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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kunstharz-Gleitkontakt-Führung für eine Energie-Übertragungsvorrichtung, die ein endloses, umlaufendes, flexibles Zugmittel verwendet. Sie betrifft beispielsweise eine Führung einer Ketten-Übertragungsvorrichtung, bei der eine Kette Energie von einem Antriebs-Kettenrad zu einem Abtriebs-Kettenrad überträgt, oder eine Führung einer Riemen-Übertragungsvorrichtung, bei der ein Riemen Energie von einer Antriebs-Riemenscheibe zu einer Abtriebs-Riemenscheibe überträgt.
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Herkömmlicherweise umfasst eine Ketten- oder Riemen-Übertragungsvorrichtung zur Steuerung von Ventilen eines Verbrennungsmotors oder zur Übertragung von Rotationsenergie in einen anderen Antriebsmechanismus eine Kette oder einen Riemen, die beziehungsweise der Energie von einem Antriebs-Kettenrad oder einer Antriebsriemenscheibe an ein oder mehrere Abtriebs-Kettenräder oder Abtriebs-Riemenscheiben überträgt. Die Übertragungsvorrichtung umfasst üblicherweise eine schwenkbar angebrachte, bewegliche Kunstharz-Führung, die mit einem Spanner als einem Spannhebel zusammenwirkt, und eine feste Kunstharz-Führung, die als eine Führungsbahn für die Kette oder den Riemen verwendet wird. Die bewegliche Führung und die feste Führung sind an einem Rahmen eines Motors oder eines anderen Antriebsmechanismuses mittels geeigneter Schrauben, Bolzen oder anderer Befestigungen angebracht. Die Führungen stehen in Gleitkonktakt mit der Kette oder dem Riemen, um dieser beziehungsweise diesem eine geeignete Spannung aufzuerlegen, und um Querschwingungen und Querbewegungen der Kette oder des Riemens zu verhindern, die ein Abspringen der- beziehungsweise desselben bewirken könnten.
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Die
8 und
9 zeigen eine bekannte, herkömmliche Gleitkontaktführung
500. Die Führung
500 weist einen Kunstharz-Führungskörper
510 auf, der einen Gleitschuh
511 mit einer Vorderseite an der eine umlaufende Kette entlang gleitet und einem Plattenaufnahmebereich
512 auf der Rückseite des Gleitschuhs
511 aufweist. Der Plattenaufnahmebereich
512 besteht aus einem Paar von Wänden
512a, die an der Rückseite des Gleitschuhs
511 vorgesehen sind und sich in Längsrichtung der Führung
500 erstrecken. Diese Wände
512a sind voneinander beabstandet, um zwischen sich einen sich in Längsrichtung erstreckenden Schlitz zu definieren, der sich in eine vom Gleitschuh
511 weg weisende Richtung öffnet. Eine metallische Verstärkungsplatte
520 ist zwischen die Schlitz-Wände
512a eingepasst, wie zum Beispiel in der nachveröffentlichten Europäischen Patentanmeldung
EP 1 304 505 A1 beschrieben.
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Wie in den 8 und 9 dargestellt, hat die Verstärkungsplatte 520 eine Öffnung 521 zur Aufnahme einer Schraube oder eines Bolzens, um die beziehungsweise um den die Führung 500 schwenkt, einen Spanner-Kontaktbereich 522 und ein Paar Verriegelungs-Öffnungen 523. Der Kunstharz-Führungskörper 510 hat eine komplizierte Struktur, bestehend aus einem Gleitschuh 511, an dem eine Kette entlang gleitet, und einem geschlitzten Plattenaufnahmebereich 512, der zusammen gesetzt ist aus Wänden 512a, einer Montage-Öffnung 512b, einem Vorsprung 512c, äußeren Verstärkungsrippen 512d zum Verstärken der Führung 500, einem Spanner-Kontaktbereich 512e und Zungen 512f zum verriegelnden Eingriff in die Öffnungen 523 in der Verstärkungsplatte 520.
