem Fuß und dem Fußpedal vermieden oder zumindest vermindert. Zum anderen wird die Positionierung des Fußes am Fußpedal verbessert. Folglich wird bei einem zunächst bezüglich dem Fußpedal richtig eingestellten Fuß die Gefahr einer Verschiebung und Fehlstellung vermieden oder zumindest vermindert. Es werden somit die Betätigung des Fußpedals und die Fahrsicherheit verbessert. Dies gilt sowohl beim Niedertreten des Fußpedals als auch bei einer starken Bremsung des Kraftfahrzeugs, z. B. bei einem vorderseitigen Aufprall, bei dem ein Rutschen des Fußes auf das Fußpedal und eine daraus resultierende Fehlbetätigung vermieden oder zumindest vermindert sind.
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Das Niederdrücken des Fußpedals wird jedoch nicht erschwert, weil das Fußpedal hauptsächlich nur im vorderen Bereich drückt, und bei der Relativverschiebung zwischen dem Fußpedal und dem Fuß aufgrund der Position des Fußgelenks nur eine geringe Reibung stattfindet.
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Das Mittel im hinteren Bereich ist durch einen hohen Reibwert der Trittseite in ihrem hinteren Bereich gebildet. Die erfindungsgemäßen Vorteile lassen sich somit durch eine verhältnismäßig große Reibung zwischen dem hinteren Bereich des Fußes und dem Fußpedal in dessen hinterem Bereich erzielen, insbesondere im Bereich des Schuhabsatzes.
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Das Mittel im hinteren Bereich wirkt dann, wenn es auf einem hohen Reibwert beruht, kraftschlüssig. Es kann zusätzlich durch eine mit dem Absatz des Schuhs zusammenwirkende Stufenfläche gebildet sein. In einem solchen Fall wirkt das Mittel auch formschlüssig.
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Der erhöhte Reibwert im hinteren Bereich der Trittseite kann durch eine Struktur auf der Trittseite oder durch ein Material mit einem entsprechenden Reibwert erzeugt werden. Das Material kann dabei in der Form einer Folie oder Platte ausgebildet und in einer Vertiefung des Fußpedals angeordnet sein. Hierdurch lassen sich kleine und niedrige Bauweisen erzielen.
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Es lassen sich bei Gewährleistung von Trittsicherheit einfache Bauweisen erzielen, wenn der hintere Bereich des Fußpedals sich bis zu seinem hinteren Ende erstreckt und die Länge des hinteren Bereichs etwa der Länge eines durchschnittlichen Absatzes eines Schuhs eines erwachsenen Menschen entspricht. Erfindungsgemäß entspricht die Länge des hinteren Bereichs etwa einem Viertel bis einem Drittel der Länge des Fußpedals. Wenn im hinteren Endbereich des Fußpedals eine die Trittseite überragende Schulter am Fußpedal oder am Gelenkbock angeordnet ist, wird eine vorteilhafte Abstützung für den Schuhabsatz und den Fuß geschaffen, wodurch das Fahren erleichtert wird.
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Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der Beschreibung, in den Patentansprüchen, in der Zusammenfassung und in der Zeichnung werden die in der hinten angeführten Liste der Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen verwendet. In der Zeichnung bedeutet:
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1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fußpedals für ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen;
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2 eine Seitenansicht des Fußpedals; und
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3 eine Seitenansicht des Fußpedals in abgewandelter Ausgestaltung.
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Das in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete und in seiner Ausgangsstellung schräg stehende Fußpedal weist in seinem hinteren, unteren Endbereich ein Gelenkteil 12 auf, das mit einem korrespondierenden Gelenkteil eines Gelenkbocks 14 verbunden ist. Die Gelenkteile bilden ein Gelenk 16 mit einer im wesentlichen horizontalen Schwenkachse 18, um die das Fußpedal 10 aus einer sich schräg aufwärts erstreckenden Ausgangsstellung gemäß den Figuren gegen die Kraft einer durch einen Pfeil verdeutlichten Feder 20 abschwenkbar ist und durch die Federkraft wieder rückschwenkbar ist. Das Gelenkteil 12 kann sich am hinteren Ende oder im hinteren Endbereich des Fußpedals 10 befinden. Dabei kann die Schwenkachse 18 bezüglich der eine Trittseite 22 bildenden Oberseite des Fußpedals 10 nach unten versetzt sein. Dieses Versatzmaß ist mit v bezeichnet.
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Eine Betätigung des Fußpedals 10 erfolgt dadurch, daß der Fahrer das Fußpedal 10 mit seinem durch einen Schuh verdeutlichten Fuß 24 niederdrückt. Der Gelenkbock 14 kann zu seiner Fixierung, z. B. am Boden des Fahrgastraumes eines Kraftfahrzeugs, Fixierelemente 14a aufweisen.
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Im hinteren Endbereich des Fußpedals 10 kann eine die Trittseite 22 überragende Schulter 26 angeordnet sein, die eine hintere bzw. je nach Schrägstellung des Fußpedals untere Begrenzung oder Stütze für den Schuh 24 bildet. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Schulter 26 am Gelenkbock 14 angeordnet, wobei ihre Schulterfläche 28 mit der Trittseite 22 einen spitzen Winkel W einschließen und konvex gerundet sein kann.
