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Die vorliegende Erfindung betrifft
das oberbegrifflich Beanspruchte und befasst sich somit mit der
Herstellung von großflächigen Betonelementen auf
einer Sohle sowie deren Verwendung in Gebäuden.
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Die Herstellung von Gebäuden mit
Betonelementen erlaubt es, die Gebäude schnell und rationell zu
erstellen. Es gibt daher eine Vielzahl von Vorschlägen und
Techniken, wie Gebäude
unter Verwendung von Beton herzustellen sind. Eine Analyse der bei
der Herstellung von Gebäuden
mit Beton anfallenden Kosten zeigt, dass ein wesentlicher Anteil der
Fertigungskosten durch die Schalung verursacht wird. Es ist daher
schon vorgeschlagen worden, großflächige Betonelemente
auf einer Sohle zu fertigen und dann zu verbauen. Dabei ist auch
schon vorge schlagen worden, die Betonelemente mit einer Strukturierung
oder Profilierung zu versehen. Ein Beispiel für ein Wandelement aus Beton,
das liegend gefertigt werden kann, ist gezeigt in der US PS 6,427,406,
die nach dem Prioritätstag
der vorliegenden Anmeldung veröffentlicht
wurde. Darin ist vorgeschlagen, Isolationstafeln mit zu vergießen. Diese verbleiben
dann in dem dort als Wand hergestellten großflächigen Betonelement.
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Es ist wünschenswert, möglichst
großflächige Betonelemente
fertigen zu können,
da die Montagekosten sinken, wenn nicht eine Vielzahl kleiner Stücke einzeln
hergestellt und verbaut werden muss, sondern großflächige, insbesondere eher dünne und dennoch
gut herstell- und montierbare Betonelemente mit der erforderlichen
maschinellen Unterstützung verbaut
werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, Neues für
die gewerbliche Anwendung bereit zu stellen.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird in
unabhängiger
Form beansprucht. Bevorzugte Ausführungsformen finden sich in
den Unteransprüchen.
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Eine Grunderkenntnis der vorliegenden
Erfindung ist somit darin zu sehen, dass die Herstellung noch wesentlich
erleichtert werden kann, wenn direkt und unmittelbar am Sohlboden
Einsätze
fixiert vorgesehen werden und/oder die Klebekräfte, die beim Ausschalen wirksam
werden, direkt in die Sohle eingeleitet werden, das heißt, das
gegebenenfalls noch nicht vollständig
ausgehärtete
Betonfertigteil wird durch unmittelbares Pressen gegen die Sohlschalung
erstmals angehoben, bevor das Betonfertigteil weiter abtransportiert
wird. Dies er laubt, eine Vielzahl von Betonelementen nacheinander
in identischer oder nahezu identischer Form ohne sich immer wieder
wiederholenden Schalungsaufwand zu fertigen. Die Verwendung von
Einsätzen
erlaubt es, Betonfertigteile zu verwenden, die selbst nicht mehr
straßentransportierbar
sind, da die Fertigung am Sohlboden vor Ort erfolgen kann. Der Einsatz
selbst kann und wird im Regelfall deutlich kleiner sein, so dass
er typisch problemfrei über öffentliche
Verkehrswege transportierbar ist. Auch wenn gegebenenfalls Sondergenehmigungen
oder dergleichen erforderlich wären,
so ist stets der Transport nur des Einsatzes günstiger als der Transport des
gesamten Betonelementes von einem von der Baustelle entfernten Fertigungsort
unter nachfolgender Verbringung des gefertigten Elementes. Das Einleiten
der Kräfte
unmittelbar in den Sohlboden erlaubt es, eine geringere Dimensionierung
der Hebezeuge beim Anheben zuzulassen als anderenfalls möglich und
ist daher bevorzugt.
