DE102961C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

Bei Herstellung von Drahtglas im Auswalzvorgange, in welchem zunächst das Auswalzen der Glastafel und dann ein gleichmä'fsiges und gleichzeitiges Einpressen des gesammten Drahtkörpers durch eine combinirte Walz- und Druckvorrichtung erfolgen soll, wie dies beispielsweise in dem amerikanischen Patent Nr. 561920 angegeben ist, bietet dieses gleichmäfsige und gleichzeitige Einpressen besondere Schwierigkeiten, wenn grofse Glastafeln mit Drahtkörpereinschlufs hergestellt werden sollen, oder wenn der Drahtkörper aus einzelnen getrennten, in regelmä'fsigen oder unregelmäfsigen Gruppen angeordneten Theilen besteht, die gleichmäfsig und gleichzeitig eingeprefst werden sollen. Sowohl das Aufbringen solcher grofsen Drahtkörper als auch einer Anzahl einzelner Drahtkörper auf eine Glasplatte ist schwierig zu bewerkstelligen, namentlich wenn die Einrichtung zur Ausführung des Walzvorganges so angeordnet ist, dafs der Tisch oder die Form mit der Glasmasse während des Auswalzens bewegt wird und unter die Druckvorrichtung gelangt, oder wenn der Tisch oder die Form mit der Glasmasse feststeht und Walze und Druckvorrichtung beim Auswalzvorgange über den Tisch oder die Form hinbewegt werden, damit die Druckvorrichtung sofort nach Vollendung des Auswalzens in geeigneter Stellung behufs Eindrückens des oder der Drahtkörper sich befindet.

Um die gekennzeichneten Schwierigkeiten zu beheben, sollen der oder die Drahtkörper der Unterfläche der Druckeinrichtung zu geeignetem Zeitpunkte dargeboten und durch magnetische Kraft festgehalten werden, welche Kraft dann wieder zu geeignetem Zeitpunkte abgestellt wird, um das Freigeben des oder der Drahtkörper zu veranlassen. Es wird zu diesem Zwecke die Druckvorrichtung mit Elektromagneten ausgestattet, deren Pole an oder in der Unterfläche der Druckplatte liegen, so dafs ein grofser Drahtkörper oder eine Anzahl einzelner Drahtkörper, welche der Druckplatte dargeboten werden, von diesen Polen angezogen und gehalten werden, wenn die Magnete durch Schliefsen des elektrischen Stromes erregt sind. Hat die Druckplatte sich gesenkt und den oder die Drahtkörper auf die Glasmasse aufgebracht oder in dieselbe eingedrückt, so wird durch Unterbrechung des elektrischen Stromes die Anziehung der Magnete aufgehoben, wodurch der oder die Drahtkörper freigegeben werden. Soll eine gröfsere Anzahl von Drahtkörpern gleichzeitig und gleichmäfsig auf die Glasmasse aufgebracht oder in dieselbe ,eingedrückt werden, so ergiebt sich der Vörtheil,. dafs die Einzelkörper in erforderlicher Gruppirung auf einer Holzplatte der Druckfläche dargeboten und in dieser Gruppirung von den Magneten festgehalten werden, bis die kraftlos gemachten Magnete die nunmehr vom Glase in der bestimmten Gruppirung aufgenommenen Drahtkörper freigeben.

Eine Ausführung der genannten Einrichtung ist beispielsweise auf beiliegender Zeichnung dargestellt, in welcher Fig. 1 den fahrbaren Tisch oder die Giefsform α zeigt, in deren

Seiten feste Ständer d angeordnet sind, die die einstellbare Walze b tragen, durch welche der Walzvorgang beim Fahren des Tisches a mit der flüssigen Glasmasse in der Pfeilrichtung erfolgt, wobei der Tisch unter die Druckvorrichtung c gelangt.

In derselben kann die Platte e durch mechanisch oder von Hand betriebenes Hebelwerk gehoben und gesenkt werden.

In dieser Platte e sind die Elektromagnete i (s. auch Fig. 2) mit ihren Polen nach unten angeordnet; k ist ein in der Leitung für die Drahtwickelungen der Magnete angebrachter Stromunterbrecher, der von Hand bethätigt werden kann, oder der nach Fig. 1 so mit dem zur Bewegung der Druckvorrichtung dienenden Hebelwerk durch Zugstange g verbunden ist, dafs er bei hochstehendem Druckwerk eingeschaltet und demnach die Magnete erregt sind , während beim Senken des Druckwerks zu geeignetem Zeitpunkt die Stromunterbrechung selbstthätig erfolgt.

Es kann nun der Druckplatte e vor dem Einfahren der Form ein einzelner, auf einer Holzplatte ruhender, grofser Drahtkörper dargeboten werden, der durch die Magnete angezogen, an der Unterfiäche der Druckplatte festgehalten und nach seiner Einsenkung in die inzwischen eingefahrene Glasmasse losgegeben wird.

Fig. 3 zeigt eine Anzahl von Drahtkörpern in geeigneter Gruppirung, wie sie der Anziehung durch die Magnetpole dargeboten werden soll, um in dieser Gruppirung ins Glas zu gelangen. Es ergiebt sich aus der Gruppirung, dafs die Glasflächen mit den einzelnen Drahtkörpern aus der Glasplatte herausgeschnitten werden können, ohne dafs Draht zerschnitten werden mufs. Es kann nach dem Aufbringen des oder der Drahtkörper auf die Glasfläche eine zweite Glasschicht im Walzvorgange aufgebracht werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Zur Drahtglasherstellung eine Einrichtung zum Festhalten von einem Drahtkörper oder von getrennten Drahtkörpern unter der Fläche einer Druckvorrichtung behufs gleichzeitigen und gleichmäfsigen Eindrückens des Geflechtes oder der Geflechte in plastische Glasmasse, gekennzeichnet durch Anordnung von Elektromagneten in der Druckeinrichtung, die zeitweise zum Anziehen und Festhalten des oder der Drahtkörper erregt werden, wobei zum Loslassen des oder der Körper eine Stromunterbrechung angeordnet ist, welche von Hand oder selbstthätig durch die Heb- bezw. Senkbewegung der Druckvorrichtung bethätigt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.