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Die Schulter 26 ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, da der Fuß mit seiner rückseitigen Hacke bzw. Ecke auf dem Boden des Fußraums stehen kann.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Fußpedal 10 durch eine Platte 30 gebildet, die unterseitig durch Längsrippen 32 verstärkt sein kann.
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Das Fußpedal 10 weist an seiner Trittseite 22 ein Mittel 34 auf, das den Fuß 24 beim Drücken gegen die Trittseite 34 gegen ein Verrutschen hemmt. Im hinteren Bereich a und im vorderen Bereich b der Trittseite 22 sind Mittel 34a, 34b unterschiedlicher Wirksamkeit oder Rutschsicherheit Ra, Rb angeordnet, wobei die Rutschsicherheit Ra des Mittels 34a im hinteren Bereich a größer ist als die Rutschsicherheit Rb des Mittels 34b im vorderen Bereich b. Dabei ist die Rutschsicherheit Rb im hinteren Bereich so groß, das der Fuß beim Niedertreten des Fußpedals 10 an der Trittseite 22 einen hinreichenden Halt bzw. eine hinreichende Positionierung am Fußpedal 10 findet und die Gefahr eines Abrutschens vermieden oder wenigstens vermindert wird.
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Im vorderen Bereich b kann dagegen die Wirksamkeit bzw. Rutschsicherheit Rb des Mittels 34b gering sein und z. B. gegen Null laufen. Hierdurch setzt das Fußpedal 10 dem Fuß 24 bzw. dessen Sohle beim Niederdrücken einen geringeren Widerstand entgegen, wodurch die Betätigung des Fußpedals 10 erleichtert wird. Dies ergibt sich dadurch, dass der Fuß 24 aufgrund der Position des Fußgelenks die Trittseite 22 hauptsächlich nur im vorderen Bereich drückt. Deshalb findet beim Niederdrücken zwischen der Trittseite 22 im vorderen Bereich b und dem Fuß 24 ein Gleiten statt, wobei das Fußpedal 10 bezüglich dem Fuß 24 nach vorne gleitet.
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Die Wirksamkeit des Mittels 34a im hinteren Bereich erschwert aufgrund des fehlenden oder geringen Kontaktes nicht das Niederdrücken des Fußpedals 10, da der Druck beim Niederdrücken hauptsächlich vom vorderen Bereich des Fußes 24 und deshalb im vorderen Bereich b ausgeübt wird.
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Die Länge des hinteren Bereichs b kann etwa der durchschnittlichen Länge des Absatzes 24a eines Schuhs für einen Erwachsenen Menschen entsprechen. Diese Länge kann auch etwa einem Viertel bis einem Drittel der Länge L des Fußpedals 10 betragen.
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Die Mittel 34a, 34b können dadurch gebildet sein, dass die Trittseite 22 in ihrem hinteren Bereich b ein Material oder eine Struktur mit einen Reibwert hat, der größer ist als im vorderen Bereich b. Als Material eignet sich Gummi oder Kunststoff gut, wobei die Oberfläche des Materials glatt oder strukturiert sein kann. Das Material kann z. B. als Folie oder Platte 36 aufgebracht und befestigt sein, wozu sich z. B. Kleben eignet. Die Platte 36 kann auch in eine Vertiefung 38 des Fußpedals 10 eingesetzt sein, wie es 2 beispielhaft zeigt.
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Das Mittel 34a mit der größeren Rutschsicherheit Ra kann zusätzlich zu den vorbeschriebenen Maßnahmen durch eine Stufe 40 zwischen dem hinteren Bereich a und dem vorderen Bereich b gebildet sein, wie es 3 beispielhaft zeigt. Die Stufenfläche kann mit der Trittseite 22 im hinteren Bereich a einen etwa rechten oder spitzen Winkel W1 einschließen, der kleiner oder größer als 90° sein kann. Die Stufenfläche 40 kann auch eben oder schräg oder konvex gerundet sein.
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Wenn eine Stufe 40 und eine Schulter 26 vorhanden sind, ist der Abstand dazwischen etwas größer als die durchschnittliche Länge des Absatzes 24a zu bemessen, so dass der Fuß 24 mit geringer Aufmerksamkeit und somit in einfacher Weise gegen die Trittseite 22 bewegt werden kann.
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Beim erfindungsgemäßen Fußpedal 10 kann es sich um ein Gaspedal handeln, das auch mit Fahrpedal bezeichnet wird, oder um ein Bremspedal oder um ein Kupplungspedal.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fußpedal
- 12
- Gelenkteil
- 14
- Gelenkbock
- 14a
- Fixierelement
- 16
- Gelenk
- 18
- Schwenkachse
- 20
- Feder
- 22
- Trittseite
- 22a
- Struktur
- 24
- Schuh
- 24a
- Absatz
- 26
- Schulter
- 28
- Schulterfläche
- 30
- Platte
- 32
- Längsrippen
- 34
- Mittel
- 34a
- Mittel im hinteren Bereich
- 34b
- Mittel im vorderen Bereich
- 36
- Platte
- 38
- Vertiefung
- 40
- Stufe
- 40a
- Stufenfläche
- a
- hinterer Bereich
- b
- vorderer Bereich
- Ra
- Rutschsicherheit
- Rb
- Rutschsicherheit
- v
- Versatzmaß
- W
- Winkel
- W1
- Winkel