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Der Einsatz kann wahlweise am fertigen
Element belassen und mit diesem angehoben werden oder am Sohlboden
fixiert bleiben. Letzteres ist bevorzugt, da dann sofort neu mit
der Fertigung eines weiteren Betonelementes begonnen werden kann ohne
dass eine Neufixierung von Einsätzen
erforderlich ist. Das Betonelement wird bevorzugt fugenlos und/oder
monolithisch hergestellt. Die Notwendigkeit von späterem Aufbeton
entfällt,
obwohl das Element dünn
gestaltet werden kann.
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Die Betonfertigteile sind bevorzugt
so großflächig, dass
ihre Gesamtfläche
100 m2, insbesondere 150 m2 übersteigt
und/oder typisch zwischen 30 und 100 t liegt. Durch die erfindungsgemäße Fixierung
der Einsätze
am Sohlboden ist dabei auch bei großflächigen Bauteilen eine hohe
Fertigungspräzision
möglich.
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Das Betonelement wird bevorzugt allgemein eben
ausgebildet sein. Aufwendige Fertigteilfabriken sind dennoch nicht
nötig.
Wenn auf einem gegossenen Boden geschalt wird, ist dies auf der
Unterseite typisch der Fall und es ist bei geeigneter Wahl der Schalungsplatten
o.ä. Sichtbetonqualität zu erhalten. Da
die Herstellschritte auf der Sohlebene stattfinden ist die direkte
Anfahrt von Mischfahrzeugen, Bewehrungs-LKW usw. möglich.
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In einer bevorzugten Variante kann
die Dicke sehr gering gewählt
werden. Zum Beispiel ist eine Plattendicke von 7 cm für das Betonelement
bereits normgerecht nach DIN 1045 und selbst bei einer gewünschten
Brandsicherheit von F-90 nach DIN 4102 und einer Verwendung von
Zementestrich sind nur 8 cm beziehungsweise 10 cm bei der angegebenen Brandsicherheit
ohne Estrichauftrag bereits ausreichend. Als Profilierung verwendbar
sind insbesondere Balken, Rippen, Lisenen und/oder Kassetten. Für all diese
lassen sich hohle oder aus leichtem und leicht beweglichem Material
herstellbare Einsätze problemfrei
fertigen und fixieren. Werden Rippen verwendet, so können die
Einsätze
so ausgebildet sein, dass Rippenhöhen von 10 cm bis 30 cm bei
einer Spannweite von ca. 4-7 m beziehungsweise von über 50 cm
bei über
10 m Spannweite entstehen. Die zuvor angegebenen Betonelementdicken
von 7 bis 10 cm verstehen sich als Plattendicke oberhalb der Profilierung.
Die Profilierung trägt
somit in besonderer Weise zur Stabilisierung bei.
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Als weitere Profilierung besonders
bevorzugt ist die Verwendung von Kassetten in Normrastern oder eine
andere Normra sterprofilierung, wie sie z.B. im Bürogebäudebau üblich ist, um Beleuchtung, Sprinkleranlagen
und dergleichen standardisiert unterbringen zu können. Die Verwendung von am
Sohlboden fixierten Profilierungen ermöglicht dabei eine besonders
präzise
Fertigung, die sicherstellt, dass die genormten Profilierungen sich
genau dort befinden, wo sie im Betrieb geplant sind, da der Einbau auf
dem Sohlboden nicht nur mit hoher Präzision erfolgen kann, sondern überdies
auch besonders einfach erfolgt. Dübel können einfach aufgesteckt, statt gebohrt
werden. Leerrohre für
die Kabeldurchführungen
von oben sind nur Beispiele für
einfache Montage von Haustechnik und Ausbau-Einbauteilen.
