DE10271C - Schützen für mechanische Webstühle - Google Patents
Schützen für mechanische WebstühleInfo
- Publication number
- DE10271C DE10271C DENDAT10271D DE10271DA DE10271C DE 10271 C DE10271 C DE 10271C DE NDAT10271 D DENDAT10271 D DE NDAT10271D DE 10271D A DE10271D A DE 10271DA DE 10271 C DE10271 C DE 10271C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- center
- force
- gravity
- rectangle
- shooters
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- 230000001012 protector Effects 0.000 title description 3
- 230000005484 gravity Effects 0.000 claims description 18
- 210000003165 Abomasum Anatomy 0.000 claims description 3
- 235000014676 Phragmites communis Nutrition 0.000 claims description 3
- 238000010276 construction Methods 0.000 claims description 3
- 238000005096 rolling process Methods 0.000 claims description 2
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 4
- XEEYBQQBJWHFJM-UHFFFAOYSA-N iron Chemical compound [Fe] XEEYBQQBJWHFJM-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 4
- 239000000463 material Substances 0.000 description 4
- 229910052742 iron Inorganic materials 0.000 description 2
- 238000009941 weaving Methods 0.000 description 2
- 229920000742 Cotton Polymers 0.000 description 1
- 210000002268 Wool Anatomy 0.000 description 1
- 230000001070 adhesive Effects 0.000 description 1
- 239000000853 adhesive Substances 0.000 description 1
- 239000004744 fabric Substances 0.000 description 1
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 description 1
- 239000007787 solid Substances 0.000 description 1
- 210000001519 tissues Anatomy 0.000 description 1
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03J—AUXILIARY WEAVING APPARATUS; WEAVERS' TOOLS; SHUTTLES
- D03J5/00—Shuttles
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Developing Agents For Electrophotography (AREA)
Description
1880.
Klasse 86.
R. J. GÜLCHER in BIALA bei BIELITZ. Schützen für mechanische Webstühle.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Januar 1880 ab.
Die Weberschiffchen oder »Schützen« der mechanischen Webstühle sind je nach dem
System der letzteren in Construction und Form sehr verschieden. Von allen nebensächlichen
Details absehend, kann man aber alle Schützen in zwei Haupt-Gattungen eintheilen: nämlich in
solche mit und ohne Rollen. So finden wir bei den meisten mechanischen Webstühlen
englischen Ursprungs, besonders bei denen für Leinen- und Baumwollweberei, Schützen ohne
Rollen angewendet, während fast alle Webstühle deutscher Erbauer und vorzüglich diejenigen
zur Erzeugung von wollenen Tuchen und Stoffen Schützen mit Rollen haben. Die
Schützen ohne Rollen haben im allgemeinen den Vortheil, dafs sie wegen ihrer Einfachheit
billiger, dann aber auch den, dafs sie um vieles leichter sind, als die Schützen mit Rollen, so
dafs erstere weniger Kraft absorbiren, als letztere, und schliefslich fällt zu Gunsten der Schützen
ohne Rollen auch noch der Umstand in die Waagschale, dafs die häufigen und kostspieligen
Reparaturen der Schützen mit Rollen ganz wegfallen. Trotz diesen entschieden wichtigen Vor-,
zügen wendete man bis heute bei den deutschen Webstühlen für Wollenweberei doch allgemein Schützen mit Rollen an, weil alle
Versuche, mit Schützen ohne Rollen zu weben, bei diesen Stühlen daran scheiterten, dafs die
Schützen nicht mit genügender Sicherheit den durch die Webelade vorgezeichneten Weg einhielten,
dafs sie vielmehr durch geringfügigste Ursachen von ihrer Bahn abgelenkt wurden und
infolge dessen entweder wiederholten Zeitverlust verursachten oder gar gröfseren Schaden anrichteten,
indem sie das Gewebe beschädigten.
Um die genannten Fehler der Schützen ohne Rollen zu beseitigen, Wendet der Erfinder die
unten beschriebene Schützen-Construction an.
Um die Wesenheit, sowie die Wirkungsweise der Neuerung genau zu charakterisiren und
leichter verständlich zu machen, denke man sich ein materielles Parallelogramm A B CD
(ein Brett oder dergl. in Form eines Rechtecks), wie auf beiliegender' Zeichnung in Fig. 1 skizzirt.
Der Schwerpunkt eines solchen materiellen Rechtecks liegt in der Mitte desselben, also im Durchschnittspunkte
O der Diagonalen A C und B D. Wirkt nun eine zur Seite A B parallele Kraft P
stofsend auf das Rechteck ein und geht die Richtung derselben gleichzeitig genau durch den
Schwerpunkt O, so wird das Rechteck sich in der Richtung dieser Kraft, also parallel zu seiner
Seite A B fortbewegen, so lange die Kraftrichtung genau durch den Schwerpunkt O geht.