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Wie in 10 dargestellt, verzieht sich während des Formprozesses der Kunstharz-Führungskörper 510 in Folge thermischen Schrumpfens auf Grund örtlicher Schwankungen der Abkühlgeschwindigkeit. Ein Verzug findet in der durch die Pfeile Y bezeichneten Richtung statt, und resultiert, wie in 11 dargestellt, in der Ausbildung von Spalten S zwischen den Wänden 512a des Schlitzes und der Verstärkungsplatte 520. Wie in 11 dargestellt, nimmt die Breite dieser Spalte S zu, so dass die Spalte S in der Nähe der Öffnung des Schlitzes breiter sind.
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Die Gießschräge, die vorgesehen ist, um das Entfernen des fertigen Führungskörpers 510 aus der Form zu erleichtern, trägt zu der Divergenz der Spalte S bei. Die Spalte S bewirken, dass die metallische Verstärkungsplatte 520 locker in dem Führungskörper 510 sitzt und Stoß-Geräusche auftreten auf Grund eines Wackelns zwischen dem Führungskörper 510 und der Verstärkungsplatte 520, wenn eine Kette über die Führung 500 läuft. Die Wackelbewegung der Verstärkungsplatte 520 und des Führungskörpers 510 führen zu einer wesentlichen Verkürzung der Lebensdauer der Führung 500.
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Wenn der Schlitz beziehungsweise der Spalt verkleinert wird, um die oben genannten Probleme zu vermeiden, so wird es schwieriger, die metallische Verstärkungsplatte 520 in den Führungskörper 510 einzuführen, und der Zusammenbau der Führung 500 wird schwieriger und zeitaufwändiger. Das Ergebnis ist eine beachtliche Reduzierung der Produktivität.
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Der Schlitz im Führungskörper 510 und die Dicke der Verstärkungsplatte 520 haben im Idealfall die gleiche Größe. Jedoch ist es schwierig, diese Teile in der selben Größe zu formen. Zum Beispiel wackelt die metallische Verstärkungsplatte 520 wenn der Spalt S 0,1 mm beträgt. Andererseits kann, wenn die Dicke der Verstärkungsplatte 520 0,1 mm größer als die Breite des Schlitzes ist, die Verstärkungsplatte 520 nicht in den Führungskörper 510 eingeführt werden, oder sie kann nur durch Anwendung einer übermäßig großen Kraft eingeführt werden. Somit werden eine übermäßige Genauigkeit beim Formen und sehr enge Abmessungstoleranzen erfordert.
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Aus der
DE 24 31 425 A1 ist eine Führung aus Kunstharz für ein flexibles Zugmittel bekannt, die einen länglichen Führungskörper, der einen Gleitschuh, welcher sich in Längsrichtung des Führungskörpers erstreckt, mit einer Vorderseite, die angeordnet ist, um in Kontakt mit einem Übertragungsmedium zu stehen, und einer Rückseite, und einen Plattenaufnahmebereich umfasst, der auf der Rückseite des Gleitschuhs angeordnet und einstückig als eine Einheit mit dem Gleitschuh geformt ist, wobei sich der Plattenaufnahmebereich auch in Längsrichtung des Führungskörpers erstreckt, und gebildet wird durch ein Paar sich gegenüberliegender, in Längsrichtung erstreckender Wände, die einen Schlitz zwischen sich definieren, und eine in den Schlitz zwischen die gegenüberliegenden Wände eingepasste Verstärkungsplatte aufweist. Hierbei sind keilförmige Vorsprünge vorgesehen, welche in Öffnungen in der Verstärkungsplatte eingreifen, so dass eine Schnappverbindung zwischen Führungskörper und Verstärkungsplatte ausgebildet wird, welche die Verstärkungsplatte im Schlitz hält.