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Die Einsätze werden sich typisch vom
Sohlboden weglaufend verbreitern, wobei sie einen Sturz von zwischen
1:10 und 1:40 aufweisen, also z.B. pro 10 cm Abstand von Sohlboden
einen cm nach innen geneigt sind. Eine Neigung von unter 1:10 führt zu einer
unwirtschaftlich flachen Profilierung, Verhältnisse von größer 1:40
führen
dazu, dass die Entschalung beeinträchtigt sein kann. Die bevorzugten
Werte von um 1:20 sind sowohl architektonisch als auch ingenieurtechnisch
ausreichend. Je nach Betonvariante können auch Sturzverhältnisse
zwischen 1:15 und 1:25 noch bevorzugt sein.
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Typisch wird nicht ein einzelner
Einsatz vorgesehen, sondern eine Vielzahl von Einsätzen nebeneinander
auf dem Sohlboden befestigt. Bei diesen Einsätzen kann es sich, wie im Falle
von Rippen für
Industriehallen, Parkdecks und dergleichen oder Kassetten für Bürodecken,
um identische Einsätze handeln,
es können
aber auch unterschiedliche Einsätze
vorgesehen werden, etwa um bei mehretagigen Wohnhäusern an
stets derselben Stelle Abluftkanäle
für Bäder, Küchen und
derglei chen, Leerrohre für
Telekommunikationsleitungen und andere elektrische Verbindung vorzusehen
und so weiter. Für Wohnhäuser ist
aufgrund flexibler Wandauflagerungen eine durchgehende dünne Platte,
etwa 10-14 cm besonders bevorzugt. Die Modularität der Einsätze erlaubt es dabei, in kleinsten
Serien, etwa für
dreigeschossige Häuser,
preiswert fertigen zu können,
da die modularen Einsätze
wieder und wieder verwendbar sind. Es kann möglich sein, eine Schalung auf dem
Sohlboden auch dann vorzunehmen, wenn dieser aus Asphalt besteht.
Es ist weiter möglich,
eine Trennlage oder eine fugenlose Kunststoffschalung auf dem Sohlboden
vorzusehen. Wegen der häufigen Einsätze sind
Metall- oder Kunststoffschalungen besonders bevorzugt. Dass sich
Kunststoffschalungseinsätze
im Rotationsgussverfahren herstellen lassen, sei als bevorzugt erwähnt. Diese
Trennlage kann die beachtlichen Klebekräfte zwischen dem Sohlboden
und dem Betonfertigteil, die beim Entschalen wirken, weiter verringern.
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In eine besonders bevorzugten Variante
wird der Einsatz mittels Zugankern oder Dübeln am Sohlboden fixiert.
Die entsprechenden Bohrungen können
mit hoher Präzision
vermessen werden und es kann dann der Einsatz schnell und problemfrei
aufgesetzt werden.
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Es ist möglich ein von Leichtbeton verschiedenes
Material zu verwenden, was in vielen Fällen mit Blick auf die Kosten
oder aus anderen Gründen bevorzugt
ist. Besonders bevorzugt ist der kostengünstige und einfach handhabbare
Normalbeton mit einer Wichte von 2,5 t/m3.
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Neben den Einsätzen kann die Schalung eine
Randschalung umfassen, die bevorzugt gleichfalls für die Fertigung
mehrerer Teile am Sohlboden verbleiben kann. Diese Randschalung
kann erforderlichenfalls zusammengesetzt werden und an den Übergangsstücken in
per se bekannter Weise abgedichtet werden.
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Besonders bevorzugt ist es als Ausschalhilfe,
wenn das Betonfertigteil, ob es mit oder ohne Einsätze sohlgeschalt
hergestellt ist, nach ausreichender Aushärtung unter Verwendung eines
Hebewerkzeuges angehoben wird, welches sich direkt an der Hebestelle
zur Sohle hin abstützt.
