DE102970A - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 24: Feuerungsanlagen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. November 1897 ab.
Bei Wasserröhrenkesseln, in denen die Feuergase unmittelbar von der Feuerung auf die
Wasserröhren treffen, kommt es vor, dafs infolge ungleicher Vertheilung des Brennstoffes
auf den Rost eine ungleichmäfsige Verbrennung stattfindet, so dafs z. B. nahe an der in den
Rauchfang führenden Oeffnung die Verbrennung sehr lebhaft ist J wodurch ein grofser Theil
der Wä'rme verloren geht, anstatt zur Dampferzeugung nutzbar gemacht zu werden.
Nach der vorliegenden Erfindung wird dieser Uebelstand dadurch wesentlich vermindert,
dafs infolge einer besonderen Einrichtung der Feuerung die Feuergase gezwungen werden,
durch eine oder mehrere Oeffnungen von verhältnifsmäfsig
kleinem Querschnitt hindurchzustreichen, wodurch eine innige gleichmä'fsige Mischung der Feuergase herbeigeführt wird,
bevor dieselben auf die zu erhitzenden Wasserröhren treffen. Eine derartige Einrichtung
kann in verschiedener Weise ausgeführt werden.
In den Abbildungen sind die in den Patentschriften Nr. 53469 und 61588 der Klasse 13
beschriebenen Kesselbauarten mit der vorliegenden Neuerung versehen dargestellt.
Abb. ι zeigt einen Kessel der erstgenannten Art,
Abb. 2 einen solchen der zweiten Art,
Abb. 3 einen senkrechten Längsschnitt nach Linie x-x der Abb. 1 bezw. x1-^1 der Abb. 2
und
Abb. 3a einen waagerechten Querschnitt nach Linie y-y von Abb. 1.
Der rechte Theil von Abb. 1 entspricht einem Schnitt nach Linie A-A von Abb. 3,
ebenso der linke Theil von AbJb. 2, während
Vörein doutacne
der linke Theil von Abb. 1 und der rechte Theil von Abb. 2 einem Schnitt nach Linie B-B
von Abb. 3 entsprechen.
Wie aus diesen Abbildungen zu ersehen ist, sind zwischen dem Feuerungsrost 1 und den
über demselben liegenden Wasserröhren Scheidewände 3, 4 aus feuerfesten Ziegeln so angeordnet,
dafs zwischen ihren gegen einander gerichteten Enden ein Raum 5 verbleibt, welcher
eine Durchgangsöffnung von verhältnifsmäfsig kleinem Querschnitt bildet. Durch
diese Oeffnung müssen die von dem Rost kommenden Feuerungsgase hindurchstreichen,
bevor sie auf die zu erhitzenden Wasserröhren treffen.
Es können auch mehr als zwei Scheidewände angeordnet werden, um zwei oder
mehr Durchflufsöffnungen von verhältnifsmäfsig kleinem Querschnitt für die Feuergase zu
schaffen.
In den Abb. 3 b und 3 c sind zwei derartige Anordnungen mit drei Scheidewänden und
zwei Durchgangsöffnungen 5 dargestellt.
In manchen Fällen können einige Wasserröhren oder Theile derselben unter die
Scheidewände oder eine derselben herabgeführt werden, so dafs die Feuergase mit diesen
Theilen der Wasserröhren in Berührung kommen, bevor sie durch die Oeffnung bezw.
die Oeffnungen 5 hindurchtreten.
Abb. 4, 5 und 6 entsprechen den Abb. 1, 2 und 3 und zeigen eine Anordnung dieser Art,
bei welcher die unteren Theile 2 a einiger dieser Röhren 2 so gebogen und angeordnet sind,
dafs sie unter der hinteren Scheidewand 4 liegen.
r Jnaenieure
RezirksvGPGf'n a. d. niader&n Ruhr.
Eine oder mehrere der Scheidewände können auch ganz oder theilweise aus Röhren gebildet
werden, welche selbst einen Theil der Heizfläche des Kessels bilden.
Abb. 7, 8 und 9 entsprechen den Abb. 1,2
und 3 und zeigen eine Anordnung dieser Art, bei welcher beide Scheidewände ganz aus
Röhren hergestellt sind, indem die unteren Theile der Röhren 2 in geeigneter Weise gebogen
und angeordnet sind.