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Auch die
DE 100 10 335 A1 zeigt eine Führung mit Verstärkungsplatte, welche durch eine Schnappverbindung im Führungskörper gehalten wird.
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Die nachveröffentlichte
EP 1 300 607 A2 und auch die nachveröffentlichte
EP 1 304 505 A1 zeigen entsprechende Verriegelungen mittels Schnappverbindungen, um eine Verstärkungsplatte in einem Schlitz im Führungskörper zu halten.
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Somit ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Führung zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Führung gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Kunstharz-Führung gemäß dieser Erfindung weist einen länglichen Führungskörper aus Kunstharz auf, der einen Gleitschuh, welcher sich in Längsrichtung des Führungskörpers erstreckt, aufweist. Der Gleitschuh hat eine Vorderseite, die angeordnet ist, um in Kontakt mit einem Zugmittel zu stehen, und eine Rückseite. Ein Plattenaufnahmebereich, der auf der Rückseite des Gleitschuhs angeordnet ist, ist einstückig als eine Einheit mit dem Gleitschuh geformt und erstreckt sich in Längsrichtung des Führungskörpers. Der Plattenaufnahmebereich weist ein Paar sich gegenüberliegender, in Längsrichtung erstreckender Wände auf, die einen Schlitz zwischen sich definieren. Eine Verstärkungsplatte ist in den Schlitz zwischen die gegenüberliegenden Wände eingepasst. Die Verbesserung weist ein konvexes Druckelement auf, das einstückig als eine Einheit mit einer der Wände geformt ist. Das konvexe Druckelement steht in den Schlitz vor aus einer Öffnung, die in einer der Wände ausgebildet ist, und drückt federnd gegen eine ebene Fläche der Verstärkungsplatte.
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Gemäß einer Ausführungsform befindet sich die Verstärkungsplatte mit ihrer einen Seite in Anlage an das Druckelement und mit ihrer anderen, gegenüberliegenden Seite in Anlage an die andere Wand. Gemäß einer anderen Ausführungsform ist ein zweites konvexes Druckelement einstückig als eine Einheit mit der anderen Wand ausgebildet, steht in den Schlitz vor aus einer Öffnung, die in der anderen Wand ausgebildet ist, und drückt federnd gegen die Verstärkungsplatte, so dass das erste und zweite Druckelement in Anlage an der Verstärkungsplatte an gegenüberliegenden Seiten derselben sind. Das erste und das zweite Druckelement können direkt einander gegenüberliegend oder in Längsrichtung des Führungskörpers versetzt zueinander angeordnet sein.
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Der Führungskörper hat vorzugsweise eine Montage-Öffnung benachbart einem Ende desselben, und die Verstärkungsplatte hat eine Öffnung benachbart einem Ende derselben, die mit der Montage-Öffnung fluchtet, so dass die Öffnungen ein Montagemittel, wie eine Montageschraube, einen Montagebolzen oder dergleichen, aufnehmen können, und der Führungskörper und die Verstärkungsplatte werden teilweise zusammengehalten durch den Eingriff des Montagemittels in den Öffnungen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Positionierungs-Aussparung oder -Ausnehmung in der Verstärkungsplatte ausgebildet und das konvexe Druckelement ist in Eingriff mit der Aussparung beziehungsweise Ausnehmung. Im folgenden wird hierauf der Einfachheit halber nur als Aussparung Bezug genommen wird.
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Die Führung kann eine feste Führung zum Führen und Spannen eines Zugmittels, wie einer Kette, einem Riemen oder dergleichen, oder eine bewegliche Führung, wie ein schwenkbarer Spannhebel, der mit einem Plungerkolben eines Spanners zusammenwirkt, sein.