Es können
mehrere Hebestellen vorgesehen sein, an denen sukzessive ein Hebe-
beziehungsweise Lösewerkzeug
zur Überwindung
der Trennkräfte
eingreift oder es ist möglich,
dass ein Lösemittel
unter dem Betonfertigteil an mehreren, um das Betonfertigteil herum
verteilten Abstützpunkten
angreift. Dieses Lösemittel kann
lediglich eine anhebende Lösekraft
auf das Betonfertigteil ausüben,
um dann ein späteres
Anheben mittels eines Raupen- oder
anderen Kranes beziehungsweise mit einer Traverse oder dergleichen
zu erleichtern. Es sei darauf hingewiesen, dass in anderen Anmeldungen
des vorliegenden Anmelders entsprechende Traversentechniken beschrieben
sind. Besonders bevorzugt ist, wenn ein verfahrbares , bevorzugt
portalartiges Hebewerkzeug verwendet wird und damit das Betonfertigteil
angehoben und verfahren wird.
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Das Lösen oder Löse-Vorspannen selbst kann spindelnd
und/oder hydraulisch erfolgen, besonders mit Hydraulikzylindern.
Auch wenn nicht eine Vielzahl von Aktoren vorgesehen werden, um
simultan an voneinander beabstandeten Orten am Betonfertigteil anzugreifen,
bei reinem Lösen
und Anheben um etwa 1 cm ein Auftreten von zu großen lösebewegungsbebedingten
Biegemomenten oder dergleichen im Betonfertigteil nicht zu befürchten.
Es ist im übrigen
möglich,
ein solches Lösewerkzeug
zu verwenden, das spindelnd und/oder hydraulisch betätigt wird
und etwa durch im Betonteil eingeschalte Hohlgewindeeinsätze bis
zur Sohle läuft,
wo eine Stützplatte
bleibend fest verankert ist. Nur erwähnt sei, dass es auch möglich wäre, das
Betonfertigteil bereits beim Lösen
hoch anzuheben.
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Dass mit den obigen Traversen etc.
sogar ein Kippen möglich
ist, um an Störkanten
vorbeizufahren, sei gleichfalls erwähnt. Aufgrund der sehr hohen Fertigteilgewichte
von typisch über
40 t sind in solchen Portalkranen die Verwendung von Kranschüssen aus
Turmdrehkränen
besonders bevorzugt. Eine Die Verfahranlage wird damit kostengünstig weltweit transportabel,
da die Kranschüsse
in der Regel lokal verfügbar
und einfach zu montieren sind. Bevorzugt ist auch die Verwendung
von Turmdrehkranunterwagen als Schienenfahrwerksvariante für die Verfahranlage.
Ebenfalls bevorzugt, weil geländegängig und verfügbar, ist
der Einsatz von Raupenkranen. Hier sorgt eine Zugkraft zwischen
einer Winde am Raupenkran und Betonplatte für die Beruhigung von Pendelbewegungen
z.B. aus Wind.
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Weiter sei darauf hingewiesen, dass
bei der Herstellung von Decken für
Nutzgebäude
wie Industriehallen auf der Oberseite eine Estrichschicht direkt herstellbar
ist. Dazu kann Hartstoff eingestreut und/oder frisch in frisch aufgebracht
werden.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn
Teile für die
Haustechnik und/oder den Ausbau eingebaut werden. Es kann sich hier
um Leerrohre, Hülsen
oder dergleichen handeln.
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Schutz wird auch beansprucht für die Herstellung
eines Gebäudes,
in dem eines oder mehrere der wie angegeben hergestell ten Betonfertigteile
verbaut werden. Bevorzugt werden diese Betonfertigteile übereinander,
etwa als Geschossdecken und/oder nebeneinander als Wände gebaut.
Die Erfindung bietet aufgrund der Handhabbarkeit die Möglichkeit, schon
bei einfacher Wiederholung des Betonfertigteils massive Vorteile
zu erhalten und auch die Einzelfertigung eines Betonfertigteils
kann effizient sein.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn
in den mit den erfindungsgemäßen Betonfertigteilen
hergestellten Gebäuden
die Decken, aufgrund einer Sichtbeton-Untersicht putzfrei und praktisch
spachtelfrei bleiben, da die sonst üblichen vielen Fugen von sonst kleineren
Fertigteilen sehr reduziert sind. Es wird also bevorzugt die hohe
Qualität
der nach unten weisenden Flächen,
die durch die Sohlfläche
erhalten wird, ausgenutzt werden.
