DE1026932B - Schlagwerksmuehle fuer Kaffee u. dgl. - Google Patents

Description

In neuerer Zeit werden zum Zerkleinern von Kaffeebohnen u. dgl. vielfach Schlagwerksmühlen verwendet, bei denen auf der sehr schnell laufenden, in einen Arbeitsraum hineinragenden Welle eines Elektromotors ein Schlagwerkzeug befestigt ist, durch das die in den Arbeitsraum eingefüllten Kaffeebohnen in verhältnismäßig kurzer Zeit zerkleinert und schließlich zu Kaffeemehl verwandelt werden. Die Antriebswelle ist meist senkrecht angeordnet; man hat aber auch schon vorgeschlagen, die Antriebswelle waagerecht zu lagern. Das von solchen Kaffeemühlen erzeugte Kaffeemehl ist nicht immer gleichmäßig fein, sondern es enthält manchmal auch neben staubfeinen Teilchen größere unzerkleinerte Stückchen. Von vielen Kaffeetrinkern, insbesondere im Orient, wird nun ein gleichmäßig feines und möglichst staubartiges Kaffeemehl verlangt. Diese Forderungen werden von der im folgenden beschriebenen Kaffeemühle erfüllt.

Bei der erfindungsgemäßen, insbesondere mit waagerechter Antriebswelle versehenen Schlagwerksmühle ist unter dem das Schlagwerk enthaltenden Arbeitsraum eine schlitzartige Öffnung vorgesehen, die von dem Abstand zweier Walzen gebildet ist, die von dem Schlagwerksmotor in gegenläufigem Drehsinn bewegt werden und das vom Schlagwerk im Arbeitsraum erzeugte feine Kaffeemehl in einen darunter befindlichen Auffangbehälter, ζ. B. einen Schubkasten od. dgl., befördern. Es können dann nur die Kaffeeteilchen durch den so gebildeten Schlitz hindurchtreten, die kleiner als die Schlitzbreite sind. Die noch zu großen Teilchen werden von dem Schlagwerk so lange weiiterbehandelt, bis sie einen genügenden Feinheitsgrad erreicht haben. Die Breite des zwischen den beiden Walzen vorhandenen Schlitzes kann dabei erfindungsgemäß durch Verstellung des Abstandes der beiden Walzen voneinander mittels eines Drehknopfes od. dgl. verstellbar sein. Durch die gegenläufige Drehbewegung der beiden Walzen wird für eine schnelle Abfuhr der genügend feinen Kaffeeteilchen nach dem darunter befindlichen Auffangbehälter gesorgt und so hierdurch eine Verkürzung des Zerkleinerungsprozesses in dem Arbeitsraum bewirkt. Auch wird hierdurch ein unnötiges Schlagen des bereits zerkleinerten Mahlgutes vermieden. Der unter den Walzen befindliche Auffangbehälter besteht zweckmäßig aus einem durchsichtigen Werkstoff und wird mit einer Maßeinteilung versehen, an der man die Menge des bereits gemahlenen Kaffees ohne weiteres ablesen kann. Die beiden Walzen können ferner konisch ausgebildet sein, so daß neben der quetschenden Wirkung auch eine reibende Wirkung erzielt wird.

Ein Ausführungsbeispiel einer solchen gemäß der Erfindung ausgebildeten Schlagwerksmühle ist in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung im Auf-, Grund- und Seiten-Schlagwerksmühle für Kaffee u. dgl.