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Die Materialien des Kunstharz-Führungskörpers sind nicht speziell beschränkt. Jedoch haben Nylon 6, Nylon 66, Nylon 46, alle aromatischen Nylons und dergleichen, die als technische Kunststoffe bekannt sind, ausgezeichnete Verschleiß- und Schmiereigenschaften, und werden bevorzugt verwendet. Das Zugmittel kann einfach an der Fläche des Gleitschuhs entlang gleiten, wenn die Führung aus diesen Materialien besteht. Wenn Biegesteifigkeit, Zähigkeit und Festigkeit erforderlich sind, so werden faserverstärkte Kunststoffe bevorzugt.
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Die Materialien der Verstärkungsplatte sind ebenfalls nicht speziell beschränkt. Metalle auf Eisenbasis, Nichteisenmetalle, wie Aluminium, Magnesium, Titan oder dergleichen, technische Kunststoffe, faserverstärkte Kunststoffe oder dergleichen mit einer guten Biegesteifigkeit und Festigkeit werden bevorzugt. Ferner ist die Form der Verstärkungsplatte nichtspeziell beschränkt, vorausgesetzt, dass die Verstärkungsplatte in den Schlitz im Führungskörper zur Verstärkung des Führungskörpers eingepasst werden kann. Zum Beispiel kann die Verstärkungsplatte eine oder mehrere Öffnungen oder Fenster zur Gewichtsreduzierung aufweisen.
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Die wesentliche Funktion des Kunstharz-Führung ist, ein flexibles Zugmittel, das in Gleitkontakt mit dem Gleitschuh-Teil des Kunstharz-Führungskörpers ist, zu führen und hierin eine geeignete Spannung aufrecht zu erhalten, sowie Querschwingungen zu unterdrücken und Querbewegungen des Zugmittels von der Führung herab zu verhindern. Das konvexe Druckelement, das in den Schlitz vorsteht, wird durch die eingeführte Verstärkungsplatte nach außen geschoben und übt auf Grund seiner Federkraft eine Reaktionskraft auf die Verstärkungsplatte aus, wodurch es sie verlässlich im Schlitz hält. So wird verhindert, dass die Verstärkunsplatte aus dem Führungskörper gelangt, und es werden Schwingungen der Verstärkungsplatte im Führungskörper verhindert. Folglich sind die Abmessungstoleranzen der Schlitzbreite und der Dicke der Verstärkungsplatte weniger kritisch als im Falle einer herkömmlichen verstärkten Kunstharz-Führung. Ferner kann, wenn eine Positionierungs-Aussparung in der Verstärkungsplatte zur Aufnahme des konvexen Druckelements, vorgesehen ist, eine richtige Positionierung der Verstärkungsplatte erreicht und beibehalten werden.
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Mit der Montage-Öffnung im Führungskörper und der Öffnung in der Verstärkungsplatte, die beide in Eingriff mit einem Montagemittel, wie einer Montageschraube, sind, kann die Verstärkungsplatte nicht aus dem Führungskörper gelangen, und Kontaktschwingungen zwischen dem Führungskörper und der Verstärkungsplatte werden weiter unterdrückt.
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Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Kunstharz-Führung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 eine ausschnittsweise, teilweise aufgeschnittene, perspektivische Ansicht der Führung von 1,
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3(a), 3(b) und 3(c) perspektivische Ansichten verschiedener Ausführungsformen von konvexen Druckelementen, die für die Führung verwendet werden, wobei 3(a) eine geneigte Druckfläche, 3(b) eine zylindrische Druckfläche und 3(c) eine sphärische Druckfläche zeigt,
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4(a), 4(b) und 4(c) Draufsichten, welche unterschiedliche Anordnungen von konvexen Druckelemente einer Führung zeigen, wobei 4(a) eine Führung, bei der alle Druckelemente auf einer Seite der Verstärkungsplatte angeordnet sind, 4(b) Druckelemente auf beiden Seiten der Verstärkungsplatte, aber versetzt in Längsrichtung zueinander, und 4(c) Druckelemente, die paarweise direkt einander gegenüberliegend auf beiden Seiten der Verstärkungsplatte angeordnet sind, zeigt,
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5 einen Querschnitt der Führung, wobei die Figur ein Druckelement zeigt, das in Eingriff mit einer Verstärkungsplatte ohne Positionierungs-Aussparung steht,
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6 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Kunstharz-Führung in Übereinstimmung mit einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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7 einen Details des Druckelements des Ausführungsbeispiels gemäß 6 zeigenden Schnitt,
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8 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer herkömmlichen Kunstharz-Führung,
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9 eine Draufsicht auf die herkömmliche Kunstharz-Führung von 8,
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10 eine Draufsicht, welche die Spannung auf Grund thermischem Schrumpfens bei einer herkömmlichen Kunstharz-Führung darstellt, und
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11 einen Schnitt, der die Gießschräge bei einer herkömmlichen Kunstharz-Führung darstellt.
