DE102823C - - Google Patents

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DE102823C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B11/00Obtaining noble metals
    • C22B11/10Obtaining noble metals by amalgamating

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

L·..—
KAISERLICHES
f ■
PATENTAMT.
Ok
CV
cs;
PATENTSCHRIFT
KLASSE 40 :Gf Hüttenwesen. <j 1Z
Vorrichtung zum Amalgamiren.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. April 1898 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausscheidung von Gold und anderen amalgamirfähigen Metallen aus dem Gestein, die es ermöglicht, durch die vollkommene Berührung mit dem Quecksilber fast alles Metall aus dem Erz zu gewinnen.
Bei den zur Zeit angewendeten' Apparaten liegen die hauptsächlichen Schaden im Amalgamverlust, in dem Mitreifsen von Gold und in der geringen Berührung des Minerals mit dem Quecksilber. Der Amalgamverlust ist bei dem zur Zeit angewendeten Scheideprocefs nicht zu verhindern, und das Feingold wird vom- strömenden Wasser mitgerissen oder haftet an der Oberfläche oder im Innern der Steintheile, die man in der Praxis nicht unter ein bestimmtes Mafs verkleinern kann, wenn man nach der Amalgamirung noch mit Erfolg cyanisiren will. Schliefslich werden die GoIdtheilchen, die mit irgend einem unempfindlichen Stoff bedeckt sind, überhaupt nicht amalgamirt, sondern vom Strom mitgerissen und ,verbleiben in den Rückständen.
Bei der vorliegenden Vorrichtung wird das zerkleinerte Erz mit Wasser unter Druck vermittelst irgend einer mechanischen Vorrichtung mitgenommen und durch eine schmale Quecksilberrinne oder Säule geführt, damit das so in dünnen Wasserschichten beförderte Erz sich vollständig mit dem Quecksilber durch directe Berührung vermischen kann. Um eine innige Vermischung zu erzielen, ist die Quecksilbersäule mit verschiedenen Krümmungen und Hindernissen versehen, die den Wasserstrom hemmen und das mitgeführte Metall veranlassen, sich an den Hindernissen zu stofsen, zu reiben, daran zu haften und auf jede Weise und. in allen 'Th eile η mit dem Quecksilber in Berührung zu kommen.
Hierdurch wird alles Metall vom Quecksilber vollständig amalgamirt.
Der Procefs vollzieht sich in geschlossenem Gefäfs, wodurch das Stehlen von Amalgam unmöglich gemacht ist. Die Berührung von Gold und Quecksilber wird dadurch eine vollständige, dafs das Quecksilber die dünnen Wasserschichten, die die Metalltheile mit sich führen, durchquert. Sind die Metalltheilchen mit unempfindlichen Stoffen bedeckt, so scheuern diese sich durch fortwährendes Stofsen und Reiben auf Stangen eines Gitters im Quecksilbergefäfs rein und werden zur Amalgamation fähig.
In der beiliegenden Zeichnung ist beispielsweise ein Apparat, der zur Ausführung des Verfahrens dient, dargestellt.
Fig. ι ist ein schematischer Querschnitt durch den Apparat.
Fig. 2 ist die Vorderansicht eines Gitters.
Der Amalgamirapparat besteht hauptsächlich aus einem rechteckigen Kasten A von Holz und Eisenblech, dessen oberer Theil, Seitenwände und Boden mit starken Holzblöcken G und C versehen sind, die selbst wieder durch Verticalwände D aus starkem Eisenblech getrennt sind, wodurch der Kasten in mehrere Querräume getheilt wird. Jeder dieser Räume wird seinerseits wieder in drei Räume ge-
schieden, und zwar durch Verticalwände E, die mit Bolzen an den Wänden des Kastens A befestigt sind. Diese Wände erstrecken sich nicht auf die ganze Länge des Kastens, sondern endigen ungefähr ι cm oberhalb des Gefäfsbodens.
Der Mittelraum ist oben durch das Holzstück G verschlossen. Unten ist er in Verbindung mit den Seitenräumen, worin die Gufsstahlgitter H sich befinden, welche der Winkelstange α nur einen schmalen Zickzackweg freilassen, wie Fig. ι zeigt.