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Die Erfindung wird nur im folgenden
Beispiel anhand der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt:
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1 ein
erfindungsgemäß hergestelltes Betonfertigteil,
kurz vor der Entschalung;
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1 Details
der Entschalung;
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2a-2c Details einer Hebeanordnung
für das
fertige Betonelement;
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3 eine
erfindungsgemäß hergestellte Kassettendecke
in der Draufsicht mit angedeuteten Rippen in Normrasterung;
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4 Ausschal-
bzw. Lösehilfe
zum Lösen mittels
Spindelbewegung (4a)
und
randseitig eingreifenden Aktoren (4b)
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Nach 1 umfasst
eine allgemein mit 1 bezeichnete Schalung 1 für ein großflächiges Betonelement 2,
das mit einer integrierten Profilierung versehen ist, einen Einsatz 3,
der an einem Sohlboden 4 befestigt ist, sowie Angriffspunkte 10 für den Angriff eines
zwischen fertiggestelltem großflächlichen
Betonelements 2 und Sohluntergrund wirkenden Lösewerkzeuges.
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Die Schalung 1 dient zur
Herstellung des Betonfertigteils mittels des Sohlschalungsverfahrens. Es
sind auf dem Untergrund, der vorliegend asphaltbedeckt ist, Randschalungselemente 1a,
vorgesehen, die den äußeren Umriß des Betonfertigteils
festlegen. Die Randschalungselemente 1a sind mit Ankern 1b am
Sohlboden fixiert. Das Betonelement 2 ist im vorliegenden
Fall eine Geschossdecke 2 für ein Bürogebäude mit einer Brandsicherheit
von F-90, wobei auf an der dünnsten
Stelle der nach Verbauen unten liegenden Seite 2a eine
geroutete, 8 cm dicke Kassettendecke 3 entsteht und im
Bereich 2b ein später
schimmernder Estrich, der eine nach Herstellung des Betonfertigteils
direkte Nutzoberfläche
bereitstellt.
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In dem Betonfertigteil 2 sind
Deckenkassetten für
eine Kassettendecke 3 vorgesehen, deren Rippen im Normrastermaß verlaufen,
das zum Beispiel ein Vielfaches von 62,5 cm beträgt, wie in 3 angedeutet.
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In dem Betonfertigteil 2 sind
weiter für
die Durchführung
von Leitungen von Stockwerk zu Stockwerk Vertikalrohre 2f vorgesehen.
Die Profilierung, hier als Normkassette 2d, gebildeten
Betonelementstrukturen ist durch eine hier nur beispielhaft aus
Kunststoff, jedoch auch aus Metall oder Holz fertigbare Schalungsform 3 gebildet,
die mittels mehrerer Dübel
beziehungsweise Zugankern 3a am Sohlboden verankert ist.
Die Einsätze 3 haben
nach oben hin einen Sturz 3b von vorwiegend 1:20. Es sei
darauf hingewiesen, dass die Zeichnung nicht maßstabsgerecht ist, sondern
rein skizzenhaft der Erläuterung
dient. Zur Schalung 1 gehören weiter für die die
Vertikaldurchführung 2f bildenden
Hüllrohre
vorgesehene Positioniermittel 3b, auf welchen die Rohre
aufgesteckt werden können
und von welchen sie mit dem Betonteil zerstörungsfrei abgehoben werden können. Die
Positionierhilfen 3b sind gleichfalls wie angedeutet auf
der Schalung 4 verankert.
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Auf allen betonberührten Flächen wie
den Einsätzen
3, dem davon nicht überdeckten
Sohlboden 4 etc. ist ein Trennmittel in Form von Schalöl aufgebracht
(nicht gezeigt), das eine spätere
Entschalung erleichtert.
