DE10296C

DE10296C - Neuerungen an Apparaten zum Desinfiziren von Closets und dergl. m

Info

Publication number: DE10296C
Application number: DE188010296D
Authority: DE
Original assignee: E. J. MALLETT JUN. in New-York
Priority date: 1880-02-18
Filing date: 1880-02-18
Publication date: 1880-07-15

Description

1880.

i —Klasse _85. _...

EDWARD J. MALLETT jun. in NEW-YORK. Neuerungen an Apparaten zum Desinficiren von Closets u. tlergl. m.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. Februar 1880 ab.

Fig. ι beiliegender Zeichnung ist ein Verticalschnitt eines Desinfectionsapparates, welcher die Neuerungen in ihrer Anwendung auf eine Closeteinrichtung veranschaulicht.

Fig. 2 zeigt einen Verticalschnitt des Desinfectionsapparates, welcher beispielsweise sowohl die Vorrichtung zum Desinficiren des Closets selbst, als auch diejenige zum Reinigen der in dem Apartement befindlichen Luft in sich vereinigt, und

Fig. 3 einen Horizontalschnitt durch den oberen Theil des Ciosetbeckens.

Die Vorrichtung zum Desinficiren des Closets besteht in einem Reservoir A, welches eine Desmfectionsmasse, z. B. Zinkchlorid, enthält und mit zwei Röhren versehen ist, von denen die obere c mit der Wasserleitung a in Verbindung steht und die untere d nach dem Becken K des Closets führt. Aus dem Rohr c rinnt beständig Wasser in das Reservoir A, nimmt hier Desmfectionsmasse auf und gelangt dann durch das Rohr d in das Ciosetbecken K, so dafs diesem fortwährend Desinfectionsflüssigkeit zufliefst. D ist die übliche, den unteren Boden des Ciosetbeckens bildende Pfanne, und E das Rohr, durch welches auf die bekannte Weise nach dem Gebrauch des Closets Wasser zum Ausspülen des Beckens eingelassen wird.

Das Rohr d zum Einführen der Desinfectionsflüssigkeit ist von der Spülwasserleitimg E unabhängig und functionirt ununterbrochen. Dasselbe kann ohne Beeinträchtigung der Wirkung anstatt ins Becken K auch in einen beliebigen anderen Theil des Closets, z. B. direct unterhalb der Pfanne D, oder selbst in das Spülrohr E eingeführt werden; im letzteren Falle mufs man es aber zwischen dem Becken K und dem Ventil, durch welches das Einströmen des Spülwassers geschieht, einmünden lassen, weil sonst die Desinfectionsflüssigkeit nicht ununterbrochen und unabhängig in das Closet rinnen könnte.

Die Vorrichtung zum Desinficiren des Raumes, in welchem sich das Closet befindet, ist im Innern des Reservoirs A angeordnet und bildet ein Ganzes mit der Closet-Desinfectionsvorrichtung. Sie besteht aus einem Behälter B, welcher irgend ein flüssiges Desinfectionsmittel, z. B. eine Thymollösung, enthält und mit zwei Röhren versehen ist, von denen die mit / bezeichnete, die Lufteinführungsröhre, mit ihrem einen Ende tief unterhalb des Spiegels der Desinfectionslösung von aufsen her einmündet, während die mit g bezeichnete, die Ausbuffröhre, mit ihrem oberen Ende / über dem Flüssigkeitsspiegel hervorragt, dagegen mit dem unteren Ende unter dem Boden des Apparates ausmündet und stets mit dem zu desinficirenden Räume communicirt (s. Fig. 1 und 2). Die Einführung der Luft durch / geschieht durch Ansaugen derselben, beispielsweise durch Vermittelung einer zu dem Behälter B gehörigen und mit dessen oberem Theile luftdicht verbundenen, geschmeidigen Membran H, an welcher ein Gewicht i, sowie eine Ketten oder dergleichen befestigt ist. Diese Membran saugt, wenn sie mittelst der Kette j aus der in Fig. 1 angegebenen Position in die durch Fig. 2 veranschaulichte gehoben wird, durch die Röhre/ Luft in den Behälter B und stöfst, sobald sie nach Loslassen der Kette infolge der Einwirkung des Gewichtes i in ihre frühere Position zurückgeht, diese Luft, welche sich bei ihrem Aufsteigen durch die Flüssigkeit mit Desinfectionstheilchen geschwängert hat, durch die Röhre g in den zu desinficirenden Raum aus, so dafs die in letzterem vorhandenen Gase und Gerüche neutralisirt werden. N ist eine Haube, welche die Membran H schützt und mit einer DurchlafsöfFnung 0 für die Kette j oder deren Bewegungshebel versehen ist.

Da die Röhre f in die Desinfectionslösung eintaucht, so kann die im Behälter B enthaltene, mit Desinfectionstheilchen geschwängerte Luft beim Niedergang der Membran H nur durch die Ausbuffröhre g entweichen, und diese letztere wiederum ist so eng, dafs sie beim Ansaugen nur ein verschwindend kleines Quantum Luft durchläfst, welches fast gar keinen Einflufs auf den Desinfectionsstoffgehalt der angesogenen Luft hat, oder sie enthält ein Ventil, welches sich beim Aufgang der Membran selbstthätig schliefst, so dafs, aufser durch die Röhre /, keine Luft einströmen kann. Uebrigens könnte man die beiden Röhren / und g auch durch entsprechende, in dem Boden der Membr-an H angeordnete Ventile ersetzen, nur müfste man dann an geeigneter Stelle, etwa an dem Gewichte i, einen Schwamm oder dergleichen befestigen, welcher in der tiefsten Position Des·

infectionslösung aufnimmt und dieselbe beim Aufgang der Membran fallen läfst, so dafs die angesaugte Luft möglichst mit Desinfectionsstöffengeschwängert wird.

Wenn der Ciosetsitz mit einem Klappdeckel L, Fig. i, versehen ist, so kann die Kette / an diesem Deckel so befestigt werden, dafs die Membran H beim Zumachen des Deckels, d. h. nach dem Gebrauch des Closets, in die Höhe gezogen wird, und umgekehrt.

Anstatt die beiden beschriebenen Vorrichtungen, welche sich in der dargestellten Form auch für andere Desinfectionszwecke eignen, zu einem Ganzen zu vereinigen, kann man dieselben auch 'getrennt ausführen.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Zum Desmficiren der' direct verunreinigten Theile von Closets, Pissoirs und dergleichen die aus einem mit Desinfectionsmasse und zweckentsprechenden Röhren c und d versehenen Reservoire A bestehende Vorrichtung.
2. Zum Desinnciren der Räume, welche Closets, Pissoirs etc. enthalten, die aus dem mit einer beweglichen Membran H, einem Lufteinführungsrohr /, einem Ausbuffrohr g und einer Desinfectionslösimg versehenen Behälter B bestehende intermittirend wirkende Vorrichtung.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.