Sobald dies aber nicht mehr der Fall ist, d. h. wenn das Rechteck durch irgend ein in der
Fortbewegungsebene. liegendes Hindernifs aus seiner ursprünglichen, Lage gebracht wird, so
dafs die Richtung der Kraft P nicht mehr parallel zn A B ist und also nicht mehr durch
den Schwerpunkt O geht, so entsteht ein Kraftmoment P. O O', Fig. 2, welches dem Rechtecke
neben seiner Fortbewegung in gerader Linie noch eine drehende Bewegung um den Schwerpunkt O ertheilt und somit dasselbe
von seiner Bahn ablenkt. Je gröfser der Abstand des Schwerpunktes von der Kraftrichtung
wird., desto gröfser wird natürlich auch die drehende, ablenkende Wirkung durch das Kraftmoment
P. 0 0'. Dieselbe ablenkende Wirkung findet selbstverständlich auch dann statt,
wenn, wie in Fig. 3, die Kraftrichtung von Anfang an nicht durch den Schwerpunkt geht,
weil in diesem Falle auch ohne ein Hindernifs in der Fortbewegungsebene das das Rechteck
um seinen Schwerpunkt drehende Kraftmoment P. O O' gebildet wird. Anders verhält
es sich jedoch, wenn sich das materielle Rechteck mit seiner langen Seite DC an eine
feste, zu A B und somit auch zur Kraftrichtung parallele Wand W W anlegt. Wenn jetzt die
Kraftrichtung anfangs durch den Schwerpunkt geht oder der Abstand derselben noch kleiner
ist, als der des Schwerpunktes O von der Wand W W, so wird allerdings das Rechteck
ebenso leicht von seiner Bahn abgelenkt, wie es nach Fig. 1 und 2 erläutert wurde, wo noch
keine Wand angenommen war. Aber wenn, wie in Fig. 3, die Kraftrichtung von Anfang an
nicht durch den Schwerpunkt O geht, sondern der Abstand derselben von der Wand WW
gröfser ist, als der des Schwerpunkts von derselben, so entsteht ein Kraftmoment P. O 0',
welches das Rechteck nach der Richtung des Pfeils um seinen Schwerpunkt drehen will und
somit, da dies wegen der Wand W W nicht möglich ist, das dem Angriffspunkte der Kraft P
entgegengesetzte Ende der Seite CD an die Wand angedrückt und so, selbst für den Fall
von kleinen Hindernissen auf der Fortbewegungsebene, verhütet, dafs das Rechteck von seiner
Bahn abgelenkt werde. Aehnliches findet natürlich auch statt, wenn die Kraft an der Seite B C
in dem Sinne von Fig. 3 stofsend einwirkt; dann wird das Ende D der Seite CD an die
Wand angedrückt. Es ist hierbei nur noch zu bemerken, dafs der Reibungswiderstand zwischen
der Seite CD und der Wand W W kleber sein mufs, als der zwischen der Kraft P und
ihrem Angriffspunkte, da sich dieser sonst verschieben und eine nach dem Sinne der Pfeilrichtung
drehende und ablenkende Wirkung auf das Rechteck möglich machen würde. Diese Bedingung wird aber selbst bei gleichen Reibungscoefficienten
stets erfüllt werden, so lange die Kraftcomponente, welche die Seite CD
bei C oder D an die Wand W W andrückt, kleiner ist, als diejenige, welche das Rechteck
in der Richtung der Kraft P fortbewegt, oder, da sich die Kräfte umgekehrt wie die Hebellängen
verhalten, so lange der Abstand O O'
kleiner ist, als OC=O D.
Während die Schützen mit Rollen dadurch vor Ablenkung von ihrer Bahn geschützt werden
, dafs die Axen ihrer Rollen nicht parallel zu einander, sondern in der Richtung der Radien
eines grofsen Kreises stehen, in welchem die Weblade gleichsam als Sehne eingezeichnet
gedacht werden kann, ist bei den Schützen ohne Rollen dieses Mittel nicht anwendbar,
weil sie eben keine Rollen haben. Durch das oben erläuterte System hat Erfinder bei Schützen
ohne Rollen eine ganz ähnliche, vor der Ablenkung sichernde Wirkung erreicht, wie dieselbe
durch die soeben beschriebenen, sogenannten »geschränkten« Rollen erzielt wird. Bisher ' ging die Verbindungslinie der beiden
Enden der Schützen (d. h. der beiden Spitzen, an welchen die Treiber stofsend einwirken)
entweder genau durch den Schwerpunkt oder der Abstand derselben von der Weblade war
noch kleiner, als der des Schwerpunkts von derselben, je nachdem der Schwerpunkt des
symmetrisch gebauten Schützens zufällig in seine Mittellinie fiel oder nicht. Da wir nun ohne
weiteres einen Schützen ohne Rollen als ein materielles Rechteck betrachten können und
dann die beiden, in Führungen gehenden Treiber die zur Rechteckseite A B parallel wirkende
Kraft P und die beiden Spitzen des Schützens ihre Angriffspunkte darstellen, so ist es einleuchtend,
dafs, ähnlich wie nach Fig. 1 und 2, solche Schützen leicht von ihrer Bahn abgelenkt
wurden, wenn sie keine »geschränkten« Rollen hatten, die dies verhindern.