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Die Einsätze 10 zum Angriff
eines Lösewerkzeuges
sind durch Gewinderohre mit Innengewinden aus hinreichend stabilem
Material, wie Metall, gebildet, die zur Sohle hin offen sind und
zum Eindrehen einer Spindel dimensioniert sind, welche hinreichend stark
ist, um bei Eindrehen in das Innengewinde die Klebekräfte nach
der Betonaushärtung
zwischen Betonfertigteil und Sohle zumindest bereichsweise zu überwinden.
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Es sind weiter zum späteren Anheben
nach Lösen
Durchgänge
für Hängestangen
vorgesehen, die von einem Joch herabhängen, das zum Anheben und Transportieren
des fertigen Betonelementes verwendet werden kann, wie mit Bezug
auf die 2 beschrieben.
Nach 2 sind nun auf
mehreren Seiten des Betonfertigteiles Hebeaktoren vorgesehen, die
dazu dienen, das zuvor vom Sohlboden gelöste Betonelement 2 vollständig anzuheben
und zu verfahren. Die Anhebung kann um viele Betonfertigteildicken
geschehen, so dass mehrere fertige, aber gegebenenfalls noch nicht
voll ausgehärtete
Betonelemente übereinander
gelagert werden können und/oder
eine Fertigung von mehreren Betonfertigteilen übereinander mit jeweiligen
Trennlagen oder -einsätzen
dazwischen möglich
wird, ohne dass der spätere
Wegtransport gefährdeet
ist. Dass eine direkte Montage nach Ausschalen möglich ist, wird einsichtig sein.
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Es sind nun weiter auf mehreren Seiten
des Betonfertigteils bevorzugt außerhalb der Randschalung, Hebeaktoren 5a4 vorgesehen,
die dazu dienen, das Betonelement 2 zunächst von dem Sohlboden zu trennen
und dann vollständig
anzuheben. Diese Hebebewegung ist in 1 anhand
von Pfeilen 6 dargestellt. Weiter ist eine Bewegung des
fertigen Betonelementes parallel zum Sohlboden gleichfalls möglich, wie
durch Pfeil 7 angedeutet.
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Ausweislich der Zeichnung von 2a greifen bei der Verfahranlage
die Aktoren 5a4 über
ein Jochelement 5d am Betonelement 2 an, wobei
die Hängestange
H fest mit dem Betonelement 2 verbunden ist. Details der
Hebekonstruktion sind in den 2a bis 2c gezeigt. In 2a ist zu erkennen, dass
als lastaufnehmende Elemente, das heißt, für das Joch und im Bereich der
Aktoren 5a, 5b, Portale aus Turmschüssen, wie
durch 5c1, 5c2 verbaut sind.
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Zur Erzielung einer Verfahrbarkeit
parallel zum Sohlboden längs
des Pfeiles 7 ist eine Radkonstruktion 8 vorgesehen,
auf welcher die Vertikalstreben der Jochkonstruktion aufsitzen.
Die Räder 8 definieren
auf gegenüberliegenden
Seiten des Betonelementes 2 Aufstützpunkte für den Hebemechanismus. Die
in 2b dargestellten
Aktoren umfassen nun eine Stahl-Hängestange 5a4 und
einen Hohlkolbenzylinder 5a1, der in einem geringen Weg
mit hoher Kraft verfahrbar ist. Es sind Stellmuttern 5a2, 5a3 voneinander
beabstandet vorgesehen, die alternierend fixierbar und lösbar sind,
um ein schrittweises Anheben zu ermöglichen. Die Hängenstangen
sind im Betonelement 2 verankert. Die beiden Ebenen des Jochs 5d leiten
die Kräfte
aus den Hängern 5a4 in das
Portal 5c ein.