Die Gitterstangen α sind von zwei Pfosten b zusammengehalteri und oben mit einer Stange e ausgestattet, die als Handgriff zur Erleichterung des Aus- und Einsteckens des Gitters dient (s. Fig. 2).
Um die Wirkung der Gitter zu steigern, kann man sie mit einem rauhen Stoff, wie Quarz oder Schmirgel, überkleiden oder auch ganz aus Schmirgel herstellen.
Jeder Deckel G der Räume F ist mit zwei Röhren / und J versehen, von denen erstere zum Auslassen der Luft „und letztere zur Einführung des Wassers dient.
Diese Wasserzuführungen sind mit den Hähnen/" und d versehen; die Röhren J sind von der gemeinsamen Zuführung K abgezweigt, die aus L das Druckwasser mit den GoIdtheilen erhält.
Jeder Raum, d. h. ein Mittelraum F und zwei Nebenräume mit Gittern, bildet ein Element, dessen Boden durch eine Röhre M mit der gemeinsamen Röhre N verbunden ist, die auf einer Seite verschlossen bleibt und auf der anderen mit dem Ablauf hahn O versehen ist. Von diesem Rohr JV zweigt sich das Rohr P ab, welches durch einen Zweiweghahn Q fortwährend mit den Recipienten RR1, die als Quecksilberreservoire dienen, in Verbindung stehen kann. Durch die Deckel dieser Reservoire führen, an Schwimmern 5 S1 befestigt, die Verticalstangen T T1, die graduirt sind und durch einen Zeiger VV1 die Gröfse des jeweiligen Ausschlages erkennen lassen.
Der Deckel G des mittleren Elementes ist von einer Röhre G aus Porcellan oder sonst einem isolirenden Stoff durchbohrt. Durch diese Röhre führt ein Metallstab h, der oben eine Klemmschraube trägt und an welchem unten eine Bleiplatte / hängt, die mittelst der Stange h und einem Stromzuführer mit dem positiven Pol einer elektrischen Batterie verbünden ist, während der Negativpol mit dem Metallkasten A durch einen Stromzuführer in Verbindung steht, der mit einer Metallschraube K auf diesem Kasten befestigt ist.
Der Apparat functionirt auf folgende Weise:
Vorerst wird das Hauptrohr L mit einer geeigneten Druckpumpe verbunden; alsdann wird Quecksilber durch eine der Röhren I in solcher Quantität eingeführt, dafs es die freien Räume der Gitter und den Boden der Elemente bis zur Höhe von 1 cm füllt.
Das Mineral wird so fein als möglich pulverisirt und gesiebt in den Apparat durch die Zuführungen / mit ungefähr der zehnfäcnen Gewichtsmenge Wasser gebracht. Durch den Druck des Wassers, das bald alle Räume F füllt, hebt sich das Quecksilber in dem Gitter H, und der Ueberschufs fliefst in einen der Recipienten R R1 und durch den Ausflufshahn vollständig ab, bis der Strom aufgehört hat, der Schwimmer S oder S1 sinkt an den Boden des entsprechenden Cylinders und der Zeiger V oder V1 steht auf dem Nullstrich der Stange TT1.
Während der Füllperiode bleiben die Röhren / offen, um das Entweichen von Luft aus dem Apparat zu gestatten, aber die Hähne werden sofort geschlossen, wenn' Wasser aus den Röhren tritt, damit es alsdann auf das Quecksilber einwirken kann.
Die Circulation geschieht auf folgende Weise:
Das Wasser mit den Metallpartikelchen gelangt durch die Zuführungen L, K und J in die Räume F, wird dort comprimirt, drängt das Quecksilber in den Gittern H zurück und entweicht senkrecht in schmalen Schichten quer durch die Säule flüssigen Metalles. Die eingebrachte Masse wird fortwährend von rechts nach links und von links nach rechts geworfen und so das mitgerissene Material in innige Berührung mit dem Quecksilber mit oder ohne Einwirkung des elektrischen Stromes gebracht. Infolge der Circulation der im Amalgamirungsapparat behandelten Stoffe entweichen die leichteren Theilchen mit der Strömung durch den oberen Theil des Apparates, die Oxyde, Unreinigkeiten und durch Berührung mit dem Quecksilber entstandenen mannigfaltigen Verbindungen steigen an die Oberfläche infolge ihres geringeren specifischen Gewichtes. Schwerere Theilchen Gold liegen auf den Böden der Recipienten F, das Feingold amalgamirl sich im Fliefsen in den Gittern H, während schliefslich das unvereinigte Gold, schwerer als die quarzigen Theile und langsamer circulirend, fortwährend an den Gitterstängen gerieben, gestöfsen und gescheuert wird, so dafs es als Reingold auch von Quecksilber absorbirt ist.