Der Erfinder ist nun von der symmetrischen Bauart der Schützen abgegangen und hat, wie
dies ,aus der Zeichnung ersichtlich ist, die Spitzen des Schützens nicht wie bisher in die
Mittellinie desselben, sondern in eine Linie TT gebracht, deren Abstand vom Webblatte R R
gröfser ist, als der der Mittel- bezw. Schwerpunkts- linie^MM von demselben. Wenn demnach die
zum Webblatte parallel geführten Treiber auf diese Spitzen stofsend einwirken, so mufs der
nach Fig. 3 besprochene Fall eintreffen, d. h. der Schützen wird stets auf seinem, dem jeweilig
stofsenden oder schlagenden Treiber entgegengesetzten Ende an das Webblatt angedrückt,
d. h. eine Ablenkung des Schützens von seiner Bahn durch kleine Hindernisse auf derselben
(wie vorstehende Kettenfäden, Garnknoten etc.) ebenso verhütet werden, als bei den Schützen
mit »geschränkten« Rollen.
Sobald aber die Rollen wegfallen können, kann der Schützen auch viel einfacher und,
was die Hauptsache ist, an Gewicht wesentlich leichter gebaut werden. Der Erfinder hat deshalb
die aus der Zeichnung ersichtliche Form gewählt, welche sowohl gestattet, den Körper
des Schützens aus Eisendraht herzustellen, als auch denselben bis auf Schützenspindel und
Fadenöhr aus einem Stück in schmiedbarem Eisengufs auszuführen.
Claims (2)
1. Das beschriebene System, vermöge dessen bei jedem Schützen ohne Rollen die Ablenkung
desselben von seiner Bahn direct durch die Wurf kraft verhütet wird, wenn der Angriffspunkt der letzteren vom Webblatte
einen gröfseren Abstand hat, als der Schwerpunkt des Schützens.
2. Die aus der Zeichnung und Beschreibung hervorgehende Construction von Schützen
ohne Rollen nach diesem System.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10271C true DE10271C (de) |
Family
ID=287584
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT10271D Active DE10271C (de) | Schützen für mechanische Webstühle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10271C (de) |
-
0
- DE DENDAT10271D patent/DE10271C/de active Active
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2162396B2 (de) | Umlenkbaum für Kettfadenscharen in Webmaschinen | |
DE2541990B2 (de) | Übernahmegreifer fur Webmaschinen | |
DE10271C (de) | Schützen für mechanische Webstühle | |
CH646213A5 (de) | Luftduesenwebmaschine. | |
DE1535696C3 (de) | Schützenwächter für Webstühle | |
EP1606442B1 (de) | Webmaschine, insbesondere bandwebmaschine | |
DE2257839A1 (de) | Vorrichtung zum klemmen und abtrennen von schussfaeden | |
DE834528C (de) | Schuetzenblockierung an Steigkastenwebstuehlen | |
DE70339C (de) | Webschützen mit zwei Schufsspulen | |
DE4106324C2 (de) | ||
DE695371C (de) | ||
DE3844510C2 (de) | ||
DE507114C (de) | Schuetzenfuehrung fuer mechanische Webstuehle | |
DE81902C (de) | ||
DE1292093B (de) | Schussfadenabnehmer fuer Webmaschinen mit Entnahme des Schussfadens von ortsfesten Vorratsspulen | |
DE869930C (de) | Schussfadenwaechter | |
DE103469C (de) | ||
DE697691C (de) | Mittelschusswaechter fuer Webstuehle | |
DE1924290A1 (de) | Spannabzug | |
DE108661C (de) | ||
DE321812C (de) | Webstuhlriet | |
DE377509C (de) | Webstuhl mit feststehenden Schussspulen | |
DE511789C (de) | Schuetzenkastenzunge aus Stahlband mit Regelschraube | |
AT63331B (de) | Schützeneinstellvorrichtung für Webstühle mit selbsttätigem Schußgarnersatz. | |
AT100345B (de) | Greiferschützen. |