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Wie in den 1 und 2 dargestellt, hat eine schwenkbar angebrachte Kunstharz-Führung 100 eine zweiteilige Struktur, die einen einstückig geformten Kunstharz-Führungskörper 110 und eine aus einem Stahlblech gestanzte metallische Verstärkungsplatte 120 umfasst. Die Führung 100 wird gebildet, indem, wie in 1 dargestellt, die Verstärkungsplatte 120 in den Führungskörper 110 in Richtung des Pfeiles eingeführt wird.
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Der Führungskörper 110 weist einen Gleitschuh 111 mit einer Gleitfläche, an der eine umlaufende Kette entlang gleitet, und einen Plattenaufnahmebereich 112 auf, der aus einem Paar gegenüberliegender Wände 112a gebildet wird, die einstückig als eine Einheit mit dem Gleitschuh 111 auf der Rückseite des Gleitschuhes 111 geformt sind. Die Wände 112a erstrecken sich in Längsrichtung der Führung 100 und bilden zwischen sich einen Schlitz S zur Aufnahme der Verstärkungsplatte 120. Der Plattenaufnahmebereich 112 umfasst einen Vorsprung 112c mit einer Montage-Öffnung 112b zum Anbringen der Führung 100 an dem Rahmen eines Motors, eine Mehrzahl von Verstärkungsrippen 112d zur Verstärkung der Struktur des Führungskörpers 110, einen Spanner-Kontaktbereich 112e und Zungen 112f, welche die Verstärkungsplatte 120 im Führungskörper 110 durch einen Eingriff in Öffnungen 123 in der Verstärkungsplatte 120 an Ort und Stelle verriegeln.
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Das charakteristische Merkmal der beweglichen Führung 100 ist das konvexe Druckelement 113, das in 2 dargestellt ist. Dieses Druckelement 113 steht in den Schlitz S vor aus einer Öffnung in einer der Wände 112a heraus, mit der es einstückig ausgebildet ist. Dabei ist das Druckelement 113 auf einer im wesentlichen in der Ebene der Wand 112a angeordneten Zunge innerhalb der Öffnung ausgebildet (vgl. 5). Das Druckelement 113 drückt federnd gegen die Verstärkungsplatte 120, so dass die Verstärkungsplatte 120 zwischen dem konvexen Druckelement 113 auf der einen Seite und der gegenüberliegenden Wand 112a auf der anderen Seite gehalten wird, wobei ein oder mehrere ähnliche Druckelemente 113 an der gegenüberliegenden Wand 112a oder an beiden gegenüberliegenden Wänden 112a ausgebildet sind. Selbst wenn ein Spalt im Schlitz S zwischen der Verstärkungsplatte 120 und den Wänden 112a des Plattenaufnahmebereichs 112 der Führung 100 auftritt, kontaktiert das konvexe Druckelement 113, das in den Spalt S vorsteht, die Verstärkungsplatte 120, so dass eine Reaktionskraft auf Grund der federnden Biegung des Druckelements 113 erzeugt wird. Diese Reaktionskraft bewirkt, dass das Druckelement 113 auf die Verstärkungsplatte 120, wobei es sie verlässlich hält, und verhindert, dass die Verstärkungsplatte 120 aus dem Führungskörper 110 gelangt.
