DE102796C

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Publication number: DE102796C
Application number: DENDAT102796D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21: Elektrische Apparate und Maschinen.

C. L R. E. MENGES im HAAG. Schrauben - Bajonnetfassung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom ig. August 1897 ab.

Vorliegende Erfindung besteht in einer neuen Art Fassung für Stöpsel von der Form, wie sie bei gewöhnlichen Bajonnetfassungen verwendet werden. Das Wesentliche der Erfindung besteht in schraubenförmig gebildeten, durch Federkraft angedrückten Flächen S und S¹, die beim Eindrehen des Stöpsels, welcher sich dabei mit seinen Endcontacten C und C¹ auf die festliegenden Contacte K und K¹ stützt, durch seine beiden Seitenstifte A und A¹ zurückgedrückt werden und so durch die Rückwirkung der Federkraft die Stromübergangsstellen mit dem nöthigen Druck zusammenhalten.

Um ein selbstthätiges Zurückdrehen des Stöpsels zu verhindern, sind an den Enden der genannten Schraubenflächen kleine Einbiegungen vorgesehen, die gewissermafsen wie Schrauben von entgegengesetzter Steigung wirken, also das Bestreben hevorrufen, den Stöpsel noch weiter hineinzudrehen, ohne aber ein Zurückdrehen mit der Hand unmöglich zu machen.

Da bei dieser Fassung der Stromübergang nicht durch kleine Federchen vermittelt wird, wie bei den gewöhnlichen Bajonnetfassungen, sondern durch feste Contactflächen, so ist dieselbe in einer Hinsicht für Schmelzsicherungen auch für stärkere Ströme ebenso geeignet wie die Schraubenfassung, hat dieser gegenüber aber den Vortheil, dafs der gute Contact nicht von der Handhabung beim Einsetzen abhängt und sich auch nicht selbsttätig lösen kann. Ueberhaupt sind bei dieser Fassung die Vortheile der Schraubenfassung und die der Bajonnetfassung mit einander vereinigt, während

(2. Auflage, ausgegeben die Nachtheile beider vermieden sind. Auch hat diese Fassung bei' der Verwendung für Schmelzsicherungen noch den Vortheil, dafs in einfacher Weise die Möglichkeit des Einsetzens eines falschen Stöpsels nicht nur für zu hohe, sondern auch für zu niedrige Stromstärken ausgeschlossen werden kann, etwa indem man für jede Stromstärke den Schraubenflächen S und S¹ eine andere (höhere oder tiefere) Lage giebt, oder indem man einen besonderen Schlitz anbringt, der je nach der Stromstärke eine andere Lage hat und worin am Stöpsel passend angebrachte Stifte passen müssen.

Je nachdem die verschiedenen Berührungsstellen zwischen Fassung und Stöpsel zur Stromleitung verwendet werden oder nicht, kann die Vorrichtung zu verschiedenen Zwecken dienen. Sind die beiden Schraubenflächen S und S¹ auf einem Cylinder angebracht, der nicht in der Stromleitung liegt, so kann die Fassung für Glühlampen, für einpolige Schmelzsicherungen, für Zweileiter-Verbindungsstöpsel u. s. w. benutzt werden. Die Fig. ι und 2 geben Beispiele von Ausführungsformen dieser Art. Der Cylinder mit den schraubenförmigen Nuthen kann sich in der Richtung seiner Achse verschieben, aber nicht um die Achse drehen, und wird also beim Eindrehen des Stöpsels durch die Stifte A und A¹ (Fig. 1) hinaufgeschraubt, wobei sich die Contacte C und C¹ auf K und K¹ stützen. Nach unten verlängerte und umgebogene Fortsätze der Cylinderwand greifen unter eine Spiralfeder R, die der Aufwärtsbewegung des Cylinders entgegenwirkt und so den nöthigen Contactdruck giebt.

am jjo. September iSgg. I

Anstatt zwei Contacte K und K¹ kann man deren auch drei anbringen. Der Apparat ist dann z. B. zum Anschlufs an eine Drehstromleitung verwendbar.

Zu demselben Zweck kann auch der Apparat mit zwei Contacten verwendet werden, wenn die dritte Leitung an den Cylinder angelegt wird. Dementsprechend ist dann auf dem Stöpsel die dritte Anschlufsstelle mit den Stiften A und A¹ in Verbindung zu bringen.

Wenn die beiden Schraubenflächen S und S¹ von einander isolirte Stromanschlüsse sind, so hat man mit zwei Contacten K und K¹ jetzt vier Stellen zum Anschlufs von Stromleitungen. Fig. 3 giebt ein Beispiel einer solchen Ausführungsform, wobei S und S¹ zugleich als Federn wirken. Auf den Stöpsel hat man jetzt vier Anschlufsstellen für Stromleitungen A A¹ C C¹, die z. B., wie in der Figur angegeben, zu einer doppelpoligen Schmelzsicherung verwendet werden können.

Claims

Pa tent-Ansprüche:

ι . Eine Fassung für elektrische Apparate mit schraubenförmigen, durch Federkraft angedrückten Flächen (S S¹J, die an den inneren Enden in kurz begrenzte Schraubenflachen von .entgegengerichteter Steigung übergehen, so dafs beim Eindrehen eines Bajonnetstöpsels durch dessen Seitenstifte die genannten Schraubenflächen erst zurückgedrückt werden und so durch die Rückwirkung der Federkraft den Stöpsel mit den an seinen Endflächen angebrachten Contacten (C und C¹J gegen die festliegenden, nicht federnden Contacte (K und K¹J der Fassung drücken, worauf dann die genannten Stifte an die Schraubenflächen von entgegengesetzter Steigung zu liegen kommen, welche das Bestreben haben, den Stöpsel in gleicher Richtung noch weiter zu drehen, und so ein selbsttätiges Lösen desselben verhindern, aber doch ein Zurückdrehen zulassen.
2. Eine doppelpolige elektrische Schmelzsicherung in Form eines Bajonnetstöpsel, passend zu einer Fassung nach Patent-Anspruch i, deren beide schraubenförmige bewegliche, durch Federkraft angedrückte Theile als von einander isolirte Contactstücke ausgebildet sind, während die beiden Seitenstifte des Stöpsels, deren Verbindungslinie senkrecht zu der der Endcontacte liegt, von einander isolirte Contacte bilden, die mit den Endcontacten paarweise durch Schmelzdrähte verbunden sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.