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Zweiseitig angetriebene Rolle für Rollenherdofen In Rollenherdöfen
müssen die Herdrollen aus hitzebeständigem Material häufig hei Temperaturen betrieben
werden, hei denen die Festigkeit des Rollenmaterials schon stark vermindert ist.
Es muß deshalb darauf geachtet werden, daß auf die Herdrollen keine die Rolle deformierenden
Kräfte einwirken, durch die die Rollen über ihre stark verminderte Festigkeitsgrenze
beansprucht werden.
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Eine solche schädliche Beanspruchung tritt auch auf, wenn eine Rolle
infolge einer Beschädigung des Antriebsmechanismus während des Betriebes stehenbleibt.
Um dies zu vermeiden, ist es bekannt, die Rollen von beiden Seiten anzutreiben.
Ein solcher zweiseitiger Antrieb wird aber, um deformierende Kräfte zu venueiden,
genau synchron sein. Dabei treten jedoch gewisse Schwierigkeiten auf, einerseits
dadurch, daß infolge geringer Unsymmetrien in den Antrieben diese nicht genau synchron
laufen, andererseits dadurch, daß bei der Montage die Ritzel auf den beiden Wellenstümpfen
in genau richtiger Lage zueinander aufgeteilt werden müssen. Befinden sich die Ritzel
nicht genau in der richtigen gegenseitigen Lage, so wirkt auf die Rolle ständig
eine Torsionskraft, die unter Umständen erheblich größer sein kann als die Torsionskraft,
die bei einseitigem Antrieb auftritt. Übermäßige Beanspruchungen der Rollen können
ferner dadurch auftreten, daß bei dem Antrieb auf einer Seite eine Störung auftritt,
während der Antrieb auf der anderen Seite normal weiterläuft.
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Zur Behebung dieser Schwierigkeiten ist es bekannt, von den beiden
angetriebenen Lagerzapfen einer Rolle jeweils einen unverdre's1ar. den anderen dagegen
drehbar mit dem zugeordneten Rollenende zu verbinden. Dadurch besteht zwar die Möglichkeit,
den einen Lagerzapfen gegen die Rolle zu verdrehen, die Reihungsstelle befindet
sich dabei aber innerhalb des Ofens, und die hocherhitzte Rolle ist, wenn innerhalb
des Betriebes ein Rutschen des Zapfens gegen die Rolle erforderlich ist, außerordentlich
gefährdet und einem sehr großen Verschleiß unterworfen. Ferner ist die an der Verbindung
zwischen Rolle und Lagerzapfen auftretende Reibung unkontrollierbar und nicht einstellhar.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe, eine Verstellung mindestens eines der Antriebsritzel
gegen die Rolle zu ermöglichen, unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Anordnung
dadurch gelöst, daß mindestens auf einer Ofenseite das Ritzel auf dem Wellenende
unter Reibung verdrehbar aufgesetzt ist. Das andere Ritzel kann dabei in der üblichen
Weise auf die Welle aufgekeilt sein, es können aber auch seide Ritzel unter Reil)ullg
verdrehbar aufgesetzt sein, was rein baulich den Vorteil hat, daß die beiden Wellenstümpfe
und die aufgesetzten Ritzel einander völlig gleich sind, und auch im Betrieb
unter
Umständen den Vorteil hat, daß, wenn die Drehung der Rolle im Betrieb durch irgendeine
äußere Einwirkung gehemmt wird, beide Antriebsritzel rutschen können, so daß Beschädigungen
der Rolle und der Antriebsketten auch in solchen Fällen vorgebeugt ist. Zweckmäßig
sind Ritzel und Welle durch unter veränderbarem Federdruck gegeneinanderpreßbare
Reibungsflächen verbunden. Dabei kann auch der Welle eine mit einem flanschartigen
Rand versehene Büchse aufgekeilt sein, wobei das aufgeschobene Ritzel mit diesem
flanschartigen Rand in Reibverbindung gebracht ist.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Herdrolle gemäß der Erfindung ist in
der Zeichnung dargestellt.