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Die Form des konvexen Druckelements 113 kann aus beliebigen Formen ausgewählt werden. Zum Beispiel kann die Druckfläche eine stumpfe, schräg zulaufende Fläche 113a, wie in 3(a) dargestellt, eine zylindrische Fläche 113b, wie in 3(b) dargestellt, eine sphärische Fläche 113c, wie in 3(c) dargestellt oder eine beliebige ähnliche konvexe Fläche sein.
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Der Führungskörper 110 hat vorzugsweise mehrere konvexe Druckelemente 113, die in einer beliebigen Anordnung angeordnet sein können. Beispielhafte Anordnungen sind in den 4(a), 4(b) und 4(c) dargestellt. Bei der Anordnung von 4(a) sind nur an einer der Wände 112a konvexe Druckelemente 113 vorgesehen und nur auf einer Seite der Verstärkungsplatte 120 angeordnet. Bei der Anordnung von 4(b) sind Druckelemente 113 an beiden gegenüberliegenden Wänden 112a und auf beiden Seiten der Verstärkungsplatte 120 angeordnet, wobei die Druckelemente 113 in Längsrichtung versetzt zueinander angeordnet sind. Bei der in 4(c) dargestellten Anordnung sind Druckelemente 113 wiederum an beiden gegenüberliegenden Wänden 112a und auf beiden Seiten der Verstärkungsplatte 120 angeordnet. Jedoch sind die Druckelemente 113 paarweise angeordnet, wobei die Druckelemente 113 jedes Paares auf gegenüberliegenden Seiten der Verstärkungsplatte 120 und einander direkt gegenüberliegend angeordnet sind.
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Die Verstärkungsplatte 120 umfasst eine Öffnung 121, die eine Montageschraube oder einen Montagebolzen (nicht dargestellt) gemeinsam mit der Montage-Öffnung 112b im Führungskörper 110 aufnimmt. Die Verstärkungsplatte 120 weist ferner einen Spanner-Kontaktbereich 122 auf, der in Kontakt steht mit einem Plungerkolben eines Spanners, der an einem Motorrahmen (nicht dargestellt) angebracht ist, um die Spannung in einer Kette zu steuern. Die Verriegelungsöffnungen 123 nehmen Zungen 112f des Führungskörpers 110 auf. Deshalb wird, wenn die Führung 100 an einem Motorrahmen angebracht wird, verhindert, dass die Verstärkungsplatte 120 aus dem Führungskörper 110 gelangt.
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Selbst wenn es Unterschiede bei den Wärme-Ausdehnungskoeffizienten des Kunstharz-Führungskörpers 110 und der Verstärkungsplatte 120 gibt, sind die Öffnungen 112b und 121, die eine Montageschraube oder einen Montagebolzen aufnehmen, benachbart einem Ende der Führung 100 angeordnet, und die Verstärkungsplatte 120 und der Führungskörper 110 sind ansonsten frei, sich relativ zueinander in Längsrichtung auszudehnen oder zusammen zu ziehen. Folglich werden eine thermische Verformung und ein Brechen des Führungskörpers 110 und der Verstärkungsplatte 120 vermieden.
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Das konvexe Druckelement 113 drückt gegen die Verstärkungsplatte 120 wie in 5 dargestellt.