Anmelder:

Siemens-Sdiuckertwerke

Aktiengesellschaft,

Berlin und Erlangen,

Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Wolfgang Appel, Erlangen,
ist als Erfinder genannt worden

riß dargestellt. In dem gegebenenfalls aus einem Kunst stoff hergestellten Gehäuse 1, das mit einem Handgriff 2 versehen ist, ist ein kleiner Elektromotor 3, z. B. ein Universalmotor, vorteilhaft elastisch und geräuschgedämpft gelagert, dessen waagerechte, sehr schnell laufende Welle 4 in den Arbeitsbehälter 5 hineinragt und an ihrem Ende das Schlagwerkzeug 6 trägt. Der Arbeitsbehälter 5 ist auf seiner offenen Oberseite durch einen Deckel 7 verschließbar. An der tiefsten Stelle des Arbeitsraumes 5 ist eine Längs-Öffnung vorhanden, die durch die beiden parallel nebeneinander angeordneten Walzen 8 und 9 verschlossen ist. Die eine Walze, z.B. die Walze 9, ist mittels eines Drehknopfes 10 über eine Stange 11 in der Weise verstellbar eingerichtet, daß hierdurch die Breite des zwischen den beiden Walzen vorhandenen Schlitzes verschieden groß eingestellt werden kann. Der Antrieb der linken Walze 8 erfolgt von der Motorwelle 4 über die Zahnräder 12, 13, 14 und 15. und die Walze 9 ist mit der Walze 8 durch eine entsprechende Verzahnung ebenfalls gekuppelt, so daß die beiden Walzen 8 und 9 gegenläufig zueinander sich bewegen. Die beim Zerkleinerungsprozeß genügend fein zerkleinerten Kaffeeteilchen werden von den beiden Walzen 8 und 9 durch den zwischen ihnen vorhandenen Schlitz in der Pfeilrichtung 16 hindurch befördert und fallen in den unterhalb der Walzen befindlichen Auffangbehälter 17 hinein, der aus einem durchsichtigen Werkstoff besteht und in nicht besonders dargestellter Weise mit einer Maßeinteilung versehen

709 957/27

ist. 18 ist ein auf der verlängerten Motorwelle befestigter Lüfterflügel, der durch die im Gehäuse 1 befindlichen öffnungen 19 Kühlluft ansaugt und sie über den Motor hinwegbläst. In dem unterhalb des Motors 3 befindlichen abgetrennten Raum 20 können Zubehörmittel für den Motor, also z. B. ein Schalter 21, Störschutzmittel und der Anschluß für das Stromzuführungskabel 22, untergebracht sein. Die auf der Unterseite des Gehäuses 1 angebrachten Gummifüße 23 sorgen dafür, daß die von der Mühle erzeugten Geräusche am Übergang auf die Tischfläche nach Möglichkeit gehindert werden.

In manchen Fällen können gemäß der Erfindung die beiden Walzen auch konisch ausgebildet sein, wie dies in der Fig. 4 schematisch dargestellt ist. Es wird dadurch neben der quetschenden Wirkung der Walzen noch eine reibende Wirkung erzielt, wodurch eine noch bessere Abfuhr der feinen Kaffeemehlteilchen nach dem Auffangbehälter bewirkt wird.

Schließlich kann auch noch zwischen dem Schlagwerk und dem Antriebsmotor eine leicht lösbare Kupplung, z. B. eine Klauenkupplung, vorgesehen sein, die ein Abschalten des Schlagwerkes ohne Stillsetzen der Walzen gestattet. Auf diese Weise kann ein unnötiges Schlagen des Mahlgutes durch das Schlagwerkzeug vermieden werden.

Claims (3)

PATENTANSPBOCHE:

1. Schlagwerksmühle für Kaffee u. dgl., dessen auf einer mit dem Elektromotor kuppelbaren Welle angeordnetes Schlagwerkzeug in einem Arbeitsraum mit verschließbarem Boden umläuft, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Arbeitsraumes eine einstellbare schlitzartige öffnung für feines Kaffeemehl aufweist, die von zwei mit Abstand parallel nebeneinander gelagerten und von dem Schlagwerksmotor über entsprechende Zwischengetriebe gegenläufig gedrehten Walzen gebildet ist.

2. Schlagwerksmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen konisch ausgebildet sind.

3. Schlagwerksmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schlagwerk und dem Antriebsmotor eine leicht lösbare Kupplung, z. B. eine Klauenkupplung, vorgesehen ist, die ein Abschalten des Schlagwerkes ohne Stillsetzen der Walzen gestattet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 709 957/27 3.58