Die Elektricität hat bei diesem Apparat nur den Zweck, die Ämalgamirung zu beschleunigen.
Der Wasserstrom, der die Ueberbleibsel mit sich reifst, trennt sich an dem oberen Theil der Quecksilbersäulen ab und fliefst durch einen Kanal, der vom oberen Theil eines jeden Elementes über den Gittern H und den Holzblöcken G, sowie seitlich von den Wänden D begrenzt ist.
Diese Kanäle sind mit einem Hauptrohr verbunden, durch welches die Ueberreste in einen Sammelapparat oder dergl. gebracht werden.
Infolge der Amalgamirung nimmt das Quecksilber an Volumen zu und der Ueberschufs fliefst durch die Röhren N und P in den Behälter R, wo er das Aufsteigen des Schwimmers 5 und der Stange T verursacht, die vermittelst des Zeigers V die Menge des vorhandenen Amalgams und damit auch die des Goldes im Apparat erkennen läfst.
Wenn der Behälter R gefüllt ist, wird der Zweiweghahn Q. gedreht, um die Röhre P mit dem Behälter R zu verbinden und so das Ausfliefsen des Quecksilbers in R zu verhindern, welcher alsdann durch den Ausflufshahn^ entleert wird.
Nachdem so etwa der zehnte Theil des Quecksilbers aus dem Apparat gezogen ist, wird: er durch den Hahn O völlig entleert, das Quecksilber filtrirt und der Apparat vom Golde, das noch vorhanden geblieben, gereinigt.
Der Apparat wird durch Bekleidung der Fugen mit Kautschuk oder dergl. dicht gehalten , und die Hähne zum Ablassen des Quecksilbers sind mit Vorhängeschlössern oder dergl. versehen, um Diebstähle zu verhüten.
Anstatt dafs man das Wasser, welches die zu amalgamirenden Stoffe mitführt, gleichzeitig allen Elementen zuführt und zugleich alle Quecksilbersäulen durchqueren läfst, kann man es auch allein in den Hauptraum leiten, wo es sich in zwei Ströme scheidet, die allmälig das linke und rechte Element speisen.
Die Materialbeförderung kann anstatt mit Wasser auch durch comprimirte Luft oder Wasserdampf bewirkt werden. -

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Eine Amalgamirvorrichtung, gekennzeichnet durch einen in mehrere Abtheilungen für das Quecksilber getrennten Behälter, dessen Abfheilungen an ihren unteren Enden mit einander in Verbindung stehen, und von welchen einige — die zur Einführung der das Erz führenden Trübe dienen, welche das Quecksilber zurückdrängt und von unten nach oben durchdringt — an ihrem oberen Ende geschlossen, andere hingegen offen sind, in Verbindung mit einer Rohrleitung, die zum Ablassen des Amalgams bezw. Quecksilbers dient, wobei in den Abtheilungen für das Quecksilber Gitter angeordnet sind, die den Trübestrom zwingen, die Quecksilbersäule zu kreuzen, um eine möglichst grofse Berührungsfläche zu erhalten.
  2. 2. Bei der Vorrichtung nach Anspruch ι die Verwendung eines das Quecksilber haltenden Gitters, bestehend aus zwei Reihen von Stäben mit dreieckigem Querschnitt, die seitlich derart mit einander verbunden sind, dafs sie zwischen sich Kanäle von zickzackförmiger Gestalt bilden, die eine innige Berührung des zu amalgamirenden Metalles mit dem Quecksilber ermöglichen.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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