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Die Kunstharz-Führung 100 für eine Übertragungsvorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel zeigt wesentlich verbesserte Biegesteifigkeit, Zähigkeit, Festigkeit und Verschleißeigenschaften. Als Ergebnis kann sie eine geeignete Spannung einem Zugmittel auferlegen und kann einen stabilen Umlauf des Zugmittels sicherstellen, wobei es Querschwingungen und Querbewegungen des Zugmittels von der Führung 100 herab verhindert. Außerdem steht, selbst wenn Spalte im Schlitz S zwischen den Wänden 112a und der Verstärkungsplatte 120 vorkommen, das konvexe Druckelement 113, das in den Spalt S vorsteht, in Kontakt mit der Verstärkungsplatte 120 und über eine federnde Reaktionskraft auf die Verstärkungsplatte 120 aus, so dass die Verstärkungsplatte 120 sicher in dem Führungskörper 110 gehalten wird, ohne aus ihm zu gelangen. Somit werden, selbst wenn die Abmessungstoleranzen zum Gießen der Führung 100 vergrößert werden, Stoß-Geräusche, die auf Grund eines Wackelns der Führung 100 erzeugt werden, unterdrückt.
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Gemäß dem in den 6 und 7 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist eine Kunstharz-Führung 200 ein konvexes Druckelement 213 auf, das einstückig mit einer der Wände 212a geformt ist. Die Wand 212a ist teilweise offen, so dass sich das Druckelement 213 von der Stelle, an der es mit der Wand verbunden ist, in Richtung der Öffnung des Schlitzes S erstreckt. Wiederum können, selbst wenn die Abmessungstoleranzen zum Gießen der Führung 200 vergrößert werden, Stoß-Geräusche unterdrückt werden, und die Führung 200 kann billig und mit großer Produktivität hergestellt werden.
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Die Führung gemäß der Erfindung weist eine Verstärkungsplatte auf, die in einen Plattenaufnahme-Schlitz, der durch ein Paar von Wänden gebildet wird, eingeführt wird. Folglich können die Biegesteifigkeit der gesamten Führung, ihre Zähigkeit, ihre Festigkeit und ihre Verschleißeigenschaften wesentlich verbessert werden. Die Führung kann an einer Übertragungsvorrichtung, wie einem Motor oder einer anderen Maschine, die ein umlaufendes, flexibles Zugmittel benötigt, angebracht werden, und kann eine geeignete Spannung dem Zugmittel auferlegen. Als Ergebnis wird ein stabiler Betrieb, ohne Querschwingungen und ohne Querbewegungen des Zugmittels von der Führung herab, sichergestellt.
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Mit einem konvexen Druckelement, das einstückig mit einer Wand eines Plattenaufnahmebereichs geformt ist und in einen Plattenaufnahme-Schlitz durch eine Öffnung in der Wand vorsteht, drückt das Druckelement, selbst wenn die Abmessungstoleranzen im Schlitz groß sind, gegen die Verstärkungsplatte mit einer federnden Reaktionskraft. Folglich wird die Verstärkungsplatte sicher gehalten, ohne aus dem Führungskörper aus Kunstharz zu gelangen. Darüber hinaus können, selbst wenn die Abmessungstoleranzen zum Gießen der Führung relativ groß sind, Stoß-Geräusche, die in Folge eines Wackelns der Führung entstehen, unterdrückt werden.
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Wenn eine Öffnung in der Verstärkungsplatte mit einer Montage-Öffnung im Führungskörper fluchtet und beide Öffnungen ein Montagemittel, wie eine Montageschraube, einen Montagebolzen oder dergleichen, aufnehmen, wird die Verstärkungsplatte nicht aus dem Führungskörper gelangen, und eine Kontaktschwingung zwischen dem Führungskörper und der Verstärkungsplatte wird unterdrückt. Ferner kann sich, selbst wenn es einen Unterschied zwischen den Wärme-Ausdehnungskoeffizienten des Kunstharz-Führungskörpers und der Verstärkungsplatte gibt, die Verstärkungsplatte frei in Längsrichtung relative zum Führungskörper bewegen, so dass keine thermische Verformung der Verstärkungsplatte und des Führungskörpers auftritt, und die Verstärkungsplatte und der Führungskörper nicht auf Grund thermischer Effekte brechen.