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Abb. 1 zeigt das Ende einer zweiseitig angetriehexen Rolle mit dem
erfindungsgemäß unter Reibung aufgesetzten Ritzel; Abb. 2 zeigt in größerem Maßstab
einen Schnitt durch Wellenstumpf und Ritzel.
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Die Herdrolle 1 ist in an sich bekannter Weise durch die Ofenwand
2 sich verjüngend nach außen geführt und der Wellenstumpf 3 in den Lagern 4 drehbar
gelagert. Zwischen den Lagern 4 ist auf den Wellenstumpf das Ritzel 5 aufgesetzt,
das erfindungsgemäß auf dem Wellenstumpf 3 nicht festgekeilt ist, sondern sich gegen
den Wellenstumpf unter Reibung verdrehen läßt.
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Zu diesem Zweck ist, wie aus Abb. 2 ersichtlich, auf dem Wellenstumpf
eine Büchse 6 aufgekeilt, die an ihrem dem Herd zugewandten Ende einen flanschartigen
Rand 7 hat. Auf die Büchse 6 ist das Ritzel 5 aufgeschoben, wobei sich zwischen
dem Ritzel und dem Flansch 7 ein Reibbelag 8 befinden kann. Ein gleicher Reibbelag
kann sich an der anderen Seite zwischen dem Ritzel 5 und einem auf die Büchse 6
aufgeschobenen Ring 9 befinden. Der Ring 9 wird durch einen Federring 10 gegen das
Ritzel gedrückt,
und die Spannung des Federringes ist durch einen
auf die Büchse 6 aufgeschraubten Schraubring 11 einstellbar. Auf diese Weise ist
es möglich, die zwischen dem Ritzel 5 und dem Wellenstumpf 3 auftretende Reibungskraft
genau einzustellen, derart, daß durch das Ritzel auf den Wellenstumpf keine Drehmomente
übertragen werden können. die die Festigkeit der Herdrolle 1 überschreiten würden,
daß jedoch andererseits die Reibung zwischen Ritzel und Flansch 7 ausreicht, um
das relativ geringe für die Drehung der Rolle im normalen Betrieb erforderliche
Drehmoment sicher zu übertragen.
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Der Gegenstand der Erfindung hat vor allem den Vorteil, daß beim
Aufsetzen der Ritzel auf die Wellenstümpfe nicht auf die genaue Stellung der Ritzel
geachtet werden muß. Es können vielmehr die Büchsen 6 auf die Wellenstümpfe aufgekeilt
werden und auf diese die Ritzel aufgesetzt werden, ohne daß dabei eine Justierung
erforderlich ist. Bei der Montage der Rollen können dann die Ritzel beim Auflegen
der Antriebsketten eingestellt werden, wobei es unter Umständen zweckmäßig sein
wird, während der Montage die Reibung zwischen Ritzel und Flansch 7 gering einzustellen,
so daß die Ritzel leicht verdreht werden können, und erst nach richtiger Einstellung
der Ritzel die Reibung durch Anziehen der Mutter 11 auf den im Betrieb gewünschten
Wert zu erhöhen.
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Dabei soll aber die Reibung so eingestellt werden, daß bei Auftreten
irgendeiner Betriebsstörung, die zur Folge hat, daß sich die beiden die gleiche
Rolle antreibenden Ritzel nicht mit genau gleicher Ge-
schwindigkeit drehen, das
Ritzel sich auf dem Wellenstumpf verdrehen kann, wobei die Reibungskräfte die Torsionskräfte,
die von der heißen Rolle aufgenominden werden können, nicht übersteigen dürfen.
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Selbstverständlich kann die Reibungskupplung zwischell Ritzel und
Wellenstumpf auch in anderer als der in Abl). 2 dargestellten Weise ausgeführt sein,
doch hat die dargestellte Konstruktion den Vorteil, besonders einfach und zuverlässig
zu sein.