Die Rohrreihen 2 an der Aufsenseite der beiden Feuerbüchsen der in Abb. 2, 5 und 8
dargestellten Kessel bilden nicht, wie in den früheren Patentschriften beschrieben, jede eine
einzelne geschlossene Wand, sie sind vielmehr so gebogen, dafs einige von ihnen, 2a und 2b,
die geschlossenen Wandungen eines' Feuerzuges 7 (Abb. 2) bilden, in welchem die verbleibenden
Röhren 2 der Gruppe liegen; hierbei sind zwischen den unteren Enden der die innere Wand 2a bildenden Röhren Oeffnungen 6
gelassen, durch welche die Feuergase in den Feuerzug eintreten. Ebenso sind zwischen
den oberen Enden der die äufsere Wandung 2 b bildenden Röhren Oeffnungen 6b gelassen, aus
welchen die Feuergase in den Schornstein entweichen. Auf diese Weise kann eine bedeutend
gröfsere Heizfläche . erzielt werden, ohne den Umfang des Kessels wesentlich vergröfsern
zu müssen. Die beiden Rohrgruppen 2 auf den inneren Seiten der Feuerungen bilden
einen Abzugskanal für die Feuerungsgase. Die Röhren einer jeden Gruppe sind mit ihren
oberen Enden mit dem gemeinsamen Dampfsammler 8 verbunden, während ihre unteren
Enden mit dem Hauptwasserraum 9 verbunden sind, welcher zwischen den beiden Feuerungen
angeordnet ist. Die unteren Enden der äufseren Röhren sind mit den Hülfswasserbehältern 10
verbunden/ welche mit de"m Hauptwasserbehälter 9 in Verbindung stehen.
Da die aus der einen Feuerung (Abb. 1,4 und 7) oder aus beiden Feuerungen (Abb. 2, 5
und 8) entweichenden Feuergase infolge ihrer Trägheit bestrebt sind, sich in derselben Richtung
weiterzubewegen, in welcher sie die Ausströmungsöffnungen 5 zwischen den Scheidewänden
3 und 4 verlassen, so ist es wünschenswerth, die über der hinteren Scheidewand 4
liegenden Röhren davor zu schützen, dafs sie weniger erhitzt werden als die über der
vorderen Scheidewand liegenden Röhren.
Um zu diesem Zwecke die heifsen Gase möglichst gleichmäfsig um die Röhren 2 zu
vertheilen, nachdem sie die Oeffnung oder die Oeffnungen 5 durchzogen haben, können die
zwischen den unteren Enden der Röhren 2 angebrachten Austrittsöffnungen, welche in die
von Röhren gebildeten Feuerzüge 7 führen, von verschiedenem Querschnitt sein, um so
dem Durchgang der Feuergase einen verschiedenen Widerstand zu bieten. Zu diesem
Zweck sind am vorderen Theil des Kessels die zwischen den unteren Enden der Röhren 2
angeordneten Oeffnungen 6 (s. linke Seite von Abb. ι und rechte Seite von Abb. 2 und
Abb. 3a), gegen welche die aus den Oeffnungen 5 kommenden Feuergase zuerst treffen, kleiner
als die Oeffnungen 6a (s. rechte Seite von Abb. 1 und linke Seite von Abb. 2 und Abb. 3a) zwischen
den unteren Enden der Röhren am hinteren Ende des Kessels, so dafs ein Theil der Feuergase
nach diesen Oeffnungen 6a zurückströmt, wie durch den in Abb. 3 punktirt gezeichneten
Pfeil angedeutet ist.
Claims (5)
1. Eine Feuerung für Wasserröhrenkessel, dadurch gekennzeichnet, dafs über dem Rost
zwei oder mehr Scheidewände (3, 4) derart angeordnet sind, dafs die zwischen diesen
Scheidewänden austretenden Feuergase nicht rechtwinklig auf die die Feuerzüge bilden- den
Rohrreihen (2) treffen, sondern in der Längsrichtung der Rohrreihen streichen
und durch zwischen den unteren Enden der Röhren angeordnete Oeffnungen seitlich in die Züge eintreten (Abb. 1 bis 3).
2. Feuerung der unter 1. gekennzeichneten Art, bei welcher ein Theil (2a) der
Röhren unter die Scheidewände hinabreicht und so unmittelbar den Feuergasen ■ausgesetzt ist (Abb. 4 bis 6).
3. Feuerung der unter 1. gekennzeichneten
Art, bei welcher die Scheidewände von Rohrreihen gebildet werden (Abb. 7 bis 9).
4. Feuerung der unter 1. gekennzeichneten Art mit mittlerem unteren Wasserbehälter (9)
und zwei seitlichen Feuerungen, bei welcher die äufseren Rohrreihen (2% 2b) der
äufseren Rohrbündel (2) Wasserwände und so einen Feuerzug (7) bilden, durch
welchen die Feuergase entweichen, ebenso wie durch den Feuerzug, welcher von den zwischen den Feuerungen liegenden
Röhren gebildet wird.
5. Feuerung der unter 1. gekennzeichneten Art, bei welcher die zwischen den unteren
Enden der Röhren angeordneten Austrittsöffnungen (6) für die Feuergase von verschiedener
Weite sind, um die zwischen den Scheidewänden austretenden Feuerungsgase möglichst gleichmäfsig zu vertheilen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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