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Eine Gebäudekonstruktion erfolgt nun
mit den beschriebenen Vorrichtungen wie folgt:
Zunächst wird
ein Gebäude
mit einem oder mehreren großflächigen Betonelementen
geplant, die eine Profilierung in einer Geschossdecke und/oder einer Wandung
aufweisen können.
Dann werden geeignete Profilierungselemente vorzugsweise aus einem Modulsystem
bereitgestellt und zu einer Sohlschalfläche nahe der Baustelle verbracht.
Dort werden sie plangerecht am Boden fixiert und es wird eine Randschalung
vorgesehen. Erforderliche Hülsdurchführungen
etc. werden gleichfalls am Sohlschalboden fixiert.
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Nun wird eine Trennschicht aufgebracht
und, nachdem die Bewehrung verlegt ist, anschließend Beton in die Schalung
gefüllt.
Nach dessen Aushärten
wird durch sukzessives Eindrehen elektromotorisch betätigter Spindeln
in die miteingeschalten Innengewindehülsen 10 das Betonelement
vom Sohlenboden gelöst und
nach Lösen
durch Rückdrehen der
Spindel wieder abgesetzt. Dies geschieht sequentiell, wobei aufgrund
der geringen, zur Lösung erforderlichen
Spindelwege keine Gefahr besteht, dass das Betonelement unzulässig hohen
Biegemomenten ausgesetzt ist. Danach wird das aus Turmschüssen 5c1, 5c2 gebildete
Portal längs
des Pfeiles 7 über
das Betonelement gefahren, es werden die Hängestangen am Betonelement 2 an
vorgegebenen Stellen fixiert und es wird dann die Hohlkolbenzylinderanordnung 5a1 unter
alternierendem Lösen
und Feststellen der Stellmuttern 5a2, 5a3, analog
einem Hubtaktverfahren betätigt,
bis das Betonfertigteil vom Sohlboden gehoben ist. Dies erfolgt
für alle
Hohlkolbenzylinder des Turmschussportals in synchroner Weise. Da
das durch seine großflächige Auslegung trotz
geringer Dicke sehr schwere Betonelement vorgelöst ist, wirken nur die reinen
massebedingten Gewichtskräfte,
nicht jedoch Haft- beziehungsweise Klebekräfte, was eine überdimensionierte
Hebeanordnung erspart.
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Das Betonelement ist nun entschalt
und kann im Gebäude
verbaut werden. Dies kann, entsprechend lange Hängestangen vorausgesetzt, durch
entsprechende Anzahl von Hubtakten und Verfahren der Hebeanlage
auf ihrem Fahrwerk erfolgen.
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Die Profilierungen sind bei dem Anheben
des Betonelementes durch ihre Fixierung am Sohlboden verblieben.
Es kann nun, gegebenenfalls nach Neuvorsehen von im Betonelement
verbleibenden Einbauteilen, wie Hülsen und dergleichen, sofort
ausgeblasen und gereinigt, neues Schalöl aufgebracht werden und ein
neues Betonelement gefertigt werden. Es sind so mit geringem konstruktiven
und maschinellem Aufwand schnelle Bauten auch mit großflächigen Betonelementen
möglich.
Im so erstellten Rohbau sind an den Deckenflächen keine Spachtel- und/oder
Putzarbeiten mehr nötig.
Beleuchtungsmittel können
in die ausgesparten Kassetten und die vorgerichteten Dübel sofort
eingesetzt werden und es ist möglich,
auf der Oberseite der Raumdecke sofort einen Estrich oder Bodenbelag
zu verlegen. Da die Gesamtdecke eine geringe Dicke aufweist, kann das
Gesamtbauwerk niedriger ausfallen als im Stand der Technik möglich und
durch die gesparte Geschosshöhe
werden insgesamt Baukosten gespart. Die Verwendbarkeit von Raupenkränen und/oder
anderen Hebemaschinen anstelle der Hubtaktanordnung sei offenbarungshalber
erwähnt.